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F-J Lackinger, Geschichte der ArbeiterInnenbewegung There is power in a factory, power in the land Power in the hand of a worker But it all amounts to nothing, if together we don´t stand There is power in a union Now the lessons of the past, we all learned with workers blood The mistakes of the bosses we must pay for In the cities and the farmlands with trenches full of mud War has always been the bosses way, Sir The union forever, defending our rights Down with the blackleg, workers unite With our brothers and our sisters in many far off lands There is power in a union

Politische Geschichte

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Page 1: Politische Geschichte

F-J Lackinger, Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

There is power in a factory, power in the landPower in the hand of a workerBut it all amounts to nothing, if together we don´t standThere is power in a union

Now the lessons of the past, we all learned with workers bloodThe mistakes of the bosses we must pay forIn the cities and the farmlands with trenches full of mudWar has always been the bosses way, Sir

The union forever, defending our rightsDown with the blackleg, workers uniteWith our brothers and our sisters in many far off landsThere is power in a union

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F-J Lackinger, Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

Now I long for the morning that they realiseBrutality and unjust laws can not defeat usBut who defends the workers who cannot organiseWith the bosses and their lackies out to cheat us

Money speaks for money, the devil for his ownWho comes to speak for the skin and the boneA comfort to the widow a light to the childThere is power in a union

The union forever defending our rightsDown with the blackleg, workers uniteWith our brothers and our sisters together we will standThere is power in a union

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F-J Lackinger, Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

Unsere Geschichte

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Fragen zur Geschichte

• Wozu Geschichte?

• Was für eine Geschichte?

• Geschichte für wen?

• Wer oder was treibt Geschichte voran?

• Welche Themen?

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„Wenn wir nicht wissen, woher wir kommen, woher sollen wir dann wissen, wohin wir gehen sollen?“

(Antonio Gramsci)

„Geschichte ist machbar, Frau Nachbar“

(Graffito-Spruch)

„Eine Wirklichkeit wird nie besser verstanden als durch ihre Ursachen.“

(Leibniz)

„Wer sich an die Gegenwart halten will, an das Aktuelle, der wird das Heute nicht verstehen.“

(Michelet)

„Geschichte besteht aus Geschichten“

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Wer/Was bewegt Geschichte?

• Religiöse Vorstellungen:– Das Schicksal, Gott, Kismet etc.

• Klassische Auffassung– Kriege, Hervorragende Individuen

• Idealistische Auffassung– Ideen, Philosophien

• Materialistische Auffassung– Materielle Verhältnisse, Klassenkämpfe, Organisationsform der

Arbeit

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Vorkapitalistische Arbeitsformen

• Dienstboten, Dienerschaft

• Handwerksgesellen

• HeimarbeiterInnen, Tagelöhner• Meist in Verbindung mit Kleinlandwirtschaft

• Fahrende und zunftfreie GewerblerInnen fast 90 % d. Bev. in Landwirtschaft

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Aufstände der Unterprivilegierten vor der Industrialisierung

• Spartakus-Aufstand (Sklaven), Rom, 73 v. Chr.

• Ciompi-Aufstand (Wolltuch-Arbeiter), Florenz, 1378

• Deutscher Bauernkrieg, 1525

• Oberösterreichischer Bauernkrieg, 1625

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Industrialisierung

• Erfindung von Maschinen

• Große Kapitalsummen

• Genügend Arbeitskräfte, die nicht mehr von Landwirtschaft leben können

• Gründung von Fabriken

• Entstehung von Industriestädten

• Verheerende Arbeitsbedingungen

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Was ist neu am Kapitalismus?

• Maschine bestimmt Arbeitsrhythmus

• Arbeit wird räumlich konzentriert

• Maschinen ersetzen Arbeit

• Ungeheure Entwicklung der Produktivität

• Arbeitskraft wird zur Ware

• Neue Messgröße – Profitrate

• Jedes Produkt muss am Markt bestehen

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Kritik am Kapitalismus

• Vom Adel: an gierigen Emporkömmlingen• Von der Kirche: an Wucher, Ausbeutung• Von Humanisten: unmenschlich, unsozial• Marx/Engels:

– Entscheidend ist Eigentum an Produktionsmitteln

– Profit ist Abschöpfung des Mehrwerts von Arbeit, damit prinzipiell Ausbeutung

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F-J Lackinger, Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

Zur Entstehung der ArbeiterInnenklasse

• Seit wann sprechen wir von ArbeiterInnenklasse?

