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classmate CLOUD 6/19 SEPTEMBER/OKTOBER D, A, CH: Euro 14,40 | ISSN 1618-002X www.digital-engineering-magazin.de LÖSUNGEN FÜR KONSTRUKTEURE, ENTWICKLER UND INGENIEURE + INDUSTRIE 4.0 | INTERNET DER DINGE NEUER SERVICE: Sekundenschnelle Bauteil-Kalkulation in der Cloud › AUTOMOTIVE Disruptionen verändern die gesamte Branche › AUTOMATISIERUNG OPC-UA-Standard kommt im AutoID-Bereich voran › FABRIKPLANUNG 3D-Simulation sorgt für optimierte Fertigungszellen

classmate CLOUD - Digital Engineering Magazin · 2019-09-05 · Wohin steuert die AUTOBRANCHE? 4 DIGITAL ENGINEERING Magazin 06-2019 INHALT AKTUELL Märkte und Trends Neues aus Technologie

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classmate CLOUD

6/19 SEPTEMBER/OKTOBER D, A, CH: Euro 14,40 | ISSN 1618-002Xwww.digital-engineering-magazin.de

LÖSUNGEN FÜR KONSTRUKTEURE, ENTWICKLER UND INGENIEURE + INDUSTRIE 4.0 | INTERNET DER DINGE

NEUER SERVICE:

Sekundenschnelle Bauteil-Kalkulation in der Cloud

› AUTOMOTIVE

Disruptionen verändern

die gesamte Branche

› AUTOMATISIERUNG

OPC-UA-Standard kommt

im AutoID-Bereich voran

› FABRIKPLANUNG

3D-Simulation sorgt für

optimierte Fertigungszellen

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Sponsoren

www.simulation-conference.com

Die Fachkonferenz

zur Numerischen Simulation

in Industrie und Forschung

Liebe Leserinnen und Leser, vom 12. bis 22. September findet in Frankfurt am

Main die 68. Internationale Automobilausstellung

IAA statt. War die Messe in der Vergangenheit

stets ein Ort für Aufsehen erregende Premieren

und optimistische Blicke in die mobile Zukunft,

so ist dieses Jahr die IAA eine Veranstaltung mit

großen Fragezeichen. Es geht nämlich nicht nur

um die Zukunft der Mobilität, sondern auch um

die Zukunft der Automobilindustrie.

Derzeit gibt es aus der Automobilbranche kaum

gute Nachrichten. Nach der schleppenden Bewäl-

tigung der Dieselkrise zeigen nun der Handels-

konflikt zwischen den USA und China und die dro-

henden Strafzölle negative Auswirkungen. Das

drückt sich auch im Absatz aus. So vermeldete der

Branchenverband VDA für das erste Halbjahr 2019

einen Absatzrückgang für die internationalen

PKW-Märkte. Der schwächelnde Absatz hat auch

Einfluss auf die Beschäftigung in den deutschen

Automotive-Unternehmen: Stellenstreichungen

und Kurzarbeit sind im Gespräch.

Aber auch die technologischen Veränderungen

haben große Auswirkungen auf Autoher steller

und Zulieferer. Die gesamte Automobilindus-

trie transformiert sich mit großen Schritten. Es

scheint, dass kein Stein auf dem anderen bleibt

– mehrere Disruptionen finden gleichzeitig statt.

So treffen traditionelle Automobilunternehmen

auf neue Player, zum Beispiel aus den Bereichen

Elektro mobilität, Digitalisierung und Vernetzung.

Dies dürfte zu prägenden Veränderungen in der

Automobil industrie führen.

Was die Transformation für Automobilher-

steller, Softwareanbieter und Dienstleister be-

deutet und wie die Unternehmen den Trans-

formationsprozess meistern können, lesen Sie

in unserer Expertenumfrage auf den Seiten 20

bis 23. Und wie ein schwedisches Unterneh-

men innerhalb von zwei Jahren ein innovatives

Elektro auto zur Serienreife entwickelt hat, zeigt

der Beitrag auf den Seiten 26 und 27.

Viel Spaß beim Lesen!

EDITORIAL

RAINER TRUMMER

Chefredakteur

BESUCHEN SIE DAS DIGITAL ENGINEERING

MAGAZIN AUCH AUF FACEBOOK, TWITTER

UND XING.

Wohin steuert die

AUTOBRANCHE?

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 06-20194

INHALT

AKTUELL

Märkte und TrendsNeues aus Technologie und Wirtschaft 6

EMO Hannover 2019Additive Fertigung und Cobots

auf dem Plan 10

Automation Intelligence to GoDie Motek möchte industriell

praktikable Lösungen darbieten 11

VeranstaltungskalenderWas, wann, wo? 12

PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT

Titelstory: Kalkulation in der CloudCAD-Modell hochladen, bei Bedarf Material-

und Fertigungsparameter anpassen und in

Sekunden ein valides Ergebnis erhalten 14

Das Electrical Engineering integrierenWas die PLM-/ERP-Anbindung

des ECADs bringt 16

Dokumente richtig lenkenWie Proman das Dokumenten-

manage ment in der Petrochemie löst 18

BRANCHE AUTOMOBILINDUSTRIE

ExpertenumfrageDisruptionen verändern

die Automobilbranche 20

Mehr Qualität mit Augmented RealityAudi setzt bei der Qualitätssicherung der

Fahrzeuge auf Augmented Reality 24

Elektroautos mit Köpfchen Die Uniti Sweden hat für die Entwicklung

eines neuen Elektro fahrzeugs die Software

Siemens NX genutzt 26

Das Beste aus zwei WeltenFür den von e-gnition an der TU Hamburg

konstruierten Rennwagen lieferte die Rolf

Lenk GmbH Radträger aus Titan 28

SIMULATION & VISUALISIERUNG

Digitale Produktionsplanung mittels Human-SimulationDie steigende Datenflut und Komplexität bei der Produktionsplanung erfordern

neue Wege bei planerischen Aufgaben 30

Energiesparende Kühlung durch Multiphysik-SimulationNokia Bell Labs hat die Multiphysik-

Simulation dazu genutzt, eine energie-

sparende Kühllösung zu entwickeln 32

Fabrikplanung für MaschinenbauerWie das Unternehmen MAG seine

Fertigungssysteme optimiert 34

AUTOMATISIERUNG & ELEKTROTECHNIK

Ablöse im HafenFestoon-Systeme weichen zunehmend

modernen Energieführungsketten 36

TITELSTORY

Per Knopfdruck zur validen

Vorkalkulation: Seit Jahren

inte griert simus systems

seine Kalkulationssoftware

in die IT-Infrastruktur von

Anwender-Unternehmen. Nun

gibt es einen entsprechenden

Cloud-Service.

SEITE 14

CAM-UPDATE

CAM-Lösungen helfen immer

wieder beeindruckende Einspa-

rungen in der mechanischen

Fertigung freizusetzen – mehr

zu aktuellen Erfolgen und neuen

Technologien gibt es hier.

SEITE 50 – 55

AUTOMATISIERUNG & ELEKTROTECHNIK

Warum sich der OPC-UA-Standard

jetzt auch im Auto-ID-Bereich

ausbreitet oder was Fraba mit der

erworbenen Wiegand-Harvester-

Technolgie plant. Diese und

weitere Themen finden sich hier. SEITE 36 – 49

800, 804 ODER 806

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Energieversorgung für WerkzeugmaschinenWozu Emag die Spindeln via Einzelader-

leitung mit Energie versorgt 38

Tuning für den WerkzeugbauHeidenhain und OPS-Ingersoll

haben auf der Moulding Expo neue NC-Funktionen vorgeführt 40

Sensorik & MesstechnikSensoren werden zunehmend intelligent.

Das zeigt auch ein neuer Winkelsensor

für eine Textil maschine bei Mageba 42

Wiegand-Harvester: Tüfteln am DrahtFraba hat die Wiegand-Technik

übernommen – was das Unternehmen

mit dem magischen Draht vorhat 44

OPC-UA-Standard kommt im AutoID-Bereich anDer neue Kommunikationsstandard wird heute von vielen Herstellern im AutoID-

Bereich verwendet. Anwender fordern

den verstärkten Einsatz in der Industrie 46

Der richtige Dreh: Schleifringe für FördersystemeDas von Krups überarbeitete Logo!Mat e-Cart V2-System ist eine Transportlösung

mit selbstfahrenden Werk stückträgern 48

CAD & DESIGN

Erfolgsfaktor CAD/CAMNeuerungen helfen Werkzeug- und

Formenbauern trotz hohem Kostendruck erfolgreich zu sein 50

CAM-LösungenWie Keller bis zu 25 Prozent Durchlaufzeit spart 52

Sicher fertigen mit digitalem ZwillingDer CAD-/CAM-/MES-Anbieter Tebis

spricht erstmals in einem Fachartikel

über das Thema digitaler Zwilling 54

ANTRIEBSTECHNIK

Linearachsen fürs ExtremeRollon bietet mit der Reihe Speedy Rail A

leistungsstarke Linear achsen, die sich

durch eine hohe Dynamik auszeichnen 56

Integrierte AntriebseinheitenAlles drin, was man braucht: Motor,

Positionierung und Frequenzumrichter 58

Energieeffizienz und GesamtbetriebskostenWie Nord Effizienz und Kosten bei Infrastrukturprojekten

in Balance bringen möchte 60

MANAGEMENT

Digitalisierung: Vertrauen zähltDas IoT stellt wachsende Anforder-

ungen an die Sicherheit von

Produkten und Anlagen 62

MEINUNG

Der Mythos „Out of the Box“ im PLM hat ausgedientWarum dynamische Prozesse und starre

PLM-Systeme nicht zusammenpassen 64

EDITORIAL 3

IMPRESSUM 63

MARKTPLATZ 65

VORSCHAU 66

BRANCHE AUTOMOBILINDUSTRIE

Die Autobauer sind Benchmark für neue

Technologien. In unserem Special erfahren

Sie mehr über Titanradträger, sehen, wie ein

E-Auto entsteht und wie Audi Augmented

Reality nutzt, um die Qualität zu steigern. SEITE 20 – 29

REDAKTIONELL ERWÄHNTE ANBIETER UND VERANSTALTER

A.B.Jödden [S. 8], Aras [S. 64], Comsol [S. 32], Conrad Electronic [S. 8], Coscom [S. 52],

Dassault Systèmes [S. 20], Deutsche Messe [S. 10], DPS Software [S. 7], Dr. Tretter [S. 7],

Harting [S. 46], Heidenhain [S. 40], Icotek [S. 6], Igus [S. 38], imk automotive [S. 21, 30],

