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DEUTSCHE NORM Entwurf Juni 2000
Gesenkschmiedeteile – MaßtoleranzenTeil 2: Warm hergestellt in Waagerecht-Stauchmaschinen
Deutsche Fassung EN 10243-2 : 1999 EN 10243-2
DF
Normenausschuss Eisen-, Blech- und Metallwaren (NA EBM) im DIN Deutsches Institut für Normung e.V.
ICS 17.040.10; 77.140.85
Steel die forgings – Tolerances on dimensions – Part 2: Upset forgings made onhorizontal forging machines;German version EN 10243-2 : 1999
Pièces forgées par estampage en acier – Tolérances dimensionnelles – Partie 2:Exécutées à chaud sur machines horizontales à forger;Version allemande EN 10243-2 : 1999
MitDIN EN 10243-1 : 2000-06Ersatz für DIN 7526 : 1969-01 undDIN 7526 Bbl. : 1971-05
Die Europäische Norm EN 10243-2 : 1999 hat den Status einerDeutschen Norm.
Nationales VorwortDiese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee ECISS/TC 28 „Steel Forgings“(Sekretariat: Vereinigtes Königreich) erarbeitet.
Änderungen
Gegenüber DIN 7526 : 1969-01 und DIN 7526 Bbl. : 1971-05 wurden folgende Änderungenvorgenommen:
– EN 10243-2 : 1999 vollständig übernommen.
Frühere Ausgaben
DIN 7526: 1969-01
DIN 7526 Bbl.: 1971-05
Fortsetzung 19 Seiten EN
– Leerseite –
EN 10243-2
September 1999
ICS 17.040.10; 77.140.85
Deutsche Fassung
Gesenkschmiedeteile – MaßtoleranzenTeil 2: Warm hergestellt in Waagerecht-Stauchmaschinen
Steel die forgings – Tolerances on dimensions – Part 2:Upset forging made on horizontal forging machines
Pièces forgées par estampage en acier – Tolérances dimen-sionnelles – Partie 2: Pièces exécutées à chaud sur machineshorizontales à forger
Diese Europäische Norm wurde von CEN am 22. August 1999 angenommen.
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der dieBedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung derStatus einer nationalen Norm zu geben ist.
Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischenAngaben sind beim Zentralsekretariat oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch).Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortungdurch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Zentralsekretariat mitgeteiltworden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland,Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen,Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und demVereinigten Königreich.
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG
European Committee for Standardization
Comité Européen de Normalisation
Zentralsekretariat: rue de Stassart 36, B-1050 Brüssel
© 1999 CEN – Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren,sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten. Ref. Nr. EN 10243-2 : 1999 D
Y NC
Seite 2EN 10243-2 : 1999
InhaltSeite
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2 Normative Verweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
3 Symbole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
4 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
5 Angaben zur Bestimmung der Toleranzen . . . . . . 45.1 Masse des umgeformten Bereiches . . . . . . . . . . . . 45.2 Stahlsorte, Stoffschwierigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 45.3 Feingliedrigkeitsfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
6 Toleranzarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56.1 Vorkommende Toleranzarten . . . . . . . . . . . . . . . . . 56.2 Definition der einzelnen Toleranzarten . . . . . . . . . . 56.3 Formabweichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Seite
7 Anwendung der Tabellen zur Bestimmungder Toleranzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
7.1 Tabelle 1: Toleranzen für Durchmesser, Länge,0.0 Gratansatz und Anschnittiefe, Versatz0.0 und Außermittigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97.2 Tabelle 2: Dickentoleranzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107.3 Tabelle 3: Toleranzen für Durchbiegung und0.0 Ebenheit; Toleranzen für Mittenabstände . . . . . . . . 107.4 Tabelle 4: Toleranzen für Hohlkehlen und0.0 Kantenrundungen; Toleranzen für Klemmgrate0.0 und Abgratnasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
8 Konstruktion von Gesenkschmiedeteilen . . . . . . . 108.1 Vom Hersteller benötigte Angaben . . . . . . . . . . . . . 108.2 Anfertigung der Schmiedeteilzeichnung . . . . . . . . . 108.3 Angabe von Maßen in der Schmiedeteil-0.0 zeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108.4 Angabe von Toleranzen in der Schmiedeteil-0.0 zeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108.5 Bedeutung der Schmiedeteilzeichnung . . . . . . . . . 10
Anhang A (informativ) Anwendungsbeispiele . . . . . . . 15
VorwortDiese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee ECISS/TC 28 „Geschmiedete Stahlstücke“ erarbeitet, dessen Sekre-tariat vom BSI gehalten wird.
Diese Europäische Norm muß den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischenTextes oder durch Anerkennung bis März 2000, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis März 2000zurückgezogen werden.
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Euro-päischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet. Diese Europäische Norm wird als eine unterstützende Norm zu anderenAnwendungs- und Produktnormen betrachtet, die selbst eine grundlegende Sicherheitsanforderung einer Richtlinie der NeuenKonzeption unterstützen und auf die vorliegende Europäische Norm normativ verweisen.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten,diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island,Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik unddas Vereinigte Königreich.
1 Anwendungsbereich1.1 Diese Europäische Norm legt die Maßtoleranzen fürGesenkschmiedeteile aus Stahl, hergestellt auf Waagerecht-Stauchmaschinen, fest.
Der zweite Teil dieser Europäischen Norm gilt für warm-gestauchte Schmiedeteile im Lieferzustand, hergestellt ausKohlenstoff- und legiertem Stahl. Die angegebenenToleranzen gelten für Schmiedeteile, die 250 kg Masse oder2 500 mm max. Abmessungen nicht überschreiten. Toleran-zen für schwerere oder größere Schmiedeteile sind Verhand-lungssache.
Diese Europäische Norm gilt nicht für Gesenkschmiedeteile,hergestellt in Hämmern und Pressen (siehe EN 10243-1).
1.2 Für Gesenkschmiedeteile, hergestellt in Waagerecht-Stauchmaschinen, sind nur Toleranzen der Klasse F fest-gelegt. Diese Toleranz-Klasse stellt ein ausreichendes Maßan Genauigkeit für die Mehrheit der Anwendungsbereichesicher und kann durch die üblicherweise verwendetenSchmiedeeinrichtungen und Herstellungsmethoden erfülltwerden.
Die Tabellen für Maßtoleranzen sind auf der VorzugsreiheR 20 aufgebaut (siehe ISO 3).
Anhang A vermittelt zur Information einige Anwendungs-beispiele dieser Toleranzen für die verschiedenen Arten vonGesenkschmiedeteilen.
1.3 Mitunter gibt es Fälle, die die Anwendung größerer alsder angegebenen Toleranzen erfordern – z. B. wenn es sichum besonders komplizierte Gesenkschmiedeteile oder umbesonders schwer zu verschmiedende Stähle handelt. Insolchen Fällen kann diese Toleranznorm nur als Grundlagedienen; die den jeweiligen Umständen am besten gerechtwerdenden Abweichungen müssen besonders vereinbartwerden.
1.4 Diese Europäische Norm enthält keine Sondertole-ranzen, die enger als Klasse F sind. Erwägungen von Son-dertoleranzen, obwohl sie häufig vorkommen, sind höchstindividuell und sehr unterschiedlich. Sie sind am besten imfrühen Stadium des Entwurfes zu bestimmen und zwischenBesteller und Hersteller abzustimmen. Ein solches Vorgehengewährleistet, daß das zweckmäßigste SchmiedeverfahrenAnwendung finden kann, damit die speziellen Anforderungendes Bestellers zu geringsten zusätzlichen Kosten erfülltwerden können.
Seite 3EN 10243-2 : 1999
2 Normative VerweisungenDiese Europäische Norm enthält durch datierte oder unda-tierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publika-tionen. Diese normativen Verweisungen sind an den jewei-ligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sindnachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehörenspätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publika-tionen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durchÄnderungen oder Überarbeitungen eingearbeitet sind. Beiundatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der inBezug genommenen Publikation.
ISO 3Bevorzugte Nummern – Vorzugsreihe
ISO 8015Technische Zeichnungen – Grundsätzliches Toleranzen-Prinzip
3 SymboleDie folgenden Symbole werden in dieser Europäischen Normangewendet:
l = Längenmaßb = Breitenmaßh = Höhenmaßa = Dickenmaßd = Durchmessermaßr = Radienmaßp = Absatzmaßu = Abgratnasenhöhev = Abgratnasenbreitet = theoretische Länge (von Stauchteilen)e = spezielles Dickenmaßm = Masse (Gewicht)π = Kreisfaktor
ρ = Dichte
S = Feingliedrigkeitsfaktor (siehe 5.3)
M = Stahlsorten (siehe 5.2)
x und y = Verformung beim Scheren
4 DefinitionenFür den Zweck dieser Europäischen Norm und speziell fürdie Zuordnung gelten die folgenden Definitionen:
4.1 Umgeformter Bereich einesGesenkschmiedeteils
Ein umgeformter Bereich oder eine Gruppe umgeformterBereiche, die ohne Änderung der Umformrichtung gestauchtwurden (siehe Bild 1).
