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Projektmanagement
1. Überblick und Grundlagen
Dozentenversion!!!Masterstudiengang
Wiki: http://prof-ruf.de/wikina Login: ruf PW mediawikiBlog: http://prof-ruf.de/wpna2013 PW: wie immer
Nordakademiehttps://moodle.nordakademie.de/
Login: walterrufPW: adminruf
1© Prof. Dr. Walter Ruf
1. Überblick und Grundlagen
1.1 IT-Projekte1.1.1 Probleme bei IT-Projekten1.1.2 Risiken bei IT-Projekten1.1.3 Einteilung von IT-Projekten
1.2 IT-Projektmanagement1.2.1 Ziele beim IT-Projektmanagement1.2.2 Bestimmungsgrößen für das Spannungsfeld bei IT-
Projekten1.2.3 Ganzheitliches IT-Projektmanagement1.2.4 Aufgaben des IT-Projektmanagements
1.3 Instrumente im IT-Projektmanagement1.3.1 Grundlagen1.3.2 Klassifikation der Instrumente nach dem Einsatzgebiet1.3.3 Klassifikation der Instrumente nach dem Konkretisierungsgrad
2© Prof. Dr. Walter Ruf
Lernziele von Kapitel 1
• Was versteht man unter IT-Projektmanagement?• Welche Bedeutung haben IT-Projekte für ein
Unternehmen?• Wie kann man ein Zielsystem für ein IT-Projekt
strukturieren?• Wie sieht das mehrdimensionale Grundmodell für das
IT-Projektmanagement aus?• Beispiele für IT-Projekte• Wo liegen heute die typischen Problembereiche für IT-
Projekte?• Wie lassen sich IT-Projekte einteilen?• Was für Instrumente stehen einem IT-Projektleiter
generell zur Verfügung?3© Prof. Dr. Walter Ruf
1.1 IT-Projekte
1.1.1 Problembereiche bei IT-ProjektenUntersuchung Standish Group (2006)
• 35% der Projekte werden innerhalb des Zeitplanes, des Budgetrahmens und der User-Anforderungen abgeschlossen
Wallmüller, E. (2001):• In der Schweiz wurden weniger als 50% der betrachteten IT-
Projekte erfolgreich abgeschlossen.
Streitz, S.: • 25% der IT-Projekte werden nicht zu Ende geführt.• 50% der IT-Projekte überschreiten die geplanten Kosten • Nur 25% der IT-Projekte werden erfolgreich beendet
4© Prof. Dr. Walter Ruf
Typische Probleme bei IT-Projekten
• Kostenproblem– Die geplanten Kosten werden nicht eingehalten.
• Terminproblem– Der angestrebte Fertigstellungstermin wird überschritten
• Komplexitätsprobleme– Integration in die Unternehmensstrategie– Berücksichtigung von betrieblichen Anforderungen– Beherrschung der technischen Herausforderungen
• Qualitätsproblem– Performanceprobleme, Effizienzprobleme, Robustheit, Änderbarkeit,
Verständlichkeit• Zielerreichungsproblematik• Konkurrenzproblematik• Wettbewerbsproblematik
5© Prof. Dr. Walter Ruf
1.1.2 Risiken bei IT-Projekten
• Vertragsrisiken– Der Abschluss von IT-Verträgen ist mit besonderen Schwierigkeiten
behaftet. Man kauft ein Produkt, das man nicht vollständig genau beschreiben kann. Das Produkt ist Mittel zum Zweck. Beispiel: Man möchte einen Geschäftsprozess verbessern, um ein Unternehmensziel zu erreichen. Die Software wirkt nur mittelbar.
• verbindliche Vorhersagen für Termine, Kosten, Qualitätsmerkmale sind schwierig
• Planungsrisiken / Spezifikationsrisiken• personelle Risiken• Risiken durch viele Projektpartner• Ressourcenrisiken• Technologierisiken• „die 10 größten Probleme im PM“ CW 25.3.2013
6© Prof. Dr. Walter Ruf
1.1.3 Einteilung von IT-Projekten
• Allgemein versteht man unter einem Projekt„ein zeitlich begrenztes Entwicklungsvorhaben zum Lösen von Problemen innerhalb eines vorgegebenen Zielsystems“ (Kurbel, K.; Pietsch, W.: (1989), S. 135)
• DIN 69901 „Vorhaben, das im Wesentlichen durch Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist, wie z.B.