Intercam [S. 6], Invenio Virtual Technologies [S. 22], Kisssoft [S. 7], Liebherr Verzahntechnik [S. 6],

Mastercam [S. 6], MHP [S. 22], Nord Drivesystems [S. 60], Novotechnik [S. 42], Open Mind [S. 50],

P.E. Schall [S. 11], Posital Fraba [S. 44], Procad [S. 18], Rolf Lenk [S. 28], Rollon [S. 56], Servotecnica [S. 48],

Siei Areg [S. 58], Siemens [S. 22, S.26], simus systems [S. 14], Tebis [S. 54], Tsubaki Kabelschlepp [S. 36],

UL International [S. 62], Uniti Sweden [S. 26], Viscopic [S. 24], Visual Components [S. 34], WSCAD [S. 16].Bild

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 06-20196

AKTUELL Märkte & Trends

Titelanzeige: simus systems

Neuer Cloud Service: In Sekunden zur Bauteilkalkulation

Mit einem neuen

Cloud Service senkt

simus systems den

Zeit- und Kosten-

aufwand für eine

fundierte Bauteil-

kalkulation auf ein

Minimum. An-

wender laden ihr

CAD-Modell ab sofort auf die Online-

Plattform „Classmate Cloud“ (https://

classmate.cloud) hoch. Dort werden

Dreh-, Fräs-, Bohr- und Biegebear-

beitungen selbsttätig erkannt, Fer-

tigungsverfahren zugeordnet sowie

Kosten und Bearbeitungszeiten in we-

nigen Augenblicken berechnet. Durch

schnell und solide kalkulierte Preise

erhöhen Teilefertiger ihre Erfolgsra-

te für eine Auftragserteilung – doch

auch Konstrukteure oder Einkäufer profitieren durch einfach zugängli-che Kosteninformationen. Die neue Online-Plattform liefert auf Basis ei-

nes CAD-Modelles und einstellbarer

Parameter für Werkstoffgruppe und Rohmaterial eine realistische Kosten-

kalkulation. Bei Bedarf lassen sich

auch Stundensatz, Schnittwerte sowie

Rüst- und Nebenzeiten anpassen.

simus systems GmbHSiemensallee 84

D-76187 Karlsruhe Tel.: +49 (0)7 21 / 83 08 43-0

Fax: + 49 (0)7 21 / 83 08 43-77E-Mail: [email protected]

Internet: www.simus-systems.com

Conrad und Benning

CONRAD: DIE SORTIMENTSOFFENSIVE GEHT WEITER

Conrad Electronic hat das Vollsortiment

von Benning mit über 180 Produkten aus

den Bereichen elektrische Tester und Dia-

gnose-Equipment in sein Angebot aufge-

nommen. Neben elektrischen Testern und

Testgeräten umfasst das Produktangebot

des Herstellers Digital-Handheld-Multime-

ter, Digitale Stromzangen, Gerätetester,

Installationstester, Photovoltaik-Messins-

trumente und Zubehör. Es richtet sich vor

allem an Elektroinstallateure und Tech-

niker in Fachbetrieben des Handwerks,

der Industrie und Service, um Aufgaben

in der Instandhaltung beziehungsweise

Wartung, Reparaturen und wiederkehren-

de VDE-Sicherheitsprüfungen sicher und

fachgerecht durchführen zu können. Ben-

ning wurde 1938 gegründet und hat sich

mit seinen Prüfgeräten Duspol und Dutest

einen Namen gemacht.

Mastercam und Intercam auf der EMO

MASTERCAM 2020 AM START

Der deutsche Mastercam-Distributor Inter-

cam-Deutschland stellt auf der EMO Han-

nover die Version 2020 vor. Umfangreiche

Neuerungen gibt es bei einer schnelleren

und einfacheren Verkettung von Bauteil-

geometrien (Drahtmodelle und Solids).

Neu in der CAD/CAM-Software ist auch

der 3D-HSC-Werkzeugweg „Blenden“. Er

liefert glatte, präzise Oberflächen und er-

möglicht eine Überprüfung von Rohteil

und Halter. Mit neuen Filterfunktionen soll

Mastercam 2020 zudem Rüstzeiten bei der

Vorbereitungen der Teilebearbeitung und

der Programmierung reduzieren. High-

light im Bereich Mill-Turn ist

die Komponentenverwaltung,

mit der Bauteile der Maschine

schnell und kundenorientiert

erstellt und geändert werden

können. Beim Schlichten mit

Kreissegmentfräsern ergänzen zwei neue

Werkzeugtypen die bereits umfangrei-

chen Werkzeugbibliotheken führender

Anbieter: Die Software unterstützt nun

auch Linsen- und Tropfenform mit meh-

reren Bogensegmenten. Bei der belieb-

ten Funktion „Entrgaten“ ist jetzt möglich,

mit einem Klick ein gesamtes Werkstück

zu entgraten. Mit Verbesserungen an der

Werkzeugweg- und Maschinensimulati-

on, der Werkzeugwegdarstellung und an-

deren Analyse-Tools soll Mastercam 2020

insgesamt die Programmierung noch si-

cherer und einfacher machen. Die Auslie-

ferung der neuen Version ist für Septem-

ber im Plan.

Liebherr Verzahntechnik und EMO

MIT DREI STÄNDEN PRÄSENT

Auf der EMO Hannover ist die Liebherr-

Verzahntechnik GmbH gleich mit drei

Ständen präsent: Verzahntechnik gibt

es in Halle 26, Automationssysteme in

Halle 13 und Verzahnwerkzeuge finden

sich in Halle 4. Hier geht es insbeson-

dere um neue Werkzeugmaterialien. In

Halle 26 gibt es Neuerungen aus den

Bereichen Schneckenfräsen, Wälzschä-

len, Wälzstoßen und Wälzschleifen. Zur

Messtechnik zeigt Liebherr hier mit

der WGT-Baureihe Neues: Die vierach-

sigen Messgeräte Schließen die Lücke

im Bereich Closed-Loop. Das Produkt-

portfolio der Automationssysteme ist

in Halle 13 zu finden. Mit dabei ist hier

die neue kompakte Baureihe des Pa-

lettenhandhabungssystems PHS All-

round mit optionalem Doppellader,

das den Anwendern den Einstieg in

die automatisierte Fertigung mit Be-

arbeitungszentren ermöglicht. Mit der

LPC 3400/3600 zeigt Liebherr zudem

eine neue, roboterbasierte Palettier-

zelle und bietet damit eine universel-

le einsetzbare Automationslösung für

Werkzeugmaschinen im Bereich Dre-

hen, Fräsen und Schleifen von Getrie-

bebauteilen mit Korbstapel-Logistik

an. Außerdem stellt das Unternehmen

eine neue Bin-Picking-Software (LBP3)

vor. Mit ihr will Lieberherr Maßstä-

be bei der prozesssicheren Entnahme

von Schüttgut aus tiefen Gitterboxen

setzen. Zu sehen gibt es hier zudem

Fahrerlose Transportsystemen (FTS).

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walter-tools.com

Neue Perspektiven für die Industrie 4.0

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 06-20198

Dr. Tretter auf der Motek 2019

MASCHINENELEMENTE JEDER COULEUR

Zur Motek zeigt Dr. Tretter ein

umfassendes Produktspekt-

rum an Maschinenelementen.

Einen Schwerpunkt bilden To-

leranzhülsen – oder auch als

Toleranzringe bezeichnet. In

Stuttgart sind die vielseitig ein-

setzbaren kraftschlüssigen Ver-

bindungselemente, die sich

einfach wieder lösen lassen,

in einem Roboterarm verbaut.

Eine echte Neuheit am Messe-

stand sind Trapezgewindetrie-

be, die Dr. Tretter neu ins breit-

gefächerte Produktportfolio

aufgenommen hat. Diese kön-

nen bei einigen Anwendungen

im Vergleich zu den teureren

und präziseren Kugelgewin-

detrieben eine wirtschaftliche

Alternative darstellen. Wo wir

schon bei solchen Elementen

sind, darf ein weiteres nicht

fehlen: Die Anbindung eines

Kugelgewindetriebs oder einer

Trapezgewindespindel an den

Antriebszapfen eines Motors

oder Getriebes erfolgt in der

Regel nicht starr, sondern über

eine flexible Kupplung. So kön-

nen Mittenversatz oder Fluch-

tungsfehler ausgeglichen und

Schwingungen und Stöße im

Antriebsstrang minimiert wer-

den. Dafür bietet DR. Tretter fle-

xible Wellenkupplungen. Diese

bestehen aus zwei gleichen

Naben mit konkaven Klauen

und einem dazwischenliegen-

den Zahnkranz aus Elastomer.

AKTUELL Märkte & Trends

Kisssoft

ASYMMETRISCHE ZAHNRÄDER ANALYSIEREN

In Kisssoft können Berech-

nungs-Fachleute nun eine

Kontaktanalyse für asym-

metrische Zahnräder nach

der Dissertation von Lang-

heinrich durchführen (Mo-

dul ZA38). Diese erlaubt

zusätzlich zur Geometrie-

sowie Festigkeitsbewer-

tung die Analyse asymmet-

rischer Verzahnungen unter

Last. Dabei fließen Defor-

mationskomponenten wie

Zahnbiegung, Radkörper-

deformation, Hertz’sche Ab-

plattung, Wellendurchbie-

gung und Lagerdeformation

in die Berechnung ein, was

zur Optimierung diverser

Verzahnungsmerkmale wie

Geräusch, Wirkungsgrad,

Kontakttemperatur sowie

Fußspannungen mit gezielt

ausgewählten Mikrokorrek-

turen genutzt werden kann.

Zudem lassen sich bei der

Kontaktanalyse im Kisssoft-

Release 2019 auch Rundlauf-

fehler berücksichtigen. Die

Auswertung wurde ergänzt

durch Grafiken für den ite-

rativen Verschleiß, Tragbild-

analyse, Nutzkreis unter Last

und vielen mehr. Wer mehr

zum Thema wissen möchte,

wendet sich direkt an Kiss-

soft oder schaut beim

Vortrag des Kisssoft-

Entwicklers Benja-

min Mahr am 20.

September 2019

im Rahmen der

diesjährigen VDI

International Confe-

rence on Gears vor-

bei, die bei der TU Mün-

chen stattfindet.