4.2 Gesenkschmiedeteile mit beidseitigumgeformten Enden
Bei beidseitig umgeformten Gesenkschmiedeteilen, die zweieinzelne, aus entgegengesetzten Richtungen umgeformteBereiche umfassen, ist der umgeformte Bereich an jedemEnde als ein Gesenkschmiedeteil für sich zu betrachten(siehe Bild 2).
AUSNAHME: Bei Schmiedeteilen, die zwei in entgegen-gesetzter Richtung umgeformte Teile haben (siehe 4.3),welche unmittelbar aneinanderstoßen oder durch einennicht umgeformten Teil miteinander verbunden sind,dessen Länge kleiner ist als der Durchmesser, werdendie Toleranzen so bestimmt, als wenn das Schmiedeteilnur aus einem umgeformten Teil besteht.
4.3 Nicht umgeformter BereichDies ist jeder Bereich eines in Waagerecht-Stauchmaschinenhergestellten Gesenkschmiedeteils, der bereits vorher fertiggeschmiedet oder umgeformt wurde (siehe Bild 3).
Bild 1: Umgeformter Bereich eines Gesenkschmiedeteils
Umformrichtung
Nicht umgeformter Bereich
UmgeformterBereich
UmgeformterBereich B
UmgeformterBereich A Hüllkörper Bereich A
UmformrichtungBereich A
UmformrichtungBereich B
Nicht umgeformterBereich
Bild 2: An beiden Enden umgeformtes Gesenkschmiedeteil
Seite 4EN 10243-2 : 1999
5 Angaben zur Bestimmung der ToleranzenUm die auf ein Gesenkschmiedeteil anwendbaren Maß-toleranzen aus den Tabellen 1 bis 4 bestimmen zu können,sind zusätzlich zu den Maßen folgende Angaben erforder-lich:
– Masse des (der) umgeformten Bereiches (Bereiche) undMasse des „nicht umgeformten“ Bereiches (falls vor-handen) (siehe 4.3 und 5.1);
– Stahlsorte;– Feingliedrigkeitsfaktor für einen bestimmten umgeformten
Bereich des Gesenkschmiedeteils.
5.1 Masse des umgeformten BereichesDie Masse des umgeformten Bereiches wird berechnet.
5.2 Stahlsorte, StoffschwierigkeitDie Stoffschwierigkeit berücksichtigt, daß hochkohlenstoff-haltige und hochlegierte Stähle schwieriger umzuformen sindund größeren Werkzeugverschleiß als Stähle mit geringeremKohlenstoffgehalt und geringeren Legierungsanteilen verur-sachen.
Es werden zwei Gruppen der Stoffschwierigkeit unter-schieden:
– Gruppe M1:Stahl mit einem Kohlenstoffgehalt von nicht mehr als0,65 % der Masse und einer Summe der Legierungsan-teile Mn, Ni, Cr, Mo, V, W von nicht mehr als 5 % derMasse.
– Gruppe M 2:Stahl mit einem Kohlenstoffgehalt über 0,65 % der Masseoder einer Summe der Legierungsanteile Mn, Cr, Ni, Mo,V, W über 5 % der Masse.
Für die Entscheidung, in welche der beiden Gruppen einStahl fällt, ist der größtzulässige Gehalt an Kohlenstoff undden genannten Legierungsanteilen maßgebend.
5.3 Feingliedrigkeitsfaktor des SchmiedeteilsDie Feingliedrigkeit berücksichtigt die Tatsache, daß beimSchmieden von dünnwandigen und verzweigten Teilen,gegenüber Teilen mit einfachen, gedrungenen Formen, grö-ßere Maßschwankungen auftreten, die auf unterschiedlichesSchwinden, höhere Umformkräfte und größeren Werkzeug-verschleiß zurückzuführen sind.
Der Feingliedrigkeitsfaktor (S) für einen gegebenen umge-formten Bereich eines Gesenkschmiedeteils wird durch dasVerhältnis Masse1) dieses Bereiches zur Masse1) des zurUmschließung der größten Abmessungen dieses Bereicheserforderlichen Hüllkörpers ausgedrückt:
S = (1)
1) Wenn gewünscht, kann der Feingliedrigkeitsfaktor als dasVerhältnis des Volumens des Schmiedeteils zum Volumendes Hüllkörpers kalkuliert werden.
Der Hüllkörper eines umgeformten Bereiches (siehe Bild 4)ist der umschriebene Kreiszylinder, dessen Masse nach derfolgenden Formel berechnet wird:
mHüllkörper = (2)
Dabei ist:
d = Durchmesser;h = Höhe oder Länge des Zylinders;ρ = Dichte (7,85 g/cm3).
Es werden vier Gruppen der Feingliedrigkeit unterschieden:
S4: über 0,00 bis 0,16S3: über 0,16 bis 0,32S2: über 0,32 bis 0,63S1: über 0,63 bis 1.
AUSNAHMEN: Bei der Bestimmung des Feingliedrigkeits-faktors über einen umgeformten Bereich gibt es dannAusnahmen von der Regel, wenn eine der folgendenBedingungen zutrifft:
(1) (3)
(2) (4)
wobei d der größte Durchmesser des umgeformtenBereiches und a das entsprechende Dicken- oderLängenmaß ist, das die Teilfuge zwischen Stößel- undKlemmbackengesenk kreuzt.
In den Fällen 1 und 2 findet der Faktor S4 Anwendung: dieMasse ist die des Kreiszylinders mit dem Durchmesser d undder Höhe a, selbst wenn dieser nicht dem ganzen umgeform-ten Bereich entspricht (siehe Bild 5).
Wenn a/d ß 0,2 ist, so wird als Masse des angestauchtenTeiles nur die Masse des Flansches (a × d) eingesetzt.
Wenn a/d ß 0,2 ist, wird Feingliedrigkeit S 4 angewandt.
Dieses besondere Verfahren wird nicht angewandt, wenndurch das in 5.3 beschriebene normale Verfahren – unterBerücksichtigung des gesamten umgeformten Bereiches –größere Toleranzen ermittelt werden (siehe Bild 4).
Ausgangsdurchmesser zur Bestimmungder Masse des „nicht umgeformten“BereichesUmgeformter Bereich
Bild 3: „Nicht umgeformter“ Bereich
mSchmiedeteilmHüllkörper------------------------------
π d2
×
4--------------- h ρ××
Hüllkörper
Bild 4: Bestimmung der Feingliedrigkeit
a
d--- 0,2≤
a
d--- 0,2≥
Seite 5EN 10243-2 : 1999
6 Toleranzarten
6.1 Vorkommende ToleranzartenDie Toleranzen für die verschiedenen Maßarten sindentsprechend ihrer Zugehörigkeit zu den Tabellen in vierGruppen aufgeteilt.
6.1.1 Erste Gruppe der Toleranzarten (Tabelle 1)
Toleranzen für:
– Durchmessermaße;
– Absatzmaße;
– Längenmaße;
– Versatz und Außermittigkeit;
– örtliche Abweichungen vom Querschnitt des Ausgangs-werkstückes;
– Gratansatz/Anschnittiefe;
– Innenmaß einschließlich Lochdurchmesser.
6.1.2 Zweite Gruppe der Toleranzarten (Tabelle 2)
Toleranzen für:
– Dickenmaße
6.1.3 Dritte Gruppe der Toleranzarten (Tabelle 3)
Toleranzen für:
– Durchbiegung und Ebenheit;
– Mittenabstände.
6.1.4 Andere Toleranzarten
Toleranzen für:
– Hohlkehlen und Kantenrundungen (Tabelle 4);
– Klemmgrate und Abgratnasen (Tabelle 4);
– Oberflächenbeschaffenheit;
– Gesenkschrägen;
– Fluchtabweichung bei tiefen Sacklöchern;
– Verformung gescherter Enden (Tabelle 4).
6.2 Definition der einzelnen Toleranzarten6.2.1 Erste Gruppe von Toleranzarten (Tabelle 1)
6.2.1.1 Toleranzen für Durchmessermaße
Toleranzen für Außendurchmessermaße bei allen umge-formten Bereichen eines Gesenkschmiedeteils (d. h. aus-schließlich des nicht umgeformten Bereiches) sind ausTabelle 1 zu entnehmen. Für Außenmaße gelten die Tole-ranzaufteilungen so, wie sie in der Tabelle 1 angegeben sind.
Für Innenmaße werden die Plus- und Minuszeichen umge-kehrt. Diese Toleranzen werden wegen des Einflusses derBackengesenkfuge auch auf alle übrigen Durchmessermaße(Längen- und Breitenmaß) des im Backengesenk umge-formten Teiles angewendet (siehe Bild 6).