• Zielvorgabe• zeitliche, finanzielle, personelle oder andere Bedingungen• Abgrenzungen gegenüber anderen Vorhaben• projektspezifische Organisation“
7© Prof. Dr. Walter Ruf
Merkmale von IT-Projekte
• Vorhaben mit hoher Komplexität• Umsetzung ist mit Risiken verbunden• Gestaltung von Software• Auswahl und Nutzung von Hardware stellt eine
wesentliche Voraussetzung dar• Projektmitarbeiter sind überwiegend IT-Spezialisten• durch das IT-Projekt werden Geschäftsprozesse
unterstützt.
8© Prof. Dr. Walter Ruf
Einteilung von IT-Projekten
9
Integrationsprojekt
Einführungsprojekt
Entwicklungsprojekt
Migrationsprojekt
Sanierungsprojekt
Großprojekt
Kleinprojekt
Mittelgroßes P
rojekt
Projektart
Anwendungsgebiet
© Prof. Dr. Walter Ruf
Wozu kann die Einteilung von IT-Projekten genutzt werden?
• Zusammenstellung von neuen Projektteams• Strukturierung von Standardabläufen für neue Projekte• Aufbau von Kommunikationsbeziehungen bei neuen
Projekten• Auswahl von Hilfsmitteln für die neue Projektplanung
– z.B. Tools (MS-Project; Kommunikationstools, Programmgeneratoren, Hardware, Simulatoren, Testtools …)
• Dokumentation bestehender Projekte• Wissensmanagement zu umgesetzten Projekten
10© Prof. Dr. Walter Ruf
1.2 IT-Projektmanagement
1.2.1 Ziele beim IT-ProjektmanagmentUnter einem Projektziel versteht man (DIN 69905) „die Gesamtheit von Einzelzielen, die durch das Projekt erreicht werden sollen, bezogen auf Projektgegenstand und Projektablauf.“
• Projektgegenstand ist das IT-Produkt• Die Ziele orientieren sich an den Bedürfnissen und
Erwartungen der Stakehoder (Eigentümer, Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Gläubiger bis hin zu Staat und Gesellschaft)
11© Prof. Dr. Walter Ruf
Multidimensionales Zielsystem
• Ziele der „Sponsoren“ (Unternehmen; Geldgeber; Abteilung)– betriebswirtschaftliche Ziele:
• Unterstützung von Geschäftsprozessen (kürzere DLZ; neue Absatzmärkte, kürzere Lieferzeiten, schnellere Lagerzyklen, …)
• Ziele der Mitarbeiter– ganzheitliche Arbeitsabläufe– benutzerfreundliche Funktionen / hoher Komfort – einfache Bedienung
• Ziele Staat / Gesellschaft– gesetzliche Vorgaben– sichere Unternehmen– Schutz der Gesellschaft vor Gefahren
• Ziele von …
12© Prof. Dr. Walter Ruf
Stufen bei der Aufstellung eines Zielsystems
1. Zielsuche und Zielformulierung2. Ordnen der Ziele zu einem Zielsystem3. Operationalisierung der Ziele4. Zielbewertung und Prüfung der Realisierbarkeit5. Zielentscheidung und Revision des Zielsystems
13© Prof. Dr. Walter Ruf
zu 1. Zielsuche und Zielformulierung
• „was will man bis wann“ erreichen• Ziele werden dokumentiert und durch Prioritäten
geordnet
14
Ziel / Rahmenbedingung genannt von PrioritätUmsatzsteigerung um 20% Geschäfts
leitung1
Aufbau einer Produktdatenbank im WWW CIO 1Darstellung der Produkte durch eine Animation Entwicklung 2Verzicht auf personenbezogene Auswertungen zur Leistungsbeurteilung von Mitarbeitern
Betriebsrat 1
Anzeige der aktuellen Börsennotierung des Unternehmens bei jedem Programmstart
Geschäfts-leitung
3
…
© Prof. Dr. Walter Ruf
zu 2.: Ordnen der Ziele zu einem Zielsystem
• Bildung einer Über- / Unterordnung von Zielen• übergeordnete Ziele werden durch die direkt darunter
liegenden Ziele vollständig erschlossen
15
Bild Text Funktion Animation
Oberziel
Zwischenziel-ebenen
Maßnahmen-ebene
Problem/Idee
„warum“
Pro
blem
lösu
ng„w
ie“
© Prof. Dr. Walter Ruf
zu 3.: Operationalisierung der Ziele
• aus operationalisierten Zielen lassen sich konkrete Handlungsanweisungen ableiten– Operationalisierung von Zielen bedeutet, dass diese bezüglich ihres
Inhalts, des angestrebten Ausmaßes und des zeitlichen Bezugs konkret beschrieben werden.
