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ARCHITEKTUR UND DESIGN INTERDISZIPLINÄR CONCENTRATE DAS MAGAZIN IN EIGENER SACHE NR. 15

CONCENTRATE - FELIX PARTNER · 2021. 8. 17. · tet – ein «Quader» aus drei asymmetrischen Formen; dezent, zeitgemäss und natürlich. Ob als Positiv-Negativ-Form, gespiegelt,

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ARCHITEKTUR UND DESIGN INTERDISZIPLINÄR

CONCENTRATEDAS MAGAZIN IN EIGENER SACHE

NR. 15

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3

Impressum Herausgeber: FELIX PARTNER, Zürich Gestaltung: Felix Partner Design AG, Zürich Redaktion: Felix Partner Design AG, ZürichBilder: FELIX PARTNER (S. 6, 15, 18, 19, 21), Thomas Aus der Au (S. 1, 2, 7, 8, 9, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21), Heinz Unger (S. 2, 4, 5, 7, 15, 17, 28)Visualisierungen: Swiss Interactive AG (S. 22), Dome Visual GmbH (S. 23)Papier: Naturpapier crème© felixpartner.com, 2. Halbjahr 2020CONCENTRATE erscheint in loser Folge

04 EDITORIAL

06 URBANE LOGISTIK STELLT SICH NEBEN DENKMALPFLEGERISCHE BERGWELT

22 STADTENTWICKLUNG TRIFFT ALTBAUQUARTIER

28 46 JAHRE MEHR ODER WENIGER

30 AKTUELL

INHALT

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Aufgaben- und massstabsgerechtes Denken ist gerade auch in Design und Marketing eine Grundvoraussetzung. Dadurch, dass bei uns Projektentwicklung, Architektur sowie Design und Marketing unter einem Dach vereint sind, befruchten sich diese Disziplinen gegenseitig, liefern sich abwechslungsweise gute Inputs durch andere Sichtweisen. Diversität bedingt Flexibilität.

Das Resultat sind zum Beispiel unser Marken-konzept West-Log oder die Fassadenmalerei für das Engadinerhaus im bündnerischen Latsch. Zwei verschiedene Aufgaben, unter-schiedliche Massstäbe, andere Anforderun-gen, aber ähnlich komplex und vielfältig.

Flexibel und vielseitig bleibt man, wenn man sich die schönste aller menschlichen Fähigkei-ten bewahrt: sich zu wundern. Wir haben uns

dieses Jahr immer wieder wundern können, zum Beispiel wie schnell wir uns an neue All-tagsrealitäten gewöhnen oder wie durch den Verzicht auf gewisse Dinge der Raum für Neues entsteht. Neuen Realitäten mit einem «Wow» zu begegnen, heisst offen sein für Entwicklung und Veränderung. Wir wünschen ein dialektisches Lesevergnügen, abgerundet durch den Dialog der Generationen zwischen unserem jüngsten und unserem ältesten Mit-arbeiter ganz hinten im Heft.

Herzlich,Rahel M. Felix

Klein- oder Grossprojekte? Gesamtlösungen oder Teilauftrag? Das aktuelle Geschäftsjahr mit seinen unvorhersehbaren Entwicklungen hat uns gelernt – oder vielmehr bestätigt –, dass es elementar ist, seine fundierten Kern-kompetenzen vielseitig einzusetzen. Die sich permanent verändernden Parameter in der Wirtschaft oder der Wirtschaftslage, in der Gesellschaft und beim Staat verlangen nach einer intensiven Auseinandersetzung, nach einem steten Dialog mit Kunden, Partnern, dem Markt wie auch intern mit dem ganzen Team, damit wir unsere Dienstleistungen im-mer wieder neuen Voraussetzungen anpassen können.

Genau deshalb ist es unser Credo und unsere Zukunftsstrategie, hochwertige Leistungen für den gesamten Lebenszyklus von Immobi-lien zu erbringen – umfassende Gesamtlösun-

gen ebenso wie punktgenaue Teilprojekte, in der Architektur, im Design für Marken und Ob-jekte wie auch für das Immobilienmarketing. Und dies sowohl für Kleinprojekte wie für Grossüberbauungen. Die Komplexität eines Auftrags lässt sich nicht mit seiner Grösse messen – jedes Projekt verlangt immer wie-der von Neuem und von Grund auf unser gan-zes Spektrum an Erfahrung und Wissen ab. Dieser ständige Massstabwechsel hält uns fit, damit wir für alle Aufgaben heute und in Zu-kunft gewappnet sind.

Herzlich,Peter Felix

Unser Ziel ist nicht, die Anforderungen zu erreichen, sondern sie zu übertreffen.

Wer sich zu gross fühlt, um kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit grossen Aufgaben betraut zu werden.

EDITORIAL

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FOKUS GESAMTLÖSUNGEN

URBANE LOGISTIK STELLT SICH NEBEN DENKMALPFLEGE-RISCHE BERGWELT

76

Latsch GR Zürich Altstetten

Die Einmaligkeit jedes Auftrags und ganz unterschiedliche Grössenordnungen sind herausragende, faszinierende Merk- male der Architektur und des Designs. So können komplexe Grossbauten und Momente später ein Möbel oder ein Leuchtkörper für spezifische Raumzonen, Winkel und Nischen entworfen werden. Dieses weite Spektrum dokumentieren zwei kürzlich fertiggestellte Objekte: ein Logistikzentrum in Zürich Altstetten und ein restauriertes Engadinerhaus im Bündnerland.

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98N

0 5 10m

Planung 2016 – 2018Realisierung 2018/2019Auftraggeber PrivatProgramm Umbau, historisches Engadinerhaus mit StallLeistungen Projektentwicklung, Baueingabe, Ausführungsplanung, Farbgestaltung, Patternentwicklung, Fassadengestaltung, -malerei, Teppichdesign, Dokumentarfilm, Website, Textilien, PrintprodukteStandort 7484 Latsch Bergün GRAuszeichnungen «Iconic Awards 2020 – Innovative Architecture» die Auszeichnung «Best of Best», «German Design Award 2021 – Excellent Architecture – Interior Architecture» die Auszeichnung «Special Mention»

Planung 2016 – 2018Realisierung 2018 – 2020Auftraggeberin Swiss Prime Site Immobilien AGTotalunternehmerin Implenia Schweiz AGHauptmieterin Elektro-Material AGProgramm Neubau, Logistikzentrum mit Dienst-leistungsflächenLeistungen Vorprojekt, Baueingabe, Ausführungs-planung, Immobilienbranding, Immobilienmarketing, SignaletikStandort 8048 Zürich

best of best

Frappanter Grössenunterschied: Der Wohnraum des Engadinerhauses passt mit seiner Fläche rund 30-mal in die grösste Halle von West-Log.

1 5 10

EN

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LOG

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0 1 2 3 4 5 m 0 5 10 m

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1110

Hier exponiert, dort intimDas Projekt West-Log in Zürich Altstetten ist ein substanzieller Beitrag an die Zukunft des Werkplatzes Schweiz. Ein Totalunternehmer beauftragte FELIX PARTNER mit einem Ent-wicklungskonzept für ein neu zu überbau endes Areal von 7700 Quadratmetern, entstanden durch Zusammenlegung mehrerer Grund-stücke. Es liegt direkt an der Bahnhauptlinie in den Westen und den Norden des Landes, ist entsprechend exponiert und gut erschlossen. Zahlreiche grosse Ersatzneubauten prägen die Umgebung am Stadtrand, die in den letzten Jahren eine starke Nachverdichtung erlebt hat.

Mit West-Log entstand ein Logistikbau mit rund 21’000 Quadratmetern Nettogeschoss-fläche. Mehrheitlich dient er als Firmenzentrale für den Hauptmieter, einen Elektrogrossver-

teiler. Neben verschiedenen Kommissionier-lagern enthält das Gebäude einen Shop, einen Showroom und Büros. Etwa ein Fünftel der Fläche steht weiteren Mietern zur Verfügung. West-Log steht für Funktionalität im profes-sionellen Alltag, für eine effiziente, zukunfts-weisende Einheit im Dienst von Handel und Business.