• Wann beginnt die Geschichte der öst. Arb.bew.?

• Was unterscheidet LohnarbeiterInnen von abhängig Beschäftigten früherer Zeiten?

• Was schweisste die ArbeiterInnen zu einer Einheit/Massenbewegung zusammen?

• Inwieferne ist die Fabrik der Geburtsort der ArbeiterInnenbewegung?

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Was wir ersehnen von der Zukunft Fernen?,

Dass Brot und Arbeit uns gerüstet steh´n,

Dass uns´re Kinder in der Schule lernen

Und uns´re Greise nicht mehr betteln geh´n.

(Gustave Leroy, 1848)

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•Wirtschaftspolitik

Schaffung des Reichtums

•Sozialpolitik

Verteilung des Reichtums

•Bildungspolitik

Verteilung der Chancen

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Organisatorische Hauptforderungen

• Errichtung von Arbeiterbildungsvereinen– Zur kulturellen Entwicklung der Arbeiter

• Bildung von Gewerkschaften– Um günstigere Arbeitsbedingungen zu erlangen

• Gründung einer Arbeiterpartei– Zur politischen Mitbestimmung im Staat

• Gründung von Unterstützungsvereinen– Selbsthilfe bei Konsum, Krankheit, Unfall

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Politische Forderungen um 1860

• Vereins- und Versammlungsrecht• Koalitionsrecht• Presse- und Meinungsfreiheit• Allgemeines und direktes Wahlrecht• Religionsfreiheit• Abschaffung des stehenden Heeres• Einführung der allgemeinen Volksbewaffnung

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Kampf- und Organisationsformen

• Erste Aktionsformen– Maschinenstürmerei

– Einzelaktionen und Aktionismus

– Anarchismus

– Wechselseitiger Beistand in Hilfs- und Unterstützungskassen

• Organisierte Arbeiterbewegung– Arbeitskampf und

Streik

– Kollektivvertrag

– Demonstrationen

– Sozialpolitischer Kampf um Arbeitnehmerschutz

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Wichtige politische Stationen (1848-1889)

• 1848– Märzrevolution

– 1. Wiener Allgemeiner Arbeiterverein

• 1867– Vereinigungsfreiheit

– Gründung von Arbeiterbildungsvereinen

– Gründung von lokalen Fachvereinen

• 1870– Koalitions- und

Streikrecht

• 1874– Neudörfler Parteitag

• 1889– Einigungsparteitag

– Hainfelder Programm

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Wirtschaftliche Forderungen um 1860

• Gesetzliche Festlegung der Maximalarbeitszeit• Einführung der Sonntagsruhe• Einschränkung der Frauen- und Kinderarbeit

sowie der Nachtarbeit• Gründung von Invalidenkassen• Einführung paritätischer Arbeiterkammern als

Schlichtungsstellen• Einführung von Fabriksinspektoren

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Kern des Kommunistischen Manifests

• Geschichte aller bisherigen Gesellschaften ist eine Geschichte von Klassenkämpfen

• Zweck der Kommunisten:– Bildung des Proletariats zur Klasse– Sturz der Bourgeoisieherrschaft– Eroberung der Macht durch das Proletariat

• Der Weg zum Kommunismus:– Abschaffung des Privateigentums (Produktionsmittel)– Abschaffung der Klassengesellschaft

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Radikale Strömungen der ArbeiterInnenbewegung

• Der utopische Sozialismus– Moralische und idealistische Kritik

– Wirtschaftliche Selbsthilfe (Konsumvereine)

– Politischer Klassenstandpunkt noch nicht vorhanden

• Der wissenschaftliche Sozialismus– Zentrale Analyse: Gegensatz von Arbeit und Kapital

– Ziel: Abschaffung Privateigentum, Klassengesellschaft

– Strategie: Klassenkampf/Revolution

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Radikale Strömungen der ArbeiterInnenbewegung

• Der Anarchismus– Ablehnung jeder Art von Autorität und Herrschaft

– Individualistischer oder politischer Anarchismus

– Differenz zum Marxismus: Negierung• Der ökonomischen Bedingungen der bürgerlichen Herrschaft

