5
KOLUMNE 1981 überraschten David Byrne und Brian Eno die Popwelt mit ihrem ersten gemeinsamen Album „My Life In The Bush Of Ghosts“. Zuvor schon hatte Eno, der ehemalige Paradies- vogel bei Roxy Music und Ambient- Music-Erfinder, die CDs „More Songs About Buildings And Food“, „Fear Of Music“ und „Remain In Light“ mit Byrnes New Yorker Band Talking Heads aufgenommen. Mit ihnen trieb Eno, gerade wieder als Produzent des aktuellen U2-Albums „No Line On The Horizon“ in den Schlagzeilen, die musikalische Entwicklung von Post Punk und New Wave zu einem eigenwilligen, von Country bis Afro Beat inspi- rierten Funk voran. „My Life In The Bush Of Ghosts“ wurde als musikalische Umsetzung eines globalen Dorfes begriffen und als Hightech-Ethno-Pop, in dessen innovativer Grenzenlosigkeit zum Beispiel algerische Muslimgesänge auf Zitate eines amerikanischen Evangelisten treffen konnten. „Ein spirituelles Album“, kommentierte Byrne einmal, „auch geheimnisvoll und rätselhaft.“ 2008 realisierten die Freunde – nicht minder überraschend – eine neue Kollaboration: „Everything That Happens Will Happen To- day“. Die Idee wurde bei einer „dinner conversation“ geboren. Eno, der es hasst, Songtexte zu schreiben, hatte viele instrumen- tale Songfragmente. Byrne sollte die Lyrics schreiben und die Rol- le des Sängers ausfüllen. Anders als bei ihrem multiethnischen Verständigungsalbum vor 27 Jah- ren war der Fokus diesmal eher auf einen Gospel-Folk-Electronic- Mix gerichtet. „Es sollte Musik sein, die einladend wirkt und dem Zuhörer einen Platz darin anbie- tet“, erklärte Eno die Intention. Und Byrne ergänzt: „Einfache, von Herzen kommende, aber kli- scheefreie Songs, die – obwohl durchaus sophisticated – moralisch aufbauend, hoffnungsvoll und positiv rüberkommen sollte, auch wenn in den Texten Autos explo- dieren oder auch düstere Szenarios entworfen werden.“ Mit dem Programm „Songs of Da- vid Byrne and Brian Eno“, aber ohne Eno, ist Byrne nun auch auf Deutschlandtournee. Die Liveshows versuchen, so der Sänger und Gi- tarrist, eine Brücke zu schlagen, „vom neuen Material zu den alten Stücken, die wir vor 30 Jahren ge- meinsam erarbeitet haben“. >> Frisch und innovativ: Da- vid Byrne – the same as he ever was. Detlef Kinsler Musikredakteur [email protected] DETLEF KINSLER Schmerz Oliver Augsts vorherige Konzertreihe hieß „Fre- quenzen“. Und dass die ho- hen Schmerz auslösen kön- nen, ist bekannt. Nun darf man dem Frankfurter Kom- ponisten, Sänger und Pro- duzenten nicht unterstel- len, er lege es darauf an, seinem Publikum Schmer- zen zuzufügen. Es zu for- dern gehört aber ganz si- cher zu seinem Credo. Den Mainstream bedient er nicht. Auch nicht in der neuen, von ihm kuratierten Reihe What Is Music?, die er am 11.3. zum ersten Mal im Raum für Kultur (www. raum-fuer-kultur.de) im Dresdner Bank-Hochhaus präsentiert. Und das ist auch gut so. Maßgebliche Figuren mit einem über- greifenden Verständnis für Musik/Performance/Kunst jenseits aller Gattungskate- gorisierungen und einem erweiterten Musikbegriff wird man hier erleben dür- fen. Niobe, in Frankfurt ge- boren und zurzeit wich- tigster weiblicher Export für elektronische Musik aus Köln, macht den Anfang. Als „bizarr eigenweltlich“ werden ihre Songs zwi- schen Exotika und Schel- lack-Jazz bezeichnet. Und wie es der Zufall so will, war ihr letztes Album „White Heads“ die absolute Lieblingsplatte des Jahres von David Byrne. David Byrne, Pop/Rock, Ffm: Alte Oper, Opernplatz 1, 14.3., 20 Uhr, Eintritt: VVK 36,50–59,50 1 Lange zurück aus dem Busch, schaut sich Ex-Talking Head David Byrne nun vor der eigenen Haustür um. Foto: Chris Buck Rock | Pop | Jazz 54 | 55 JOURNAL FRANKFURT NR.06|09 David Byrne Mein Leben im Großstadtdschungel JOURNAL VERLOST 10 x 2 Karten www.journalportal.de/gewinnspiel Teilnahmeschluss: 11.3. KENNWORT: BIG APPLE PRÄSENTIERT 06_Rock_2.indd 54 06_Rock_2.indd 54 26.02.2009 18:58:32 Uhr 26.02.2009 18:58:32 Uhr