Wesentlich ruhiger geht es in Latsch im Bünd-nerland zu und her. Der Weiler liegt auf einer nach Süden orientierten Bergkuppe über dem Dorf Bergün im Albulatal. In den 1950er-Jah-ren wurden hier Szenen des ersten Heidifilms gedreht. Die damals auf Zelluloid gebannte «heile Welt» ist erhalten geblieben; das Dorf-bild präsentiert sich noch immer intakt. Latsch zählt derzeit 50 Einwohner, zwei Bauernhöfe werden noch aktiv bewirtschaftet. Die Auftrag-

geber haben im unteren Dorfteil, gleich ge-genüber der Kirche, ein stattliches Bauern-haus im Engadiner Baustil erworben. Das Objekt stand gut 50 Jahre leer und ist auf der Nordseite mit dem Nachbargebäude verbun-den. Die Grenze zu ihm verläuft entlang dem First des gemeinsamen Dachs.

Ziel und Auftrag waren es, das gut 350 Jahre alte, denkmalgeschützte Gebäude in ein zeit-gemässes Wohnhaus zu verwandeln und dabei nicht nur den Bedürfnissen der Bauherrschaft, sondern auch der bestehenden Substanz und dem historischen Ortskern gerecht zu werden.

Hier wie da kompetenzintensivDie beiden Projekte könnten unterschiedlicher nicht sein. Aber beide beanspruchten das ganze Spektrum der Kompetenzen, stets unter

Berücksichtigung der jeweiligen Ausgangs-lage, der spezifischen Rahmenbedingungen und der Zielvorstellungen. Der Planungsrhyth-mus war in beiden Fällen ein anderer. Bei West-Log lag gewissermassen eine «Tabula rasa»-Situation vor: Das nahezu ebene Grundstück wurde mit einem freistehenden Gebäude be-baut. Neben der Parzellenform und der Bau-gesetzgebung steckten die Bauherrin und die Hauptmieterin den Handlungsrahmen ab; sie präsentierten ihre Vorstellungen und Be-dürfnisse, die wenn nötig korrigiert und auf Nachfrage präzisiert wurden. So entstand die Grundlage für das architektonische Projekt, das sich nach präzisen, vordefinierten Pla-nungsschritten konkretisierte.

Das Planungsteam musste auf komplexe Lo-gistikanforderungen im Erdgeschoss einge-

hen, was beispielsweise zu einer maximalen Reduktion von Stützen und grossen Spann-weiten bei maximalen Nutzlasten führte. Wei-tere Herausforderungen waren die geringe Breite der Bauparzelle, gemessen an dem zu berücksichtigenden Lkw-Verkehr, die Höhen-entwicklung des Gebäudes oder die von den Logistikfunktionen vorgegebenen Geschoss-höhen der Innenräume. Der Innenausbau lag in der Kompetenz der Mieterschaft. Eine wichti-ge Entwurfsaufgabe war hingegen der Um-gang mit der erwähnten Exponiertheit. Sie konnte für ein prägnantes Erscheinungsbild genutzt werden, welches das Gebäude im di-rekten Umfeld angemessen hervorheben soll. Der Entscheid fiel bewusst auf eine Fassade aus einer perforierten Metallverkleidung aus Aluminiumblech. Sie umhüllt über der verputz-ten Sockelpartie die Obergeschosse. Die mar-

kanten vertikalen Profile sind als optischer Verweis auf Elektrokabelkanäle erkennbar, ein Standardartikel aus dem Sortiment der Haupt-mieterin.

Beim historischen Gebäude in Latsch standen andere Prioritäten im Vordergrund: Vorweg musste in Zusammenarbeit mit den zuständi-gen Denkmalbehörden eine genaue Analyse des Bauwerks vorgenommen werden. Im An-schluss brauchte es eine Güterabwägung: Was kann und soll erhalten werden? Das Haus besteht aus einer Bruchstein- und Holz-Strickbau-Kombination und wurde über die Jahrhunderte mehrfach umgebaut. Was sollte erkennbar bleiben oder wieder erkennbar wer-den? Was durfte man diesem Bau zumuten? Was durfte man der Bauherrschaft zumuten? Der Umgang mit diesen zahlreichen Fragen

Mit Weitblick Werte schaffen und wertvolle Substanz schützen.

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verlangte neben bauchtechnischem Wissen auch diplomatisches Geschick und nicht zu-letzt Zeit und Geduld von allen Beteiligten. Alte Häuser, die kaum oder überhaupt nicht mit Plänen dokumentiert sind, gleichen Wunder-tüten: Jeder Eingriff kann zu Überraschungen führen, die auch das weitere Vorgehen beein-flussen.

Das im behutsamen Vorantasten entstandene Konzept hat Tradition und Innovation in Ein-klang gebracht: Bestehende Elemente wie Bruchsteinmauerwerk, Balken, Holzböden und barocke Möbel, aber auch ganze Zimmer und die pechschwarze Räucherkammer lies-sen sich erhalten und fachgerecht restaurie-ren. Es wurde darauf Wert gelegt, mit lokalen Unternehmen zusammenzuarbeiten und loka-le Materialien zu verbauen. Das Lärchenholz aus der Region wurde bei den neu eingefügten

Raumelementen mit wenigen, roh belassenen Materialien ergänzt: Sichtbeton und schwarzer Stahl. In der einstigen Scheune entstand ein weiträumiger Wohnteil und darunter ein Spa aus Sichtbeton. Es wurden zahlreiche mass-geschneiderte Details, so etwa Lavabos, Ba-dewannen und Leuchtkörper, speziell für die-ses Objekt entworfen. Alt und neu verschränkt sich dahingehend, dass das fachgerecht res-taurierte Haus als unaufdringliche, harmoni-sche Einheit erscheint. Wie zuvor gliedert sich das Gebäude mit einer grossen Selbstver-ständlichkeit ins Gesamtbild des Weilers ein. Was nicht auffällt: Das Haus ist jetzt ein Null-energiebilanzhaus! Auf den grossen Dächern der beiden Anbauten wurden Fotovoltaik- und Solarthermie-Paneele installiert. Die im Som-mer überschüssige Energie wird über eine Erdsonde im Felsen gespeichert, wo sie im Winter klimaneutral zur Verfügung steht.

Gross oder klein: immer das Ganze im BlickArchitektur lässt sich schlecht eingrenzen. Oft erfasst der Gestaltungswille oder das Auf-tragsspektrum Aufgaben, welche über die ei-gentliche Bauplanung und Ausführung hin-ausgehen. Deshalb gehört zur Felix Partner Gruppe neben der Sparte Architektur auch ein erfahrenes Designteam. Gemeinsam und in projektbasierter Zusammenarbeit ist es da-durch möglich, Gesamtlösungen wie bei West-Log und beim Wohnhaus in Latsch anzubieten.

Beim Projekt West-Log ging der Auftrag über die architektonischen Leistungen hinaus. Die Eigentümerin betraute das interdisziplinäre Team von FELIX PARTNER zusätzlich mit der Schaffung einer Identität des Gebäudes. Mit dem bestehenden Namen «West-Log» und der Inspiration der Fassadenlösung entstand ein einprägsames und authentisches Marken-

konzept. Das Logo nimmt die Optik der Lang-lochperforation der Fassade wieder auf. Der Bezug zur Hauptmieterin wird so noch deutli-cher erkennbar. Das Vermarktungskonzept für die Liegenschaft richtet sich explizit an eine heterogene Zielgruppe, die als Drittmieter in-frage kommt.