– Beispiel eines global formulierten Zieles: Es soll eine aussagekräftige Auswertung zur Beschreibung der aktuellen Situation in der Produktion erstellt werden.
• Operationalisiertes Ziel: Es soll eine Auswertung am Monitor erstellt werden, auf der die Maschinenzustände (in Arbeit, Rüstvorgang und Störung) abgebildet werden. Sofern mehr als drei Maschinen Störungen aufweisen muss automatisch der Betriebsleiter per E-Mail informiert werden. …
• Sofern es nicht gelingt, alle Ziele zu operationalisieren, kann versucht werden sie mit Hilfe von subjektiven Bewertungsverfahren zu beurteilen.– Nutzwertanalyse– Ökobilanz
16© Prof. Dr. Walter Ruf
zu 4.: Zielbewertung und Prüfung der Realisierbarkeit
• Festlegung der relativen Bedeutung von Einzelzielen• bei hierarchischen Zielsystemen kann eine top-down-
Bewertung durchgeführt werden
• Nicht alle Ziele sind gleichwertig. Durch die Zielbewertung wird die relative Bedeutung der Ziele ausgedrückt.– Verfahren: Punktbewertung (oberstes Ziel soll 100 Punkte
bekommen, die auf die nachfolgenden Teilziele wiederum verteilt werden.)
17© Prof. Dr. Walter Ruf
zu 5.: Zielentscheidung und Revision des Zielsystems
• Prüfung erfolgt im Hinblick auf:– Zielkonformität,– Vollständigkeit,– Angemessenheit und – Machbarkeit
• Gelegentlich werden den Zielen auch noch Umsetzungsstufen zugeordnet. D.h. man legt fest welche Ziele in der ersten, zweiten oder dritten Realisierungsphase umgesetzt werden.
18© Prof. Dr. Walter Ruf
Erfolgsfaktoren – Fallstricke - Praxistipp
• Klare Nennung der Rahmenbedingungen (Mussziele)• Formulierung von möglichst vielen quantitativen
Zielen.• Die Abhängigkeit zwischen den Zielen muss beachtet
werden.• Nur realistische und damit erreichbare Ziele sind zu
formulieren.• Übersichtliche Darstellung der Ziele in einer Ziel-Mittel-
Hierarchie.• Ziele sind für jeden Gestaltungsprozess von
herausragender Bedeutung.
19© Prof. Dr. Walter Ruf
1.2.2 Bestimmungsgrößen für das Spannungsfeld bei IT-Projekten
• Bestimmungsgrößen für ein IT-Projekt und das Projektmanagement
20
Leistung / Funktionalität Qualität
Projektdauer Projekt-ressourcen
© Prof. Dr. Walter Ruf
Kiviat-Diagramm / Teufelsquadrat
• Darstellung der Auswirkung von Änderungen der Bestimmungsgrößen
21
Leistung / Funktionalität Qualität
ProjektdauerProjektressourcen
∆ P
∆ D ∆ R
© Prof. Dr. Walter Ruf
1.2.3 Ganzheitliches IT-Projektmanagement
• InformationsmanagementUnter Informationsmanagement versteht man den verantwortlichen Funktionsbereich im Unternehmen, der sich mit dem systematischen, methodengestützten Planen, Steuern, Kontrollieren, Koordinieren und Führen der Informationsfunktion im Unternehmen beschäftigt (vgl. Biethahn, J.; Mucksch, H.; Ruf, W.: (2004), S. 18).
22© Prof. Dr. Walter Ruf
Ganzheitliches Informationsmanagement
• Unter einem ganzheitlichen Informationsmanagement lässt sich „ein Informationsmanagement verstehen, das sich an den Zielen des Unternehmens orientiert und bei der Generierung von Informationen und der Gestaltung der Informationsflüsse die diffundierenden, ganzheitlich orientierten Wirkungsmechanismen des Produktionsfaktors Information berücksichtigt“ (Biethahn, J.; Mucksch, H.; Ruf, W.: (2004), S. 28).