DPS und EMO 2019

CAM UND VIRTUELLE INBETRIEBNAHME

Das Team von DPS Software finden EMO-

Besucher gleich an zwei Ständen: bei So-

lidcam und bei Visual Components. Mit

Solidcam zeigt DPS die Bearbeitung auf

einem Langdreher Citizen Cincom L220-

XII. Die Programmierung mit

Solidcam soll in diesem Fall

schnell und einfach funktio-

nieren und volle Kontrolle

über die erzeugten Werk-

zeugwege ermöglichen.

Eine visuelle, realistische

Vorschau und eine erwei-

terten Kollisionsprüfung

sichern die Fertigung ab.

Eine ganz andere Ausrichtung

hat ein Industrie-4.0-Projekt mit Vi-

sual Components: Dieses Unternehmen

hat eine Software für die 3D-Fertigungssi-

mulation entwickelt. Auf dieser Plattform

können Hersteller Produktionslösungen

in einer risikofreien, virtuellen Umgebung

entwerfen, prüfen, optimieren und in Be-

trieb nehmen. Angesichts einer enormen

Zunahme von Neuerungen und Investiti-

onen in der Fertigungsbranche eröffnen

sich mit solch einem System ganz neue

Möglichkeiten für das Planen und Aufrüs-

ten von Produktionssystemen.

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WEGE INDUKTIV ERFASSEN

Die induktiven Wegaufnehmer

und Feintaster von Jödden er-

fassen Messwege bis zu ± 10

Millimetern mit Auflösungen

im Mikrometer-Bereich. Bei

den Feintastern wird der Stößel

über eine integrierte oder bei

größeren Messwegen außen-

liegende Feder in der Ruhestel-

lung gehalten. Die Messspitzen

(DIN 878 M 2,5) und die Feder

lassen sich für unterschiedli-

che Messaufgaben umrüsten.

Eine externe Elektronik wan-

delt die Stößelbewegung in ein

wegproportionales Signal um.

Durch eine vergossene Ausfüh-

rung erreichen die Sensoren

hohe Schock- und Vibrations-

festigkeit sowie die Schutzart

IP 67. Trägerfrequenzverstär-

ker in Modulbauweise speisen

die Sensorik und bereiten die

Signale auf. Damit sind Aus-

gangssignale von ± 10 V(DC),

0 bis 10 V(DC) oder 0 bezie-

hungsweise 4 bis 20 mA mög-

lich. Varianten für begrenztem

Einbauraum bieten mit einem

Außendurchmesser von 10 Mil-

limetern und einer Gesamtlän-

ge von 20 Millimetern einen

Messhub von maximal 8 Mil-

limetern. Die Wegaufnehmer

können in einem Temperatur-

bereich von – 40 bis + 120 Grad

Celsius eingesetzt werden, wo-

bei eine Temperaturkompensa-

tion durch den symmetrischen

Spulenaufbau entfällt.

Icotek

KABEL DURCHFÜHREN OHNE WERKZEUG

Icotek erweitert sein Sortiment der

werkzeugfrei montierbaren Kabel-

durchführungsplatten um die KEL-DP 6

und 16. Dabei bietet Icotek bereits eine

breite Palette an Kabeldurchführungs-

platten für die Einführung von bis zu

50 Standardleitungen. Im Vergleich zu

Kabelverschraubungen bieten sie eine

hohe Packungsdichte und zeitsparende

Montage sowie Bestückung. Die Kabel-

durchführungsplatten KEL-DP sind für

die Einführung nicht konfektionierter

Leitungen entwickelt worden. Die neu-

en Kabeldurchführungsplatten KEL-DP

6 und 16 sind geeignet für Blechstär-

ken von 1,5 bis 2,5 Millimetern und wer-

den in runden, eckigen und besonders

schmalen und platzsparenden Baufor-

men angeboten. Dabei passen sie auf

Standardnormausbrüche und zentrie-

ren ihre Position durch integrierte Feder-

stege. Sie erreichen zudem Schutzklasse

IP64 und kommen mit Zulassungen wie

der europäischen Bahnnorm EN 45545-

2 HL3, GL oder Ecolab daher.

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 06-201912

AKTUELL Veranstaltungskalender

Wenn Sie in diesem Bereich eine Ihrer Veranstaltungen platzieren möchten, wenden Sie sich bitte an Frau Martina Summer, Tel. 0 81 06/3 06-1 64, [email protected]

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Webinar: Cloud Computing und 3DXDie numerische Simulation ist ein essentieller und zunehmend integraler Bestandteil der virtuellen Produktentwicklung. In diesem Zusammenhang bekommt das Cloud Computing eine immer größere Rolle. Im Rahmen dieses Vortrages werden die neuen Möglichkeiten des Cloud Computings mit Abaqus und 3DEXPERIENCE sowie des damit verbundenen neuen Credit Lizenzmodells, zur minutengenauen Abrechnung beschrie-ben. Erste Erfahrungen aus verschiedenen Berechnungen mit Abaqus on Cloud werden ebenfalls dargestellt.

Dienstag, 17. September 2019 | 10:00 Uhr – 11:00 CEST | Online

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NAFEMS ist die internationale, neutrale und unabhängige Inte-ressenvertretung der Anwender numerischer Simulations- methoden (FEM, CFD, MKS, …) mit weltweit über 1.400 Mit-gliedsunternehmen und -organisationen (Mitglieder erhalten u. a. freie Seminarplätze, Literatur, Networking u.v.m.). Neben Schulungen und Seminaren bietet NAFEMS im deutschspra-chigen Raum auch das kostenlose NAFEMS Online-Magazin (www.nafems.org/magazin) an. Schauen Sie vorbei, eine Mit- gliedschaft lohnt sich auch für Ihr Unternehmen: www.nafems.org

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 06-201916

gleichermaßen von Mechanik und Elekt-

rotechnik geplant werden. Antriebe bei-

spielsweise, fallen traditionell in die Zu-

ständigkeit der Mechanik. Damit die

Produktion jedoch erkennt, welcher An-

trieb in welchem Schaltschrank gesteuert

wird, müssen die Antriebe auch Teil des

Stromlaufplanes sein.

Im Ergebnis tauchen die Antriebe des-

halb in den Stücklisten beider Disziplinen

auf. Damit der Einkauf solche Anlagenkom-

ponenten nicht doppelt disponiert, müs-

sen Bauteile entsprechende Kennzeichen

erhalten, die sie stets mitführen. Übergibt

die Elektrotechnik ihre Stückliste an den

Einkauf, löscht das System solche Positio-

nen vor Übergabe an die Disposition heute

automatisch aus der Stückliste. Das verhin-

dert Mehrfachbestellungen. Die Stückliste

im ECAD selbst bleibt von diesem Lösch-

vorgang unberührt.

Minimaler Pflegeaufwand für ArtikelstammdatenAls erstes stand die Bereinigung von rund

62.000 ungenutzter Datensätze aus der

vorhandenen WSCAD-Datenbank im

Pflichtenheft. Dazu gehörte der Neuaufbau

der Artikeldatenbank auf Basis der neuen

WSCAD Suite X, die das selektierte Einlesen

von Bauteilkatalogen erlaubt.

Mit einem Schlag verschlankte das HTT-

Team seine Datenbank auf 1.500 Bauteile

von etwa 170 Herstellern. Den einmaligen

Aufwand für den Neuaufbau der Artikelda-

tenbank nahmen Mitarbeiter gern in Kauf,

denn die Datenqualität ist nun hervorra-

gend, der Pflegeaufwand hat sich halbiert

und Suchläufe führen deutlich schneller zu

Ergebnissen.

Als Quelle für die Artikeldaten dient nun

wscaduniverse.com, denn die hier von rund

240 Herstellern gepflegten 1,3 Millionen

Datensätze decken bereits 90 Prozent der

von den HTT-Konstrukteuren benötigten

Informationen ab. Das spart wertvolle Ent-

Die Konstrukteure von HTT Ener-

gy wissen, worauf es bei steigen-

den Erwartungen der Anwender

und zunehmend individuali-

sierten Lösungen ankommt: Ihre Erhitzer,

Temperiergeräte, Dampferzeuger, Wärme-

überträger und Systeme zur Energierück-

gewinnung erfordern eine präzise Hard-

warekonfiguration und Elektroplanung.

Dazu benötigen sie schnelle, flexible Werk-

zeuge, die miteinander gekoppelt sind und

durchgängige Datenflüsse garantieren.

Digitalisierte Abläufe und der Austausch

von Prozess- und Produktdaten zwischen

unterschiedlichen IT-Systemen sparen

enorm viel Zeit und minimieren das Risi-

ko für Fehlerquellen. Um das volle Potenzi-

al der elektrotechnischen Abläufe optimal

für sich zu nutzen, koppelte HTT das einge-

setzte ECAD-System von WSCAD mit dem

ERP-System der Karlsruher Abas Software

AG. Den direkten Datenaustausch realisiert

dabei die bidirektionale Schnittstelle PLM/

ERPsync der ECAD-Lösung.

Transparenz auf allen EbenenDie Materialbeschaffung bei HTT beruht

auf aktuellen Projektstücklisten. Vorausset-

zung für die nahtlose Zusammenarbeit von

Entwicklung und Einkauf ist ein gemeinsa-

mer, konsolidierter Artikelstamm. Vor der

Systemkopplung exportierten die HTT-

Entwickler ihre Materiallisten in eine Excel-

Datei, die vom Einkauf manuell erfasst wer-

den musste. Ein Ziel war es, insbesondere

diesen zeitintensiven Vorgang zu ersetzen.

Ein weiterer Punkt auf der Modernisie-

rungsagenda ist der Umgang mit komple-

xen Abläufen. So bestand eine Herausfor-

derung darin, dass einige Anlagenmodule

Was die PLM-/ERP-Anbindung

DES ECADS BRINGEN KANNSteigerung der Kundenzufriedenheit durch schnellere Prozessdurchläufe – das war das Ziel von HTT Energy,

als der Hersteller von Anlagen für Prozesswärme und -kälte seine Electrical-Engineering-Umgebung enger mit

dem ERP-System verzahnen wollte. Was sich seitdem alles verbessert hat. › von Susanne Dieffenbach

PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT Electrical-Engineering-Integration

HTT Energy produziert individuelle Anlagen für Prozesswärme und -kälte wie beispielsweise Erhitzer, die mit bis zu 4.000 kW Energieträger in Prozesswärme umwandeln. Bilder: HTT Energy

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wicklungsressourcen beim Anlegen neuer

Artikel. Nur wenige individuelle Attribute,

wie die Klasse für das schnellere Finden

von Bauteilen, werden noch ergänzt, bevor

der Projektingenieur die Synchronisierung

mit ERP anstößt.