Speziell hervorzuheben ist bei dieser Design-aufgabe die Signaletik. Nach einer Analyse der Wegführung für die diversen Nutzer und die Besucherinnen wurde gezielt eine Beschilde-rung für die drei Hierarchien Logistik, Privat-verkehr und Fussgänger entwickelt. Dank ihrer Klarheit und ihrer strategischen Positionierung liess sie sich auf ein Minimum reduzieren. Spe-ziell bei dieser Aufgabe zeigten sich die Vorteile des interdisziplinären Teams: Der kompetente Blick aufs Ganze führte zu einer zeit- und kos-tensparenden Lösung mit Vorzeigecharakter.

Der intime Rahmen des Wohnhauses in Latsch verlangte weniger nach einem klassischen Branding für die Wirkung nach aussen. Hin-gegen wurde der Charakter des Umbaus mit einem verbindenden Designelement künst-lerisch zum Ausdruck gebracht: Inspiriert von den ortstypischen Quadermalereien und -sgraf- fiti an den Fassadenecken und abgeleitet von den vielen schrägen Linien und Bauteilen des Objekts, wurde ein neues Ornament gestal- tet – ein «Quader» aus drei asymmetrischen Formen; dezent, zeitgemäss und natürlich. Ob als Positiv-Negativ-Form, gespiegelt, addiert oder multipliziert, zieht sich dieses Motiv wie ein roter Faden durch das Gebäude. So trifft man es nicht nur an der Fassadenecke an, sondern auch bei der Wandbemalung in der Wohnhalle, beim grossen Spiegel im Master-Bad und bei den Teppichen für den Sulèr (Vor-raum), die Halle und die Stüva (Stube).

Dieses Engadinerhaus war ein Abenteuer mit anfangs unbekanntem Ausgang. Mit einem kleinen Fotoband und einem Film, der sich an ein interessiertes Fachpublikum richtet, kann man an der Faszination dieses aussergewöhn-lichen Projekts teilhaben.

Architektur beginnt nicht beim Auftrag und endet bei der Ausführung. Disziplinen überwinden heisst gemeinsam gestalten und stets das Ganze im Fokus behalten.

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Semitransparent: Mit der lichtdurchlässigen Lärchenholzfassade der Loggia werden die ehemalige Scheune und ihre Lichtverhältnisse auf neue Art interpretiert, wohingegen die perforierte Metallverkleidung aus Aluminiumblech die starke Horizontalität der Bandfenster in den Bürogeschossen durch- bricht sowie die funktionalen Lochfenster der Lagergeschosse kaschiert.

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Historische Bausubstanz, restauriert und kombiniert mit gezielten Eingriffen, erzeugt eine intime Wohnatmosphäre im Gegensatz zu den nüchternen Hallen mit ihren technischen Einrichtungen, welche in erster Linie logistische Anforderungen erfüllen müssen.

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1918

gezeichnet: Datum gez.:

Revisionen

Druckdatum:

Datum: Index: gez:

Dateiname:

Massstab:

Format:

oberkantOKunterkantUKinnerkantIKausserkantAKfertig BodenFBroher BodenRB

BodenablaufBADachwasserablaufDWA

Kote: fertigKote: roh

Unterlagsboden

Folien

Backstein

Kalksandstein

vorfab. Beton / Kunststein

Backstein spezial

Stahlbeton

Holzwerkstoff / Holz

Wärmedämmung

Deckenkante

Einlage in Decke

FachplanerTU:Architekt:Bau-Ing:HLKS-Ing:Elektro-Ing:Brandschutzexp:Fassadenplaner:Bauphysik:Landschaftsarch:

Alle Masse sind Rohmasse und sind vom Unternehmer am Bau zu kontrollieren.Unstimmigkeiten sind unverzüglich der Bauleitung mitzuteilen.Türhöhen verstehen sich ab OK fertigen, höheren Boden bis UK roher Sturz.

Plannummer:

RafflamellenstorenRAFRolladenROLMetallfensterbankMFBBetonfensterbankBFB

UK roher SturzSTOK fertige BrüstungBROK SchwelleSW

Höhe im LichtH i.L.

±0.00 = 397.01 müM = OKfB EG

Implenia Schweiz AG, Industriestrasse 24, 8305 DietlikonFelix Partner Architektur AG, Reinhardstrasse 19, 8008 ZürichDr. J. Grob & Partner AG, Technikumstrasse 73, 8400 WinterthurImplenia Schweiz AG, An der Reuss 5, 6038 GisikonImplenia Schweiz AG, An der Reuss 5, 6038 GisikonLSC Brandschutz GmbH, Katzenbachstrasse 7, 8052 ZürichAtelier P3 AG, Hardturmstrasse 173, 8005 ZürichGartenmann Engineering AG, Nordstrasse 194, 8037 ZürichUrs Sutter GmbH, Linthstrasse 42, 8856 Tuggen

51_103_Fassadenschnitt.vwx

28.5.19

Detailplan

psPerimeterdämmung Kote, Hinterfülllung, UG Darstellung ungekürzt ergänzt, Bandfenster 2.-4.OG mit Fensterbank und Sturz-/Leibungsverkleidung

18.2.19 C

Kat.Nr. AL8726

1601 A PR ZH

103_001

fvs17.3.17

Ausführungsplanung

1:20

A1

Logistik- und Bürogebäude Preola "West-Log"

Fassadenschnitt A

D11.4.19neue Raumnummern, Dachrand mit 3cm Einlage für Stirnbrett, abgeh. Akustikdecken in Büros 2.+3.OG

ps

OK f B OK r B

max. Einbautiefe UK Magerbeton:3.0 m unter ø gew. Terrain = 393.18 M.ü.M

Wandaufb. gg. Erdreich (DK2) 39/44 cmStahlbetonwand 25/30 cmWärmedämmung XPS 300 12 cmDrainagematte 2 cm m

ax. 3

.20*

max

. 2.7

250

Bodenaufbau Tiefgarage min. 53 cmHartbeton im Gef, hydroph. min. 3 cmBodenplatte Stahlbeton 50 cm

Magerbeton 10 cmSickerkies 30 cmVlies - cm

*exk

l. Gef

älle

Bod

enUG-1.01Tiefgarage

2.6

3*3

5010

Sickerkies auf Geotextil(als Trenn-/ Filtervlies zum Untergrund)

2 12 30

-3.23

-3.73

-3.83

-3.20

3.OG3.14Korridor

OK r B

85 35 20

6% Gefälle

OK FreibordMaximaleStauhöhe

min

dest

höhe

= 2

.00

mho

rizon

tale

r Flu

chtw

eg25

33

EinlaufRinne

UK r D

OK f B

OK r Br

2.1

1

25

Bodenaufbau Weg min. 64 cmZementplatten 3 cmStänder / Ausgleichsschicht var. cmDrainageschicht 2 cmVlies - cmWärmedämmung 20 cmAbdichtung 2-lagig 2 cmVoranstrich - mmStahlbetondecke im Gef. 35-47 cm

Installationsebene 35 cmAbgehängte Decke 7 cm

720

235

1.5

2563

43

3.3

7

2.5

010

2535

1.5

61

.04

25

3.0

225

Bodenaufbau Gang, 3.OG 35/68 cmHartbeton, eingefärbt 8 cmPE FolieWärmedämmung 2-35Stahlbetondecke 25 cm

Installationsebene 35 cm

+16.19

+17.13 +17.13

+16.09

+15.84

+16.52+16.535

+16.48 +16.51 +16.52

4.30

min

. 12 Dichtebene

OK Freibord

1420

249

OK r B

OK f B+16.67

+16.55

+16.33

1.OG1.24WC Herren

OK f B OK r B

UK r D

Bodenaufbau WC, 1.OG 61 cmKeramikplatten / Kleber 3 cmStahlbetondecke 58 cm

2.8

6

2.5

058

UK Installationsebene

Wandaufb. Metallfassade 55/60 cmStahlbetonwand 20/25 cmWD Steinwolle RF1 20 cmFassadenmembraneHinterlüftung 4 cmLochblech gekantet max. 11 cm

