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VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION REPORT SOMMER 2008 VAF Report INFORMATION FÜR MITTELSTÄNDISCHE SYSTEMHÄUSER MITGLIEDERMAGAZIN Ausgabe 01/2009 Sorgenkind Fax-over-IP Warum niemand das Thema wirklich mag VoIP-Praxis mit Tücken Brennpunkt SIP-Trunking Stolpersteine auf dem Weg in die Zukunft

VAF Report 01-2009€¦ · Network Communication Platform ... VoIP-ready-Messung, VoWLAN, Bandbreitenmanagement, Security, SIP-Trunking. ... Modul A für Techniker

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VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION REPORT SOMMER 2008

VAF Report I N F O R M AT I O N F Ü R M I T T E L S T Ä N D I S C H E S Y S T E M H Ä U S E R

M I T G L I E D E R M A G A Z I N Ausgabe 01/2009

Sorgenkind Fax-over-IP Warum niemand das Thema wirklich mag

VoIP-Praxis mit Tücken

Brennpunkt SIP-Trunking Stolpersteine auf dem Weg in die Zukunft

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VERBANDSNACHRICHTEN FACHBEITRÄGE AUS DEM MITGLIEDERKREIS PRODUKTE UND LÖSUNGEN

Editorial

Hans A. Becker, 1. Vorsitzender, VAF Bundesverband Telekommunikation

Inh

alt

Sehr geehrte Damen und Herren, unternehmen hat volle Auftragsbücher. Ich rede

liebe Kolleginnen und Kollegen, nichts schön, stelle dies aber sachlich fest. Man wird

sehen müssen, wie die weitere Entwicklung verläuft.

kaum ein Jahr ist unter solch schweren Vorzeichen Beden ken wir dabei auch, dass wir mit unseren ITK-

gestartet wie 2009. Die Wirtschaftsnachrichten zu Ange bo ten Kunden helfen können, ihr Unternehmen

Abstürzen und Einbrüchen rissen kaum ab, bange krisenfester zu machen. Effizientere Kommunikations ­

Fragen, ob und wann die Finanzkrise in andere pro zesse, Flexibilisierung in der Erreichbarkeit,

Branchen übergreift, wurden allgegenwärtig. Der Verbindungs kosten optimierung, auch Outsourcing

Ernst der Lage ist kaum zu übersehen, negative weiterer TK- und IT-Dienste können in angespannten

Effekte bleiben nicht aus, und klug ist, wer Prognosen Zeiten für Kunden ein Thema sein – die Kolleginnen

meidet. Natürlich stehen auch wir als mittelständi- und Kollegen kennen die Stichworte.

sche ITK-Systemhäuser nicht abseits der allgemeinen

Markt entwicklung. Aber während vor dem September Richten wir noch den Blick auf den Verband selbst, so

2008 die hochgradige, internationale Verflechtung entfalten sich die Aktivitäten derzeit geradezu

und die finanziellen Optimierungs strategien globaler gegensätzlich zu den Krisentönen. Die Fachkreis ­

Akteure noch kaum hinterfragt wurden, sondern als arbeit produziert mit hoher Effektivität Ergebnisse für

hocheffiziente Markt anpassung galten, zeigen sich die Mitglieds unternehmen, unsere noch junge

gegenwärtig klassische Merkmale des finanzkonser- Bildungs einrichtung „Wissenswerkstatt“ erfährt

vativen Mittelstands als stabilisierend in schwierigen besten Zuspruch und wird von uns kontinuierlich aus-

Zeiten. Dazu rechne ich auch die verbandsnahe gebaut. Im ersten Quartal 2009 ist die Zahl der

Einkaufsgenossenschaft GFT, über die ein weiterer Anfragen und Buchungen für technische Inhouse-

Faktor mit Stabilisierungspotenzial in unserer Trainings bei Verbandsmitgliedern erneut angestie-

Branche zur Verfügung steht. gen. Das ist eine weitere Bestätigung für die

Wissenswerkstatt, aber auch ein deutliches Zeichen

Im Austausch mit Verbandskolleginnen und Kollegen für die Zukunfts orien tierung der Verbandsmitglieder.

finde ich auch bestätigt, dass Auftrags ein brüche bis­

her nicht zu verzeichnen waren. Manch ein Verbands ­

Verbandsnachrichten Ehrgeiziges Programm setzt neue Maßstäbe Seite 4 ITK-Analyse bleibt wichtiges Thema Seite 5 Mitgliedervorteile Seite 6 Wissenswerkstatt bietet jetzt Einstufungstests ITK-Verträge auf neuestem Stand Seite 8 ARAG-Elektronikversicherung Seite 9

Fachbeiträge SIP-Trunk im Brennpunkt Seite 10 Sorgenkind Fax-over-IP Seite 12 Urteil: „Lebenslänglich!“ Seite 14 Samsung expandiert mit TK-Systemen Seite 16 Auf dem Weg zum Verkaufsschlager Interview mit Dr. Volker Flemming Seite 18

Aus dem Mitgliederkreis Unternehmertreffen bei der Termath AG Seite 19 Externe Unternehmensnachfolge Seite 20

Produkte und Lösungen Panasonic: GSM-Mobility-Lösung Seite 24 Aastra: Unified Communications & Collaboration Funkwerk: bintec Media Gateways Seite 25 ITD: Trafficlyser Steinmayr: Managementsoftware Seite 26 Ferrari: OfficeMaster Gate

Termine, Impressum Seite 27

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VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION REPORT AUSGABE 01/2009

Fachkreis Netzwerktechnik

Ehrgeiziges Programm setzt neue Maßstäbe ITK-Analysetechnik, Bandbreitenmanagement und SIP-Trunking bilden drei Schwerpunkte des umfangreichen Fachprogramms für 2009.

Technik- und Serviceleiter aus ITK-System ­

häusern, Gäste und Referenten aus der ITK-

Industrie trafen sich am 14. Januar 2009 in

den Räumlichkeiten der TELBA AG in

Düsseldorf zur ersten Fachsitzung des Jahres.

Auf der Basis von Vorträgen, Sachstand ­

berichten und Diskussionen wurden Eck ­

punkte für die Facharbeit im laufenden Jahr

festgelegt. Wichtigstes Ergebnis der

Diskussion über VoIP-Analysetools und

-metho den ist der Beschluss, dass Fragen des

optimalen Messdesigns und der neutralen

Der Fachkreis Netzwerktechnik des VAF tagte auf Einladung der TELBA AG in Düsseldorf.

Nachweisführung weiter vertieft und für ein

breiteres Fachpublikum über VAF-Foren auf­

bereitet werden sollen. Ein weiterer Arbeits ­

schwerpunkt ergibt sich aus der im Markt

zunehmend kontroversen Diskussion um opti­

males Bandbreitenmanagement in lokalen

Multimedianetzen (Sprache, Video, Daten).

Aktuell wird ein Arbeitspapier dazu im VAF

erarbeitet, das im zweiten Quartal in der

Fachöffentlichkeit zur Diskussion gestellt wer­

den soll. Handlungsorientierte Ergebnisse sol­

len dann spätestens auf der Jahrestagung

Technik und Service des VAF im Oktober 2009

vorgestellt werden.

SIP-Trunking gewinnt Bedeutung

Als dritter Schwerpunkt kristallisierte sich das

Thema „Vereinheitlichung im SIP-Trunking“

heraus, da es mit zunehmender Migration auf

reine IP-Lösungen in privaten und öffentli­

chen Netzen für Anbieter von erheblicher

Bedeutung sein wird, auf einheitliche Schnitt ­

stellen zugreifen zu können, dies aber in der

gegenwärtigen Marktsituation nicht gewähr­

leistet ist. (Siehe auch den Fachartikel zu SIP-

Trunking auf Seite 10–11).

Weitere Fachthemen: Zum „VoIP-ready“­

Kriterienkatalog des VAF wurden von Mathias

Hein (VAF) Erläuterungen verfasst. Diese wer­

den dem Fachkreis zur Kommentierung gege­

ben und sollen nach erfolgter Abstimmung

den VAF-Mitgliedern bekannt gemacht wer­

den. Des Weiteren wurde Bedarf an einem

technischen Kriterienkatalog „Voice-over-

WLAN“ vorgebracht. Der Vor schlag fand in

der Sitzung breite Zustimmung bei Vertretern

aus Systemhäusern und Industrie. Interessen ­

ten für die Mitarbeit in der dafür eingerichte­

ten Projektgruppe können sich in der VAF-

Geschäftsstelle melden.

INFO

Tagungsmaterialien im Internbereich der VAF-Internetseite. www.vaf-ev.de

DIE VAF-TAGUNGEN DER PROFIS IM ITK-MARKT 2009 20. Jahrestagung Vertrieb

19. – 20. Juni 2009

Hotel: Best Western Premier Park

Peter-Hartmann-Allee 4

33175 Bad Lippspringe

www.parkhotel-lippspringe.

bestwestern.de

Themenvorschau: Industrie- und Produktstrategien im Bereich UC&C, VoIP. Vertriebsstrategien und -ansätze im Krisenjahr. Perspektiven und Anforderungen für den Vertrieb mittelständischer ITK-Systemhäuser. (Änderungen vorbehalten)

28. Jahrestagung Technik und Service

30. – 31. Oktober 2009

Hotel: Park Plaza Trier

Nikolaus-Koch-Platz 1

54290 Trier

www.parkplaza-trier.de

Themenvorschau: Professionelle Services in konvergenten Netzen. Netzwerkanalyse, VoIP-ready-Messung, VoWLAN, Bandbreitenmanagement, Security, SIP-Trunking. Industriestrategien im Bereich UC&C, VoIP. Wissens ­werkstatt: gezielter Ausbau des ITK-Know-hows. (Änderungen vorbehalten)

Ausstellertische können ab sofort vorreserviert werden. (Tel.: 02103 700-253)

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VERBANDSNACHRICHTEN FACHBEITRÄGE AUS DEM MITGLIEDERKREIS PRODUKTE UND LÖSUNGEN

Softwaretools für Praktiker

ITK-Analyse bleibt wichtiges Thema Im Rahmen der ersten Fachkreissitzung des Jahres informierten sich die Teilnehmer über Neuigkeiten im Bereich Tools für VoIP-Analysen und Infrastrukturmanagement. Ergebnisse finden Eingang in die Facharbeit.

Bodo Gernand, Siemens Enterprise Communications, erläutert die Bedeutung von Expertenwissen für die effiziente Durch ­führung von VoIP-ready-Analysen.

Bodo Gernand (Siemens) stellte die VoIP-

Analyselösung „HiPath IP Service V4.0 Tool

Suite“ vor, die in drei Ausbaustufen von

Siemens angeboten wird. Gernand betonte,

dass die effektive Durchführung von Analysen

letztlich immer auch routiniertes Experten ­

wissen für die Interpretation der Ergebnisse

erfordert. Gernand, der selbst als Experte für

VoIP-Analysen verantwortlich an der Entwick ­

lung und Praxisanwendung der Tool Suite

beteiligt ist, vermittelt an Beispielen Einblicke

in die Bedeutung von Erfahrungswissen für

das Expertenurteil. Von besonderer Relevanz

seien hierbei der individuell optimale Aufbau

des Messdesigns und die Vermeidung von

ergebnisverzerrenden Einflüssen des Mess auf ­

baus auf das Netz.

Für die effiziente und zielgerichtete Durch ­

führung einer Auswertung benötige der

Experte solide Kenntnisse von den Spektren,

in denen relevante Leistungs parameter und

deren Zusammenspiel als kritisch oder unkri­

tisch einzustufen sind.

Alfred Selker (Alcatel-Lucent)

berichtet über den aktuellen

Stand der Version 3.0 des

VoIP-Analysetools AVISO,

das erstmals im VAF auf der

Jahrestagung 2004 in Osna ­

brück vorgestellt und in den

Folgejahren beschult worden

war. Ergänzend berichten

Fachkreis teil neh mer von ihren

Erfahrungen. Besonders

positiv wird das Preis­

Leistungs-Verhältnis des

Tools bewertet, das durchaus

auch vom technischen

Vertrieb für Demonstra ­

tionen beim Kunden genutzt

wird. Auch im Service findet

es vielfachen Einsatz, wenn­

gleich die Grenzen des Einsteigertools für

VoIP-Analysen berücksichtigt werden müssen.

Selker stellt ergänzend das Produkt

„VitalSuite“ für das Performance Mana ­

gement größerer, kom­

plexer Netzwerke vor.

Nach einem Bericht von

Gerd Dembski (Telba)

über jüngste Teststellun ­

gen zu Messequipment,

berichtet Mathias Hein

(VAF) über Neuerungen

in der VoIP-Testsuite

„Trace Sim VoIP“ von

ITD, die standardmäßig

in Schulungen der VAF-

Wissenswerkstatt einge­

setzt wird. Zu den neuen

Features gehört ein

Modus für Langzeit ­

messungen, der jetzt

auch den Einsatz als

Monitoringtool ermög­

licht und ein Plug-in-basierendes Reporting­

tool, mit dem Reports besser für Kunden indi­

vidualisiert werden können. Daneben erwei­

tert ein Linux-Client das Einsatzspektrum auf

Netze mit Linux als Betriebssystem.