23© Prof. Dr. Walter Ruf
Dimensionen eines ganzheitlichen Informationsmanagements
1. Dimension: Betrachtungsebenen in Richtung Techniknähe
Betrachtungsebenen:1. IT-Projektführung2. Management IT-gestützte Geschäftsprozesse3. Entwicklung von Informationssystemen4. Informations- und Kommunikationstechnologie
24© Prof. Dr. Walter Ruf
2. Dimension: Einflussbereiche
• Geschäftsleitung• Lenkungsausschuss• Staat / Gesellschaft• Geschäftsprozesse• Organisation• Projektmitarbeiter• Arbeits- und Rahmenbedingungen• spätere Anwender der IT-Systeme• Weiterentwicklung von IT-Systemen• IT-Technologie• vorhandene IT-Systeme• Entwicklungsumgebung• Zulieferer• …
25© Prof. Dr. Walter Ruf
Einflussbereiche auf IT-Projekte
26
...
Ge-schäfts-leitung Lenkungs-
ausschussStaat /Gesell-schaft
Geschäfts-prozesse
Organi-sation
Projektmit-arbeiter
Arbeits-/ Rahmen-
bed.
Zu-lieferer
Infor-mation
externePartner
AnwenderWeiterent-wicklung
Ent-wicklungs-umgebung
vor-handene IT-Syst.
IT-Techno-logie
© Prof. Dr. Walter Ruf
3. Dimension: Managementprozess (IV-Controlling)
• empfohlen wird die Installation eines Managementzyklusses mit– Planung – Verabschiedung– Durchführung– Kontrolle
27© Prof. Dr. Walter Ruf
Grundmodell des ganzheitlichen IT-Projektmanagements
28© Prof. Dr. Walter Ruf
Management-
prozess
Bet
rach
tung
sebe
nen
Einflussbereicheauf IT-Projekte
Informations- und Kommunika-tionstechnologie (Infrastrukutr)
Entwicklung undNutzung von
Informationssystemen
Management IT-gestützter
Geschäftsprozesse
IT-Projekt-führung
(siehe Abbildung 5)
...
Ge-
schäfts-
leitungLenkungs
-
ausschus
s
Staat /
Gesell-
schaft
Geschäfts-
prozesse
Organi-
sation
Projekt-mit-
arbeiter
Arbeits-/
Rahme
n-bed.
Zu-
lieferer
Infor-
mation
externe
Partner
AnwenderWeiter-
ent-
wicklung
Ent-
wicklungs-
umgebung
vor-
handene
IT-Syst.
IT-
Techno-
logie
Verabschiedung
Planung Durchführung
Kontrolle
Managementprozess
1.2.4 Aufgaben des IT-Projektmanagements
• Management ist die zielgerichtete Führung von Unternehmen oder Teilen davon (Holzbauer U., D. (2001), S. 25)– Management umfasst u.a. folgende Aufgabenbereiche
• Situationsanalyse mit Zielfindung und Zielsetzung• Auswahl von IT-Projektmitarbeitern• Mitarbeiterführung• Gestaltung einer Aufbauorganisation• IT-Projektleitung• Vorgehensplanung durch Auswahl und Anpassung von
Vorgehensmodellen• Planung und Umsetzung einer Informationsstrategie innerhalb des IT-
Projektes• Planung und Umsetzung einer Informationsstrategie nach außen• Projektkontrolle und Projektsteuerung• Konfliktmanagement• Beendigung des Projektes• Reputation
29© Prof. Dr. Walter Ruf
1.3 Instrumente im IT-Projektmanagement
• 1.3.1 Grundlagen– Unter den Instrumenten für das IT-Projektmanagement versteht man ein
Konglomerat aus Prinzipien, methodischen Hilfsmitteln, Modellen, Tools und Frameworks. Sie unterstützen die Lenkung und die Organisation von IT-Projekten.
– Softwareentwicklung ist noch eine relativ junge Disziplin• hohe Änderungsraten bei den Produkten• häufige Änderungen bei den Entwicklungstoolsneue Erkenntnisse im IT-Projektmanagement
– Zu den Instrumenten im IT-Projektmanagement zählen, damit man zunächst ein Verständnis für die Erörterungsgegenstände bekommt, u.a. das Top-Down-Prinzip, Checklisten, MindMaps, Formulare zur Risikobeurteilung, Balkendiagramme, SWOT-Analysen, Phasenmodelle, OpenWorkbench, MS-Project, das V-Modell XT, PRINCE2 und viele weitere.
