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04.2016 by M Plan Prof. Stefan Bratzel: Neue Geschäftsmodelle S. 12 Mut zur Lücke: Neue Park-Konzepte S. 16 Saubere Leistung Wie M Plan die Automobilindustrie beim Thema Abgas unterstützt – S. 4

Saubere Leistung - M Plan · M Plan hat in Wolfsburg einen Prüfstand für die thermomechanische Belas- ... VW trug zu dieser Entwicklung bei. Angesichts von 1,73 Mil- ... betrug

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Page 1: Saubere Leistung - M Plan · M Plan hat in Wolfsburg einen Prüfstand für die thermomechanische Belas- ... VW trug zu dieser Entwicklung bei. Angesichts von 1,73 Mil- ... betrug

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Prof. Stefan Bratzel:Neue Geschäftsmodelle S. 12

Mut zur Lücke: Neue Park-Konzepte S. 16

Saubere LeistungWie M Plan die Automobilindustrie beim Thema Abgas unterstützt – S. 4

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2017Ab kommendem Jahr

2 Mobility World by M Plan

gilt mit der Worldwide Harmonized Light Duty

Test Procedure (WLTP) ein neues internatio-

nales Testverfahren zur Bestimmung von Ab-

gasemissionen.

Der Motor macht‘sDownsizing, Luftmassenmanagement, Abgas – für die Entwicklung ver-brauchsarmer Aggregate ist M Plan ein gefragter Partner der Industrie.

Kunststoff aus Agave-FasernWie Ford mit einem Tequila-Hersteller nach neuen Materialien forscht. Dazu News von BMW, Daimler und zu Autorückrufen.

Die Zehn-Tage-SchockbehandlungM Plan hat in Wolfsburg einen Prüfstand für die thermomechanische Belas-tung der Komponente „Saugrohr mit integriertem Ladeluftkühler“ eingeweiht.

Know-how am Grünen BandIGS Development ist Spezialist für Abgasanlagen. Automobilhersteller ver-trauen dem M Plan-Schwesterunternehmen vor allem in der Vorentwicklung.

Zahlen, bitte16 Millionen Boxermotoren von Subaru, 70.000 Euro für einen Trend-wohnwagen, 75 Jahre Jeep – und noch mehr Zahlen …

Sattelfest auch nach FeierabendAlles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde: Katrin Honold, Personalreferentin bei M Plan, ist leidenschaftliche Dressurreiterin.

„Größter Wandel der Geschichte“Interview mit Wirtschaftsexperte Professor Stefan Bratzel zu neuen Ge-schäftsmodellen in Zeiten von Digitalisierung und Vernetzung.

Hauptsache, es läuft rundMazda-Manager Heinz-Dieter Renne liebt Wankelmotoren. Und beson-ders den unter der Haube seines Mazda RX-7 Turbo, Baujahr 1987.

Mut zur LückeDas Verkehrsaufkommen steigt, nicht aber die Zahl der Parkplätze. Jetzt sollen innovative Park-Konzepte helfen – mit Parklücken in der Cloud.

Neues aus der Welt von M PlanDie Niederlassung Ingolstadt von M Plan ist umgezogen, neue Azubis sind gestartet – und eine Playstation wird verlost.

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Herausgeber: M Plan GmbHSteinmüllerallee 2 51643 Gummersbachwww.m-plan.comVerantwortlich für den Inhalt:Bernd Gilgen

Realisierung und Gestaltung:Monika Schmitt, www.fachwerkdesign.deRedaktion extern:Büro 504, www.buero504.deRedaktionsleitung:Katrin Reiners

Druck:Gronenberg Druck & Medienwww.gronenberg.deFotografie:Peter Hildebrandt, www.working-image.de

Mobility World by M PlanAusgabe 04.2016Auflage 16.000 6. Jahrgang

ImpressumMitglied im

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M EDITORIAL

»»» Liebe Leserinnen, liebe Leser,

als Geschäftsführer eines breitaufgestellten Entwick-lungsdienstleisters werde ich oft gefragt: Was sind die großen Zukunfts-Themen der Automobil-Branche? Meist antworte ich mit den „Big Five“: Digitalisierung, automa-tisiertes und autonomes Fahren, innovative Antriebe, Si-cherheit und Fahrzeugvielfalt. Dann mache ich eine klei-ne Kunstpause – und füge ein großes „aber“ hinzu. Denn ein ganz wichtiges Thema gehört mit in diese Reihe, viel-leicht sogar an die erste Stelle – obwohl es im Schatten der prominenten Lieblingsthemen der Branche steht. Ich spreche vom Thema Abgas.

Luftmassenmanagement, Abgasnachbehandlung, Schadstoffreduzierung – das sind die Schlagwörter, die die Automobilindustrie noch die nächsten zehn oder 15 Jahre mit antreiben werden. Der Ottomotor allein wird die immer strengeren Vorgaben nicht erfüllen kön-nen. Möglichst saubere Dieselaggregate stehen heute wie morgen und übermorgen im Mittelpunkt einer der Schlüsseldisziplinen der Branche. Ab kommendem Jahr gilt zudem ein neues internationales Testverfahren zur Bestimmung von Abgasemissionen: Einfacher wird das Thema Schadstoffreduzierung für die Industrie mit der Worldwide Harmonized Light Duty Test Procedure (WLTP) sicher nicht.

Das bedeutet: Die Branchenführer brauchen starke Partner, die das höchst komplexe Thema Ab-gas verstanden haben – und entsprechende Un-terstützung bieten können. Denn es gibt ja schier unendlich viele Wechselwirkungen zwischen der kalten Seite – der Luftansaugung – und der heißen Seite der Verbrennungstechnologie. Welche Kom-ponenten und Parameter sich wie auf die Abgas-qualität auswirken, wie demzufolge die Motorsteue- rung programmiert werden muss – das Thema Abgas ist mindestens ebenso anspruchsvoll, wie ein Fahrzeug autonom durch den Feierabendverkehr von Rom fahren zu lassen. Und es ist die Voraussetzung auch für das digitalisierte, rundum vernetzte Auto der Zukunft. Man spricht ja hinsichtlich der zunehmenden Digitalisierung des Automobils oft vom „Smartphone auf Rädern“. Aber dieses Smartphone benötigt eben auch einen entspre-chenden Antrieb, sei es ein Hybrid-, ein Elektro- oder ein Verbrennungsantrieb.

M Plan ist heute für alle Themen der Zukunft gerüs-tet, für die digitalen Innovationen ebenso wie für eine hochmoderne Abgasbehandlung. Zuletzt haben wir über unsere Muttergesellschaft den Abgas-Spezialisten IGS Development übernommen. Mit dieser Kooperation, mit

Know-how – kalt und heißAb kommendem Jahr

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den gebündelten Kompetenzen zweier seit Jahren er-folgreicher Entwicklungsdienstleister, können wir jedes noch so anspruchsvolle Projekt zu allen großen Themen der Industrie bearbeiten. Wir werden bis 2018 voraus-sichtlich acht bis zehn Prozent Umsatzwachstum erzielen können – gerade auch dank unseres Know-hows in der Disziplin Abgas.

Herzlichst Ihr

Bernd GilgenGeschäftsführer

» Das Thema Abgas ist

mindestens ebenso anspruchsvoll, wie ein Fahrzeug

autonom durch den Feierabendverkehr

von Rom fahren zu lassen. «

Bernd Gilgen, Geschäftsführer M Plan

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M INSIDE

Downsizing, Luftmassenmanagement, Abgas – für die Entwicklung neuer, verbrauchsarmer

Aggregate ist M Plan ein gefragter Partner der Industrie.

»»» Die automobile Welt ist im Wandel. Neue Themen wie die Inte-gration der Fahrzeuge in den digitalen Alltag, die Vernetzung von Auto-mobilen miteinander und mit der Verkehrsinfrastruktur – und die große Aufgabe des autonomen Fahrens: Die Forschungs-und-Entwicklungs-Ab-teilungen der bedeutenden Autohersteller können sich über mangelnde Herausforderungen nicht beklagen. Auch Zulieferer und Entwicklungs-dienstleister arbeiten mit Hochdruck an den Visionen für die nahe und mittelbare Zukunft. Doch im Schatten der großen Trendthemen und pu-blikumswirksamen Forschungsvorhaben steht eine nicht minder wichti-ge und entscheidende Disziplin: die stete Optimierung des traditionellen Verbrennungsmotors. „Vor allem die Weiterentwicklung von Dieselmo-toren gehört zu den großen Herausforderungen der Gegenwart“, sagt Bernd Gilgen, Geschäftsführer von M Plan. „Das Thema wird uns noch die nächsten zehn bis 15 Jahre intensiv beschäftigen.“ Denn selbst die mo-dernsten Ottomotoren können die strengen Abgasnormen, die steigenden ©

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Erwartungen an mehr Leistung und weniger Verbrauch neuer Aggregate allein nicht erfüllen. Automobilhersteller sind auf verbrauchsarme, leis-tungsstarke Dieselmotoren angewiesen, um die Gesamtemissionsbilanz der Flotte im grünen Bereich zu halten. „Vor diesem Hintergrund setzt die Industrie auf starke Partner, die die Themen Motoraufladung, Luft-massenmanagement und Abgasnachbehandlung verstanden haben und zukunftsweisende Lösungen präsentieren können“, erklärt Bernd Gilgen.