Als Tool für Infrastrukturmanagement präsen­

tierte Frank Heilmann (brainforce) die modu­

lare Software „brainforce Net Organizer“ und

vertiefte Fragen des Handlings der Software,

die für das Management von Netzen ab circa

600 IT-TK-Endgeräten empfohlen wird.

Demonstrationen können über den VAF oder

direkt beim Anbieter angefragt werden.

Erfahrungen sollen auf einer folgenden

Fachsitzung aufbereitet werden.

INFO

Tagungsmaterialien im Internbereich der VAF-Internetseite. www.vaf-ev.de

Alfred Selker, Alcatel-Lucent, informiert über den aktuellen Stand des VoIP-Analysetools AVISO.

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VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION REPORT AUSGABE 01/2009

Mitgliedervorteile

Kooperation mit Bitkom Service GmbH Bitkom und VAF unterstreichen Seminarkooperation. Neu: auch Rahmenverträge des Bitkom für VAF-Mitglieder nutzbar.

Anja Olsok verantwortet als Geschäftsführerin die drei Geschäftsbereiche der Bitkom Service GmbH: Veranstaltungen, Dienstleistungen und Sonderkonditionen.

Neu erschienen

Die Trainingseinrichtung des Bundes ver bandes

Informationswirtschaft, Telekommunikation

und neue Medien e. V., Bitkom Akademie, und

die Wissenswerkstatt des VAF haben seit

Anfang 2009 ihre Internetpräsenzen als

Kooperationspartner miteinander verlinkt.

Mitglieder beider Verbände können die

Kursangebote zum jeweiligen Mitgliederpreis

nutzen. Der Rabatt für VAF-Mitglieder kann

bis zu 40 Prozent betragen.

Mit rund 120 für 2009 geplanten Präsenz ­

seminaren, vorwiegend in Berlin und Frank ­

furt, bildet die Bitkom Akademie ein weites

Spektrum von ITK-Themen ab, führt aber auch

Kurse aus Bereichen wie Finanzen oder

Personal. Die Angebote richten sich vorwie­

gend an Führungskräfte.

Des Weiteren können VAF-Mitglieder jetzt

auch auf Rahmenverträge der Bitkom Service

GmbH zugreifen. Zum einen betrifft dies

Sonderkonditionen für Firmen (Hotels usw.),

zum anderen gibt es eine Kategorie von

Rahmenverträgen, mit denen Firmen ihren

Mitarbeitern Preisvorteile im privaten Einkauf

vermitteln können. Beim Stöbern findet man

so manches Schmankerl. Allerdings variiert

das Angebot durch zeitlich begrenzte

Aktionen.

WEITERE INFORMATIONEN

www.bitkom-akademie.de www.bitkom-service.de Zur Nutzung der Sonderkonditionen siehe auch VAF-interne Rundschreiben Nr. 39 und 40 aus 2008. Kontakt zur Bitkom Akademie: Frau Simone Schlöder, Tel. 030 944002-50, [email protected]

Wissenswerkstatt bietet jetzt Einstufungstests Selbsttests und eine systematische Übersicht sinnvoller Vorqualifikationen gewährleisten den optimalen Einstieg in die ITK-Kurse der Wissenswerkstatt.

Ob der Wunschkurs nun „TCP/IP“, „VoIP-

Vormessung“ oder „Fehlersuche im Netzwerk“

heißt: Mit den Selbsttests der Wissens werk ­

statt können Unternehmen jetzt selbst testen,

ob bei einem Mitarbeiter für den erfolgreichen

Kursbesuch das notwendige Vorwissen vorliegt

oder vielleicht besser noch einen Vorkurs

besucht werden sollte, um den vollen Nutzen

aus dem Lernengagement zu ziehen. Anhand

einer Matrix lassen sich die sinnvollen Vor ­

qualifikationen übersichtlich ablesen, Bewer ­

tungs regeln helfen bei der Auswertung der

Selbsttests. Die Tests wurden auf Wunsch des

Fachkreises Technik als wichtiges Steuer ungs ­

instrument für die Qualifizierungsmaßnahmen

durch die Wissenswerkstatt erstellt und kön­

nen beispielsweise über die Internetseite der

Wissens werkstatt kostenlos beim VAF von

fach- oder personalverantwortlichen Unterneh ­

mens ver tretern angefordert werden.

Kursbeschrei bun gen

Zeitgleich mit den Tests wurden erweiterte

Kursbeschrei bun gen auf der Internetseite der

Wissenswerkstatt veröffentlicht. Neben einer

Kurzbeschreibung und dem Detailprogramm

gibt es jetzt auch zu jedem Kurs eine hand­

lungsorientierte Be schrei bung der Lernziele. CeBIT Halle 12, Stand C06

6

Die Wissenswerkstatt informiert

Angebote für 2009 Mit der fortgeschrittenen Integration von Systemen der Informations- und Telekommunikationstechnik ist ein neues Kompetenzfeld entstanden – die ITK-Technik. Die Wissenswerkstatt liefert dem Fachmann das praktische, produktübergreifende ITK-Know-how: von Profis für Profis!

Zeitraum Titel

22. - 24. Juni Professionelle Netzwerktechnik Modul A für Techniker (mit Onlinevorkurs)

23. - 25. September Professionelle Netzwerktechnik Modul B für Techniker (mit Onlinevorkurs)

25. - 26. Juni Professionelle Netzwerktechnik Modul A für Vertriebsmitarbeiter

21. - 22. September Professionelle Netzwerktechnik Modul B für Vertriebsmitarbeiter Ei

nfüh

rung

skur

se

25. - 29. Mai 31. - 04. September TCP/IP-Protokolle in der Praxis

„Spitzenmäßige Trainer, hervorragende Betreuung. Wir werden weiter die Angebote der Wissens­werkstatt nutzen.“ Klaus Wirl, IT-Leiter, OSMO Kommunikation

Auf

bauk

urse

14. - 16. September VoIP-Vormessung

16. - 18. März „Weiterbildung in der 28. - 30. September Fehleranalyse im LAN/WAN Wissenswerkstatt – aus 21. - 22. April 09. - 10. November WLAN und VoWLAN meiner Sicht ein ‚Muss', 27. - 29. April 07. - 09. September Microsoft Active Directory um für die Anforderungen

22. - 26. Juni 05. - 09. Oktober Sicherheit in Netzwerken

05. - 06. Mai 17. - 18. September QoS in Netzwerken

18. - 19. Mai 11. - 12. November Routing in Netzwerken

08. - 09. Juni 23. - 24. November SIP-Technologien im Detail

Expe

rten

kurs

e

des Marktes gerüstet zu sein.“ Georg Neumann, Serviceleiter, COM plan + service

• Umfangreiche Schulungsdokumentationen • Selbsteinstufung durch Vortests (Steigen Sie auf der für Sie richtigen Kursstufe ein.)

VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION REPORT AUSGABE 01/2009

Recht und Musterverträge

ITK-Verträge auf neuestem Stand Fachkreis bestätigt Musterverträge des VAF und billigt rechtliche Updates. Neue Projekte und Vertragshilfen für Mitglieder finden Zustimmung.

Der Kanon der wichtigsten ITK-

Muster verträge für Systemhäuser

im VAF umfasst Kauf-, Service-,

Systemmietvertrag sowie einen

Werkvertrag für Individuali ­

sierung und Integration von

Software. Mit diesen Verträgen

lässt sich zukunftsorientiert und

rechtssicher das typische Ge ­

schäft von ITK-Systemhäusern

und Integratoren abbilden. Wich ­

tigstes Ergebnis der Fachkreis ­

sitzung am 22. Januar in Mön­

chen gladbach war die einhellige

Bestätigung der Vertragsmuster.

Geringfügige Aktualisierungen

aufgrund von Entwick lungen in

der Rechtsprechung und Gesetz ­

gebung wurden integriert.

Die Muster in aktueller Fassung können von

Verbands mitgliedern im Internbereich der

VAF-Internet seite (www.vaf-ev.de – „Muster ­

texte“) heruntergeladen werden.

Neue Projekte und Angebote

Noch vor einigen Jahren basierte das

Software-Geschäft der ITK-Systemhäuser des

VAF fast ausschließlich auf kundenindividuel­

ler Anpassung, Integration und Soft ware ­

pflege.

Bei einer Reihe von Mitgliedsunternehmen

hat die eigene Soft wareentwicklung inzwi­

schen Bedeutung erlangt. Interessierte

Mitglieder haben darum eine Projektgruppe

zur Erarbeitung eines Software erstellungs ­

vertrags eingerichtet, der sich nahtlos an die

bestehenden Muster verträge anschließen

soll. Noch nicht beteiligte Interessenten kön­

nen sich in der Geschäfts stelle des VAF mel­

den. Mit großer Aufmerksamkeit wurden die

Der Fachkreis IT-Recht und Musterverträge tagte bei Telefonbau Arthur Schwabe (TAS) in Mönchengladbach.

„Die Fachkreissitzungen sind ein großer Gewinn für jeden Teilnehmer und erarbeiten ein Mehr an Rechtssicherheit für alle Verbandsmitglieder.“ Volker Schulze Neuhoff (TAS), Sprecher des Fachkreises „IT-Recht und Musterverträge für Systemhäuser“

Entwürfe eines Leistungsschein-Musters und

einer Vertraulichkeitserklärung diskutiert.

Neu auf die Agenda kam das Thema Erfassen

und Speichern von reproduzierbaren Sprach ­

daten im Zusammenhang mit VoIP-Fehler ­

analysen. Um die Rechtssicherheit im Service

zu erhöhen, soll den Mitgliedern eine Kunden ­

infor ma tion zur Verfügung gestellt werden.

Die verabschiedeten Endversionen der in der

Sitzung behandelten Dokumente werden den

Verbandsmitgliedern jeweils mit Rund schreiben

bekannt gemacht und im Internbereich von

www.vaf-ev.de zum Download abgelegt.

ANKÜNDIGUNG

Die nächste Schulung IT-Recht und Muster -verträge für System -häuser findet am 31. März und 1. April 2009 in Hilden statt.

www.vaf-ev.de

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VERBANDSNACHRICHTEN FACHBEITRÄGE AUS DEM MITGLIEDERKREIS PRODUKTE UND LÖSUNGEN

ARAG-Elektronikversicherung

Bewährt: Schadensregulierung durch das Systemhaus Was als begrifflicher Bandwurm daherkommt, ist ein „Evergreen“ für Systemhäuser. Gemeint ist die „Schadensregulierungsvollmacht“, die sich seit 35 Jahren als Kernstück der Zusammenarbeit von ARAG und VAF-Mitgliedern bewährt.

Kein Mietvertrag für ein ITK-System sollte

ohne eine Versicherung des Equip ments abge­

schlossen werden, immerhin steht der

Vermieter für die Überlassung des Systems im

vertraglich vereinbarten, betriebs fähigen

Zustand für die gesamte Laufzeit des Vertrags

ein. Infrage kommt dann oftmals eine geson­

derte Elektronikver sicher ung. Bei werthaltigen

Verträgen sollte man besonders darauf ach­

ten, dass keine Unterdeckung vorliegt und die

Tatbestände für das Greifen des Versicher ­

ungsschutzes nicht zu eng gefasst sind.

Gerade im TK-Bereich sind für den Kunden im

Schadensfall auch die rasche Stellung eines

Provisoriums, Ersatz oder Reparatur von

Bedeutung, und wenn schon ein Schaden vor-

Collaborative Solutions

liegt, wird schnelle, unbürokratische Hilfe

geschätzt. Auf diesen Überlegungen basiert

die Kooperation des VAF mit der Düsseldorfer

Versicher ung ARAG, die seit rund 35 Jahren

von einem Großteil der Verbands mitglieder

genutzt wird.

Natürlich freut sich der eine oder andere auch

über laufende Provisionen, aber Herzstück ist

die „Schadensregulierungsvollmacht“, die die

ARAG exklusiv den Verbandsmitgliedern aus­

stellt: So können Mitglieder gegenüber

Kunden prompt und zuverlässig agieren.

Ergänzt wird das Kooperationsmodell durch

halbjährliche Clearing-Treffen zwischen ARAG

und VAF, zuletzt wieder im Februar 2009. „Im

Normalfall stellen wir schnell fest ‚Alles im

grünen Bereich!’“, so VAF-

Geschäftsführer Martin

Bürstenbinder anschlie­

ßend. Dennoch seien die

regelmäßigen Treffen wich ­

tig, so Bürstenbinder wei­

ter, weil dadurch das gute

Verständnis füreinander

aufrechterhalten werde

und „wir mit dem Modell

die kooperierenden Mit ­

glie der von unnötiger

Büro kratie entlasten können.“

Weitere Infos: www.vaf-ev.de – intern – Kooperationen – ARAG

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oder Arbeitsgruppen, unabhängig von

ihrem Aufenthaltsort, auf verschiedensten

Wegen miteinander kommunizieren und

zusammenarbeiten, um ein gemeinsa­

mes Ziel zu erreichen. Aastras integrierte

Technologien und Werkzeuge schaffen

Mehrwert, indem sie die erfolgreiche

Zusammenarbeit erleichtern und dabei

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VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION REPORT AUSGABE 01/2009

VoIP-Anschlusstechnik

SIP-Trunk im Brennpunkt Das Session Initiation Protocol (SIP) hat sich zum De-facto-Standard für Voice-over-IP entwickelt. Zunehmend bieten

Betreiber öffentlicher Netze SIP-Trunks zur Anbindung, jedoch gibt es bisher keine einheitlich definierten Schnittstellen.

