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 Guitar Resonator GR-Junior Bedienungsanleitung User Manual  © 2011 Vibesware www.vibesware.com  Markus Pahl [email protected] Löhrkamp 8 D-30900 Wedemark Germany Rev. 1.1

Vibesware Guitar Resonator GRJunior1 Bedienungsanleitung

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Der Vibesware Guitar Resonator ist ein neuartiges, patentiertes Gerät zur gezielten Erzeugung von Rückkopplungen über den gesamten Obertonbereich der E-Gitarre. Er kann Gitarrensaiten auf den Punkt genau zum Schwingen anregen und damit nahezu beliebige harmonische Rückkopplungen erzeugen. Spieltechniken für E-Gitarren mit gezielten Rückkopplungen entwickelten sich bereits in den frühen Sechzigern. Sie wurden umfassend eingesetzt von Jimi Hendrix, Pete Townshend, The Who und vielen anderen. All diese Künstler entwickelten individuelle Techniken, um Rückkopplungen in das Spiel zu integrieren. Ein kontrolliertes Feedback kann das Spiel sehr lebendig und ausdruckstark machen und bietet zahlreiche interessante Soundeffekte.Spieltechnisch nutzbare Rückkopplungen bei E-Gitarren entstehen dadurch, dass bei hohen Schalldrücken die Schallwellen des Lautsprechers die Gitarrensaiten zum Schwingen anregen. Was bei High-Gain-Sounds bereits bei mittleren Lautstärken gelingt, erfordert bei Crunch-Sounds extreme Schallpegel. Ein gutes, reproduzierbares Feedback auf der Bühne zu erreichen ist schwierig. Viele Spieler erhöhen die Lautstärke bevor sie Feedback Effekte einsetzen und reduzieren sie dann wieder für das normale Spiel. Die Abstimmung von Sound, Lautstärke und Positionierung derGitarrensaiten ist schwierig.Letztendlich ist dieser großartige Effekt durch den benötigten hohen Schallpegel und die schwierige Reproduzierbarkeit bis zum heutigen Tag nur sehr eingeschränkt nutzbar. Das gilt sowohl für das Live-Spielen auf der Bühne, als auch für Studio-Aufnahmen, wo die Einstellung guter Feedback-Bedingungen zeitaufwendiges Experimentieren erfordert. Und nicht zu vergessen ist der Bereich Homerecording bei Zimmerlautstärke oder mit dem Kopfhörer, wo ein solches Feedback überhaupt nicht möglich ist.Mit dem GR-Junior erhält man Feedback jederzeit reproduzierbar, sei es Live auf der Bühne, im Tonstudio oder auchzuhause. Das Gitarrenspiel erhält damit unheimlich viel Lebendigkeit und Power.Völlig unabhängig von der gespielten Lautstärke. Spielen mit Feedback über Kopfhörer ?Der unvergleichlich druckvolle Klang eines aufgedrehten Röhren-Stacks mit überkippenden Obertönen inZimmerlautstärke ? Das ist mit dem Guitar Resonsator nun möglich. Ob traditionelle Feedback-Effekte oder völlig neue Spieltechniken.Anders als bei den bekannten Geräten, ist der Guitar Resonator ortsfest, d.h. weder in der Gitarre eingebaut, noch in der Hand zu halten (wie der E-Bow). Beide Hände sind völlig frei für das normale Gitarrenspiel. E-Gitarren können ohne Umbau direkt damit verwendet werden.

