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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution4.0 International License.
Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschungin Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung derWissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht:Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz.
Sie läßt sidi durdi Kühlung auf — 8 0 ° und anschließen-des Abpumpen des mitkondensierten C.H6 in Form eines hauchfeinen, hellroten, äußerst luftempfindlichen Belags isolieren.
Die Verbindung sublimiert im Hochvakuum bei 60—80° in tief rubinroten Nadeln oder Rauten, Kristallformen, wie sie audi für Fe(C5H5)2 , Co(C5H5)2 und Ni(C-H.)2
charakteristisch sind. Sie ist bei Sauerstoffausschluß völ-lig beständig, Licht zersetzt nicht, auch N.,-gesättigtes Wasser greift nicht an. In organischen Mitteln, wie Ben-zol oder Äther, löst sie sich mit roter Farbe. Sie schmilzt bei 173° unter N, scharf und unzersetzt zu einer roten Flüssigkeit und weist damit denselben Schmelzpunkt wie Fe(C5H.)2 , CO(C5H5)2 und Ni(C.H5)2 auf. Demnach liegt der bisher unbekannte Di-cyclopentadienylkomplex des zweiwertigen Chroms Cr(C-H3)., vor.
Zum Beweis wurde noch ein D e b y e - S c h e r r e r -Diagramm aufgenommen. Es zeigt erwartungsgemäß die-selbe charakteristische Linien- und Intensitätenfolge wie eine Vergleichsaufnahme von Fe(CgH5)2 .
Über die flüchtige, farblose Di-cyclopentadienylverbin-dung des Mangans, welche sidi in entsprechender Weise durch thermischen Abbau von [Mn(NH3)6](C_H5)9 2 er-hatlen läßt, soll demnädist gesondert berichtet werden.
Die Untersuchungen werden fortgesetzt.
jV-Trityl-Aminosäuren und -peptide
Von A n n e l i e s e H i l l m a n n - E l i e s , G ü n t h e r H i l l m a n n und H o r s t J a t z k e w i t z Chem. Laboratorium der Med. Univ.-Klinik Tübingen
(Prof. Dr. H. B e n n h o l d ) , und Klinisches Institut der Deutschen Forschungsanstalt
für Psychiatrie (Max-Planck-Institut), München (Prof. Dr. W. W a g n e r)
(Z. Naturforschg. 8 b, 4 4 5 ^ 4 6 [19531; eingeg. am 25. Juni 1953)
H e 1 f e r i c h und Mitarbeiter hatten die von ihnen mit Erfolg auf die Substitution von reaktionsfähigen Wasserstoffatomen der primären alkoholischen Gruppen bei Kohlenhydraten angewandte Einführung des Tri-phenylmethyl(Trityl)-Restes u. a. auch auf die Amino-wasserstoff-Substitution bei Glycin, Alanin sowie Glycyl-glycin ausgedehntx. Eine Reihe anderer JV-Tritylverbin-dungen waren bereits früher beschrieben worden2. Wir prüften die Verwendungsfähigkeit von IV-Tritylamino-säuren und N-Tritylpeptiden für die Synthese von Pepti-den über energiereiche Zwischenverbindungen. Die be-kannte, überaus leichte Abspaltung des Tritylrestes mit Mineralsäuren unter schonenden Bedingungen ließ solche Versuche sinnvoll erscheinen. Da die Herstellung von N-Trityl-Aminosäure-Derivaten nur in wasserfreiem Medium erfolgen kann, wurde die Kuppelung von Tritylchlorid (bzw. -bromid) mit den Aminosäureestern bzw. Ester-hydrochloriden in Pyridin analog der von H e 1 f e r i c h angegebenen Arbeitsweise oder in Chloroform bzw. Ben-
1 B. H e l f e r i c h , L. M o o g u. A. J ü n g e r , Ber. dtsch. chem. Ges. 58, 883 [1925]/
2 K. E l b s , Ber. dtsch. chem. Ges. 17, 703, 741 [1884]; 30,2044 [1897]; 35, 1827 [1902]; E. B e n a r y u. P. L o r th, 57, 1324 [1924].