Warum dieser Zustand nicht unproblematisch ist, erläutert Matthias Bien, SIP-Experte beim ITK-Hersteller Avaya.

Sobald ein Unternehmensnetz auf eine reine

VoIP-Lösung umgestellt ist, macht es immer

weniger Sinn, Schnittstellen zu öffentlichen

Netzen auf TDM/ISDN-Basis anzubieten und

diese mit entsprechenden Gateways zu adap­

tieren. Der Übergang zwischen privatem und

öffentlichem Netz kann dann über SIP-Trunks

realisiert werden, die in Deutschland von

einer Reihe von SIP-Trunking-Providern ange­

boten werden. Der Weg für die Beteiligten im

ITK-Markt, also für Hersteller, Integratoren,

Betreiber öffentlicher Netze und letztlich die

Anwender, scheint damit vorgezeichnet und

klar. Allerdings hapert es derzeit noch an der

Klarheit, wie Diskussionen in Fachgremien

und auch mit Vertretern des VAF bestätigen.

Bevor auf die Problematiken hier tiefer einge­

gangen wird und diese exemplarisch anhand

der Testerfahrungen von Avaya aufgezeigt

werden, lohnt sich der kurze (Rück-)Blick auf

die heute noch vorherrschende Situation.

Ausgangssituation

Für einen Hersteller von TK-Lösungen wie

Avaya mit umfangreichem Portfolio von

Kommunikationssystemen, Applikationen und

Endgeräten ist es notwendig, eine Vielzahl

unterschiedlicher Schnittstellen zu bedienen,

damit sich Kunden weltweit an die

jeweils lokalen Infrastrukturen bzw. öffentli­

chen Netze anbinden können. Klassische

Schnittstellen wie analoge oder ISDN-basierte

Anbindungen sind dabei seit Jahren bzw.

Jahrzehnten ausgereift und über eindeutige

Standards und „Schnitt stellen beschrei ­

bungen“ festgelegt. Auch schon seit Jahren

etabliert sind IP-basierte Schnittstellen, um

VoIP-Dienste innerhalb der privaten Netze zu

realisieren. Hier sind z. B. proprietäre

„Tunnel“-Lösungen und H.323- oder SIP-

basierte Schnittstellen für Endgeräte weitver­

breitet. Daneben wird auch die (homogene

oder heterogene) Vernetzung über QSIG-

Protokolle in einigen Varianten IP-basiert

angeboten („QSIG-over-XYZ“) und klassisch

über TDM-Festverbindungen realisiert.

SIP-Trunking

Mit zunehmendem Interesse werden neue

Angebote von Betreibern öffentlicher Netze

bzw. Service-Providern verfolgt, die SIP-

basierte Schnitt stellen zur Anbindung von

„PBX“ bieten. Hier spielt sicher der absehba­

re Übergang der Öffentlichen Netze hin zu IP-

basierten Next Generation Networks (NGN)

eine Rolle. Sobald diese Infrastrukturen auf

reine IP-Lösungen umgestellt sind, macht es

immer weniger Sinn, Schnittstellen zu privaten

Netzen auf TDM/ISDN-Basis anzubieten und

diese mit entsprechenden Gateways auf bei­

den Seiten zu adaptieren. Dies gilt umso mehr,

als ja auch die privaten Netze ihrerseits zuneh­

mend reine IP-Lösungen einsetzen. Für die SIP-

basierte Schnittstelle hat sich mittlerweile der

Begriff „SIP-Trunk“ bzw. „SIP-Trunking“ eta­

bliert. SIP-Trunking ist z. Z. noch nicht in der

Eindeutig keit definiert und realisiert, wie dies

im ISDN-Referenzmodell für den „Referenz ­

Anschluss am SIP-Trunk: SIP-Provider spezifizieren ihre Schnittstellen individuell.

punkt T“ als Übergang zwischen privatem

und öffentlichem Netz erfolgte.

SIP-Trunk-Anschaltetests

Zum einen beteiligt sich Avaya am weiteren

Abstimmungsprozess für die Definition von

SIP-Trunks und entwickelt Anpassungen, um

den Kunden funktionstüchtige, stabile

Lösungen am SIP-Trunk bieten zu können.

Zum anderen ist festzuhalten, dass es auch in

Deutschland eine ganze Reihe von SIP-

Trunking Angeboten unterschiedlicher Netz ­

betreiber gibt, die in der Umsetz ung unter­

schiedlich ausfallen. Avaya betreibt darum ein

Interoperabilitäts labor, um Test anschaltungen

der im Markt angebotenen SIP-Trunks an die

eigenen Kommu nika tions platt formen durch­

führen zu können.

SIP-TRUNK-KOMPONENTEN

Zur Bereitstellung eines SIP-Trunks, über den Sprache, Daten und Multimedia-Applikationen übertragen wer­den können, müssen folgende Netzelemente zur Verfügung stehen:

• VoIP-Telefonanlage beim Unternehmen • Session/Boarder-Controller (VoIP-fähige Firewall) • Netzinfrastruktur des SIP-Providers (Soft Switches,

Gateways, SIP-Server usw.) • SIP-Konten (enthalten spezifische Nutzerdaten)

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VERBANDSNACHRICHTEN FACHBEITRÄGE AUS DEM MITGLIEDERKREIS PRODUKTE UND LÖSUNGEN

Im Labor werden in enger Zusammenarbeit

mit SIP-Providern die individuellen Rand­

bedingungen der jeweiligen Installation

abgeklärt. Hierzu gehören beispielsweise:

• Equipmentanforderungen/Konfiguration

(Router, Application Layer Gateway, NAT,

Firewall, Session Border Controller, etc.)

• IP-Adressen, Rufnummernbereiche

• Security-Support bzw. -Konfiguration (TLS,

SRTP, etc.)

• Mediastreams (G.711, G.729, T.38, etc.)

• Erfolgt die Registrierung der Endgeräte

beim „privaten“ Registrar oder beim

Registrar des Service-Providers?

• Wie erfolgt die Tarifierung- bzw. Entgelt­

datenverarbeitung?

Schon diese kurze Auflistung variabel umsetz­

barer Randbedingungen zeigt, dass eine

erhebliche Vielfalt an Installations szenarien

zu berücksichtigen ist.

SIP IN INTERNATIONALEN GREMIEN

SIP-Spezifikationen werden grundlegend in dem inter­nationalen Gremium IETF erarbeitet. Bisher wurden rund 30 Empfehlungen (RFCs) und circa 170 Entwürfe (Drafts) veröffentlicht. Da keine genauen Ausführungs­und Parametrierungsvorschriften für SIP-Trunks bereit­stehen, legt jeder Internet-Service-Provider (ISP) seine eigenen Spezifikationen fest, und Hersteller nehmen Implementationen individuell vor. Eine im Markt durchgehend konsistente Umsetzung ist damit nicht gegeben.

Lösungsansätze versucht das Sipforum (www.sipfo­rum.org) in Angriff zu nehmen. Es veröffentlichte 2008

eine erste unverbindliche Definition des SIP-Trunkings (SIP-PBX / Service Provider Interoperability „SIPconnect 1.1 Technical Recommendation”). Inzwischen wurden drei weitere Zwischenversionen erarbeitet. An dieser Arbeitsgruppe sind alle wesentli­chen US-Hersteller und US-Provider beteiligt. Eine europäische Beteiligung sucht man vergebens. Auf der Interop Las Vegas ist für Mai 2009 eine erste gemein­same SIP-Trunking-Demonstration geplant. Da Spezifi ­ka tionen und die Parameter noch nicht abgeklärt sind, rechnet man derzeit nicht mit der kurzfristigen Verab ­schiedung einer endgültigen Empfehlung zu den Netz ­eigenschaften durch das Sipforum.

nummernüber mittlung und -darstellung, der

Faxunter stützung nach T.38 und in der

Umsetzung von Mehrfrequenzwahlverfahren

(DTMF, RFC 2833). Auch kann es fallweise zu

Einschränkungen bei Leistungsmerkmalen

kommen, da SIP-Signalisierung („SIPPING

19“) dafür kaum Trunk-spezifische Fest legun ­

gen macht. Gerade aus dieser Sicht sollte

auch der erhebliche Abstimmungs bedarf für

VoIP-Netze führen werden, wie beispielsweise

Notruf oder gesetzliche TK-Überwachung.

Eine weitere Harmonisierung und Verein ­

heitlichung für die Realisierung von SIP-

Trunking erscheint dringend geboten. Die

grundlegenden Festlegungen können nur in

internationalen Gremien vorgenommen wer­

den. Aber für die Umsetzung wäre auch im

„Vereinheitlichung im SIP-Trunking ist wünschenswert.“ Mathias Bien

Aus der Testpraxis

Aus den bisherigen Tests muss die Erkenntnis

gezogen werden, dass SIP-Trunking bei

Netzbetreibern tatsächlich individuell reali­

siert wird und zahlreiche Varian ten auch auf­

grund von unterschiedlichem Equipment bzw.

dessen unterschiedlicher Konfiguration vorlie­

gen. Hinzu kommt, dass Equipmentwechsel

und Updates (auf beiden Seiten) zu wieder­

holten Tests, Konfigura tions- und Implemen ­

tierungs anpassungen zwingen – nicht zuletzt

da die Implemen tierungen der technischen

Empfeh lungen (SIP-RFCs) noch recht unter­

schiedlich erfolgen. Die Testergeb nisse zeigen

in verdichteter Form die Heraus forderungen

von Lösungen mit SIP-Trunking in der Alltags ­

praxis, da Hersteller wie Integrator natürlich

ihrem Kunden für das einwandfreie Funktio ­

nieren der Lösung einstehen.

Während die Tests zeigen, dass einfache

Telefonie („Basic Call“) meist noch relativ

leicht realisierbar ist, liegen größere Problem ­

felder bei Inkompatibilitäten in der Ruf ­

das im Einzelfall zugrunde liegende „IT-

Umfeld“ (NATs, Firewalls, etc.) nicht unter­

schätzt werden.

Ausblick

SIP-Trunks zur Anbindung privater Firmen ­

netze (Corporate Networks) an öffent liche

Netze sind eine interessante Alternative zu

ISDN. Es ist dann nur noch ein Zugang erfor­

derlich, der zugleich den Weg für eine künfti­

ge Anbindung an rein IP-basierte NGNs

ermöglicht. Die technischen Realisier ungen

sind jedoch derzeit sehr unterschiedlich und

erfordern aufwendige Tests und wiederholte

Anpassungen. SIP-Trunks zwischen TK-

Systemen auch unterschiedlicher Hersteller

bieten als Ersatz für QSIG-basiertes

Networking erweiterte Möglichkeiten in

Corporate Networks. Allerdings erhöht die

Einführung von SIP-basierten Features den

Test- und Abstimm ungs bedarf. Auch bleibt

abzuwarten, zu welchen Änderungen noch

gesetzliche Anforder ungen an öffentliche

deutschen Markt eine konsequentere Entwick ­

lung einheitlicher technischer Empfehlungen

für die Ausgestaltung des SIP-Trunkings wün­

schenswert, von der jeder profitieren wird, der

sich im Bereich VoIP bzw. SIP-Trunking mit

Interoperabilität, mit Tests, Implementierung

und Aufrechterhaltung des störungsfreien

Betriebs befasst. Zwar gibt es Initiativen, aber

wie sich bisher gezeigt hat, sind Kompromisse

offensichtlich noch schwer zu finden.

Autor: Matthias Bien, Avaya GmbH & Co KG. Der Autor leitet ein Software-Entwicklerteam und befasst sich mit der Entwicklung und Anpassung von Kommuni ­kationsplattformen im Bereich SIP-Trunking. www.avaya.com

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-

VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION REPORT AUSGABE 01/2009

Übertragungstechnik

Sorgenkind Fax-over-IP „Das Fax ist tot!“, heißt es landauf und landab. Jedoch leben Totgesagte meist länger als man denkt, und trotz der weiten Verbreitung von E-Mails spielt Fax im Geschäftsleben eine immer noch wichtige Rolle. Zunehmend werden Faxe auch über das Internet übertragen, was aber nicht ohne Tücken ist. Systemexperte Hans-Eric Seyda von Konica Minolta gibt einen Überblick und skizziert kritisch die Lösungsversuche.

Analog zur Sprachübertragung über IP (VoIP) kann auch der Faxdienst über ein IP-Netzwerk realisiert werden. Man spricht dann von Echtzeit- bzw. Real-time-Fax-over-IP (FoIP). Bei dieser IP-Variante der Faxüber tra gung in Echtzeit wird eine direkte Verbindung zum Endgerät des Empfängers aufgebaut. Dabei erhält der Faxsender eine direkte Rückmeldung über den Übermittlungsvor­gang. Die Daten werden mit konstanter Datenrate (isochron) übertragen, und das Senden bzw. das Empfangen des Fax ­dokuments finden nahezu gleichzeitig statt.

In vielen Berufszweigen im Handwerk, im Mittelstand, bei Speditionen, Banken und bei Anwälten gehört das klassische Faxgerät noch immer zur Grundausstatt ung. Viele Betriebe vertrauen bei Vertragsangelegen heiten und bei der Versendung von Angeboten immer noch auf das bewährte Fax.

WO WIRD HEUTE DAS KLASSI SCHE FAX NOCH GENUTZT?

