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erhalten und durch Analyse, Lactontitration, Drehwert, Laslich- keiten, Verteilungszahlen und durch die Liebermannsche Farb- reaktion charakterisiert. Wahrscheinlich enthalt die Meerzwiebel auder den nun bekannten 10 Herzglykosiden noch weitere Wirkstoffe. Diese seit dem Altertum verwendete Heilpflanze produziert demnach herzwirksame Glykoside in einer erstaun- lichen Mannigfaltigkeit. (Helv. Chim. Acta 34, 1431 119511). (174) Monosaccharide trennen durch Ionenaustansch in Form der negativ geladenen Zucker-borat-Komplexe J. X. Khym und L. P. ZiZZ. Fructose, Glucose, Mannose und Galactose, die in 0.01 M Natriumhorat-Losung gelost waren, werden quantitativ durch stark basische Anionen-Austauscher festgehalten. Dann wird rnit konzentrierteren Borat-Losungen eluiert. Mit 0.018 M Natrium-borat erscheiut zunachst Fructose, dann Galactose. Glucose gibt einen starker sauren Komplex und wird rnit 0.03 M Borat-Losung aus der Kolonne verdrangt. Diese Methode ladt sich auf alle Hexosen, Pentoselr und Disaccharide iibertragen. Eine einfache und schnelle biologische Synthese von markierter Bernsteinsaure geben S. J. AjZ und M. D. Kamen an. E. Coli- Suspeusionen konnen gewohnt werden, Aoetat zu oxydieren. Wird gleichzeitig unmarkiertes Succinat gegeben, wird das Acetat als Bernsteinsaure gespeichert. Der hotopen-Gehalt dieser Saure schwaukt, da das Methyl-C der Essigsaure rascher rnit Methylen-, als rnit Carbouyl-Kohlenstoff der Sauren des Krebs- Cyclus austauscht. Um methylen-markierte Bernsteinsaure zu erhalten, mu6 man daher kleine Konzentrationen Acetat kurze Zeit durch die Mikroorganismen oxydieren lassen. Gleichmadig markierte Saure erhalt man, wenn man C,- und C,-markierte Essigsaure verfiittert. Die Ausbeute betragt oa. 37%. (J. Amer. Die keimhemmende Wirkung von Verbindungen rnit der =X -C-S-Gruppierung untersuohten G. Hagelloch und K. Lieber- meister. Diese Stoffklasse vermag-nach H-N-C=S t+ -N=b-SH zu tautomerisieren. Die Verbindupgen sind daher einmal in der Lage, als Redox-Systeme zu fungiesen, und sind aul3erdem haufig auderst komplex-wirksam, wovon bekanntlich in der analytischen Chemie Gebrauch gemacht wird. Die Mehrzahl der gepriiften Stoffe hcmmten in vitro Staphylokokken, Coli-, Peripneumonie- Keime und Tuberkelbaeillen in Konzentrationen unt,er 10 mg%. In viyo sind sie allerdings haufig sehr toxisch. Untersucht wurden: Dithiocarbamate, unter denen besonders die gemischten Thioan- (J. Amer. Chem. SOC. 73, 2399 [1951]). -J. (252) Chem.Soc. 73, 2349 [1951]). -J. (253) I I I I hydride (C,H6),NCS -S -COOC,H, und (CR,),N-CS -S -SO,- C,H,XH -COCH, (p) bemerkenswert wirksam sind. Als weniger brauchhar erwiesen sich Thioamide, Thio-oxaniide, Thioharnstoffe sowie Thiobiurete und nicht tautonierie-fahige NCS-Verbindunren. (Z. Naturforsch. 6b, 147 119511). -J. (105) Saroosin ein Protein-Bausteiu. Es wurde in den Saure-Hydro- lysaten des ErdnuO-Proteins von R. D. Haworth und Mitarbb. ge- funden. Bei der zweidimensionalen Papierchromatographie wurde neben den Flecken der iiblichen Aminosauren einer rnit dem Rf- Wert des Saroosins gefunden. Durch praparative Aufarbeitung der Hydrolysate wurde dann tatsachlich diese Aminosaure in Aus- beuten von 2-3mg aus 7,5 g Protein erhalten. Sarkosin wurde vorher noch nicht als Protein-Baustein gefunden, sondern nur frei in biologischen Extrakten. (Nature [London] 167,1068 [1951]). Der Weg des Sauerstoffs, der in der Photosynthese durch Oxydation des Wassers entsteht, wurde von G. D. Dorough und M. Calvin untersucht. Als Zwischenglieder werden die Epoxyde (11) unter den sauerstoff-haltigen Carotinoiden angenommen, die sich in Furan-Strukturen (111) umlagern konnen. Da5 diese durch Einwirkung von Essigsaure wieder in die Carotinoide ubergehen, ist bekannt. ChZoreZZa wurde in H,'80 im Licht und im Dunkeln gezuchtet, die Epoxy-carotine isoliert und auf ihren '*O-Gehalt untersucht. Tatsachlich war der Gehalt in den Licht-Kulturen etwas, aber signifikant, hoher a18 in den Kontrollen. Aber auch diese enthielten erhebliche Mengen schweren Sauerstoff. Der Mechanismus liefie sich folgendermaden erklaren: Das Carotiuoid lagert Wasser an (I), sodann wird Sauerstoff zum Epoxyd (11) addicrt und dies durch Licht oder enzymatisch zum Furan (111) umgelagert. Durch Sauerstoff-Abgabe entsteht wieder (I) im -J. (203) Cyclus. v CH8 /'-CH = CH-C- Ho-( )LH, (J. Amer. Chem. SOC. 73, 2362 [1951]). -J. (254) Literatur Einfiihrung in das Studium der Physik, von W. Finkelnburg. Win- ters Studienfiihrer, Universitatsverlag Carl Winter, Heidelberg 1950. 