* z.B. Flumroc COMPACT PRO

*

2.4

73

5835

35

11 4 20

+6.44

+5.48

+6.41

+5.83

1.ZG1Z.24Disponibel

OK f B

OK r B

UK r D

Bodenaufbau Dispo, ZG 39 cmHartbeton 10 cmPE FolieTrittschalldämmung 2 cmWärmedämmung 2 cmStahlbetondecke 25 cm

3.2

6

2.6

925

2.1

514

25

35

11 4 20

+9.30

+8.91

+9.16

2.OG2.24WC Herren

OK f B OK r B

UK r D

Bodenaufbau WC, 2.OG 72/77 cmKeramikplatten / Kleber 3 cmStahlbetondecke 68/73 cm4

.01

3.3

168

UK Installationsebene

14.2

8

23.6

9

2.8

63

6840

35

11 4 20

+12.56

+11.45

+11.85

+12.53

3.OGInnenhof

UK r D

UK f D

35 2.40 9.30

OK r B 3439

Notüberlauf

1.2

412

202

3935

7

Bodenaufbau Innenhof min. 69 cmSubstrat min. 5 cmRetentionsschicht 5 cmDrainageschicht 2 cmVlies - cmWärmedämmung 20 cmAbdichtung 2-lagig 2 cmVoranstrich - mmStahlbetondecke im Gef. 35-49 cm

Installationsebene 35 cmAbgehängte Decke 7 cm

MaximaleStauhöhe

25

1220

235

OK r B

OK f B

30

+15.42

+15.84

+16.23

+16.57+16.52 +16.525 +16.53

+16.19

UK r DUK f D

Umgebung

2.8

6

2.5

048

UK Installationsebene

OK f B

NotausgangFluchtweg

2.2

257

Bodenaufbau EG 51 cmHartbetonüberzug 3 cmMonobeton 48 cm

Schichtex 6 cmInstallationsebene 21 cm

EG0.21Verteiler

OK r B

2.1

252

53

2.4

03

486

durchlässiges Füllmaterial, z.B. Geröll oder Wandkies

verdichtetes Aushubmaterial bis ca. 50 cm unter OKF Terrain

2 22

DP Treppe siehePlan-Nr. 103_030

-0.51

±0.00

-0.57

-0.78

-0.03

-0.40 bis -1.22

1.0

2

4.OG4.18Büro Drittnutzer

OK f Br OK r Br

UK f St

6.6

0 OK r B

OK f B

UK r D

1.5

01

.77

Storenkasten mit Blende

1.5

2596

10

Fensterbrett 19mm

Brüstungskanal E

Radiator

15

Gipskartonplatte12.5mm, 3-Seitig

OK f Br 3.6

62.5

010

2542

1.5

61

.04

2542

3.0

225

Bodenaufbau Büro, 4.OG 35 cmNadelvlies 1 cmUnterlagsboden 7 cmPE FolieTrittschalldämmung 2 cmStahlbetondecke 25 cm

Installationsebene 35 cmAkustikdecke, ca. 60% der BF 7 cm

UK f D =UK r St

+18.69

+19.46

+20.40

+18.63

+19.36

+19.11

+20.40+20.42

0.ZG0Z.24Elektro, EDV

OK f B

UK r D

UK r St

11 2 22 25

3.5

8

3.1

125

OK r B

1.3

1

Bodenaufbau Dispo, ZG 39 cmHartbeton 10 cmPE FolieTrittschalldämmung 2 cmWärmedämmung 2 cmStahlbetondecke 25 cm

32

Wandaufb. Sockel 49 cmStahlbetonwand 25 cmWD Steinwolle RF1 22 cmAussenputz 2 cm

* z.B. Flumroc COMPACT PRO

* 2.6

214

257

+2.86

+2.15

+2.47

+2.72

+3.53

var. Akustikdecke, ca. 60% der BF

OK Dachrand

UK r D

UK f St

OK r D

1.2

2

225

OK f D

Gipskartonplatte12.5mm, 3-Seitig

15

≥12

202

2542

4925

42

1534

25

D

Dachaufbau min. 59 cmSubstrat min. 5 cmRetentionsschicht 5 cmDrainageschicht 2 cmVlies - cmWärmedämmung 20 cmAbdichtung 2-lagig 2 cmVoranstrich - mmStahlbetondecke 25 cm

Installationsebene 35 cmAkustikdecke, ca. 60% der BF 7 cm

3cm Einlage inBetondecke3 17

+21.96

+22.38

+22.63

+23.12

+21.90

+22.97

UK f D =UK r St

A

5.3

1

var. Akustikdecke, ca. 60% der BF

151

.525

9610

9610

1.0

2

3.OG3.18Büro EM

4.OG4.18Büro Drittnutzer

35 20

1.7

71

.50

4214

1220

239

1.0

2

OK r B

UK f St

UK r D

UK f D

OK f B

OK r Br

OK r B

OK f B

UK f D=UK r St

UK r D=

OK f Br

Bodenaufbau Innenhof min. 69 cmSubstrat min. 5 cmRetentionsschicht 5 cmDrainageschicht 2 cmVlies - cmWärmedämmung 20 cmAbdichtung 2-lagig 2 cmVoranstrich - mmStahlbetondecke im Gef. 35-49 cm

Installationsebene 35 cmAbgehängte Decke 7 cm

1220

235

OK f BOK f B

OK r BOK r B

min

. 12

Brüstungskanal E

Radiator

Fensterbrett 19mm

Brüstungskanal E

Radiator

Gipskartonplatte12.5mm, 3-Seitig

+15.42

+16.19

+18.69

+19.46

+18.63

+17.13 +17.13

+16.09

+19.36

+19.11

+15.84

+16.23+16.19

+16.53+16.57

+17.15OK f Br

3.3

7

253

.02

25

1025

422

.50

1025

357

1.0

425

421

.56

1.0

425

Bodenaufbau Büro, 4.OG 35 cmNadelvlies 1 cmUnterlagsboden 7 cmPE FolieTrittschalldämmung 2 cmStahlbetondecke 25 cm

Installationsebene 35 cmAkustikdecke, ca. 60% der BF 7 cm

Bodenaufbau Büro, 3.OG 35/50 cmNadelvlies 1 cmUnterlagsboden 7 cmPE FolieTrittschalldämmung 2 cmStahlbetondecke 25/40 cm

Installationsebene 20/35 cmAkustikdecke, ca. 60% der BF 7 cm

5.00

Notüberlauf

Sep. Fallstrang

+16.605

UK r DUK f D

OK f B OK r B

Umgebung

max. Einbautiefe UK Magerbeton:3.0 m unter ø gew. Terrain = 393.18 M.ü.M

Wandaufb. gg. Erdreich (DK2) 39/44 cmStahlbetonwand 25/30 cmWärmedämmung XPS 300 12 cmDrainagematte 2 cm

2.8

6m

ax. 3

.20*

2.5

048

max

. 2.7

250

UK Installationsebene

OK f B

NotausgangFluchtweg

2.2

257

Bodenaufbau EG 51 cmHartbetonüberzug 3 cmMonobeton 48 cm

Schichtex 6 cmInstallationsebene 21 cm

Bodenaufbau Tiefgarage min. 53 cmHartbeton im Gef, hydroph. min. 3 cmBodenplatte Stahlbeton 50 cm

Magerbeton 10 cmSickerkies 30 cmVlies - cm

*exk

l. Gef

älle

Bod

enUG-1.01Tiefgarage

EG0.21Verteiler

OK r B

2.1

252

53

2.4

03

486

2.6

3*3

5010

durchlässiges Füllmaterial, z.B. Geröll oder Wandkies

verdichtetes Aushubmaterial bis ca. 50 cm unter OKF Terrain

Sickerkies auf Geotextil(als Trenn-/ Filtervlies zum Untergrund)