Rock Pop Jazz€¦ · ROCK | POP TOP 5 KONZERTE Sie nennen sich VV und Hotel, heißen eigentlich Alison und Jamie, stam-men von dies- und jenseits des At-lantiks, wo sie – ohne

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Rock Pop Jazz€¦ · ROCK | POP TOP 5 KONZERTE Sie nennen sich VV und Hotel, heißen eigentlich Alison und Jamie, stam-men von dies- und jenseits des At-lantiks, wo sie – ohne

KOLUMNE

1981 überraschten David Byrne und Brian Eno die Popwelt mit ihrem ersten

gemeinsamen Album „My Life In The Bush Of Ghosts“. Zuvor schon hatte Eno, der ehemalige Paradies-vogel bei Roxy Music und Am bient-Music-Erfinder, die CDs „More Songs About Buildings And Food“, „Fear Of Music“ und „Remain In Light“ mit Byrnes New Yorker Band Talking Heads aufgenommen. Mit ihnen trieb Eno, gerade wieder als Produzent des aktuellen U2-Albums „No Line On The Horizon“ in den Schlagzeilen, die musikalische Entwicklung von Post Punk und New Wave zu einem eigenwilligen, von Country bis Afro Beat inspi-rierten Funk voran. „My Life In The Bush Of Ghosts“ wurde als musikalische Umsetzung eines globalen Dorfes begriffen und als Hightech-Ethno-Pop, in dessen innovativer Grenzenlosigkeit zum Beispiel algerische Muslimgesänge auf Zitate eines amerikanischen Evangelisten treffen konnten. „Ein spirituelles Album“, kommentierte Byrne einmal, „auch geheimnisvoll und rätselhaft.“ 2008 realisierten die Freunde – nicht minder überraschend – eine neue Kollaboration: „Everything That Happens Will Happen To-day“. Die Idee wurde bei einer „dinner conversation“ geboren. Eno, der es hasst, Songtexte zu

schreiben, hatte viele instrumen-tale Songfragmente. Byrne sollte die Lyrics schreiben und die Rol-le des Sängers ausfüllen. Anders als bei ihrem multiethnischen Verständigungsalbum vor 27 Jah-ren war der Fokus diesmal eher auf einen Gospel-Folk-Electronic-Mix gerichtet. „Es sollte Musik sein, die einladend wirkt und dem Zuhörer einen Platz darin anbie-tet“, erklärte Eno die Intention. Und Byrne ergänzt: „Einfache, von Herzen kommende, aber kli-scheefreie Songs, die – obwohl durchaus sophisticated – moralisch

aufbauend, hoffnungsvoll und positiv rüberkommen sollte, auch wenn in den Texten Autos explo-

dieren oder auch düstere Szenarios entworfen werden.“Mit dem Programm „Songs of Da-vid Byrne and Brian Eno“, aber ohne Eno, ist Byrne nun auch auf Deutschlandtournee. Die Liveshows versuchen, so der Sänger und Gi-tarrist, eine Brücke zu schlagen, „vom neuen Material zu den alten Stücken, die wir vor 30 Jahren ge-meinsam erarbeitet haben“. >> Frisch und innovativ: Da-vid Byrne – the same as he ever was. Detlef Kinsler

Musikredakteur [email protected]