Motorenkompetenz bei M Plan WolfsburgM Plan ist für diese Herausforderungen gerüstet: Neben dem Know-how für die digitalen Zukunftsthemen hat der Entwicklungsdienstleister seine Kompetenzen gerade auch mit Blick auf die Kerndisziplinen Motorentwick-lung und Abgas ausgebaut. Vor allem die Niederlassung Wolfsburg ist ein wichtiger Innovationstreiber der Branche. Die Entwicklung und Prü-fung neuer Motorenkomponenten, die Steigerung der Effizienz moderner

Der Motor macht‘s

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zur Beheizung des Autoinnenraums – abstrahlen, ist ein so innovatives wie intelligentes Thermomanagement un-erlässlich.“

Kooperation mit Spezial-Dienstleister IGSUnd weil M Plan sich der Bedeutung der Schlüsselthemen Motor und Abgas für die Zukunft bewusst ist, wurde jüngst auch die letzte Lücke im Portfolio geschlossen. Durch den Zukauf des Entwicklungsdienstleisters IGS Development durch die Muttergesellschaft von M Plan ist das Unter-nehmen nun noch besser gerüstet für kommende Anfor-derungen (siehe auch Bericht auf Seite 8). Zu den Schwer-punktthemen von IGS gehören Dienstleistungen für die Vorentwicklung von Abgasanlagen und Abgasreinigungs-systemen. „Unsere Kunden sind dankbar, wenn sie für das komplexe Thema Abgas einen kompetenten Ansprechpart-ner haben und bei neuen Projekten keine Teamsitzungen oder Telefonkonferenzen mit Abgesandten von einem hal-ben Dutzend Zulieferern und Entwicklungsdienstleistern absolvieren müssen“, erklärt Bernd Gilgen, Geschäftsfüh-rer von M Plan und von IGS Development. Der Trend geht auch beim Thema Motorenentwicklung und Abgas zu gro-ßen Projekten, die komplett an einen Kooperationspartner ausgelagert werden. Ein Anspruch, dem M Plan in allen wichtigen Automotive-Disziplinen gerecht wird. ◀

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mance mit zu gewährleisten. Gerade in Zeiten, da Motoren immer kleiner werden, weil durch neue Voraussetzungen wie etwa den modularen Querbaukasten immer weniger Bauraum in der Fahrzeugarchitektur für Motoren zur Ver-fügung steht, sind innovative Lösungen gefragt. Und deren professionelle, zeitnahe Umsetzung.

Neuer Prüfstand für ThermoschocktestsSo wurde im Verlauf der vergangenen Jahre in Wolfsburg eine Entwicklungs- und Prüfinfrastruktur aufgebaut, die ihresgleichen sucht. Die Niederlassung kann zum Bei-spiel mit ihren Testständen für Druckpulsationsprüfungen für Luft- sowie für Motorkühlungskomponenten oder für Luftführungsbauteile unter Temperatur und Über- oder Unterdruck alle wesentlichen Anforderungen der Kun-den bedienen. Zuletzt hat M Plan außerdem einen neuen Thermoschockprüfstand eingeweiht (siehe dazu auch Be-richt auf Seite 7). Dieser neue Prüfstand für die thermo-mechanische Belastung der Komponente „Saugrohr mit integriertem Ladeluftkühler“ ist das jüngste Highlight in der Niederlassung. M Plan hat den Prüfstand gemäß den Anforderungen seiner Kunden selbst konzipiert und aufge-baut und Anfang des Jahres in Betrieb genommen. Mit ihm lassen sich saugrohrintegrierte Ladeluftkühler, kurz SILLK, in Langzeittests auf ihre Betriebsfestigkeit testen. SILLK ist eine Motorenkomponente, die im Ansaugbereich von Otto- wie Diesel-motoren die Temperatur der Verbren-nungsluft reguliert, um die Leistung des Aggregats zu erhöhen. „Das hoch-komplexe Thema Thermomanagement gehört zu den wichtigsten Disziplinen überhaupt, gerade auch mit Blick auf künftige Antriebsvarianten“, sagt To-dor Zahariev von M Plan Wolfsburg. „Bei Plug-in-Hybridfahrzeugen zum Beispiel, deren effiziente Aggregate ja keine Luft verbrennen und daher kei-ne Wärme – etwa zur Überbrückung der kalten Motorstartphase oder auch

» Downsizing, Motoraufladung, Ladeluftkühlung

und die komplexe Disziplin Thermomanagement

gehören für uns zu den wichtigsten Themen.

Unsere Kunden lagern immer größere Projekte aus

und sind dankbar für eine kompetente und

nachhaltige Betreuung bis zur Serienreife. «

Dr. Todor Zahariev, Stellvertretender Leiter der Niederlassung Wolfsburg von M Plan

HERAUSFORDERUNG VERBRENNUNGSMOTOR:

M Plan bietet eine optimale Infrastruktur für die

Entwicklung innovativer Aggregate zur Senkung

der Treibstoff-Emissionen.

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Verbrennungsaggregate bei gleichzeitiger Senkung der Emissionen gehören zu den Schwerpunkten der Entwick-lungsabteilungen von M Plan in Wolfsburg. „Downsizing, Motoraufladung, Ladeluftkühlung und die komplexe Diszi-plin Thermomanagement in der emissionskritischen kalten Startphase gehören für uns zu den wichtigsten Themen“, erklärt Dr. Todor Zahariev, Stellvertretender Leiter der M Plan-Niederlassung Wolfsburg. „Unsere Kunden lagern immer größere Entwicklungsprojekte aus und sind dank-bar für eine kompetente und nachhaltige Betreuung bis zur Serienreife. Dafür sind wir optimal aufgestellt.“

M Plan hat seine Entwicklungsinfrastruktur ganz auf die Bedürfnisse der Branche eingestellt. So unterstützt das Unternehmen große Hersteller dabei, Aggregate zu entwi-ckeln, die beispielsweise durch Druckverlustminimierung, durch eine gleichmäßige Anströmung der Filtrationsele-mente und eine ausgezeichnete Betriebsfestigkeit aller re-levanten Bauteile weniger Abgase produzieren. So ist zum Beispiel die Niederlassung Wolfsburg schon in frühen Phasen der Konzeptentwicklung eingebunden, um etwa durch Bauraumanalysen, hochkomplexe Berechnungen und die anschließende konstruktive Umsetzung bis hin zur Serienreife neuer Aggregate deren optimale Perfor-

In Wolfsburg steht ein neuer Thermoschockprüfstand bei M Plan.

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M MARKET

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M AT WORK

Jedes zweite Auto wird zurückgerufen

»»» In den vergangenen 15 Jahren haben sich die Rück-rufquoten der Autobauer mehr als verdoppelt. Das geht hervor aus einer Studie von Ferdinand Dudenhöffer, Pro-fessor für Automobilwirtschaft an der Universität Duis-burg-Essen. Lag die Rückrufquote in Deutschland im Jahr 2000 noch bei 21 Prozent, stieg sie sukzessive auf 51 Prozent im Jahr 2015 an. Zu dieser Entwicklung beigetragen hat ins-besondere auch die bislang größte Rückrufaktion der Bran-che, jene des japanischen Zulieferers Takata, der seit Be-kanntwerden von Airbag-Defekten im Jahr 2014 insgesamt mehr als 100 Millionen fehlerhafte Airbags zurückrufen musste. Noch im ersten Halbjahr 2016 wurden in Deutsch-land mehr als 150.000 Fahrzeuge wegen Airbag-Problemen in die Werkstätten beordert. Auch der Dieselskandal von VW trug zu dieser Entwicklung bei. Angesichts von 1,73 Mil-lionen Neuzulassungen in Deutschland im ersten Halbjahr 2016 und mehr als 860.000 Rückrufen in diesem Zeitraum betrug die Rückrufquote zuletzt knapp 50 Prozent.

BMW errichtet Werk in Mexiko

»»» BMW hat jetzt mit dem Bau eines Produktionswerks in Mexiko begonnen. Der Autohersteller trägt damit zur Entwicklung des Landes – derzeit siebtgrößter Automobilproduzent der Welt – bei. „Die Bedeutung von Mexiko als einer der wichtigsten Standorte weltweit für Automobilproduzenten und -zulieferer steigt rasant und wird auch weiter zunehmen“, heißt es beim Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA). Rund 3,56 Millionen Fahrzeuge liefen 2015 von mexikanischen Bändern – ein Plus von knapp zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das neue Werk von BMW in San Luis Potosí wird ein Vollwerk, das aus den Bereichen Karosseriebau, Lackiererei und Montage besteht. Die Fabrik soll zum weltweit ressourceneffizientesten Produktionsstandort von BMW werden. So soll eine Solaranlage auf dem Gelände das Sonnenlicht nutzen, um eine zu 100 Prozent CO2

-freie Stromversorgung zu gewährleisten. Das Werk soll außerdem den geringsten Wasserverbrauch pro produziertes Fahrzeug aufweisen. Der Betrieb soll 2019 aufgenommen werden.

Daimler baut Carsharing-Flotte aus

»»» Daimler rüstet die bislang ausschließlich aus Smart-Modellen bestehende Carsharing-Flotte des Tochterunternehmens Car2Go – zunächst in München – nun auch mit Mercedes-Benz-Fahrzeugen auf. Neben den blau-weiß lackierten Smarts sind in München damit auch Fahrzeuge vom Typ Mercedes A-Klasse und GLA für die Kunden verfügbar. Daimler folgt damit dem Konkurrenten BMW DriveNow, der aktuell bereits neun verschiedene Modelle, vom X1 über diverse Mini-Typen bis zum Elektroauto BMW i3, im Carsharing-Angebot hat. Der Vorstoß Daimlers kommt zur richtigen Zeit: Die Bundesregierung kündigte jetzt ein Carsharing-Gesetz an, das die Nutzung solcher Angebote ankurbeln soll. Der Entwurf sieht unter ande-rem reservierte Parkplät-ze und die Befreiung von Parkgebühren vor. „Wir un-terstützen diese neue Form der Mobilität mit einem eigenen Gesetz“, sagt Ver-kehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Gemes-sen am deutschen Pkw-Gesamtbestand von mehr als 44 Millionen sind die Anfang 2016 bundesweit registrierten 16.100 Car-sharing-Autos jedoch noch eine Randerscheinung.