zol unter Zusatz berechneter Mengen Trialkylamin vor-genommen. Die Ausbeuten betrugen hierbei durchschnitt-lich 60%. Eine praktisch quantitative Ausbeute wurde bei der Umsetzung von Tritylchlorid mit der doppelt-berechneten Menge der freien Aminosäureester in Benzol bei 1-stdg. Erwärmen auf dem Wasserbad erhalten. Die alkalische Verseifung der N-Tritylaminosäureester zeigte unterschiedliche Ergebnisse. Durch 1/a—2-stdg. Kochen mit 30% NaOH/Propylenglykol (1 :4 ) konnten unter ge-ringer Abspaltung von Triphenylcarbinol 2V-Trityl-glycin, N-Trityl-<i,/-alanin, N-Trityl-<Z,Z-leucin, Schmp. 203—204° (Zers.), Methanol-Wasser,
Gef. N 3,9, Ber. N 3,8;
N-Trityl-(Z,Z-valin, Schmp. 183°, Methanol-Wasser,
Gef. N 3,8, Ber. N 3,9;
N-Trityl-c/,Z-methionin, Schmp. 190—192° (Zers.), Metha-nol-Wasser,
Gef. N 3,6, Ber. N 3,6;
NN-Di-trityl-Z-cystin (Schmp. 150°), Methanol,
Gef. N 3,8, Ber. N 3,9;
N-Trityl-cU-phenyl-alanin, Schmp. 194° (Zers.), Metha-nol-Wasser,
Gef. N 3,6, Ber. N 3,4
in durchschnittlich 70-proz. Ausbeute erhalten werden. N-Trityl-leucin, -methionin, -phenyl-alanin-ester erwie-
sen sich als sehr schwer verseifbar. N-Trityl-cZ,/-serin, -Z-glutaminsäure, -/-tyrosin, -c/,/-tryptophan, -d,J-lysin konn-ten nicht dargestellt werden. Bei der alkalischen Versei-fung von A/-Trityl-cZ,Z-serin-äthylester durch Vs-stdg. Er-wärmen mit 5-proz. wäßrig-alkoholischer NaOH wurde der Tritylrest abgespalten, bei der Verseifung des N-Trityl-Z-glutaminsäure-diäthylesters unter gleichen Be-dingungen konnte nach dem Ansäuern mit Weinsäure-Lösung und anschließender Extraktion mit Äther eine nicht kristallisierende N-Trityl-carbonsäure erhalten wer-den, die beim Umlösen aus Alkohol unter Bildung von Glutaminsäure und Triphenyl-carbinol zerfiel. Bei ener-gischer alkalischer Verseifung trat ebenfalls Abspaltung des Tritylrestes auf. Aus N-Trityl-Z-tyrosin-äthylester, -cZ,Z-tryptophan-äthylester, N, N - Ditrityl - d,l - lysin-äthyl-ester konnten bei energischer alkalischer Verseifung zwar die Alkalisalze der N-Trityl-aminosäuren ohne wesentliche Abspaltung des Tritylrestes erhalten werden, nach dem Ansäuern mit Weinsäure und Ausäthern trat beim Ver-such, den Äther-Rückstand aus Alkohol umzukristallisie-ren, weitgehende Abspaltung des Tritylrestes auf. Auch die isolierten iV-Trityl-Aminosäuren zeigten bei erheb-licher Stabilität in alkalischem Medium eine Zerfalls-tendenz beim Aukristallisieren aus Alkohol unter Ab-spaltung des Tritylrestes als Triphenyl-carbinol; N-Trityl-c/,Z-phenyl-alanin wurde bei 4-facher Umkristalli-sation zu über 60% gespalten. In saurem Medium trat bei allen isolierten TV-Trityl-Aminosäuren sehr rasch Ab-spaltung des Tritylrestes auf, und zwar bereits beim Er-wärmen mit Essigsäure. Durch Behandeln mit absolut alkoholischer HCl wurden in quantitativer Ausbeute die Aminosäureester-hydrochloride bereits bei Zimmertem-
peratur erhalten. Durdi die Einführung des N-Tritylrestes wird die Reaktionsfähigkeit der Estergruppe so weit herabgesetzt, daß auch bei 20-stdg. Kodien der N-Tri-tyl-aminosäureester mit Hydrazinhydrat-Propanol keine Hydrazide erhalten werden konnten. Beim Kochen von N-Trityl-glycin-äthylester mit Hydrazinhydrat-Propanol trat Verseifung zum N-Trityl-glycin ein. N-Trityl-d,/-leucinester sowie N-Trityl-d,/-methioninester wurden weder verseift noch amidiert. Damit ist die Möglichkeit zur Synthese von N-Tritylpeptiden nach der Curtius-Methode ausgeschlossen.