Seit einigen Jahren köchelt im Markt, dass es bei FoIP Probleme gibt. Die meisten Markt ­teilnehmer möchten das Thema am liebsten vermeiden, denn eine neutrale, elegante Lösung ist aktuell nicht zu sehen. Inzwischen haben weite Teile des Fachpubli kums zwar gelernt, dass VoIP anspruchsvoll ist. Dass FoIP noch höhere Anforderungen stellt, ist auch in Fachkreisen noch nicht für jeden selbstver­ständlich. Der erste und generell gültige Grund liegt darin, dass der Mensch aufgrund seiner kogni­tiven Fähigkeiten in der Lage ist, fehlende Worte oder Buchstaben zu antizipieren und verstümmelte Sätze in einen sinnvollen Zusammen hang zu setzen. (Beispiel: „Sie könen disn Saz lesn, troz dr felndn Buch ­staben.“) Der Mensch wirkt im Kommu ­nikationssystem also selbst sozusagen als bio­logischer Korrekturmechanis mus an der Fehlertoleranz des Systems mit. Maschinen und damit auch Faxgeräte besitzen aber keine

kognitiven Fähigkeiten und können keine feh­lenden Daten errechnen oder gar erraten.

Klassische Faxgeräte unterstützen die ITU-T.30-Empfeh ­lungen und die T.4-Protokolle. Die T.30-Empfehlungen beschreiben die Art und Weise, wie Verbindungsdaten (beispielsweise Geschwindigkeits anpassung) ausge­handelt werden. Dagegen beschreibt das T.4-Protokoll, wie Bilddaten per Fax übermittelt werden.

KLASSI SCHE FAXGERÄTE

IP-Probleme im klassischen Faxbereich Die Anbindung vorhandener Faxgeräte an das VoIP-Netz funktioniert nicht immer fehlerfrei, denn die Art und Weise der Übertragung von Fax auf herkömmlichen analogen oder ISDN-Leitungen unterscheidet sich prinzipiell von der Übertragung über IP. Im klassischen Faxbereich ist eine Reihe von Problemen bekannt.

Kommunikationszeiten. Das klassische Fax geht immer von einer verbindungsorien­tierten Leitung aus. Da VoIP-Netze paketorien­tiert arbeiten und dabei die ankommenden Daten in einzelne unabhängige Pakete zerle­gen, kann die genutzte Übertragungstechnik nicht garantieren, dass die fest vorgeschriebe­nen Kommunikationszeiten (75 ms ± 20 ms für die TMod-Pause zwischen den Modu ­lations phasen) eingehalten werden. Hier ist besonders auf die Einhaltung der QoS-Merkmale (Verzögerung, Paketverluste, Bandbreite) im Netz zu achten.

Kompression. Jedes Faxgerät der Klasse 3 muss gemäß der ITU-T die Daten komprimie­ren. Die Kompression der Faxgeräte ist grund­sätzlich nicht abschaltbar. Da VoIP die ankom­menden Daten noch einmal komprimiert, wirkt sich dies negativ auf die zu übertrage­nen Daten aus.

Paketverluste. Durch die Koppelkompo ­nenten auf dem Weg zwischen Sender und

Empfänger und durch deren temporäre Auslastung fallen die Latenzzeiten (Jitter) zwi­schen den einzelnen Datenpaketen im Netzwerk unterschiedlich aus. Die unter­schiedlichen Verzögerungszeiten sind natür­lich Gift für synchron getaktete Anwen ­dungen. Ein weit größeres Problem als der Jitter stellen bei FoIP verlorene Pakete dar. Im Gegensatz zum VoIP ist die FoIP-Übermittlung weitaus anfälliger für Paketverluste. Verlorene Pakete können zum Abbruch der Faxüber ­tragung führen. Die Auswirkungen von Paketverlusten hängen stark vom Typ des Faxgerätes und der Art der verwendeten Fehlerkorrektur ab. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Fehlerkorrektur mecha nis ­men eine Erhöhung der Gesamtverzögerung zur Folge haben.

Modulation. Viele der heute eingesetzten Faxlösungen entsprechen den sogenannten Super-G3-Geräten. Diese arbeiten nach den V.34-Spezifikationen mit Übertragungsraten von 33.600 Bit/s. Die hohe Geschwindigkeit wird durch die Ausnutzung der gesamten zur Verfügung stehenden Sprachfrequenz des analogen Telefonnetzes erreicht. Da diese Übertragungsrate in einem VoIP-Netz nicht unterstützt wird, ist es notwendig, die Modu ­lation und damit die verbundene maximale Übertragungsgeschwindigkeit der ge nutzten Faxgeräte anzupassen. Das Service handbuch des betreffenden Faxgeräts gibt Auskunft, ob mit der Änderung der Übertragungsgeschwindigkeit auch eine Modulations änderung einhergeht. Im Idealfall kann die Modulationsart direkt geändert wer­den, die gleichzeitig eine Änderung der Geschwin digkeit bewirkt. Eine nahezu sichere Wahl ist die V.29-Modulation (Maximal ­geschwin digkeit 9.600 Bit/s). Der V.17­Standard (14.400 Bit/s) sollte nur genutzt werden, wenn V.29 über lange Zeit fehlerfrei funktioniert.

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VERBANDSNACHRICHTEN FACHBEITRÄGE AUS DEM MITGLIEDERKREIS PRODUKTE UND LÖSUNGEN

„Keiner mag das Thema FoIP so richtig und es köchelt im Markt vor sich hin.“ Hans-Eric Seyda auf der Jahrestagung Technik & Service des VAF in Hamburg

Die Übermittlung klassischer Fax-Dokumente über ein VoIP-Netz weist somit erhebliche Probleme auf. Viele Hersteller von Faxgeräten schweigen das Problem tot und verweisen auf die Hersteller der VoIP-Anlagen. Da diese kei­nen Einfluss auf die Spezifikationen der Faxgeräte haben, verweisen sie auf die Problemlösung durch die Faxhersteller. Eine aussichtslose Situation?

IP-Lösungsvarianten Kein Problem ohne eine spezielle Lösung für IP-Netze. Um Faxdokumente über ein paket­orientiertes IP-Netzwerk übermitteln zu kön­nen, müssen die Faxdaten „technisch aufbe­reitet“ werden. Dabei werden die vom Endgerät kommenden Daten weiterhin ana­

log zu einem „Fax-Gateway“ übermittelt. Das Fax-Gateway agiert dabei als virtuelles Zielgerät. Es digitalisiert die Signale bzw. Dokumente und überträgt diese per IP zum Fax-Gateway des eigentlichen Empfängers. Dort werden die Informationen entweder wie­der in analoge Informationen zurückgewan­delt und am Faxgerät ausgegeben oder direkt per IP an den Empfänger übermittelt. Einige Hersteller haben hier neue Spielarten von FoIP-Lösungen auf den Markt gebracht: Die bekanntesten sind das SIP-Fax und das IP-Address Fax. Bei beiden Spielarten handelt es sich teils um proprietäre Lösungen, um Faxdokumente per Simple-Mail-Transfer­(SMTP-)Mechanismen ohne E-Mail-Server direkt von Gerät zu Gerät zu übertragen. Da

• Stellt der Hersteller eine spezielle FoIP-Firmware für das Faxgerät zur Verfügung? • Genügt die momentan verfügbare Bandbreite (QoS) für die Übermittlung von FoIP im Netz? • Sind die Jitter-Puffer für das IP-Netz optimal bemessen? • Werden zwischen zwei Faxendpunkten zusätzliche komprimierende Codecs genutzt? • Welche Codecs werden im Übertragungspfad genutzt? Es gilt: G.72x-Codecs sollten niemals, G.71x nur eingesetzt

werden, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. • Wurden die Equalizer-Einstellungen des Faxgeräts an die entsprechenden Leitungsqualitäten angepasst?

CHECKLISTE FOIP-PROBLEMLÖSUNGEN

es sich um keine allgemeingültigen Lösungen handelt, haben sich diese Produkte (noch) nicht durchgesetzt. Für mittlere und größere Betriebe bietet sich das „API-basierte Fax“ an, das einige Hersteller von Multifunktionsgeräten (MFP, Multifunction-Printer) anbieten. Die API für das MFP ist herstellerspezifisch, bietet jedoch eine gewisse Flexibilität bei der Auswahl der Faxserver. Eine API ist eine kleine Applikation, die in das MFP geladen wird. Das MFP verbin­det sich so mit einem Faxserver im Firmennetzwerk. Alle Dokumente werden am MFP eingescannt und an den Faxserver über­tragen. Der Faxserver wandelt die gescannten Dokumente in ein Fax um und versendet diese. Im Grunde stellt diese Art der Fax-API-Kommunikation eine erweiterte Art der Speicher-Fax-Übertragung dar, die in allen G3-Faxgeräten zu finden ist. Eine Fax-API-Lösung kann alle Funktionen einer klassi­schen Fax-Kommunikation anbieten. Selbst „Sendeberichte“ sind so möglich. Da viele professionelle Faxserver bereits für FoIP-Umgebungen vorbereitet sind, stellt FoIP für Faxserver i. d. R. kein großes Problem dar. Die

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VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION REPORT AUSGABE 01/2009

Faxoptionen können in vielen Fällen einge­spart werden, und die eingesparten Kosten in eine Faxserver-Lösung investiert werden.

Das T.38-Protokoll Ein weiterer Kandidat zur Einbindung von Faxlösungen in ein IP-Netz ist das von der ITU regulierte T.38-Protokoll. Dies spezifiziert die Faxübertragung zwischen Fax-Gateways und/ oder IP-Faxgeräten. Ein T.38-Fax-Gateway übernimmt dabei fol­gende Funktionen:

• „Einpacken“ der T.30-Signale in T.38- Internet-Facsimile-Protocol-(IFP-)Pakete.

• Übertragung IFP-Pakete zwischen T.38- Sender- und T.38-Empfänger-Gateways.

• „Entpacken“ der T.38-IFP-Pakete und Weiterleitung der T.30-Faxsignale.

Die vom T.38-Protokoll unterstützten Modu ­lations methoden sind: V.21 Channel 2, V.27ter

Kommentar zum Thema Lernen

mit bis zu 4.800 bps, V.29 mit bis zu 9.600 bps, V.17 mit bis zu 14.400 bps.

Auch die T.38-Lösung arbeitet nicht ohne Probleme. Durch Jitter und Paketverluste im Netz reduziert sich die Erfolgsrate für die Faxübermittlung auf ca. 80 Prozent. Dies mag für die Übertragung eines einseitigen Faxes noch tolerabel sein, für die Übermittlung eines 20-seitigen Dokuments erhält man eine deutlich geringere Erfolgsrate durch die „Addition“ der Fehler. Größere Dokumente lassen sich so gut wie nicht übermitteln.

Eine allgemein verbindliche und generell funk­tionierende Lösung für die Faxübermittlung über IP-Netze ist leider nicht in Sicht. Einige große Hersteller aus dem Unified-Communi ­cations-Bereich gehen davon aus, dass das Fax früher oder später ausstirbt, wovon in den nächsten 4 bis 5 Jahren allerdings kaum aus­zugehen sein dürfte.

Urteil: „Lebenslänglich!“ Es klingt wie die gefürchtete Höchststrafe für Missetäter: Lebens ­länglich! Und so schreckt vielleicht auch zu viele Menschen die Vorstellung, dass in der Informationsgesellschaft das berufliche Lernen eine lebenslange Aufgabe ist. Dass dies aber kein Fluch ist, sondern eine genussvolle Herausforderung, findet VAF-Fachleiter und Trainer Mathias Hein. Er sieht in der „nachhaltigen Lern ­kompetenz“ den zentralen Erfolgsfaktor im ITK-Markt.

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nim­mermehr" gilt heute nicht mehr. Lernen hört nach Ausbildung oder Studium nicht auf, denn Lernen ist das wesentliche Werkzeug für die Gestaltung immer neuer, individueller Lebens­und Arbeitschancen. Wer sich dem lebenslan­gen Lernen entzieht, den macht das Leben – oder der Markt – zum Verlierer in der Informationsgesellschaft. So hart stellt sich heute die Realität dar.

Um uns an die rasanten Veränderungen der Arbeits- und Technologiewelt anpassen zu können, müssen wir eben ein Leben lang ler­nen, mehr und anders, als es für vorige Generationen galt. Ob der Lernprozess immer

erfolgreich bzw. mit großer Lust abläuft, sei dahingestellt. Die reifere Persönlichkeit ersetzt das Lernen durch etwas anderes: Sie will verste­hen. Verstehen will man grundsätz­lich sein Leben lang. Bis zur Bahre, auf der noch im letzten Atemzug die Frage „Warum und warum gerade jetzt?" ihrer Antwort harrt. Lernen kann dem Kind und dem Heran ­wachsenden beim Verstehen helfen, doch ist es nicht das Gleiche. Lernen ist eine Plage, Verstehen aber ist Genuss. Das Schönste daran ist, dass es jedem selbst gehört. Niemand hat es aufgebürdet, niemand kann ein

Die zu verschickenden Dokumente werden in der Lösung dann mithilfe eines Dokumenten ­scanners digitalisiert und anschließend per E-Mail direkt an den Empfänger übermittelt. Der Vorteil: Das Dokument kann anschließend direkt elektronisch weiterverarbeitet werden. Die Wand lung in ein Standarddokument ent­fällt dabei. Wie schnell gerade in Deutschland geschäftliche Anwender vom etablierten Fax ablassen wollen, ist kaum vorherzusagen.