119 S., geh. DM 4.95, geb. DM 6.95. Mit dem vorliegenden Buch ist die Reihe der Studienfiihrer um ein wertvolles Glied bereichert worden. In erschopfender und aus- gezeichneter Weise erhiilt der Leser einen Uberblick iiber den Ge- samtumfang des Studiengebietes, iiber die Anforderungen, dus- sichten und Berufsmoglichkeiten. Die Lektiire sol1 jedem sehr empfohlen werden, der die Absicht hat, das Studium der Physik aufzunehmen. Wirklich ,,Berufene" werden darin bestarkt und solche mit falschen Vorstellungen in andere Wege geleitet werden. R. Hilsch [NB 4621 Dle Oxydkathode, 2. Teil: Technik und Physik. Von G. Herrmann und S. Wagener.2.neubearb. Aufl., Verlag von Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1950. 284 S., 147 Abb. u. 3 Tafeln. Geh. DM 27.--, geb. DM 29.-. Die Oxydkathode hat unter den fur Radiorohren, Gleichrichter und Leuchtrohren verwendeten Gliihkathoden den wichtigsten Platz eingeuommen. Bei ihrer technischen Herstellung und Ak- tivierung sowie bei der Auiklarung ihrer Emissionseigenschaften und ihres Verhaltens wahrend des Betriebs spielen chemische und elektrochemische Gesichtspuukte eine hervorragende Rolle. Die Verfasser des vorliegenden Werkes, die eine grode eigene Erfahrung auf dem Gebiet der Oxydkathoden besiteen, haben sich ein grodes Verdienst erworben, indem sie die sehr verstreuten Angaben aus der wissenschaftlichen und Patentliteratur sammel- ten und iihersichtlich geordnct darstellten. Sie geben nicht nur dem Fachmann ein niitzliches Nachschlagebuch an die Hand, sondern verschaffen auch dem fernerstehenden Chemiker und Physikochemiker die Moglichkeit, sich in ein interessantes und noch cahlreiche offene Probleme insbes. aus dem Bereich der Reak- tionen im festen Zustand und der Mischphasen enthaltendes Ge- biet einzuarbeiten. Das Werk zerfallt in zwei Teile: Der erste bereits vorher in 2. Auflage crschienene behaudelt die physikalischen Gruudlagen, der zweite vorliegende die Technik der Oxydkathode, also die Her- stellung, die technisohen Eigenschaften und bcsondere Kathoden- arteu sowie den Emissionsmechanismus, die Eigenschaften der Mischkathoden und die h d e r u n g des Glcichgewichts der Oxyd- schicht, also Aktivierung, Vergiftung, Ionenleitung und Diffusion im Inuern der Oxydschicht. Dieser Teil des Buches durfte fur den Physikochemiker, der sich rnit der Erforschung der oxydischen Katalysatoren befadt, von besonderem Interesse sein. Das gut ausgestattete Buch kann allen Interessenten bestens empfohlen werden. R. Suhrmann [NB 4601 Physical Methods in Cheiiiical Analysis, von W. G. BerZ.. Band 11. Acadeniic Press Inc., Publishers New York 1951. 640 S., 8 13.50. Der jetzt vorliegende zweite Rand erganzt den Band 1') durch solche physikalisrh-chemischen Anal) sen-Methoden, die sich nicht rnit dem Zusamnienwirken von Strahlung und Materie befawen. Es sind in diesem Band insgesamt 12 Kspitel enthalten, die vou verschiedenen Autoren geschriehen sind. Zu dPm Inhalt gehoren (nicht in der Reiheufolge des Buches aufgezahltl Kapitel, die schon klassisoh zu nennende Methoden umfasseu: Poiarographi- sche Analyse in der Metallkunde und polarometrische Titrationen von I. Heyrovsky (49 S.), konduktometrische Analyse von B. T. S. Brztton (52 S.). potentiometrische Analyse von H. A. Laitinen (47 S.), Gasanalyse durch Messung der Warmeleitfahigkeit von E. K. Weaver (50 S.) und Slessen der Radioaktivitat fur Spuren- hestinimungen (auch uuter Verwendung kunstiicher radioaktiver 1) Vgl. diese Ztschr. 83, 274[1951]. Angew. Chena. / 64. Jahrg. 1952 1 Nr. 3 89

