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Viel zu gut fürs Internet VERGLEICHSTEST: ROTARY ......Blood Sugar Sex Magik 11. Under the Bridge 12. Naked in the Rain 13. Apache Rose Peacock 14. The Greeting Song 15. My Lovely

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magazin für gitarristen und bassisten

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LED ZEPPELINCelebration Day

THE GASLIGHTANTHEM Handwritten

STEVE MILLER BAND The Jokerm

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CD

Heft Nr.189 Ausgabe 2/2016

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magazin für gitarristen und bassistenCD

Heft Nr.189 Ausgabe 2/20162/20162

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E: 3 8,003 8,003

I: 3 8,003 8,003

CH: SFR 10,50 DAS FUNK-ROCK-MONSTER DER

RED HOTCHILI PEPPERS

PROMI-WORKSHOP:OLA ENGLUNDViel zu gut fürs Internet VERGLEICHSTEST:

ROTARY-SOUNDS im Pedalformat

Blood Sugar Sex Magik

AXEL RUDI PELLTOMMY VICTOR/PRONG

JOHN PETRUCCIMAGNUS PELANDER/

WITCHCRAFTPAUL SAYER/

THE TEMPERENCEMOVEMENT

+ Yamaha Revstar – Doublecut im Retro-Chic+ Peavey Mini-Heads – Klassiker im Kleinformat u. v. m.

Perfectamundo Solo-Moves auf Latin-Grooves

BILLYGIBBONS

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WORKSHOP-SPECIAL

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Billy Gibbons ist von Natur aus entspannt. Eine Einladung zum Havana Jazz Festival ohne die ZZ-Top-Kollegen ließ den „Rev“ doch aufhorchen.

Warum Billy dadurch Lust auf B3-Orgel-Riffs bekam, plötzlich Latin-Rhyth-men spielt und neue Amps braucht, erklärt uns Billy natürlich gern.

Billy, Perfectamundo ist das erste Solo-album deiner Karriere. Und einmal mehr bist du für ein paar stilistische Überraschungen gut. Deine große Lie-be zur elektrischen Gitarre ist bekannt, dass du aber auch eine Vorliebe zur B3-Orgel und lateinamerikanischen Rhythmen hast, war vielen Fans so

wohl noch nicht bewusst …Billy Gibbons: Yeah, es war eine interessante Erfahrung. Dieses ganze Unterfangen brachte einen sehr interessanten Sound mit der E-Gi-tarre auf der einen und der B3-Hammond auf der anderen Seite. Ich hatte mit diesen Sounds schon lange nicht mehr experimentiert. Im Grunde geht dieser Sound für mich zurück zu meinen Wurzeln und meiner Zeit bei den Mo-ving Sidewalks – damals war ich erst 18 Jahre alt. Man könnte sagen, dass es bis zu meiner Zeit zurückgeht, in der ich das erste Mal Jimi Hendrix getroffen habe.

Der Initialzündung zu deinem Soloalbum ist eine Einladung zum Havana Jazz Festival 2014 vorangegangen. Die Veranstalter meldeten sich bei dir, machten aber sehr schnell klar, dass sie nicht ZZ Top, sondern nur dich mit einer Band dorthin einladen wollten …

SOLO STATT SIESTA

CD/DOWNLOAD

TRACK 28 – 30

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TRACK 28

Soloeinstand nach Maß: Perfectamundo

„Got Love If You Want It“

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billy gibbons WORKSHOP-SPECIAL

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Das Jahr 1991 war ein wichtiges Jahr für harte, wilde Musik. Alternative und Crossover vertrieben als neue Könige den pompösen Hardrock der Achtziger vom Thron, eine Zeitenwende, die vor allem drei wichtige Werke begleiteten: Nevermind von Nirvana inspirierte all das schöne Geschrammel der

Neunziger. Metallica schossen mit ihrem „schwarzen Album“ den Metal in den Main-stream, was viele ihrer Kollegen zu härteren Sounds im Untergrund inspirierte. Und für den groovigen Stoff mit Crossover-Qualitäten schließlich legte vor allem Blood Sugar Sex Magik von den Red Hot Chili Peppers einen immens wichtigen Grundstein. Alle drei Platten erschienen innerhalb von wenigen Wochen, zwei sogar am selben Tag, und

allesamt wurden sie zu Millionensellern. Dies ist die Geschichte des verrücktesten, wildesten und buntesten Albums der drei.