Im ERP werden die neuen Datensätze um

die kaufmännischen Informationen vervoll-

ständigt. Unter anderem um Arti-

kelversion und -status – wichtige

Informationen für die Bauteile-

auswahl in WSCAD. Das stellt si-

cher, dass alle Beteiligten stets mit

aktuellen Bauteilen arbeiten.

Von Standards profitierenJedes Projekt ist anders. Die

grundlegenden Arbeitsschritte

beim Geräteaufbau und der Elek-

trifizierung allerdings sind bei

aller Variantenvielfalt standar-

disiert und bei HTT als Modul

festgelegt. Wiederverwendbare

Makros im ECAD bilden die Abläufe samt

bevorzugter Varianten und entsprechen-

der Baugruppenstücklisten ab.

Alle Informationen zur Hardwarekon-

figuration und den zugrunde liegenden

Stromlaufplänen liegen vor, entweder als

hinterlegte Artikel in den Stammdaten

oder als Position der Projektstückliste. Für

den Einkauf wird die Baugruppenstückliste

aufgelöst und Bestandteil der Materialliste,

die alle Positionen mit identischer Artikel-

nummer aufsummiert.

Die Vorteile dieser PLM/ERP-Anbindung

des ECADs für die HTT-Konstrukteure lie-

gen auf der Hand: Keine Redundanzen

bei Material- und Stücklisten für die Preis-

und Kalkulationsübersichten sowie syn-

chrone Artikelstämme für Lagerbestand

und Wiederbeschaffung.

„Unsere WSCAD-Abas-Integration ge-

staltet die Zusammenarbeit mit unse-

ren Kollegen im Einkauf deutlich effizi-

enter und entspannter“, erläutert Frank

Spieker, Head of Electrical Engineering

bei HTT Energy. „Mit einem Klick ist der

Stücklistentransfer erledigt. Das gilt auch

für Vorabbestellungen und Änderungen:

Wir können uns auf den Prozess verlas-

sen, denn Abas erkennt die unterschied-

lichen Versionen einer Projektstückliste.

Das System zeigt die Änderungen in der

Disposition auf und leitet daraus die rich-

tigen Aktionen ab“.

Technik und Einkauf eng verzahntFür HTT hat sich der Aufwand mehrfach

gelohnt. Die Auftragsabwicklung ist heu-

te etwa 30 Prozent schneller als zuvor, und

der Einsatz standardisierter Baugruppen

samt einheitlich strukturierter Anlagen-

dokumentation erleichtert die Arbeit des

technischen Teams.

„Durch diese Maßnahmen ist es uns ge-

lungen, unsere Abläufe zu optimieren und

unsere Kosten deutlich zu senken“, kom-

mentiert Erik Theilig, kaufmännischer Ge-

schäftsführer bei HTT Energy. „Unserem

Einkauf haben wir durch die reduzier-

te Bauteilevielfalt eine stärkere Verhand-

lungsposition gegenüber unseren Liefe-

ranten verschafft. Im Lager hat dies den

Bestand reduziert, was natürlich auch we-

niger Kapital bindet. Dieses Einsparpoten-

tial bietet Investitionsmöglichkeiten für

weitere Projekte und Forschung und Ent-

wicklung“.

Zweitätiger Workshop definiert neue InformationsflüsseIn einem zweitätigen Workshop spezi-

fizierten die Projektteams von HTT und

WSCAD die Details der neuen abteilungs-

übergreifenden Informationsflüsse rund

um das Artikeldaten- und Stücklistenma-

nagement. Gemeinsam fanden sie trans-

parente Lösungen und setzten diese zü-

gig um. Nach nur acht Monaten ging HTT

Energy mit der neuen Lösung in den ope-

rativen Betrieb. JBI ‹

Susanne Dieffenbach ist freie

Fachjournalistin in Wahlstedt.

Bei Precision Micro ätzen wir mit hochmodernen Anlagen Metallteile für Präzisionsprodukte mit einer Genauigkeit, Geschwindigkeit und einzigartigen Features, die mit herkömmlicher Blechbearbeitung nicht erreicht werden. Und das direkt: Dank digitaler Werkzeuge haben wir nur minimalen Vorlauf und können so die Entwicklungskosten für die Herstellung senken. Wir bieten durch die Ätztechnik absolute Designfreiheit für komplexe, grat- und stressfreie Komponenten aus fast jedem Metall, und erfüllen Aufträge mit höchsten Volumina. So sind Ihren technischen Vorstellungen keine Grenzen mehr gesetzt. Wir eröffnen neue Wege. Noch heute.

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Wird die WSCAD-Stückliste übergeben, kennt das ERP-System alle kaufmännischen Details der Kompo-nenten. Können Baugruppen nicht fertig montiert bestellt werden, werden diese automatisch aufgelöst.

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 06-201928

auf einer Bauplatte aufgebracht und per

Laserstrahl dort erhitzt, wo später das Teil

eingebaut wird. Auf diese Weise lassen sich

Formen und Strukturen produzieren, die

mit konventioneller Technik nicht gefertigt

werden können. Diese größeren konstruk-

tiven Freiheiten wiegen die Tatsache auf,

dass man beim 3D-Druck nicht die gleiche

Genauigkeit erreicht wie bei spanabhe-

benden Technologien – zumal man in vie-

len Fällen durch anschließendes Nachbear-

beiten die nötigen Toleranzwerte erreicht.

Der optimale Industriepartner für die Pro-

duktion der Radträger war schnell gefun-

den: Die Rolf Lenk GmbH aus Ahrensburg

bietet als industrielles 3D-Druck-Service-

Center neben der additiven Metallferti-

gung auch traditionelle Fertigungstechni-

ken wie Drehen, Fräsen und Honen an. Auf

fünf Maschinen kann man entweder mit

der SLM- oder der 3DMP-Technologie pro-

duzieren. Mit diesem Know-how und auch

der räumlichen Nähe zu Hamburg wäre

Rolf Lenk bestens geeignet, um die kom-

plexen Radaufhängungen

in der geforderten Präzision

herzustellen.

Gute Gründe fürs SponsoringVertreter des Studententeams

stellten das Projekt im Herbst

2018 bei Rolf Lenk vor. Gregor

Sodeikat, Geschäftsführer der

Rolf Lenk, war von den bishe-

rigen Erfolgen der Rennwa-

gen und dem technisch wie

wirtschaftlich schlüssigen

Konzept der Studenten aus

Hamburg beeindruckt. „Es

war klar, dass unser Know-

Eine beeindruckende Enthüllungs-

zeremonie ist zu Ende. Freunde,

Verwandte und Sponsoren beju-

beln die rund 70 Studenten der TU

Hamburg und die beiden Rennwagen, die

sie im vergangenen Jahr konstruiert und

gebaut haben. In Eigenregie haben die

Studenten außerdem einen Businessplan

erarbeitet, Gelder beschafft und Industrie-

partner eingebunden. Die Wagen müssen

sich nun bei dem studentischen Ingeni-

eurswettbewerb „Formula Student“ in ver-

schiedenen Disziplinen messen. Die Erwar-

tungen sind hoch.

Zunächst aber müssen die Rennwagen

egn-19ev und die fahrerlose Variante egn-

19dv (driverless vehicle) aus dem Audimax

in die Eingangshalle transportiert werden.

Sie passen knapp durch die Flügeltür, doch

dann tragen vier Studenten sie mit Leich-

tigkeit die Treppen hinunter und hieven sie

auf die Podeste: 189 Kilogramm wiegt der

egn-19ev, zehn Kilogramm weniger als das

Modell aus dem Vorjahr.

Knapp 800 Gramm wurden allein bei den

Radaufhängungen eingespart, pro Rad fast

200 Gramm. Das erscheint nicht viel, doch

Daniel Thews, der das Team Fahrwerk lei-

tet, erläutert: „Beim Fahren, beispielsweise

in Kurven und bei Bodenwellen, vervielfa-

chen sich die Kräfte, die am Rad angreifen.

Da zählt jedes Gramm. Gleichzeitig muss

die Aufhängung eine hohe Festigkeit auf-

weisen.“ Nachdem sich der aus Aluminium

lasergesinterte Radträger im Vorjahresmo-

dell als zu schwer erwiesen hatte, sollte der

Träger für das 2019er Modell aus Titan ge-

fertigt werden. Dieses Material weist eine

im Verhältnis zur Dichte besonders hohe

Festigkeit auf und ist daher ideal für den

Rennsport geeignet.

Fertigung spezieller Formen mit 3D-DruckDer 3D-Laserdruck mit der Technologie des

Selective Laser Melting (SLM) ist hierfür

eine geeignete Fertigungsmethode. Da-

bei werden dünnste Schichten Titanpulver

DAS BESTEaus zwei WeltenDas e-gnition-Team der TU Hamburg nimmt seit 2011 jedes Jahr an der

„Formula Student“, dem größten studentischen Ingenieurswettbewerb der

Welt, teil – mit zunehmenden Erfolg. Es geht darum, elektrisch betriebene

Rennwagen zu konstruieren, die sich dann in verschiedenen Disziplinen

messen müssen. Die Rolf Lenk GmbH als Sponsor und Industriepartner

hat hierbei die Radträger aus Titan gefertigt. › von Roswitha Menke

BRANCHE Automobilindustrie

Der mit SLM-Technologie gefertigte Radträger wird konventionell nachbearbeitet, um höchste Maßgenauigkeit zu erreichen.

Rolf Lenk unterstützte das e-gnition-Team bei Entwicklung und Produktion der Radträger des Rennwagens egn-19ev. Bilder: Rolf Lenk GmbH

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how ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den

neuen Rennwagen sein würde“, erzählt er.

„Darüber hinaus bietet uns das Sponsoring

die Möglichkeit, die vielfältigen Leistungen

der Rolf Lenk GmbH im Umfeld unserer

künftigen Kunden zu präsentieren.“

Die Radaufhängung ist ein komple-

xes Bauteil – Konstruktion und Produkti-

on sind keine trivialen Aufgaben. Niklas

Trekel, im Fahrwerksteam der Studenten

für die Radträger verantwortlich, erklärt:

„Da der Radträger zu fast allen Bauteilen

im Fahrwerk, also Radnabe, Getriebe und

Bremssattel, eine Schnittstelle hat, müs-

sen diese zuerst gestaltet werden. Die Ab-

messungen an den Schnittstellen sind so

weit wie möglich zu parametrisieren, da-

mit man die Konstruktion bei Änderun-

gen unkompliziert anpassen kann, ohne

dass das ganze Modell instabil wird.“ Alle

möglichen Bewegungen, die durch Lenk-

bewegungen, Bodenwellen und Ähnliches

entstehen, müssen durchdacht werden,

damit die Komponenten beim Fahren zu

keiner Zeit kollidieren.