2 22

2 12 30

DP Treppe siehePlan-Nr. 103_030

-0.51

±0.00

-0.57

-0.78

-0.03

-3.23

-3.73

-3.83

-3.20

-0.40 bis -1.22

-1.73

Wandaufbau Obergeschosse Alu-Lochblech gekantet, variabel, max. 11 cmHinterlüftungsebene 4 cm(inkl. Unterkonstr. Omegaprofil schwarz)Fassadenmembrane schwarzWärmedämmung Mineralwolle RF1 20 cm(inkl. therm. getrennte Konsolen)Betonwand 20 cm

Wandaufbau Erdgeschoss Aussenputz, Körnung 3 mm 2 cmWärmedämmung Mineralwolle RF1 22 cmBetonwand 25 cm

Detail FassadenlochbildInspiration: Elektrokabelkanal Wandaufbau

Isometrie Fassadenmuster

Fotos Fassadenmuster

KonzeptAls Inspiration für das Fassadenbild dienten Elektrokabelkanäle, wie sie vom Hauptnutzer des Gebäudes in diversen Varianten vertrieben werden. Ausgehend von diesem Bild wurde zunächst ein für die Fassadenverklei-dung passendes Lochbild um die 50% Lochanteil gewählt und anschliessend eine Systematik und Einteilung für die einzelnen Bahnen entwickelt, welche auf einem sich wiederholenden Prinzip basiert, aber im eingebau-ten Zustand trotzdem unregelmässig erscheint, so dass die grossen zu verkleidenden Flächen nicht monoton wirken. Die Elementbreite wurde hierfür auf drei Masse (20, 40 und 60 cm) beschränkt. Ebenso wurden für die Tiefe drei leicht unterschiedliche Masse (60, 85 und 110 mm) festgelegt . Dies ergibt eine Matrix von neun Elementen, welche abwechselnd mit einem zehnten, umgekehrt angeordneten Element verzahnt werden. So entsteht ein spannendes, reliefartiges und v.a. eigenständiges Fassadenbild, welches zudem augenzwinkernd auf die Nutzung des Gebäudes verweist.Anhand eines 1:1 Fassadenmusters wurde anschliessend Wirkung und Konstruktion überprüft. Die Unterkun-struktion ist durch die Löcher nicht sichtbar, da die Profile schwarz sind.

5. DetailsKonzept und Fassadenmuster

7

Farb- und Materialkonzept Fassade BE 233/18 Neubau Logistik- und Bürogebäude Preola "West-Log"

Seien es das Perforationsmuster der Metallfassade oder die ortstypischen Quadermalereien der Engadinerhäuser, das Markenkonzept West-Log wie auch das Gestaltungsmotiv für das Wohnhaus Latsch entwickelten sich aus der jeweiligen Fassade heraus und sind auch deshalb nicht aufgesetzt, sondern authentisch.E

NG

AD

INE

RH

AUS

LOG

ISTI

KZE

NTR

UM

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Mst. 1:20

Teppich Halle 0 m 1.0 m 2.0 m

Leinenfarben:-1186 hellgrau-1249 hellbeige

Mst. 1:20

Teppich Stube 0 m 1.0 m 2.0 m

2120

Aus einem Guss: Dem Quaderornament begegnet man unter anderem auch in der Wohnhalle als Wandbemalung und bei allen Teppichen im gesam- ten Gebäude. Ebenso findet das Markenkonzept für West-Log umfassende Anwendung, sei es bei den Signaletikelementen oder bei der Website west-log.ch.

EN

GA

DIN

ER

HAU

S

LOG

ISTI

KZE

NTR

UM

west-log.ch

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2322

Es müssen nicht immer Gesamtlösungen aus einer Hand sein. Oft erbringt FELIX PARTNER auch nur eine Teil- leistung wie das Immobilienmarketing. Das zeigen folgende zwei Beispiele aus unserem aktuellen Portfolio: Bellaria mit 172 Neubauwohnungen in Zürich Wollishofen und Caspar mit 40 sanierten Mietwohnungen in Zürich Seebach – ein Vergleich.

Bellaria, Zürich Wollishofen Caspar, Zürich Seebach

FOKUS IMMOBILIENMARKETING

STADTENTWICKLUNG TRIFFT ALTBAU-QUARTIER

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LEBENSRAUM LEBENSRAUM FÜR FÜR ROTBUCHENROTBUCHEN UND FRÖHLICHE UND FRÖHLICHE PENSIONIERTEPENSIONIERTE

LEBENSRAUM LEBENSRAUM FÜR FÜR STIELEICHENSTIELEICHEN UND ARRIVIERTE UND ARRIVIERTE BERUFSTÄTIGEBERUFSTÄTIGE

LEBENSRAUM FÜR LEBENSRAUM FÜR ROSSKASTANIENROSSKASTANIEN UND UND EMSIGE FAMILIENEMSIGE FAMILIEN

2524

Auftraggeberin Helvetia VersicherungenVermarktung H&B Real Estate AGAngebot 172 MietwohnungenStandort Bellariastrasse 53–63 / Bellariarain 2–12, Zürich WollishofenJahr 2018 – 2020Leistungen/Kommunikationsmittel Positionierung, Namensentwicklung, Claim, Kommunikationskonzept, Corporate Design, Presite, Website Vollversion mit Schnittstellenprogrammierung zum Bewirtschaftungstool, Regie Visualisierungen, Axo, Grundrisse, Fotografie, Objektbroschüre, Planbroschüre, Postkarten

Auftraggeberin Zürich Versicherungs-Gesellschaft AGVermarktung Zanella Partner Immobilien AGAngebot 40 MietwohnungenStandort Caspar-Wüst-Strasse 38–42, Zürich SeebachJahr 2020Leistungen/Kommunikationsmittel Positionierung, Namensentwicklung, Headlinekonzept, Corporate Design, Website

STA

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BAU

QU

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bellaria-zuerich.ch caspar-seebach.ch

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2726

Seesicht versus Sonnenlicht Der Seeanschluss, die Hanglage mit Sicht übers Zürcher Seebecken, die Ruhe und gleichzeitig die unmittelbare Nähe zur Stadt: Wollishofen war seit jeher und ist bis heute ei-nes der beliebtesten Wohnquartiere der Stadt Zürich. Mittendrin sind die acht Neubauten von Bellaria, umgeben von einem Park mit altem Baumbestand und viel Grünflächen.

Zürich Seebach dagegen ist ein traditionelles Wohnquartier am nördlichen Stadtrand mit zahlreichen Naherholungsgebieten – über die Jahrzehnte stark gewachsen und multikulturell geprägt. Das Mehrfamilienhaus Caspar ist Teil einer Arealüberbauung aus den 50er-Jahren mit sehr grosszügigen Gebäudeabständen. Das bringt viel Sonne und Licht in die Wohnun-gen und schafft eine angenehme Distanz zu den Nachbarn.

Hier exklusiv, dort inklusivIn Wollishofen kommen alle auf ihre Rechnung. Badeplätze und gepflegte Grünanlagen am Zürichsee, ein lebendiges Quartierleben mit zahlreichen Vereinen, von sportlich bis sozial, und kultureller Vielfalt, von alternativ bis tradi-tionell.

In Seebach wird das Quartierleben von der he-terogenen Gesellschaft seiner Bevölkerung

und deren Traditionen geprägt. Zwischen Bas-ketballfeld und Hündeler-Wiesen, Spielplätzen und Familien-Picknicks an den Grillstellen – hier wird Vielfalt gelebt und akzeptiert.