Physical Methods in Chemical Analysis, von W. G. Berl. Band II. Academic Press Inc., Publishers New York 1951. 640 S., $ 13.50

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erhalten und durch Analyse, Lactontitration, Drehwert, Laslich- keiten, Verteilungszahlen und durch die Liebermannsche Farb- reaktion charakterisiert. Wahrscheinlich enthalt die Meerzwiebel auder den nun bekannten 10 Herzglykosiden noch weitere Wirkstoffe. Diese seit dem Altertum verwendete Heilpflanze produziert demnach herzwirksame Glykoside in einer erstaun- lichen Mannigfaltigkeit. (Helv. Chim. Acta 34, 1431 119511). (174)

Monosaccharide trennen durch Ionenaustansch in Form der negativ geladenen Zucker-borat-Komplexe J. X. Khym und L. P. ZiZZ. Fructose, Glucose, Mannose und Galactose, die in 0.01 M Natriumhorat-Losung gelost waren, werden quantitativ durch stark basische Anionen-Austauscher festgehalten. Dann wird rnit konzentrierteren Borat-Losungen eluiert. Mit 0.018 M Natrium-borat erscheiut zunachst Fructose, dann Galactose. Glucose gibt einen starker sauren Komplex und wird rnit 0.03 M Borat-Losung aus der Kolonne verdrangt. Diese Methode ladt sich auf alle Hexosen, Pentoselr und Disaccharide iibertragen.

Eine einfache und schnelle biologische Synthese von markierter Bernsteinsaure geben S. J. AjZ und M. D. Kamen an. E . Coli- Suspeusionen konnen gewohnt werden, Aoetat zu oxydieren. Wird gleichzeitig unmarkiertes Succinat gegeben, wird das Acetat als Bernsteinsaure gespeichert. Der hotopen-Gehalt dieser Saure schwaukt, da das Methyl-C der Essigsaure rascher rnit Methylen-, als rnit Carbouyl-Kohlenstoff der Sauren des Krebs- Cyclus austauscht. Um methylen-markierte Bernsteinsaure zu erhalten, mu6 man daher kleine Konzentrationen Acetat kurze Zeit durch die Mikroorganismen oxydieren lassen. Gleichmadig markierte Saure erhalt man, wenn man C,- und C,-markierte Essigsaure verfiittert. Die Ausbeute betragt oa. 37%. (J. Amer.