• Der Bedeutung der politischen Klassenorganisation

• Der Syndikalismus (frz. Syndicat=Gewerkschaft)– Ablehnung des politischen Kampfes

– Verknüpfung von Klassenkampf und Anarchismus

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Christliche Soziallehre

• 1891: Enzyklika „Rerum Novarum“• 1892: 1. Christl. Arbeiterverein• Gegenbewegung zur Sozialdemokratie• Zentren in Tirol, Vorarlberg und Sudetenländern• Organisatorische Stärken bei

– (Staats)Angestellten, Landarbeitern, Hausbediensteten, kleingewerblichen Arbeitern, Tabak- und Textil

– Frauen (Anteil 30-50%)

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Sozialdemokratie - Austromarxismus

• Verknüpfung von ideologischem Radikalismus mit politischem Pragmatismus

• Ziel = Sozialismus

• Weg = Durchdringung des Staates; Reform (Staatshilfler)

• Organisatorische Einheit (Partei, Gewerkschaft, Konsum)

• Einbindung aller Lebensbereiche (Bildung, Kultur)

• Theoretiker: – Victor Adler, Otto Bauer, Rudolf Hilferding, Max Adler, Karl

Renner

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Wichtige politische Stationen (1890-1918)

• 1890– Erste Maidemonstration

• 1893– Gewerkschaftskommission

(1. Dachverband)

• 1897– Erste sozdem. Abgeordnete

im Reichsrat

• 1905– 1. Russ. Revolution

• 1905– Wahlrechtsdemo,

Generalstreik

• 1907– Allgem. Wahlrecht für

Männer

• 1917/18– Russische Revolution

– Streiks, Demos

– Arbeiter- und Soldatenräte

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F-J Lackinger, Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

ArbeiterInnenbewegung und 1. Weltkrieg

• Reichsrat bereits März 1914 ausgeschaltet

• Kapitulation vor dem Hurra-Patriotismus

• Keine gemeinsamen Aktivitäten der Soz. Internationale

• Pazifismus immer in der Minderheit

• Außerkraftsetzung vieler Gesetze (tw. Militärverwaltung)

• Verlust von mehr 60% aller Mitglieder (aber Erhöhung des Frauenanteils)

• Friedrich Adlers Attentat auf den Ministerpräsidenten

• Radikalisierung, Streiks, Demos, Arbeiterräte

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Stationen 1918-1938

• 1918: Republiksgründung• 1919: Erste Wahlen• 1919-20: Hanusch-

Gesetze• Juni 1920: Sozialdem.

nicht mehr in Regierung• 22-24: Hyperinflation• 15.7.1927:

Justizpalastbrand• 1929: Börsenkrach

• 1.3.1933 Ausschaltung des Parlaments

• 31.1.33: Hitler Kanzler

• 12.2.1934: Bürgerkrieg

• Ab 5/34: „Ständestaat“

• 7/1934: Naziputsch

• 36-39: Span. Bürgerkrieg

• 12.3.38: „Anschluss“

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2. Republik - Vergangenheitsbewältigung

• 1945: Volksgerichtshöfe; 13.660 Urteile, zig Todesurteile, 1955 aufgelöst

• Bis 1949 sind 600.000 NSDAP-Mitglieder ohne Wahlrecht, dann aber werden sie das Zünglein an der Waage

• Nach 1960 keine einzige Verurteilung wegen NS-Verbrechen mehr

• Restitution von geraubtem Vermögen bis heute nur zögerlich erfolgt (Beispiel Kunstwerke)

• Fall Borodajkiewycz: Nazi-Professor hält jahrelang ungestört antisemitische Vorlesungen

• Fall Kreisky-Wiesenthal: drei Minister der 1. SP-Regierung haben Nazi-Vergangenheit

• Fall Waldheim: nicht Verbrechen, sondern Verschweigen fällt Österreich auf den Kopf; erst danach setzt intensive Aufarbeitung ein

• Fall Haider: mit rechten Sprüchen 27% der Stimmen

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2. Republik - Politik

• 1945 – 1960: Große Koalition mit ÖVP-Kanzlern; bis 1947 Konzentrationsregierung mit KPÖ

