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LACTOBACILLUS CASEI SHIROTA W I R K U N G E N U N D E I N S A T Z I N D E R P R A X I S INFORMATIONEN FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE NICHT ZUR WEITERGABE AN PATIENTEN Der Darm und seine Abwehrfunktion Eigenschaften von Probiotika LcS in der Forschung

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LACTOBACILLUS CASEI shirotA

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inForMAtionen FÜr MeDizinische FAchKreise

nicht zur weiterGAbe An PAtienten

Der Darm und seine AbwehrfunktionEigenschaften von ProbiotikaLcs in der Forschung

3.1 SCIENC FOR HEALTH LOGO’S

3 .1 SCIENCE FOR HEALTH LOGO’S

As health is the link between all the departments within the company,Yakult Red has been used. Blue is the colour that stands for reliabilityand trustworthy, the essence of science.

There are two Science for Health logo’s and an icon which can be usedseperately. Preferably use the basic Full Colour logo. When horizontalspace is limited the small logo can be used. The icon can give a ‘touchof science feeling’ on the pages where no logo is needed.

3.1.1 Logo variations

3.1.2 Logo sizes andproportions

3.1.3 Science colours

3.1.4 Use on backgrounds

3.1.5 Logo use

the basic full colour ‘Science for Health’-logo

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in meiner täglichen Praxis als Gastroenterologe und Ernährungsmediziner zeigt sich immer wieder, wie wichtig der Magen-Darm-Trakt und die Ernährung für die Gesundheit und das Wohlbefinden sind. Auch in der Wissenschaft spielen diese Zusammenhänge eine immer zunehmende Rolle.

Die Meinungen über Probiotika in der Öffentlichkeit sind häufig kontrovers. Dabei gibt es vielfache Studien-ergebnisse, die die Wirksamkeit von Probiotika bei der Prävention und Therapie von bestimmten Krankheiten sehr gut belegen. So können Probiotika z. B. vor Antibio-tika-assoziierten Diarrhöen schützen, die Immunabwehr bestimmter Personengrup-pen verbessern oder bei funktionellen Darmerkrankungen symptomlindernd wirken.

Somit ist die Modulation der Darmflora durch Probiotika auch in die Therapie-Leit-linien von Fachgesellschaften eingeflossen und auch für mich eine wichtige Säule in der Behandlung meiner Patienten geworden. Neben dem Einsatz in der Therapie von Erkrankungen stellen Probiotika z. B. auch in Form von Lebensmitteln eine einfache und gut umsetzbare Möglichkeit zur Unterstützung der Darmgesundheit dar.

Die Anzahl an Studien zu der Wirksamkeit von Probiotika ist in den letzten Jahren rapide gestiegen. Um einen umfassenden Überblick zu bekommen, sind in dieser Broschüre die Highlights aus der Forschung mit Lactobacillus casei Shirota zusammen-gestellt.

Prof. Dr. med. Heiner Krammer

Praxis für Gastroenterologie und Ernährungsmedizinam End- und Dickdarmzentrum Mannheim

2 vorwort

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3Übersicht

Inhaltsverzeichnis

Der Darm: Ein Organ – viele Aufgaben! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Verdauungsorgan, Immunorgan, Bauchhirn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Die drei Abwehrebenen des Darms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Die Darmflora . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Die Darmmucosa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Das darmassoziierte Immunsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Probiotika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Anforderungen an Probiotika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Lactobacillus casei Shirota . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

studienübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Lactobacillus casei shirota und darmassoziierte Krankheiten . . . . . . . 11

Diarrhö . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Obstipation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Transitzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Lactobacillus casei Shirota und Health Claims . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Lactobacillus casei shirota und immunsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Atemwegsinfekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Allergie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Immunschwache Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

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Mit fast siebeneinhalb Metern Länge ist der Darm das größte Organ im mensch-lichen Körper. Seine Oberfläche ist in kleine Falten gelegt und bildet fingerförmige Ausstülpungen. Dadurch misst sie über 300 Quadratmeter und macht den Darm zu unserer größten Kontaktfläche zur Außenwelt. Im Darm werden nicht nur die Nährstoffe verdaut und aufgenommen, hier ist auch die Mehrzahl der körpereigenenImmunzellen zu Hause.

VerdauungsorganZur Verdauung und Resorption ist ein in-tensiver Kontakt zwischen Nahrung und Verdauungsorgan und damit eine große Oberfläche nötig. Unser komplexes Ver-dauungssystem ermöglicht uns, aus so un-terschiedlichen Lebensmitteln wie Fleisch, Gemüse oder Getreide Nährstoffe und Energie zu gewinnen.

Der DArMEIN ORGAN – VIELE AUFGABEN !

4 Der DArM

! • Die Oberfläche des Darms beträgt ca. 300 m2 und ist damit so groß wie ein Tennisplatz.

• Im Laufe unseres Lebens neh-men wir durchschnittlich 65 Tonnen Nahrung und 50.000 Liter Flüssig-keit zu uns.

!

• Der Groß teil aller Abwehr zel-len sitzt im Darm.

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ImmunorganDie größte Kontaktfläche zur Außenwelt bildet zu-gleich ein mögliches Einfallstor für Krankheitserre-ger. Deshalb ist in der Darmschleimhaut (Darmmu-cosa) die Mehrzahl der Immunzellen angesiedelt. Im Darm befinden sich Antikörper und Fresszellen, die Krankheitserreger aufspüren und unschädlich ma-chen. Die Gesamtheit dieser Im munzellen wird als darmassoziiertes Immunsys tem oder auch GALT (gut-associated-lymphoid-tissue) bezeichnet. Hier werden mehr als 70 % aller Immunglobuline (bei-spielsweise IgA) produziert. Daher ist es nicht er-staunlich, dass 25 % der Darmmucosa immunolo-gisch aktives Gewebe ist.

Das „Bauchhirn“Den Darm durchzieht ein Geflecht von 150 Millionen Nervenzellen – das sogenannte enterische Nervensystem (ENS). Das ENS steuert Motilität, Sekretion, Blutversor-gung und Immunreaktionen. Zugleich ist es in der Lage, Signale an das Gehirn zu sen-den und zu empfangen. Stoffwechselprodukte, wie kurzkettige Fettsäuren oder Gase, sowie das Stuhlvolumen fungieren als Stimuli, die via Chemo- und Mechanorezeptoren auf das ENS wirken.

5EIN ORGAN – VIELE AUFGABEN!