Stadtentwicklung oder Architektur-geschichteDie Überbauung Bellaria ist ein Stück moder-ne Architektur, sanft verankert und in den Kon-

text des Quartiers eingebunden. Die Neubau-wohnungen sind hochwertig ausgebaut und je nach Haustyp mit grossen Terrassen und Bal-konen, hell, grosszügig und mit speziellen Grundrissen. Den unterschiedlichen Ansprü-chen der Mieterschaft wird in Form von zwei Ausbaustandards Rechnung getragen: funk-tional und kostenreduziert oder komfortabel

und auserlesen. Die Preisspanne bei den Mie-ten ist hoch – dementsprechend vielschichtig sind die Zielgruppen.

Im Gegensatz dazu ist das Mehrfamilienhaus Caspar ein Stück Architekturgeschichte aus dem Jahr 1957, zweckmässig und sanft sa-niert mit passendem Farbkonzept, das mit der Altbautradition spielt. Die Fassaden und Bal-

kone, Küchen und Nasszellen wurden erneu-ert und die Grundrisse minimal angepasst und optimiert. Die 3- bis 4,5-Zimmer-Wohnungen sind für Paare und Kleinfamilien konzipiert.

Von Freiraum bis FunktionalitätBellaria bildet einen Lebensmittelpunkt inmit-ten einer historischen Stadtoase für Men-

schen, denen ihr Zuhause etwas bedeutet. Für Kenner einer guten Wohnlage mit breiter Miet-kosten- und Ausbauspanne zwischen funktio-nal und eher günstig bis zu komfortabel und exklusiv. Grosse Vorzüge bei Verkehr, Sicher-heit, Bildung und Freizeitangebot.

Caspar hingegen bietet cleveren und stilvollen Wohnraum zu erschwinglichen Mieten für be-grenzte Budgets. Für Paare und Familien, die bei Funktionalität, Entfaltung und Ruhe den-noch keine Abstriche machen wollen.

Einmal umfassend, einmal punktuellUnser Auftrag für Bellaria enthielt das Ge-samtkonzept des Immobilienmarketings von der Markenentwicklung der Siedlung bis zur nahtlosen Übergabe an die Vermarkterin. Die frühe Einbindung unseres Marketingteams in die Projektentwicklung hat die Aussenwirkung der Neubausiedlung entscheidend geprägt wie auch vereinfacht – von der Marktanalyse bis zur trennscharfen Zielgruppendefinition. Erst in einer zweiten Phase wurde der Ver-markter bestimmt und ins Projekt integriert.

Beim Auftrag für Caspar verfolgten wir das Ziel mit dem Projekt mit wenig Mitteln dennoch maximale Wirkung nach aussen zu erzielen – inkl. Naming und Gestaltung der Vermietungs-webseite.

Emotional gegenüber rationalName und Claim «Bellaria – Meine Mietwoh-nung im Park» verweisen auf den ehrwürdigen Park und die gleichnamige Villa aus dem 19. Jahrhundert. Der Park dient als verbinden-des Element zwischen der Bildwelt und den Kernaussagen für die vielschichtigen Ziel-gruppen. Dieser Diversität galt das Haupt-augenmerk bei der Konzeptentwicklung. Das Resultat: Porträts von verschiedenen Men-schen, Paaren, Familien und Singles in Verbin-dung mit dem ebenso vielseitigen Baumbe-stand des Parks.

Bei Caspar verzichten wir aufaufwendige Bild-welten und fokussieren uns auf den über-raschend wie simplen Namen «Caspar» – ein Verweis auf den Kasper aus den berühmten Schweizer Hörspielen und den ehemaligen Gemeindepräsidenten Seebachs Caspar Wüst, nach dem die Strasse benannt ist. Ergänzt mit interessanten Aussagen zu den Fakten wird impliziert, dass schlau ist, wer sich hier eine Wohnung mietet.

Das eine vernetzt, das andere direktBei der Vermietung von 172 Wohnungen in Bellaria sind Datenverarbeitung und Auto-mati sierung zentral. Deshalb wird die Ver-marktungswebseite erstmals via eine extra kreierte Schnittstellenprogrammierung von

FELIX PARTNER über ein Online-Vermietungs-tool an das ERP-System der Vermark terin an-gebunden. Der digitale Erstvermietungsprozess vereinfacht die Daten- und Informationsverar-beitung wie auch die Kommunikation zwischen der Vermieterin oder der Bewirtschaftung mit der Mieterschaft.

Einzigartig ist zudem das mehrstufige Ver-mietungsverfahren – Vormieter der ehemali-gen Siedlung wie auch frühe Interessentinnen erhielten in einer ersten Phase einen VIP- Zugang auf die Webseite, bevor diese nach dem offiziellen Verkaufsstart für alle geöffnet wurde.

Die 40 Caspar-Wohnungen zu vermieten, ist administrativ eine weniger grosse Heraus-forderung, daher wurde hier die Program-mierung der Vermarktungswebseite auf das Wesentliche reduziert, enthält jedoch sämtli-che Grundrisse, die über die aktive Grafik des Gebäudes angeklickt und heruntergeladen werden können.

Beide ein Vermarktungserfolg, jedes auf seine Art eigenständig und selbstbewusst: Bellaria und Caspar – Immobilienmarketing als Teildisziplin ist dann erfolgreich, wenn Planer, Designer und Programmierer Hand in Hand arbeiten.

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2928

Mykola: Weshalb hast du dich für die Ausbildung als Zeichner Architektur entschieden?Weil meiner Kreativität bei diesem Beruf wenig Grenzen gesetzt sind und weil ich meine Ideen in die Wirklichkeit umsetzen kann. Ausserdem finde ich den Bauprozess sehr spannend; wie aus einem Plan ein richtiges Gebäude wird. Ich wollte schon seit ich klein bin Architektur stu-dieren. Aber ich wollte unbedingt auch mal Koch werden …

Martin, wenn du heute nochmals eine Ausbildung beginnen würdest, was wäre es?Gute Frage! Was mich schon bei der Berufs-wahl beschäftigt hat, ist die Wertschätzung, die man der Architektur entgegenbringt. Die Fokussierung auf finanzielle Aspekte hat diese wohl ein wenig erodiert. Wir sollten uns wieder

daran erinnern, dass die gebaute Umwelt län-ger als für eine Generation Bestand haben sollte. Darum würde ich mir heute auch ande-re sinnvolle Berufe ansehen, beispielsweise Fahrradmechaniker.

Martin, an welches Projekt in deiner ganzen Karriere erinnerst du dich am liebsten?Die erste Aufgabe, an die mich Theo Hotz nach dem Diplom gesetzt hat, war das Konferenz-gebäude Grünenhof (1987–1990) am Haupt-sitz der UBS, wo ich unter anderem die Glas-fassade und die Treppe entwarf. Die Bank nutzt das Haus bis heute für Bankette, wichti-ge Meetings und Medienkonferenzen. Es hat kaum Patina angesetzt, obwohl schon acht neue Chefs nach ihrer Ernennung jeweils auf dieser Treppe interviewt wurden. Die Treppe ist wirklich einmalig, sie steht frei im Raum und

strahlt eine barocke Üppigkeit aus – ich glau-be nicht, dass man so etwas heute noch ma-chen würde.

Mykola, welches Gebäude fasziniert dich?Ganz klar der Pavillon Le Corbusier, das Ge-bäude wurde von Le Corbusier selbst entwor-fen und ist sein letztes Bauprojekt. Es wurde 1967 gebaut. Ich habe es während einer Ex-kursion meiner Berufsschule entdeckt, als wir das Gebäude besichtigt haben.

Gibt es etwas, worum ihr euch gegenseitig beneidet?Mykola: Ich beneide Martin um seine Erfah-rung – egal ob beruflich oder persönlich.Martin: jedenfalls nicht um die Haartracht! In den 1970er-Jahren hatten wir auch tolle Frisuren!