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Guitar Resonator

GR-Junior

BedienungsanleitungUser Manual

 © 2011 Vibesware www.vibesware.com 

Markus Pahl [email protected]öhrkamp 8D-30900 WedemarkGermany Rev. 1.1

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ..................................................................................................11.1 Funktionsweise .....................................................................................1

1.2 Unterschiede zum EBowTM und bekannten Sustainern .........................2

2 Einsatzbereiche .........................................................................................4

2.1 Üben / Arrangieren / Recording ............................................................4

2.2 On Stage ..............................................................................................4

2.3 Entdecken neuer Möglichkeiten ............................................................5

3 GR-Junior anschließen .............................................................................6

4 Spieltechniken ...........................................................................................8

4.1 Grundprinzip .........................................................................................8

4.2 Obertöne durch die Resonator-Position kontrollieren ...........................8

4.3 Obertonwechsel durch Umschalten der Phase .....................................9

4.4 Etwas Theorie zu Saitenschwingungen ................................................9

4.5 Feedback mehrerer Saiten .................................................................11

4.6 Spielgrenzen, Pickup-Wahl und Einstellen der Resonator-Leistung ...12

5 Fragen und Problemlösungen ...............................................................13

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1 Einleitung

Herzlich willkommen bei Vibesware und viel Spaß mit dem GR-Junior demneuen kompakten Guitar Resonator !

1.1 Funktionsweise 

Der Guitar Resonator erzeugt aus dem Pickup-Signal der Gitarre einmagnetisches Wechselfeld.

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Hält man den Resonator-Kopf in die Nähe der Saiten, dann wird dieSchwingung verstärkt. Über die Pickups kommt das verstärkte Signal wiederzum Resonator zurück.

Damit lassen sich vielfältigste Rückkopplungs-Töne erzeugen, die sehr

natürlich klingen, weil sie über eine direkte Anregung der Gitarren-Saitenentstehen. Der Sound ist daher keinesfalls zu vergleichen mit den bekanntenelektronisch erzeugten Feedback-Effekten. Es klingt wie ein laut aufgedrehterAmp, wo die Saiten über die Schallwellen der Luft zum Schwingen gebrachtwerden.

Im Unterschied dazu gibt es aber folgende Vorteile:

● Rückkopplungen sind bei jeder Lautstärke möglich, sogar beim Spielen

mit dem Kopfhörer.● Das Ganze funktioniert auch bei Sounds mit wenig Verzerrung bis hin

zu Clean-Sounds . Um hier Amp-Feedback zu bekommen, wärenextreme Lautstärken erforderlich.

● Der Übergang vom normalen Ton zur Rückkopplung von Grund- undObertönen läßt sich auf den Punkt genau und jederzeit reproduzierbarohne langes Experimentieren mit Amp-Einstellungen und Abstand zumLautsprecher kontrollieren.

● Durch die Stärke des Magnetfeldes lassen sich auch Töne erzeugen,die mit Amp-Feedback nicht möglich sind.

1.2 Unterschiede zum EBow TM und bekannten Sustainern 

Das wohl bekannteste Gerät, das die Saiten über ein Magnetfeld zumSchwingen bringt, ist der 1976 entwickelte EBowTM, der beim Spielen in derHand gehalten wird und jeweils eine Saite zum Schwingen bringt. Mit diesemgenialen kleinen Gerät lassen sich sehr viele interessante Klänge erzeugen.Typisch für den EBowTM ist, das die Saiten nicht angeschlagen werden,sondern durch Handbewegungen des “Bogens” zum Klingen gebrachtwerden. Man legt das Plektrum zur Seite, nimmt den EBowTM und spielt danndie gewünschten Effekte. Damit lassen sich z.B. Cello-ähnliche Klängeerzeugen. Der EBowTM wird typischerweise für den Einsatz einzelnerspezieller Passagen in einem Song verwendet.

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Später hinzugekommen sind die sog. Sustainer, die in spezielle Gitarreneingebaut sind oder durch Umbau der vorhandenen Gitarre nachgerüstetwerden können. Dazu wird der vorhandene Hals-Pickup gegen den Sustainerausgetauscht. Sustainer werden wie der EBowTM mit Batterie betrieben.Anders als beim EBowTM kann man mit Sustainern normal mit beiden Händen

spielen und gleichzeitig alle Saiten zum Schwingen bringen. Allerdings kannder Klang weniger durch die Spieltechnik beeinflußt werden, weil die Positiondes Sustainers zu den Saiten fest ist.