Neuer Kunststoff aus Agave-Fasern

»»» Der Autobauer Ford erforscht zusammen mit dem weltweit größten Tequila-Hersteller José Cuervo derzeit die Verwendung von Agave-Fasern, die als Nebenprodukt bei der Tequila-Herstellung anfallen. Ziel ist die Entwicklung eines nachhaltigen Verbundkunststoffs, der für den Bau von Fahrzeugteilen eingesetzt werden kann. Das Material könnte laut Ford „im Fahrzeuginnenraum sowie für Kabel-bäume, Klimatisierung oder Ablagen“ eingesetzt werden. Zudem sei der Biokunststoff leichter als herkömmliche Materialien. wodurch Gewicht gespart und ein Beitrag zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs geleistet werden könne.

„In einem Auto werden heute knapp 200 Kilogramm Kunststoff verbaut“, sagt Deb-bie Mielewski, technische Leiterin der Nach-haltigkeitsforschung bei Ford. Dieser Anteil soll deutlich reduziert und durch Bio-kunststoffe ersetzt werden. Be-reits heute kommen insgesamt a c h t verschiedene Biomaterialien in Ford-Fahrzeugen zum Einsatz: Soja-Schaum, Rizinusöl, Weizenstroh, Kenaf-Fasern, Cellulose, Holz, Kokos-Fasern und Reiskorn-schalen.

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M AT WORK

»»» Der jüngste Mitarbeiter der Niederlassung Wolfsburg von M Plan hat das größte Arbeitszimmer – etwa 20 Qua-dratmeter stehen ihm zur Verfügung. Er verrichtet seinen Job dort meist ganz allein, oft bekommt er bis zu zehn Tage lang keinen Besuch von den Kollegen. Auch sein Vorge-setzter, Teamkoordinator Alexander Arzer, kommuniziert nur über Bildschirme im Nebenraum mit ihm: mit dem „Thermowechselprüfstand für Saugrohr mit integriertem Ladeluftkühler“. Dieser Prüfstand ist das neueste High-light in Wolfsburg.

Passgenauer Prüfstand für den KundenEin Testsystem für saugrohrintegrierte Ladeluftkühler, kurz SILLK – ein Bauteil, das im Ansaugbereich eines Otto- wie eines Dieselmotors die Temperatur der Verbrennungs-luft reguliert, um die Leistung des Aggregats zu erhöhen. M Plan hat den neuen Prüfstand selbst konzipiert, im Ver-lauf des vergangenen Jahres aufgebaut und 2016 in Betrieb genommen: Die Testanlage gehört damit zu den wenigen Prüfständen in Deutschland, auf denen SILLK-Bauteile auf ihre Festigkeit bei Temperaturwechseln in Langzeittests überprüft werden können.

Verantwortlich für Konzept, Aufbau und Betrieb ist das Team von Alexander Arzer, Versuchsingenieur und Teamkoordinator in der Niederlassung Wolfsburg von M Plan. „Von einem großen Autohersteller wurde der Wunsch an uns herangetragen, für eine neue Generation von Ladeluftkühlern einen passgenauen Prüfstand be-reitzustellen“, erklärt Arzer, während er auf großen Flach-bildschirmen einen laufenden Testbetrieb überprüft. „Das haben wir gerne umgesetzt, denn so sind wir in der Lage,

Während dieser Zeit kontrolliert Alexander Arzer – oder ein Mitarbeiter aus seinem achtköpfigen Prüfstands-team – den Testdurchlauf nur von außen. Da sich nebenan noch sechs weitere Prüfstände befinden, kann der Team-koordinator sich über mangelnde Arbeit während der zehn-tägigen Dauertests nicht beklagen: auch die Prüfstände für die Druckpulsations-Belastung von Komponenten der Turboaufladung und der Motorkühlung sowie ein Hubprüf-stand für Ansaugrohre erfordern tägliche Betreuung. Die Prüfstände sind Eigenentwicklungen und befinden sich in der großen Halle. Sie stehen täglich in Kontakt mit den Tes-tingenieuren von M Plan, die ihre Schreibtische ebenfalls in der Halle haben, so wie auch Prüfstandsleiter Alexander Arzer. Der einzige „Mitarbeiter“ mit eigenem Arbeitsraum, der steht nebenan. ◀

Die Zehn-Tage-SchockbehandlungM Plan hat in Wolfsburg einen neuen Prüfstand für die thermomechanische Belastung der

Komponente „Saugrohr mit integriertem Ladeluftkühler“ eingeweiht. Verantwortlich für den

Betrieb ist Versuchsingenieur Alexander Arzer.

auch große Prüfprojekte in der Entwicklung neuer Lade-luftkomponenten zu realisieren.“ Der Testlauf findet hinter dicken Mauern im Nebenraum der großen Prüfstandshalle von M Plan statt. Zehn Tage lang wird der neuentwickelte saugrohrintegrierte Ladeluftkühler auf Herz und Nieren geprüft. 100.000 Lastwechsel werden absolviert: sechs Sekunden Warmphase bei 165 Grad, dann drei Sekunden Kühlphase, und dann das Gleiche von vorne. Bei dieser Thermoschockbehandlung stellt sich dann heraus, ob die Motorenkomponente die nötige Betriebsfestigkeit für den jahrlangen Einsatz in den verschiedenen Fahrzeugmodel-len haben wird. Und damit bei den hohen Temperaturen im Prüfstandssystem niemand gefährdet wird, werden die grauen Metalltüren bei Prüfbeginn gut verschlossen – der Prüfstand befindet sich quasi in Quarantäne.

Alexander Arzer und sein Team haben den neuen Prüfstand konzipiert und aufgebaut.

Zur Person Alexander Arzer ist Fachmann für alle Arten von Testläufen für Motorenkomponenten. Der Versuchsingenieur ist seit 2008 bei M Plan Wolfsburg verantwortlich für die Prüfstände und hat zusammen mit Berechnungsingenieur Jan

Madaus und Daniel Heidrich (Elektronik) den Thermowechselprüfstand für saugrohrintegrier-te Ladeluftkühler konzipiert und aufgebaut. Arzer ist in Kasachstan geboren, hat in Russland Maschinenbau studiert und ist 1993 mit 23 Jahren nach Deutschland gekommen. Der heute 46-jäh-rige Automobil-Liebhaber – erstes Auto war ein Golf II – ist passionierter Radfahrer und schraubt in seiner Freizeit gerne an Fahrrädern.

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Mobility World by M Plan

M SCENE

Know-how am Grünen BandIGS Development ist Spezialist für Abgasanlagen. Automobilhersteller vertrauen dem

M Plan-Schwesterunternehmen vor allem in der hochkomplexen Vorentwicklung.

»»» Wenn Christoph Liebe aus der Historie des Unterneh-mens IGS Development erzählt, dann geht das nicht ohne

einen Ausflug in die deutsche Geschich-te. Denn dort, wo der Ingenieur

heute an seinem Schreib-tisch im Firmengebäu-

de sitzt, stand früher ein Grenzwachturm. „Genau hier über das Firmengelän-de verlief einst die innerdeutsche

Grenze“, sagt Liebe und macht eine Handbewegung, die die gut aufgeräumte Schreibtischplatte in zwei Hälften zu teilen scheint.

Mit der deutschen Wiedervereinigung aber wur-de aus dem ehemaligen Grenzgebiet das Grüne Band Deutschland, das heute von Travemünde bis zum früheren Dreiländereck bei Hof reicht. Auf der Höhe von Wolfsburg, am Rande des Städtchens Harbke in Sachsen-Anhalt, be-findet sich seit knapp 15 Jahren der Firmensitz von IGS Development. Hier wird geforscht und entwickelt für eine möglichst saubere Automobilzukunft. Das Unternehmen ist Dienstleistungs-Spezialist für die Vorentwicklung von Abgasanlagen und Abgasreinigungssystemen. Christoph Liebe ist technischer Leiter bei IGS.

Angefangen hat alles mit BauanleitungenDie Unternehmensmaxime reicht noch weiter: „more than engineering“ lautet das Firmen-Motto von IGS Development. Und das „Mehr“ wird mit einem Blick auf das Leistungsspektrum klar: Konstruktion und Entwick-lung von Automotive-Komponenten, Mess- und Prüftech-nik, digitale Absicherung, technische Dokumentation … In den knapp drei Jahrzehnten Firmenhistorie – im kommen-den Jahr feiert man das 30-jährige Jubiläum – entwickelte der Entwicklungsdienstleister auch sich selbst gehörig: Gegründet wurde IGS als Spezialist für Industrial Graphic Services. Hauptgeschäftsfeld war die grafische Darstel-lung aller Produktionsschritte beim Bau eines Automobils:

Die wie Werke aus dem Fotorealismus anmutenden Zeichnungen aus dem Hause IGS hingen in den Monta-gehallen großer Automobilhersteller und dienten als Anleitung für jeden einzelnen Schritt im komplexen Zu-sammenbau der unterschiedlichsten Fahrzeugmo-

delle. Dann erweiterte das Unternehmen seine Kompetenzen im Verlauf der Jahre:

virtuelle Produktentwick-lung, 3D-Koordi-

30Jahre2017 feiert IGS 30-jähriges Firmenjubiläum.

Angefangen hat alles mit Dienstleistungen für grafische Visualisierungen.

AUTOMOTIVE-DISZIPLIN ABGAS:

IGS gehört zu den wichtigsten

Unternehmen der Industrie für die

Vorentwicklung von Abgasanlagen

und Abgasreinigungssystemen.