Die keimhemmende Wirkung von Verbindungen rnit der

=X -C-S-Gruppierung untersuohten G. Hagelloch und K . Lieber-

meister. Diese Stoffklasse vermag-nach H-N-C=S t+ -N=b-SH zu tautomerisieren. Die Verbindupgen sind daher einmal in der Lage, als Redox-Systeme zu fungiesen, und sind aul3erdem haufig auderst komplex-wirksam, wovon bekanntlich in der analytischen Chemie Gebrauch gemacht wird. Die Mehrzahl der gepriiften Stoffe hcmmten in vitro Staphylokokken, Coli-, Peripneumonie- Keime und Tuberkelbaeillen in Konzentrationen unt,er 10 mg%. I n viyo sind sie allerdings haufig sehr toxisch. Untersucht wurden: Dithiocarbamate, unter denen besonders die gemischten Thioan-

(J. Amer. Chem. SOC. 7 3 , 2399 [1951]). -J. (252)

Chem.Soc. 7 3 , 2349 [1951]). -J. (253)

I

I I I

hydride (C,H6),NCS -S -COOC,H, und (CR,),N-CS -S -SO,- C,H,XH -COCH, (p) bemerkenswert wirksam sind. Als weniger brauchhar erwiesen sich Thioamide, Thio-oxaniide, Thioharnstoffe sowie Thiobiurete und nicht tautonierie-fahige NCS-Verbindunren. (Z. Naturforsch. 6b, 147 119511). -J. (105)

Saroosin ein Protein-Bausteiu. Es wurde in den Saure-Hydro- lysaten des ErdnuO-Proteins von R. D. Haworth und Mitarbb. ge- funden. Bei der zweidimensionalen Papierchromatographie wurde neben den Flecken der iiblichen Aminosauren einer rnit dem Rf- Wert des Saroosins gefunden. Durch praparative Aufarbeitung der Hydrolysate wurde dann tatsachlich diese Aminosaure in Aus- beuten von 2-3mg aus 7,5 g Protein erhalten. Sarkosin wurde vorher noch nicht als Protein-Baustein gefunden, sondern nur frei in biologischen Extrakten. (Nature [London] 167,1068 [1951]).

Der Weg des Sauerstoffs, der in der Photosynthese durch Oxydation des Wassers entsteht, wurde von G. D. Dorough und M . Calvin untersucht. Als Zwischenglieder werden die Epoxyde (11) unter den sauerstoff-haltigen Carotinoiden angenommen, die sich in Furan-Strukturen (111) umlagern konnen. Da5 diese durch Einwirkung von Essigsaure wieder in die Carotinoide ubergehen, ist bekannt. ChZoreZZa wurde in H,'80 im Licht und im Dunkeln gezuchtet, die Epoxy-carotine isoliert und auf ihren '*O-Gehalt untersucht. Tatsachlich war der Gehalt in den Licht-Kulturen etwas, aber signifikant, hoher a18 in den Kontrollen. Aber auch diese enthielten erhebliche Mengen schweren Sauerstoff. Der Mechanismus liefie sich folgendermaden erklaren: Das Carotiuoid lagert Wasser an (I), sodann wird Sauerstoff zum Epoxyd (11) addicrt und dies durch Licht oder enzymatisch zum Furan (111) umgelagert. Durch Sauerstoff-Abgabe entsteht wieder (I) im

-J. (203)

Cyclus. v CH8

/'-CH = CH-C- Ho-( ) L H ,

(J. Amer. Chem. SOC. 7 3 , 2362 [1951]). -J. (254)

L i t e r a t u r

Einfiihrung in das Studium der Physik, von W. Finkelnburg. Win- ters Studienfiihrer, Universitatsverlag Carl Winter, Heidelberg 1950. 119 S., geh. DM 4.95, geb. DM 6.95. Mit dem vorliegenden Buch ist die Reihe der Studienfiihrer um

ein wertvolles Glied bereichert worden. In erschopfender und aus- gezeichneter Weise erhiilt der Leser einen Uberblick iiber den Ge- samtumfang des Studiengebietes, iiber die Anforderungen, dus- sichten und Berufsmoglichkeiten. Die Lektiire sol1 jedem sehr empfohlen werden, der die Absicht hat, das Studium der Physik aufzunehmen. Wirklich ,,Berufene" werden darin bestarkt und solche mit falschen Vorstellungen in andere Wege geleitet werden.