In der Regel werden sie auch auf alle Durchmessermaßedes im Stößelgesenk umgeformten Bereiches angewandt.Dadurch werden unnötige kleine Toleranzunterschiede ver-mieden und die Anfertigung der Gesenkschmiedeteilzeich-nung sowie das Abnahmeverfahren vereinfacht.
Sind die Unterschiede wesentlich (z. B. im Falle großerUnterschiede der Durchmessermaße), so werden die Tole-ranzen den entsprechenden Nennmaßbereichen in Tabelle 1entnommen und neben den zugehörigen Maßen in dieGesenkschmiedeteilzeichnung eingetragen.
6.2.1.2 Toleranzen für Absatzmaße
Absatzmaße sind Maße zwischen gleichgerichteten Flächeninnerhalb des Stößel- oder Backengesenkes (siehe Bild 7).In der Regel werden auf Absatzmaße die Toleranzen desgrößten Höhenmaßes nach Tabelle 1 mit einer Aufteilung+ 2/3, – 1/3 angewandt.
Wo geringere Toleranzen verlangt werden, müssen sie beidem entsprechenden Maß in der Zeichnung eingetragenwerden und müssen + 2/3, – 1/3 der Toleranz nach Tabelle 1betragen (siehe Bild 7).
ANMERKUNG: Toleranzen für Absatzmaße sind nichtanwendbar auf Lückenmaße zwischen einander zuge-wandten Flächen innerhalb eines umgeformten Bereiches.Soweit möglich, sollte die Art der Maßeintragung die Ver-wendung von Lückenmaßen vermeiden; sind jedochsolche Maße notwendig, so sind die Toleranzen unterBerücksichtigung der Toleranzen für die anderen Maßezu berechnen.
6.2.1.3 Toleranzen für Längenmaße
Toleranzen für Längenmaße werden nur auf Maße anGesenkschmiedeteilen angewandt, die aus umgeformtenund nicht umgeformten Bereichen bestehen, und zwar aufMaße für den Abstand zwischen dem Ende des Gesenk-
Fall 1 Fall 2
Bild 5: Ausnahme bei der Bestimmungder Feingliedrigkeit
1 UmgeformterBereich „A“
2 nicht umge-formter Bereich
3 UmgeformterBereich „B“
4 GrößterDurchmesser
5 UmgeformterBereich
6 Ausgangs-querschnitt
Bild 6: Anwendung der Toleranzen in Abhängigkeitvom größten Durchmesser des umgeformten Bereiches
a: Dickenmaßp: Absatzmaß
Bild 7: Absatz- und Dickenmaße
Seite 6EN 10243-2 : 1999
schmiedeteils und der diesem zugewandten am weitestenentfernten Fläche quer zur Achse (siehe Bild 8).
Wenn der „nicht umgeformte“ Bereich unterschiedlicheDurchmesser hat, beispielsweise als Ergebnis irgendeinesanderen Umformvorganges, so ist der Berechnung derMasse des „nicht umgeformten“ Bereiches der größte Durch-messer zugrunde zu legen, vorausgesetzt, er ist nicht größerals der Ausgangsdurchmesser, dieser sollte auf der Zeich-nung angegeben werden (siehe Bild 3).
Toleranzen für Längenmaße werden aus der Tabelle 1 ent-nommen. Bei einem Gesenkschmiedeteil, das an beidenEnden einen umgeformten Bereich aufweist, können dieMaße von jeweils einem umgeformten Bereich zum ent-gegengesetzten Ende, nicht aber von beiden umgeformtenBereichen genommen werden (siehe Bilder 9 und 10).
Sofern die Oberfläche am Ende eines Schmiedeteils durchScheren verformt wurde, werden die Toleranzen jeweils vonder kurzen Seite der sich ergebenden Schräge angewandt(siehe Bild 9).
6.2.1.4 Toleranzen für Versatz und Außermittigkeit(siehe Bild 11)
Toleranzen für Versatz geben den zulässigen Betrag der Ver-schiebung eines Punktes in dem Bereich eines Gesenk-schmiedeteils, der durch die eine Hälfte des Backen-gesenkes geformt wurde, zu dem entsprechenden Punkt desin der anderen Hälfte geformten Bereiches an. Der Versatzwird parallel zur Teilung des Backengesenkes gemessen.
Toleranzen für die zulässige Außermittigkeit werden ausTabelle 1 entnommen. Sie geben das Maß an, um welchesdie Achse des im Stößelgesenk umgeformten Bereiches zuder Achse des im Backengesenk umgeformten Bereichesverschoben sein darf.
Toleranzen für Außermittigkeit betragen den gleichen Wertwie solche für Versatz. Die Werte sind zu verdoppeln, wennsie als Gesamtablesung mit der Meßuhr ermittelt werden. Siewerden unabhängig von und zusätzlich zu anderen Toleranzenangewandt.
6.2.1.5 Toleranzen für örtliche Abweichungen vomQuerschnitt des Ausgangswerkstückes
Es werden örtliche Abweichungen vom Querschnitt des nichtumgeformten Bereiches, der an den umgeformten Bereichangrenzt, zugelassen. Diese entsprechen denen des größtenAußendurchmessers des umgeformten Bereiches.
Können negative Abweichungen an Stellen des nicht umge-formten Bereiches, die in der weiteren Folge unbearbeitetbleiben, nicht zugelassen werden, kann zwischen Bestellerund Hersteller vereinbart werden, daß die gesamte Toleranznur als positive Abweichung zulässig ist.
Die Länge, auf der örtliche Abweichungen des an den umge-formten Bereich anschließend nicht umgeformten Bereicheszulässig sind, soll gleich dem 1,5fachen des größten Durch-messers des umgeformten Bereiches sein, jedoch einenHöchstwert von 100 mm nicht überschreiten (siehe Bild 12).
6.2.1.6 Toleranzen für Gratansatz/Anschnittiefe
Unterschiedliches Abgraten kann entweder einen Gratansatzoder eine Anschnittiefe bewirken. Die zulässigen positiven(Gratansatz) und negativen (Anschnittiefe) Werte sind inTabelle 1 oder 4 angegeben. Der Gratansatz wird vomSchmiedeteilkörper zur Gratkante gemessen – wie in Bild 13angegeben.
Bild 8: Längenmaß-Toleranzen
Bild 9: Typische Längenmaße und Toleranzenbei gescherten Enden
Bild 10: Toleranzen für Längenmaße bei an beidenEnden umgeformten Schmiedeteilen
Bild 11: Versatz und Außermittigkeit
Versatz Versatz Außermittigkeit
Seite 7EN 10243-2 : 1999
Die Anschnittiefe wird von der Schnittfläche aus bis zu demtheoretischen Punkt gemessen, an dem die Gesenkschrägenzusammentreffen (siehe Bild 14).
Toleranzen für Gratansatz und Anschnittiefe werden unab-hängig von und zusätzlich zu anderen Toleranzen ange-wandt.
6.2.1.7 Toleranzen für Innenmaße einschließlichLochdurchmesser
Toleranzen für Innenmaße, einschließlich Lochdurchmesser,sind aus Tabelle 1 zu entnehmen, jedoch sind die Vorzeichenumzukehren.
Normalerweise werden die Toleranzen für das größte Durch-messermaß des umgeformten Bereiches eines Gesenk-schmiedeteils angewandt. Engere Toleranzen werden gege-benenfalls entsprechend den jeweiligen Nennmaßen derTabelle entnommen, müssen dann aber bei den jeweiligenMaßen in die Schmiedeteilzeichnung eingetragen werden.
6.2.2 Zweite Gruppe von Toleranzarten (Tabelle 2)
6.2.2.1 Toleranzen für Dickenmaße
Toleranzen für Dickenmaße werden parallel zur Achse desAusgangswerkstückes auf solche Maße angewandt, die voll-ständig in einem umgeformten Bereich liegen und die dieGratnaht zwischen Stößel- und Backengesenk kreuzen.
Dickentoleranzen werden aus Tabelle 2 entnommen.
AUSNAHME: Bei Gesenkschmiedeteilen, die einen Zapfenauf einer Seite des Flansches haben, dessen Längemehr als das 1,5fache seines Durchmessers beträgt,werden alle Toleranzen für Dickenmaße außer der für dieGesamtdicke des umgeformten Bereiches so errechnet,als wenn die Länge des Zapfens nur gleich dem1,5fachen seines Durchmessers wäre (siehe Bild 15).
In beiden Fällen müssen die zulässigen Abweichungenneben den zugehörigen Maßen auf der Schmiedeteil-zeichnung eingetragen werden.
Wenn solche Zapfen auf beiden Seiten des Flansches ange-ordnet sind, geht man bei der Berechnung von dem Zapfenaus, der den größten Durchmesser hat.
6.2.3 Dritte Gruppe von Toleranzarten (Tabelle 3)
6.2.3.1 Toleranzen für Durchbiegung und Ebenheit
Toleranzen für Durchbiegung beziehen sich auf die Abwei-chung der Mittellinie von ihrem vorgeschriebenen Verlauf.
Toleranzen für Ebenheit beziehen sich auf Abweichungender Oberfläche von ihrem vorgeschriebenen Verlauf.