Strategisch platzierte SockenBis zu diesem Album hatten die 1983 in Los Angeles gegründeten Red Hot Chili Peppers als wildes Punk-Funk-Acid-Rock-Quartett lediglich Achtungserfolge einfahren können, immerhin aber mit der Angewohnheit geglänzt, sich nur mit einer Socke zu kleiden – und zwar nicht an den Füßen.

Sänger Anthony Kiedis und Bassist Michael „Flea“ Balzary kennen sich schon aus der High School und legen mit Gitarrist Hillel Slovak die stilistischen Grundlagen, die harten Rock mit Funk und schrägen Tönen kombinieren. Leider gehören harte Drogen bei der durch-

geknallten Bande zum Alltag: Slovak stirbt am 25. Juni 1988 mit 26 Jahren an einer Heroinüberdosis. Das wiederum stürzt Drum-mer Jack Irons in eine tiefe Depression. Er verlässt die Band und taucht erst Jahre später wieder bei Pearl Jam auf. Für ihn kommt Chad Smith.

Die Gitarre übernimmt nun der gerade mal 18-jährige John Frusciante, ein begnadeter Musiker und großer Peppers-Fan, aber auch ein schwieriger Charakter, wie sich noch rausstellen soll. Über sich selbst sagt er: „Bevor ich zur Band gekommen bin, war ich kein Funk-Gitarrist. Wie ich gut mit Flea zusammenspiele, habe ich komplett von Hillel gelernt – und das habe ich dann auf den Kopf gestellt.“

Mit Smith und Frusciante steht das Line-up, mit dem die Red Hot Chili Peppers ihre

Kontrollierter Wahnsinn: Als die Red Hot Chili Peppers sich auf die Essenz ihres Sounds besinnen, passt plötzlich alles zusammen. Mit Blood Sugar

Sex Magik schafft das kalifornische Quartett 1991 den höchst erfolgreichen Spagat zwischen hartem Groove und großen Songs. Eine Geschichte über

Funk, Punk, Drogen und die Reduktion aufs Wesentliche. CD

/DOWNLOAD

TRACK 31 – 36

RED HOT CHILI PEPPERS –BLOOD SUGAR SEX MAGIK

Voll normal (v. l.): Flea, Chad Smith, Anthony Kiedis, John Frusciante

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MASTERPIECES

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BESETZUNG

Anthony Kiedis: Gesang

John Frusciante: Gitarren, Gesang

Flea: Bass, Gesang

Chad Smith: Schlagzeug

ALBUM

Produktion: Rick Rubin

Aufnahmen: Mai bis Juni 1991 in

The Mansion, Los Angeles

Toningenieur: Brendan O’Brien

Veröffentlichung: 24. Sept. 1991

Label: Warner Bros.

TRACKLIST

1. The Power of Equality

2. If You Have to Ask

3. Breaking the Girl

4. Funky Monks

5. Suck My Kiss

6. I Could Have Lied

7. Mellowship Slinky in B Major

8. The Righteous & the Wicked

9. Give It Away

10. Blood Sugar Sex Magik

11. Under the Bridge

12. Naked in the Rain

13. Apache Rose Peacock

14. The Greeting Song

15. My Lovely Man

16. Sir Psycho Sexy

17. They’re Red Hot

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red hot chili peppers – blood sugar sex magik MASTERPIECES

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Peavey Classic 20 MH, 6505 MH & Valveking 20 MH

Clean oder derb?Neben dem bereits länger erhältlichen Valveking 20 Mini bringt Peavey nun auch seine beiden heißesten Eisen im Kleinformat auf den Markt. Trotz ihrer Größe bestechen die beiden Neuen mit üppiger Ausstattung.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch Peavey der grassierenden Amp-Minia-turisierung Folge leistet und seine be-liebtesten Verstärker in Unterarmgröße anbietet. Ob es die Verkaufszahlen des Valveking 20 oder die Nachfragen von Händlern und Kunden waren, können wir an dieser Stelle nicht beurteilen.

Fakt ist, dass sich jede Menge Gitarristen darüber freuen werden, dass es den boden-ständigen Classic und den kantigen 6505 nun auch als Kompaktversion gibt.