Versuche zur Synthese von N-Tritylpeptiden über die gemischten Anhydride nach W i e l a n d - B o i s o n n a s 3
führten zu folgendem Ergebnis: N-Trityl-glycin reagierte mit Chlorkohlensäureester + Triäthylamin bzw. Tri-butylamin in Chloroform oder Benzol unter Bildung des gemischten Anhydrids. Dieses wird bei 12-stdg. Stehen-lassen mit Methylanilin in 60-proz. Ausbeute zum N-Trityl-glycyl-methylanilid, Schmp. 133°, Methanol-Wasser,
Gef. N 7,0, Ber. N 6,9
mit Glycin-äthylester (erhalten durch Umsetzung des Esterhydrochlorids mit Chloroform-Ammoniak 4 in 63-proz. Ausbeute zum bekannten 1 Trityl-glycyl-glycin-äthylester, Schmp. 162°, umgesetzt. Beim Behandeln von N-Trityl-d,/-valin, N-Trityl-d,/-leucin, N-Trityl-ci,/-methionin, N,N-Ditrityl-/-cystin mit Chlorkohlensäureester in Benzol + Tri-äthylamin trat zwar die Bildung von gemischten An-hydriden unter Abscheidung von Triäthylamin-hydro-chlorid auf, eine Amidbildung konnte jedoch auch bei 1-stdg. Erwärmen auf dem Wasserbad mit Methyl-anilin sowie Glycin-äthylester nicht festgestellt werden. Die Umsetzung von N-Trityl-glycin mit den Natriumsalzen von freien Aminosäuren über das gemischte Anhydrid in Dioxan-Wasser führte nicht zur Isolierung von N-Trityl-dipeptiden. N-Trityl-glycin reagierte über das gemischte Anhydrid mit d,/-Methionin-äthvlester unter Bildung des nicht kristallisierenden N - Trityl - glycyl - d,l - methionin-äthylesters. Dieser wurde mit 2-n. alkoholischer NaOH bei 40° leicht zum N-Trityl-glycyl-d,Z-methionin, Schmp. 111°. Benzol, verseift.
Gef. N 6,5, Ber. N 6,3.
Durch Umsetzung mit Benzvl-merkaptan über das ge-mischte Anhydrid wurde daraus in 50-proz. Ausbeute der N-Trityl-glycyl-c7,/-methionin-thiobenzylester, Schmp. 86°, Äther, erhalten.
Gef. N 5,3, Ber. N 5,0.
N-Trityl-glycyl-glycin, Schmp. 186°, ergab mit d,l-Phenyl-alanin-äthylester über das gemischte Anhydrid den N-Trityl-glycyl-glycyl-c/,/-phenyl-alaninester in 46-proz. Ausbeute, Schmp. 149°, Methanol-Wasser,
Gef. N 7,6, Ber. N 7,7.
Die analoge Kuppelung des A7-Trityl-glycyl-glycin mit Thiophenol sowie mit Benzvl-merkaptan ergab in 54-proz. Ausbeute A7-Trityl-glycyl-glycin-thiophenolester, Sdimp.