1,5 × d, jedoch nicht mehr als 100 mm
Bild 12: Örtliche Abweichungen vom Ausgangsdurchmesser
Versatz
GratansatzBild 13: Gratansatz
TheoretischerPunkt, an dem dieGesenkschrägenzusammentreffen.
Anschnittiefe
Bild 14: Anschnittiefe
Bild 15: Ausnahmen bei der Bestimmungder Toleranzen
Mitt
en
-A
bst
an
d
Bild 16: Toleranzen für Mittenabstand
Seite 8EN 10243-2 : 1999
Wenn Toleranzen für Durchbiegung oder Ebenheit verlangtwerden, so muß dies auf der genehmigten Gesenkschmiede-teilzeichnung angegeben sein; ebenso muß die Art der Mes-sung angegeben sein.
Toleranzen für Durchbiegung und Ebenheit werden unabhän-gig von und zusätzlich zu anderen Toleranzen angewandt.
6.2.3.2 Toleranzen für Mittenabstände (Tabelle 3)
In allen Fällen dürfen die in Tabelle 3 dieser Norm ange-gebenen Toleranzen für Mittenabstände nur dann angewendetwerden, wenn beide Achsen innerhalb desselben umgeform-ten Teiles liegen und die sie verbindende gerade Linie imrechten Winkel zu der Hauptachse des Gesenkschmiedeteilssteht (siehe Bild 16).
Die Toleranzen müssen neben den jeweiligen Maßen in derGesenkschmiedeteilzeichnung eingetragen sein.
Toleranzen für Mittenabstände werden unabhängig von undnicht in Verbindung mit anderen Toleranzen angewandt.
6.2.4 Andere Toleranzarten
6.2.4.1 Toleranzen für Hohlkehlen undKantenrundungen (Tabelle 4)
Scharfe Kanten an in Waagerecht-Stauchmaschinen her-gestellten Gesenkschmiedeteilen sind unerwünscht. Ausdiesem Grunde sollten alle Radien von Kantenrundungenund Hohlkehlen so groß gewählt werden, wie es die Kon-struktion zuläßt. Toleranzen für Hohlkehlen und Kanten-rundungen sind in Tabelle 4 enthalten (siehe Bild 17).
Die Minustoleranzen werden auf Kantenrundungen bis 3 mmRadius nicht angewandt, wenn solche Rundungen durchspäteres Entfernen der Gesenkschräge beim Abgraten undLochen beeinflußt werden. In solchen Fällen darf einescharfe Kante entstehen.
6.2.4.2 Toleranzen für Klemmgrate und Abgratnasen(Tabelle 4)
Für die durch die Gesenkteilung gebildeten Klemmgrate undfür Abgratnasen sind Toleranzen vorgesehen (siehe Bild 18).
Die Toleranzen für Abgratnasen, Lochnasen und Klemm-grate sind von der Masse des umgeformten Bereiches desGesenkschmiedeteiles abhängig.
Die Lage der Werkzeugteilung(-en) wird dem Besteller aufder Gesenkschmiedeteilzeichnung vor Fertigungsbeginn zurGenehmigung mitgeteilt.
Toleranzen für Klemmgrate und Abgratnasen werden unab-hängig von und zusätzlich zu anderen Toleranzen ange-wandt.
Der Grat, der sich beim Schmieden im geschlossenenGesenk bildet (siehe Bild 19), kann die Werte der Tabelle 4übersteigen. Seine Lage und Größe müssen deshalbzwischen Hersteller und Besteller besonders vereinbartwerden.
6.2.4.3 Toleranzen für Fluchtabweichung bei tiefenSacklöchern
Für ein mit dem Stößel geformtes Sackloch, dessen Tiefegrößer ist als sein Durchmesser, ist eine Toleranz für Flucht-abweichung von 0,5 % der Tiefe anzuwenden (1 % beiGesamtablesung mit der Meßuhr) (siehe Bild 20).
Toleranzen für Fluchtabweichung bei tiefen Sacklöchernwerden zusätzlich zu den Toleranzen für Außermittigkeitangewandt (siehe 6.2.1.4).
6.2.4.4 Toleranzen für die Verformung gescherter Enden
Für die durch das Scheren am Ende des nicht umgeformtenSchaftes hervorgerufene Verformung werden Abweichungeneingeräumt. Die Toleranzen für das höchstzulässige Maßeiner solchen Verformung basieren auf dem Nenndurch-messer des nicht umgeformten Teiles in Übereinstimmungmit Tabelle 4 und Bild 9.
Wenn Toleranzen für gescherte Enden in Anspruch genom-men werden, so ist dies dem Besteller vor Fertigungsbeginnauf der Schmiedeteilzeichnung zur Kenntnis zu bringen.
Toleranzen für gescherte Enden werden unabhängig von undzusätzlich zu anderen Toleranzen angewandt.
6.2.4.5 Toleranzen für Oberflächenbeschaffenheit
Toleranzen für Oberflächenbeschaffenheit beziehen sich aufdie Tiefe von Zundermarken. Sie werden innerhalb der untenangegebenen Grenzen angewandt, wenn der Besteller esnicht anders festlegt.
1 Kantenrundungen2 Hohlkehlen
Bild 17: Kantenrundungen und Hohlkehlen
Abgratnasen
LochnaseKlemmgrate
Bild 18: Abgratnasen, Lochnasen und Klemmgrate
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Bei geschmiedeten Oberflächen, die in der weiteren Folgenoch bearbeitet werden, sind Zundermarken bis zu einerTiefe, die nicht mehr als die Hälfte der Bearbeitungszugabebeträgt, zugelassen. Messungen der Tiefe von Zundermarkenoder dergleichen müssen also in Beziehung zur örtlich fest-gelegten Bearbeitungszugabe bewertet werden.
Bei geschmiedeten Oberflächen, die in der weiteren Folgenicht mehr bearbeitet werden, sind Zundermarken bis zueiner Tiefe, die 1/3 des Gesamtwertes der Dickentoleranzentspricht, zugelassen.
6.2.4.6 Toleranzen für geneigte Flächen
Es ist üblich, die Toleranzen für Nennmaße der Länge oderDurchmesser, wie in der abgestimmten Zeichnung ange-geben, auf alle verlangten Maße zwischen einzelnenPunkten, also auch auf die angrenzenden Neigungen vonFlächen, anzuwenden. Größerer Gesenkverschleiß führtjedoch in vielen Fällen dazu, daß die vorgegebenen Toleran-zen nicht ausreichen. Der Hersteller wird den Besteller aufdiese Umstände aufmerksam machen und es wird notwendigsein, dem größeren Verschleiß entsprechend größere Tole-ranzen für die Neigung von Flächen auszuhandeln. DieseSondertoleranzen sollten vor Beginn der Fertigung zwischenHersteller und Besteller vereinbart werden.
6.3 FormabweichungenDie Längen-, Durchmesser-, Stufenmaß- und Dickentole-ranzen umfassen nicht nur Maßunterschiede, sondern auchFormabweichungen – als da sind:
– Unrundheit,
– Abweichung von der Zylindrizität,
– Abweichung von der Parallelität,
– andere Abweichungen von einem vorgeschriebenenUmriß.
Diese Abweichungen dürfen die durch die Toleranzen gege-benen Grenzen nicht überschreiten. In extremen Fällenkönnen sie den gesamten Toleranzbereich in Anspruchnehmen, es sei denn, daß zwischen Hersteller und Bestelleretwas anderes vereinbart wurde.
Falls Einschränkungen in Formabweichungen vereinbartwurden, so muß dies auf der Zeichnung vermerkt werden.
Abweichungen für Durchbiegung oder Ebenheit, wie sie inTabelle 3 angegeben sind, sind in den oben erwähntenFormabweichungen nicht enthalten. Auch schließen dieFormabweichungen weder Zunderlöcher und Oberflächen-marken (siehe 6.2.4.5) noch irgendeine Oberflächenrauheitein.
In den Fällen, in denen besondere Festlegungen für Form-abweichungen auf der Zeichnung notwendig sind, sollte einVermerk „Tolerierung nach ISO 8015“ im oder nahe demZeichnungsschriftfeld gemacht werden.
7 Anwendung der Tabellen7.1 Tabelle 1: Toleranzen für Durchmesser, Länge,
Gratansatz und Anschnittiefe, Versatz undAußermittigkeit
Die Toleranzen sind in Tabelle 1 angegeben. Um die Durch-messer- und Längentoleranzen festzulegen, ist zunächst vondem entsprechenden Bereich in der Gewichtsspalte auszu-gehen. Der waagerechten Linie folgt man nach rechts. Ist derStoffschwierigkeitsfaktor M1, so folgt man derselben waage-rechten Linie weiter nach rechts. Ist der Stoffschwierigkeits-faktor hingegen M2, so folgt man der diagonalen Linie nachunten bis zu ihrem Schnittpunkt mit der senkrechten LinieM2. Der so gefundenen waagerechten Linie folgt man weiternach rechts (d. h. bei Stoffschwierigkeit M2 wird die waage-rechte Linie um 2 Stufen nach unten verlegt).