Beginnen wir mit den Gemeinsamkeiten: Alle Tops sind gleich groß und verfügen über zwei Kanäle. In ihrem Inneren arbeiten je drei 12AX7-Röhren in der Vor- und zwei EL84er in der Endstufe. Die Leistung von 20 Watt lässt sich in zwei Stufen auf fünf sowie ein Watt absenken. Damit lassen sie sich auch in geräuschempfindlichen Umgebungen gut einsetzen.

Der Classic und der 6505 werden zudem mit dem bekannten (etwas altbacken wirk-denden) Doppelfußschalter geliefert, der zwi-

schalter sitzt der Boxenanschluss mit dazuge-hörigem 8/16-Ohm-Umschalter, daneben folgt die MSDI abgekürzte „Mic Simulated Direct Interface“-Sektion mit XLR-Ausgang, dann Kopfhörer-Output, Lautsprecherstummschal-

schen den beiden Kanälen wählt und zusätz-lich einen im Amp festeingestellten Volume-Boost schalten kann. Die Rückseiten des Trios sind identisch und passen sich beinahe jeder Umgebung perfekt an. Neben dem Leistungs-

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Peavey Classic 20 MH, 6505 MH & Valveking 20 MH

Klar, aus welchem Stall der Kleine kommt?

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GUITAR-DREAMS verstärker

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PEAVEY CLASSIC 20 MH

FACTS

Herkunft China

Leistung 20 Watt, 5 Watt, 1 Watt

Röhren 3 x 12AX7, 2 x EL84

Kanäle 2

Regler Rhythm: Volume; Lead: Pre-Gain, Post Gain; Bass, Middle, Treble, Reverb

Schalter Front: Channel, Standby, Power; Rückseite: Voltage, Power Output, Impedance, Speaker Defeat, Ground Lift

Anschlüsse Front: Input; Rückseite: Netzkabel, Speaker Out, Headphone, MSDI Out, Effects Send & Return, 2 x Footswitch, USB Recording Out

Maße 35,6 x 18,5 x 19,7 cm (B x H x T)

Gewicht 8 kg

Internet www.peavey.com

Empf. VK-Preis 773,- €

Preis-Leistung

tung und Ground-Lift. Der MSDI-Ausgang bietet sich für Recording- und Live-Anwen-dungen an und simuliert einen abgenom-menen 12-Zoll-Lautsprecher. Es folgen die beiden Buchsen für den Effektweg und zwei Anschlüsse für Doppelfußschalter.

Neben der oben erwähnten Option lassen sich dort auch der Hall sowie der Effekt-Loop stummschalten. Abgeschlossen wird das Panel der mannigfaltigen Möglichkeiten mit dem ebenfalls Mikrofon-simulierten USB-Aus-gang, der die Amps ohne Umwege in einen Rechner führt. Außerdem hat Peavey seinen Amps eine Röhrenüberwachung namens TSI („Tube Status Indication“) spendiert, die grün

leuchtet, wenn bei den EL84ern alles passt, und die nach rot wechselt, wenn einer der bei-den Kolben Probleme zu machen droht – na-türlich hat jede Röhre ihre eigene LED. Bei dieser üppigen Ausstattung ist es schon ein bisschen verwunderlich, dass Peavey beim Classic und beim Valveking auf Kanal-LEDs am Panel verzichtet hat – auch weil beim Valveking kein Fußschalter mit entsprechen-den Leuchten mitgeliefert wird.

Classic: der TraditionalistIn eine schicke Tweedoptik gewandet, bietet sich der Classic 20 MH vor allem für moderate Töne von Country über Rockabilly und Blues bis hin zu mittelhartem Rock an. Er besticht im Rhythm-Channel mit tollen Cleansounds voller Tiefe, die sich vor allem mit Singlecoils hervorragend machen. Von Knopfler über Gil-mour bis zu den U2 der Joshua-Tree-Ära deckt der Classic alles ab. Dank des nicht übertrieben

intensiven, aber sehr angenehmen Halls lassen sich auch Surfsounds ohne Probleme erzeu-gen. Der Rhythm-Channel wird mit nur einem Volume-Poti geregelt, mit zunehmendem Pe-gel steigt also auch der Verzerrungsgrad. Für den Einsatz in einer lauten Band ist nicht ge-nügend Headroom da, aber dafür gibt es ja die größeren Varianten.