R. Hilsch [NB 4621

Dle Oxydkathode, 2. Teil: Technik und Physik. Von G . Herrmann und S. Wagener.2.neubearb. Aufl., Verlag von Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1950. 284 S., 147 Abb. u. 3 Tafeln. Geh. DM 27.--, geb. DM 29.-. Die Oxydkathode h a t unter den fur Radiorohren, Gleichrichter

und Leuchtrohren verwendeten Gliihkathoden den wichtigsten Platz eingeuommen. Bei ihrer technischen Herstellung und Ak- tivierung sowie bei der Auiklarung ihrer Emissionseigenschaften und ihres Verhaltens wahrend des Betriebs spielen chemische und elektrochemische Gesichtspuukte eine hervorragende Rolle.

Die Verfasser des vorliegenden Werkes, die eine grode eigene Erfahrung auf dem Gebiet der Oxydkathoden besiteen, haben sich ein grodes Verdienst erworben, indem sie die sehr verstreuten Angaben aus der wissenschaftlichen und Patentliteratur sammel- ten und iihersichtlich geordnct darstellten. Sie geben nicht nur dem Fachmann ein niitzliches Nachschlagebuch an die Hand, sondern verschaffen auch dem fernerstehenden Chemiker und Physikochemiker die Moglichkeit, sich in ein interessantes und noch cahlreiche offene Probleme insbes. aus dem Bereich der Reak-

tionen im festen Zustand und der Mischphasen enthaltendes Ge- biet einzuarbeiten.

Das Werk zerfallt in zwei Teile: Der erste bereits vorher in 2. Auflage crschienene behaudelt die physikalischen Gruudlagen, der zweite vorliegende die Technik der Oxydkathode, also die Her- stellung, die technisohen Eigenschaften und bcsondere Kathoden- arteu sowie den Emissionsmechanismus, die Eigenschaften der Mischkathoden und die h d e r u n g des Glcichgewichts der Oxyd- schicht, also Aktivierung, Vergiftung, Ionenleitung und Diffusion im Inuern der Oxydschicht. Dieser Teil des Buches durfte fur den Physikochemiker, der sich rnit der Erforschung der oxydischen Katalysatoren befadt, von besonderem Interesse sein.

Das gut ausgestattete Buch kann allen Interessenten bestens empfohlen werden. R. Suhrmann [NB 4601

Physical Methods in Cheiiiical Analysis, von W . G. BerZ.. Band 11. Acadeniic Press Inc., Publishers New York 1951. 640 S., 8 13.50. Der jetzt vorliegende zweite Rand erganzt den Band 1') durch

solche physikalisrh-chemischen Anal) sen-Methoden, die sich nicht rnit dem Zusamnienwirken von Strahlung und Materie befawen. E s sind in diesem Band insgesamt 12 Kspitel enthalten, die vou verschiedenen Autoren geschriehen sind. Zu dPm Inhalt gehoren (nicht in der Reiheufolge des Buches aufgezahltl Kapitel, die schon klassisoh zu nennende Methoden umfasseu: Poiarographi- sche Analyse in der Metallkunde und polarometrische Titrationen von I . Heyrovsky (49 S.), konduktometrische Analyse von B . T. S. Brztton (52 S.). potentiometrische Analyse von H. A. Laitinen (47 S.), Gasanalyse durch Messung der Warmeleitfahigkeit von E. K. Weaver (50 S.) und Slessen der Radioaktivitat fur Spuren- hestinimungen (auch uuter Verwendung kunstiicher radioaktiver

1) Vgl. diese Ztschr. 83, 274[1951].