Bei FELIX PARTNER arbeiten neben Spezialisten verschiedener Disziplinen und Fachrichtungen auch mehrere Generationen zusammen und bereichern das berufliche und persönliche Spektrum der Unternehmensgruppe wie auch jedes Mitarbei- tenden. Martin Glättli ist 62 und schaut auf eine langjährige Architektenlaufbahn zurück, Mykola Müller ist 16 und hat sein ganzes berufliches Leben noch vor sich – ein Generationentreffen.

PERSÖNLICH

46 JAHRE MEHR ODER WENIGER Mykola Müller*2004 (16 Jahre), Lernender Zeichner EFZ Architektur

Martin Glättli*1958 (62 Jahre), Leitung Wettbewerbe, Mitglied GL, Dipl. Architekt ETH SIA

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062 /UMBAU ENGADINERHAUS, LATSCH / Architektur 063 MODULØR 6 / 2020

Der Umbau wurde 2020 mit dem internationalen „Best of Best“-Award von Iconic World aus-gezeichnet.iconic-world.de

und führen den Blick in Richtung des Gartens. Von dort aus gelangt man über eine weitere Betontreppe auf die vorgelagerte Terrasse des Wohnbereichs im Erdgeschoss.

Darüber hinaus

Zurück im Parterre führt eine al-les andere als standardgemässe, ursprüngliche Holztreppe – neben dem Windfang – in das erste Stock-werk, das Palatschin, und präsen-tiert für sich bereits ein einmaliges Erlebnis im etwas kleineren Mass- stab. Aufgrund der unebenen, schie-fen und teils abgewetzten Auftritten sowie unterschiedlichen Stufenhö-hen bedingt es hier einer gewissen Trittsicherheit, um in die privateren Räumlichkeiten des Hauses zu ge-langen. Wie in den beiden drunter-liegenden Etagen, wiederholt sich auch hier die gleiche Raumstruktu-

rierung – eine vertikale Stapelung der Wohnräume, die aus praktischen Gründen charakteristisch für den Aufbau der alten Engadinerhäuser ist. Die kleine Holzstube am Trep-penende konnte unter grossen Be-mühungen wieder halbwegs ins Lot gezogen werden und nimmt nun das Kinderzimmer auf. Die angrenzen-de, ehemalige Rauchkammer wur-de original belassen, zum separier-ten Leseeck umfunktioniert und der zweite Gewölberaum zum Badezim-mer ausgebaut. Um hier die spezi-elle Raumwirkung beizubehalten, wurde für den steinernen Raum ei-gens eine Sanitärinsel entworfen – erneut in konischer Form. Der rote Faden in der Materialität zieht sich auch hier im Mobiliar fort: Glaswän-de, Sichtbeton und schwarze Stahl-elemente schaffen ein stimmiges En-semble, ohne den gediegenen Raum

In einem Guss wurde die Wellnessoase im ausgebauten Untergeschoss umgesetzt und begeistert mit einem einmaligen Bergpanorama.

derfinden, nun dem Sichtschutz die-nen und zudem einmalige Ein- und Ausblicke sowie Lichtspiele entste-hen lassen.

Abtauchen

Doch die wahre Wohlfühloase ver-birgt sich auf den ersten Blick äus-serst gut in dem historischen En-gadinerhaus: Geschickt versteckt befindet sich der Abgang in die Re-lax-Zone unter einem Schiebeboden im Eingangsbereich des Sulèr. Im Rahmen dieser Umnutzung wurde das Untergeschoss einem völligen Make-Over unterzogen und ein kom-pakter Wellnessbereich geschickt in die bestehende Raumstruktur des ehemaligen Geissenstalls eingefügt.

Der Court, der grösste Bereich direkt unter dem Eingangsbereich des Parterres gelegen, wurde zur Umkleide umfunktioniert. Zum Garten hin öffnet sich im vorde-ren Teil des Gebäudes der einzig-artige Spa-Bereich des Feriendo-mizils. Aus einem Guss wurden hier das Poolbecken sowie die Sau-na und das Dampfbad in Sichtbe-ton realisiert – eine experimentier-freudige Sonderfertigung für ein einmaliges Raumerlebnis. Somit erscheint der gesamte Innenraum völlig einheitlich in seiner Materi-alität sowie Oberflächenstruktur: Doch für die Ausführung dieser „Ganzraum“-Schalung bedingte es nicht nur einer speziell angefertig-ten Holzschalung, sondern vor al-lem der durchdachten Koordinie-rung der einzelnen Arbeitsschritte. Denn bereits im Vorhinein mussten sämtliche Anschlüsse sowie diverse Bodenschienen mitgedacht und po-sitioniert werden sowie im selben Arbeitsschritt der spielerische Um-gang mit den Bodenniveaus umge-setzt werden – eine Anspielung der Planer an die verschachtelte Raum-ordnung des Strickbaus. In der ko-nisch gerippten Deckenausführung greifen die Planer den nicht ortho-gonalen Gebäudegrundriss auf, be-tonen die Streckung des Baukörpers

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BAUTAFEL

N

SITUATIONSPLANGegenüber der Dorfkirche von Latsch und zum Berghang ausgerichtet ist das sanier-te Engadinerhaus zwischen seinen Nachbargebäuden eingebettet.

1 GRUNDRISS Gartengeschoss2 GRUNDRISS Parterre3 GRUNDRISS 1. Obergeschoss4 GRUNDRISS 2. Obergeschoss5 GRUNDRISS Dachgeschoss

6 QUERSCHNITT A7 QUERSCHNITT B8 LÄNGSSCHNITT

Broggi Lenatti AG, Bergün211 Baumeisterarbeitenbroggi-lenatti.ch

Salzgeber + Co. Holzbau, Sils im Domleschg214 Zimmermannsarbeitensalzgeber-holzbau.ch

Bergamin Spenglerei und Bedachungen AG, Valbella224 Bedachungen/Abdichtungenbergamindach.ch

Schüler-Rozzi Hans, Bergün224.4/247 Photovoltaik und Sonnen-kollektorenschuler-rozzi.ch

DESAX AG, Gommiswald225 Betonkosmetikdesax.ch

Atelier für Konservierung und Restaurierung, Malans226.4/271.4 Restaurationsarbeiten Mauerwerk und Verputz

Broder AG, Sargans241 Erdwärmesonden-Bohrungenbroder.ch

Haas Glas Design AG, Zürich253 Glaserarbeitenhaasglasdesign.ch

Senn+Co Wil AG, Wil256 Schwimmbadtechniksenn-schwimmbad.ch

Holz und Stein Restaurierung, Parsonz281.7 Restaurationsarbeiten Altholzbodenholz-stein.ch

Perler Ofen GmbH, Wabern bei Bern284.2/284.3 Restaurationsarbeiten Altöfenperlerofen.ch

Leuzinger Generalbau, Domat/Ems291.1 Bauleitungleuzinger-generalbau.ch

Ahochn AG, Dübendorf294 Konzept und Planung HKLS, Gebäudeautomationahochn.ch

5

4

3

2

1

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060 /UMBAU ENGADINERHAUS, LATSCH / Architektur 061 MODULØR 6 / 2020

restauriert und durch behutsamen Umbau gleichzeitig um eine Epoche weitergesponnen – wobei weder Mü-hen noch Einsatz gescheut wurden.