• Kalter Krieg (bis 1989)• 1955 Staatsvertrag, Neutralität• KPÖ bekommt nie mehr als 5%,

seit 1959 nicht mehr im Parlament

• Seit 1949 kandidiert FPÖ (zunächst VdU) – Sammelbecken der „Ehemaligen“

• 1966-1970 ÖVP-Alleinregierung• 1970 SP-Minderheitsregierung

von FP geduldet

• 1971 bis 1983 SP-Absolute (Bundeskanzler Kreisky)

• 1983-1986 SP-FP-Regierung; Grüne werden zur Partei

• 1986-1999 Große Koalition mit SP-Kanzler; kurzfristiger Aufstieg der FP zur Nummer 2

• Ende des „Ostblocks“ ändert Bedeutung der Neutralität

• 1995 Beitritt zur EG (EU)

• 2000-2006 VP-FP (BZÖ)-Regierung

• 2007 Große Koalition

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F-J Lackinger, Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

2. Republik - Wirtschaft

• 1945: Essensrationierung, Schleichhandel, Inflation

• 1946: Verstaatlichung der wichtigsten Industrien und Banken

• 50er: erster Aufschwung, erste Krisen und Arbeitslosigkeit

• 60er: Beitritt zur EFTA; Wirtschaftswunder, Beginn der Anwerbung von „Gastarbeitern“

• 70er: Auflösung der fixen Dollar-Kurse; Ölpreisschock, Inflation; fixe Bindung Schilling an D-Mark

• 1978: Volksabstimmung verhindert Atomkraftnutzung

• 80er: Verstaatlichten-Debakel; schwierige Situation in betroffenen Regionen; Beginn der Privatisierung; „Ausverkauf“ von österr. Betrieben an ausländ. Kapital; hohe Auslandsinvestitionen wegen Lohnstückkostenvorteil;

• 90er: EU-Beitritt; trotz vieler Vorteile auch Verschwinden ganzer Branchen (Textil, Lebensmittel); Ö wird durch Ostöffnung zum Kapitalexporteur und profitiert überdurchschnittlich

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F-J Lackinger, Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

2. Republik - Sozialpolitik

• 1945: Anknüpfung an 1. Republik (BR-Gesetz, KV-Gesetz, AK-Gesetz etc.)

• 1949: Kinderbeihilfe; ArbLVersG• 1955 ASVG• 1957 Mutterschutzgesetz• 1959 45-h-Woche (General-KV)• 1964 3 Wo Urlaub (General-KV)• 1966 Pension 60/55• 1969 Berufsausbildungsgesetz• 1970 40-h-Woche (General-KV)• 1972: ANSchG, JVR-Gesetz,

Gratisschulbuch, Schülerfreifahrt• 1974: ArbVG; EFZG; Karenz und

Mutterschutz verbessert

• 1975: Fristenlösung• 1976: 4 Wochen Urlaub; Pflegefrei• 1979 Abfertigung f. Arbeiter;

Gleichbehandlungsgesetz• 1981 NachtSchwerarbeitsgesetz• 1986 5 Wo Urlaub• 1987 ASG• 1990 Väterkarenz, Karenz 2 Jahre• 1993 Pflegesicherung• 1997 AZ-Flexibikisierung• 2002 Abfertigung neu• 2003 Pensions“reform“• 2007 Sozialversicherung für

Atypische; Ausbildungsgarantie bis 18

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F-J Lackinger, Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

2. Republik - Sozialpartnerschaft

• 1945 Wiedererrichtung der Organisationen

• 1947: 1. Lohn-Preisabkommen• 1950: 4. Lohn- Preisabkommen

bringt Streiks und Tumulte• 1957 Paritätische Kommission

wird befristet eingerichtet; vertreten sind die vier Interessenverbände und die Regierung; ist eigentlich ein Provisorium

• 1961 Raab-Olah-Abkommen:– Lohnausschuss– Preisausschuss– Beirat f. Wi- u. Sozialfragen

• 70er: Neben der gesetzlich geregelten Entsendung der Vertreter in der SV werden Sozialpartner in vielen Kommissionen einbezogen (ORF, Zivildienstkommission etc.)