Im Unterschied dazu hat ein Guitar Resonator folgende Merkmale:

● Beide Hände sind frei zum Spielen der Gitarre. Feedbacks erhält mandurch Ausrichten des Gitarrenhalses zum Resonator. Das ist im Prinzip

ähnlich wie das Herangehen an den Lautsprecher beim Amp-Feedback.Durch die Positionierung des Resonators lassen sich aber sowohl dasEinsetzen der Rückkopplung als auch die Obertöne viel präziserkontrollieren. Diese Spieltechnik ist ein wesentlicher Unterschied zu festin der Gitarre eingebauten Sustainern. Im Gegensatz zum EBowTM

können auch mehrere Saiten zum Schwingen gebracht werden.

● E-Gitarren können ohne Umbau direkt damit verwendet werden. Manbenötigt also keine spezielle oder umgebaute Gitarre, sondern kann

sein gewohntes Equipment einsetzen.

● Der Resonator wird über ein Netzteil versorgt, wodurch das Magnetfeldmehr Leistung als batteriebetriebene Geräte hat. Damit lassen sichauch sehr hohe und sehr tiefe Saitenschwingungen erzeugen.

● Eingebaute Sustainer spielt man bei aktivem Steg-Pickkup. DerResonator hingegen wird vom jeweils aktiven Pickup versorgt, so daßauch Feedback beim Spiel mit unterschiedlichen Pickups möglich ist.

Damit ist der Resonator die universelle “Feedback Maschine”. GewohntesEquipment und auch gewohnte Spielweise können beibehalten werden. Dieneue Spieltechnik ergänzt das normale Spiel und ist schnell gelernt. DerResonator macht das Spiel interessanter und lebendiger, ohne denGrundsound zu verändern. Vom universellen Helfer für punktgenaue Amp-Feedback Sounds bis hin zum Einsatz als “neues Musikinstrument” ist allesmöglich. Und – wie bei allen guten Effekten – der Resonator klingt bei jedemSpieler anders, weil sich der Sound nicht durch das Gerät allein ergibt,

sondern vorallem durch die neue Spieltechnik geprägt wird.

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2 Einsatzbereiche

2.1 Üben / Arrangieren / Recording 

● Das ideale Gerät für Demo-Aufnahmen zuhause, z.B. direkt in den PC.Hier lassen sich Feedbacks direkt mit aufnehmen und das auch nachtsmit dem Kopfhörer. Das Ergebnis klingt hinterher wie die Aufnahmeeines aufgedrehten Amps mit überkippenden Obertönen. In Verbindungmit Recording-Tools (z.B. dem Guitar RigTM) erreicht man bereits mitminimalem Aufwand absolut professionell klingende Aufnahmen.

● Bei Aufnahmen im Tonstudio bekommt man direkt im Kontrollraum seingewünschtes Feedback. Exakt und jederzeit reproduzierbar. Der Ampkann irgendwo stehen und vor sich hin brüllen. Aufwendiges

Experimentieren für das richtige Feedback entfällt. Das spart Zeit undMühe.

2.2 On Stage 

● Für exakt kontrollierbares und jederzeit reproduzierbares Feedback aufder Bühne, unabhängig von den Monitor-Einstellungen und der Amp-Lautstärke. Damit auf kleinen und großen Bühnen gleichermaßen

einsetzbar. Ideal gerade auch dann, wenn mit Head-Set statt mitMonitor gespielt wird.

● Für das gewünschte Feedback am Amp “rumdrehen” und dabei demPublikum den Rücken zudrehen entfällt komplett. Einfach an denResonator halten und schon koppelt der Ton. Mikrofon und Resonatorkönnen auch gemeinsam auf einem Stativ montiert werden. Man stehtselbst bei “exzessiven Feedback-Aktionen” stets zum Publikumgerichtet.