30
Klassifikation für Instrumente im IT-Projektmanagement
31
für Artefakte
für Aufgaben-klassen
für Phasen
methodische Hilfsmittel
für Artefakte
für Aufgaben-klassen
für Phasen
Modelle
für Artefakte
für Aufgaben-klassen
für Phasen
Tools
für Artefakte
für Aufgaben-klassen
für Phasen
Prinzipien
Konkretisierungsgradniedrig hoch
Eins
atzb
erei
che
Framewo
rks
1.3.2. Klassifikation der Instrumente nach dem Einsatzgebiet
• die Auswahl von Instrumenten orientiert sich an den Geschäftsprozessen im IT-Projektmanagement
• Man unterscheidet:– Instrumente für einzelne Projektphasen– Instrumente für bestimmte Aufgabenklassen– Instrumente für Artefakte
32
Instrumente für einzelne Projektphasen
• Projektphasen nach DIN 69901: – „Initialisierung“, „Definition“, „Planung“, „Steuerung“ und
„Abschluss“ • Beispiele für Instrumente für Projektphasen
– Phase „Initialisierung“• methodische Hilfsmittel wie Problembaum oder Ziel-Mittel-
Hierarchie– Phase „Projektdefinitionsphase“
Die Expertenschätzung, die Schätzklausur
33
Instrumente für Aufgabenklassen
• für wiederkehrende Aufgaben, bei denen keine Phasenzuordnung möglich ist kann man „Aufgabenklassen“ bilden.
• Beispiel: Entscheidungsaufgaben gibt es in allen Phasen– methodisches Hilfsmittel „Nutzwertanalyse“ kann
phasenübergreifend eingesetzt werden.• NWA zur Auswahl und Beurteilung von Projektideen• NWA zur Bewertung von Ausführungsalternativen• NWA zur Entscheidung über Hard- und Sofzwaresysteme
während der Projektumsetzung• NWA …
– weitere methodische Hilfsmittel: Entscheidungsbäume, Entscheidungstabellen, paarweiser Vergleich, …
34
Instrumente für Artefakte
• „Artefakte sind Ergebnisse von Planungs-, Design-, Entwicklungs- und Einführungsaktivitäten, die dazu dienen, Strukturen, Entscheidungen, Anforderungen, Pläne und Richtungsvorgaben zu dokumentieren und zu kommunizieren.“ [Dern, G.: Management von IT-Architekturen, 3. Auflage, 2009, S. 9]
• Beispiel:– Der Projektstrukturplan ist ein Artefakt.
• Dieses Artefakt kann unter Verwendung des Instruments „Top-Down-Analyse“ entwickelt werden.
– Im Bereich der Artefakte lassen sich auch oft Tools einsetzen.• ARIS Toolset für die Entwicklung von
Geschäftsprozessdiagrammen.• yED Graph Editor zur Diagrammerstellung
35
Artefakte in der Softwareentwicklung
36
1.3.3. Klassifikation der Instrumente nach dem Konkretisierungsgrad
• Prinzipien– Prinzipen, die auch als Grundsätze bezeichnet werden, bilden die
Basis, die man seinem Handeln zugrunde legt. Sie sind allgemeinster Art und werden abstrakt formuliert. Prinzipien werden aus der Erfahrung und Erkenntnis gewonnen oder durch diese widerlegt.
37
für Artefakte
für Aufgaben-klassen
für Phasen
Prinzipien
für Artefakte
für Aufgaben-klassen
für Phasen
Erfolgs-faktoren
für Artefakte
für Aufgaben-klassen
für Phasen
Checklisten / Richtlinien
für Artefakte
für Aufgaben-klassen
für Phasen
Formulare / Vorlagen
für Artefakte
für Aufgaben-klassen
für Phasen
allg. Denkansätze
Konkretisierungsgradniedrig hoch
Allgemeine Denkansätze / Basisprinzipien
• Das Prinzip der Flexibilität betrifft die Anpassung eines Projektmanagementsystems an neue oder veränderte Bedingungen.
• UniversalitätDurch Universalität soll eine möglichst vielseitige Verwendung des Projektmanagementsystems erreicht werden.