Der Lead-Channel lässt sich via Pre-Gain und Post-Gain abstimmen und bedient den Bereich vom deftigen Blues à la Stevie Ray Vaughan bis zum klassischen Hardrock. Vor allem mit Humbuckern sind erdig-räudige Sounds von AC/DC bis ZZ Top ohne Probleme und Einschränkungen drin.

Da sich beide Kanäle die Dreiband-klangreglung teilen, sind leichte Kompromisse nötig, doch das fällt nicht übermäßig ins Ge-wicht. Generell reagiert der Classic gut und dynamisch auf den Anschlag und die Stellung des Volume-Potis an der Gitarre. Wie häufig

Vintage-Flair paart sich mit modernen Features

Kleiner Amp mit vielen Möglichkeiten

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verstärker GUITAR-DREAMS

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Yamaha Revstar RS502

Donnerschlagmit EinzelspulenLecko mio, die Japaner hauen einen raus: Yamahas neue Revstar-Serie möchte nicht weniger sein als deine zweite Hälfte. Eine bessere Hälfte hast du schon? Da wird’s jetzt eng. Aber schaun mer erst mal auf die RS502 mit zwei P-90. Gefährlich, gefährlich …

YAMAHA REVSTAR RS502

FACTS

Herkunft Indonesien

Korpus Mahagoni, zweiteilig

Decke Ahorn

Hals Mahagoni, eingeleimt, dreistreifig

Halsprofil C-Profil, kräftig

Griffbrett Palisander

Griffbrettradius 13,75“

Sattelbreite 42,4 Millimeter

Bünde 22 Medium: 2,6 x 1,4 mm

Mensur 24,75“/62,8 cm

Pickups 2 x Yamaha P-90

Regler & Schalter Volume, Tone, Dreiwegschalter, Push/Pull für Dry-Switch im Tone-Poti

Hardware Alu-Wraparound mit dreidimensional einstellbaren Einzelreitern, gekapselte Mechaniken

Gewicht 3,45 kg

Linkshänder nein

Internet www.yamaha.de

Empf. VK-Preis 665,- € inklusive Gigbag

Preis-Leistung

Korpus, eine Decke aus Ahorn und Palisander für das Griffbrett sind deutliche Anzeichen, dass man seine Hausaufgaben gemacht hat und weiß, was standesgemäß ist. Der Korpus ist zweiteilig, der Hals dreistreifig, was einen in dieser Preisklasse nicht weiter wundern sollte. Der dreistreifige Aufbau des Halses macht ihn überdies verzugsresistenter, was durchaus von Vorteil ist.

Sowohl die Korpusrückseite als auch der Hals wurden hochglanzlackiert; die Maserung der Decke ist unter dem mattierten Finish nicht

Der einzige Instrumentenvollsortimen-ter, der neben Pianos, Drumsets und Motorrädern auch Gitarren im Pro-gramm hat, ist Yamaha. Aber obwohl wir etwa den hauseigenen Klassiker, die Pacifica-Serie, immer mit mehr als gutem Gewissen empfohlen haben, und obwohl wir bei jedem einzelnen Exem-

plar, das wir in die Finger bekamen, aufgrund der gebotenen Qualität und des Preises an-erkennend nicken mussten, war die Pacifica letztlich nie mit dem Sex-Appeal großer ame-rikanischer Gear-Träume versehen. Vielleicht liegt’s daran, dass die Pacificas nie so richtig über den Charme einer guten Bohrmaschine rausgekommen sind: Werkzeug von hoher bis höchster Qualität, das immer und über-all zuverlässig abliefert, „performt“, wie es neuerdings gern heißt, aber eben Werkzeug

bleibt und wenig Grundlage für erotische Gitarristenträumereien bietet. [Och, in der Redaktion gibt’s schon einige, deren Or-gasmatron beim Gedanken an einen lus-tigen Bohrhammer aufgeregt zu flattern

beginnt – Red.]