3 Th. W i e 1 a n d et al., Liebigs Ann. Chem. 569, 122 [1950]; R. A. B o i s o n n a s , Helv. chim. Acta 34, 874 [1951].
4 G. H i 11 m a n n , Z. Naturforsdig. 1, 682 [1946],
128°, Methanol-Wasser,
Gef. N 6,0, Ber. N 6,0
sowie N-Trityl-glycyl-glycyn-thiobenzylester, Schmp. 120°, Methanol-Wasser,
Gef. N 5,9, Ber. N 5,8.
N-Trityl-glycyl-glycin-äthylester wurde bei 12-std. Er-wärmen auf dem Wasserbad mit Hydrazinhydrat-Alkohol quantitativ in das N-Trityl-glycyl-glycyl-hydrazid über-geführt. Schmp. 147—148°, Äthanol,
Gef. N 14,1, Ber. N 14,4.
Es gelang jedoch nidit, durdi Behandeln mit salpetriger Säure unter versdiiedenen Bedingungen ein definiertes N-Trityl-glycyl-glycyl-acid zu erhalten. Eine weitgehend anwendbare Synthese von Peptiden über die N-Trityl-aminosäuren ist demnach nicht möglich. Für die Dar-stellung der bisher sdiwer zugänglidien Peptid-thioester, vor allem von Glycyl-Peptid-thioestern, erscheint die An-wendung des Tritylrestes zum Schutz der Aminogruppen geeignet.
Zur Darstellung des Monojod-tyrosins
Von A n n e l i e s e H i l l m a n n - E l i e s und G ü n t h e r H i l l m a n n
Chem. Laboratorium der Med. Univ.-Klinik Tübingen (Dir. Prof. Dr. H. B e n n h o l d )
(Z. Naturforschg. 8 b, 4 4 6 ^ 4 7 [1953]; eingeg. am 25. Juni 1953)
Monojod-tyrosin ist als intermediäres Zwischenprodukt bei der biologischen Synthese des Stoffwechselhormons in der Thyreoidea identifiziert worden1. Die chemische Syn-these ist bisher über das Nitrotyrosin — Reduktion zum Aminotyrosin — Diazotierung und Umsetzung mit Jodid in schlechter Ausbeute2 sowie durch Jodierung in alkali-schem Medium bei gleichzeitiger Bildung von Dijod-tyrosin durchgeführt worden3. Im Rahmen von Unter-suchungen über die spezifische Monojodierung biologisdi wichtiger Phenole fanden wir, daß bei der Reaktion von N-Phthalyl-/(—)-tyrosin4 in Eisessig mit einem Mol. J„ in Eisessig unter gleichzeitiger tropfenweiser Zugabe von Quecksilber(II)-acetat in Eisessig bei 30° bis 35° unter Rühren in quantitativer Ausbeute das in Chloroform lös-liche, nicht kristallisierende N-Phthalyl-Z(—)-monojod-tyro-sin gebildet wird. Nach Abspaltung des Phthalylrestes mit Phenylhydrazin5 und Umkristallisieren aus Wasser wurde in 75-proz. Ausbeute analysenreines l{—^Mono-jod-tyrosin erhalten. Die papierchromatographisdie Prü-fung im System n-Butanol-Eisessig-Wasser 4 : 1 : 5 ergab ein Rp 0,55. Das Präparat erwies sich frei von Tyrosin
1 A. T a u r o g u. J. L. C h a i k o f f , J. biol. Che-mistry 184, 83 [1950],
- C. R. H a r i n g t o n u. R. P i t t - R i v e r s , Bio-chem. J. 38, 320 [1944],
3 S . F. L i s s i t z k y , Biochimie des acides amines iodes marques par 131J dans le corps Thyroide, A.J.A. Paris [1952].
4 G. W a n a g u. A. V e i n b e r g s, Ber. dtsch. chem. Ges. 75, 1558 [1942].
5 R. R. B o i s s o n n a s , Helv. chim. Acta 35, 2236 [1952].