● Ideal auch, wenn die Gitarre nicht über Mikrofon abgenommen, sonderndirekt in die PA gegeben wird. Feedbacks über Monitore klingen meistnicht so warm und voll wie das direkte Amp-Feedback über denGitarren-Lautsprecher. Mit dem Resonator erhält man auch hier einimmer ein gleich gut klingendes Ergebnis.

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2.3 Entdecken neuer Möglichkeiten 

Ist man mit dem grundsätzlichen Umgang erstmal vertraut, dann ergebensich zahlreiche neue Möglichkeiten, mit Rückkopplungen zu spielen:

● Solos mit punktgenau überkippenden Obertönen bringen mehr Powerins Spiel. Die Töne wirken viel lebendiger, wenn man z.B. beim Ziehender Saiten den Ton gezielt überkippen läßt. Steht die Kopplung, dannkann die Resonator-Position entlang der Saite geändert werden,wodurch man die Kopplung in die höhere Oktave überkippen lassenkann. Dasselbe mit Amp-Feedback auf den Punkt genauhinzubekommen ist eher Glückssache. Einer der Gründe, warumFeedback eher wenig ins Spiel eingebaut wird. Oft sind Lead-Passagen

nur sehr kurz, und es bleibt keine Zeit, auf die Kopplung zu warten.

● Rückkopplungen bringen mehr Atmosphäre ins Spiel. Einige böseZungen behaupten, es ist die ideale Therapie für “nur schnell Spieler”.Nach dem Motto wenig ist oft mehr, bringen lang anhaltende, inverschiedene Obertonlagen überkippene Töne unverwechelbareHaltepunkte zwischen schnelleren Passagen. Gerade hier hat man vielFreiraum für seinen individuellen Spielstil. Feedback klingt erst sorichtig gut zusammen mit Vibrato, Bending und natürlich dem Tremolo-

Hebel.

● Besonders interessant klingt es bei Sounds mit wenig Verzerrung !Was sich bei starker Verzerrung eher wie “gewöhnliches” Feedbackanhört, klingt bei Crunch-Sounds sehr filigran und dynamisch. DerÜbergang in die Kopplung ist markanter und setzt sich sehr gut imGesamtsound der Band durch. Gerade solche Kopplungen sind andersnur sehr schwer hinzubekommen und geben dem Ton viel mehrLebendigkeit. Man muß etwas daran arbeiten, es zum Klingen zu

bringen. Wir haben beobachtet, daß der Resonator das Spielen mitweniger Verzerrung fördert. Man bekommt interessante, stehende Tönemit wenig Verzerrung hin und hat so insgesamt einen Sound, der sichviel besser durchsetzt ! Anders herum gesagt: Mit je mehr Verzerrungman spielt, desto einfacher sind Rückkopplungen hinzubekommen,aber so gewöhnlicher und uninteressanter klingt es auch. Je mehrKlangbrei, desto weniger fällt eine Rückkopplung im Gesamtsound derBand überhaupt auf ! Uns erzählte einmal jemand, er habe keinProblem mit Rückkopplungen. Er schalte einfach zwei Verzerrerhintereinander. Damit bekäme er jeden Ton zum Koppeln. Stimmt.

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Einfache Lösung. Das ist halt der Unterschied. Warum lieben wir densingenden Klang von Röhrenverstärkern, wenn sie weich in dieÜbersteuerung gehen ? Rückkopplungen sind nicht einfach nur“Dauerschwingungen” um den Ton zu verlängern. Sie färben den Klangmit, und reagieren stark auf die Spieltechniken.

● Wer gern mit Hamonizern spielt (z.B. mit dem WhammyTM-Pedal), sollteunbedingt mit mehrstimmigen Feedbacks experimentieren. Das ergibtbeeindruckende Klangteppiche, die weder nach Gitarre noch nachSynthesizer klingen.