Die Übermittlung von Faxdokumenten im IP-Netz ist, wenn überhaupt, nur mit hohem Zeit-, Installations- und Betriebskostenaufwand zufrie­denstellend zu realisieren. Eine Universallösung scheint nicht in Sicht und kann wahrscheinlich erst mittelfristig durch reine, vollständig digitale Lösungen ersetzt werden.

FAZIT

Autor: Hans-Eric Seyda, Systemmanager, Konica Minolta, [email protected]

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VERBANDSNACHRICHTEN FACHBEITRÄGE AUS DEM MITGLIEDERKREIS PRODUKTE UND LÖSUNGEN

erworbenes Verstehen nehmen! Schlimm sind darum die Lernangebote, die letztlich nur Kochrezepte vermitteln. Wie wird eine Anwendung installiert, wie ein Problem im Netz gelöst? – Erst A, dann B, dann C usw. Das klingt verführerisch „praktisch“, und zugege­ben, das Rezept mag helfen. Aber morgen hat sich ein Parameter geändert, gibt es eine Update-Version, funktioniert

in heterogene Landschaften zu integrieren und zu betreuen. Die in der Informations ­technik übliche Trennung nach Spezialisten für Applikationen, Betriebssysteme, Security, Clients, Server, Infrastruktur etc. ist bei VoIP und UC nicht möglich, denn es muss stets die Ende-zu-Ende-Verbindung mit all ihren Problemen betrachtet und verstanden wer­

von Seminaren ist ein wichtiger und der klas­sische Teil solcher Programme. Unternehmen sollten aber auch gezielt weitere Maßnahmen berücksichtigen, die innerbetrieblich das von­einander Lernen und die eigenständige Lernkompetenz und Neugier fördern.

die Lösung im ähnlich gelager- „Lernen ist eine Plage, Verstehen aber ist Genuss.“ Mathias Hein ten Fall nicht, und guter Rat ist genauso teuer wie beim ersten Anlauf. Das aber kennzeichnet die heutige Arbeits- und Technologiewelt: Koch rezepte von heute gelten morgen nicht mehr, und Wissen nutzt nur dem, der versteht, statt her­unterzubeten.

Damit stehen auch Unternehmen als Ganzes vor großen Herausforderungen, die durch den demografischen Wandel noch verstärkt wer­den: Wissen sowie die Fähigkeit, das erworbe­ne Wissen anzuwenden, müssen durch weite­res Lernen über den gesamten Lebenslauf der Mitarbeiter hinweg ständig angepasst und ergänzt werden. Um den Fachkräftebedarf wirksam zu bedienen, sind Unternehmen gezwungen, sowohl die nachgefragten Quali ­fika tionen als auch die spezifische Situation der Menschen im Blick zu haben: Weiter ­bildungsangebote für Mitarbeiter richtig zu schneiden und zugleich das eigenmotivierte Wollen zum Lernen und Verstehen fördern und fordern.

Hohe Anforderungen durch Konvergenz Das Zusammenwachsen der über Jahrzehnte getrennten Sprach- und Datenkommunikation stellt für die Unternehmen in der IT-TK-Branche aktuell besonders hohe Anforde­r ungen. Der Wettbewerbsdruck hat zwar dazu geführt, dass sich die Hersteller mit ihren Produkten auf die Sprach-/Datenintegration eingestellt haben, aber bei der Qualifikation vieler Fachkräfte gibt es immer noch einen erheblichen Nachholbedarf. Neben der großen Komplexität heutiger Kommunikations lösun ­gen ist dies vor allem auf die bisherige strikte Trennung zwischen der Telefonie und der Informationstechnologie zurückzuführen. Heute aber gilt: Telefonie-Experten müssen beide Welten kennen, um VoIP- und Unified­Communications-(UC-)Lösungen erfolgreich

„Neugier ist die Quelle für Erfolg in der Informationsgesellschaft.“ Mathias Hein auf einer Tagung des VAF

den. Das Geschäftsmodell des Integrators ist umfassend. Natürlich muss nicht jeder Mitarbeiter hochkarätiger Experte für alles sein, das wäre weder wirtschaftlich sinnvoll noch realisierbar. Aber die offene Mentalität des Verstehenwollens muss im erfolgreichen ITK-Unternehmen von heute alle Mitarbeiter in Technik und Vertrieb gleichermaßen erfül­len. Einfachste Tätigkeiten, die weitgehend „verstehensfrei“ realisiert werden können, sind Kandidaten für Outsourcing.

Aus diesen Gründen sollten Unternehmen prü­fen, wie entwickelt ihre Lernkultur im Betrieb ist. Dazu gehört wesentlich, dass Stärken und Defizite erfasst und gezielte Qualifizierungs ­programme abgeleitet werden. Der Besuch

Dieses umfassende Verständnis bildet auch die Grundlage für das Kursprogramm der VAF-Wissenswerkstatt. Nach dem Motto: „Kompe ­tenz ist mehr als Wissen“ ist es immer unser Ziel, mehr als nur den Stoff der Agenda zu ver­mitteln. Der Funke muss überspringen, und das wirkliche Kursziel ist dann erreicht, wenn der Kursteilnehmer neben dem Wissen auch die Verstehenslust und Neugier mitnimmt. Nur so wird aus Wissen die Kompetenz, das Erlernte aktuell zu halten, zu vertiefen und auf unterschiedliche Situationen anzuwenden. Kurzum sind das die Mit arbeiter kompetenzen, die das erfolgreiche ITK-Unternehmen heute und morgen auszeichnen.

Autor: Mathias Hein, VAF, Fachbereichsleiter Netz­werk technik, [email protected]

VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION REPORT AUSGABE 01/2009

Telefonanlagenhersteller startet neuen Anlauf im deutschen Markt

Samsung expandiert mit TK-Systemen Zusammen mit den Distributionspartnern Herweck und Wick Hill setzt Samsung auf eine Ausweitung im Telefonanlagenbereich.

Samsung Sales-Manager Networks Ingo Edler: „Wir suchen Kontakt zu neuen Partnern."

Nach massiven technischen Problemen und

dem damit verpatzten Marktein stieg vor

knapp vier Jahren wagt Samsung jetzt einen

neuen Anlauf im Bereich Business-Telefonie.

In diesem Jahr startet der mit Mobiltele fonen

bereits erfolgreiche Hersteller nun mit einem

neuen Team, neuen Produk ten und dem TK-

Distributor Herweck als Partner. Zusätzlich

kooperiert Samsung jetzt auch mit dem Value

Added Distri butor Wick Hill, der auf den

Vertrieb sicherer Infra struk turlösungen für E-

Business-Anwendungen spezialisiert ist. „Wir

mussten einiges lernen”, räumt Sales-

Manager Networks Ingo Edler unumwunden

ein. Doch jetzt ist man mit einem neuen

DHL-Paketmarken

Portfolio am Start: Dem Handel stellt

Samsung mit der Office-Serv-Serie (OS) eine

ganzheitliche Lösung für ITK-Infrastrukturen

bereit. Die modularen IP-Systeme unterstüt­

zen analoge, digitale und IP-Endgeräte für

drahtgebundene wie auch mobile Sprach-

und Daten kommunikation mit bis zu 500

Teilnehmern. Mit den Office-Serv-Systemen

OS 7200 und 7400 liefert Samsung konfigu­

rier- und erweiterbare ITK-Lösungen für

SOHOs sowie kleinere und mittlere Unter ­

nehmen.

Samsung als Anbieter für IP-Kommuni kations ­

systeme in Deutschland zu etablieren, soll

unter anderem gelingen durch die Neu ­

vorstellung der Produktlösungen auf einer

Roadshow und auch bei Hausmessen. Neben

den Produkten wird dem ITK-Fachhandel auch

die neue Strategie vorgestellt. Ziel sei es, im

ersten Schritt rund 40 bis 50 aktive Reseller

zu gewinnen, ergänzt Edler.

Mit Unterstützung und Anreizen

Partner gewinnen

Punkten will Samsung insbesondere mit

Lizenz freiheit, vergleichsweise hohen Margen

und einer aktiven Leadgenerierung für die

Auf dem Weg zum Verkaufsschlager

Partner. Man könne jetzt „charmante

Produkte” anbieten, die sich – Stichwort

Fixed Mobile Convergence – zu Gesamtlösun ­

gen kombinieren lassen. Plattformanpas ­

sungen und spezielle Funktionen für den von

ISDN-Technik geprägten deutschen Markt

habe man berücksichtigt, zudem erhalten die

Partner auch eine komplett deutsche

Dokumentation. Mit einem Händlerportal,

einem CMS-Tool für Techniker und einem

dichten Servicenetz sollen künftige Partner

solide Unterstützung erhalten. Mithilfe eines

Partners erhalten Händler Support bei

Netzwerkfragen. Hohe Priorität genießen

auch Schulungen.

Der Weg in die Top-5-Liga ist zwar noch weit,

doch Sales-Manager Ingo Edler ist überzeugt,

dass dieses Ziel erreichbar ist: „Die

Marktverhältnisse in Deutschland ändern sich

derzeit massiv.” Der Markt sei für VoIP-

Lösungen aufgebrochen, die führende

Position anderer Anbieter sei nicht zemen­

tiert. Samsung werde beweisen, dass man im

Bereich Business-Kommunikation die Haus ­

auf gaben gemacht hat.

www.samsung.de

Mit der Formel „Discountpreis + einfachste Abwicklung = kleines Sparwunder“ hat sich der Wiederverkauf von Paketmarken zum stillen Verkaufsschlager des VAF gemausert.

Eine kleine Gruppe preisbewusster VAF-Mit ­

glieder hatte die Geschäftsleitung des Ver ­

bands vor zwei Jahren hartnäckig gedrängelt,

einmal eine Initiative zur Optimierung von

Versandkosten zu starten. Mit dem Selbstver ­

ständnis eines ITK-Systemhausverbands stieß

das Anliegen zunächst auf wenig Gegenliebe.

Und heute? Der Erfolg gibt den Hartnäckigen

recht. Regelmäßig laufen die Bestellungen ein,

die Marken sind ein unauffälliger Verkaufs schla-

ger.„Der Verband verdient daran nix, aber es

freut uns, weil es die Mitglieder freut.“ räso ­

niert Geschäftsführer Martin Bürsten binder.

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VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION REPORT AUSGABE 01/2009

Interview mit Dr. Volker Flemming

„Der Partnervertrieb wird noch wichtiger“ Der VAF Report sprach mit Dr. Volker Flemming, Leiter Channel Management Deutschland bei Siemens Enterprise Communications, über die Zukunftsaussichten und Perspektiven für Siemens-Partner infolge der Übernahme durch den US-Investor The Gores Group.

Dr. Volker Flemming leitet für Siemens Enterprise Communications den deutschen Partnervertrieb.

VAF Report Nachdem Siemens Enterprise zu

51 Prozent vom US-Finanzinvestor The Gores

Group übernommen wurde, hatte der neue

Eigner angekündigt, Siemens Enterprise mit

zwei weiteren Portfoliounternehmen der

Gores Group zu verschmelzen: mit Enterasys,

einem Anbieter von Netzwerkausrüstung und

Sicherheitslösungen, und SER Solutions,

einem Anbieter von Software für Callcenter.

Wie weit sind diese Pläne bisher vorange­

schritten?

Flemming Enterasys ist seit Jahren

Technologiepartner von uns. Daher kennen

sich die beiden Unternehmen gegenseitig

schon sehr genau. Die Verschmelzung der bei­

den Unternehmen und des Produktportfolios

unter dem Dach der Siemens Enterprise

Communications ist schon weit vorange­

schritten. Am Beispiel der HiPath-Wireless­

WLAN-Technologie lässt sich dies am besten

verdeutlichen: Enterasys hat das komplette

HiPath-Wireless-WLAN-Portfolio unter seine

Fittiche genommen und wird in Kürze die

Integration in ihr Secure-Networks-Portfolio

vorstellen. Damit sind die Stärken beider Port ­

folios vereint. Die Integration der SER-

Solutions-Lösungen in das OpenScape­

Contactcenter-Portfolio wird ebenfalls voran­

getrieben. Auch hier werden Synergien ge ­

nutzt, um ein noch leistungsstärkeres Contact ­

center-Portfolio an den Markt zu bringen.

VAF Report Bleibt der Partnervertrieb, der

innerhalb des Siemens-Konzerns in den ver­

gangenen Jahren an Stellenwert gewonnen

hat, weiter so wichtig wie bisher?

Flemming Nein, der Partnervertrieb wird

sogar noch wichtiger. Die klare Strategie von

Siemens Enterprise Communications ist es zu

wachsen. Der Partnervertrieb bietet hierzu die

richtigen Chancen. Unser Portfolio und unse­

re Aufstellung sind ganz klar auf das

Partnergeschäft ausgerichtet. Lassen Sie mich

hierzu zwei Beispiele nennen. Dem Partner

bieten wir mit der Open-Communications-

Strategie eine Vielzahl an hervorragenden

Produkten und Lösungen. Mit dem GoFor ­

ward!-Partnerprogramm kann der Partner die

gebotenen Mehrwerte ausschöpfen und sich

am Markt als versierter Telekommunikations­

partner ausweisen.

VAF Report Wird es im Bereich der Distri ­

butionspartnerschaften Veränderungen geben?

Flemming Nein, Änderungen im Bereich der

Distributionspartnerschaften sind derzeit

nicht geplant.