Simulation kompensiert Verzug bei RadträgernWichtig ist, dass das Bauteil überhaupt ge-

fertigt werden kann. Auch wenn die addi-

tive Fertigung den Konstrukteuren größe-

re Freiheiten gibt, muss sichergestellt sein,

dass die Flächen des Bauteils, die durch

Drehen oder Fräsen nachzubearbeiten

sind, durch die Werkzeuge erreichbar sind.

Auch die besonderen Anforderungen an

die Stützstrukturen, die dafür sorgen, dass

das Bauteil während der Produktion die

Form behält, sind zu beachten. So wenige

wie möglich, um material- und kostenspa-

rend zu arbeiten, aber so viele wie nötig,

damit die Wärme ausreichend abgelei-

tet und der Verzug gering gehalten wird.

Eine Simulationssoftware der Hamburger

Simufact Engineering GmbH ermöglichte,

die CAD-Modelle der Radträger so anzu-

passen, dass der stets entstehende Verzug

weitgehend kompensiert wurde.

Paul Voß hat das Projekt „egn-19ev“ als

Applikationsingenieur bei der Rolf Lenk

GmbH betreut: Er hat die CAD-Modelle, die

die Studenten im STEP-Format erstellt ha-

ben, überprüft und – wo noch nötig – kor-

rigiert. „Für solche komplexen Bauteile gibt

es immer Optimierungspotenzial, aber das

Team hat uns ausgezeichnete CAD-Daten

geliefert. Bei einem Treffen haben wir dann

besprochen, welche Flächen der Bauteile

nach der additiven Herstellung spanend

nachbearbeitet werden müssen. Wir hat-

ten bei diesem Projekt erstmals Gelegen-

heit, mit Simufact und AM-Power, einem

weiteren Partner des Teams, zusammen-

zuarbeiten und dabei unser eigenes Netz-

werk zu erweitern.“

Erfolg mit dem Projekt auf der ganzen LinieDie Radträger wurden auf einer Anlage

von SLM Solutions gedruckt – pro Träger

dauerte das rund 50 Stunden. Danach galt

es, die Support-Strukturen zu entfernen,

die Innenflächen der Träger auf Endmaß

auszudrehen, die seitlichen Anbindungs-

stellen zu fräsen und die Teile schließlich

zu entgraten. Acht Tage vor der feierli-

chen Enthüllung der Rennwagen kamen

die Bauteile bei der TU Hamburg an. Sie

passten perfekt. „Wir haben nichts ande-

res erwartet. Und trotzdem waren wir sehr

erleichtert“, berichtet Niklas Trekel. Bei Rolf

Lenk schaut man mit Stolz und Freude auf

das erfolgreiche Projekt zurück und beob-

achtet mit Spannung die Test- und Wett-

bewerbsergebnisse. Und man diskutiert

mit den Studenten bereits über das 2020er

Rennwagenmodell. SG ‹

Roswitha Menke ist freie Journalistin

in Wentorf bei Hamburg.

Die ersten Testfahrten mit dem egn-19ev auf einer Rennstrecke verliefen erfolgreich.

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 06-201938

Abteilung ‚Fluid, Hardware, Steu-

erungstechnik, Robotik‘ bei Emag:

„Der Spindelmotor leistet 84 kW, für

die Leitungen ist kaum Platz und bei

den Beschleunigungsvorgängen werden

Stromstärken bis 252 A erreicht.“

Hinzu kommt, dass sich die Spindel bei

den Vertikaldrehmaschinen unterhalb von

Werkstück und Werkzeug befindet. Die be-

weglichen Leitungen müssen somit gut

gegen Späne und Öl geschützt werden.

Energieversorgung der Spindel mit Einzeladerleitungen Unter diesen Voraussetzungen lag es nahe,

die Energiezuführung zur Spindel aus-

schließlich mit Einzeladern zu realisieren –

zumal Emag mit dieser Art der Energiever-

sorgung bereits Erfahrung gesammelt hat.

Markus Pannicke: „Bei der Baureihe USC –

das sind Bearbeitungsmaschinen für Roh-

renden – nutzen wir seit rund 15 Jahren die-

ses Prinzip. Deshalb hatten wir überhaupt

keine Bedenken, auch bei der VMC-Serie

vier Einzeladerleitungen mit je 10 Quadrat-

millimeter Nennquerschnitt zu verwenden.“

Die Logik dieser Entscheidung wird

umso deutlicher, wenn man sich die Al-

ternative vor Augen führt: „Wir bräuchten

eine vieradrige Motorleitung [Querschnitt

4G10 Quadratmillimeter]. Eine solche Lei-

tung lässt sich in dem vorhandenen Bau-

raum gar nicht verlegen, und ihr Biegeradi-

us wäre auch zu groß.“

Hochpräzise Vertikalbearbeitung

in fünf Achsen auf kompak-

tem Raum: Vor drei Jahren hat

Emag die für die Präzisionsbe-

arbeitung entwickelte VMC 450-5 MT vor-

gestellt. Die Maschine eignet sich für die

Bearbeitung von schweren Bauteilen mit

Durchmessern bis 700 mm, die auch raum-

schräge Bohrungen und Flächen aufwei-

sen können. Möglich wird das durch die

Erweiterung des Basismodells um eine

Schwenkachse (B-Achse) mit integrierter

Dreh-/ Frässpindel und eine Y-Achse mit in-

tegrierter Hauptspindel.

Hochpräzise Bearbeitung in fünf AchsenDie aus Kundensicht erfreuliche Konsequenz:

Hersteller von Getriebeteilen und -gehäusen

für Lkw oder mobile Arbeitsmaschinen brau-

chen maximal zwei Maschinen statt, wie bis-

her, vier oder sechs, um ein komplettes Bau-

teil zu bearbeiten. Das spart Platz, Kosten

und verkürzt die Prozesskette. Das schätzen

die Anwender, wie ein Beispiel zeigt: Ge-

org Händel, Manager Technical Sales Heavy

Parts bei Emag: „Ein Getriebehersteller hat

zentrale Komponenten bisher gedreht, ge-

fräst, extern verzahnen lassen und dann wei-

terbearbeitet. Das erforderte einen erhebli-

chen logistischen Aufwand und kostete Zeit.

Jetzt kann er alle Arbeitsgänge einschließ-

lich des Wälzschälens für die Verzahnung mit

einer Maschine und in einer Aufspannung

erledigen.“

Ein weiterer Vorteil, der für alle Verti-

kalbearbeitungsmaschinen der VMC-Se-

rie gilt, ist die Flexibilität. Georg Händel:

„Die Achsen, Wellen und Gehäuse werden

in der Regel in mittleren Stückzahlen und

großer Varianz gefertigt.“ Deshalb ist die

Rüstzeit ein entscheidendes Thema für die

Anwender der VMC-Maschinen. Be- und

Entladung können per Roboter oder ma-

nuell erfolgen. Optional kann der Anwen-

der ein integriertes Werkzeugmagazin mit

bis zu 80 Werkzeugen ordern.

Extreme Beschleunigung – und kaum Platz für LeitungenGefertigt wird dieser Maschinentyp am

traditionsreichen Emag-Standort Leipzig,

wo auch die Konstruktion und Entwick-

lung der Vertikaldrehmaschinen beheima-

tet ist. Im Zuge der Entwicklung der VMC

450-5 MT hatten die Elektrokonstrukteure

auch die nicht ganz einfache Aufgabe zu

lösen, die im eigenen Hause entwickelte

Hochleistungsspindel mit Energie und Si-

gnalen zu versorgen. B. Eng. Markus Pan-

nicke, Lead-Engineer Kabel und Leiter der

Einzelader- oder Mehrleitungen fürs

HOCHLEISTUNGS-DREHZENTRUM?Die vertikalen Drehzentren der VMC-Serie des Herstellers Emag sind auch als „Fünfachser“ verfügbar,

die das Bearbeiten komplexer Geometrien erlauben. Dabei werden etwa raumschräge Bohrungen

und Flächen in schwere Bauteile eingebracht. Für die Energieversorgung der Spindel ist dies eine

Herausforderung. Wie der Maschinenbauer diese angegangen ist. › von Rainer Rössel

AUTOMATISIERUNG & ELEKTROTECHNIK Energieversorgung für Werkzeugmaschinen

Von links nach rechts: Andreas Muckes, Igus-Produktmanager Chainflex-Leitungen, B. Eng. Markus Pannicke, Leiter der Abteilung ‚Fluid, Hardware, Steuerungstechnik, Robotik‘ bei Emag in Leipzig, und Igus-Verkaufsberater Denny Woogk. Bild: Igus

Es geht um die Verdrahtung der VMC 450-5 MT, eine Maschi-

ne für die hoch präzise Fünf-achsbearbeitung von schweren

Bauteilen.Bild: Emag

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Entwickelt für BeweglichkeitAllerdings gibt es in der Elektrotechnik Vor-

behalte gegenüber der Energieversorgung

mit Einzeladerleitungen, weil sich die Adern

beziehungsweise Leitungen gegenseitig

beeinflussen können. Die Leitungen aus der

Serie CF270 aus dem Chainflex-Programms

von Igus wurden jedoch genau für diesen

Einsatzfall entwickelt und – wie alle Chain-

flex-Leitungen – für bewegliche Anwendun-

gen. Hier erreichen sie nach Herstelleranga-

ben extrem hohe Standzeiten, und das ist

für Emag und für die Nutzer der Maschinen

von großer Bedeutung. Markus Pannicke:

„Sollte eine Motorleitung ausfallen und aus-

getauscht werden müssen, bedeutet das

wegen der sehr kompakten Bauweise einen

Tag Stillstand. Deshalb ist eine hochwertige

und belastbare Spindelleitung ein wichtiges

Konstruktionsmerkmal.“

Die „Spindelleitung“Wobei „hochwertig“ nicht mit „teuer“ gleich-

zusetzen ist, schließlich spielen die Kosten

im Werkzeugmaschinenbau immer eine

Rolle. Deshalb hat Igus zwar das Prinzip der

Einzeladerleitungen aus dem Kranbau über-

nommen, wo man schon seit Jahrzehnten

Einzeladern einsetzt, aber zugleich die Kos-

ten reduziert. Andreas Muckes, Produktma-

nager Chainflex-Leitungen bei igus: „Bei Lei-

tungen für Werkzeugmaschinen müssen die

Leiterseile auch hochwertig sein, aber die

Anforderungen an die Ummantelung sind

nicht so hoch, weil die Maschinen im Ge-

gensatz zur Kranbranche im Innenbereich

zum Einsatz kommen.“

Deshalb hat Igus exakt für diesen An-

wendungsbereich eine geschirmte Einzel-

aderleitung ohne (teure) TPE-Ummante-

lung entwickelt: die Chainflex CF270.UL.D

mit PUR-Mantel, die im Markt inzwischen

als „Spindelleitung“ bezeichnet wird. Sie ist

unter anderem ölbeständig und kerbzäh,

was ein großer Vorteil in der öligen Umge-

bung einer Werkzeugmaschine mit ihren

vielen Metallkanten ist. Die UL-Zulassung

für den Weltmarkt ist natürlich auch hier

vorhanden und auch preislich kann dieser

Leitungstyp überzeugen.