Der Verdauungsprozess

MAGenVorverdauen der NahrungAbtöten der meisten Bakterien durch die Magensäure

DÜnnDArM (ca. 6 m lang)Vermengen der vorverdauten Nahrung mit Verdau-ungssäften (v. a. Gallensäuren) und Abbau in ihre Be-standteileAufnahme der Nährstoffe über die Darmwand ins Blut

DicKDArM (ca. 1,5 m lang)Abbau unverdauter Nahrungsreste durch BakterienEntzug von Wasser und Mineralstoffen aus dem Darm-inhalt und ihre Aufnahme ins Blut

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Die Darmflora – die erste Stufe der intestinalen AbwehrAls Darmflora wird die Gesamtheit aller Mikroorganismen im Gastrointestinaltrakt bezeichnet. Sie besteht aus mehr als 1000 Bakterienarten, die sich an der Darmmu-

cosa anheften. Eine wesentliche Funktion der Darm-flora ist das Etablieren einer Barriere gegenüber pathogenen Keimen. Durch die Kolonisation der nützlichen Darmbakterien werden unerwünschte pathogene Keime daran gehindert, sich im Darm an-zusiedeln. Weiter ist die intestinale Mikroflora ein wichtiger Partner für das lebenslange Training des darmassozierten Immunsystems. Sie wird durch die Ernährung, den Gesundheitszustand und die Umwelt-bedingungen beeinflusst. Die Darmflora entwickelt sich mit ihrem Wirt und übt weitere verschiedene trophische, metabolische und protektive Wirkungen aus. Bakterienarten von Bifidobakterien und Lac-

tobacillen gelten als gesundheitsfördernd, andere wie sulfatreduzierende Bakterien, Clostridien und proteolytische Bacteroides werden eher als schädlich angesehen.

Zusammensetzung der Darmflora (nach Kasper 1996)

Die Drei AbwehrebenenDes DArMs

8

In einer gesunden, ausgeglichenen Darm-flora überwiegt die Ak-tivität der protektiven Bakterienarten wie Lac-tobacillen und Bifido-bacterien über solche mit pathogenen Wir-kungen.

Gesundheit durch Gleichgewicht

£ Einige der rund 500 ver-schiedenen Bakterienarten der Darmflora wirken pro-tektiv, andere sind potenzi-ell pathogen, manche üben sowohl negative als auch positive Effekte auf die Gesundheit aus (s. Abb.). Pathogene Effekte gehen vor allem von Bakterienar-ten aus, die Proteine ver-stoffwechseln, Toxine syn-thetisieren und/oder Can- cerogene freisetzen. Hierzu zählen unter anderem

Pseudomonas aeruginosa, Clostridium ssp. und Vei-lonella ssp. Protektive Bakterienarten verwerten nahezu ausschließlich Kohlenhydrate. Zu ihnen gehören Lactobacillen und Bifidobacterien.

Bei der bakteriellen Fermentation von Kohlenhy-draten entstehen organische Säuren, die zu einer Absenkung des pH-Wertes führen (s. Tab.). Dies hemmt das Wachstum einiger pathogener Bakteri-enarten. Bestimmte Lactobacillen synthetisieren Proteine mit antimikrobieller Wirkung (so genann-te Bacteriocine) und Wasserstoffperoxid (H2O2). Diese Stoffwechselprodukte tragen ebenfalls zur Abwehr pathogener Mikroorganismen bei. Bifido-bacterien synthetisieren Butyrat, das als Haupt-energielieferant für Colonocyten fungiert, die Zelldifferenzierung reguliert und unkontrolliertes Zellwachstum hemmt.

Solange die Darmflora im Gleichgewicht ist, wer-den Arten mit schädigenden Eigenschaften unter-drückt. Ist die Balance gestört, können sich patho-gene Bakterienarten leichter vermehren und ihre negativen Wirkungen stärker entfalten, was unter anderem zu Gesundheitsstörungen oder sogar Erkrankungen führen kann.

Lactobacillus spp.

Eubacterium spp.

Bifidobacterium spp.

Pseudomonas aeruginosa

Proteus

Staphylococcus spp.

Veillonella spp.

Clostridium spp.Enterococcus spp.

Escherichia coli

Peptostreptococcus spp.

Fusobacterium spp.

Bacteroides spp.

£ Protektive Effekte:

l Hemmung des Wachstumsinvasiver und/oderpathogener Bakterien

l Stimulation der Immun-funktionen

l Unterstützung der Verdau-ung und/oder Resorptionvon Nährstoffen

l anticancerogene Wirkung

£ Pathogene Effekte:

l Diarrhöl Obstipationl Bildung von Cancerogenenl Leberschäden

10 2

10 11

cfu/

gFa

eces

£ Pathogene Bakterien

£ Protektive Bakterien

Abb. | Zusammensetzung der Darmflora (nach Kasper 1996)

6 Die DArMAbwehr

8

In einer gesunden, ausgeglichenen Darm-flora überwiegt die Ak-tivität der protektiven Bakterienarten wie Lac-tobacillen und Bifido-bacterien über solche mit pathogenen Wir-kungen.

Gesundheit durch Gleichgewicht

£ Einige der rund 500 ver-schiedenen Bakterienarten der Darmflora wirken pro-tektiv, andere sind potenzi-ell pathogen, manche üben sowohl negative als auch positive Effekte auf die Gesundheit aus (s. Abb.). Pathogene Effekte gehen vor allem von Bakterienar-ten aus, die Proteine ver-stoffwechseln, Toxine syn-thetisieren und/oder Can- cerogene freisetzen. Hierzu zählen unter anderem

Pseudomonas aeruginosa, Clostridium ssp. und Vei-lonella ssp. Protektive Bakterienarten verwerten nahezu ausschließlich Kohlenhydrate. Zu ihnen gehören Lactobacillen und Bifidobacterien.

Bei der bakteriellen Fermentation von Kohlenhy-draten entstehen organische Säuren, die zu einer Absenkung des pH-Wertes führen (s. Tab.). Dies hemmt das Wachstum einiger pathogener Bakteri-enarten. Bestimmte Lactobacillen synthetisieren Proteine mit antimikrobieller Wirkung (so genann-te Bacteriocine) und Wasserstoffperoxid (H2O2). Diese Stoffwechselprodukte tragen ebenfalls zur Abwehr pathogener Mikroorganismen bei. Bifido-bacterien synthetisieren Butyrat, das als Haupt-energielieferant für Colonocyten fungiert, die Zelldifferenzierung reguliert und unkontrolliertes Zellwachstum hemmt.