Harte Fakten ...In dieser Hinsicht bietet die Revstar-Serie

deutlich mehr, denn die Damen sehen al-lesamt aus wie Hotrods, die ihren Na-

men noch verdienen: Weißwandreifen, Hubraum statt Spoiler und Cruisen statt Highspeed – Klasse eben. Erin-nerungen an Yamahas SG werden wach, unweigerlich kommen aber Gedanken an frühe Gibson- und Gretsch-Varianten auf. Ebenfalls angeschaut haben die Designer garantiert auch die Reverend Sen-sei. Nichtsdestotrotz ist es gut, wie

es ist, denn wenn sich dieser Klassi-ker-Appeal mit Eigenständigkeit und

Qualität paart, scheint sich eine viel-versprechende Mischung abzuzeichnen.Die RS502 bietet in Sachen Holz keine

Überraschungen: Mahagoni für Hals und

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TEST & TECHNIK e-gitarre

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auszumachen. Korpus und Griffbrett wurden mit einem einfachen Kunststoff-Binding in Vintage-White umrandet, die Füße der Bund-stäbchen wurden ausgeklinkt. Das Binding umschließt also die Bundschlitze an den Flan-ken des Halses, was bedeutet, dass keine schar-fen Kanten überstehen, ergo sich einem ein hohes Maß an Komfort bietet – so soll es sein.

Flotte Lagenwechsel sind auch aufgrund der vorbildlich verrundeten Bundstabsenden und -kronen kein Problem und lassen nicht den geringsten Hauch von Buckelpiste auf-kommen, wenngleich das Format der Bund-stäbchen durchaus kräftiger Natur ist.

Die Hardware ist gradlinig, simpel und funktional: Eine hauseigene Wraparound-Konstruktion aus Aluminium mit verstell-baren Einzelreitern bildet die sichere Grundla-ge für jedwede Schwingungsübertragung. In-teressant: Die einzelnen Reiter können nicht nur zur Einstellung der Intonation vor und zu-rück bewegt werden, sondern lassen sich mit-tels zweier Madenschrauben auch einzeln in der Höhe anpassen.

Dergestalt bietet sich einem hier ein Höchstmaß an Einstellungspräzision, zumal für eine Wraparound. Die Präzision erscheint klanglich aber mit minimal weniger Direktheit und Twang erkauft zu sein, wenn man den hinkenden Direktvergleich mit anderen P-90-Wraparound-Modellen aus dem heimischen Stall wagt. Angesichts der komfortablen Ein-stellmöglichkeiten ein „Manko“, das völlig in Ordnung geht.

Nach Verlassen der Bridge laufen die Sai-ten über einen Sattel aus Kunststoff, der sau-ber verarbeitet ist und zudem dank des ver-hältnismäßig geraden Saitenverlaufs wenig Reibungspotential bietet. Letztlich endet die Saitenreise in gekapselten Mechaniken mit Tulip-Knöpfen. Sämtliche Hardware-Kompo-nenten – Mechaniken, Wraparound, Poti-knöpfe – sind im Stile gebürsteten Edelstahls gehalten und unterstreichen die Attitüde der RS502 perfekt.

… heiße KlängeGenug Palaver, ran ans Aggregat, die RS502 will gefahren werden. Während der Amp vor-heizt, zeigt sich bei den ersten unverstärk- ten Tönen, dass hier ganze Arbeit geleistet wurde. Die RS502 kommt drahtig daher, sie besitzt ordentlich Brillanzen, ohne dabei eine gute Portion Mittenknack vermissen zu lassen. Mumpf ist ihr ein Fremdwort, Twang schon eher ihr Metier, freilich im Rahmen des Mahagoni-Ahorn-Palisander-Gefildes, in dem sie sich bautechnisch bewegt. Esche-Ahorn ist dann doch noch ein Eckle knackiger.

Am Amp blüht die Dame aus indonesischer Fertigung (man mag’s kaum glauben) dann richtig auf. Die Yamaha-P-90, übrigens eben-falls unter Kappen im Bürst-Look, sind her-vorragende Vertreter ihrer Zunft: Es rotzt, es schmatzt, es ist knochig, kernig und verdammt dynamisch. Alles drin, alles dran! Man möge dem Tester die Begeisterung verzeihen, aber nicht alle Tage kommt aus Indonesien eine

Gitarre, die derart viel Eigenständigkeit mit guter Verarbeitung paart und dermaßen Lust aufs Spielen macht.

Die RS502 ist ein erstklassiges, erschwing-liches Arbeitstier, das Charakter und Charme besitzt. Cleane Klänge perlen spritzig aus den Speakern, die Mittelstellung erinnert vom Twangfaktor ein wenig an die Telecaster, wenngleich mit mehr Bauch und Mitten, die Les Paul Special lässt grüßen.