VAF Report Werden sich strategische oder

vertriebliche Änderungen auf das Geschäft

der Siemens-Enterprise-Partner auswirken?

Flemming Ja, hier wird der Partner

Veränderungen zu spüren bekommen. Die

klare Anforderung unseres CEOs Jim O'Neill

ist, die Komplexität zu reduzieren, das Tempo

weiter zu erhöhen und es einfacher für unse­

re Partner zu machen, Geschäft mit uns zu

tätigen. Dies ist Programm und wird dazu füh­

ren, dass wir uns „partnerorientierter" am

Markt präsentieren werden. Wir werden den

Partner unterstützen, erfolgreich zu sein. Ich

glaube aber, das ist eine angenehme

Auswirkung für den Partner.

VAF Report Konkurrenten wie Avaya oder

Cisco wittern angesichts der Umstruk ­

turierung in Ihrem Hause bereits Morgenluft.

Mit welchen Produkten und Strategien wird

Siemens Enterprise der Konkurrenz in diesem

Jahr Paroli bieten?

Flemming Eine Schwalbe macht noch keinen

Sommer. Wie bereits angedeutet, sind wir mit

unserer Open-Communications-Strategie rich­

tig aufgestellt. Dies bestätigen uns sowohl die

Fachpresse als auch die Analysten und am

wichtigsten die Kunden. Diese erfolgreiche

Strategie werden wir auch in diesem Jahr

fortführen. Indem wir noch partnerorientierter

werden und unsere Partner stärken, werden

wir unsere Position am Markt nicht nur vertei­

digen, sondern ausbauen. The Gores Group als

Finanzinvestor hat tiefgründiges Wissen im

Bereich von Hochtechnologie-Firmen und ein

nachhaltiges Interesse, Siemens-Enter prise-

Communications am Weltmarkt als Anbieter

von Unified-Communcations-Lösungen zu

platzieren. Alleine schon die Ernennung von

Jim O'Neill, mit seiner sehr erfolgreichen Vita,

als CEO des Joint Ventures zeigt, dass die

Weichen auf Wachstum gestellt sind.

VAF Report Wird Siemens in diesem Jahr auf

18

VERBANDSNACHRICHTEN FACHBEITRÄGE AUS DEM MITGLIEDERKREIS PRODUKTE UND LÖSUNGEN

Roadshows und Hausmessen vertreten sein? und motivieren ihn, selbst Hausmessen Executive Vice President Global Marketing &

durchzuführen. Communications, bekannt, dass Siemens

Flemming Bereits in den ersten vier Enterprise Communications nicht als

Monaten dieses Geschäftsjahres sind wir in VAF Report Siemens Enterprise bleibt dieses Aussteller an der CeBIT 2009 teilnehmen

über zehn Städten auf Roadshows. Auch dies Jahr der CeBIT fern. Handelt es sich hier um wird. Vielmehr wollen wir auf unsere Kunden

zeigt deutlich unser Commitment in Richtung eine Sparmaßnahme, oder haben sich große proaktiv über hauseigene Veranstaltungen

und verstärkt über unsere

Allianz- und Channel par t ­„Wir wollen noch näher an die Partner heranrücken ner zugehen. Aufgrund der

Konjunktur schwäche er ­

warten wir weniger

und die direkte Kommunikation in den Regionen fördern.“ Dr. Volker Flemming

Besucher auf der CeBIT

2009. Zudem ist absehbar,

Partnergeschäft. Wir wollen noch näher an IT-Messen wie die CeBIT überholt? dass unsere Kunden ihr Investitionsrisiko sen­

die Partner heranrücken und die direkte ken wollen und daher individuelle Beratung

Kommunikation in den Regionen fördern. Des Flemming Die Neuausrichtung von Siemens an Bedeutung gewinnt.

Weiteren werden wir mit unseren Partnern Enterprise Communications schreitet voran.

Hausmessen in gewohnter Weise durchfüh- Auch die Kommunikations- und Marketing - VAF Report Wir danken für das Gespräch.

ren. Mit dem Partnerprogramm GoForward! aktivitäten werden neu aufgestellt. In diesem Das Gespräch mit Dr. Volker Flemming führte

unterstützen wir den Partner auch finanziell Zusammenhang gab Fredy Osterberger, neuer Folker Lück, Redaktuer, VAF Report

Zu Gast bei VAF-Mitgliedern

Unternehmertreffen bei der Termath AG Unternehmer aus VAF-Mitgliedsfirmen trafen sich im Januar zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch in Wolfsburg. Eingeladen hatte Thomas Prinzhorn, Vorstand des Systemhauses Termath AG.

Im Zentrum des jüngsten der regelmäßigen

Unternehmertreffen stand das Thema

Bestands kundenpflege. Zusammenfassend

resümiert Gastgeber Thomas Prinzhorn zum

Stichwort „Sponsoring“: „Lokale und regio­

nale Engagements haben einen hohen

Stellenwert, und der Austausch mit den

Kollegen zeigt die erstaunliche Vielfalt. Wer

kreativ vor Ort sucht, findet für jedes Unter ­

nehmen individuell sinnvolle Möglichkeiten.“

Zu den Favoriten im Sponsoring gehören kari­

tative Zuwendungen und die Förderung von

Kultur- oder Sportevents. Apropos Sport: Bei

der Förderung eines Vereins muss es nicht

immer der verwöhnte Spitzensport sein, viel gehende Eigeninitiative gefordert“, so Der Zulauf ist enorm, der Sportverein erhält

wichtiger sind Verwurzelung und Sympathie - Thorsten Mayländer, Sprecher des Kreises und eine stabilere Finanzierungsbasis und das

faktor in der Region. Während der Spitzen - Inhaber der Oldenburger Firma fm best. Seine Networking unter den Sponsoren hat sich

sport durchgestylte Pakete liefert, hapert es Lösung: Gemeinsam mit anderen Unterneh - bereits für das Neugeschäft bewährt.

bei regionalen Akteuren allerdings mitunter mern gründete er eine Sponsorengesellschaft

an der Professionalität. „Da ist dann weiter- mit verbindlichen Mindestbeiträgen. Fazit: www.vaf-ev.de

Teilnehmer versammeln sich beim elften Unternehmertreffen in der Eingangs halle des Gastgebers zum Gruppenbild.

19

VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION REPORT AUSGABE 01/2009

Externe Unternehmensnachfolge

Gründliche Planung ist das A und O Die Veräußerung des Unternehmens ist für viele kleine und mittelständische Betriebe eine schwierige und oft auch langwierige Entscheidung. Experten raten zwecks Absicherung der eigenen Familie und des Personals zu einer frühzeitigen Regelung, die eine realistische Einschätzung der Ertragslage beinhaltet.

Untersuchungen der Europäischen Kommis ­

sion zeigen, dass externe Nachfolgelösungen

auch bei kleinen und mittleren Unternehmen

zunehmen. Diese Steigerung ergibt sich meist

unmittelbar aus der Familiensituation: Zum

einen sinken seit 1965 die Geburtenzahlen in

Deutschland, wodurch generell weniger

Familienmitglieder als potenzielle Nachfolger

zur Verfügung stehen. Zudem entscheiden

sich Unternehmerkinder heute häufiger für

andere berufliche Perspektiven oder sind für

eine Unternehmensweiterführung nicht

geeignet. Da viele Familien heute erst ver­

gleichsweise spät gegründet werden, sind

viele Unternehmerkinder mit Beginn des

Rentenalters der Eltern schlicht noch zu jung,

um den elterlichen Betrieb zu führen.

Ist die Entscheidung, das eigene Unter ­

nehmen zu veräußern, erst einmal gefallen,

stehen viele Aufgaben an. Eine gründliche

Vorbereitung ist dabei das A und O. Dieser

Punkt werde jedoch vielfach unterschätzt,

meint der Stuttgarter Unternehmensberater

Wolfgang Hanitzsch und kommt gleich auf

den Punkt: „Was antworten Sie, wenn man

Wolfgang Hanitzsch berät Unternehmer zu Fragen der externen Nachfolge.

Sie heute fragt, ob ihre Firma zu verkaufen

ist? Was sagen Sie dann?” Nach Hanitzschs

Einschätzung sind viele Firmeninhaber schon

auf diese Frage nicht vorbereitet. „Wer bei

dieser ersten Frage bereits zögert, kann einem

potenziellen Käufer gleich zu Anfang nicht auf

bringt.” Die zum Teil schon viele Jahre festge­

setzte Preisvorstellung sei oft problematisch.

Nicht selten liege der realistische Wert unter

der Hälfte der ursprünglich vorgestellten

Summe. Denn letztlich sei für einen Käufer

nicht entscheidend, was man in den letzten

„So mancher gestandene Unternehmer hat nicht einmal die Basisdaten parat.“ Wolfgang Hanitzsch

Augenhöhe begegnen”, warnt er. Bedenklich

findet Hanitzsch, was er bei vielen Beratungs ­

gesprächen festgestellt hat: „So mancher

gestandene Unternehmer hat nicht einmal die

wichtigsten Basisdaten parat.” Oft könnten

selbst erfahrene Unternehmer nur grobe

Umsatz- und Gewinnangaben machen, und

vielfach sei diese Einschätzung bei genauer

Analyse völlig unrealistisch, erläutert

Hanitzsch. Dies führe zu Verzögerungen beim

Verkauf und nicht selten zu Verstimm ungen

zwischen den Verkäufern und Interessenten.

Unternehmen sind oft inhomogen

Zu einem ganz ähnlichen Fazit kommt auch

eine im vergangenen Jahr veröffentlichte

Untersuchung des Bonner Instituts für

Mittelstandsforschung (IfM): „Der Markt für

Unternehmensverkäufe ist nicht nur intrans­

parent, die zum Verkauf stehenden Unter ­

nehmen sind zudem inhomogen”. Dies habe

Auswirkungen auf die Verhandlungsphase, da

die Bewertung des Unternehmens und damit

die Kaufpreisfindung erschwert werde, lautet

die Schlussfolgerung.

Geht es, wie in den meisten Fällen, um den

Verkauf des Unternehmens kurz vor dem

Rentenalter, hört der Berater immer wieder

den einen Satz: „Ich habe mir vorgestellt,

dass mein Unternehmen mindestens XY Euro

30 oder 40 Jahren aufgebaut habe, sondern

wie sich die Ertragslage der letzten drei bis

vier Jahre darstelle.

Über 80 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind Familienunternehmen.

Jeder vierte der 3,5 Millionen Firmenchefs ist heute älter als 55 Jahre.

Ist ein Ruhestand im Rentenalter von 60 bis 65 Jahren geplant, ergibt sich daraus, dass pro Jahr für rund 70.000 Unternehmen eine Nachfolge ­regelung getroffen werden muss.

FAKTEN

Bei der gründlichen Analyse der Ertragslage

sind, so Hanitzsch, zahlreiche Aspekte zu

berücksichtigen - nicht immer zur Freude des

Verkäufers. Ein wichtiger Punkt sei beispiels­

weise die Frage, wie stark die Firma letztend­

lich von einer Person, nämlich dem Chef,

abhängt. Basiert ein Großteil des Geschäfts ­

erfolgs auf dem Beziehungs-Netzwerk des

Besitzers, ergebe sich daraus als klare

Konsequenz, dass für den dauerhaften Erhalt

des Unternehmens ein Rückzug nur sehr lang­

sam möglich sei: „Wenn das Unternehmen,

wie es in vielen kleineren Betrieben der Fall

ist, stark von den Kontakten des Inhabers

abhängt, dann können bei einem schnellen

Rückzug der Umsatz und Gewinn des

Nachfolgers massiv einbrechen”, gibt

20

VERBANDSNACHRICHTEN FACHBEITRÄGE AUS DEM MITGLIEDERKREIS PRODUKTE UND LÖSUNGEN

Zunächst müssen Kauf- und Verkaufsinteressent eine Vertrauensbasis schaffen, darauf setzt Gerhard Förtsch.

Hanitzsch zu bedenken. Dem Nachfolger muss

also eine genügend lange Zeit eingeräumt

werden, in der er nicht nur das Geschäft, son­

dern auch die Kunden kennenlerne. Dass es

trotz dieser Empfehlung auch anders gehen

kann, erlebte Dierk Proppe, der das

Systemhaus Fundel + Kurtz im schwäbischen

Kusterdingen übernahm: Nach einer inten ­

siven, achtwöchigen Verhandlungsphase

erfolgte die Übergabe einschließlich Infor ma ­

tion der Mitarbeiter innerhalb eines Tages.

Danach zog sich der Vorbesitzer aus dem

Unter nehmen zurück.

Neben den Kontakten werden oft auch der

Wert und die Struktur der Kundschaft falsch

eingeschätzt. Gerade bei dem in der TK-

Branche äußerst wichtigen Punkt der Service-

und Mietverträge sei etwa zu beachten, von

wie vielen großen Kunden der Geschäfts ­

erfolg der nächsten Jahre abhängt und wie

lange die Verträge im Einzelnen noch laufen.

Stehen viele Verträge kurz vor der

Kündigungs zeit, sei dies für den Nachfolger

natürlich ein ganz wichtiger Aspekt, der bei

der Berechnung der Kaufsumme beachtet

werden müsse. Ist das TK-Systemhaus stark

von einem oder zwei Großaufträgen abhän­

gig, ist das Risiko für den Käufer selbstver­

ständlich weitaus höher als bei einer Firma,

die über viele, solide Mittelstandskunden ver­

fügt.