Zum Unternehmen Die IGS Development GmbH ist ein Engineering-Unternehmen, das besonders im Bereich Abgastech-nik zu den besonders spezialisierten Dienstleistern in Deutschland gehört. Rund 70 Prozent der tech-nischen Mitarbeiter sind in der Vorentwicklung von Abgasanlagen und Abgasreinigungssystemen im Einsatz. Zu den weiteren Kompetenzfeldern des Unternehmens gehören Mess- und Prüfdienstleistun-

gen, technische Dokumentationen und Highend-Visualisie-rungen. Seit 2016 ist IGS Development eine 100-prozentige Tochter der M Plan-Muttergesellschaft. www.igs-development.de

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CHRISTOPH LIEBE, technischer Leiter bei IGS

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natenmesstechnik und vor allem der Fachbereich Abgas-technik kamen hinzu. 2002 schließlich verlegte man den Firmensitz von Helmstedt ins nahegelegene Harbke.

„Das gesamte Package im Griff“Heute gehört IGS Development zu den unverzichtbaren Partnern der Automobilindustrie vor allem in der Diszi-plin der Abgasanlagen-Entwicklung. Das Unternehmen unterstützt Automobilhersteller und Zulieferer von Ab-gassystemen bei der Produktentwicklung mit einem ganz-heitlichen Angebot: von der Konzeptentwicklung über die Konstruktion, die Berechnung und die Simulation, die Bauteileprüfung, die Erstellung von Prototypen bis hin zur Konzeptpräsentation und zur Dokumentation in vir-tuellen und konventionellen Techniken. „Wir haben das gesamte Package im Griff“, erklärt Technikleiter Christoph Liebe. „Gerade bei Automobilherstellern mit einer großen Bandbreite an Modellen ist es wichtig, die Funktion einer Abgasanlage für alle Baureihen im Portfolio sicherzustel-len.“ Denn oft wird ein neuentwickelter Motor in vielen Modellen eines Konzerns eingesetzt, und jedes hat seine eigenen individuellen Voraussetzungen: Freiräume zu Nachbarbauteilen müssen für jedes Modell auf Bruchteile von Millimetern sichergestellt werden, die Gleichvertei-lungen der Abgasströmung so berechnet werden, dass etwa Dieselpartikelfilter in jedem Fahrmodus gleichmäßig angestrahlt werden, die Dauerfestigkeit aller beteiligten Komponenten muss berechnet, geprüft und sichergestellt werden. Wenn Christoph Liebe die Kompetenzen seines Unternehmens darlegt, ist klar: Das Thema Abgas ist hoch-

komplex, das Know-how von IGS Development

sehr breit und tiefgehend.

Der IGS-Technikleiter spricht von Differenzdruck-sensoren, von Betriebsschwinganalysen und von uner-wünschten Kondensationströpfchen im Abgasstrang, die es zu verhindern gilt, um chemische Reaktionen an der fal-schen Stelle auszuschließen. Weil sich IGS Development mit den Jahren eine äußerst detaillierte und kaum ver-gleichbare Kompetenz in diesem Feld aufgebaut hat, ver-trauen OEMs dem Spezialisten aus Sachsen-Anhalt heute die Vorentwicklung von Gesamtabgasanlagen an. Und wenn nach der Vorentwicklung entschieden wird, wel-ches Zuliefererunternehmen die Serienreife vorantreiben soll, wird IGS Development nicht selten vom betreffenden Zulieferer als begleitendes Beratungsunternehmen hin-zugerufen. Und auch kurz vor Serienstart kommt IGS ins Spiel: Wenn die neuentwickelte Anlage verschiedenste Prüfanordnungen durchläuft, stehen die Mitarbeiter von Christoph Liebe an den Prüfständen und stellen sicher, dass alles wie gewünscht funktioniert.

Kooperation von IGS und M PlanAuf die Kompetenz von IGS Development vertraut nun auch M Plan – Anfang des Jahres übernahm die Mutterge-sellschaft von M Plan zu 100 Prozent die Geschäftsanteile. Der Entwicklungsdienstleister erweitert damit seine Kom-

petenzen im Bereich Automotive-Engineering. IGS bleibt als eigenständiges Unternehmen am Markt bestehen und wird als Kooperationspartner von M Plan in bestehende und neue Projekte eingebunden. Bernd Gilgen, Geschäfts-führer von M Plan, nimmt diese Position auch bei IGS ein. „Mit der Übernahme von IGS Development werden wir in die Lage versetzt, zum einen durch die Erweiterung unse-res Kompetenzfeldes um die technisch hochwertige Kom-ponente Abgas unsere Position als strategischer Partner der Automobilindustrie weiter auszubauen. Zum anderen gewinnen wir hochqualifizierte Mitarbeiter dazu, die es uns in Zukunft ermöglichen, an der Vergabe noch größe-rer Projektaufgaben der OEMs zu partizipieren“, erläutert Bernd Gilgen die strategischen Hintergründe der Über-nahme.

Für die bisherigen Gesellschafter von IGS Develop-ment war es besonders wichtig, das Unternehmen an ein mittelständisch geprägtes deutsches Unternehmen zu veräußern, um für IGS eine langfristige Perspektive si-cherzustellen. Dies ist mit dem Verkauf gelungen. Damit sind beide Unternehmen gut gerüstet für die Zukunft. Und dafür, ihren Teil für kommende Kapitel der deutschen Au-tomobilgeschichte beizutragen. ◀

ACHTUNG, FOTO: Sieht aus wie echt,

ist aber eine am Computer erstellte

Schnittzeichnung einer Turbine.

IGS ist Spezialist für Abgasanlagen und Visualisierung von Bauteilen.

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– das ist der Zielwert, um den Toyota bis zum Jahr 2050 die CO2-Flottenemissionen senken möch-te. So hat es der aktuell größte Autohersteller der Welt in einem konzerninternen, kürzlich vorge-

stellten Umweltschutzprogramm namens „Toyota Environmental Chal-lenge 2050“ formuliert. Erreicht werden soll die erhebliche Verringerung des CO2-Ausstoßes vor allem durch einen massiven Ausbau des Angebots an Brennstoffzellen- und Hybridfahrzeugen. Daneben werden im Rah-men des Umweltschutzprogramms noch zwei weitere Ziele anvisiert: Die Toyota-Fabriken sollen bis zum Jahr 2050 nahezu CO2-neutral arbeiten, was unter anderem mit werkseigenen Windkraft- und Biomasseanlagen gelingen soll. Und schließlich plant Toyota, durch mehrere Recycling-Pro-jekte die Möglichkeiten der Wiederverwertung von Materialien deutlich auszubauen und auch so die Umwelt zu entlasten.

ProzentBoxermotoren hat der japanische Autoherstel-ler Subaru bis heute produziert. Erstes Sub-aru-Modell mit einem Boxer-Aggregat war der Subaru 1000, der 1966 auf den Markt kam. Weil das Kompaktauto einen möglichst vibrationsarmen, leichten und flachen Antrieb erhalten sollte,

fiel die Wahl der Ingenieure auf einen Boxermotor, bei dem sich die Zylinder in einem Winkel von 180 Grad zu beiden Seiten der Kurbel-welle gegenüberliegen. Diese Bauart gewährleistet hohe Laufruhe, wenig Vibrationen und große Robustheit. Subaru hält bis heute an dieser Motorvariante fest und wird auch in Zukunft auf Boxermotoren setzen – ähnlich wie Porsche bei den Sportwagen. Das berühmteste Auto mit Boxermotor indes war der VW Käfer, der weltweit mehr als 21 Millionen Mal gebaut wurde. Mit Ende des Käfers jedoch stellte VW – ähnlich wie andere Herstel-ler – den Bau von Boxermotoren ein. Der Grund: die im Vergleich zu einem Reihen-zylinder höheren Kosten und die Unflexibilität eines Boxer-Fahrzeugs für andere Motorvarianten.

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75 Jahrefür 22 Quadratmeter Wohn-raum, das klingt nach ange-sagter Großstadtlage. Tat-

sächlich handelt es sich um den Basispreis für die neuesten

Trend-Wohnwagen aus den USA, die weitgehend aus Holz gefertigten Caravans der Firma New Frontier Tiny Homes. Camping ist die Kunst, auf kleinstem Raum zu leben. Beim Highend-Caravan kommt noch Rund-um-Luxus dazu. Das Modell „Alpha“ beispielsweise bietet Dusche, Jacuzzi, Panoramafenster, Spülmaschine und einen ausklappbaren Balkon. Am großen Esstisch ist Platz für bis zu acht Gäste, und über eine ausziehbare Eichenholzleiter ge-langt man ins höhergelegene Schlafzimmer, wo ein Kingsize-Bett zum Ausschlafen ein-lädt. Das Blockhäuschen auf Rädern verfügt zudem über eine Komposttoilet-te und kann auf Wunsch auch energieautark ausge-stattet werden.