Angew. Chena. / 64. Jahrg. 1952 1 N r . 3 89

Elemente) von -4. Langer (59 S.)* hinzu kommen Abschnitte iibcr Yessungen der Oberflachenspannungen von &I. Dole (26 S.) und chromatographische Analyse (dieser Abschnitt leider nur 26 S.) von W . G. Bert sowie die Bestimmung Iron Oberflachen fester Stoffe von G. Jura (48 S.). Etwas neuartig und zum Teil noch nicht sehr eingebiirgert sind die magnetisohen Methoden der 4na- lyse von A. R. Kaufmainn (24 S.) und der rnit ,,Elektrographie und Elektrotupfelproben" uberschriebene Abschnitt von H . W . Hermance und H . V . W a d b w (72 S.), der besonders eingehend ge- schrieben ist. Zwei weitere Abschnitte eind fur ein Buch iiber phy- sikalische Analysenmethoden etwas ungewohnlich: Vakuumtech- nik und Analyse von B. H . Dayton (52 S.) und Statistisohe Analyse von J . Sherman (87 S.). I m Abschnitt uber Vakuumtechnik wer- den nicht nur Analysenmethoden beschrieben. der Zweck des Ab- schnitta geht uber rein analytische Aufgaben hinaus und behandelt fast die gesamte Vakuumtechnik einschlieljlich Molekulardestilla- tion; 41 allgemeine und 227 spezielle Literaturzitate lassen den umfassenden Charakter dieser fibersicht erkeuuen.

Zu dem Absebnitt ,,Statistische Analyse" schreibt der Autor einleitend: ,,Das Kapitel befaOt sich rnit der Auswertung der Ge- nauiglteit physikalischcr Yessungen auf statistischem Wege, und zwar in zweifacher Hinsicht: 1) sol1 die .Genauigkeit objektiv so erfaOt, werden, daO sie Voraussagen gestattet, untl 2) sollen die Ergehnisse so ausgewertet werden, daO die Anteile der ein- zelnen experimentellen Faktoren am Gesamtfehler a.bgeschatzt werden konnen. Es wird keine strenge Theorie entwickelt, auch werden die mathematischen Beweise fur die Ableihngen nicht gebracht. Die verwendeten Symbole sind der spsktrogra- phischen Methodik entnommen, doch kann jede andere Bezeieh- nungsweise benutzt werden." Bode [NB 4691

Vergleiehende Physiologie, von W . uon Buddenbrock. Bd. IV: H o r m o n e . Verlag Birkhauser, Base1 1950. 492 S., 134 Abb., 106 Tab., Ganzln. Schw. Fr. 47.50. Das- vorliegende Buch aus der Sammlung der ,,Lehrbucher und

Monographien aus dem Gebiete der exakten Wissenschaften, Rcihe der experimentellen Biologie" ist der zuerst erscheineude von insgesamt 6 Banden der ,,Vergleichenden Physiologie" (I. Sinnesorgane, 11. Nervensystem, 111. Atmung, Blut, Erfolgs- organe, V. Wasserhaushalt, VI. Driisen, Exkretionen).

Nach einer kurzen allgemeinen Einleitung in die Physiologie der inneren Sekretion und einer Ubersicht iiber die geschichtliche Entwicklung ihrer Erforschung befaat sich der Hauptteil des Buches rnit den Hormonen der Wirbeltiere. Im einzelnen werden besprochen Schilddriise, Pankreas, Nebennieren, Nebenschild- driisen, Thymus, Epiphyse, Sexualhormone und Hypophyse. Ein weiteres Kapitel widmet der Verfasser der Beschreibung des bis- her noch wenig erforschten Gebietes der Hormone der wirbellosen Tiere und hierbei besonders der Sexualhormone und gonaaotropen Hormone der Insekten, Crustaceen, Mollusken und Anneliden wie auch der Hautungs- und Metamorphosehormone der Insekten.