Ähnlich verfährt man beim Feingliedrigkeitsfaktor, so daß fürdie Faktoren S1, S2, S3 und S4 die waagerechte Linie ent-sprechend um null, eine, zwei oder drei Stufen nach untenverschoben wird. Durch weitere Verfolgung der Linie nachrechts wird die anzuwendende Toleranz in der jeweils für dasbetreffende Maß gültigen senkrechten Spalte aufgefunden(siehe Bild 21).
ANWENDUNGSBEISPIEL:Anwendungsbeispiel der Tabelle 1 zur Bestimmung derzulässigen Abweichungen für Durchmesser-, Höhen- undLängenmaße eines Schmiedeteils mit einem umgeformtenund einem nicht umgeformten Teil.
Bild 19: Grat
Bild 20: Fluchtabweichung
Fluchtabweichung
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Erforderliche Angaben:
Größter Durchmesser: 61 mmGrößte Höhe (kein Höhenmaß in der Zeichnung
eingetragen) –Größte Dicke: 78 mmGrößte Länge: 535 mmMasse des umgeformten Teiles (errechnet) 1,08 kgMasse des Hüllkörpers (Zylinder mit einem
Durchmesser von 61 mm undeiner Länge von 78 mm) (errechnet) 1,79 kg
Masse eines Schaftes (Zylinder mit einemDurchmesser von 29 mm undeiner Länge von 535 mm) 2,78 kg
Feingliedrigkeitsfaktor bei 1,08 : 1,79 = 0,6(siehe 5.3) Gruppe S2
Stahlsorte (25 CrMo 4 mit C = 0,19 %der Masse < 0,65 % der Masse und gesamtMoCr = 1,8 % der Masse, < 5 % der Masse(siehe 5.2) Gruppe M1
Werkzeugteilung eben
Aus der Tabelle 1 ergeben sich die zulässigen Abweichungen(siehe Bild 21) für:
Durchmesser: + 1,2 mm; – 0,6 mmLänge: + 1,9 mm; – 0,9 mm
Im allgemeinen werden die zulässigen Abweichungen für diegrößten Maße aus den Tabellen entnommen und auf alleübrigen Längen-, Breiten- und Höhenmaße angewendet.
Zur Festlegung der Toleranzen für Gratansatz, Anschnittiefeund Versatz oder Außermittigkeit gemäß Tabelle 1 ist wie-derum von dem Bereich in der Gewichtsspalte auszugehen;dann folgt man jedoch der waagerechten Linie nach links. Jenachdem, ob die Teilfuge zwischen Stößel- und Backen-gesenk eben bzw. symmetrisch gekröpft oder asymmetrischgekröpft ist, können die anzuwendenden Toleranzen für Grat-ansatz, Anschnittiefe und Versatz in den jeweiligen Spaltenabgelesen werden (siehe auch Bild 21).
7.2 Tabelle 2: DickentoleranzenDie Toleranzen sind in Tabelle 2 angegeben. Dickentole-ranzen sind aus der Tabelle in der gleichen Art und Weise zuentnehmen, wie das vorher für Durchmesser- und Längen-toleranzen usw. in Tabelle 1 beschrieben wurde.
7.3 Tabelle 3: Toleranzen für Durchbiegung undEbenheit; Toleranzen für Mittenabstände
Toleranzen für Durchbiegung und Ebenheit sind aus demoberen Teil der Tabelle 3 zu entnehmen, indem man von derentsprechenden waagerechten Linie ausgeht und die Tole-ranz aus der für das jeweilige Maß gültigen senkrechtenSpalte abliest.
Toleranzen für Mittenabstände sind aus dem unteren Teil derTabelle 3 zu entnehmen, indem man von der entsprechen-den waagerechten Linie für Schmiedegüte F ausgeht und dieToleranz aus der für das jeweilige Maß gültigen senkrechtenSpalte abliest.
7.4 Tabelle 4: Toleranzen für Hohlkehlen undKantenrundungen; Toleranzen für Klemmgrateund Abgratnasen; Toleranzen für gescherteEnden
Toleranzen für Hohlkehlen und Kantenrundungen sind inProzentsätzen des jeweiligen Maßes angegeben und imoberen Teil der Tabelle 4 enthalten. Man geht von dem jewei-ligen Maß in der linken Spalte „r“ aus; die Plus- und Minus-aufteilung der Toleranz sind auf der rechten Seite als Pro-zentsatz des Nennradius angegeben.
Toleranzen für Klemmgrate und Abgratnasen sind im mittlerenTeil der Tabelle 4 enthalten. Man geht zunächst von dem
betreffenden Bereich in der Gewichtsspalte aus, die Tole-ranzen werden aus den senkrechten Spalten „u“ und „v“abgelesen.
Toleranzen für gescherte Enden sind im unteren Teil derTabelle dargestellt.
8 Konstruktion von Gesenkschmiedeteilen8.1 Vom Hersteller benötigte AngabenUm es dem Hersteller von Schmiedeteilen zu ermöglichen,seine praktische Erfahrung sowohl bei der Auslegung seinerGesenke und Werkzeuge als auch bei der Entwicklung vonFertigungs- und Prüfverfahren für die gefertigten Schmiede-teile wirksam einzusetzen, liegt es im Interesse des Bestel-lers, ihm folgende Angaben zu machen:
– Fertigteilzeichnung;
– genaue Angaben und Maße für die Werkstückaufnahmebei der mechanischen Bearbeitung (von jeder nachträg-lichen Änderung der Aufnahme für die Erstbearbeitungsollte der Hersteller rechtzeitig in Kenntnis gesetzt werden);
– notwendige Angaben über nachfolgende Bearbeitungs-stufen und Verwendungszweck des Schmiedeteils.
8.2 Anfertigung der SchmiedeteilzeichnungEs wird empfohlen, daß der Hersteller die Schmiedeteil-zeichnung anfertigt und sie dem Kunden zur Genehmigungund – falls notwendig – zur gemeinsamen Beratung vorlegt.
In Fällen, in denen der Besteller die vollständig bemaßteSchmiedeteilzeichnung selbst anfertigt, ist es ebensoerforderlich, daß dem Hersteller die oben genanntenAngaben zur Verfügung stehen.
8.3 Angabe von Maßen in derSchmiedeteilzeichnung
Es ist unbedingt darauf zu achten, daß mit Ausnahme der in6.2.4.6 behandelten Neigung von Flächen die in dieser Normenthaltenen Toleranzen nur auf die in der genehmigtenSchmiedeteilzeichnung angegebenen Maße zur Anwendungkommen.
Aus diesem Grunde ist die Art der Maßangabe in derSchmiedeteilzeichnung von größter Bedeutung für dieMaßprüfung des Schmiedeteils.
Zur Prüfung der Abmessungen, für die keine Maße in derSchmiedeteilzeichnung eingetragen sind, dürfen nur solcheToleranzen angewendet werden, die unter Zugrundelegungder Toleranzen eingetragener Maße errechnet sind.
8.4 Angabe von Toleranzen in derSchmiedeteilzeichnung
Schmiedeteilzeichnungen sind mit dem Vermerk zu ver-sehen:
„Wenn nicht anders angegeben, entsprechen die Toleranzender EN 10243-2“.
Für die richtige Auslegung der Schmiedeteilzeichnung wirdempfohlen, die Toleranzen in der Nähe des Zeichnungs-schriftfeldes anzugeben, wie im Anhang A, Beispiel 1:Antriebswelle, dargestellt.
Toleranzen, die nur bei einzelnen Maßen anzuwenden sind,müssen neben diesen Maßen in der Schmiedeteilzeichnungeingetragen sein.
Lage und Toleranzen von Auswerfermarken und Abgrat-nasen sind in der Schmiedeteilzeichnung anzugeben.
Alle zwischen Hersteller und Besteller vereinbarten und derNorm nicht entsprechenden zulässigen Abweichungenmüssen in der Zeichnung eingetragen und sollten besondersgekennzeichnet werden. Die Art der Kennzeichnung sollte inder Schmiedeteilzeichnung angegeben werden.
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8.5 Bedeutung der SchmiedeteilzeichnungDie vom Kunden anerkannte Schmiedeteilzeichnung ist dasalleingültige Dokument für die Prüfung des Schmiedeteils.
Sie ist darüber hinaus das alleingültige Dokument für Tole-ranzen an unbearbeitet bleibenden Bereichen des Schmiede-teils.