DETLEF KINSLER

SchmerzOliver Augsts vorherige Konzertreihe hieß „Fre-quenzen“. Und dass die ho-hen Schmerz auslösen kön-nen, ist bekannt. Nun darf man dem Frankfurter Kom-ponisten, Sänger und Pro-duzenten nicht unterstel-len, er lege es darauf an, seinem Publikum Schmer-zen zuzufügen. Es zu for-dern gehört aber ganz si-cher zu seinem Credo. Den Mainstream bedient er nicht. Auch nicht in der neuen, von ihm kuratierten Reihe What Is Music?, die er am 11.3. zum ersten Mal im Raum für Kultur (www.raum-fuer-kultur.de) im Dresdner Bank-Hochhaus präsentiert. Und das ist auch gut so. Maßgebliche Figuren mit einem über-greifenden Verständnis für Musik/Performance/Kunst jenseits aller Gattungskate-gorisierungen und einem erweiterten Musikbegriff wird man hier erleben dür-fen. Niobe, in Frankfurt ge-boren und zurzeit wich-tigster weiblicher Export für elektronische Musik aus Köln, macht den Anfang. Als „bizarr eigenweltlich“ werden ihre Songs zwi-schen Exotika und Schel-lack-Jazz bezeichnet. Und wie es der Zufall so will, war ihr letztes Album „White Heads“ die absolute Lieblingsplatte des Jahres von David Byrne.

David Byrne, Pop/Rock, Ffm: Alte Oper, Opernplatz 1, 14.3., 20 Uhr, Eintritt: VVK 36,50–59,501

Lange zurück aus dem Busch, schaut sich Ex-Talking Head David Byrne nun vor der eigenen Haustür um.

Foto

: Chr

is B

uck

Rock | Pop | Jazz

54 | 55 J O U R N A L F R A N K F U R T N R . 0 6 | 0 9

David Byrne

Mein Leben im Großstadtdschungel

JOURNAL VERLOST10 x 2 Kartenwww.journalportal.de/gewinnspielTeilnahmeschluss: 11.3.KENNWORT: BIG APPLE

PRÄSENTIERT

06_Rock_2.indd 5406_Rock_2.indd 54 26.02.2009 18:58:32 Uhr26.02.2009 18:58:32 Uhr

Page 2: Rock Pop Jazz€¦ · ROCK | POP TOP 5 KONZERTE Sie nennen sich VV und Hotel, heißen eigentlich Alison und Jamie, stam-men von dies- und jenseits des At-lantiks, wo sie – ohne

ROCK | POPT O P 5 K O N Z E R T E

Sie nennen sich VV und Hotel, heißen eigentlich Alison und Jamie, stam-men von dies- und jenseits des At-lantiks, wo sie – ohne sich zu kennen – gelangweilt vom Pop-Punk ihrer jeweiligen Bands nach Alternativen suchten. Wie die eigenen Obsessio-nen, Velvet Underground und 70s-Punk von der Themse und vom

Hudson, in neue Formen gießen? Als sie sich dann in einem Londoner Hotel kennenlernten, einigten sie sich schnell auf „something strip-ped-down“. Sexy sollte es sein, sinnlich und alles andere als schüch-tern. „The Kills sind eine Art Road-movie. Sehr romantisch und sehr idealistisch, wie Bonnie und Clyde in einer Band“, sagen die zwei ehe-maligen Kunststudenten. >> The Kills sind eine echte Alternative zu den White Stripes. dk

Es gab schon immer das „andere Ame-rika“, eine zweite Realität fernab von KKK und engstirnigen Red-necks. Rupa ist eine US-Inderin, aufgewachsen in Indien, dann in Südfrankreich und zurück nach San Francisco, wo sie neben dem Studium mit Gitarre und lieblichem Gesang durch die Clubs tingelte.

Schnell tat sie sich mit weiteren Musikern zusammen und entwi-ckelte ein Programm, das nicht nur in Chanson- und Gypsy-Swing-Gefilden wildert, sondern auch noch Tex-Mex-, Tango- und Folk-Elemente einbaut. In ihrer Stimm-färbung erinnert sie an ihre „Tip-pelschwester“ Lhasa, die einen ähnlich kosmopolitischen Stil ent-wickelt hat. >> Très charmant! Musique fran-çaise de San Francisco mit lieb-lichem Gesang. jt

The Kills – obsessiv

Rupa & The April Fishes

Der Mann aus Lancashire, zusammen mit Dave Ball als Soft Cell in den Achtzigern mit Synthiepop-Hits wie „Tainted Love“ überaus erfolgreich, wurde als Solist schon mit den blu-migsten Bezeichnungen konfron-tiert. Britische Piaf, Garbage-Gar-land, Acid-House-Aznavour, New-Wave-Sinatra, ein Kind der Liebe

zwischen Marc Bolan und Juliette Greco. Was uns das sagen will? Dass Almond den Glamour liebt, ob im Rock’n’Roll- oder Entertainment-Gewand, und für ihn Jacques Brel, Lou Reed, Scott Walker und Nico Geistesverwandte sind. Dem Tod 2004 nach einem Motorradunfall von der Schippe gesprungen, kann man diese grandiose Stimme nun wieder live erleben. >> Almond steht für Chanson-Pop-Cabaret-Songs höchst un-terschiedlicher Couleur. dk