Entscheidend: Die LeitungsqualitätIn den Maschinen der VMC-Baureihe ver-

wendet Emag die Einzeladerleitungen der

CF270-Serie bis zu einem Querschnitt von

50 Quadratmillimetern, in Sonderfällen bis

70 Quadratmillimetern. Markus Pannicke:

„Die Auslastung und Beanspruchung der

Leitungen ist stets hoch. Umso wichtiger ist

ein sehr hohes Qualitätsniveau.“ Dazu leistet

auch die Werkstoffauswahl einen Beitrag.

Der Außenmantel besteht aus hochwerti-

gem PUR. Als Aderisolation befindet sich je-

doch TPE unterhalb der Schirmung. Andreas

Muckes: „Damit erhöhen wir die Tempera-

turfestigkeit der Leitung, was der dauer-

haften hohen Belastung hochdynamischer

Spindeln Rechnung trägt.“

Aufgrund der über 25-jährigen Praxiser-

fahrung und auch dank unzähliger Tests

im 3.800 Quadratmeter großen Testlabor in

Köln, gibt Igus seit über fünf Jahren als ein-

ziger Hersteller am Markt auf sein Chainflex-

Leitungsprogramm eine Garantie von 36

Monaten beziehungsweise bis zu 40 Millio-

nen Doppelhübe. Außerdem lässt sich über

den Online-Lebensdauerrechner die über

die Garantie hinaus zu erwartende Lebens-

dauer der Leitungen berrechnen.

Die Lösung mit der Spindelleitung

CF270.UL.D bedeutet im Fall von Emag

eine hohe Bauraumersparnis bei gleichzei-

tiger Reduktion der Kosten. Dank der um-

fassenden und belastbaren Garantie von

Igus komplett ohne Risiko für den Werk-

zeugmaschinenbauer. JBI ‹

Rainer Rössel ist Geschäftsbereichsleiter

Chainflex Leitungen bei Igus.

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Mehraderleitung (oben) oder Einzeladern (unten)? Für Emag gibt es gute Gründe, auf Einzeladern zu setzen. Bild: Igus

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 06-201948

Drehantrieb sowie ein Bussignal zur An-

steuerung der Motorregler und Stoppein-

heiten auf den Drehmodulen.“

Kompakt Bauform mit DrehverbindungenDurch den Einsatz der Schleifringe kann

Krups gewährleisten, dass sich die Einhei-

ten unendlich drehen lassen, was die Zyk-

luszeit reduziert. Zudem wird eine Energie-

führungskette überflüssig, die bei dieser

Applikation oftmals zu Problemen geführt

hat. Die Kombination von leistungs- und

signalführenden Schleifkontakten in ei-

ner Einheit führt zu einer besonders kom-

pakten Bauform und reduziert den Ver-

kabelungsaufwand. Die Hohlwelle der

Drehverbindung ermöglicht es den Förder-

experten von Krups, einen zentralen Stell-

fuß von oben einstellen zu können.

Die Krups Fördersysteme GmbH

mit Hauptsitz in Dernbach ent-

wickelt und produziert Transfer-

systeme im Bereich der Monta-

ge-Automation sowie Fördersysteme für

verschiedenste Anwendungen. Die stan-

dardisierten Systeme sind bewährt, ein-

fach in der Planung und bieten ein hohes

Maß an Flexibilität. Ein Produktionswerk

in den USA sowie Vertriebs- und Kunden-

dienstbüros in Brasilien und China gewähr-

leisten eine enge Zusammenarbeit mit in-

ternationalen Kunden.

„Unsere über dreißigjährige Erfahrung im

Bereich der Transfersysteme hilft uns dabei,

die Förderanlagen stets auf die Produkti-

onsabläufe am Kundenstandort abzustim-

men“, erklärt Philipp Krups, Assistent der

Geschäftsführung bei Krups Fördersysteme.

„Wir decken alle Schritte von der Projektpla-

nung bis hin zur Produktion bei uns im Haus

ab, so profitieren unsere Kunden von einer

engen Zusammenarbeit mit kurzen Wegen.“

Fördersysteme für die AutomobilindustrieDie neueste Produktserie aus dem Hause

Krups ist das System Logo!Mat e-Cart V2.

Die intelligente Förderlösung

kommt vor allem in der Mon-

tage- und Testautomations-

fördertechnik zum Einsatz. So

können damit in der Automo-

bilindustrie Baugruppen wie

Getriebe, Motoren, Achsen, Sit-

ze oder Batterien automatisch

bzw. halbautomatisch mon-

tiert und anschließend getes-

tet werden. „Industrie 4.0 ist

bei unseren Kunden ein großes

Thema“, erläutert Philipp Krups.

„Deshalb wird das Logo!Mat

e-Cart -System den neusten An-

forderungen moderner, digita-

lisierter Fertigung gerecht. Die

rein elektrischen Baugruppen

sind intelligent, selbstüberwa-

chend und ermöglichen einen

schnellen Datenaustausch.“

Bei diesem System fährt ein

elektrisch angetriebener, sicherer Wagen

– das e-Cart – auf einer statischen, war-

tungsfreien Laufschiene. Richtungsän-

derungen werden absichtlich nicht über

Lenkungen in den Fahrzeugen realisiert,

sondern über standardisierte Drehein-

heiten mit integrierter Ablaufsteuerung.

„Die e-Cart Serie wurde vor Kurzem stark

überarbeitet“, so Philipp Krups. „In diesem

Zuge haben wir unsere Dreheinheiten mit

Schleifringen von Servotecnica ausgestat-

tet. Sie übertragen 48V für den Fahr- und

DER RICHTIGE DREH: Schleifringe für FördersystemeDas von Krups entwickelte und kürzlich überarbeitete Logo!Mat e-Cart V2-System ist eine Transportlösung mit

selbstfahrenden, intelligenten Werkstückträgern, die auf einer passiven Förderstrecke fahren. Smarte Drehmodule

ermöglichen es, die Laufrichtung des e-Carts im Anlagenlayout zu ändern. Hohlwellen-Schleifringe von Servotecnica

sorgen dabei für den gesamten Daten- und Stromfluss von den stationären zu den drehenden Komponenten.

› von Christian Becker

Das von Krups kürzlich überarbeitete Logo!Mat e-Cart V2-

AUTOMATION Fördertechnik

DIE SCHLEIFRINGE DER BAUREIHE SVTS C

› Zehn verschiedene Baugrößen mit Bohrun-

gen von zwölf bis 100 Millimeter

› Größere Bauformen bis 500 Millimeter auf

Anfrage

› Leistungsspuren bis 15 A und 600 V

› Signalspuren 2 A beziehungsweise 5 A, 240 V

› Vielfältige Kombinationen von Leistung und Signal

› Schutzart IP51, optional IP65

› Datenübertragung bis 1 Gbit/s bei SVTS C 05

Bild

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Die Schleifringe von Servo-tecnica sorgen für eine schnelle Übertragung von Strom und Signalen. Bild: Servotecnica GmbH

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„Dies war auch eine unserer wesentlichen

Anforderungen, um die bodenliegende,

flache Bauform zu ermöglichen“, schildert

Phillipp Krups und ergänzt: „Darüber hin-

aus gab es eine Bauhöhenbegrenzung, die

sich aber mit der kleinsten Standardbau-

form des Schleifrings realisieren ließ. Wir

haben uns bewusst gegen eine kunden-

spezifische Ausführung entschieden, um

eine schnelle Verfügbarkeit von solider

Technik zu sichern.“

Flexible Drehverbindungen mit HohlwelleServotecnica liefert für diese Applikation

Hohlwellen-Schleifringe der C-Serie in der

Baugröße 06 – der Außendurchmesser be-

trägt 99 Millimeter, die Durchführung der

Hohlwelle 38 Millimeter. Krups nutzt zwei

Schleifringe pro Phase, um zweimal 15 A

übertragen zu können und eine Redun-

danz auch bei Signalen zu erzielen. Zwölf

Datenkanäle und sechs Leistungskanä-

le pro Schleifring sorgen für eine schnelle

Übertragung von Strom und Signalen. Die

Hohlwellen-Drehverbindungen der C-Se-

rie bieten eine wirtschaftliche und schnell

verfügbare Lösung, wenn eine kompak-

te Durchbohrungskonfiguration benö-

tigt wird. Sie sind standardmäßig in einer

Vielzahl von Größen und Ausführungen

erhältlich – von drei bis über 100 Milli-

meter Durchmesser der Durchgangsboh-

rung. Die Faserbürstentechnologie sowie

die Gold-Gold-Technologie für Signale ge-

währleisten eine lange Lebensdauer und

ein geringes elektrisches Rauschen für

eine Feldbusübertragung mit hoher Da-

tenrate. Die extreme Flexibilität der Dreh-

durchführungen der C-Serie ermöglicht es

auch, Konfigurationen individuell anzu-

passen – zum Beispiel für die Verwendung

von Spezialkabeln oder Steckverbindern.

Serienproduktion mit neuen DrehverbindungenNach ausführlichen Tests präsentier-

te Krups auf der Fachmesse Motek 2018

in Stuttgart das erste Serienmodul des

überarbeiteten Logo!Mat e-Cart V2-Sys-

tems. „Der Prototyp läuft in unserem Werk

im Dauerversuch und die Drehverbin-

dung hat sich bestens bewährt“, so Phil-

ipp Krups. „Wir haben keinen Ausfall, kein

Versagen, keinen Datenverlust und keine

Übertragungsfehler.“ Die Experten für För-

dersysteme werden ab sofort alle Dreh-

module standardmäßig mit den Schleif-

ringen von Servotecnica ausstatten.