• ModularitätDurch die Modularität will man Subsysteme bilden, in denen die Managementprozesse technisch unterstützt, beschleunigt und optimiert werden können.
• KompatibilitätDas Prinzip der Kompatibilität zielt auf die Nutzung von Synergien zu vorhandenen und angrenzenden Managementprozessen ab. Es wird die Anschließbarkeit an angrenzende Projektbereiche gefordert. Damit möchte man z.B. vorhandene Projektcontrolling- oder Projektdokumentationssysteme auch für ein neues Projekt nutzen.
• TransparenzMit Transparenz will man Abläufe und Zusammenhänge sichtbar machen und durch Prävention soll das Arbeitsprinzip „Vorbeugung vor Gegenwirkung“ umgesetzt werden.
38
Weitere Beispiele (Prinzipien)
• top-down Prinzip• bottom-up Prinzip• Prinzip der Vernetzung
– Verbindung zwischen Objekten• wesentliche Objekte sind die Projektteilnehmer
• Prinzip der Standardisierung– Bei wiederkehrenden Prozessen sollten formalisiert,
standardisierte Methoden und Werkzeuge verwendet werden.• Vorteile: Nutzung von Erfahrungen;
Rationalisierungsmöglichkeiten; …• Forderung nach:
– Standardisierter Aufbau der Projektdokumentation– Standardisierter Tooleinsatz– Standardisierter Einsatz von Checklisten, Formularen, PSP, …
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Checklisten / Richtlinien
• Unter einer Checkliste ist „die Zusammenstellung von verschiedenen Bewertungskriterien zu verstehen, die für die Beurteilung eines Sachverhalts von einer grundlegenden Bedeutung sind.“Vahs, D.: Organisation, 7. Auflage, 2009, S. 519
• Mit Hilfe von Checklisten / Richtlinien kann die Einhaltung von Vorgaben im IT-Projektmanagement geplant, gesteuert und überwacht werden.
• Beispiel: Checkliste für Abnahmeschein
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Erfolgsfaktoren
• Erfolgsfaktoren ~ Praxistipps ~ Tipps & Tricks• Beispiele
– Beginnen Sie kein IT-Projekt ohne Festlegung eines Vorgehensmodells.
– Legen Sie gemeinsam mit dem Projektteam die Vorgehensweise zur Analyse der Risiken fest.
41
Formulare / Vorlagen
• Formulare (= Vordrucke) zählen zu den wichtigsten organisatorischen Instrumenten in einem Unternehmen. Sie werden zur normierten Aufnahme von Daten verwendet.
• Vorteile:– Durch die Gestaltung von Formularen / Vorlagen kann versucht werden,
allgemeine Denkansätze wie „Transparenz“ umzusetzen. – Standardisierung von Aufgaben und Artefakten– rationelle Abwicklung von Aufgaben– Minderung der Arbeitsbelastung– Tools für die Formularentwicklung
• Prinzipien zum Aufbau von Formularen / Vorlagen– Flexibilität– Transparenz– Modularität– Prävention
42
1.3.4 Methodische Hilfsmittel
• Überblick
43
für Artefakte
für Aufgaben-klassen
für Phasen
Techniken
für Artefakte
für Aufgaben-klassen
für Phasen
methodische Hilfsmittel
für Artefakte
für Aufgaben-klassen
für Phasen
Strategien
für Artefakte
für Aufgaben-klassen
für Phasen
Methoden
für Artefakte
für Aufgaben-klassen
für Phasen
Verfahren
für Artefakte
für Aufgaben-klassen
für Phasen
Konzepte
Konkretisierungsgradniedrig hoch
Konzepte
• Zwischen Prinzipien und Methoden können Konzepte und Strategien eingeordnet werden. Konzepte stellen Rohfassungen, also Entwürfe dar, die den Leitgedanken für eine spätere Weiterentwicklung enthalten.
• Beispiele: – Fachkonzept– DV-Konzept
• Litke nennt:– Gesamtvorgehens-Konzept – Methoden-Konzept– Know-How-Konzept – Promotions-Konzept – Organisations-Konzept
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Strategien
• Durch eine Strategie wird ein grundlegender Lösungsansatz festgelegt. Strategien gehen von Zielen aus, legen ein Maßnahmenbündel zur Zieleerreichung fest und beschreiben damit den Weg zum Ziel.Dillerup, R.; Stoi, R.: Unternehmensführung, 3. Auflage, 2011, S. 131
• Beispiel: Gliederung einer IT-Strategie in Aufgabenbereiche
45
IT-Strategiedes
Unternehmens
IT-Projektaus-wahlstrategie
Infrastruktur-strategie
Outsourcing-strategie
IT-Projekt-management-
strategie...