Crunchgefilde sind ihr Metier. Ich be-haupte, dass ein guter P-90 in diesem Metier ungeschlagen ist. Alleine die Facetten, die mittels der beiden Potis (die sich dank der Rändelung an den Knöpfen sehr griffig bedie-nen lassen) abgerufen werden können, bieten ein weites Feld, die Tonabnehmerkombination und das Push/Pull-Poti im Tone-Regler noch nicht mal eingerechnet. Push/Pull bei Single-coils? Klar, bei Humbuckern wird so meist ge-splittet, diese Option fällt hier naturgemäß flach. Des Rätsels Lösung ist der Dry-Switch, eine Filtereinheit, die bei Humbuckern die

ureigenen Frequenzen herausfiltern und die Doppelspuler so in Richtung Singlecoil biegen möchte, ohne dabei einen Coilsplit zu vollzie-hen. Klar, eine derartige Schaltung funktio-niert dann auch mit Singlecoils.

Effektiv wird der Sound schlanker, drah-tiger und gefühlt leiser und dezenter. In dieser Rock’n’Roll-Kanone hätt’s das für den Ge-schmack des Testers nicht gebraucht. Da es gut klingt und letztlich eine klangliche Option mehr ist, wollen wir uns aber nicht darüber beschweren.

Das bleibt hängenDie Revstar-Serie macht alles richtig: Die RS502 hat Charakter, Wumms und Dreck un-ter den Fingernägeln, ist hervorragend verar-beitet und bringt echten Haben-will-Faktor mit. Meiner besseren Hälfte gefällt sie übri-gens auch, was ja bekanntlich der erste Schritt ist auf dem Weg zur zweiten Hälfte. Oder so … Papa möchte neues Spielzeug! Stephan Hildebrand

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e-gitarre TEST & TECHNIK

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Einsendeschluss ist der 24.02.2016 (Datum des Poststempels). Mitarbeiter der PPVMEDIEN GmbH und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen; der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt.

An der Verlosung könnt ihr online unter www.guitar.de teilnehmen, oder indem ihr eine Postkarte, einen Leserbrief, eine Statement-Karte oder einen Abo- oder Testabo-Coupon (Absender nicht vergessen!) an folgende Adresse schickt: PPVMEDIEN GmbH, Stichwort „Reverend Funke“, Postfach 57, 85230 Bergkirchen.

Die Gewinner der Verlosungsartikel aus Ausgabe 12/15 werden

schriftlich benachricht.

Yamaha Revstar RS502 & Audio-Technica

ATW-1501Einer kleinen Sensation gleich kommt das Erscheinen der Revstar-Serie aus dem Hause Yamaha. Vorliegende RS502 punktet mit zwei haus-eigenen P-90-Pickups, einer voll einstellbaren Wraparound-Bridge so-wie einer anständigen Holzkombination: Mahagoni, Ahorn, Palisander. Als Deluxe-Schmankerl gibt es das ATW-1501, ein Wireless-Set aus dem Hause Audio-Technica, obendrauf.

Die Gewinne wurden uns freundlicherweise von den Firmen Yamaha und Audio-Technica zur Verfügung gestellt.und Audio-Technica zur Verfügung gestellt.

ZUGEWINNEN

zu gewinnen PICKUP

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Der Leslie-Lautsprecher, benannt nach seinem Erfinder Donald Leslie, ist Lautsprecher und Effektgerät in Per-sonalunion. Es handelt sich um große Zweiwegeboxen, vor deren Lautspre-chern rotierende Schallabstrahler sit-zen. Die Rotation führt zu einer Mo-dulation des austretenden Schalls, dem

Dopplereffekt. Dabei wird abhängig von der Schallaustrittsposition die Tonhöhe leicht ver-ändert, was zu einem Vibrato führt. Weitere Schwebungen entstehen durch die Überlage-rung der abgestrahlten Wellen mit den Rück-würfen der Wände im Raum. In der Regel wer-den die tiefen Frequenzen über eine rotierende

geringeren Masse kommt der Hochtonbereich beim Umschalten schneller auf Touren und bremst umgekehrt langsamer ab als das Äqui-valent im Bass.

Eine kleine Anekdote: Historisch gesehen, war Orgelbauer Hammond zunächst nicht am Leslie interessiert. Zu einer offiziellen Zusam-menarbeit kam es erst vierzig Jahre später nach Firmenübernahmen beider Firmen durch den CBS-Konzern.