Solange die Darmflora im Gleichgewicht ist, wer-den Arten mit schädigenden Eigenschaften unter-drückt. Ist die Balance gestört, können sich patho-gene Bakterienarten leichter vermehren und ihre negativen Wirkungen stärker entfalten, was unter anderem zu Gesundheitsstörungen oder sogar Erkrankungen führen kann.

Lactobacillus spp.

Eubacterium spp.

Bifidobacterium spp.

Pseudomonas aeruginosa

Proteus

Staphylococcus spp.

Veillonella spp.

Clostridium spp.Enterococcus spp.

Escherichia coli

Peptostreptococcus spp.

Fusobacterium spp.

Bacteroides spp.

£ Protektive Effekte:

l Hemmung des Wachstumsinvasiver und/oderpathogener Bakterien

l Stimulation der Immun-funktionen

l Unterstützung der Verdau-ung und/oder Resorptionvon Nährstoffen

l anticancerogene Wirkung

£ Pathogene Effekte:

l Diarrhöl Obstipationl Bildung von Cancerogenenl Leberschäden

10 2

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cfu/

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eces

£ Pathogene Bakterien

£ Protektive Bakterien

Abb. | Zusammensetzung der Darmflora (nach Kasper 1996)

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Aufbau des GALT

Die Darmmucosa – die physikalische Abwehr Die Darmmucosa umfasst physikalische und bioche-mische Komponenten. Die physikalische Barriere bilden Epithelzellen und die Schleimschicht, die ge-meinsam verhindern, dass Bakterien und schädliche Substanzen aus dem Darm in den Körper gelangen. Die biochemische Abwehr umfasst die Sekretion von Verdauungssäften und antimikrobieller Peptide (z. B. Defensine), die von Paneth -Zellen und Entero-zyten produziert werden. Epithelzellen produzieren außerdem Enzyme, chemotaktische und andere Botenstoffe, die eine unspezifische Immunantwort auslösen und Immunzel-len rekrutieren können. Das darmassoziierte ImmunsystemDas darmassoziierte Immunsystem oder auch GALT (gut-associated-lymphoid-tis-sue) umfasst sämtliche immunologische Komponenten der Darmwand, z. B. Peyer‘sche Plaques, Lymphozyten, isolierte Lymphfollikel und dendritische Zellen. 1 Gramm Darmgewebe beinhaltet circa 1 Million Lymphozyten. Eine große Anzahl von Zyto-kinen und circa 70 % aller IgA werden im Darm produziert. Die im Darm initiierte Immunantwort bleibt nicht auf diesen allein begrenzt. Durch Lymphozyten, die in mesenterischen Lymphknoten und im Blut zirkulieren, kann auch eine systemische Immunantwort ausgelöst werden.

7Die DArMAbwehr

!

Darmflora

Schleimschicht

• Im gesamten Gastro-intestinaltrakt gibt es etwa 1014 Bakterien – das Zehnfache der Anzahl unserer Körperzellen.

• Würde man alle Darmbak-terien aneinanderreihen, reicht die Strecke circa zweieinhalbmal um die Erde.

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Was sind Probiotika überhaupt?

Wie viele Mikroorganismen müssen im Lebensmittel enthalten sein, damit eine Wirkung erzielt werden kann?

Laut dem Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbrau-cherschutz und Veterinärmedizin ist bei den meisten Produkten eine regelmäßige, meist tägliche Aufnahme von 108 bis 109 probiotischen Mikroorganismen erfor-derlich, um probiotische Wirkungen im menschlichen Organismus zu entfalten (BgVV 2000).

Was ist der Unterschied zu Joghurtkulturen?Im Gegensatz zu einigen klassischen Joghurtbakterien sind probiotische Stämme besonders widerstandsfähig ge-genüber Magen- und Gallensäuren. So ge-langen sie lebend und aktiv in den Darm.

Sie wachsen und vermehren sich im Dickdarm und halten dort ein natürliches Gleichgewicht aufrecht.

Wirkt jedes Probiotikum gleich?Jede probiotische Kultur übt spezifische Effekte aus. Verschiedene Probiotika-Stämme ähneln sich zwar oft in ihren grundsätzlichen Mechanismen, im Detail weisen sie jedoch unterschiedliche Eigen-schaften auf. Studienergebnisse mit einem probio-tischen Stamm sind somit nicht auf andere – auch verwandte – Stämme übertragbar.

AnForDerunGen An ProbiotiKA

„Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die dem Wirt einen gesund-heitlichen Vorteil bringen, wenn sie in ausreichender Menge aufgenom-men werden.“ (WHO / FAO 2001)

AnForDerunGen An ProbiotiKA

8 ProbiotiKA

!

LACTOBACILLUS CASEI shirotA

Der Begriff Probiotika leitet sich aus dem Griechischen „pro bios“ ab, was so viel bedeutet wie „für das Leben“.

• Meist verwendete Probiotika sind Lac-tobacillen und Bifido-bakterien.

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9LCS – DAS GESUNDHEITSBAKTERIUMLCS – DAS GESUNDHEITSBAKTERIUM

LACTOBACILLUS CASEI shirotA

Der japanische Mikrobio-loge Dr. Minoru Shirota forschte Anfang des letz-ten Jahrhunderts an der

Universität Kyoto über die Wirkung der Darmbakterien

auf die Gesundheit. Es gelang ihm, ein Milchsäurebakterium mit probiotischen Eigenschaften zu kultivieren: Lactobacil-lus casei Shirota (LcS). Um sein Gesund-heitsbakterium allen Menschen zugäng-lich zu machen, entwickelte er 1935 das fermentierte Getränk Yakult und gründete später ein eigenes Forschungsinstitut, das Yakult Central Institute for Microbiological Research, Tokyo.Bis heute erforschen Wissenschaftler den Stamm LcS und seine Wechselwirkungen mit der Darmflora und dem Immunsystem. In experimentellen und klinischen Studien konnten die Wirkmechanismen und die Effekte dieses Milchsäurebakteriums in der Prävention und Therapie gezeigt werden. Im Mai 2005 wurde das erste europäische Yakult Forschungsinstitut in Gent eröffnet.