Methoden
• Unter einer Methode wird „ein systematisches, zielgerichtetes sowie mittel- und zweckgebundenes Vorgehen verstanden, das zur Reduktion von Komplexität und zur Erlangung von Informationen und damit Erkenntnisgrundlagen dient.“Baumöl, U.: Change Management in Organisationen – Situative Methodenkonstruktion für flexible Veränderungsprozesse, 2008, S. 58
• Beispiele:– Delphi-Methode; Methode 635– Expertenschätzung; Schätzklausur; Projektvergleich– Earned Value Analyse; Fertigstellungsgradermittlung– Zerlegungsmethoden; Zusammensetzungsmethoden
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Verfahren und Techniken
• Verfahren: „… Anweisungen zum gezielten Einsatz von Methoden, d.h. konkretisierte Methoden.“Stahlknecht, P.; Hasenkamp, U.: Einführung in die Wirtschaftsinformatik, 11. Auflage, 2005, S. 212
• Technik: „Durch den Begriff Technik wird die Anwendung einer Methode oder eines Prinzips bezeichnet.“Abts, D.; Mülder, W. (Hrsg.): Masterkurs Wirtschaftsinformatik, 2010, S. 487
• Die Begriffe Verfahren und Technik haben einen sehr engen Zusammenhang. Der Begriff wird häufig synonym benutzt.
• Beispiele:– Darstellungstechniken / Diagramme – Erhebungstechniken– Techniken zum Projektablauf (Gantt-Diagrammtechnik;
NPT, ..)47
1.3.5 Modelle
• Unter einem Modell versteht man eine strukturgleiche oder strukturähnliche Abbildung. Durch eine Modellbildung sind komplexe Systeme besser zu beherrschen. – Beispiele für phasenorientierte Modelle
• sequenzielle Vorgehensmodelle, das Wasserfallmodell, inkrementelle Vorgehensmodelle
– Beispiele für aufgabenorientierte Modelle• Reifegradmodelle
– Beispiele für artefaktorientierte Modelle• UML (Unified Modelling Language)• ERM (Entity Relationship Modelle)
48
1.3.6 Tools / Werkzeuge
• Bei den Tools im IT-Projektmanagement, die auch als Werkzeuge bezeichnet werden, handelt es sich um rechnergestützte Hilfsmittel. – Beispiele für aufgabenorientierte Tools
• COCOMO II; Wikis, …• Online-Zusammenarbeit: Google-Docs; Microsoft SkyDrive; vYew • Visualisierungstools / Kreativitätstools: yED Graph Editor;
Freemind; XMind• Tools für Referenzmodelle / Frameworks: Von microTool wird
ein Tool zur Unterstützung von PRINCE2, dem V-Modell XT oder zu HERMES angeboten.
49
Frameworks und Normen
• Durch Frameworks (Referenzmodelle, Rahmenwerke, Standards, „best“ oder „good practices“) kann die Standardisierung von IT-Projektmanagementaufgaben weiter unterstützt werden.– Frameworks
• lassen sich mehrfach anwenden• haben einen gewissen Grad an Allgemeingültigkeit• stellen oft „Lösungsmuster“ zur Verfügung
• Beispiele– V-Modell XT– PRINCE2– HERMES– ISO 21500
50
Auswahl und Anwendung von Instrumenten
• es gibt keine guten / schlechte Instrumente• Instrumente sind situationsangebracht vom IT-
Projektmanagement auszuwählen. • Schema zur unternehmensspezifischen
Zusammenstellung von Guidelines.
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Instrumente im IT-Projektmanagement
Instrumente für Phasen
Instrumente zu Aufgaben-
klassen
Instrumente für Artefakte
Prinzipien
methodische Hilfsmittel
Modelle
Tools
Frameworks
Literaturhinweis
• Ruf, Walter: Instrumente im IT-Projektmanagement, in: Kammerer, S.; Lang, M.; Amberg, M.: IT-Projektmanagement MethodenSymposion-Verlag 2012; S. 19-52
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