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Lastenverteilung der Energiewende
Interdisziplinäre Tagung „Soziale Ungleichheiten – Herausforderungen für die Umweltpolitik“
Frankfurt am Main, 27.-28. Juni 2014
Dr. Peter HeindlZentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim
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Gesellschaftliche Herausforderungen
1. Umwelt- und KlimaschutzBeispiel: Energiewende
2. Soziale Gerechtigkeit„Die Bundesrepublik Deutschland ist ein
demokratischer und sozialer Bundesstaat“ GG, Art. 20
• Beide Ziele sollen (müssen?) erreicht werden• Keines der Ziele darf gegen das andere
ausgespielt werden!
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Warum ist soziale Balance wichtig?
1. Zunehmende Ungleichheit:Zeitraum 2001 bis 2006:
Steigerung bei Spitzeneinkommen: 4,3 %P
Senkung bei geringen Einkommen: -8,8 %P
Antonczyk, Fitzenberger, Sommerfeld (2010), Labour Economics 17(5)
2. Zunahme der Niedriglohnbeschäftigten:Derzeit beziehen fast 1/4 der
Beschäftigten in Deutschland einen Niedriglohn
IAB-Kurzbericht 15/2013
3. Zunehmende Armut:Zunahme der „dauerhaft in Armut
lebenden“
BMAS „Armutsbericht 2013“
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Die Zahlungsbereitschaft für Umweltschutz
Ökonomisches „Standard-Entscheidungsmodell“blau = „reicher“ Haushalt, rot = „armer“ Haushalt
s „reich“
s „arm“
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Die Zahlungsbereitschaft für Umweltschutz
Ökonomisches „Standard-Entscheidungsmodell“blau = „reicher“ Haushalt, rot = „armer“ Haushalt
s „reich“
s „arm“
u „reich“u „arm“
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Die Zahlungsbereitschaft für Umweltschutz
Ökonomisches „Standard-Entscheidungsmodell“blau = „reicher“ Haushalt, rot = „armer“ Haushalt
s „reich“
s „arm“
u „reich“u „arm“
Zahlungsbereitschaft für Umweltschutz ist bei gleichen Präferenzen aber unterschiedlichen Einkommen nicht identisch!
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Die Zahlungsbereitschaft für Umweltschutz
Ökonomisches „Standard-Entscheidungsmodell“blau = „reicher“ Haushalt, rot = „armer“ Haushalt
s „reich“
s „arm“
u „reich“u „arm“
Zahlungsbereitschaft für Umweltschutz ist bei gleichen Präferenzen aber unterschiedlichen Einkommen nicht identisch!
Im Beispiel zahlt der „arme“… absolut weniger
aber…relativ gleich viel
Im Vergleich zum „reichen“…
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Gerechte Lastenverteilung• Aus ökonomischer Sicht verlangt eine gerechte
Lastenverteilung als mindestens relativ gleiche nicht aber absolut gleiche Beiträge…
• Als regressiv wird eine Politik (z.B. Steuer) bezeichnet wenn arme relativ mehr belastet werden (progressiv wäre das Gegenteil).
• Fall Energiewende: EEG verteuert Strom pro kWh für alle Haushalte gleich… wie wirkt sich das aus?
Dabei ist zu bedenken: Die EEG-Umlage hat sich in den letzten Jahren stark erhöht.
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Inzidenz des EEG
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774 1184 1485 1777 2063 2438 2888 3411 4177 6455
5.8%
4.0%
3.5%
2.9% 2.8% 2.7%
2.2% 2.1%1.7%
1.2%
Einkommen (EUR) Stromkostenanteil
Dezil der Einkommensverteilung
Ante
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am
Ein
kom
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Haus
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en (E
UR)
Quelle: Eigene Berechnungen GSOEP v29, Daten: 2012
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Inzidenz des EEG
Quelle: Eigene Berechnungen GSOEP v29, Daten: 2012
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2.9% 2.8% 2.7%2.2% 2.1%
1.7%1.2%
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3.4% 3.2% 3.1%
2.5% 2.4%1.9%
1.4%
Einkommen (EUR) StromkostenanteilStromkostenanteil (4 Cent Steigerung)
Dezil der Einkommensverteilung
Ante
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Ein
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Haus
halts
eink
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Inzidenz des EEG
Quelle: Eigene Berechnungen GSOEP v29, Daten: 2012
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774 1184 1485 1777 2063 2438 2888 3411 4177 6455
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2.9% 2.8% 2.7%2.2% 2.1%
1.7%1.2%
6.7%
4.7%
4.0%
3.4% 3.2% 3.1%
2.5% 2.4%1.9%
1.4%
Einkommen (EUR) StromkostenanteilStromkostenanteil (4 Cent Steigerung)
Dezil der Einkommensverteilung
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Haus
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0,2%
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Inzidenz des EEG
Quelle: Eigene Berechnungen GSOEP v29, Daten: 2012
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Einkommen (EUR) StromkostenanteilStromkostenanteil (4 Cent Steigerung)
Dezil der Einkommensverteilung
Ante
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0,2%
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Inzidenz des EEG
Quelle: Eigene Berechnungen GSOEP v29, Daten: 2012
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Einkommen (EUR) StromkostenanteilStromkostenanteil (4 Cent Steigerung)
Dezil der Einkommensverteilung
Ante
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r Str
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UR)
0,5%
0,3%
0,9%
0,7%
0,4%
0,2%
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Energiearmut
Potenziell betroffen: untere 20-30% der Einkommen
Problem(e):• Keine klare Definition in Deutschland• Ausmaß der Deprivation unbekannt• Reaktionsfähigkeit der Steuer- und
Sozialsysteme nicht auf Problem angepasst
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Lösungsansätze
1. Was auf der Hand liegt:• Schärfung der Sozialsysteme (Sozialtransfers)• Anpassung des Steuersystems (Entlastungen für
Geringverdiener und Mittelstand)
2. Perspektivisch:• Reform der Klimapolitik in Deutschland• Weg von Subventionen – hin zu CO2-Steuern
(mit Anpassung des Einkommenssteuersystems!)
Grundidee: Ein- und aufkommensneutrale ökologische Steuerreform wäre sinnvoll…