Wer Marianne Dissard im November im Bett gesehen hat, wünschte sich, ihre „Americana trifft französische Poesie“ bald wieder live zu hören. Jetzt kommt die in Tucson lebende Französin mit der Le-Pop-Tour zu-rück nach Frankfurt und dann gleich im Doppelpack mit Fran çoiz Breut. Auch die leistet – stilistisch

anders als Dissard – Pionierarbeit für die junge französische Szene. Das neue Album „À l’aveu glette“ ist ein homogenes Bandprojekt mit erstmals selbst geschriebenen Lyrics, twanging guitars, schepperndem Schlagzeug, Vibraphon, Peggy Lee, Orchesterarrangements und de-zenter Elektronik. Mal sehen, wie sie das auf der Bühne umsetzt. Spannend, hoffentlich! >> Von Klischees keine Spur – Frankreich, dem Nouvelle Chan-son entwachsen. dk

Françoiz Breut/ Marianne Dissard

Marc Almond – blumig

Françoiz Breut et Marianne Dissard, ChanSong, Ffm: Nachtleben, Kurt-Schumacher-Straße 45, 11.3., 20 Uhr, Eintritt: VVK 15,– /AK 18,–

The Kills, Rock, Ffm: Mousonturm, Waldschmidt-straße 4, 17.3., 21 Uhr, Eintritt: VVK 17,–/AK 22,–3 Marc Almond, Entertainment,

Ffm: Batschkapp, Maybach-straße 24, 8.3., 20 Uhr, Eintritt: VVK 35,– 4 Rupa & The April Fishes, Chanson

française, Darmstadt: Central-station, Im Carree, 18.3., 19.30 Uhr, Eintritt: VVK 20,–/AK 24,– 5

Foto

s: M

atth

ia Z

oppe

llaro

, Jud

ith B

urro

ws

2

6.–19.MÄRZ

Vom Dunkel ins Licht Killing Me Softly Dem Tod von der Schippe gesprungen Kosmopolitisches Amerika

06_Rock_2.indd 5506_Rock_2.indd 55 26.02.2009 18:58:43 Uhr26.02.2009 18:58:43 Uhr

Page 3: Rock Pop Jazz€¦ · ROCK | POP TOP 5 KONZERTE Sie nennen sich VV und Hotel, heißen eigentlich Alison und Jamie, stam-men von dies- und jenseits des At-lantiks, wo sie – ohne

Foto

:

Gleich dreimal individuellen Piano-Jazz beim Festival, dabei wird der Osloer

Bugge Wesseltoft – mit Dea Li als Support – vermutlich die leisesten und humorvollsten Töne anschla-gen, eine subtile Verbindung von Flügel und ein wenig Live-Samp-ling. Expressives Gegenmodell dazu ist das Contrast Quartet aus Frank-furt um den Klaviervirtuosen Yuri Sych. Das Trio um den schwe-

dischen Pianisten Martin Tingvall (mit deutschem Drummer und kubanischem Bassisten) vereint Jazz mit Rock- und Folk-Anklän-gen.Der Oud-Spieler Rabih Abou-Kha-lil hat sich in wechselnden Ensem-bles über viele CDs hinweg als passionierter Grenzgänger profi-

liert. Auf „Em português“ vertonte er jüngst u. a. mit dem Fado-Sänger Ricardo Ribeiro portugiesische Poesie. Live präsentieren sie die Stücke als Duo. Westliche und orientalische Traditionen ver-arbeitet das Quintett Papiers d’Arménies um Dan Gharibian, den Sänger und Gitarristen von Bratsch, mit Gesang, Spießgeige, Akkordeon und Duduk. >> Grenzenlose Musik mit viel Leidenschaft und individuellen Ideen. Norbert Krampf