● Interessant ist auch, den Resonator mit anderen Effekten zukombinieren. Die Resonator-Box sollte dabei immer das erste Gerät hinter der Gitarre sein . Dahinter können alle gewünschten Effektegeschaltet werden. Gut zu Rückkopplungen passen Delay-Effekte allerArt. Da bei der Spieltechnik mit dem Resonator weder die Hände, nochdie Füße benötigt werden, kann gleichzeitig ein WahWah -Pedalbedient werden oder auch mit Bottleneck gespielt werden. DerPhantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

● Toll klingen übrigens auch akkustische Gitarren mit Stahlsaiten undPiezo-Tonabnehmern ! Ideal, wenn Ihr Feedback mit absolut cleanenSounds haben möchtet. Piezo-Pickups haben den Vorteil, daß man denResonator beliebig entlang der schwingenden Saiten positionieren kann(siehe 3.4).

3 GR-Junior anschließen

Die Gitarre wird direkt, d.h. ohne nachgeschaltete Effekte am Eingang desGR-Juniors angeschlossen. Gitarren-Eingang und -Ausgang sind direktmiteinander verbunden, so daß am Ausgang das unverfälschte Gitarren-Signal ansteht. Diesen Ausgang wie gewohnt mit Effektgeräten oder demGitarren-Amp verbinden. Nach Anschließen des mitgeliefertenSteckernetzteils ist das Gerät betriebsbereit.

Schiebeschalter am Resonatorkopf: Umschaltung zwischen Grundton- undOberton-Feedback.

Volumen-Poti zur Einstellung der Resonator-Leistung: Je höher die Leistung,desto kräftiger das Magnetfeld. Eine höhere Leistung hat den Vorteil, daßman nicht so dicht an die Seiten gehen muß. Gleichzeitig steigt dieEmpflindlichkeit gegenüber unerwünschen Pickup-Rückkopplungen, wasähnlich klingt wie mikrofonische Pickups in der Nähe des Gitarren-

lautsprechers.

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4 Spieltechniken

4.1 Grundprinzip 

Die Spieltechnik ist einfach und effektiv: Der Guitar Resonator wird imHalsbereich der Gitarre möglichst dicht an die Saiten gehalten. Je dichterman kommt, desto stärker bringt er die Saiten zum Schwingen. Beginn undEnde der Rückkopplung läßt sich so über den Abstand genau kontrollieren.Um möglichst dicht heranzukommen, sollte der Resonator-Kopf möglichsteinen rechten Winkel zu den Saiten bilden.

Je mehr der Resonator ausgesteuert wird, desto heller leuchtet die LED.Schwingt die Saite aus, dann wird die LED dunkler. Wird der Resonator nahgenug an die schwingende Saite gehalten, dann wird die Schwingungverstärkt, wodurch die LED wieder stärker leuchtet. Um den Resonator

vernünftig anzusteuern, sollte das Volumen-Poti an der Gitarre möglichst weit

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aufgedreht sein. Spielt Ihr gerne mit reduziertem Volumen an der Gitarre,dann kann der geringe Pegel durch mehr Gain an der Resonatorboxkompensiert werden. Bei aufgedrehtem Volumen-Poti ist dann natürlich dieEmpfindlichkeit höher, so daß hier ein sinnvoller Kompromiß gefundenwerden sollte.

4.2 Obertöne durch die Resonator-Position kontrollieren 

Verschiedene Obertöne erhält man durch unterschiedliches Positionierenentlang der Saite. Dazu kann der Gitarrenhals durch eine Kombinaton ausKörperbewegung, direkter Armbewegung und Positionierung des Gitarren-Bodies zum Resonator gebracht werden. Wer die Gitarre lieber tiefer hängenhat, wird eher den Gitarren-Hals zum Resonator heben (gemeint ist dietypische Hendrix-Position: Hals senkrecht stellen ...). Spielt Ihr die Gitarrelieber höher, dann ist es am besten, den Gitarren-Hals mit dem Körper

einfach zum Resonator zu bewegen. Wie auch immer, wichtig ist zu lernen,möglichst dicht heranzukommen ohne die Saiten zu berühren. Übrigens giltauch hier der Grundsatz, daß neue Saiten die bessere Obertöne liefern, wasdie „Resonanzfreudigkeit“ deutlich verbessert.