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Euro

ist es her, dass die US-Army für den Kampf gegen Nazi-Deutschland den Allrad-Geländewagen Wil-lys MB in Dienst stellte. Das Auto mit dem Spitz-namen „Jeep“ wurde zum Grundstein für die Mar-ke Jeep, die heute zu Chrysler gehört und damit Teil des Konzerns Fiat Chrysler Automobiles ist. Ab 1955 tauchte der Name Jeep erstmals auf den Autos auf, die inzwischen auch als zivile Varian-ten zuerst im US-Straßenverkehr und bald darauf überall in der Welt auftauchten. „Jeep“ wurde zum Gattungsbegriff für robuste Geländewagen, so wie „Tempo“ für Papiertaschentücher oder „Tesa“ für Klebeband. Aktuell profitiert die Allradmarke vom weltweiten Boom der SUVs. „Im Jahr 2018 wollen wir weltweit zwei Millionen Autos verkaufen“, sagt Stefan Moldaner, Chef der Marke Jeep in Deutsch-land. Im vergangenen Jahr lag der Jeep-Absatz noch bei 1,2 Millionen Fahrzeugen weltweit, auf Deutschland entfielen davon 14.819 Modelle. ©

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M PEOPLE

Sattelfest auch nach FeierabendAlles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde – ein altbekanntes Sprichwort, das besonders auch für Katrin Honold von

M Plan zutrifft. Die Personalreferentin aus Stuttgart ist leidenschaftliche Dressurreiterin.

die Leistungsklasse, desto komplizierter die Bewegungsabläu-fe, die Pferd und Reiter absolvieren müssen. Über Gewichtsver-lagerung und Schenkeldruck können Dressurreiter wie Katrin Honold Gangart und Richtung vorgeben. Mit ihrem Fjordwal-lach Aski hat Katrin Honold bereits viele Preise gewonnen, ist beim „Fjord-Cup“, der deutschen Meisterschaft der Fjordpferde, sogar Fünfte geworden. Dafür muss hart trainiert werden.

„In einer normalen Trainingswoche stehe ich morgens um halb sechs im Stall, um die Pferde auf die Koppel zu lassen“, erzählt Honold. „Abends muss man dann noch mit drei bis vier Stunden für Training, Fütterung und Pflege rechnen.“ Wo an-dere den Feierabend auf der heimischen Couch einläuten, geht es für Katrin Honold also noch mal so richtig los. Stören tut sie das nicht. Im Gegenteil, es ist zu einem festen Lebensinhalt geworden, den sie nicht mehr aufgeben möchte. „Das lässt sich wirklich wunderbar mit dem Beruf vereinbaren. Nach einem anstrengenden Tag im Büro hat man dann bei den Pferden den perfekten Ausgleich. Man konzentriert sich auf einen völlig anderen Bereich und kann dabei sehr gut abschal-ten.“ Und man lernt dabei fürs Leben: „Das Faszinierende am Reitsport ist für mich, dass es nicht alleine auf Pferd und Rei-ter ankommt, man funktioniert immer nur im Team. Pferd, Rei-ter, Trainer und die Pfleger – nur wenn alle gut zusammen-arbeiten, hat man auch Erfolg.“ Und das ist dann wieder fast so wie tagsüber im Job. ◀

»»» Manchmal ist das Leben eben doch ein Ponyhof. Zumin-dest für Katrin Honold, Personalreferentin bei M Plan in Stutt-gart: Wenn andere nach Feierabend ins Kino gehen oder zu Hause auf dem Sofa versacken, steigt Honold in den Sattel. Und mit dem Pony ging für die heute 30-jährige Dressurrei-terin im frühen Kindesalter alles los. Als Siebenjährige nimmt sie in den Ferien zusammen mit ihren beiden Schwestern das erste Mal Reitunterricht: „Die Leidenschaft für Pferde besteht schon, seit ich denken kann“, erzählt Honold. „Wir hatten im-mer Tiere daheim, Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Hasen – alles war vertreten.“ Im Alter von 14 Jahren entscheidet sie sich, Reitsport professionell zu betreiben, und tritt dem Pforz-heimer Reiterverein bei. In dem Sportreitstall entdeckt Katrin Honold dann ihre Leidenschaft für das Dressurreiten: eine Disziplin im Pferdesport, bei der das Pferd auf Anweisung des Reiters verschiedene Aufgaben erfüllen muss. Besonders schätzt sie dabei die Nähe zum Pferd: „Beim Dressurreiten ist die Harmonie zwischen Reiter und Pferd sehr wichtig, das fasziniert mich. Beim Springreiten hingegen geht es darum, möglichst schnell und fehlerfrei über Hindernisse zu springen – das war nie meine Sache.“

Großer Erfolg beim Fjord-CupTagsüber ist Katrin Honold Personalreferentin bei M Plan in der Niederlassung Stuttgart. Wenn man mit ihr aber über ihre Pferde-Leidenschaft spricht, über ihr Training und die Turniere am Wochenende, dann wird man selbst schnell zum Reitexper-ten. Denn darum geht es: Die Dressuraufgaben während eines Turniers bestehen aus einer bestimmten Anzahl von Lektionen, die in einer festgelegten Reihenfolge gezeigt werden. Das Pferd bewegt sich dabei in den Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp auf geraden und gebogenen Linien, den sogenannten Bahnfiguren, vorwärts, seitwärts oder auch rückwärts. Je höher

Ein starkes Team: M Plan-Mitarbeiterin Katrin Honold auf ihrem Pferd Aski.

Zur PersonKatrin Honold, geboren 1986 in Pforzheim, ist ausgebildete Industriekauffrau und hat ihren Bachelor- und ihren Master-Ab-schluss in den Bereichen BWL und Personalmanagement gemacht. Nach einer Tätigkeit als Abteilungsleiterin bei einem Personal-dienstleister arbeitet sie seit August 2015 als Personalreferentin bei M Plan in der Niederlassung Stuttgart. Dort ist sie für das Rec-ruiting der Bereiche Akustik und Schwingungstechnik sowie Elekt-rik und Elektronik zuständig.

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M INTERVIEW

»»» Herr Professor Bratzel, die Autoindustrie sieht sich mit Themen wie Vernetzung und Digitalisierung konfrontiert. BMW-Chef Harald Krüger zum Beispiel hat jüngst erklärt: „Die Wertschöpfung verschiebt sich von der Hardware in Richtung Software und Services.“ Stimmen Sie zu?

Absolut. Es vollzieht sich derzeit eine tiefgreifende Trans-formation. Softwarelösungen, aber auch Dienstleistungen kommen zum normalen Automobilbau hinzu. Eine große Herausforderung, mit der die Automobilhersteller sich derzeit konfrontiert sehen. Mit Automobilbau kennen sie sich aus, beim Thema Dienstleistungen aber stehen die meisten noch ganz am Anfang.

Um bei BMW zu bleiben: Man hat mit Jens Monsees einen Digitalstrategen von Google zurückgeworben, um neue di-gitale Geschäftsmodelle zu entwickeln. Und auf der Con-sumer Electronics Show in Las Vegas wurde BMW für eine neue App ausgezeichnet, die Daten aus dem Auto auf der Armbanduhr anzeigt. Ist das die automobile Zukunft: Nicht Motoren, sondern Softwarelösungen werden prämiert?

Die Entwicklung geht genau dorthin: Die Automobilherstel-ler müssen umdenken. Es reicht eben nicht mehr, das Auto mit Massagesitzen und Assistenzsystemen auszustatten. Die großen Gewinnmargen werden künftig mit Dienstleistungen eingefahren. Wenn man eine intelligente App anbietet, die dem Kunden einen echten Mehrwert bietet, eben zum Beispiel auch am Handgelenk auf einer Armbanduhr, selbst wenn man gar nicht im Auto sitzt, dann ist das ein richtiger Weg. Man muss den Kunden in den Mittelpunkt stellen. Vorher hat man ihn nur als Autofahrer betrachtet. Als Autobesitzer, dem man Hardware verkauft. Doch in Zeiten, da zum Beispiel auch Car-sharing-Modelle immer wichtiger werden, muss man Zielgrup-pen neu definieren. Der Kunde der Zukunft besitzt vielleicht gar kein Auto mehr selbst.

Sind Apps bald wichtiger als PS?

Das gilt ja fast heute schon. Ohne die Themen Digitalisierung und Vernetzung geht gar nichts mehr. Vielen Kunden ist die PS-Zahl tatsächlich egal. Die Hauptsache ist, dass ich mein Smart-phone schnell mit der Autoinfrastruktur verbinden kann. Der Wettbewerb wandelt sich. Man tritt eben nicht nur gegen die anderen Hersteller an, sondern auch gegen Unternehmen wie Google, Apple und Alibaba. Und die dominieren den Kunden ja bereits, was dessen Beschäftigung mit digitalen Produkten betrifft. Auch die traditionellen Autohersteller müssen nun Mehrwerte für ihre Kunden generieren, die die Konkurrenz eben nicht bietet. Das erfordert völlig neue Geschäftsmodelle. Eine riesige Herausforderung.

Eine aktuelle Studie von Roland Berger besagt, dass bis 2030 völlig autonom fahrende Taxis, sogenannte Robocabs, bis zu 40 Prozent des Gesamtgewinns der Automobilindustrie ein-fahren. Die OEMs werden nur noch 20 statt heute 40 Prozent des Gewinns für sich verbuchen. Entgleitet die Wertschöp-fungskette den traditionellen Autobauern?

„Größter Wandel der Geschichte“Was bedeuten die großen Trends Digitalisierung und Vernetzung für die Geschäftsmodelle der traditionellen

Automobilhersteller? Wirtschaftsexperte Professor Stefan Bratzel gibt im Gespräch mit Mobility World einen Ausblick.

App statt PS: BMW wurde jüngst für ein Smartphone-Programm ausgezeichnet.

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Nutzer des Anbieters DriveNow von BMW bekommen Wer-bung von Rewe auf den Bordbildschirm gespielt, sobald sie in die Nähe eines Supermarktes kommen. Verwässert man nicht so eine traditionelle Automobilmarke?

Das ist neu und auch gefährlich – dass ein Automobilherstel-ler die Aufmerksamkeit des Kunden mit einer anderen Marke teilt, die beim Fahren zudem so präsent auftritt. Man muss sich überlegen, mit wem man kooperiert. BMW kann Rewe ja nicht kaufen und in BMW-Shop oder so umbenennen. Die Gewich-tung wandelt sich. Bislang haben OEMs Zulieferer beauftragt und die Bedingungen diktiert. Jetzt muss man kooperieren. Da ist ein sehr differenziertes Kooperationsmanagement gefragt. Damit nicht am Ende eine Supermarktkette, oder ein Big-Data-Unternehmen wie Google, dem Autohersteller die Bedingun-gen diktiert.