Lactobacillus casei Shirota – Wirkmechanismen

überlebt Magenpassage

Verbesserung Darm motilität

und -milieu

Verringerung pathogener Bakterien

OptimierungImmunsystem

ReduktionCo-Cance-

rogene

Verbesserung Verdauung

Reduktion Infektionsrisiko

Verringerung Schäden /Krebsrisiko

Modulation Darmflora,Bildung Lactat Freisetzung Metabolite

21

Optimierung Immunsystem

£ Natürliche Killerzellen greifen, als Teil des ange-borenen Immunsystems, unspezifisch virusinfizier-te Zellen und Tumorzellen an. Stress und ungünsti-ge Lebensgewohnheiten können die Anzahl und Aktivität der Natürlichen Killerzellen reduzieren und so die Immunfunktionen schwächen. In einer randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrol-lierten Untersuchung mit 99 Rauchern konnte die NK-Zellaktivität durch die Zufuhr von L. casei Shirota (4 x 1010 cfu pro Tag) über drei Wochen im Vergleich zu Placebo signifikant gesteigert werden (Morimoto et al. 2005). In einer aktuellen Studie mit gesunden Probanden profitierten insbesondere Personen mit niedriger NK-Zellaktivität und Ältere von der L. casei Shirota-Aufnahme (Takeda et al. 2007).

Verbesserung von Verdauungsfunktionen

£ In einer Studie mit leicht Obstipierten führte die tägliche Aufnahme von L. casei Shirota (6,5 x 10 9 cfu bzw. ein Fläschchen Yakult ® pro Tag) ab der zweiten Woche zu einer signifikanten Verbesserung des Schweregrads der Verstopfung, der Stuhlkon-sistenz und der Stuhlfrequenz. Letztere stieg von drei auf sechs pro Woche in der Verumgruppe gegenüber drei auf vier in der Placebogruppe (s. Abb.). Das Auftreten von Blähungen und Völle-gefühl änderte sich nicht. Die Hälfte der Studien-teilnehmer, die L. casei Shirota erhielten, berichte-

Shir

ota

ein p

robio

tisc

hes

Milch

säure

bakt

eriu

m

ten zusätzlich über ein verbessertes Wohlbefinden (Koebnick et al. 2001). In einer Placebo-kontrol-lierten Crossover-Studie mit 40 Obstipierten setzte die stuhlregulierende Wirkung bereits nach einer Woche ein (Matsumoto et al. 2006).

L. casei Shirota beeinflusst den Verlauf beziehungs-weise das Auftreten von Infektionen im Gastroin-testinal- und Respirationstrakt (beispielsweise Rota-viren, Helicobacter pylori, Samonella typhimurium) positiv. In einer japanischen Studie erhielten Klein-kinder mit einer Rotavirus-Infektion zusätzlich zur medikamentösen Therapie L. casei Shirota (1,5 x 1010 cfu pro Tag). Hierdurch verkürzte sich die Dauer der Rekonvaleszenz von 5,3 auf 3,8 Tage (Sugita et al. 1994).

20

40

60

80

100

Häufigke

itder

Opst

ipati

on

%

0 1 2 3 4 5

Verum Placebo Stuhlfrequenz pro Woche

Woche

3

6

43

Abb. | Verbesserung von Obstipation durch L. casei Shirota* (Koebnick et al. 2001)

Abb. | Lactobacillus casei Shirota – mögliche Wirkmechanismen

Verbesserung Darm-motilität und -milieu

Verringerung patho-gener Bakterien

OptimierungImmunsystem

ReduktionCo-Cancerogene

Verbesserung Verdauung Reduktion Infektionsrisiko Verringerung Schäden/Krebsrisiko

Modulation Darmflora,Bildung Lactat/Acetat

Freisetzung Metaboliteund Enzyme

überlebt Magenpassage

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Optimierung Immunsystem

£ Natürliche Killerzellen greifen, als Teil des ange-borenen Immunsystems, unspezifisch virusinfizier-te Zellen und Tumorzellen an. Stress und ungünsti-ge Lebensgewohnheiten können die Anzahl und Aktivität der Natürlichen Killerzellen reduzieren und so die Immunfunktionen schwächen. In einer randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrol-lierten Untersuchung mit 99 Rauchern konnte die NK-Zellaktivität durch die Zufuhr von L. casei Shirota (4 x 1010 cfu pro Tag) über drei Wochen im Vergleich zu Placebo signifikant gesteigert werden (Morimoto et al. 2005). In einer aktuellen Studie mit gesunden Probanden profitierten insbesondere Personen mit niedriger NK-Zellaktivität und Ältere von der L. casei Shirota-Aufnahme (Takeda et al. 2007).

Verbesserung von Verdauungsfunktionen

£ In einer Studie mit leicht Obstipierten führte die tägliche Aufnahme von L. casei Shirota (6,5 x 10 9 cfu bzw. ein Fläschchen Yakult ® pro Tag) ab der zweiten Woche zu einer signifikanten Verbesserung des Schweregrads der Verstopfung, der Stuhlkon-sistenz und der Stuhlfrequenz. Letztere stieg von drei auf sechs pro Woche in der Verumgruppe gegenüber drei auf vier in der Placebogruppe (s. Abb.). Das Auftreten von Blähungen und Völle-gefühl änderte sich nicht. Die Hälfte der Studien-teilnehmer, die L. casei Shirota erhielten, berichte-

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ten zusätzlich über ein verbessertes Wohlbefinden (Koebnick et al. 2001). In einer Placebo-kontrol-lierten Crossover-Studie mit 40 Obstipierten setzte die stuhlregulierende Wirkung bereits nach einer Woche ein (Matsumoto et al. 2006).

L. casei Shirota beeinflusst den Verlauf beziehungs-weise das Auftreten von Infektionen im Gastroin-testinal- und Respirationstrakt (beispielsweise Rota-viren, Helicobacter pylori, Samonella typhimurium) positiv. In einer japanischen Studie erhielten Klein-kinder mit einer Rotavirus-Infektion zusätzlich zur medikamentösen Therapie L. casei Shirota (1,5 x 1010 cfu pro Tag). Hierdurch verkürzte sich die Dauer der Rekonvaleszenz von 5,3 auf 3,8 Tage (Sugita et al. 1994).