4.3 Obertonwechsel durch Umschalten der Phase 

Durch die Phasenumschaltung ergibt sich eine weitere Möglichkeit, zwischenGrundton- und Oberton-Rückkopplungen zu wählen.

4.4 Etwas Theorie zu Saitenschwingungen 

Wer sich etwas genauer damit beschäftigen möchte, wie das mit denObertönen, der Position des Resonators und der Phase zusammenhängt, fürden ist die Theorie stehender Wellen einer schwingenden Saite hilfreich.

Die folgenden zwei Bilder zeigen, welche Oberschwingungen sich ausbilden.Der Grundton ist ein Schwingungsbauch mit maximaler Amplitude bei derhalben Schwingungslänge.

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Dann kommt die erste Oktave mit zwei Schwingungsbäuchen und maximalerAmplitude bei 1/4 und 3/4 der Länge. Bei 1/3 bilden sich dann dreiSchwingungsbäuche. Diese Oberschwingung ist als Quinte über der erstenOktave im Ton enthalten. So geht es dann weiter zur zweiten Oktave bei 1/4und dann zur Terz über der zweiten Oktave bei 1/5. Die dritte Oktave hat 6Schwingungsbäuche. Der Saiten-Klang ergibt sich aus der Überlagerung alldieser Schwingungen.

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Wie stark welche Oberschwingungen in der Grundschwingung enthalten sind,hängt von der Gitarre, der gespielten Saite(n) und dem Saiten-Anschlag ab.Auch die Qualität der Saiten spielt natürlich eine Rolle.

An den Bildern erkennt man gut, daß sich die Phasen der einzelnenOberschwingungen entlang der Saite umkehren (Schwingungen inGegenrichtung sind gestrichelt dargestellt). Die erste Oktave schwingt z.B.vom Sattel bis zur Hälfte entgegengesetzt zum Grundton. Das erklärt auch,

warum man durch Umschalten der Phase des Resonators zwischen Grund-und Oberton-Feedback wechseln kann. Die „Magnetfeld-Schwingungen“ desResonators verstärken Saiten-Schwingungen die sich in gleicher Richtungbewegen. Ist die Richtung entgegengesetzt, dann wird die Schwingunggedämpft. Der Resonator bietet quasi ein Spektrum an Schwingungen an,von denen die mit gleicher Richtung verstärkt werden. Letztendlich „gewinnt“dabei diejenige mit der größten Amplitude. Der Ton kippt ins Feedback dieserFrequenz. Welche Amplitude am größten ist, hängt wiederum von derPosition des Resonators ab, weil die Amplituden der Oberschwingungenentlang des Griffbretts von null bis zum Maximum wechseln.

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Wer noch etwas mehr ins Detail gehen möchte, kann an den Bildern aucherkennen, warum das Feedback je nach Pickup unterschiedlich ist. DerResonator bekommt ja sein Signal von dem gerade eingeschalteten Pickup.Wie man sieht, sind Amplituden und Phasen an den Pickups unterschiedlich.

So ist am Halspickup der Grundton stärker und die zweite Oktave eherschwach vertreten. Das führt letztendlich dazu, daß für Hals- und Steg-Pickupunterschiedliche Obertöne ins Feedback kippen können. Man kann das leichtausprobieren, indem man bei stehender Rückkopplung von einem Pickup aufdas andere umschaltet. Einfluß hat hier natürlich auch der Klangcharakter derPickups, durch den die Amplituden der einzelnen Obertöne maßgeblichvorgegeben werden.

Das Ganze macht deutlich, wie Feedbacks sowohl durch Spieltechnik als

auch durch den Klang der Gitarre maßgeblich geprägt werden. Gerade dasmacht den Reiz von Guitar Resonatoren aus. Wie bei guten Verstärkern oderEffekten, hört man den Charakter des Spielers und des Instrumentes klarheraus.