Mercedes wiederum lockt Start-ups mit lukrativen Koope-rationsangeboten, will Baden-Württemberg laut Dieter Zet-sche zum „Silicon Valley der Mobilität“ machen.

Auch das ist ein richtiger Weg. Man braucht neue, frische Ide-en und Innovations-Treiber. Wenn man die frühzeitig an sich bindet, umso besser. Das zeigt aber auch, dass die Industrie noch am Anfang des Wandels steht und sich relativ neu mit dem Thema digitale Dienstleistungen auseinandersetzt. Es gibt nur ganz wenige Hersteller – die großen deutschen sind zum Glück dabei – die sich überhaupt mit dem Thema fundiert beschäftigen. Aber mit Start-ups allein ist es nicht getan. Die Strukturen bei den Herstellern müssen neu gedacht werden. Wir werden sehen, wie das gelingt. Es ist auf jeden Fall der größte Wandel, den die Automobilindustrie in ihrer Geschichte durchleben wird. ◀

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Zur PersonProfessor Stefan Bratzel, 49,

gehört zu den führenden Wirtschaftsexperten Deutschlands bei allen Fragen der Automobilität. Er ist Direktor des unabhängigen Wissenschaftsinstituts Center of Automotive Management (CAM) für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung und Leiter des Studiengangs Automotive Management an der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach.

Auf jeden Fall verändert sie sich. Mit dem autonomen Fahren kommt ja noch ein weiteres Thema hinzu, das den Wandel vorantreibt. Ob die genannten Zahlen realistisch sind, ver-mag ich heute nicht zu sagen. Sicher ist: Viele neue Player kommen ins Spiel, die ihren Teil der Wertschöpfungskette beanspruchen.

Audi, Daimler und BMW haben knapp drei Milliarden für den Kartendienst Here von Nokia gezahlt. Ist das eine Lösung? Eine GroKo, eine große Koalition, im Dienst der Digitalisie-rung und des autonomen Fahrens?

Neue Rahmenbedingungen erfordern neue Denkweisen. Auch solche Kooperationen können ein Weg sein, die Nähe zum Kunden zu wahren und nicht abgehängt zu werden. Dazu sind auch neue Fachleute gefragt, die die neuen Themen bearbeiten können. Neben Ingenieuren müssen immer mehr Software-experten gewonnen werden.

Früher galten in der Branche Unterscheidungsmerkmale wie Motorsound, Design, Markenhistorie: Wenn deren Be-deutung abnimmt, was bleibt den Autoherstellern zur Dif-ferenzierung, wenn gleichzeitig die Kompatibilität mit dem Smartphone zum entscheidenden Kaufmotiv wird?

Das Thema Marke ist sehr wichtig. Man muss ein Markenver-sprechen haben – und einlösen. Das geht nur über Mehrwerte, die andere eben nicht bieten. Natürlich wird das Unterschei-dungsmerkmal Design auch weiterhin eine Rolle spielen: Wie ein Auto aussieht, das ist den Kunden nach wie vor wichtig. Aber wenn mir das Auto nicht mehr selbst gehört, müssen andere Differenzierungsmöglichkeiten hinzukommen. Was bedeuten Parameter wie Mobilität oder Premium künftig für den Kunden? Wenn Premium sich nicht mehr auf Autobesitz bezieht, sondern auf Autonutzung, dann muss ich dem Kunden eben eine Premium-Mobilitätskette bieten: Wie bringe ich den Kunden komfortabel von A nach B? Es wird einen Kampf der Welten geben zwischen den Autoherstellern und den Big-Da-ta-Unternehmen in der Gestaltung der Kundenkontakte. Wie der ausgeht, das werden wir sehen.

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Mobility World by M Plan14

M PASSION

Hauptsache, es läuft rundWer so fasziniert ist vom Wankelmotor wie Heinz-Dieter Renne, Manager Aftersales-Service bei Mazda Deutschland, für den gibt es

bei der Wahl des Autos nicht viele Möglichkeiten: Logisch, dass es ein Modell mit Kreiskolbenmotor sein muss. Und Renne besitzt ein

ganz besonderes: den Sportwagen Mazda RX-7 Turbo.

haben“, sagt Renne. Ein RX-7 aus der ersten Serie (Baujahr 1980) steht zwar schon seit zwölf Jahren in Rennes Garage. „Doch auf die Turbo-Variante war ich schon länger scharf. Meistens jedoch sind die Autos, die man auf-stöbert, schon ziemlich verbastelt und haben hohe Kilometerleistungen.“

Davon konnte bei dem RX-7 Turbo aus Händlerhand keine Rede sein. Das einzige Manko des Wagens waren angerostete Bremsscheiben und festsitzende Bremssättel. „Typische Standschäden“, sagt Renne, „doch nachdem ich die Bremsanlage komplett überholt hatte, war das Auto wirklich tadellos.“ Was ein rundum gutes Zeichen war. Denn außer dem exquisiten Zweikammer-Kreiskolbenmotor mit zweimal 654 Kubikzenti-metern Kammervolumen und zweistufiger Turboaufladung steckt in dem Sportwagen noch reichlich weitere feine Technik: eine Einspritzanlage, eine passive Hinterradlenkung, eine elektronische Servolenkung und ein Antiblockier-Bremssystem.

„Der ruhige, seidenweiche Motorlauf ist einfach phantastisch“, sagt Renne über den RX-7 Turbo, mit dem er in den wenigen Monaten seit dem Kauf bereits 4.000 Kilometer zurückgelegt hat. „Für mich ist es entschei-dend, dass meine Autos kompromisslos fahrbereit und technisch in Ord-nung sind.“ Zudem sei es so, dass entgegen manchen Vorurteilen gerade die Wankelmotor-Sportwagen von Mazda überaus anspruchslose und ro-buste Fahrzeuge seien. „Denen schaden auch hohe Drehzahlen nicht. Im Gegenteil, mit dem Turboschub fängt das Auto dann richtig an zu fliegen.“

Leider fängt es dann auch an – man darf das ruhig so drastisch sagen – zu saufen. Ein Verbrauch von 15 Litern oder mehr sei durchaus normal,

»»» Als Wankelmotor-Fan musste Heinz-Dieter Renne bei diesem Angebot nicht lange überlegen. Ende letzten Jah-res schloss ein Mazda-Händler aus Altersgründen seinen Betrieb und verkaufte im Zuge dessen auch seine private Mazda-Sammlung. In der befand sich unter anderem ein roter RX-7 Turbo, bestens gepflegt, technisch einwandfrei und mit lediglich 50.000 Kilometern auf dem Zähler. „Da gab es kein langes Überlegen, das Auto musste ich einfach

WANKEL-FAN: Heinz-Dieter

Renne an seinem Mazda

RX-7 Turbo, Baujahr 1987.

Vor einem Jahr entdeckte er

die Sportwagen-Rarität –

und kaufte das Auto.

Ein geschmeidiges Sportcoupé in klassischer Achtziger-Jahre-Optik.

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Technische Daten: Modellbezeichnung: Mazda RX-7 Turbo

Baujahr: 1987

Motor: Zweikammer-Kreiskolbenmotor mit Turbolader

Leistung: 180 PS/133 kW

Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h

Von 0 auf 100: 7,2 Sek.

Kraftübertragung: Fünfgang-Schaltgetriebe

Leergewicht: 1.260 kg

Neupreis 1987: 48.400 Mark

wenn man sich mit dem Wagen zum Beispiel im Bergischen Land austobe, sagt Renne. Lässt man es lässiger angehen, kommt man mit einem Schnitt von zwölf Litern klar.

Faszination der KreisbewegungFür ein knapp 30 Jahre altes Auto dieser Leistungsklasse ist das anderer-seits nicht wirklich außergewöhnlich. Für Renne steht ohnehin die tech-nische Raffinesse des Kreiskolbenmotors, der bei Mazda „Renesis“ (eine Wortschöpfung aus „Rotary Engine“ und „Genesis“) heißt, im Vorder-grund. Und zwar schon seit Jahrzehnten. Bereits 1980 kaufte sich der ge-lernte Kfz-Mechaniker, der später seine Meisterprüfung ablegte und heute als Manager Aftersales-Service bei Mazda Deutschland beschäftigt ist, ei-nen Ro80 und damit einen Klassiker der Wankel-Historie. „Für den Wagen habe ich damals 4.000 Mark gezahlt, und der war gerade mal vier Jahre alt und hatte ursprünglich rund 26.000 Mark gekostet“, berichtet Renne.

Gemeinsam mit einem Kollegen tauchte er schon damals in die Tie-fen dieser speziellen Antriebstechnik ein. Den Ro80 fuhr Renne bis 1984. Doch seit 1987, damals wechselte Renne zu Mazda Deutschland, ist er nicht nur privat, sondern auch beruflich eng mit der Wankel-Technologie verbunden. Der japanische Hersteller ist aktuell das einzige Automobil-unternehmen weltweit, das Serienautos mit Kreiskolbenmotor anbietet; der Sportwagen RX-Vision, so wird kolportiert, soll voraussichtlich in nicht allzu ferner Zukunft mit Wankelmotor debütieren. „Die Wankel-Technik und besonders der RX-7 sind Ikonen für Mazda“, sagt Renne. Deshalb sei zum Beispiel die Ersatzteilversorgung kein Problem. Andererseits kommt es darauf – zumindest bei seinen beiden Wankelmotor-Sportwagen – gar nicht an. Renne: „Die laufen einfach rund.“ ◀

KRAFTWERK: Diesen Anblick hat

man selten nach dem Öffnen einer

Motorhaube, denn hier blickt man

auf einen Zweikammer-Kreis-

kolbenmotor mit Turboaufladung.