Neues Erwachen

Gut Ding braucht Weil – nach einer erstmaligen digitalen Bestandsauf-nahme und insgesamt drei Jahren umfangreicher Planungs- und Bau-arbeiten erscheint das über 350 Jah-re alte Haus in neuem oder – auf den ersten Blick – doch altem Glanz. Denn im Zuge der weitreichenden baulichen Massnahmen und Moder-nisierung wurden dennoch das äus-sere Erscheinungsbild als auch der Grossteil der Innenausstattung des denkmalgeschützten Doppelhauses bewusst in ihrem Originalzustand belassen. Demnach finden sich un-zählige originale Gebrauchsgegen-stände und historische Artefakte auf den insgesamt 350 qm2 Wohn-fläche und lassen die Zeitreise durch die weit zurückgreifende Geschich-te des Gebäudes erlebbar werden. Den überaus stimmigen und einzig-artigen Brückenschlag zwischen den gegensätzlichen Epochen schaff-ten die Architekten von Felix Part-ner Architektur und Design mit viel Feingefühl und einem guten Gespür für die gesamte Innenausstattung und Farbgestaltung. Hierfür wur-den die beibehaltenen Gebäudeele-mente aufwendig restauriert und da-nach mit voller Absicht in Kontrast zu den neu eingefügten Bauteilen ge-stellt: Die traditionellen Holzkonst-ruktionen und Steinmauern treffen nun auf schwarzen Stahl, Lärchen-holz, Glaswände und Sichtbeton. Letztendlich bedeutete die Sanie-rung des Engadinerhauses jedoch weitaus mehr als sichtbaren Bestand aufzupolieren und mit zeitgemäs-ser Ausstattung zu erweitern: Denn erstmals mussten sämtliche Leitun-gen für die Gebäudetechnik sowie Wasser und Kanalisation in das Ge-bäude integriert werden, um den heutigen Wohnstandards gerecht werden zu können. Obendrein wird

nun das historische Wohnhaus bei-nahe autark mit nachhaltiger Ener-gie unterhalten – eine Photovoltaik-anlage sowie Erdsonden lassen das alte Bauernhaus zum Nullenergiebi-lanzhaus werden.

Volle Achtung

Vielmehr als auf den historischen Bestand muss der Besucher zuvor auf sich selbst Acht geben: Doch bevor sich die Sanierung in voller Pracht offenbart, gilt es, zuvor den Kopf einzuziehen und über die Schwelle des niedrigen, klassischen zweitei-ligen Eingangstors in den neu einge-zogenen Windfang einzutreten. Aus thermischen Gründen trennen nun zwei ums Eck laufende Glasschei-ben den Sulèr (der Eingangsbereich) und den hölzernen Originaleingang und schaffen die notwendige Kälte-barriere zwischen dem Innen- und

Aussenraum, wodurch das hölzerne Portal erhalten bleiben konnte. Auch auf weitere Dämmung der massiven Aussenwände des gesamten Baus wurde verzichtet, sodass sich diese fassadenseitig als auch innenliegend völlig unverhüllt zeigen. Selbst der ehemalige Fussboden im Sulèr wur-de belassen, auf dem die Zeit wahr-lich ihre Spuren hinterlassen hat: Mit all seinen Unebenheiten, Kerben und Kratzern erzählen die Holzdie-len vom emsigen Treiben und dem arbeitsreichen Alltag vergangener Tage und erlauben durch die unre-gelmässigen Bretterspalten neugie-rige Einblicke in das Untergeschoss. Zwar weniger unseren gewohnten Standards entsprechend, aber dafür umso authentischer überzeugt der Umbau bereits mit den ersten Ein-drücken – Ausnahmen bestätigen hier durchwegs die Regeln.

Neu im Sulér ist der gläser-ne Windefang - eine thermische Trennung, die die alte Eingangstür wahrt.

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Mit gedeckten Farben und sanierten Altholzele-menten wurde der ehemalige Heustall zum atmosphäri-schen Wohnraum.

Ankommen

Übersichtlich und klar strukturiert ist der Grundriss im Erdgeschoss gegliedert und spiegelt sich in den weiteren Geschossen wider. Zur lin-ken Seite des Sulèr trennt eine neu errichtete Brandwand die beiden Wohneinheiten des Doppelhauses, die gleichzeitig eine Wandheizung aufnimmt. Auf der gegenüberlie-genden Seite wird der grosszügige Eingangsbereich von einer kleinen Holzstube – der Stüva – sowie zwei weiteren, angrenzenden Gewöl-beräumen flankiert. Besonders in dem hölzernen Wohnraum wird die hohe Detailaffinität des gesamten Entwurf ersichtlich: Die einladen-de Kammer samt Kachelofen konn-te in enger Zusammenarbeit mit dem Restaurationsschreiner Aaron Belli-ni aus Parsonz wieder vervollstän-digt werden, wofür in massgenauer

Handarbeit sämtliche fehlende Mö-belteile individuell nachgebaut wur-den. Im Gegensatz dazu präsentiert sich die Ausstattung der beiden ge-mauerten Räumlichkeiten sehr mo-dern: Während in der ehemaligen Küche – der Chadafö – der alte holz-befeuerte Herd noch vom früheren Lebensstandard zeugt, wurde in der angrenzenden Speisekammer – der Chaminada – eine puristische Kü-cheninsel aus Sichtbeton realisiert. Hier durchbrechen kleine, unregel-mässige Fensteröffnungen die mas-siven Aussenmauern, die Tageslicht ins Innere und gleichzeitig die direk-te Nähe zum angrenzenden Nach-barhaus zum Vorschein bringen.

Im Blick

Weite Blicke in die Ferne garan-tiert hingegen die zweigeschossi-ge Wohn- und Esshalle im ehemali-

gen Heustall. Von hier aus eröffnet sich ein ungetrübter Ausblick auf den gegenüberliegenden Berghang und dessen Wälder – eine Aussicht, die zum Träumen und Entspannen verführt. Ausgebildet wird dieser Wohnraum von einer neu eingefüg-ten Kammer im vorderen Gebäude-teil, wodurch die Architekten das Verständnis des Strickbaus nach-empfunden haben und so ein wei-teres Kapitel an die Geschichte des Baus anfügten.

Dank der gedeckten Farbgebung des Innenausbaus wird der grosse Raum von einer Wohlfühlatmos-phäre erfüllt, die von den erhalte-nen Altholzelementen und deren an-genehmem Duft unterstrichen wird. Selbst an der Aussenfassade wurden hier die ursprünglichen Holzlamel-len beibehalten, die sich formal in den neuen Schiebeelementen wie-

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Wir machen ProfisFELIX PARTNER engagiert sich für die Nachwuchsförderung und bildet seit diesem Sommer Lernende als Zeichner/-innen EFZ Fachrichtung Architektur aus. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur beruf-lichen und gesellschaftlichen Integration junger Menschen und sorgen dafür, dass die Schweizer Wirtschaft auch in Zukunft auf gut qualifi-zierte Fachkräfte zählen kann.

Winner bei den Iconic Awards 2020Unsere komplett inhouse konzipierte und realisierte Unternehmens-website wurde bei den Iconic Awards 2020 zum Winner in der Kate-gorie Communication gekürt! Die Website widerspiegelt die interdiszi-plinären und ganzheitlichen Dienstleistungen unserer inhabergeführten Unternehmensgruppe für den gesamten Lebenszyklus einer Immo- bilie – von der Architektur über das Design bis zum Marketing und zur Kommunikation.

Die Geschichte weiterstricken Möchten Sie noch mehr zu unserem spannenden Umbau und zur um-fassenden Renovation des Engadinerhauses in Latsch erfahren? Die Zeitschrift MODULOR beschreibt in ihrer aktuellsten Ausgabe umfas-send, wie dem baufälligen Strickbau mit viel Engagement und Liebe neues Leben eingehaucht wurde.

Schreiben Sie uns eine E-Mail an [email protected] und wir senden Ihnen kostenlos ein Exemplar der Fachzeitschrift zu (solange unser Vor-rat reicht).

PS: Der Rat für Formgebung hat das Werk in der Zwischenzeit mit zwei Auszeichnungen prämiert: Als Best of Best bei den Iconic Awards 2020 und mit einer Special Mention beim German Design Award 2021.

Page 17: CONCENTRATE - FELIX PARTNER · 2021. 8. 17. · tet – ein «Quader» aus drei asymmetrischen Formen; dezent, zeitgemäss und natürlich. Ob als Positiv-Negativ-Form, gespiegelt,

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