Zusammenfassend beruht der Leslie-Effekt auf mehreren gleichzeitigen Modulationen, Verzerrungen sowie einer Interaktion mit dem Raum selbst. Dazu war es nötig, den Effekt für Tonaufnahmen oder eine weitere Verstärkung mit zumindest zwei Mikrofonen zu erfassen, da er eben nicht nur elektronisch erzeugt wird. Entsprechend komplex ist eine rein elektro-nische Nachbildung, denn im Leslie verbergen sich mehrere Klangvarianten, die vor allem in Stereo ihre volle, teils flirrende Räumlichkeit entfalten.

Wir haben vier Effektpedale ausgewählt, die sich exklusiv eben diesem Effekt gewidmet haben. Natürlich handelt es sich dabei um eine unvollständige Auswahl, zu der sich beispiels-weise leistungsstarke Universalisten wie die Eventide-Modelle Modfactor und H9 sowie der Strymon Moebius hinzugesellen.

Strymon LexDas digital arbeitende Strymon Lex bietet eine umfassende Nachbildung des Gesamtsystems Leslie – vom Röhrenvorverstärker über beide

Basstrommel ausgegeben, in die der Lautspre-cher hineinstrahlt, oder aber über mehrere rotierende 9-Zoll-Lautsprecher (Rotosonic). Im Hochtonbereich arbeiten zwei gegenüber-liegende rotierende Hörner, von denen aller-dings nur eines den Schall abstrahlt. Zum Les-lie gehört außerdem ein keinesfalls neutraler Röhrenvorverstärker.

Die Effektgeschwindigkeit lässt sich in zwei Stufen einstellen: Chorale (langsam) und Tremolo. Markant sind neben dem komplexen Modulationsklang auch die Phasen der Be-schleunigung und des Abbremsens beim Än-dern der Modi. Dabei kommt eine konstruktive Besonderheit zum Tragen: Aufgrund einer

geringeren Masse kommt der Hochtonbereich

Vergleichstest: Rotary-Simulationen

MonstermacherDas Leslie-Tonkabinett von 1940 ist ein Effektklassiker, der insbe-sondere bei Hammond-Organisten der ’60er und ’70er zum Einsatz kam. Sein markanter Klang war aber auch für Gitarristen wie David Gilmour, Eric Clapton oder Stevie Ray Vaughan interessant. Bei den Originalen handelt es sich allerdings um echte Monster, die aufgrund ihrer Größe und des erzeugten Pegels Großverdie-nern und Großgrundbesitzern vorbehalten blieben. Da kommen die elektronischen und digitalen Simulationen gerade recht ...

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TEST & TECHNIK

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Neo Instruments Ventilator IIEin weiterer Spezialist ist der in Deutsch-land entwickelte und gefertigte Ventilator II, der sich ebenfalls mit einem leistungsstarken digitalen Signalprozessor der kompletten Leslie-Simulation widmet.

Das breite stereophone Pedal ist bestens und bühnentauglich verarbeitet. Es bietet ei-gene leise Taster für den True-Bypass-Betrieb, zur Geschwindigkeitsumschaltung sowie zum völligen Abstoppen des Motors. Hinzu kom-men fünf versenkt verbaute Regler, ein Pe-daleingang und ein Anschluss für das mitge-lieferte Netzteil. Auch individuelle LEDs für die beiden Geschwindigkeiten und Übersteue-rungen am Eingang fehlen nicht. Letzterer ist zwischen Gitarren- und Linepegel umschalt-bar. Direkt regelbar sind die schnellere Ge-schwindigkeitsstufe, die Bass-Hochton-Ba-lance der beiden bei 800 Hz getrennten Laut-sprechersektionen und der Overdrive des simulierten Preamps. Hinzu kommen zwei Regler, mit denen sich jeweils die Intensität beziehungsweise Distanz der Mikrofonierung des Basslautsprechers und der stereophon mi-krofonierten Hörner (Mix/Dist) steuern lassen.

Sämtlichen Potis sind zudem Zweifunk-tionen zugewiesen, die man durch Drücken zweier Fußtaster aufruft. Regelbar sind die

langsame Rotationsgeschwindigkeit, die Ge-schwindigkeit der Beschleunigung und des Abbremsens beim Umschalten zwischen Slow und Fast (unter einer Sekunde bis hin zu acht Sekunden) sowie der Ausgangspegel.

