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THE ARTS OF SUCCESSION. CREATING DYNASTIES IN THE ANCIENT WORLD AND BEYOND Für jede Monarchie bedeutet der Tod des Herrschers eine unvermeidliche Krise. In diesem Mo- ment hält die politische Ordnung gewissermaßen für einen Moment den Atem an und lässt strukturelle Kontingenzen zu. Wie dramatisch dieser Moment ist, hängt dabei ganz von der Art der Alleinherrschaft ab: Die Art und Weise, wie der Nachfolger bestimmt wird, wirft konkur- renzlos scharfes Licht auf die Parameter der bestehenden Ordnung. Betrachtet man die Sukzession als ganze, lässt sich für jede Alleinherrschaft eine Sequenz er- stellen, die den Weg von einem Herrscher zum nächsten gliedert. Sie reicht über Designations- mechanismen bis zur Teilübertragung von Kompetenzen auf den Nachfolger in spe. Ebenfalls relevant sind Blutsverwandtschaft und ihre rechtlichen Äquivalenzen (Adoption), Abstam- mungsfiktionen und Heiratsverbindungen. Der Abschluß der Sequenz ist die Inversion im Ver- hältnis zwischen Vorgänger und Nachfolger: die inszenierte Erinnerung an den toten Herr- scher, seine Verehrung oder Nichtverehrung post mortem. Unter diesen Umständen eignet sich die Betrachtung der Sukzessionsregime in besonderem Maße für einen Monarchievergleich. Der ins Auge gefasste Zeitrahmen reicht dabei von den altorientalischen monarchischen Herrschaften des 1. Jahrhunderts v. Chr. bis zu den germani- schen Reichsbildungen der Spätantike bzw. des Frühmittelalters. Kontakt: Dr. Steffen Diefenbach | [email protected] LAGEPLAN KONSTANZ STADT-->WALDHAUS JAKOB VIA BUS 5

The ArTs of succession. creATing DynAsTies in The AncienT ... · creATing DynAsTies in The AncienT WorlD AnD BeyonD Für jede Monarchie bedeutet der Tod des Herrschers eine unvermeidliche

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Page 1: The ArTs of succession. creATing DynAsTies in The AncienT ... · creATing DynAsTies in The AncienT WorlD AnD BeyonD Für jede Monarchie bedeutet der Tod des Herrschers eine unvermeidliche

The ArTs of succession. creATing DynAsTies in The AncienT WorlD AnD BeyonD

Für jede Monarchie bedeutet der Tod des Herrschers eine unvermeidliche Krise. In diesem Mo-ment hält die politische Ordnung gewissermaßen für einen Moment den Atem an und lässt strukturelle Kontingenzen zu. Wie dramatisch dieser Moment ist, hängt dabei ganz von der Art der Alleinherrschaft ab: Die Art und Weise, wie der Nachfolger bestimmt wird, wirft konkur-renzlos scharfes Licht auf die Parameter der bestehenden Ordnung. Betrachtet man die Sukzession als ganze, lässt sich für jede Alleinherrschaft eine Sequenz er-stellen, die den Weg von einem Herrscher zum nächsten gliedert. Sie reicht über Designations-mechanismen bis zur Teilübertragung von Kompetenzen auf den Nachfolger in spe. Ebenfalls relevant sind Blutsverwandtschaft und ihre rechtlichen Äquivalenzen (Adoption), Abstam-mungsfiktionen und Heiratsverbindungen. Der Abschluß der Sequenz ist die Inversion im Ver-hältnis zwischen Vorgänger und Nachfolger: die inszenierte Erinnerung an den toten Herr-scher, seine Verehrung oder Nichtverehrung post mortem.Unter diesen Umständen eignet sich die Betrachtung der Sukzessionsregime in besonderem Maße für einen Monarchievergleich. Der ins Auge gefasste Zeitrahmen reicht dabei von den altorientalischen monarchischen Herrschaften des 1. Jahrhunderts v. Chr. bis zu den germani-schen Reichsbildungen der Spätantike bzw. des Frühmittelalters.

Kontakt: Dr. Steffen Diefenbach | [email protected]

LAgEPLAN KONSTANZ STADT-->WALDHAUS JAKOB VIA BUS 5

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DONNERSTAg, 25.07.20139.30 Einführung

10.00 NINO LURAgHI (PRINCETON) Regime change or routinization of charisma: succession and dynasty in greek tyrannies

11.00 Kaffee

11.30 MANUELA MARI (CASSINO) Royal funerals and succession in ancient Macedonia

12.30 Mittagessen

14.00 ANN-CATHRIN HARDERS (BIELEFELD) ‚Power is power‘ – Hellenistische Königinnen im Spiel um die Nachfolge

15.00 BORIS CHRUBASIK (TORONTO) Succession, Seleukid style

16.00 Kaffee

16.30 MARgHERITA FACELLA (PISA) genealogies, investitures and dynastic struggles in the kingdoms of Cappadocia and Commagene

18.45 Abendvortrag RONALD ASCH (FREIBURg) Der Kampf um das dynastische Erbrecht: England und Frankreich im Vergleich von der Mitte des 16. bis zum frühen 18. Jahrhundert

FREITAg, 26.07. 20139.00 KAI TRAMPEDACH (HEIDELBERg) Das Problem der Sukzession bei den Hasmonäern

10.00 JULIA WILKER (PENN STATE) New out of old: Structures of succession in Herodian Judea

11.00 Kaffee

TAgungsProgrAmm

11.30 LORAND DéSZPA (HEIDELBERg) Fluide Identitäten: Zur Dynamik dynastischer Rollen in der gens Flavia

12.30 Mittagessen

14.00 ULRICH gOTTER (KONSTANZ) Blutige geschichten und intentionale Verkrümmungen. Adoptionen und das „Adoptivkaisertum“ des 2. Jahrhunderts n. Chr.

15.00 MATTHIAS HAAKE (MüNSTER) ‚... weil mein Sohn (...) - mit gutem glück! - zu den Hoffnungen auf die Herrschaft aufstieg und dem Vater beigeordnet wurde ...‘ Das Problem der kaiserlichen Nachfolge im ‚langen‘ dritten Jahrhundert

16.00 Kaffee

16.30 STEFFEN DIEFENBACH (KONSTANZ) Sukzession und dynastische Herrschaft im 4. Jahrhundert n. Chr.

17.30 HENNINg BöRM (KONSTANZ) Sukzessionskrisen im Westen des Römischen Reiches von Honorius bis Petronius Maximus

SAMSTAg, 27.07. 20139.30 HELMUT REIMITZ (PRINCETON) Between Ireland and Rome: the art of succession in the Frankish kingdoms under the Merovingians (6th to 8th cent.)

10.30 WALTER POHL (WIEN) ‚Morbus gothicus‘. Nachfolgeprobleme bei Westgoten und Langobarden

11.30 Kaffeepause

12.00 Schlußdiskussion

Die Veranstaltung findet im Speichersaals des Konzilgebäudes, Hafenstraße 2, 78462 Konstanz statt. Nähere Informationen unter: http://www.exc16.de/cms/veranstaltungen.html