• 1992: neues Abkommen erweitert die Themengebiete, v.a. internationale Fragen

• 1996: Mitgliederbefragung in allen Kammern bestätigt Pflichtmitgliedschaft

• Ab 2000: Sozialpartner werden zurück gedrängt, Comeback 2007

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F-J Lackinger, Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

2. Republik – Gewerkschaftsbewegung 1

• 1945 Gründung ÖGB als überparteilich und einheitlich; bevorzugte Stellung der Gründungsfraktionen; zentralistische Organisation; Präsident Johann Böhm

• 1947 Restitution des Vermögens aus der 1. Republik

• 1950 Streik, Putsch der Kommunisten oder Führungsfrage im ÖGB?

• 1959-1963 Präs. Franz Olah• 1962 Bundesweiter

Metallerstreik• 1963 Präs. Anton Benya

• 1964 Olah aus ÖGB u. SPÖ ausgeschlossen

• 1968 Kampf um Kronen-Zeitung• 70er: mehrere Minister kommen

aus der Gewerkschaft; Höhepunkt der Macht des ÖGB; 1. Gewerkschaftsfusion seit 1945 (HGPD)

• 1978 ÖGB setzt sich für Atomkraft ein und verliert

• 1984 ÖGB setzt sich für Kraftwerk Hainburg ein und verliert

• 1985 Affäre Sekanina

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F-J Lackinger, Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

2. Republik – Gewerkschaftsbewegung 2

• 1986 Großdemos für Verstaatlichte; höchster Mitgliederstand

• 1987 Präs. Fritz Verzetnitsch; Kampagne für 35-h-Woche

• 1988: Beginn der EU-Diskussion im ÖGB

• neue Gewerkschaftsfusionen (ANG, Metall-Textil); Einrichtung des ständigen Orgausschusses

• 1991: Verzetnitsch wird EGB-Präsident

• Fall Rechberger und Zacharias; Kritik an Betriebs- und Gagenkaisern

• 1995: Pleite des Konsum; Aktion Fairness beginnt (Angleichung Arbeiter-Angestellte); erste ÖGB-Demos gegen SPÖ-Minister (Sparpakete, Pensionsreform)

• 2001: ÖGB-Urabstimmung• 2003: Gewerkschaftsdemo und

Generalstreik gegen Pensionsraub

• Neue Gewerkschaften GMTN und vida

• 2006: BAWAG-Affäre; Präsident Rudolf Hundstorfer

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F-J Lackinger, Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

Anfänge des 1. Mai• 1.5. war „moving day“ (Arbeit, Wohnung)• 1886 Chicago – Gewerkschaftsdemos für

Achtstundentag (6 tote Demonstranten) Protest am Haymarket (10 Tote durch Bombe) 7 Arbeiterführer zum Tod verurteilt

• 1888: amerikan. Gewerkschaften beschließen neue Aufmärsche für 1.5.1890

• 14. Juli 1889: Intern. Arbeiterkongress in Paris folgt diesem Beschluss

• Wien 1890: 100.000 im Prater – friedlich (Victor Adler im Gefängnis); auch in anderen Städten; trotz Lohnverlust, Aussperrung und Entlassungsdrohung

• 8-Stunden-Tag und Wahlrecht im Zentrum

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F-J Lackinger, Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

Geschichte des 1. Mai

• 1895: 150.000 vor dem Parlament für Wahlrecht

• Erste KVe geben 1.5. frei (ohne Lohn)

• 1907: Nach Männerwahlrecht wieder für 8-h-Tag und gegen Krieg

• 1914-16: nur Abendveranstaltungen

• 1917/18: Große Friedenskundgebungen

• 1919: Staatsfeiertag

• 1921: erstmals vor dem Rathaus d. Roten Wien

• 1933: Aufmarschverbot durch Dollfuss Sozialdemokraten rufen zu Spaziergang auf

• 1934-37: christlich-sozialer Staatsakt mit Zwangsaufmärschen

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F-J Lackinger, Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

Geschichte des 1. Mai

• 1938: Tag der Volksbruderschaft (Anschlusspropaganda)

• 1940-44: Kriegshetze „Front und Heimat-eine Phalanx“

• 1945: spontane Aufmärsche in befreiten Gebieten

• 1946: alle Parteien veranstalten Maifeiern

• 50er: Staatsvertrag, Arbeitsplätze

• Ab 1956: auch kirchlicher Feiertag

• 60er: 40-Stunden-Woche

• 70er: Sozialpolitik

• 1981: Ermordung Stadtrat Nittel

• 80er, 90er: aktuelle Politik, weniger TN

• Seit 2000: wieder stärkere Manifestationen