Alle Details müssen auf den Tisch

Auch die Personalstruktur und die vorhande­

nen Zertifizierungen sind von entscheidender

Bedeutung. Wie hoch sind die laufenden

Gehaltskosten? Über welche Zertifizierungen

verfügen die Mitarbeiter? Und bleiben die

besonders qualifizierten Mitarbeiter dem

Unternehmen auf absehbare Zeit erhalten,

oder sind die Fachkräfte gerade schon auf

dem Absprung? Diese Fragen zu beantwor­

ten, ist nicht immer angenehm! So gehört

auch auf den Tisch, wie viel Gehalt sich der

Chef selbst bislang gegönnt hat und ob auch

Familienmitglieder mit realistischen oder

unrealistischen Gehältern versorgt werden.

Nicht unbedeutend ist auch der Blick auf den

Fuhrpark des Betriebes. Wenn neben den

Transportern des Kundendienstes auch noch

diverse Luxuskarossen des Chefs mit langen

Leasingverträgen in den Büchern stehen, sind

das zusätzliche Hürden.

Ein ebenfalls wichtiger Punkt ist der

Lagerbestand: Während etwa bei einem

Juwelier ein seit zwei Jahren nicht verkauftes

Schmuckstück kaum an Wert verliert, stellt

sich das – realistisch betrachtet – bei

Telefonanlagen, Software und Routern völlig

anders dar. „Was in manchen Büchern als

enormer Lagerwert angegeben wird, ist leider

im realen Geschäft kaum noch etwas wert”,

warnt Hanitzsch. Ein anderer Stolperstein

kann die eventuell vorhandene Unterneh ­

mens immobilie sein. Was sich für den bisheri­

gen Eigner vielleicht als steuerlich vorteilhaft

erwiesen hat (die Firma ist Mieter im eigenen

Gebäude), ist für den Übernahmekandidaten

eine weitere Klippe, die den Kaufpreis oder

die laufenden Kosten sinnlos nach oben

treibt. In vielen Orten ist heute ein Überange­

bot an Gewerbeimmobilien vorhanden, so­

dass die Miete in der Nachbarschaft oft weit­

aus günstiger ausfällt.

Verunglückte Nachfolgeprozesse sind nach Unter ­suchungen des Bundeswirtschaftsministeriums für zehn Prozent aller Insolvenzen in Deutschland ver­antwortlich.

FAKTEN

Wie den Preis ansetzen?

Welchen Betrag setzt der Verkäufer also an,

wenn er keine Phantasiebeträge nennen will,

sondern eine ernsthafte Verkaufsabsicht hat?

Viele Geschäftsinhaber veranschlagen den

Faktor 12 des Jahresertrags als Kaufpreis.

„Das ist heutzutage völlig unrealistisch”

betont Hanitzsch. Die meisten Übernahmen

werden vielmehr zum drei- bis fünffachen

Wertermittlung ist kein Hexenwerk, davon ist Norbert Luchtenberg überzeugt.

Wert des Jahresertrags vereinbart. Das hält

der Unternehmensberater für adäquat: „Die

Kosten für den Kauf muss der Nachfolger in

fünf Jahren wieder drin haben”, ist Hanitzsch

überzeugt.

Der eigentliche Weg zum Verkauf ist somit

erst dann frei, wenn eine realistische

Einschätzung des Unternehmenswertes vor­

liegt. Doch wie informiert man sich dann über

die weiteren Schritte, und wie findet man

letztlich den passenden Käufer? Laut

Untersuchung des Bonner Instituts für

Mittelstandsforschung (www.Ifm-bonn.de)

werden mehrere Wege in Anspruch genom­

men, den passenden Kandidaten zu finden.

Neben ersten Basis informationen, die man

auch in Internetforen wie etwa bei

www.nexxt-change.de findet, wird vielfach

Kontakt zu Industrie- und Handels kammern

und Handwerkskammern aufgenommen.

Deren Angebot unterscheidet sich aber regio­

21

VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION

nal: Gut ein Viertel der IHKs bietet

Weiterbildungskurse, Coaching und Komplett ­

begleitungen an. Unterstützung der HWKs

erstrecken sich in erster Linie auf

Informationsmaterial, persönliche Beratungs ­

gespräche sowie Unterstützung im Such ­

prozess.

„Konkret für Systemhäuser der Telekommuni ­

kation bietet darüber hinaus auch die GFT

Gemeinschaft Fernmelde-Technik eG

Beratung und Unterstützung”, betont Norbert

Luchtenberg, kaufmännischer Vorstand der

GFT eG. Selbstverständlich werde ein solches

Anliegen absolut vertraulich behandelt. Bei

den bereits durchgeführten Beratungen der

GFT habe am Anfang fast immer die

Ertragswertfindung im Vordergrund gestan­

den, erläutert Luchtenberg: „Thema Nummer

eins ist die Frage, was das Unternehmen denn

tatsächlich wert ist.” Auch die solide kauf­

männische Bewertung des Vertragsbestands

sei in Verbindung mit Branchenkenntnis kein

Hexenwerk. Entscheidend für alle Fragen der

Wertermittlung, so Luchtenberg, seien „die

Ohne die Unterstützung durch einen versierten Experten wäre der Unternehmenskauf vielleicht nicht zustande gekommen, vermutet Dierk Proppe im Rückblick.

Konzentration auf die Fakten und die Einsicht,

dass sich aus einer ideellen Wertschätzung

nicht zwangsläufig ein Geldwert aus Käufer ­

sicht ableiten lässt.“

Die Dienstleistung von Kreditinstituten

besteht vor allem in der Vergabe von Krediten

REPORT AUSGABE 01/2009

an Nachfolger. Von den Mitgliedern des

Bundesverbandes Öffentlicher Banken

Deutsch lands bieten etwa zwei Drittel weite­

re Dienstleistungen an, knapp 40 Prozent

davon bieten die vollständige Begleitung des

Übergabeprozesses durch hauseigene Berater,

und ungefähr die Hälfte bietet Beratung zur

Beantragung von Mitteln aus öffentlichen

Förderprogrammen. Konkrete, spezifische

Informationen bieten sonst vor allem Rechts ­

anwälte, Notare, Steuerberater, Wirtschafts ­

prüfer und – nicht zuletzt – Unternehmens ­

berater.

Branchenkenntnis und eigene Intuition

Wichtiger als die externe Hilfe ist nach

Einschätzung von Gerhard Förtsch, Geschäfts ­

führer des Systemhauses TeleSys Kommunika ­

tions technik GmbH im fränkischen

Breitengüßbach, jedoch die eigene Beurtei ­

lung: „Wenn ich mit einem Geschäftsführer

über eine Übernahme spreche, dann muss

unbedingt auf beiden Seiten Vertrauen da

sein”, ist Förtsch überzeugt. Erst im zweiten

Schritt blickt Förtsch, dessen Unternehmen

bereits mehrfach andere Betriebe oder

Unternehmensteile übernommen hat, auf die

Details, die ihm angeboten werden. „Hier ste­

hen in unserer Branche natürlich die Service-

und Mietverträge im Mittelpunkt”, so

Förtsch. Ganz ähnliche Erfahrungen machte

„Fundel + Kurtz” Geschäfts führer Dierk

Proppe: „Zuerst einmal galt es, gegenseitig

eine Vertrauensbasis aufzubauen. Das war am

Anfang gar nicht so einfach: Zwei Monate

lang lief der Kontakt nur über zwischenge­

schaltete Makler”, erläutert Proppe. Erst dann

kam es zu direkten Gesprächen.

Auch die Produktpalette und die Mitarbeiter

des Übernahmekandidaten müssen passen.

„Wenn sich die Philosophie der Mitarbeiter

von unserem eigenen Denken völlig unter­

scheidet, wäre die Übernahme sehr fraglich”,

weiß Förtsch. Erst wenn die genannten

Faktoren allesamt zur Zufriedenheit geklärt

seien, erfolge der Blick in die Geschäfts ­

bücher. Hilfe bei der Übernahme anderer

Unternehmen hat der TeleSys-Geschäftsführer

erst einmal in Anspruch genommen. Der

Einsatz eines Unternehmensberaters seitens

des Verkäufers und seiner selbst erwies sich

jedoch letztlich für ihn als hinderlich: Die

Bewertungen der beiden Berater lagen him­

melweit auseinander. „Später haben wir uns

„Externe Unternehmensnachfolge“ Wertermittlung, Prozessgestaltung, Kommunikation mit Hauptreferent Wolfgang Hanitzsch

12. Mai 2009, Frankfurt am Main Adressaten: Unternehmer

Weitere Infos: www.vaf-ev.de

WORKSHOP

dann doch noch geeinigt – ohne die Berater,

im persönlichen Gespräch”, erklärt Förtsch.

Kollege Proppe setzte bei seiner Übernahme

hingegen fest auf die enge Kooperation mit

einem Treuhänder, der auch alle Steuerfragen

und notariellen Aufgaben mit betreute. „Diese

vertrauensvolle, enge Zusammenarbeit war

extrem wichtig” ist Proppe überzeugt. Ohne

die Hilfe eines solchen Spezialisten wäre die

Kaufvereinbarung entweder nicht zustande

gekommen oder kritische Punkte wären über­

sehen worden. „Es war keineswegs so, dass

auf Anhieb alles stimmte”, betont Proppe.

Sogar einen Tag vor der anberaumten

Vertragsunterzeichnung galt es noch, eine

problematische Frage zu klären. „Selbst an

diesem letzten Tag bestand noch die Gefahr

des Scheiterns”, erinnert sich der heutige

Geschäftsführer.

Im Falle TeleSys erfolgte die Kontaktaufnahme

von Verkäufern und Interessenten übrigens

ausschließlich über persönliche Kontakte:

Selbstverständlich kennt man nach einigen

Jahren in der Branche die Mitbewerber in der

Region. Darüber hinaus sei der VAF als

„Kontaktplattform“ sehr wertvoll, denn auch

hier werde der Netzwerk-Gedanke gepflegt.

Autor: Folker Lück, Redakteur, VAF Report

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VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION REPORT AUSGABE 01/2009

Panasonic: GSM-Mobility-Lösung

Wettbewerbsvorteil Erreichbarkeit

Die Softwarelösung Mobisma von Panasonic integriert Mobiltelefone in die Kommunika ­tions systeme KX-TDA, KX-TDE und KX-NCP.

Eine effiziente Kommunikation ist für

Unternehmen ein Wettbewerbsfaktor. Flexi ­

bilität und kurze Reaktionszeiten spielen

dabei tragende Rollen. Die Softwarelösung

Mobisma von Panasonic dient der Integration

von Mobiltelefonen in die Kommunikations ­

systeme KX-TDA, KX-TDE und KX-NCP.

Mitarbeiter in kundenorientierten Unter ­

nehmen müssen stets erreichbar sein. Aus

diesem Grund erhalten die Verfügbarkeit

sowie eine standortunabhängige Integration

der Ansprech partner einen immer höheren

Stellen wert. Die Panasonic GSM-Mobility-

Solution sorgt für die direkte Einbindung der

Mobil telefone in vorhandene Kommunika ­

tions systeme. Auf Basis einer Java-basierten

Soft ware können mobile Teilnehmer wichtige

Leistungsmerkmale ihrer Nebenstelle mitneh­

men und sind somit unabhängig von ihrem

Standort unter der gewohnten Rufnummer

erreichbar.

Aastra: Unified Communications & Collaboration

Über das Mobiltelefon wird auf zahlreiche

Funktionalitäten des regulären System ­

endgeräts zugegriffen. „Parallel Ring“ sorgt

für das gleichzeitige Klingeln des Mobil ­

telefons und des Arbeitsplatztelefons.

Für interne Gespräche kann die jeweilige

Bürodurchwahl anstelle der kompletten

Rufnummer gewählt werden. Die letzten 25

getätigten Anrufe werden in einer Anrufliste

festgehalten und somit schnell wiedergefun­

den. Darüber hinaus können die Nutzer ihren

Präsenzstatus sowie die automatische Rufum ­

leitung über das Mobiltelefon einstellen bzw.

ändern. Mailbox-Nachrichten lassen sich

abhören und verwalten sowie Anrufe an

Kollegen weiterleiten.

Panasonic Deutschland Eine Division der Panasonic Marketing Europe GmbH

Winsbergring 15, 22525 Hamburg, www.panasonic.de

Individuelle Lösungen für Unternehmen jeder Größe

Flexibilität und Individualisierung: Aastra setzt auf offene Standards für die Lösungs­architekturen von Kommunikationssystemen.

Unternehmen aller Größenordnungen sehen

sich heute mit ständig wechselnden Anfor de ­

rungen an ihre Kommunikationsinfrastruk ­

turen konfrontiert. So sind Flexibilität und

Anpassungsfähigkeit von Kommunikations­

lösungen ebenso gefragt wie maximale

Möglichkeiten zur Individualisierung bzw.

Integration der Lösungen in die Prozess ­

landschaft von Kunden. Aastra ermöglicht

System häusern und -integratoren, Mobility- und

Unified-Communications-&-Collaboration­

(UCC-)Lösungen aus seiner Produktpalette

auszuwählen und diese den individuellen

Anforderungen und Prozessen ihrer Kunden

anzupassen.