Zudem ist geplant, die Einheiten auch in

anderen Produktserien zu verbauen, um

das Design zu vereinheitlichen. Für dieses

Vorhaben hat Philipp Krups mit Servotec-

nica den richtigen Partner gefunden: „Von

den fairen Konditionen über den direkten

Kontakt bis hin zu den schnellen Lieferzei-

ten – wir sind sehr zufrieden.“ SG ‹

Dipl.-Ing. Christian Becker ist Geschäfts-

führer der Servotecnica GmbH in Raunheim.

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redaktionsbrief/

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Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure Industrie 4.0 | Internet der Dinge

Hohlwellen-Schleifringe von Servotec-nica sorgen in den Dreh-modulen des Logo!Mat e-Cart-Sys-tems für den Daten- und Stromfluss. Bilder Krups Fördersysteme

GmbH

Mithilfe der Drehmodule lässt

sich die Laufrichtung des e-Carts-Systems

im Anlagenlayout verändern.

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 06-201954

Herstellern und Fertigungsunternehmen

stetig abverlangt wird, sich zu optimie-

ren und ihre Effizienz zu steigern, hält der

Einsatz der digitalen Zwillinge auch einen

spezifischen betriebswirtschaftlich rele-

vanten Mehrwert bereit.

Sie stehen für eine sichere Fertigung.

Sicher fertigen, heißt kollisionsfrei fer-

tigen, denn Kollisionen sind teuer: Lie-

fertermine verzögern sich, manchmal

gefährden sie sogar Menschen. Schnell

fertigen bedeutet, den Maschinenraum

unter Berücksichtigung aller Komponen-

ten mit idealen Verfahr- und Rückzugsbe-

wegungen optimal zu nutzen.

Kerntechnologie: CNC-SimulatorDer Tebis CNC-Simulator bringt in diesem

Zusammenhang Sicherheit und Geschwin-

digkeit in Einklang – und speist sich da-

bei aus einer Vielzahl an virtuellen Daten.

In der CAM-Lösung von Tebis planen und

programmieren die Anwender von Anfang

an und durchgängig mit digitalen Zwillin-

gen von allen Werkzeugen, Aggregaten,

Maschinen und weiteren Komponenten.

Vor diesem Hintergrund definiert Tebis

den digitalen Zwilling als die Abbildung

sämtlicher tatsächlich vorhandener Ferti-

gungsmittel und -prozesse in der Software.

Die reale Fertigungssituation wird 1:1 in

die virtuelle Welt aufgenommen.

Evolution statt RevolutionBei aller Modernität der Begrifflichkeit ist

das eigentliche Konzept, das hinter dem

digitalen Zwilling steht, im CAM-Umfeld

nicht neu: Tebis hatte bereits in der ersten

Vollversion seiner Software Postprozesso-

ren als Steuerungsabbild integriert. Auch

die virtuelle Maschinenbibliothek zählt seit

Langem zur Grundausstattung. Im Lauf der

Zeit wurden die digitalen Zwillinge jedoch

zunehmend detaillierter.

Der Digitale Zwilling zählt zu den

Trendbegriffen im Werkzeug-

und Formenbau. Das Potenzial,

das sich hinter diesem Konzept

verbirgt, ist beachtlich: Die Produktent-

wicklung wird durch die Möglichkeiten,

die das Arbeiten am virtuellen Modell bie-

tet, ebenso nachhaltig beeinflusst wie der

Herstellungsprozess. Die Produktionsbran-

che steht hier vermutlich erst am Anfang

eines größeren Paradigmenwechsels. Da-

bei bringen der digitale Zwilling und das

Arbeiten am virtuellen Modell, einen deut-

lichen Schub in Richtung Automatisierung

mit sich und stellt einen wesentlichen Be-

standteil von Industrie 4.0 dar.

Stetiger OptimierungsdruckFür das hochkompetitive Marktumfeld

des Werkzeug- und Formenbaus, in dem

SICHER FERTIGENmit digitalem ZwillingWas bringt das Konzept des digitalen Zwillings den Fertigungsunternehmen, gerade im hochkompetitiven

Marktumfeld des Werkzeug- und Formenbaus? Der CAM-Hersteller Tebis spricht erstmals in Form eines

Fachartikels zu diesem Thema. › von Dietmar Streicher

CAD & DESIGN CAM-Lösungen

DIGITALER ZWILLING VERSUS DIGITALER SCHATTEN

Ein digitaler Zwilling ist die digita-

le Simulation der Realität. Er bildet

die Werkzeugmaschine mit geo-

metrisch korrektem Aussehen und

ihren tatsächlichen kinematischen

Eigenschaften ab. Der digitale

Schatten dagegen ist eine analy-

sierte Datensammlung, ein daten-

reduziertes Abbild der Realität. Er

berücksichtigt lediglich die relevan-

ten Produktions- und Prozessdaten

wie Maschinenstatus oder Still-

standzeiten, um über vergangene

sowie aktuelle Zustände in Echtzeit

Auskunft zu geben. Er ist damit

auch Basis für Prognosen.

Viele Fertigungsbetriebe bilden heute bereits ihre Fertigungsumgebung, ihr Fertigungswissen und auch ihr Konstruktions-Knowhow digital ab, nutzen alles zusammen in automatisierten Abläufen in CAD und CAM und managen ihre Fertigungsprozesse mit einer MES-Lösung.

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Im Bereich der Werkzeuge begann es

mit der einfachen Frässchneide, es folg-

ten die komponentenbasierten Fräs- und

Bohrwerkzeuge und später 3D-Drehwerk-

zeuge (ebenfalls komponentenbasiert).

Heute gibt es quasi kein Werkzeug, das

in der Tebis-Werkzeugbibliothek nicht

abbildbar wäre.

Die von Tebis-Kunden eingesetzten di-

gitalen Zwillinge in der Maschinenbiblio-

thek etwa umfassen mit über 1.400 vir-

tuellen Modellen in 3.700 Varianten alle

marktüblichen Maschinentypen unter-

schiedlicher Hersteller mit ihren geometri-

schen und kinematischen Eigenschaften.

Über 70 Prozent der Tebis-Bestandskun-

den nutzen derzeit aktiv virtuelle Maschi-

nenmodelle in der Programmierung.

Seit Release 6 verfügt Tebis zudem über

eine Aggregatebibliothek für Zusatzein-

richtungen wie Backenfutter, Lünetten und

Spitzen sowie Maschinentische, Anbauten

und Trennwände. Auch virtuelle Spannmit-

tel sind heute Teil des CAD/CAM-Systems.

Die Fertigungsumgebung komplett abbildenAuf diese Weise übernimmt Tebis die reale

Fertigungsumgebung vollständig in die vir-

tuelle CAD/CAM-Welt und erfüllt damit die

Voraussetzung für eine exakte Simulation.

Um diese so exakt wie möglich durch-

zuführen, verfolgt Tebis einen weiteren

speziellen Ansatz: Der Simulator ist voll-

ständig in die CAD/CAM-Umgebung inte-

griert. Simulation und Kollisionsprüfung

lassen sich so noch vor dem Postproces-

sing zu jedem Zeitpunkt der NC-Program-

mierung durchführen. Es ist effizient, die

Werkzeugwege in der CAM-Umgebung

noch vor der NC-Ausgabe auf Kollision zu

prüfen und gegebenenfalls zu korrigieren.

Vor allem ist diese Vorgehensweise be-

sonders sicher und legt damit den Grund-

stein für die mannarme oder sogar mann-

lose Fertigung am Wochenende. Letztere

funktioniert bekanntlich nur, wenn sicher-

gestellt ist, dass alle Maschinen ohne

Unterbrechung durchlaufen.

Effiziente Fertigungs - steuerung mit MESDie CAD/CAM-Software und der Simulator

mögen noch so gut sein – wer seine Auf-

träge gemäß Industrie 4.0 voll digital und

hochautomatisiert planen, abwickeln und

steuern möchte, kommt um eine MES-Lö-

sung (Manufacturing Execution System)

nicht herum. Die MES-Software „ProLeiS“

(Proleis) ist fester Bestandteil bei Tebis und

integriert auch andere Systeme.

In Proleis sind die Fertigungsumge-

bung und Fertigungswissen in Vorlagen

sowie Erkenntnisse aus zurückliegenden

Projekten hinterlegt. Die Software greift

zudem auf weitere relevante Daten wie

Stücklisten, Verfügbarkeit von Ressour-

cen und die Fertigungsdauer zu. Sämtli-

che Auftragsabläufe inklusive Materiallo-

gistik und Terminen lassen sich über das

integrierte MES verwalten – und zwar

nicht nur die des eigenen Unterneh-

mens, sondern auch die von Lieferanten

und Dienst leistern.

So bildet das MES alle fertigungsrele-

vanten Abläufe digital, quasi als digita-

ler Zwilling der Fertigung, ab und erlaubt

eine effiziente Auftragssteuerung.

Zudem verknüpft die Software Daten

von Maschinen, Lagerorte und Erfahrungs-

werte als Grundlage für eine vorausschau-

ende Planung. Über die Maschinendaten-

erfassung entsteht ein digitaler Schatten.

Das MES gleicht Reststandzeiten von

Werkzeugen ab, sodass dem Maschinen-

bediener rechtzeitig eine notwendige Ver-

sorgung mit einem Ersatzwerkzeug ange-

zeigt wird. Nach Bestätigung durch den

Bediener wird automatisch ein Auftrag für

den Einrichteplatz erzeugt. JBI ‹

Dietmar Streicher ist Produktmanager

bei der Tebis AG.

Print

ePaper?

PROBEABOFÜR BEIDES UNTER

www.digital-engineering-magazin.de

Effizienzstei-gernd: Das Pro-grammieren mit dem „digita-len Zwilling“ bedeutet hohe Sicherheit mit integrierter Kolli-sionsvermeidung durch ausgereifte Simulationstech-nologie.Bilder: Tebis

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 06-201964

3. Unsere Lösung amortisiert sich schnellerDas Argument des Out-of-the-Box-Anbie-

ters: Die Anschaffung eines vorkonfigu-

rierten PLM-Systems gehe schneller und

kostengünstiger vonstatten. Ein PLM-An-

bieter, der flexible und erweiterbare Lö-

sungen anbietet, verschwende nur Zeit,

Ressourcen und Geld. Bei der Bereitstel-

lung ihrer Lösungen und bei Upgrades

zeigen traditionelle PLM-Anbieter je-

doch häufig mangelhafte Leistungen. Der

Grund: Die hohe Komplexität bei der Ent-

wicklung eines PLM-Systems. Eine vorge-

fertigte Lösung schafft es nicht, die unter-

schiedlichen Fachbereiche und alle Phasen

im Produktlebenszyklus abzudecken. Vor

allem im Hinblick auf die beschleunigte

technologische Entwicklung und die fort-

schreitende Digitalisierung ist eine anpas-

sungsfähige Lösung notwendig.