Brotfabrik Festival Seit über 45 Jahren steht Ron Carter mit seinem Kontrabass auf der Bühne. Miles Davis, Eric Dolphy, Herbie Hancock, Wayne Shorter, McCoy Tyner, Joe Henderson, Stan Getz – die Liste der Jazzlegenden, bei denen er als Sideman spielte, ist schier endlos. Ebenso die Zahl der Platteneinspielungen, an denen

er mitwirkte: rund 2500 in unter-schiedlichsten Genres. Vor ein paar Jahren hat Carter seine Professur am City College of New York an John Patitucci abgegeben und nutzt seinen „Ruhestand“ nun für Kon-zertreisen, vorzugsweise als Band-leader. In Rüsselsheim mit dabei: Stephen Scott (Piano), Payton Crossley (Schlagzeug) und Rolan-do Morales-Matos (Percussion). >> Mit „Dear Miles“ setzt der Jahrhundertbassist seinem Zieh-vater ein Denkmal. jlo

Im Oktober 2007 spielten Pianist Matthias Frey und Kora-Virtuose Aziz Kuyateh erstmals ein gemein-sames Programm. Dabei betrat der Jazzer und Filmkomponist Frey relativ vertrautes Terrain, denn in seiner langen Karriere tourte er bereits in Westafrika und arbeitete mit Global Players wie Trilok Gur-

tu, Ramesh Shotham oder Enkh Jargal. Auch der Griot Aziz Kuyateh aus Gambia hat seine afrikanischen Traditionen schon früher mit west-lichen Ideen bereichert. Nun kommt noch einer dazu: der Oud-Spieler und Perkussionist Riad Kheder, der 1986 Bagdad Richtung Deutschland verließ und in seinen Stücken ara-bische Stilistik mit Jazz und afrika-nischen Rhythmen vereint. >> Wie klingt die gemeinsame Musik von Europa, Afrika und Arabien? kra

Trio Frey – Kheder – Kuyateh

Ron Carter Quartet

Tingvall Trio: Jazz zwischen McCoy Tyner und Nirvana

Vier Abende mit Jazz und Weltmusik, Local Heroes und inter-nationalen Bands.

Foto

: Ste

ven

Habe

rland

JAZZ | ETHNOT O P 3 K O N Z E R T E

6.–19.MÄRZ

www journalportal.de/musik

The Life of Miles Lebendige Griot-Tradition

56 J O U R N A L F R A N K F U R T N R . 0 6 | 0 9

Brotfabrik Festival, Jazz/Weltmusik, Ffm: Brotfabrik, Bachmann-straße 2–4, 12.–15.3., 20 Uhr, Eintritt: siehe www.brotfabrik.de 1 Ron Carter Quartet, Jazz,

Rüsselsheim: Theater Rüssels-heim, Am Treff 7, 9.3., 20.30 Uhr, Eintritt: VVK 21,–/AK 25,– 2 Trio Frey – Kheder – Kuyateh,

Weltmusik, Ffm: Die Fabrik, Mitt-lerer Hasenpfad 5, 18.3., 20 Uhr, Eintritt: VVK 26–29,–/AK 29–32,– 3

Rock | Pop | Jazz

PRÄSENTIERT

JOURNAL VERLOST5 x 2 Karten für den 12.3.www.journalportal.de/gewinnspielTeilnahmeschluss: 10.3.KENNWORT: BROTFABRIK

06_Rock_2.indd 5606_Rock_2.indd 56 26.02.2009 18:59:15 Uhr26.02.2009 18:59:15 Uhr

Page 4: Rock Pop Jazz€¦ · ROCK | POP TOP 5 KONZERTE Sie nennen sich VV und Hotel, heißen eigentlich Alison und Jamie, stam-men von dies- und jenseits des At-lantiks, wo sie – ohne

Rock | Pop | Jazz

TOP 3 EXTRAVAGANTES

1 Daliah Lavi Die Musik der überaus

aparten Israelin war nie nur Schlager. Allein ihre Alt-stimme war immer für eine Gänsehaut gut, und ihre In-terpretation solcher Songs wie „Willst du mit mir gehn?“ oder „Wer hat mein Lied so zerstört“? hatten auch etwas Chansonhaftes. Jetzt ist der Star der 70er auf Abschiedstournee. Schlager, Ffm: Alte Oper, Opernplatz 1, 10.3., 20 Uhr, Eintritt: 43,35–69,80

TOP 3 POESIE

TOP 3 ROCK’N’ROLL

2 The Fuzztones/ Dead City Dolls

Genauso hypnotisch, mit-reißend und energiegela-den wie vor 28 Jahren sind Konzerte der Fuzztones auch heute noch. Garagen-rock lebt, hat Soul, ist psy-chedelisch und findet im-mer wieder Nachahmer. Support sind die Local Heroes Dead City Dolls. Garage, Ffm: Das Bett, Klappergasse 16, 13.3., 22 Uhr, Eintritt: VVK 13,–/AK 15,–