Außerdem lässt sich zwischen einer Laut-sprechersimulation für Keyboarder und zwei neutraleren beziehungsweise mittenbetonten Betriebsarten für Gitarristen wählen. Auch die Remote-Buchse wird hier konfiguriert: Dabei kann man sich zwischen den Remote-Model-len von Neo Instruments, einem Doppelschal-

STRYMON LEX

FACTS

Klasse Bodeneffektpedal

Presets/User 1

Stromversorgung 9-Volt-Netzteil (mitgeliefert)

Maße 10 x 11,2 x 4,5 cm

Internet www.strymon.net

Empf. VK-Preis 339,- €

Preis-Leistung

rotierende Lautsprecher bis hin zur Mikrofo-nierung. Das robuste Pedal bietet Stereoein- und -ausgänge sowie zwei leise Fußtaster, die einmal die Bypassfunktion und einmal zwischen den beiden Geschwindigkeiten um-schalten. Direkt regelbar sind die Parameter Fast Rotor Speed, Preamp Drive, Mic Distance und Horn Level. Indem man den Fast/Slow-Taster gedrückt hält, wird der Effekt komplett abgebremst und angehalten. Umgekehrt be-ginnt das virtuelle Leslie nach dem Loslassen wieder mit der Rotation.

Mehr noch: Indem man beide Fußtaster gleichzeitig drückt, erhält man Zugriff auf vier weitere Parameter: die Geschwindigkeit für den Modus Slow, die Position der Mikrofonie-rung (Front/Rear), die Geschwindigkeit für den Wechsel von Slow auf Fast (und zurück) sowie eine justierbare Lautstärkeregelung von plus/minus 6 dB.

Dank eines Expression-Pedaleingangs lässt sich ein beliebiger Parameter kontinuierlich fernsteuern. Über dieselbe Buchse ist es aber auch möglich, den Fußschalter der Geschwin-digkeitumschaltung oder sogar ein bevor-zugtes Setting fernzusteuern. Damit ist das Lex das einzige Gerät im Vergleichstest, das einen Speicherplatz bereitstellt.

Beim Einschalten des Gerätes kann man zu-dem die Lautsprechersimulation konfigurieren

sowie die Stereoausgänge als Einzelausgänge für den Bass- und Hochtonbereich konfigurie-ren – eine Funktion, die eben-falls kein Mitbewerber offeriert.

KlangDie technische Klangqualität des Lex ist aufgrund hochwer-tiger Wandler sowie Ein- und Ausgangsstufen erstklassig, dazu sehr rauscharm. Dank eines leistungsstarken Sig-nalprozessors mit überzeu-gendem Algorithmus stimmt aber vor allem der Klang. Hier waren zweifelsfrei Ex-perten am Werk, denn die Leslie-Nachbildung zeigt sich herrlich dicht und transparent.

Gleichermaßen offeriert der Lex ein breites Klangspek-

trum von unterschiedlichen cho-rusartigen Modulationen, Vibrato, Phaser-sounds und Sweeps. Das überzeugend drei-dimensionale Bild stellt klar, dass es sich um mehr als einen konventionellen Modulations-effekt handelt. Das wird spätestens bei den weichen Übergängen beim Geschwindigkeits-wechsel oder Abstop-pen klar. Die virtuelle Mikrofonierung lässt sich dabei als Klangre-gelung nutzen, etwa um dem Gitarrentyp gerecht zu werden.

Auch die Verzerrung des dynamisch reagie-renden Overdrives klingt ausgewogen und dabei nie bissig oder mittenleer. Per-sönlich hätte ich mir allerdings eine etwas dezentere Skalierung des Drive-Parameters gewünscht, der schnell recht heftig zupackt.

Kleiner Nachteil: Der Effektanteil der Leslie-Simulation lässt sich nicht regeln. Hy-bridsounds mit unbear-beitetem Klanganteil, wie sie beispielsweise David Gilmour mit den Originalen umsetzte, sind hier nur über Umwege realisierbar.

Das bleibt hängenDer Strymon Lex ist ein echtes Premiumpro-dukt. Als Spezialist für die Leslie-Imitation liefert es erstklassigen, flexiblen Klang, etliche Details und eine mögliche Pedalsteuerung. Da kann auch der hauseigene speicherbare Moe-bius nicht ganz mithalten, obwohl auch des-sen Leslie-Nachbildung durchaus überzeugt.

dem Gitarrentyp gerecht

Auch die Verzerrung

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