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Abb. | Verbesserung von Obstipation durch L. casei Shirota* (Koebnick et al. 2001)

Abb. | Lactobacillus casei Shirota – mögliche Wirkmechanismen

Verbesserung Darm-motilität und -milieu

Verringerung patho-gener Bakterien

OptimierungImmunsystem

ReduktionCo-Cancerogene

Verbesserung Verdauung Reduktion Infektionsrisiko Verringerung Schäden/Krebsrisiko

Modulation Darmflora,Bildung Lactat/Acetat

Freisetzung Metaboliteund Enzyme

überlebt Magenpassage

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Optimierung Immunsystem

£ Natürliche Killerzellen greifen, als Teil des ange-borenen Immunsystems, unspezifisch virusinfizier-te Zellen und Tumorzellen an. Stress und ungünsti-ge Lebensgewohnheiten können die Anzahl und Aktivität der Natürlichen Killerzellen reduzieren und so die Immunfunktionen schwächen. In einer randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrol-lierten Untersuchung mit 99 Rauchern konnte die NK-Zellaktivität durch die Zufuhr von L. casei Shirota (4 x 1010 cfu pro Tag) über drei Wochen im Vergleich zu Placebo signifikant gesteigert werden (Morimoto et al. 2005). In einer aktuellen Studie mit gesunden Probanden profitierten insbesondere Personen mit niedriger NK-Zellaktivität und Ältere von der L. casei Shirota-Aufnahme (Takeda et al. 2007).

Verbesserung von Verdauungsfunktionen

£ In einer Studie mit leicht Obstipierten führte die tägliche Aufnahme von L. casei Shirota (6,5 x 10 9 cfu bzw. ein Fläschchen Yakult ® pro Tag) ab der zweiten Woche zu einer signifikanten Verbesserung des Schweregrads der Verstopfung, der Stuhlkon-sistenz und der Stuhlfrequenz. Letztere stieg von drei auf sechs pro Woche in der Verumgruppe gegenüber drei auf vier in der Placebogruppe (s. Abb.). Das Auftreten von Blähungen und Völle-gefühl änderte sich nicht. Die Hälfte der Studien-teilnehmer, die L. casei Shirota erhielten, berichte-

Shir

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Milch

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ten zusätzlich über ein verbessertes Wohlbefinden (Koebnick et al. 2001). In einer Placebo-kontrol-lierten Crossover-Studie mit 40 Obstipierten setzte die stuhlregulierende Wirkung bereits nach einer Woche ein (Matsumoto et al. 2006).

L. casei Shirota beeinflusst den Verlauf beziehungs-weise das Auftreten von Infektionen im Gastroin-testinal- und Respirationstrakt (beispielsweise Rota-viren, Helicobacter pylori, Samonella typhimurium) positiv. In einer japanischen Studie erhielten Klein-kinder mit einer Rotavirus-Infektion zusätzlich zur medikamentösen Therapie L. casei Shirota (1,5 x 1010 cfu pro Tag). Hierdurch verkürzte sich die Dauer der Rekonvaleszenz von 5,3 auf 3,8 Tage (Sugita et al. 1994).

20

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Abb. | Verbesserung von Obstipation durch L. casei Shirota* (Koebnick et al. 2001)

Abb. | Lactobacillus casei Shirota – mögliche Wirkmechanismen

Verbesserung Darm-motilität und -milieu

Verringerung patho-gener Bakterien

OptimierungImmunsystem

ReduktionCo-Cancerogene

Verbesserung Verdauung Reduktion Infektionsrisiko Verringerung Schäden/Krebsrisiko

Modulation Darmflora,Bildung Lactat/Acetat

Freisetzung Metaboliteund Enzyme

überlebt Magenpassage

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10 Lcs in Der ForschunG

Autor Jahr obsti-pation

reiz-darm

Diar-rhö ceD Aller-

gienimmun-funktion Krebs

Aso Y 1992 XAso Y 1995 XKoebnick C 2003 XMartinez CO 2003 XDe Preter V 2004 XBanaszkiewicz A 2005 XIshikawa H 2005 XMatsumoto S 2005 XMorimoto K 2005 XMatsumoto K 2006 XFujimori S 2007 XTakeda K 2007 XBarrett JS 2008 XGleeson M 2008 XIvory K 2008 XMitsuyama K 2008 XShida K 2008 XStockenhuber A 2008 XLewis JDN 2009 XStaab B 2009 XYamada T 2009 XMatsumoto K 2010 XSur D 2010 XGleeson M 2011 XKrammer HJ 2011 XReale M 2011 XSnel J 2011 XPirker A 2012 X

stuDienÜbersicht

Gerne lassen wir Ihnen kostenfrei die Originalpublikationen zu den oben genannten Studien oder Studien zu anderen Indikationen zukommen. Richten Sie Ihre Anfrage mit Postadresse einfach an [email protected].

Einige ausgewählte Studien entnehmen Sie bitte der folgenden Tabelle:

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Lcs unD DArMAssoziierte KrAnKheiten 11

Quelle: Stockenhuber et al. (2008), Pirker et al. (2012)

Reduzierung von Antibiotika-assoziierten Diarrhöen durch Lactobacillus casei shirota

HintergrundDie Antibiotika-assoziierte Diarrhö (AAD) ist mit 2–25 % im Kranken-haus eine häufige Nebenwirkung der antibiotischen Therapie. 25 % der Betroffenen zeigen außerdem eine Infektion mit Clostridium dif-f icile, welche zu schwerwiegenden Komplikationen wie einer pseudomem-branösen Colitis führen kann.

Open-label-Studie 340 Krankenhauspatienten tranken wäh-rend der Antibiotikagabe und drei Tage darüber hinaus täglich ein Fläschchen Ya-kult (mind. 6,5 x 109 LcS). 338 Patienten der Kontrollgruppe erhielten kein Yakult.

DiArrhÖAntibiotika-assoziierte Diarrhökann mit Yakult verhindert wer-den (Stockenhuber et al. 2008, Pirker et al. 2012).

Fazit Diese Studie zeigt, dass ein Fläschchen Yakult pro Tag der Verbreitung von Clostridium difficile vorbeugen und das Risiko von Antibiotika-assoziierten Diarrhöen senken kann.

Endpunkte waren das Auftreten von Diarrhöen und das

Vorkommen von Clostridium-difficile-To-

xinen in Stuhlproben.

Ergebnisse Nur 5 % der Yakult-Gruppe entwickelten eine Diarrhö im Gegensatz zu 18 % in der Kontrollgruppe (p < 0,001). Clostridium dif-ficile wurde bei 21 Patienten der Kontroll-gruppe, jedoch nur bei einer Person in der Yakult-Gruppe gefunden.

PraxistippYakult ist ein funktionelles Lebensmit-tel, das am besten morgens genossen

werden kann, denn es passt prima zum Frühstück.