3Jazz meets Dada Dada meets Jazz, der

Club Voltaire trifft auf eine Big Band und Michael Quast auf reichlich Geblä-se. Mit Professor Michael Schiefel gibt es dazu noch einen ausdrucksstarken Vokalisten der Extraklasse, einen echten Stimmakro-baten (auch am 19.3. in der Jazzfabrik Rüssels-heim). Mixed, Ffm: hr-Sendesaal, Bertramstraße 8, 14.3., 20 Uhr, Eintritt: 17,–

1 José González Ein Schwede argenti-

nischer Herkunft verzau-bert sein Publikum mit minimalistischen Songs. Eine charakteristische Stimme, simples wie vir-tuoses Gitarrenspiel mit Fingerpicking und poe-tisches Storytelling – ein wirklich unwidersteh-licher Mix!

Songs, Ffm: Mouson turm, Waldschmidtstraße 4, 9.3., 21 Uhr, Eintritt: 26 –29,–

2 Berlin Heartbreakers

Singer/Songwriter-Meeting der ganz besonderen Art: Berlin präsentiert sich in-ternational, deutsch, spa-nisch, irisch, amerikanisch. Mit Barbara Cuesta, Erik Penny, Seanin und Ryan T. Jacobs und Musik zwischen Folk, Americana und Indie. Die Troubadoure leben noch! Singer/Songwriter, Ffm: Das Bett, Klappergasse 16, 10.3., 21 Uhr, Eintritt: 7,–

3 Enrico Rava & Stefano Bollani

Von Chet Baker und Miles Davis beeinflusst, zählt Rava zu den größten Trom-petern des europäischen Jazz. Sein Ton ist pure Lust, und mit Pianist Stefano Bollani tendiert die schöne, melancholische Balladen-stimmung auch mal Rich-tung Film noir. Jazz, Ffm: Mousonturm, Waldschmidtstraße 4, 15.3., 21 Uhr, Eintritt: VVK 24,–/AK 28,–

1 Mando Diao Längst gelten die jun-

gen Schweden als eine der besten Rock’n’Roll-Bands aller Zeiten, und ihre neue CD „Give Me Fire“ gilt als das „Weiße Album“ ihrer Karriere. Was das bedeu-tet? Ein Höchstmaß an Eklektizismus, ohne dabei das Mando-Diao-Typische vermissen zu lassen. Rock, Offenbach: Stadt-halle, Waldstraße 312, 19.3., 20 Uhr, Eintritt: VVK 33,90

2 Mitch Ryder General Motors in der

Krise, aber „das Nebelhorn des Rock“, ebenfalls in De-troit zu Hause, ist auch jenseits der 60 on the road und singt 2-Stunden-Kon-zerte, in denen er mit sei-nem Vibrato Rock und Blues und R’n’B beseelt – schwitzend, schluchzend und schreiend. Rock’n’Roll, Ffm: Sinkkas-ten, Brönnerstraße 5, 15.3., 20 Uhr , Eintritt: VVK 19,–/AK 24,–

3 Hessen rockt IV Erbarme, zu spät, die

Hesse komme ... Bei den beiden Halbfinals in der Batschkapp kämpfen die besten Coverbands Hes-sens um den Einzug ins Finale, das am 28.3. in der Unionhalle stattfinden wird. Alle Infos, auch zu den bands, unter www.hessen-rockt.dePop/Rock, Ffm: Batsch-kapp, Maybachstraße 24, 6./13.3., 21 Uhr, Eintritt: VVK 7,–/AK 9,–

58 | 59 J O U R N A L F R A N K F U R T N R . 0 6 | 0 9

ABENDKASSE AB 21 UHR: 5 €

AB 23 UHR: 8 € I THIRSTY-PARTY.DE

FREIGEGEBEN AB 30 JAHREN

06_Rock_2.indd 5806_Rock_2.indd 58 26.02.2009 18:59:39 Uhr26.02.2009 18:59:39 Uhr

Page 5: Rock Pop Jazz€¦ · ROCK | POP TOP 5 KONZERTE Sie nennen sich VV und Hotel, heißen eigentlich Alison und Jamie, stam-men von dies- und jenseits des At-lantiks, wo sie – ohne