Klappscheinwerfer machen den Mazda RX-7 auch optisch zu etwas Besonderem.

Wankelmotor – der andere Dreh

Kreiskolbenmotor, Rotationskolbenmotor oder, nach dem Erfinder Felix Wankel, Wankelmotor – stets ist das Gleiche gemeint, näm-lich eine Maschine, bei der die Verbrennungsenergie direkt in eine Drehbewegung umgesetzt wird. Dies gelingt durch die spezielle Bauweise. Verkürzt dargestellt rotiert ein dreieckiger Läufer in ei-nem Gehäuse derart um eine Mittelachse, dass die Kanten des Drei-ecks stets die Gehäuseinnenwand berühren.

Bei dieser „eiernden“ Drehbewegung des Läufers entstehen drei in ihrem Volumen stetig kleiner und größer werdende Kammern. In diese Kammern wird das Kraftstoff-Luft-Gemisch eingeleitet und aufeinanderfolgend gezündet. Aufgrund der im Vergleich zu einem Hubkolbenmotor nur wenigen beweglichen Teile bietet der Wankel-motor eine große Laufruhe und ein gleichförmiges Drehmoment.

Nachteile sind die hohen Wärme- und Druckverluste und der daraus resultierende höhere spezifische Kraftstoffverbrauch. Das erste Serienauto mit Wankelmotor war ab 1964 der NSU Wankel Spider; andere bekannte Typen mit Kreiskolbenmotoren: Mazda Cosmo Sport (ab 1967), NSU Ro80 (ab 1967) sowie der Mazda RX-7 (ab 1978). Letzterer ist mit mehr als 811.000 Exemplaren in vier Ge-nerationen das bislang meistgebaute Serienauto mit Wankelmotor.

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„Community-based Parking“ nennt sich das von Bosch entwickelte Konzept, das nun im Großraum Stuttgart erst-mals getestet werden soll. Dafür werden die ohnehin in fast jedem dritten Neufahrzeug vorhandenen Ultraschallsenso-ren genutzt, die auch für den Einparkassistenten zum Ein-satz kommen. Diese Sensoren scannen bei Fahrten mit bis zu 55 Kilometer pro Stunde kontinuierlich den Straßen-rand ab und überprüfen, ob sich irgendwo eine Parklücke befindet.

Wurde ein freier Stellplatz erkannt, werden die Daten an die Daimler-Server geschickt und die notwendigen Informa-tionen anonymisiert an die Bosch-Cloud weitergeleitet. Dort werden die Informationen ausgewertet, um festzustellen, ob es sich bei der angezeigten Lücke wirklich um einen Parkplatz handelt – oder etwa um eine Halteverbotszone. Wird in einer vielbefahrenen Straße an einer bestimmten Stelle wiederholt eine Lücke erkannt, ist dies mit hoher Wahrscheinlichkeit kein verfügbarer Stellplatz, sondern beispielsweise eine Ausfahrt. „Wir sehen darin die Chance, den Parksuchverkehr deutlich zu

M SPOTLIGHT

Das Verkehrsaufkommen steigt, nicht aber die Zahl der Parkplätze. Die Automobilindustrie

reagiert und entwickelt innovative Park-Konzepte – mit Parklücken in der Cloud.

»»» Autonomes Fahren, ausgeklügelte Assistenzsysteme für alle Facetten des Autofahrens, innovative Infotainment- Lösungen – das sind wichtige Trendthemen der gegenwärti-gen Automobilität. Doch immer mehr gewinnt ein Thema an Bedeutung, das weniger mit Fahren als mit Stehen zu tun hat: Parken. Denn wenn die Suche nach einem freien Parkplatz so lange dauert wie die eigentliche Fahrt, dann kostet das nicht nur Nerven, sondern belastet auch die Umwelt. „Rund 30 Prozent des innerstädtischen Verkehrs werden durch die Parkplatzsuche verursacht“, sagt Dr. Dirk Hoheisel, Geschäfts-führer von Bosch. Mit dem Park-Problem beschäftigen sich Autohersteller und Zulieferer nun schon so lange, wie es in-nerstädtischen Individualverkehr, Staus und eben zugeparkte Straßen gibt. Mit der zunehmenden Digitalisierung und Ver-netzung moderner Automobile gewinnt das Thema Parken jetzt hingegen noch einmal an Bedeutung: Neue Technologien ermöglichen auch innovative Lösungen für das allgegenwär-tige Park-Problem. Bosch und Mercedes-Benz zum Beispiel starten nun einen Modellversuch, bei dem die Autos selbst zur Parkplatz-Suchmaschine werden. ©

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Mut zur Lücke

FREIER PLATZ: Sensoren

erkennen im Vorbeifahren

Parklücken, melden diese in

die Cloud – und andere

Fahrer profitieren davon.

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Geschäftsführer Hoheisel. Dadurch können sich mehrere Fahrzeughersteller gleichzei-tig daran beteiligen. Bis 2018 soll dieser Service für die Autofahrer nutzbar sein.

Eine weitere Lösung sieht Bosch im aktiven Parkraum-Management. Am Boden installierte Sensoren erkennen mit-tels Magnetfeld- und Radardetektion, ob ein Parkplatz belegt ist oder nicht. Auch diese Daten sollen in eine Echtzeit-Karte eingetragen und dem Nutzer auf dem Smartphone oder im Internet zur Verfügung gestellt werden. Noch bis Ende dieses Jahres sollen 2.500 Parkplätze im Raum Stuttgart mit den Sen-soren ausgestattet und getestet werden.

Audi testet pilotiertes ParkenDoch bei modernen Parklösungen lässt sich nicht nur Zeit, sondern auch Platz sparen. Da dieser besonders in Großstäd-ten meist rar ist, suchen Hersteller auch nach Methoden, um möglichst viele Autos auf einer möglichst kleinen Fläche ab-stellen zu können. Die Lösung: Pilotiertes Parken. Denn wenn das Auto eigenständig einparkt, verringert sich der dafür be-nötigte Platz, da das System das Auto exakter einparkt als der Mensch und sich die Türen in einer Parklücke zum Ein- bzw. Aussteigen nicht mehr öffnen lassen müssen.

Deshalb startet der Autohersteller Audi 2018 ein Pilotpro-jekt in der von Verkehrsproblemen geplagten Stadt Somerville im US-Bundesstaat Massachusetts. Dort entsteht derzeit ein Parkhaus, dessen Architektur und Infrastruktur auf autonome Parkvorgänge ausgerichtet sind. Ist es fertiggestellt, muss der Fahrer sein Auto einfach nur noch im Eingangsbereich ab-stellen. Über die digitale Vernetzung kommuniziert das Auto dann mit dem Parkhaus, lässt sich einen freien Parkplatz zu-weisen und fährt autonom dorthin. Bei Bedarf soll das Fahr-zeug auf der Stellfläche dann noch induktiv geladen werden. Ist der Fahrer wieder abfahrbereit, kann er sein Auto über eine App automatisch ausparken und in den Eingangsbereich vor-fahren lassen. »

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verringern“, sagt Dr. Rolf Nicodemus, Leiter des Projekts Con-nected Parking bei Bosch. „Mit dem Community-based Parking können wir die Parkplatzsuche deutlich verkürzen und Auto-fahrer ohne Umwege zu freien Stellplätzen lotsen.“

Digitale Parkplatzkarte auf dem SmartphoneNoch ist das Zukunftsmusik. Denn in einem ersten Aus-bauschritt des Service ermittelt das System zunächst, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für einen Parkplatz in einer be-stimmten Straße ist. Dafür genügen schon die Sensordaten von einem Prozent aller Fahrzeuge im fließenden Verkehr. Erst in einem zweiten Schritt, also bei einer höheren Markt-durchdringung von mindestens sechs Prozent aller Autos, können freie Parkplätze und deren Abmessungen exakt lokalisiert und in Echtzeit angezeigt werden. Diese Informa-tionen werden dann als digitale Parkplatzkarte im Naviga-tionssystem oder auf dem Smartphone angezeigt – je mehr Fahrzeuge an der Suche teilnehmen, desto detaillierter wird die Karte. „Wir haben das Community-based Parking ganz bewusst als offene Service-Plattform angelegt“, so Bosch-

SCHLAUE STRASSE:

Im Boden installierte Sensoren

von Bosch erkennen, ob ein

Parkplatz belegt ist oder nicht.

» Rund 30 Prozent des innerstädtischen

Verkehrs werden durch die

Parkplatzsuche verursacht. «

Dr. Dirk Hoheisel, Geschäftsführer Bosch

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M SPOTLIGHT

Durch das pilotierte Parken soll sich die Parkfläche pro Auto um rund zwei Quadratmeter verringern, die Fahrzeuge parken dichter und benötigen deutlich schma-lere Fahrspuren. Ein derart ausgerüstetes Parkhaus soll bei gleicher Fläche gut 60 Prozent mehr Autos fassen als normale Parkhäuser, heißt es bei Audi. Außerdem werden dort weder Fußwege, Treppen noch Aufzüge benötigt – das spart ebenfalls Platz und Kosten.