Abmessungen in Millimetern
Bild 21: Anwendung der Tabelle 1
Vers
atz
Auß
erm
ittig
keit
Gra
tan
satz
(+
)A
nsc
hn
ittie
fe (
–)
Mass
e (
kg)
Sto
ff-
sch
wie
rig
keit
Feinglied-rigkeit
Nennmaß-Bereiche
> 0
,63 ß
1
> 0
,32 ß
0,6
3
> 0
,16 ß
0,3
2
ß 0
,16
0ß 32
> 32ß 100
> 100ß 160
> 160ß 250
> 250ß 400
> 400ß 630
> 630ß 1 000
> 1 000ß 1 600
> 1 600ß 2 500
über/bis(incl)
M1 M2 S1 S2 S3 S4 Toleranzen und sonstige Abweichungen1)
0,4 0,5 0 – 0,4 1,1 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 – – –
0,5 0,6 0,4 – 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 – – –
0,6 0,7 1,0 – 1,8 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,5 2,8 – –
0,7 0,8 1,8 – 3,2 1,6 1,8 2,0 2,2 2,5 2,8 3,2 3,6 –
0,8 1,0 3,2 – 5,6 1,8 2,0 2,2 2,5 2,8 3,2 3,6 4,0 4,5
1,0 1,2 5,6 – 10 2,0 2,2 2,5 2,8 3,2 3,6 4,0 4,5 5,0
1,2 1,4 10 – 20 2,2 2,5 2,8 3,2 3,6 4,0 4,5 5,0 5,6
1,4 1,7 20 – 50 2,5 2,8 3,2 3,6 4,0 4,5 5,0 5,6 6,3
1,7 2,0 50 – 120 2,8 3,2 3,6 4,0 4,5 5,0 5,6 6,3 7,0
2,0 2,4 120 – 250 3,2 3,6 4,0 4,5 5,0 5,6 6,3 7,0 8,0
3,6 4,0 4,5 5,0 5,6 6,3 7,0 8,0 9,0
4,0 4,5 5,0 5,6 6,3 7,0 8,0 9,0 10,0
4,5 5,0 5,6 6,3 7,0 8,0 9,0 10,0 11,0
5,0 5,6 6,3 7,0 8,0 9,0 10,0 11,0 12,0
5,6 6,3 7,0 8,0 9,0 10,0 11,0 12,0 14,0
1) Die Toleranzen sind in 2/3 und 1/3 aufgeteilt (Werte gerundet). Die eingetragenen Plus- und Minus-Zeichen gelten nur fürAußenmaße; für Innenmaße sind die Werte zu vertauschen.
+ 0,7– 0,4
+ 0,8– 0,4
+ 0,9– 0,5
+ 1,1– 0,5
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 0,8– 0,4
+ 0,9– 0,5
+ 1,1– 0,5
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 1,5– 0,7
+ 0,9– 0,5
+ 1,1– 0,5
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 1,5– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 1,1– 0,5
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 1,5– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 1,5– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 1,3– 0,7
+ 1,5– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 1,5– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 6,0– 3,0
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 6,0– 3,0
+ 6,7– 3,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 6,0– 3,0
+ 6,7– 3,3
+ 7,3– 3,7
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 6,0– 3,0
+ 6,7– 3,3
+ 7,3– 3,7
+ 8,0– 4,0
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 6,0– 3,0
+ 6,7– 3,3
+ 7,3– 3,7
+ 8,0– 4,0
+ 9,3– 4,7
Seite 12EN 10243-2 : 1999
Tabelle 1: Gesenkschmiedeteile aus Stahl, hergestellt in Waagerecht-Stauchmaschinen Schmiedegüte F –Toleranzen und zulässige Abweichungen für Längen-, Breiten- und Höhenmaße (Durchmesser),
Versatz, Außermittigkeit, Gratansatz und Anschnittiefe
Abmessungen in Millimetern
Vers
atz
Au
ße
rmitt
igke
it
Gra
tan
satz
(+
)A
nsc
hn
ittie
fe (
–)
Mass
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kg)
Sto
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sch
wie
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Feinglied-rigkeit
Nennmaß-Bereiche
> 0
,63
ß 1
> 0
,32
ß 0
,63
> 0
,16
ß 0
,32
ß 0
,16
0ß 32
> 32ß 100
> 100ß 160
> 160ß 250
> 250ß 400
> 400ß 630
> 630ß 1 000
> 1 000ß 1 600
> 1 600ß 2 500
über/bis(incl)
M1 M2 S1 S2 S3 S4 Toleranzen und sonstige Abweichungen1)
0,4 0,5 0 – 0,4 1,1 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 – – –
0,5 0,6 0,4 – 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 – – –
0,6 0,7 1,0 – 1,8 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,5 2,8 – –
0,7 0,8 1,8 – 3,2 1,6 1,8 2,0 2,2 2,5 2,8 3,2 3,6 –
0,8 1,0 3,2 – 5,6 1,8 2,0 2,2 2,5 2,8 3,2 3,6 4,0 4,5
1,0 1,2 5,6 – 10 2,0 2,2 2,5 2,8 3,2 3,6 4,0 4,5 5,0
1,2 1,4 10 – 20 2,2 2,5 2,8 3,2 3,6 4,0 4,5 5,0 5,6
1,4 1,7 20 – 50 2,5 2,8 3,2 3,6 4,0 4,5 5,0 5,6 6,3
1,7 2,0 50 – 120 2,8 3,2 3,6 4,0 4,5 5,0 5,6 6,3 7,0
2,0 2,4 120 – 250 3,2 3,6 4,0 4,5 5,0 5,6 6,3 7,0 8,0
3,6 4,0 4,5 5,0 5,6 6,3 7,0 8,0 9,0
4,0 4,5 5,0 5,6 6,3 7,0 8,0 9,0 10,0
4,5 5,0 5,6 6,3 7,0 8,0 9,0 10,0 11,0
5,0 5,6 6,3 7,0 8,0 9,0 10,0 11,0 12,0
5,6 6,3 7,0 8,0 9,0 10,0 11,0 12,0 14,0
1) Die Toleranzen sind in 2/3 und 1/3 aufgeteilt (Werte gerundet).
+ 0,7– 0,4
+ 0,8– 0,4
+ 0,9– 0,5
+ 1,1– 0,5
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 0,8– 0,4
+ 0,9– 0,5
+ 1,1– 0,5
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 1,5– 0,7
+ 0,9– 0,5
+ 1,1– 0,5
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 1,5– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 1,1– 0,5
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 1,5– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 1,50– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+3,0– 1,5
+ 1,3– 0,7
+ 1,5– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
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+ 3,3– 1,7
+ 1,5– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 2,4– 1,2
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+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+6,0– 3,0
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 6,0– 3,0
+ 6,7– 3,30
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 6,0– 3,0
+ 6,7– 3,3
+ 7,3– 3,7
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 6,0– 3,0
+ 6,7– 3,3
+ 7,3– 3,7
+ 8,0– 4,0
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 6,0– 3,0
+ 6,7– 3,3
+ 7,3– 3,7
+ 8,0– 4,0
+ 9,3– 4,7
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Tabelle 2: Gesenkschmiedeteile aus Stahl, hergestellt in Waagerecht-StauchmaschinenSchmiedegüte F – Toleranzen und zulässige Abweichungen für Dickenmaße und Auswerfermarken
Abmessungen in Millimetern
Ausw
erf
erm
ark
en
Mass
e (
kg)
Sto
ff-
schw
ieri
gke
it
Feinglied-rigkeit
Nennmaß-Bereiche
> 0
,63
ß 1
> 0
,32
ß 0
,63
> 0
,16
ß 0
,32
ß 0
,16
0ß 16
> 16ß 40
> 40ß 63
> 63ß 100
> 100ß 160
> 160ß 250
> 250
über/bis(incl)
M1 M2 S1 S2 S3 S4Toleranzen
und zulässige Abweichungen1)
1,0 0 – 0,4 1,0 1,1 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0
1,2 0,4 – 1,2 1,1 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2
1,6 1,2 – 2,5 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,5
2,0 2,5 – 5,0 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,5 2,8
2,4 5 – 8 1,6 1,8 2,0 2,2 2,5 2,8 3,2
3,2 8 – 12 1,8 2,0 2,2 2,5 2,8 3,2 3,6
4,0 12 – 20 2,0 2,2 2,5 2,8 3,2 3,6 4,0
5,0 20 – 36 2,2 2,5 2,8 3,2 3,6 4,0 4,5
6,4 36 – 63 2,5 2,8 3,2 3,6 4,0 4,5 5,0
8,0 63 – 110 2,8 3,2 3,6 4,0 4,5 5,0 5,6
10,0 110 – 200 3,2 3,6 4,0 4,5 5,0 5,6 6,3
12,6 200 – 250 3,6 4,0 4,5 5,0 5,6 6,3 7,0
4,0 4,5 5,0 5,6 6,3 7,0 8,0
4,5 5,0 5,6 6,3 7,0 8,0 9,0
5,0 5,6 6,3 7,0 8,0 9,0 10,0
5,6 6,3 7,0 8,0 9,0 10,0 11,0
6,3 7,0 8,0 9,0 10,0 11,0 12,0
1) Die Toleranzen sind in 2/3 und 1/3 aufgeteilt (Werte gerundet).