1 Marissa Nadler, „Little Hells“ (Kemado Records)

Sie hat den Blues, ist im Folk zu Hause, hat eine Affinität zu Country und schafft mit Theremin und Lapsteel zu Gitarre und Piano Ambient-ähnliche

Atmosphären. Marissa Nadler ist Singer/Songwriter im Geiste von Hope Sandoval und Cat Power. Spooky klingen die gehauchten Botschaften, und ihre Stimme hat eine fast ätherische Wirkung. Wenn einem die Hölle so gefühlvoll nahegebracht wird, wer will da noch in den Himmel? (dk) 5

2 Joachim Kühn & Michael Wollny, „Live at Schloss Elmau“ (ACT)

Eine Sternstunde des modernen, stilübergreifenden Piano-Jazz war am 10.9.08 in Elmau zu erleben: obwohl eine Generation auseinander, verstanden

sich die Virtuosen Kühn und Wollny traumwandlerisch sicher. Nur mit zwei Steinways entwickelten sie faszinierende Spannungsbögen, fantasievolle Abstraktionen (auch über J. S. Bach) und mitreißend dynamische Crescendi. (kra) 5

3 U2, „No Line On The Horizon“ (Universal) 35 Jahre nach Led Zeppelin (Hendrix war noch

früher da) sind auch U2 in Marokko angekommen. Unübersehbar auf Anton Corbijns Bookletfotos, nicht sofort aufspürbar in den elf neuen Songs,

auch wenn einer „Fez – Being Born“ heißt. Was zunächst wie U2-Standard-Rock (mit etwas zu hysterischem Gesang von Bono) klingt, entfaltet erst nach mehrmaligem Hören in zumindest ei-nigen Momenten so etwas wie eine hypnotische Wirkung. Der Maghreb scheint durch, und die Produzenten-Troika Brian Eno – Daniel Lanois – Steve Lillywhite sorgt für ein interessantes Sound-Design. (dk) 4

4 The Whitest Boy Alive, „Rules“ (Groove Attack)

Sehr lässig, meine Herren, diese aus dem Ärmel ge-schüttelten Grooves, zeitlosen Fender-Rhodes-Klän-ge, satten Bässe und die Tanzbarkeit dieser in Disco

und House getränkten Popmusik mit Indie-Rock-Appeal. Auch dieser Sound kommt aus Berlin, im Moment wieder total kreativ, auch dank der „Gastarbeiter“. Der bei The Whitest Boy Alive heißt Erlend Øye, kommt aus Norwegen, war eine Hälfte der wunderbaren Kings of Convenience und hat eine sanfte wie selbstbewusste Stimme. Fragil war gestern. (dk) 4

5 Sasha, „Good News On A Bad Day“ (Warner) Auf seinem fünften Album unter eigenem (Künst-

ler-)Namen überrascht unser sympathischer Soester Sangesbruder – mit fast gar nichts. Erneut gibt es den typischen Sasha-Pop: unkompliziert, Ohrwurm-

betont, aber immer auch wie schon mal da gewesen. Dazwischen ein paar melancholische Trennungsballaden, überall solide Hand-arbeit (u. a. vom Offenbacher Gitarristen Olli Rüger, auch Koautor der aktuellen Single), alles sehr hübsch, leider eher harmlos. Eins ist sicher: So kommt man in die Charts. (aded) 3

TOP 5 NEUE CDS

Howard Panter for Rocky Horror Company Limited and Michael Brenner for BB Promotion GmbH present

08. - 19.04.09 ALTE OPER FRANKFURT

www.rocky-horror-show.deVeranstalter Frankfurt: Birk Events

Tickets: 069 -13 40 400 · 0180-51 52 53 0(0,14 EUR/Min. dt. Festnetz, ggf. andere Mobilfunkpreise)

produced byproduced by

BAD, BIZARRE AND BLOODY BRILLIANT!

WWW.LIONELRICHIE.COM

FR. 17.4.2009 20:00 UHRFRANKFURTFESTHALLE

Tickets unter: 069 - 9443660 · www.tickets-per-post.deund bei den bekannten Vorverkaufsstellen. Infos unter www.wizardpromotions.de

A United Promoters AG presentation in association with

06_Rock_2.indd 5906_Rock_2.indd 59 26.02.2009 18:59:47 Uhr26.02.2009 18:59:47 Uhr