Aastra zählt zu den Pionieren und führenden

Anbietern von Kommunikationssystemen, die

offene Standards (wie z. B. SIP) unterstützen.

Im Mittelpunkt aller IP-basierten Lösungs­

architekturen steht die Standardi sierung –

unabhängig davon, ob es sich hierbei um

Lösungen für die Konvergenz von Multimedia-

Applikationen oder um eine kostengünstige

Integration mobiler oder schnurgebundener

IP-Telefone in das Unternehmensnetzwerk

handelt. Dank der Systeme von Aastra können

jetzt erstmals auch kleinere Unternehmen von

den technischen Möglichkeiten und individu­

ell angepassten Lösungen profitieren, was

bisher nur Unternehmen mit großen

Telefonanlagen oder komplexen Callmanager-

Installationen vorbehalten war.

Aastra DeTeWe GmbH, Zeughofstr. 1, 10997 Berlin Internet: www.aastra.de, E-Mail: [email protected]

24

VERBANDSNACHRICHTEN FACHBEITRÄGE AUS DEM MITGLIEDERKREIS PRODUKTE UND LÖSUNGEN

Funkwerk: bintec Media Gateways

UC und Servervirtualisierung Unified-Communications-Lösungen (UC) stei­

gern die Effizienz von Kommunikations- und

Arbeitsorganisation, Servervirtualisierung

redu ziert die Betriebskosten. So weit, so gut!

Problem: Die am Markt erhältliche Virtuali ­

sierungssoftware unterstützt nicht ausrei­

chend die physikalischen Schnittstellen der

erforderlichen Erweiterungen mit Steckkarten.

Es gibt zwei Ansätze, dieses Problem zu lösen.

Einerseits setzen UC-Hersteller wie Microsoft

und Swyx im Sprach- und Faxbereich auf IP-

basierte Protokolle wie SIP und T.38, anderer­

seits können auch bestehende Protokolle wie

CAPI für ISDN über das LAN zur Verfügung

gestellt werden. Für beide Ansätze bietet

Funkwerk zertifizierte Produkte für eine bar­

rierefreie UC-Lösung, auch bei Virtualisierung

der Serverlandschaft.

Swyx hat die Produkte aus der

bintec-Media-Gateway-Reihe

mit dem SwyxWare-Server

zertifiziert. Tobit und SerVonic,

Vertreter des zweiten An ­

satzes, haben Sprach- und

Faxanwen dun gen für die

Remote-CAPI der bintec Media

bintec Media Gateways unterstützen unterschiedliche UC-Ansätze. Gateways zertifiziert.

ITD: Trafficlyser

VoIP-Probleme erkennen und beseitigen Mit dem Trafficlyser-Messsystem von ITD

Informationstechnologie steht dem Anwender

ein Werkzeug zur Verfügung, um VoIP-

Migrationen problemlos umzusetzen. Durch

gezielte, aktive Messungen (VoIP-Readiness-

Check) können Netzwerke optimal auf

Schwachstellen untersucht werden: Das

sichert die Qualität von VoIP-Verbindungen

und das Vertrauen des Kunden.

Tools zur Langzeitüberwachung und

Fehlersuche (Troubleshooting) erlauben den

Einsatz im laufenden Netzbetrieb. So werden

eventuelle Probleme frühzeitig erkannt und

können beseitigt werden. Die Qualitäts ­

bewertungen erfolgen passiv nach dem E-

Modell (MOS-Faktor) und aktiv durch das

Verfahren PESQ zur Sprachqualitäts beur ­

teilung, bei dem Sprachreferenzen eingesetzt

werden. Das Trafficlyser-Messsystem

verfügt über ein umfassendes, indivi­

duell anpassbares Reportingtool, um

die Messergebnisse grafisch auszuge­

ben. Um sich von der Leistungs ­

fähigkeit der Produkte zu überzeugen,

können aktive Teststellung direkt bei

ITD angefordert werden.

Trafficlyser eVT – der einfache

VoIP-Tester für den Service

ITD Informationstechnologie präsen­

tiert zur CeBIT 2009 den Trafficlyser

eVT, ein neues leistungsfähiges Tool zur

Simulation von VoIP-Verbindungen an einem

Ethernet-Netz knoten. Das Tool bietet zahlrei­

che Zusatz funktionen (Verbindungsliste,

Erfassung von Qualitätsmerkmalen uvm.).

Durch die leicht verständliche Benutzer ober ­

Für den Einsatz als Media Gateway wurden

die bewährten bintec-Router der Rxxxx-Serie

sowohl um VoIP-Media-Gateway als auch um

Remote-CAPI-Funktionalität erweitert. Sie

bieten damit neben VPN- und Internetzugang

(DSL, ISDN, UMTS) auch SIP-basierte

Unterstützung für VoIP, VoVPN und Fax-over-

IP. Die Remote-CAPI-Funktionalität erlaubt

die Nutzung als virtuelle ISDN Karte.

Die Geräte der bintec-Rxxxx-Serie ermögli­

chen diese neuen Funktionalitäten durch

Einsatz eines DSP-Erweiterungsmoduls. Je

nach Gerät können 4, 8 oder 30 Kanäle für

Sprache und Fax mit T.30 und T.38 gleichzeitig

bedient werden. Der Übergang ins ISDN

erfolgt über S0 bzw. S2M.

www.funkwerk-ec.com

fläche ist dieses Messgerät für den Service ­

bereich sehr gut geeignet. Besuchen Sie ITD

auf der CeBIT 2009: Halle 13, Stand B19.

ITD Informationstechnologie GmbH & Co. KG Flensburg, Telefon: 0461 8051761

[email protected], www.trafficlyser.de

25

VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION REPORT AUSGABE 01/2009

Steinmayr: Managementsoftware

Mehr Intelligenz im Netz Als führendes Softwareunternehmen für Netzwerk-Service-Management gehört Stein ­mayr seit 2008 zur TCC-Gruppe, einem umfas­senden Systemintegrator, Spezialisten für Netzzugänge sowie TK-Systeme und zugleich einem der größten Avaya-Business-Partner in Deutschland.

Die Netzwerk-Managment-Software von Steinmayr schafft Transparenz.

Ferrari: OfficeMaster Gate

OfficeMaster Gate: Intelligenter Unified Communications Controller/

Das Kommunikations-Multitalent

change 2007 und

Office Communi ­

cations Server mit

einer bereits vor han ­

denen TK-Anlage.

Der Berliner Anbieter

professioneller UC-

Lösungen, Ferrari Mediagateway im externen Edelstahlgehäuse

Keine Frage, Unified Communications steht

heutzutage ganz weit oben auf der Agenda

der Unternehmen. Längst hat sich herum­

gesprochen, dass eine schnelle und reibungs­

lose Kommunikation ein Mehr an Kunden ­

nähe garantiert und so Wettbewerbsvorteile

sichert. Dabei setzen die ITK-Verant ­

wortlichen häufig auf eine Kombination aus

den IP-basierten Microsoft-Produkten Ex ­

In Zentrum der Softwareentwicklung von Steinmayr steht die „ATRADIS<”-Produkt­familie mit den Modulen: Collect, Manage, Supply und Observe, welche alle Aufgaben für eine ganzheitliche Funktionalität von ITK-Netz­werken übernehmen: Dokumentation, Dar ­stell ung, Managing, Überwachung, Betrieb und Abrechnung von Daten im Netzwerk. Die

electronic AG, bietet das

hierfür benötigte Gateway an.

Diese Hardware ermöglicht das zuverlässige

Zusammenspiel der IP-basierten Microsoft-

Plattformen mit einer ISDN-basierten TK-

Infrastruktur. OfficeMaster Gate übernimmt

hier eine zentrale Rolle und transformiert

Microsofts SIP über TCP auf DSS1 bzw. Q-SIG.

Ferrari electronic bietet OfficeMaster Gate in

verschiedenen Varianten an. Je nach Bedarf

hohe Innovationskraft der „ATRADIS<”-Pro ­dukte belegen zahlreiche, namhafte Referenzen und über 20 Jahre Entwicklererfahrung.

Weltpremiere von ATRADIS< Balance Auf der CeBIT 2009 präsentiert Steinmayr die jüngste Innovation: ATRADIS< Balance. Dieses Modul rechnet alle ITK-Verfahren und -Kom ­ponenten im Unternehmen schnell und einfach ab. Die verwendeten Daten werden verwaltet und gesichert. Das Resultat: über­sichtliche Abwicklung und klare Ergebnisse sowie Erkenntnisse in der Wertschöpf ungs ­kette. Eine genaue Abstimmung auf die Unternehmensstruktur und die individuellen Ansprüche lassen den resultierenden Nutzen direkt vor Ort entstehen. Ein Mehrwehrt, der sich nachhaltig auszahlt. Besuchen Sie Stein ­mayr auf der Cebit: Halle 12, Stand C06!

Uwe Danzeglocke, Senior Consultant, Steinmayr Net Intelligence GmbH, Tel.: 02202 9542-271,

E-Mail: [email protected]

stehen diese mit 2, 8, 30 oder 60 ISDN-

Kanälen zur Verfügung.

Für Unternehmen, die die grundlegenden

Unified-Messaging-Funktionen von Exchange

2007 wie Voicemail und Faxempfang im

Rahmen einer professionellen Business ­

kommunikation erweitern wollen, bietet sich

zusätzlich der Einsatz der Unified

Communications Suite OfficeMaster für

Exchange an. Damit können die Anwender

auf das komplette Spektrum moderner

Kommunikation zugreifen. Dazu gehören ins­

besondere der Faxversand aus Exchange und

dem vorhandenen ERP-System sowie SMS-

und CTI-Funktionen.

Ferrari electronic AG, Ruhlsdorfer Straße 138, D-14513 Teltow, www.ferrari-electronic.de

26

VERBANDSNACHRICHTEN FACHBEITRÄGE AUS DEM MITGLIEDERKREIS PRODUKTE UND LÖSUNGEN

Termine

Verbandstermine

Von Bis Titel Bezeichnung Ort

IT-Recht und Musterverträge

VAF-/GFT-Frühjahrstagung

Externe Unternehmensnachfolge

20. Jahrestagung der Vertriebsleiter

VAF-/GFT-Herbsttagung

28. Jahrestagung Technik & Service mit Technik-Workshop

31.03.2009 01.04.2009 Schulung Hilden

29.04.2009 30.04.2009 Tagung Köln

12.05.2009 Workshop Frankfurt a. M.

19.06.2009 20.06.2009 Fachtagung Bad Lippspringe

24.09.2009 25.09.2009 Tagung Hamburg

29.10.2009 31.10.2009 Fachtagung Trier

Weitere Informationen finden Sie unter www.vaf-ev.de.

Kurstermine in Hilden

Zeitraum Titel

Expe

rten

kurs

e A

ufba

ukur

seEi

nfüh

rung

skur

se

22. - 24. Juni Professionelle Netzwerktechnik Impressum

Modul A für Techniker (mit Onlinevorkurs) VAF Report

23. - 25. September Professionelle Netzwerktechnik Modul B für Techniker (mit Onlinevorkurs)

Mitgliedermagazin und Informationsschrift für

mittelständische Systemhäuser

25. - 26. Juni Professionelle Netzwerktechnik Ausgabe: 01/2009

21. - 22. September

Modul A für Vertriebsmitarbeiter

Professionelle Netzwerktechnik Modul B für Vertriebsmitarbeiter

Anfragen für redaktionelle Beiträge und Anzeigen

an den Herausgeber:

25. - 29. Mai VAF Bundesverband Telekommunikation e.V.

31. - 04. September TCP/IP-Protokolle in der Praxis Otto-Hahn-Straße 16

14. - 16. September VoIP-Vormessung 40721 Hilden

Tel.: 02103 700-250

16. - 18. März Fax: 02103 700-106 28. - 30. September Fehleranalyse im LAN/WAN Internet: www.vaf-ev.de

21. - 22. April 09. - 10. November WLAN und VoWLAN

E-Mail: [email protected]

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht

27. - 29. April 07. - 09. September Microsoft Active Directory

unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.

Verantwortlich für den Inhalt:

22. - 26. Juni Martin Bürstenbinder (V.i.S.d.P.) 05. - 09. Oktober Sicherheit in Netzwerken

05. - 06. Mai 17. - 18. September QoS in Netzwerken

18. - 19. Mai 11. - 12. November Routing in Netzwerken

08. - 09. Juni 23. - 24. November SIP-Technologien im Detail

Inho

use-

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lung

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Redakteur: Folker Lück

Fachbereichsleiter: Mathias Hein

Redaktionsassistentin: Andrea Siebel

Anzeigenannahme: Andrea Siebel, [email protected]

Gestaltung: StarkDESIGN, Team für visuelle

Kommu nikation, Nottuln

Lektorat: textschliff, Stephanie Esser

Titelbild: www.shutterstock.com

Bildmaterial: www.photocase.com, Aastra-DeTeWe,

BITKOM, ITD, Funkwerk, Panasonic, Samsung, (Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 17. Juli 2009) Siemens, Steinmayr, VAF

Ansprechpartnerin: Andrea Siebel, 02103 700-253, [email protected] ISSN 1866-9743

Mehr unter www.vaf-ev.de, VAF Report online www.vaf-ev.de

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Steinmayr Atradis< dokumentiert Netzwerke, managt Prozesse, überwacht das gesamte System

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Steinmayr Net Intelligence – Ein Unternehmen der TCC-Gruppe.

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