+ 0,7– 0,3
+ 0,7– 0,4
+ 0,8– 0,4
+ 0,9– 0,5
+ 1,1– 0,5
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 0,7– 0,4
+ 0,8– 0,4
+ 0,9– 0,5
+ 1,1– 0,5
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 1,5– 0,7
+ 0,8– 0,4
+ 0,9– 0,5
+ 1,1– 0,5
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 1,3– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 0,9– 0,5
+ 1,1– 0,5
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 1,5– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 1,1– 0,5
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 1,5– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 1,2– 0,6
+ 1,3– 0,7
+ 1,5– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 1,3– 0,7
+ 1,5– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 1,5– 0,7
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 1,7– 0,8
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 1,9– 0,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 2,1– 1,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 2,4– 1,2
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 2,7– 1,3
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 3,0– 1,5
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 6,0– 3,0
+ 3,3– 1,7
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 6,0– 3,0
+ 6,7– 3,3
+ 3,7– 1,9
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 6,0– 3,0
+ 6,7– 3,3
+ 7,3– 3,7
+ 4,2– 2,1
+ 4,7– 2,3
+ 5,3– 2,7
+ 6,0– 3,0
+ 6,7– 3,3
+ 7,3– 3,7
+ 8,0– 4,0
Seite 14EN 10243-2 : 1999
Tabelle 3: Gesenkschmiedeteile aus Stahl, hergestellt in Waagerecht-StauchmaschinenToleranzen für Durchbiegung, Ebenheit und Mittenabstände
Abmessungen in Millimetern
Tabelle 4: Gesenkschmiedeteile aus Stahl, hergestellt in Waagerecht-StauchmaschinenToleranzen für Hohlkehlen, Kantenrundungen, Abgratnasen und Klemmgrate
Zulässige Durchbiegung und Ebenheit
Länge
Nennmaß-Bereiche
0100
100125
125160
160200
200250
250315
315400
400500
500630
630800
8001 000
1 0001 250
1 2501 600
1 6002 000
2 0002 500
Toleranzen
Güte F 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 1,1 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,5 2,8 3,2
Zulässige Abweichungen für Mittenabstände
Länge
Nennmaß-Bereiche
0100
100160
160200
200250
250315
315400
400500
500630
630800
8001 000
1 0001 250
Toleranzen
Güte F 0,6 ± 0,3 0,8 ± 0,4 1,0 ± 0,5 1,2 ± 0,6 1,6 ± 0,8 2,0 ± 1,0 2,4 ± 1,2 3,2 ± 1,6 4,0 ± 2,0 5,0 ± 2,5 6,4 ± 3,2
Zulässige Abweichungen für Hohlkehlen und Kantenrundungen
r (mm) + –
r ß 10 50 % 25 %
10 < r ß 32 40 % 20 %
32 < r ß 100 32 % 15 %
r > 100 25 % 10 %
Zulässige Höhe und Breite von Abgratnasen und Klemmgraten
Masse (kg)m
umm
vmm
m ß 1 1 0,5
1 < m ß 6 1,6 0,8
6 < m ß 40 2,5 1,2
40 < m ß 250 4 2
Zulässige Verformung gescherter Enden
Toleranzen
Nenndurch-messer des
nichtumgeformten Teils
x y
ß 36 0,07 d d
> 36 0,05 d 0,7
Seite 15EN 10243-2 : 1999
Anhang A (informativ)Anwendungsbeispiele
A.0 InhaltAllgemeine Hinweise zu den Beispielen:
Beispiel 1: AntriebswelleBeispiel 2: Flanschwelle
A.1 Allgemeiner Hinweis zu den BeispielenDieser Anhang beschreibt die Vorgehensweise, um die Maßtoleranzen für typische Schmiedeteile zu bestimmen. Die Schmiede-güte und die in den Zeichnungen angegebenen Toleranzen sind lediglich Beispiele und sollten weder als verpflichtende, emp-fohlene noch als Mindestanforderungen verstanden werden, da die Toleranzen in der Praxis sowohl von den Möglichkeiten derSchmiedeaggregate als auch von den Anforderungen des Kunden abhängen.
Referenzmaße werden in den Beispielen in Klammern angegeben. Dies sind Maße, die zu einer geometrischen Überbestimmungoder toleriert zu Widersprüchen führen würden. Sie werden nicht für die Maßprüfung am eigentlichen Schmiedeteil verwendet,dienen jedoch (beispielsweise) zur Werkzeugkonstruktion, wenn Schmiedeteilmaße nicht meßbar sind.
Sofern Sondertoleranzen angewandt werden, sind sie in den Beispielen durch schwarze Punkte neben der Toleranzangabegekennzeichnet.
A.2 Beispiel 1: AntriebswelleMaterial 25 CrMo 4 gemäß EN 10083-1.
A.2.1 AllgemeinesDie Antriebswelle wird in dieser Länge üblicherweise in Waagerecht-Stauchmaschinen mit rückwärtigem Anschlag gestaucht. Siebesteht aus dem umgeformten Kopf und dem nicht umgeformten Schaft. Für den Durchmesser des Schaftes sind die seiner Her-stellungsart entsprechenden Toleranzen – Walztoleranzen nach EN . . . *) maßgebend. Bei Schmiedeteilen mit längerem Schaft,die nicht mehr mit rückwärtigem Anschlag gestaucht werden können, schließt sich an den Bereich mit örtlichen Verformungen einlängerer Klemmbereich an. In diesem Bereich muß erfahrungsgemäß die Minus-Abweichung für den Durchmesser des Schafteserheblich größer sein als diejenige des Ausgangsmaterials.
A.2.2 Erforderliche Angaben zur Ermittlung der ToleranzenGrößter Durchmesser: 61 mmGrößte Höhe: (keine Höhenmaße in der Zeichnung eingetragen) –Größte Dicke: 78 mmMasse des umgeformten Kopfes (errechnet): 1,08 kgMasse des Hüllkörpers (Zylinder mit 61 mm Durchmesser und 78 mm Länge) (errechnet): 1,79 kgMasse eines Stabes (Zylinder mit 29 mm Durchmesser und 535 mm Länge) errechnet zur Ermittlungder zulässigen Abweichungen für Längenmaße: 2,78 kgFeingliedrigkeit bei 1,08 : 1,79 = 0,6 (siehe 5.3) Gruppe S2Stoffschwierigkeit für 25 CrMo 4 mit C 0,19 Masse-% < 0,65 Masse-%und Gesamt MnCr = 1,8 Masse-% < 5 Masse-% (siehe 5.2) Gruppe M1Gratnaht: eben
*) Diese Norm lag zum Zeitpunkt der Drucklegung nicht vor.
Seite 16EN 10243-2 : 1999
A.2.3 Ermittlung der Toleranzen für Schmiedegüte F aus den Tabellen nach EN 10243-2
A.2.4 Eintragung der zulässigen Abweichungen in die SchmiedeteilzeichnungAlle zulässigen Abweichungen werden, soweit Zeilen vorhanden sind, in die Tabelle in der Schmiedeteilzeichnung eingetragen,ausgenommen die zulässigen Abweichungen für die Länge. Sie werden bei dem Maß 535 mm eingetragen. Das gescherte Endewird gezeichnet und die zulässige Größe der Verformung eingetragen. Die Bereiche, in denen Klemmgrat sowie örtliche Ver-formungen am Schaftübergang zulässig sind, werden in der Schmiedeteilzeichnung durch Maßpfeile gekennzeichnet. Wennweder Klemmgratbereich noch Klemmgrat eingezeichnet sind, so muß ein vorhandener Klemmgrat durch Schleifen entferntwerden.
Toleranzen für die Gesamtlänge (535 mm + 45 mm = 580 mm) können nicht aus der Tabelle entnommen werden. Sie werden,falls benötigt, durch Addition der Toleranzen für die Länge 535 mm und die Dicke 45 mm ermittelt (580 mm + 3,1 mm/–1,5 mm).
Falls nur die Gesamtlänge eingetragen wird, so müßte das Maß 535 mm errechnet werden, um die Toleranzen für die Gesamt-länge bestimmen zu können.
MaßeZulässige Abweichungen (mm)
bei Schmiedegüte F
Durchmessermaße: Tabelle 1: + 1,2+ 0,6
Dickenmaße: Tabelle 3: + 1,2– 0,6
Versatz: Tabelle 1: 0,6
Gratansatz/Anschnittiefe: Tabelle 1: 0,7
Durchbiegung und Ebenheit: Tabelle 5: 1,6
Klemmgrat, Höhe:Klemmgrat, Breite:
Tabelle 6: 1,60,8
Längenmaß 535 mm (siehe 6.2.1.3):Anwendung von S1, M1, 2,78 kg): – 0,9
Verformung der gescherten Enden, Länge:Verformung der gescherten Enden, Tiefe:
Tabelle 6: 292
Länge des Bereichs örtlicher Verformung am Schaft1,5 × 29 mm (siehe 6.2.1.5) = 44
°) Zulässige Länge des Bereiches örtlicher Verformungen
lba
= Längenmaße= Breitenmaße= Dickenmaße
Seite 17EN 10243-2 : 1999
Beispiel 1: Antriebswelle
A.3 Beispiel 2: FlanschwelleWerkstoff C 45 E nach EN 10083-1 : 1991
A.3.1 AllgemeinesDie Flanschwelle wird üblicherweise in Waagerecht-Stauchmaschinen mit rückwärtigem Anschlag gestaucht. Sie besteht imSinne der Norm aus zwei umgeformten Teilen und einem nicht umgeformten Schaft. Bei Ermittlung der zulässigen Abweichungenfür Dickenmaße ist für den umgeformten Teil A (Flansch) die Ausnahmeregel von 6.2.2.1 und für den umgeformten Teil B (Kopf)die von 6.3 zu berücksichtigen.