Antibiotika plus Yakult

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Antibiotika-assozi-ierte Diarrhö

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12 Lcs unD DArMAssoziierte KrAnKheiten

HintergrundIn Deutschland leiden ca. 20 % der Bevölkerung unter Ob-stipation. Besonders häu-fig betroffen sind Frauen, Schwangere und ältere Menschen.

obstiPAtion

Quelle: Koebnick et al. (2003)

Verbesserung von Obstipation durch Lactobacillus casei shirota

Yakult verbessert gastrointes-tinale Symptome bei Patienten mit chronischer verstopfung(Koebnick et al. 2003).

Fazit Diese Studie zeigt, dass ein Fläschchen Yakult pro Tag bei obstipierten Personen die Stuhl-frequenz und -kon-sistenz verbessern kann. Der Effekt war spürbar ab der zweiten Woche.

Placebo-kontrollierte doppelblinde Studie Für die Studie wurden 70 Patienten mit idiopathischer Obstipation rekrutiert. Über einen Zeitraum von vier Wochen tranken die Patienten entweder täglich ein Fläschchen Yakult (mind. 6,5 x 109 LcS) oder ein Placebo. Mittels Fragebogen

wurden Stuhlgänge und gastrointesti-nale Symptome dokumentiert.

Ergebnisse In der Yakult-Gruppe litten signifikant weniger Patienten unter schwerer bis mittlerer Verstopfung ab der zweiten In-

terventionswoche (p < 0,001). Die Stuhlkonsistenz verbesserte

sich, und die Stuhlfrequenz stieg von drei auf sechs Stuhlgänge pro Wo-

che. In der Placebo-Gruppe konnten kei-ne signifikanten Veränderungen beob ach-tet werden.

PraxistippDie Obstipationstherapie sollte eine ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Obst und Gemüse mit einbeziehen.

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Optimierung Immunsystem

£ Natürliche Killerzellen greifen, als Teil des ange-borenen Immunsystems, unspezifisch virusinfizier-te Zellen und Tumorzellen an. Stress und ungünsti-ge Lebensgewohnheiten können die Anzahl und Aktivität der Natürlichen Killerzellen reduzieren und so die Immunfunktionen schwächen. In einer randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrol-lierten Untersuchung mit 99 Rauchern konnte die NK-Zellaktivität durch die Zufuhr von L. casei Shirota (4 x 1010 cfu pro Tag) über drei Wochen im Vergleich zu Placebo signifikant gesteigert werden (Morimoto et al. 2005). In einer aktuellen Studie mit gesunden Probanden profitierten insbesondere Personen mit niedriger NK-Zellaktivität und Ältere von der L. casei Shirota-Aufnahme (Takeda et al. 2007).

Verbesserung von Verdauungsfunktionen

£ In einer Studie mit leicht Obstipierten führte die tägliche Aufnahme von L. casei Shirota (6,5 x 10 9 cfu bzw. ein Fläschchen Yakult ® pro Tag) ab der zweiten Woche zu einer signifikanten Verbesserung des Schweregrads der Verstopfung, der Stuhlkon-sistenz und der Stuhlfrequenz. Letztere stieg von drei auf sechs pro Woche in der Verumgruppe gegenüber drei auf vier in der Placebogruppe (s. Abb.). Das Auftreten von Blähungen und Völle-gefühl änderte sich nicht. Die Hälfte der Studien-teilnehmer, die L. casei Shirota erhielten, berichte-

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ten zusätzlich über ein verbessertes Wohlbefinden (Koebnick et al. 2001). In einer Placebo-kontrol-lierten Crossover-Studie mit 40 Obstipierten setzte die stuhlregulierende Wirkung bereits nach einer Woche ein (Matsumoto et al. 2006).

L. casei Shirota beeinflusst den Verlauf beziehungs-weise das Auftreten von Infektionen im Gastroin-testinal- und Respirationstrakt (beispielsweise Rota-viren, Helicobacter pylori, Samonella typhimurium) positiv. In einer japanischen Studie erhielten Klein-kinder mit einer Rotavirus-Infektion zusätzlich zur medikamentösen Therapie L. casei Shirota (1,5 x 1010 cfu pro Tag). Hierdurch verkürzte sich die Dauer der Rekonvaleszenz von 5,3 auf 3,8 Tage (Sugita et al. 1994).

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Verum Placebo Stuhlfrequenz pro Woche

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Abb. | Verbesserung von Obstipation durch L. casei Shirota* (Koebnick et al. 2001)

Abb. | Lactobacillus casei Shirota – mögliche Wirkmechanismen

Verbesserung Darm-motilität und -milieu

Verringerung patho-gener Bakterien

OptimierungImmunsystem

ReduktionCo-Cancerogene

Verbesserung Verdauung Reduktion Infektionsrisiko Verringerung Schäden/Krebsrisiko

Modulation Darmflora,Bildung Lactat/Acetat

Freisetzung Metaboliteund Enzyme

überlebt Magenpassage

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HintergrundSlow-transit-constipation (STC) basiert auf einer Kolonmotilitätsstörung, welche zu einer verzögerten Transitzeit führt (> 72h). Viele Reizdarmpatienten weisen eine verzögerte Transitzeit auf.

Placebo-kontrollierte doppelblinde Studie Bei ambulant behandelten Patienten mit chronischer Verstopfung (Transitzeit > 72h) wurde konsekutiv die Kolontran-sitzeit durch den Hinton-Test mit rönt-genfähigen Markern gemessen. Insgesamt 24 Patienten erhielten täglich ein Getränk

trAnsitzeitBeschleunigung der Transit-zeit durch das tägliche Trin-ken von Yakult bei Patienten mit chronischer verstopfung (Krammer et al. 2011).

13Lcs unD DArMAssoziierte KrAnKheiten

Placebo vor Intervention

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LcS vor Intervention

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Placebo nach Intervention LcS nach Intervention

Quelle: Krammer et al. (2011)

verbesserung der transitzeit durch Lactobacillus casei shirota

Fazit Diese Studie zeigt, dass ein Fläschchen Yakult pro Tag die Ko-lontransitzeit bei STC-Patienten verkürzen kann.

mit LcS (mind. 6,5 x 109 LcS) oder ein Pla-cebo über den Zeitraum von vier Wo-chen. Danach wurde die Messung der Transitzeit wiederholt. Allgemeine gastrointestinale Symp-tome wurden durch ei-nen wöchentlichen Fra-gebogen erfasst. Ergebnisse LcS führte zu einer signi-fikanten Beschleunigung der Kolontransitzeit von 95,6 auf 76,5 Stunden (p = 0,05). Dieser Effekt war bei der sigmoiden und rektalen Transit-zeit am ausgeprägtesten (p < 0,007). Die Veränderung der Transit-zeit von 98,8 auf 87,1 Stunden (p = 0,282) in der Placebo-Gruppe erreichte keine statistische Signifikanz.