Es ist das Verdienst des Verfassers, die groDe Fiille des experi- mentellen Materials aus der Tierwelt iibersichtlich und erschopfend dargestellt zu haben. Die grol3en Schwierigkeiten in der Beschaf- fung der modernen Literatur lassen, wie Verfasser selbst angibt, einige kleine Lucken offen, jedoch sind die am Ende eines jeden Kapitels angegebenen Original-Literaturstellen umfangreich. Sei- ner Anlage entsprechend wird das Buch fur den Biologen ein wert- voller Helfer sein. Der Chemiker jedoch wird eine exakte, gege- benenfalls nur kurze Behandlung der chemischen Physiologie ver- missen sowie mancherlei Fehler sowohl in den Formeln als auoh in der jeweils zu kurzen chemischen Abhandlung der Probleme finden. K . Briiekner [NB 4521

Hunststoff-Taschenbnch, von F. Pabst, neu bearbeitet von Dr. H . J. Saechtling und Dip1.-Ing. W . Zebrowsky. Carl Hanser- Verlag, Miinchen. 8. Aufl. 1950. 271 S., in Mipolam gebunden DM 8.50. Das Kunststoff-Taschenbuch von Pabst hat seit 1936 8 Auflagen

erlebt; die 9. Auflage wird bereits vorbereitet. Es bedarf daher keiner eingehenden Empfehlung dieses Buches. Gegenuber den fruheren Auflagen ist das Taschenbucb grundlich umgestaltet worden. Die neuen Herausgeber haben so erreicht, ,,den kaum mehr ubersehbaren Stoff auf gedrangtem Raum zu ordnen". Der Inhalt ist naoh den Grundsatzen der Dezimal-Klassifikation ge- ordnet. Dieses Verfahren besitzt zweifellos Vorteile, aber auch den Nachteil, daO Dinge, die man gerne im Zusammenhang lesen mochte, zwangslaufig an verschiedenen Stollen erscheinen.

Das Kunststoff-Taschenbuch ist eiu sehr wertvolles Hilfsmittel vor allem fur den Kunststoff-Verarbeiter, das er wegen seines ge- schickten Formates auch stet8 bei sich tragen kann. In der neuen Auflage werden sicher noch Verbesserungen angebracht und Feh- ler berichtigt, die sich bei solchen Zusammenstellungeu leicht ein- schleichen. So ist z. B. in der Tabelle S. 166 der Kauritleim, ein

GroBprodukt der chemischen Industrie, erwahnt; er fehlt aber im Text und im Inhaltsverzeichnis.

Die Tabelle 117 laDt die Angabe der Konzentration an Weich- macher vermissen, wenn auch die Weiohheit durch die Shore- Harte definiert ist. Derartige Hinweise lieOen sich vermehren, beeintrachtigen aber nicht den Gebrauchswert des Taschenbuches, von dem wir hoffen, daO die neue Auflage schon bald erscheint.

H . Berger [NB 4571

Kuuststoffe ohne Geheimnis, von I<. Stoeckhert. (Eeihe: Natur- wissenschaften und Teehnik). Verlag Butzon und Bercker, Ke- velaer/Rh. 286 S., Bildtafeln u. Abb., DM 8.50. Auf knapp 300 Druckseiten allgemein darzustellen, was Kunat-