Dänische Roboter im Park-EinsatzVollautomatisches Parken funktioniert allerdings auch schon heute, wenn auch nur in Einzelfällen. Beispiels-weise am Flughafen in Düsseldorf. Statt autonomer Fahr-zeuge, die ihre Parklücke selbst finden, übernehmen dort Roboter das Einparken. Fluggäste stellen ihr Fahrzeug ein-fach in eine von sechs Boxen, die in etwa so groß wie eine Waschanlage sind. Anschließend steigt der Fahrer aus und wird über ein Touchpad gefragt, ob alle Insassen das Fahr-zeug verlassen haben und wann er wieder in Düsseldorf

60 %mehr Platz für Autos bietet ein Parkhaus, das

Fahrzeuge eigenständig und ohne Fahrer dank Sensorik einparkt.

landen wird. Ab dann übernimmt „Ray“ die Kontrolle, ein Roboter, der aussieht wie ein tiefergelegter Gabelstapler. Mit zwei Zangen greift der mechanische Einparker unter das Auto und stellt es zu den anderen dicht an dicht ge-parkten Fahrzeugen. Damit der Fluggast bei seiner Rück-kehr nicht lange warten muss, informiert sich das System, ob der angegebene Rückflug pünktlich ist, und beginnt, sobald das Flugzeug gelandet ist, mit dem Ausparken. Das System spart bis zu 60 Prozent Platz. Dafür kostet die Ba-sisversion, bestehend aus zwei Robotern und zwei Park-buchten, immerhin rund 875.000 Euro. Das derzeit größte vollautomatische Parkhaus Europas hat übrigens dieses Jahr im dänischen Aarhus eröffnet. Das dort errichtete Ro-boter-Parkhaus verfügt über 972 Stellplätze und hat rund 18 Millionen Euro gekostet.

Ein Start-up aus Köln hingegen beschäftigt sich mit einem anderen Problem des Parkens – dem Bezahlvor-gang. Wer kennt es nicht? Parkticket ziehen, kurz einkau-fen gehen und dann beim Rausfahren vor der Schranke feststellen, dass man vergessen hat, am Automaten zu be-zahlen oder das Ticket abzustempeln. Das Unternehmen Evopark will den Autofahrern den Parkalltag erleichtern und das klassische Parkticket abschaffen.

Dafür bekommt jeder Nutzer eine Evopark-Karte, mit der er die Schranke des Parkhauses öffnen kann, sobald er sich ihr nähert. Statt dass er nach jedem Einkauf oder Arbeitstag Kleingeld in einen Automaten werfen muss, werden dem Nutzer die angefallenen Parkgebühren am Ende jedes Monats einfach in Rechnung gestellt. Mit ei-ner App kann man sich außerdem zum nächstgelegenen Parkhaus führen lassen, das mit der Evopark-Technik ausgerüstet ist. Inzwischen ist der Dienst in 17 deutschen Städten vertreten. Wie sang doch Herbert Grönemeyer einst im Song „Mambo“ vom berühmten Album „4630 Bochum“? „Ich drehe schon seit Stunden hier so meine Runden. Es trommeln die Motoren, es dröhnt in meinen Ohren. Ich finde keinen Parkplatz, ich komm zu spät zu dir, mein Schatz. Du sitzt bei Kaffee und Kuchen, und ich muss weitersuchen.“ Das Szenario könnte bald der Ver-gangenheit angehören. ◀

AUTO PARKT SELBST: In den USA testet

Audi ein neuartiges Parkhaus, das mit dem Auto

kommuniziert und dieses ohne Fahrer abstellt.

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»»» Die Niederlassung Ingolstadt von M Plan ist um-gezogen: Der neue Standort in Lenting bietet seit Ende August mit 600 Quadratmetern mehr als doppelt so viel Platz wie zuvor. Neue großzügige Werkstattflächen am eigenen Standort bedeuten beste Voraussetzungen für Fahrzeugumbauten und die Durchführung von Tests und Versuchen. „Wir schaffen damit Platz für unsere weitere Expansion, und wir werden den wachsenden Kunden-anforderungen in Hinblick auf die eigenverantwortliche Abwicklung von Projekten in eigenen Räumen und mit ei-gener Infrastruktur gerecht“, erklärt Niederlassungsleiter Jörg Bielicke. Die Niederlassung Ingolstadt ist vor allem in den Bereichen Elektrik/Elektronik, Bordnetze und Interi-eur tätig. Es werden sowohl bei den Kunden vor Ort als auch in eigenen Räumlichkeiten Entwicklungsprojekte

betreut, konstruktive Aufgaben übernommen und Tests und Validierungen durchgeführt. Die Kunden kommen aus den Großräumen Ingolstadt, Nürnberg und Regens-burg. Ein weiterer großer Vorteil am neuen Standort ist die direkte IT-Anbindung an einen lokalen OEM.

Umzug der Niederlassung Ingolstadt:Optimale Bedingungen auch für Großprojekte

»»» Malte Bußmann und Julia Pieper haben verschiede-

ne Werdegänge – doch sie wollen das Gleiche: Die Au-

tos von morgen mitgestalten. Beide haben am 1. August

dieses Jahres bei M Plan in Osnabrück ihre Ausbildung

begonnen. Während Malte Bußmann, 16, direkt von der

Schule ins Berufsleben einsteigt, hat Julia Pieper, 28, be-

reits einen Bachelor of Science in den Fächern Mathe-

matik und Chemie sowie einen Master of Education mit

Schwerpunkt Medien in der Tasche. Bußmann startet

im CoC Produktionstechnik seine dreieinhalbjährige

Ausbildung zum Technischen Produktdesigner, Fach-

richtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion, wo er

frühzeitig mit den Bereichen Werkzeugkonstruktion

und Methodenplanung vertraut gemacht wird. Pie-

per beginnt ihre Ausbildung zur Produktdesignerin

Produktgestaltung und -konstruktion ebenfalls in der

Niederlassung Osnabrück. „Die Ausbildung unserer

Azubis sowohl in der Produktentwicklung als auch in

der Produktionstechnik ist stark CAD-geprägt“, so Aus-

bildungsleiter Kurt Nederkorn. „Die Ausbildung findet

in einem hochtechnischen Bereich statt. Es werden

Bauteile oder Werkzeuge für die Autos von morgen ent-

wickelt. Dafür benötigen wir Auszubildende mit hohem

technischen Verständnis, Interesse und guten Noten in

den Naturwissenschaften, gutem räumlichen Vorstel-

lungsvermögen, strukturiertem Denken und komplexer

Auffassungsgabe, Teamfähigkeit und Lust am kreativen

Gestalten.“

Mobilität von morgen mitgestalten:M Plan begrüßt zwei neue Azubis

M DATES

M GAME

Die nächste Playstation-Generation ist frisch am Markt – und die Leser der Mobility World können eines der ersten Exemplare samt dem Spiel „Project CARS“ in der „Game of the Year Edition“ gewinnen. Die neue Konsole Playstation 4 Pro zeichnet sich unter anderem durch noch schärfere Bilder und ver-besserte Bildwiederholungsraten aus. Project CARS gilt als eines der authentischsten und technisch aus-gereiftesten Motorsport-Spiele, die aktuelle Version

bietet mit der Nürburgring-Nordschleife sowie zwei erst auf dem Autosalon Genf 2016 vorgestell-ten Pagani-Fahrzeugen neue Spielelemente. Wer auf der neuen Playstation Gas geben möchte: Ein-fach auf www.m-plan.com/go/gewinnspiel diese Frage beantworten: In welcher Niederlassung von M Plan steht der neue Thermoschockprüfstand? Kleiner Tipp: Aufmerksam Seite 7 lesen. Einsende-schluss ist der 15.12.2016. Viel Glück!

* Disclaimer: Am Gewinnspiel teilnehmen dürfen alle natürlichen Personen. Nicht teilnahmeberechtigt sind gesetzliche Vertreter und Mitarbeiter von M Plan sowie deren Angehörige. Die Teilnahme über die Einschaltung Dritter, z. B. Gewinn-spielagenturen, ist ausgeschlossen. Die Gewinne sind nicht übertragbar. Barauszahlungen sind nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Teilnahmebedingungen finden Sie unter www.m-plan.com/go/gewinnspiel.

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Playstation 4 Pro zu gewinnen

Karriere-Veranstaltungen

Eine Übersicht der nächsten Termine finden Sie auf m-plan.com

Fachmessen Automotive

25.11. – 04.12.2016 ESSEN MOTOR SHOW Essen, Deutschland Europas führende Messe für sportliche Fahrzeuge

12. – 15.01.2017 Vienna Autoshow Wien, Österreich Österreichs Automobilsalon mit Neuwagen-Modellen aller Fahrzeugtypen

22. – 26.03.2017 e-mobility world Friedrichshafen, Deutschland Messe für nachhaltige Mobilität

Page 20: Saubere Leistung - M Plan · M Plan hat in Wolfsburg einen Prüfstand für die thermomechanische Belas- ... VW trug zu dieser Entwicklung bei. Angesichts von 1,73 Mil- ... betrug

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WARUM DER GERADE WEG NICHT IMMER DER KÜRZESTE IST.

Wir sind davon überzeugt, dass Mobilität in Zukunft sowohl ökonomischen als auch ökologischen Anforderungen gerecht werden muss.

Die Aufgaben, die wir vor uns haben, erfordern die Bereitschaft, um die Ecke zu denken. Kreative Querköpfe mit einem Schuss Benzin im Blut

sind bei uns genau richtig! Unsere Teams arbeiten an den Schlüsselpositionen der Automobilentwicklung und realisieren mit Kreativität und

Sachverstand die Visionen unserer Kunden. Für uns ist das mehr als ein Job – wir nennen es das »Abenteuer Mobilität«.

M PLAN GMBH Oskar-Schindler-Straße 3, 50769 KölnFon +49 221 33734-0, Fax +49 221 [email protected]

WARUM DER GERADE WEG NICHT DAS PRINZIP KREATIVITÄT ODER:

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