4. Machen Sie sich nicht abhängig von einer IndividuallösungOut-of-the-Box-Anbieter warnen davor, sich

an einen Custom-PLM-Anbieter zu binden.

Damit schüren sie eine unbegründete Sorge

– vorausgesetzt der Custom-Anbieter küm-

mert sich um die Upgrades und unterstützt

individuelle Anpassungen seiner Kunden.

SchlusswortFestgefahren sind also nicht die Unterneh-

men, die ihre Strategie auf die kontinuierli-

che Transformation auslegen und sich auf

einen offenen, flexiblen und erweiterbaren

Ansatz stützen. Das Gegenteil ist der Fall.

Eine Out-of-the-Box-Lösung blockiert Un-

ternehmen dabei, auf denkbare Szenarien

reagieren zu können. Vielmehr zwingt die-

se Lösung das Unternehmen dazu, in seiner

Ausgangslage zu verharren.

Individualität zeichnet erfolgreiche Un-

ternehmen aus. Sie verleiht ihnen Al-

leinstellung und damit einen Wettbe-

werbsvorteil. Daher empfiehlt es sich

nicht, die Unternehmensidentität aufzuge-

ben, nur um Arbeitsprozesse in ein unflexi-

bles PLM-System zu pressen. Trotzdem ra-

ten einige Anbieter dazu.

Häufiges Argument pro Out-of-the-Box-

Lösung: Die Anpassung des unternehmens-

eigenen PLM-Systems ende häufig im Cha-

os. Ihre Fangfrage im Verkaufsgespräch

lautet ungefähr so: „Sehen Sie als Unterneh-

men Ihre Aufgabe darin, Produkte herzustel-

len oder an Ihrem PLM-System zu basteln?“

Die Haltung, ein PLM-

Anbieter könne stän-

dig alle Anforderun-

gen vorhersehen, die

ein Fortune-500-Un-

ternehmen an eine

PLM-Software hegt, ist

unrealistisch. Die Krux,

ein effizientes PLM-

System bereitzustel-

len, liegt vielmehr da-

rin, dass jede Branche,

ja selbst jedes Unter-

nehmen einzigartig sind. Sie heben sich

ab durch unverwechselbare Stärken, un-

terschiedlich komplexe Produkte und sind

einem anderen Wettbewerbsdruck aus-

gesetzt. Zusätzlich müssen Unternehmen

ihre Produktdaten über teils unterschied-

lich organisierte Fachbereiche und einem

individuellen Produktlebenszyklus hinweg

verwalten – einschließlich der ebenfalls in-

dividuellen Beschaffungskette.

Entscheidet sich also ein Unternehmen

für einen Out-of-the-Box-Ansatz und muss

dann Anpassungen für ein System vorneh-

men, das nicht auf Upgrades und Individu-

alisierungen ausgelegt ist, endet vielmehr

dieses Vorgehen im Chaos.

Die Architektur eines PLM-Systems soll-

te vielmehr so aufgebaut sein, dass sich

Anpassungen und Konfigurationen dyna-

misch aktualisieren lassen. Nur so erhalten

Firmen die Flexibilität, um Markt- und Kun-

denanforderungen zu erfüllen.

Vier häufige Argumente pro Out-of-the-BoxIm Folgenden gehe ich darauf ein, welche

Verkaufsargumente von Out-of-the-Box-An-

bietern Anwender bei der Wahl eines PLM-

Systems hinterfragen sollten.

1. Das nächste Update beseitigt alle ProblemeOut-of-the-Box-Anbieter behaupten oft,

dass sie ihre Produkte kontinuierlich aktuali-

sieren und dabei über Jahre hinweg Kunden-

und Branchenerfahrungen einbeziehen. An-

passungen von Kundenseite seien deshalb

nicht notwendig, weil mit dem Release der

nächsten Version ohnehin alle Probleme der

Vergangenheit angehörten. Was sie tatsäch-

lich damit meinen, ist: „Passen Sie unser Pro-

dukt nicht an, damit wir unser Update ohne

Rücksicht auf Sonderfälle ausrollen können.“

2. Wir sind unserer Zeit vorausAnbieter versprechen oft, Trends zu erken-

nen, bevor ihre Kunden es tun und ent-

sprechende Funktionen rechtzeitig in das

PLM-System zu integrieren. Das sei für Un-

ternehmen günstiger, als einen Mitarbeiter

dafür abzustellen. Das offensichtliche Prob-

lem dieser Logik: Die digitalen Prozesse von

morgen existieren heute noch gar nicht. Per

Definition bedeutet das: Es kann keine Out-

of-the-Box-Software geben, die Prozesse un-

terstützt, die noch gar nicht definiert sind.

MEINUNG

Der Mythos „Out of the Box“ im PLM

HAT AUSGEDIENTAndreas Müller, Autor dieses Beitrags, ist der Meinung: „Out-of-the-Box-Lösungen taugen nicht für den Einsatz im

Product Lifecycle Management (PLM)“. Im Folgenden argumentiert er dafür, dass dynamische Prozesse und starre

PLM-Systeme von der Stange nicht zusammenpassen. › von Andreas Müller, Senior Vice President EMEA, Aras

Der Mythos „Out of the Box“ im PLM hat ausgedient

ANDREAS MÜLLER Senior Vice President EMEA bei Aras. Bild: Aras

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Über 20 Jahre Kompetenz in industrieller Digitalisierung

Traeger bietet innovative Hardware- und Software-Lösungen zur Kommunika-tion mit verschiedensten SPS-Fabrikaten. Wir vereinen mit unseren Developer Frameworks für SPS und OPC UA konservative und neueste Technologien.Traeger ist Mitglied der OPC Foundation.

Vom Shopfloor zum Topfloor, in die Cloud und wieder zurückmit CoDaBix® ist Traeger Ihr Industrie 4.0-Partner

Wir haben die Standardlösung für Industrie 4.0 - CoDaBix®OPC UA, MQTT, SPS, MES, PPS - wir verbinden alles, egal ob Brownfield, Green-field, ob homogen oder heterogen bestückte Anlagen.

Heidrive GmbHStarenstraße 2393309 KelheimTel.: 0 94 41 / 707-0Fax: 0 94 41 / 707-257E-Mail: [email protected]: www.heidrive.de

Antriebstechnik made in Kelheim

Die Heidrive GmbH ist ein innovativer Antriebsspezialist mit über 280 Mitarbeitern und hat ihren Sitz in Kelheim. Unsere kunden-spezifischen Antriebslösungen werden in den Branchen Industrie, Robotik, Medizin-, Labor-, Luftfahrttechnik und vielen weiteren Bereichen angewendet.

ifak technology + service GmbHLudwig-Erhard-Allee 1076131 KarlsruheTelefon: +49 (0)721-5099-8735Web: https://www.ifak-ts.comEmail: [email protected]

Simulation● SIMBA# - Simulationswerkzeug für Klärwerke, Kanalnetze und Biogasanlagen● Plant Explorer für die Erkundung der Netzwerktopologie

Kommunikation● Werkzeuge und Bibliotheken für Zugriff auf PROFINET Netzwerke● HART-Testlabor für Gerätetests● PROFILgate - Geräteseitiger Feldbuszugang für PROFINET und PROFIBUS● EDD Studio - Komfortable Entwicklungsumgebung für EDD inklusive Me-

thodendebugger

Automation ● DOME - Verteiltes und kooperatives Steuerungssystem

Seminare / Workshops

technology+service

Page 23: classmate CLOUD - Digital Engineering Magazin · 2019-09-05 · Wohin steuert die AUTOBRANCHE? 4 DIGITAL ENGINEERING Magazin 06-2019 INHALT AKTUELL Märkte und Trends Neues aus Technologie

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PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT

Auch in der kommenden Ausgabe nimmt der Bereich PLM einen hohen Stellenwert ein. Ob nun als Instrument für die Produktentwicklung oder als Konfigurator in der Auftrags-abwicklung: PLM hilft, die Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebsprozesse besser miteinander zu verzahnen.Bild: Gorodenkoff/Shutterstock

IM NÄCHSTEN HEFT

VORSCHAU – Ausgabe 7/19 – erscheint am 10. Oktober 2019

ADDITIVE FERTIGUNG

Vom 19. bis 22. November trifft sich das who is who der Branche in Frankfurt am Main. Wer also kurz vor Saison-Ende noch wissen will, was sich bei der additiven Ferti-gung tut, sollte sich zwei Termine im Kalender anstrei-chen: den der Formnext und den unseres kommenden Heftes – den 10. Oktober, denn hier wird es bereits einen Vorgeschmack geben. Bild: Vasyl S/Shutterstock

FLUID- UND ANTRIEBSTECHNIK

Antreiben lassen sich Maschinen und andere Systeme heute insbesondere elektrisch. Doch auch die Fluidik, also die Pneumatik und die Hydraulik haben weiterhin ihre Berechtigung. In der kommenden Ausgabe be-schäftigen wir uns mit allen Spielarten.

Bild: Nosorogua/Shutterstock

WEITERE THEMEN:

› Leichtbau› Metallbearbeitung› Elektromobilität› Hardware: Workstations› Produktkonfiguration› Industrie 4.0 und IoT

MARKT Digital Engineering-Marktplatz

Hexagon Manufacturing IntelligenceSchleussnerstraße 90-9263263 Neu-Isenburg+49 (0) 6102 7144 [email protected] www.hexagonmi.com

Hexagon Produktion Software ist der weltweit führende Anbieter von CAD-/CAM-Lösungen. Komplettiert wird das Portfolio der Production Software durch unsere Softwarelösungen für die Werkzeug- und Betriebsmittelver-waltung sowie für NC Simulation. Schon heute betreuen wir unsere Kunden in mehr als 45 Ländern.

Unsere Softwarelösungen werden dabei in verschiedensten Bereichen ein-gesetzt – von Luftfahrt und Automobil über Maschinen-, Werkzeug- und For-menbau bis hin zur allgemeinen Bearbeitung von Metall, Stein und Holz.

Das Ziel bleibt dabei immer dasselbe: Ihre Fertigungsprozesse zu optimie-ren, die Produktivität zu steigern und Zeit und Kosten zu sparen.

WIN-Verlag GmbH & Co. KGJohann-Sebastian-Bach-Str. 5D-85591 Vaterstetten Tel.: +49-(0)8106-350-0 Internet: www.win-verlag.de

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