stoffe sind, wie sie hergestellt und verarbeitet werden und wo- zu sie dienen, ist ein kiihnes Unteri'angen. Es ist dem Verfasser gelungen, ein leicht lesbares Buch zu schreiben und trotzdem ein auOerordentlich umfangreiches Tatsachenmaterial zu einem Ge- bilde zusammenzufiigen, dessen zahlrciche Faoetten - es werden 35 Kunststoffe, 18 Verarbeitungsverfahren und 24 Anwendnngs- gebiete, ferner Dinge wie Normung und Organisation der Kunst- stoffindustrie behandelt - die Bedeutung der Kunststoffe ie nach der augenblicklichen Beleuchtung von allen Seiten aufstrahlen lassen. Die Vielseitigkeit des Gebietes wird also deutlich erkenn. bar. Wenu der Verfasser die schwere Kunst des Weg!assens von Einzelheiten etwas unbarni.herziger geiibt hatte, hatten vielleicht aber die wesent,lichen Ziige des Bildes noch starker herausgearbei- te t werden konnen. DaD aus fast allen KunRtstoffen durch pla- stische Formgebung einerseits Formteile, andorerseits Halbzeug mit eigenen Verfahren der Be- und Verarbeitung und eigeuen An- wendungsgebieten hergestellt werden, wird nirgends deutlich ge- sagt. Die Verfahren der Warmformung thermoplastischen Halb- zeugs sollten in einem eigenen Kapitel ZnsammengefaOt behandelt werden. Abgesehen von diesem Mangcl ist der Abschnitt ,,Verar- beitung" rnit der ubersichtlichen und leicht verstaudlichen Be- schreibung der Maschinen und Verfahren der beste des Buches; er kann auch dem Chemiker fur einen uberblick gute Dienste lei- sten. DaO im Abschnitt ,,Herstellung von Kunststoffen" Ge- heimnisse der Kunststoffchemie geliiftet werden, strebt der Ver- fasser ausdrucklich nicht an. Das Lichtbogenverfahren ,zur Ace- tylen-Herstellnng sollte hier erwabnt werden. Die Auswahl von Handelsnamen ist immer eine lcidige Sache; solche von allgemei- ner Bedeutung, wie Cellon, Pollopas, Mipolam, sollten aber ueben anderen nicht vergessen werden.

Die kleinen Mange1 beeintrachtigen nicht den Wert des Buches. Es kann insbesondere als Geschenkwerk fur den Nachwuchs emg- fohlen werden, auch deshalb, weil es in vorziiglicher Ausstattung zu einem iiberraschend niedrigen Preis herausgebracht worden ist.

Saechtling [NB 4681

Soybean and Soybean Products, von Klare S. Markley. Bd. I1 Interscience Publishers, Inc., New-York, 1951. 552 S., 87 $bb., 81 Taf., $ 11. -. Der erste Band dieses Werkes wurde in dieser Ztschr. 63, 275

[I9511 besprochen. Der zweite Band halt, was der erste Band, der sich nur mit der Produktion und der Abpressung von Sojabohnen beschaftigte, versprach. Der zweite Band behandelt die 8lex- traktion und die Verwendung der industriell aus Sojabohnen ge- wonnenen Produkte und Nebenprodukte. Die verschiedenen kon- tinuierlichen Extraktionsverfahren werden an Hand von Diagram- men ausfiihrlich dargestellt. Bei der Beschreibung der Produkte selbst wird rnit dem Lecithin begonnen, hierauf folgt das 81, seine Reinigung, Fraktionierung, Hartung und Desodorierung. Eine Wiirdigung des Nahrwertes aller Sojabestaudteile ist eingefloch- ten. Die Moglichkeiten der Verwendung von Sojaol als Nahrungs- mittel einschliefilich Margarine werden geschildert, ebenso der Fett-Nebenprodukte wie z. B. der Fettsauren, der Sterole, Toko- pherole usw. Besqnders interessant sind die Abschnitte uber die Verwendung des 81es als technisches 81 und des SojaeiweiOes als technisches EiweiO, beides eine speziell amerikanische Entwick- lung. Ausfiihrlich wird auch die Hersteliung und Verwendung der Sojanahrungsprodukte in engerem Sinne - vollfettes, halb- fettes uud entfettetes Sojamehl, Sojagrielj, Sojaflocken - ge- schildert, wobei die in USA reichliche Verwendung in Wurstwaren, als Schaummittel usw. auffallt. Das Buch schlieOt mit der Ver- wendung von eObaren und gekeimten Sojabohnen als Gemiise. Der zweite Band zeichnet sich noch mehr als der erste durch eine klare Systematik, eine Fiille von Literaturangaben und reich- liches technisches und analytisches Zahlenmaterial aus. Es fehlt kaum eine Verarbeitungs- und VerwendungsmSglichkeit, wenn auch wunschenswert ware, da13 manche, so die Fettextraktion niit siedendem Alkohol, die Verwendung von vollfettem Sojamehl und insbes. die ostasiatischen Aufarbeitungsmethoden ausfiihr- licher geschildert waren. Das Werk kann als das weitaus beste

H . We$ [NB 4611 seiner Art empfohlen werden.

90 Angew. Chem. i 64. Jahrg. 1952 Nr . 3