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14 Lcs unD heALth cLAiMs

Seit 2012 gelten neue EU-Bestimmungen für Gesundheitsaussagen (Health Claims) zu Lebensmitteln. Ab Ende 2012 sind die-se nur noch erlaubt, wenn sie ausdrück-lich von der EU-Kommission zugelassen wurden. Die Zulassung beruht auf einer wissenschaftlichen Bewertung der EFSA, der europäischen Behörde für Lebens-mittelsicherheit. Bisher hat die EFSA kei-ne positive Bewertung für Health Claims für Probiotika abgegeben.Das Beantragungsverfahren ist ein schwie-riger Lernprozess für alle Beteilig ten und bedarf noch weiterer Diskussion mit der Wissenschaft. Basierend auf international anerkannten wissenschaftlichen Krite-rien und Good Clinical Practice betreibt

ForschunG & heALth cLAiMs

Auch verschiedenste Meta-Analysen und Leitlinien bewerten Probiotika positiv

Eine aktuelle S3-Leitlinie empfiehlt: Ausgewählte Probiotika können in der Behandlung des Reizdarmsyndroms eingesetzt werden, wobei die Wahl des Stammes nach der Symp tomatik erfolgt (Evidenzgrad A). Evidenz zum Einsatz von Lactobacillus casei Shirota liegt ausdrücklich beim Schmerz-/Blähtyp und dem Obstipationstyp vor (Layer et al, 2011).

Eine Meta-Analyse fasst die Ergeb-nisse aus insgesamt 63 kontrollierten Studien mit 11.811 Probanden zusam-

men: Der Einsatz von Probiotika bei Antibiotikagabe reduzierte das Risiko einer Antibiotika-assoziierten Diar-rhö statistisch signifikant um 42 % (Hempel et al, 2012).

Ganz neu wurde in einer Meta-Analyse der Cochrane Database aus zehn kontrollierten Studien mit 3.451 Probanden gezeigt, dass Probiotika das Auftreten von Atemwegsinfekten und den Antibiotikaeinsatz reduzie-ren können im Vergleich zu Placebo (Hao et al, 2011).

Yakult weiterhin Forschung. Yakult ist zuversichtlich, dass in der Zukunft bean-tragte Health Claims zuge lassen werden. Seit über 75 Jahren wird die Wirkung von Lactobacillus casei Shirota von Yakultund renommierten Wissenschaftlern er-forscht. Die Forschungsergebnisse wur - den in internationalen Fachjournalen nach dem Peer-Review Verfahren ge-prüft und veröffentlicht.

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15Lcs unD iMMunsYsteM

Fazit Diese Studie zeigt, dass Yakult das Risiko für Atemwegsinfekte bei Sportlern reduzieren kann.

Quelle: Gleeson et al. (2011)

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Hintergrund Anhaltendes intensives Training kann bei Sportlern zu einer Schwächung der Immun-funktion führen. Oft ist eine erhöhte Anfäl-ligkeit für Atemwegsinfekte durch die kör-perliche und mentale Belastung assoziiert.

Placebo-kontrollierte doppelblinde Studie 84 Ausdauersportler nahmen über einen Zeitraum von 16 Wochen täglich zwei Fläschchen Yakult (1,3 x 1010 LcS) oder Placebo zu sich. Anhand von Blut- und Speichelproben wurden Immunparame-ter bestimmt. Symptome wie Husten, Fieber und Kopfschmerz wurden anhand eines Fragebogens beobachtet.

AteMweGs-inFeKteDer tägliche Verzehr von Yakultreduziert das Auftreten von Atemwegsinfekten bei sport-lern (Gleeson et al. 2011).

Ergebnisse In der Yakult-Gruppe war der Anteil der Sportler, die eine Woche oder länger an einem Infekt der oberen Atemwege erkrankten, um 36 % geringer im Vergleich zur Placebo-Gruppe (p = 0,021). Während der Intervention traten insgesamt 50 % weniger Atemwegsinfekte in der Ya-kult-Gruppe auf (p < 0,01). Nach 8 bzw. 16 Wochen zeigte sich eine signifikant höhere IgA-Konzentration im Speichel der Yakult-Gruppe (p = 0,03).

reduktion der Atemwegsinfekte durch Lactobacillus casei shirota

PraxistippYakult wird von den Medizinern und Ernährungsberatern des Olympiastütz-punktes Bayern empfohlen.

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16 Lcs unD iMMunsYsteM

Quelle: Ivory et al. (2008)

Einfluß von Lactobacillus casei Shirota auf die Ex-vivo-Syn-these von IL-6 bei Patienten mit saisonaler allergischer Rhinitis (Allergen 1 = Frühblüher, Allergen 2 = Spätblüher)

HintergrundEine Veränderung der Darmflora spielt in der Pathogenese von Allergien eine wichtige Rolle. Die Modulation der Im-munantwort bei saisonal allergischer Rhi-nitis (SAR) kann durch Probiotika positiv beeinflusst werden.

Placebo-kontrollierte doppelblinde StudieGesunde SAR-Betroffene konsumierten (n = 20) fünf Monate lang täglich ein Fläschchen Yakult (mind. 6,5 x 109 LcS) oder Placebo. Vor, während und nach der Pollenflugsaison wurden Nüchternblut-

ALLerGieOrale Verabreichung von Yakult modifiziert die Allergen-indu-zierte Immunantwort bei aller-gischer rhinitis (Ivory et al. 2008).

Fazit Diese Studie zeigt, dass ein Fläschchen Yakult pro Tag bei saisonaler allergischer Rhinitis bestimmte Zytokine herabregulie-ren und den IgE-Spie-gel reduzieren kann.

proben genommen und auf allergiespe-zifische Immunpa-rameter untersucht (IgE, IgG, IL-5, IL-6 und IFN-γ). Ergebnisse In der Yakult-Grup-pe zeigte sich eine Modifikation der allergenspezifischen Antwort bei SAR. Verglichen mit der Kontroll-Gruppe fand man in der Probi-otika-Gruppe signifikant geringere Spiegel von Allergen-induzierten Zytokinen (IL-5, IL-6 und IFN-γ; p < 0,05). Zusätzlich nah-men in der Probiotika-Gruppe die Spiegel spezifischer IgE ab.