Demgemäß muß für Teil A das Bezugsmaß (Flanschdicke + 1,5 × kleinster Zapfendurchmesser) errechnet werden. Für Teil Bentfällt eine zusätzliche Berechnung der Masse, da seine Masse, die seines Hüllkörpers und die des Bezugskörpers gleich sind.Um zulässige Abweichungen für die Länge 850 mm ermitteln zu können, muß die Masse eines Stabes mit dem Durchmesser30,5 mm und der Länge 850 mm errechnet werden.
A.3.2 Erforderliche Angaben zur Ermittlung der ToleranzenA.3.2.1 Angabe für Teil A
Größter Durchmesser: 130,4 mmGrößte Höhe (errechnet aus 98 mm + 13,5 mm): (siehe 6.2.1.2) 111,5 mmGrößte Dicke (nicht in Zeichnung eingetragen): –Bezugsmaß für Dickenmaße (errechnet aus 13,5 mm + 1,5 × 30,5 mm): (siehe 6.2.2.1) 59,25 mmMasse (errechnet): 2,02 kgMasse des Hüllkörpers (Scheibe mit 130,4 mm Durchmesser und 18,5 mm Dickeplus theoretische Masse des Schaftes 98 mm) (errechnet): 12,4 kgFeingliedrigkeit bei 2,02 : 12,4 = 0,163 (siehe 5.3) Gruppe S3Stoffschwierigkeit für C 45 E mit C = 0,5 Masse-% < 0,65 Masse-%und Summe MnCrMoNi = 1,43 Masse-% < 5 Masse-% (siehe 5.2) Gruppe M1Gratnaht: eben
Toleranzen und zulässige Abweichungen nach EN 10243-2
Schmiedeteilmasse Hüllkörpermasse FeingliedrigkeitStoffschwierig-
keitSchmiedegüte
Teil A 1,08 kg 1,79 kg Gruppe S2 Gruppe M1 F
Maßarten
Toleranzen undzulässige
AbweichungenTeil A
Toleranzen undzulässige
AbweichungenTeil A
Längenmaße1) –
Abgratnasen
Höhe –
Breiten-/Durchmessermaße1) + 1,2– 0,6
Breite –
Höhenmaße1) –
Klemmgrat
Höhe 1,6
Dicken-/Durchmessermaße + 1,2– 0,6
Breite 0,8
Versatz 2) 0,6 Sondertoleranzen Nein
Gratansatz (+),
Anschnittiefe (–) 2)0,7 Hohlkehlen und Kantenrundungen nach Tabelle 4
Durchbiegung und Ebenheit 2) 1,6 Tiefe von Oberflächenbeschaffenheit nach 6.2.4.5
1) Für Innenmaße Zahlenwerte für Plus- und Minus-Abweichungen miteinander vertauschen.2) Zusätzlich zu anderen Toleranzen.
Seite 18EN 10243-2 : 1999
A.3.2.2 Angaben für Teil B
Größter Durchmesser: 37 mmGrößte Höhe (keine Höhenmaße in Zeichnung eingetragen) –Größte Dicke: 133 mmMasse (errechnet): 1,12 kgMasse des Hüllkörpers (errechnet): 1,12 kgFeingliedrigkeit bei 1,12 : 1,12 = 1 (siehe 5.3) Gruppe S1Stoffschwierigkeit wie für Teil A: Gruppe M1Gratnaht: eben
A.3.3 Ermittlung der Toleranzen aus den Tabellen EN 10243-2
MaßeZulässige Abweichungen (mm) bei Schmiedegüte F1)
Schmiedeteil Teil A Teil B
Längenmaße (M 1, S 1 und 4,88 kg nach 6.2.1.3): Tabelle 1: + 2,4Tabelle 1: – 1,2
Breiten-, Durchmessermaße Tabelle 1: + 1,7Tabelle 1: – 0,8
Tabelle 1: + 1,1Tabelle 1: – 0,5
Höhenmaße Tabelle 1: + 1,7Tabelle 1: – 0,8
Dicken-, Durchmessermaße
(nach Ausnahmeregel 6.2.2.1): Tabelle 3: + 1,3Tabelle 1: – 0,7
(nicht gültig nach 5.3): Tabelle 3: + 1,2Tabelle 1: – 0,6
(nach Ausnahmeregel 5.3): Tabelle 3: + 1,7Tabelle 1: – 0,8
Versatz: Tabelle 1: – 0,7 Tabelle 1: – 0,6
Gratansatz/Anschnittiefe: Tabelle 1: – 0,8 Tabelle 1: – 0,7
Durchbiegung und Ebenheit: Tabelle 5: – 2,0
Abgratnasen (nur Teil A) und Klemmgrat Höhe:Abgratnasen (nur Teil A) und Klemmgrat Breite:
Tabelle 6: – 1,6Tabelle 6: – 0,8
Tabelle 6: – 1,6Tabelle 6: – 0,8
1) Für auf Waagerecht-Stauchmaschinen hergestellte Schmiedeteile ist die Schmiedegüte E nicht vorgesehen.
°) Zulässige Länge des Bereiches örtlicher Verformungen
lb
a
= Längenmaße= Breitenmaße
= Dickenmaßeh = Höhenmaße
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Beispiel 2: Flanschwelle
A.3.4 Eintragung der zulässigen Abweichungen in die SchmiedeteilzeichnungA.3.4.1 Für Teil A
Alle ermittelten zulässigen Abweichungen werden in die entsprechenden Zeilen der Tabelle in der Schmiedeteilzeichnung ein-getragen. Die Bereiche, in denen Abgratnasen und Klemmgrate auftreten, sowie der Bereich örtlicher Verformungen am Über-gang von dem umgeformten Teil zum Schaft, werden in der Schmiedeteilzeichnung gekennzeichnet. Es ist zweckmäßig, dieLänge des Bereiches, in dem Verformungen auftreten dürfen, einzutragen.
A.3.4.2 Für Teil B
Alle aus den Tabellen ermittelten zulässigen Abweichungen – für das einzige vorhandene Dickenmaß nur die größeren nach demAusnahmeverfahren ermittelten – werden in der zu Teil B gehörenden Spalte der Tabelle eingetragen. Für Klemmgrat und örtlicheVerformung gilt das unter 8.1 Gesagte. Abgratnasen sind nicht zulässig.
A.3.4.3 Für das Schmiedeteil
Die zulässigen Abweichungen für die Länge werden bei dem betreffenden Maß in die Schmiedeteilzeichnung, die zulässigeDurchbiegung in die entsprechende Zeile der Tabelle eingetragen.
Es wird empfohlen, die für den Durchmesser des nicht umgeformten Schaftes zulässigen Abweichungen ebenfalls in die Schmiede-teilzeichnung einzutragen.
Toleranzen und zulässige Abweichungen nach EN 10243-2
SchmiedeteilmasseHüllkörper-
masseFeingliedrigkeit
Stoffschwierig-keit
Schmiedegüte
Teil A 2,02 kg 12,4 kg Gruppe S3 Gruppe M1 F
Teil B 1,12 kg 1,12 kg Gruppe S1 (S4)
Maßarten
Toleranzen undzulässige
Abweichungen
Toleranzen undzulässige
Abweichungen
Teil A Teil B Teil A Teil B
Längenmaße1) – –Abgratnasen
Höhe 1,6 –
Breiten-/Durchmessermaße1) + 1,7 + 1,1 Breite 0,8 –
– 0,8 – 0,5Klemmgrat
Höhe 1,6 1,6
Höhenmaße1) + 1,7 – Breite 0,8 0,8
– 0,8 Sondertoleranzen –
Dicken-/Durchmessermaße + 1,3 + 1,7 Hohlkehlen und Kantenrundungen nach Tabelle 4
– 0,7 – 0,8S4
Versatz 2) 0,7 0,6
Tiefe von Oberflächenbeschaffenheit nach 6.2.4.5Gratansatz (+),
Anschnittiefe (–) 2)0,8 0,7
Durchbiegung und Ebenheit 2) 2
1) Für Innenmaße Zahlenwerte für Plus- und Minus-Abweichungen miteinander vertauschen.2) Zusätzlich zu anderen Toleranzen.