4.5 Feedback mehrerer Saiten 

Es können bis zu drei Saiten gleichzeitig zum Schwingen gebracht werden,so daß auch Power-Chords mit Rückkopplungen möglich sind. Typisch dafür

ist - übrigens genau wie beim Amp-Feedback – daß sich im Klang meist dieRückkopplung einer Saite durchsetzt und den Klang bestimmt. Was beimAmp-Feedback quasi nicht beeinflußt werden kann, ist mit dem Resonatorkontrollierbar: Spielt man Akkorde und bewegt dabei den Resonator von denoberen zu den unteren Saiten oder umgekehrt, dann wechseln diedominierenden Rückkopplungen.

4.6 Spielgrenzen, Pickup-Wahl und Einstellen der Resonator-Leistung 

Der Resonator ist für die Positionierung im Bereich des Gitarren-Halsesvorgesehen. Grundregel: Der Resonator sollte nicht in die Nähe derPickups gehalten werden ! Ist man zu dicht, dann kommt es zu einemunerwünschtem direkten Feedback zwischen Resonator und Pickup.

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Der krititische Abstand zum Pickup hängt von der eingestellten Resonator-leistung ab. Je nach Pickup-Output ist 60% ein guter Startwert. Am bestenmit dem Steg-Pickup beginnen, mit dem normalerweise der gesamte Hals-Bereich nutzbar ist. Beim Hals-Pickup ist der nutzbare Spielbereichentsprechend kleiner. Die Empfindlichkeit hängt neben der Resonatorleistungauch von der Resonator-Phase und von den verwendeten Pickups ab.Humbucker sind generell weniger empfindlich als Single-Coils. Mit

zunehmender Übung spielt man dichter an den Saiten und kann dann dieResonator-Leistung soweit reduzieren, daß auch Halspickup oderMittelpickup in den oberen Lagen spielbar werden. Unbedingt probieren,diese Feedback-Sounds klingen sehr interessant !

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5 Fragen und Problemlösungen

Problem mögliche Ursache / Abhilfe

Die LED am Resonator-Kopf

leuchtet nur schwach und dieSaiten kommen nicht richtig inResonanz.

Volumen-Poti an Resonator oder Gitarre sind

nicht weit genug aufgedreht. Auch einzurückgedrehtes Tone-Poti kann der Grundsein, denn der Resonator arbeitet am bestenmit ungedämpften Höhen.

Pickup-Pfeifen / unsaubererTon durch Pickup-Einstreuungen

Der Abstand zwischen aktivem Pickup undResonator-Kopf ist zu gering oder dasVolumen an der Resonator-Box ist zu weitaufgedreht. Single-Coils reagieren hierempfindlicher als Humbucker. Die

Empfindlichkei hängt auch von derResonator-Phase ab. Das Volumen an derResonator-Box sollte so eingestellt werden,daß bei aktivem Steg-Pickup der Resonatorim gesamten Bund-Bereich gespielt werdenkann. Mit dem Hals-Pickup sollte dernutzbare Bereich mindestens bis zum 12.Bund gehen. Eine weitere möglicheFehlerursache ist, daß zwischen Gitarre und

Resonator-Box ein Effekt-Gerät dazwischengeschaltet ist. Effekte sollten generell hinterder Resonator-Box angeschlossen werden.

Ich spiele oft mitzurückgedrehtem Volumen-Poti an der Gitarre undmöchte auch damit denResonator einsetzen.

Eine einfache Lösung ist, hinter derResonator-Box ein Volumen-Pedal zuverwenden. Alternativ kann man dasGitarresignal mit einer Splitter-Box aufteilen.Das eine Signal geht zum Amp, das andereüber ein Kompressor/Sustainer-Pedal zur

Resonator-Box. Das Gitarren-Signal steuertdann den Resonator auch beizurückgedrehtem Volumen-Poti nochgenügend an. Ist die Emfpindlichkeit bei vollaufgedrehter Gitarre zu groß, dann kann derKompresor einfach ausgeschaltet werden.

Druckfehler , Irrtümer und technische Änderungen vorbehalten.

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