ProBiotica Der Newsletter von Yakult

1. Lactobacillen bei allergischer Rhinitis

2. Bacteriocine – sichere Anwendung bei Vaginose?

3. Probiotika und Umweltgifte

Inhalt04|2008

beteiligt an der Bildung von Plasmazellen und Entzündungen, wurde unter Placebo von den PB-MCs nach Allergenstimulation vermehrt gebildet (p <0,01). Unter LcS blieb dieser Anstieg aus. (Abb. 2 p<0,01). Dieser saisonal unabhängige Ef-fekt für IL-6 wurde als behandlungsbedingt ge-wertet. Im Serum nahm der spezifische IgE-Spie-gel unter LcS leicht ab, während der IgG-Spiegel erhöht wurde. Insgesamt deuten diese Ergebnisse auf Veränderungen des Immunstatus bei SAR Pa-tienten durch LcS hin, deren klinische Auswir-kungen in weiteren Studien untersucht werden müssen.

1. Lactobacillen bei allergischer Rhinitis

£ Die „Hygiene-Hypothese“ postuliert einen Zu-sammenhang zwischen gestörter Darmflora und dem Anstieg IgE-abhängiger Allergien1,2 und ist gleichzeitig die Rationale für einen Therapiean-satz mit Probiotika. Einflüsse auf regulatorische T-Zellen mit Veränderungen der IgE-Synthese und Modulation von Cytokinprofilen könnten die zugrunde liegenden Mechanismen sein. Somit werden allergiefördernde Th2-Lymphozyten zu-gunsten gegenregulierender Th1-Lymphozyten zurückgedrängt3,4. Eine placebokontrollierte Pi-lotstudie5 mit Lactobacillus casei Stamm Shirota (LcS) prüfte erstmals bei 20 Erwachsenen mit be-stehender saisonaler allergischer Rhinokonjunkti-vitis (SAR) Veränderungen des Immunstatus. Die Patienten erhielten über 5 Monate 1x/Tag LcS (6,5x109 cfu) oder Placebo. Vor, während und nach der Pollenflugsaison wurden spezifisches Serum-IgE und -IgG bestimmt, sowie zehn Cytoki-ne mittels peripherer Blutleukozytenkulturen (PB-MCs). Eine spezifische Stimulation der PBMCs mit Gräserpollenallergenen (Frühblüher = Aller-gen 1, Spätblüher = Allergen 2) sollte behand-lungsbedingte Effekte anzeigen.Die Freisetzung des Th2-Cytokins IL-5 wurde durch die Allergene signifikant erhöht (Abb. 1 p<0,01). In der LcS-Gruppe war dieser Anstieg aber deutlich niedriger - unabhängig von Saison und Allergenstimulation. Interleukin-6 hingegen,

antimikrobielle Aktivitäten aufweisen. Lactobacillus reuteri Stamm 160 produziert das Lactocin 160, welches inhibierend auf die Erreger der BV wirkt. Um weitere Wirkungen und Einsatz-möglichkeiten beim Menschen zu erforschen, wur-den zunächst Sicherheitstests mit dem aufgereini-gten Lactocin 160 durchgeführt2.

2. Bacteriocine – sichere Anwendung bei Vaginose?

Grafik 1 | Einfluß von Lactobacillus casei Shirota auf die ex vivoSynthese von IL-5 bzw. IL-6 bei Patienten mit saisonaler allergi-scher Rhinitis (Allergen 1 = Frühblüher, Allergen 2 = Spätblüher)

£ Bei bakteriellen Vaginosen (BV) ist die Zusam-mensetzung der Vaginalflora massiv gestört, wo-durch sich das Risiko für Frühgeburten erhöht1. Es wird vermutet, dass Probiotika hier vor allem durch die Produktion von Bacteriocinen wirken. Bacterio-cine sind Peptide, die von Bakterien wie z.B. den Milchsäurebakterien freigesetzt werden und eine

während Pollenflug

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nach Pollenflug

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17Lcs unD iMMunsYsteM

HintergrundRauchen reduziert die Aktivität natür-licher Killerzellen (NK-Zellaktivität) si-gnifikant. Die NK-Zellaktivität ist jedoch u. a. wichtig für das Erkennen und Elimi-nieren von Tumorzellen.

Placebo-kontrollierte doppelblinde StudieGesunde Raucher (n = 99) mittleren Al-ters (ca. 20–60 Jahre) erhielten drei Wochen lang täglich ein probiotisches, fermentiertes Milchgetränk mit 4 x 1010 LcS oder ein Placebo. Vor und nach der Intervention wurden die mononukleären Zellen des peripheren Blutes auf ihre NK-Zellaktivität analysiert. Die Anzahl der durchschnittlich gerauchten Zigaret-ten wurde aufgezeichnet. Diese war in beiden Gruppen vergleichbar.

iMMunschwAche PersonenDer tägliche Verzehr von Ya-kult kann eine Modulation der natürlichen Killer-Zellaktivität bei rauchern herbeiführen (Morimoto et al. 2005).

Ergebnisse Es zeigte sich eine inverse Korrelation zwischen der Anzahl gerauchter Ziga-retten und der individuellen NK-Zellak-tivität: Je mehr Zigaretten der Proband rauchte, desto geringer war seine NK-Zellaktivität. Der Anteil der NK-Zellen unterschied sich jedoch nicht signifikant zwischen Probiotika- und Placebo-Grup-pe. In der Probiotika-Gruppe war die durchschnittliche NK-Zellaktivität (adjus-tiert auf die Anzahl durchschnittlich ge-rauchter Zigaretten) signifikant höher als in der Placebo-Gruppe (p = 0,02).

S oder ein Placebo. Vor und nach der Intervention wurden die mononukleären Zellen des peripheren Blutes auf ihre NK-Zellaktivität analysiert. Die Anzahl

ten wurde aufgezeichnet. Diese war in

Fazit Diese Studie zeigt, dass ein fermen-tiertes Milchgetränk mit Lactobacillus casei Shirota bei Rauchern die NK-Zellaktivität wiederherstellen kann.

PraxistippYakult ist ein funktionelles Lebens-mittel und kann eine abwechslungs-reiche, ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise ergänzen.

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18

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LiterAtur

LiterAturverzeichnis

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19LiterAturverzeichnis

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