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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution 4.0 International License. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz. phologisch zu unterscheiden, da sie viel größer sind und eine grobe Granulierung besitzen. Sie stellen of- fenbar die Vorstufen der erythrozytären und myelo- zytären Reihe dar. Außerdem findet sich noch eine kleine Fraktion von elektrophoretisch viel schnelleren Zellen 4 . Die Thymuszellen der Ratte (Abb. 2) und der Maus (Abb. 3) zeigen keine Fraktion mit der elektrophoreti- schen Beweglichkeit der Lymphozyten des Typs B, son- dern nur solche des Typs A. Diese Übereinstimmung in den Membranladungen muß aber nicht bedeuten, daß die Zellen der gemessenen Fraktion mit den A- Lymphozyten identisch sind. Außerdem enthält der Thymus 2 weitere Zellfraktionen: Die mittlere ent- spricht elektrophoretisch der langsamsten Fraktion bei Milzzellen, außerdem findet sich noch eine 3. Fraktion, die elektrophoretisch noch langsamer ist. Nach einer Hyperimmunisierung von Ratten gegen menschliche Erythrozyten 2 treten in der Milz der Tiere Zellen auf, die elektrophoretisch der langsamsten Zell- fraktion des Thymus entsprechen. Das Vorkommen dieser Zellen schwankte bei 39 Versuchstieren zwischen 5 und 35%; einmal unter 9 Kontrolltieren wurden diese Zellen auch ohne vorhergehende experimentelle Immunisierung angetroffen. Ob ihr Auftreten in der Milz eine Folge einer Immunisierung ist, kann daher nicht mit Sicherheit beantwortet werden. 1 1 1 1 m 7,0 0,8 0,6 e/ektrophoretische Beweglichkeit W 4 [cm 2 sec' 1 Y'']-*- Abb. 2. Zytopherogram isolierter Thymuszellen der Ratte. ' W T 08 ' 06 e/ektrophoretische Beweglichkeit 10' 4 [cm 2 sec'W' , J—*' Abb. 3. Zytopherogram isolierter Thymuszellen der Maus. Gaschromatographische Bestimmung der Permeabilität von organischen Flüssigkeiten durch Hochpolymerfolien RANDOLPH RIEMSCHNEIDER und EBERHARD RIEDEL Institut für Biochemie der Freien Universität Berlin (Z. Naturforsdi. 23 b, 116—117 [1968] ; eingeg. am 19. September 1967) Permeabilitäten von organischen Flüssigkeiten durch Hochpolymerfolien unter natürlichen Bedingungen 1 können in einfacher Weise mit einer gaschromatogra- phischen Methode bestimmt werden. Von FRICKE 2 , KUNZ und CORNWALL 3 wurden Gaschro- matographen bereits zur Analysierung von Gasgemi- schen (0 2 , N 2 , C0 2 ) über und unter Verpackungs- folien verwendet. Die Änderung der Zusammensetzun- Folie Hochdruckpolyäthylen Niederdruckpolyäthylen Permeent Suprathen (Fa. Kalle) V-56 (Fa. Kalle) Foliendicke: 80 jxm Foliendicke: 50 ptm D P D P n-Pentan 89 260 37 19 n-Hexan 71 200 22 28 n-Heptan 59 130 22 12 n-Octan 49 120 Mischpolyamid-Supronyl n-Decan 58 40 (Fa. Kalle), Foliendicke: 70 [Jim Methanol 16 23 80 1500 Äthanol 23 164 Propanol 15 125 Methylenchlorid 115 185 Polytetrafluoräthylen 48 |xm Chloroform 104 494 2 15 Cyclohexan 43 148 Benzol 89 256 Tab. 1. Diffusions- und Permeations-Koeffizienten. D = Diffusionskoeffizient-10~ 9 [cm 2 /Sek.]. P=Permeationskoeffizient-10 -12 [Mol/cm-Sek.]. 1 Vgl. audi R . RIEMSCHNEIDER U. E. REDEL, Kunststoffe 56, 355 2 H. L. FRICKE, Package Engineering 7, 51 [1962]. [1966]. 3 W . B . KUNZ U. R . T. CORNWELL, Tappi 45,583 [1962].

phologisch zu unterscheiden, da sie viel größer sindzfn.mpdl.mpg.de/data/Reihe_B/23/ZNB-1968-23b-0116_n.pdf · gen der Gemische nutzten sie zur Berechnung von Gas-permeabilitäten

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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution4.0 International License.

Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschungin Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung derWissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht:Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz.

phologisch zu unterscheiden, da sie viel größer sind und eine grobe Granulierung besitzen. Sie stellen of-fenbar die Vorstufen der erythrozytären und myelo-zytären Reihe dar. Außerdem findet sich noch eine kleine Fraktion von elektrophoretisch viel schnelleren Zellen 4.

Die Thymuszellen der Ratte (Abb. 2) und der Maus (Abb. 3) zeigen keine Fraktion mit der elektrophoreti-schen Beweglichkeit der Lymphozyten des Typs B, son-dern nur solche des Typs A. Diese Übereinstimmung in den Membranladungen muß aber nicht bedeuten, daß die Zellen der gemessenen Fraktion mit den A-Lymphozyten identisch sind. Außerdem enthält der Thymus 2 weitere Zellfraktionen: Die mittlere ent-spricht elektrophoretisch der langsamsten Fraktion bei Milzzellen, außerdem findet sich noch eine 3. Fraktion, die elektrophoretisch noch langsamer ist.

Nach einer Hyperimmunisierung von Ratten gegen menschliche Erythrozyten 2 treten in der Milz der Tiere Zellen auf, die elektrophoretisch der langsamsten Zell-fraktion des Thymus entsprechen. Das Vorkommen dieser Zellen schwankte bei 39 Versuchstieren zwischen 5 und 35%; einmal unter 9 Kontrolltieren wurden diese Zellen auch ohne vorhergehende experimentelle Immunisierung angetroffen. Ob ihr Auftreten in der Milz eine Folge einer Immunisierung ist, kann daher nicht mit Sicherheit beantwortet werden.

1 1 1 1 • m 7,0 0,8 0,6

e/ektrophoretische Beweglichkeit W4 [cm2 sec'1 Y'']-*-

Abb. 2. Zytopherogram isolierter Thymuszellen der Ratte.

' W T 08 ' 06 e/ektrophoretische Beweglichkeit 10'4[cm2sec'W',J—*'

Abb. 3. Zytopherogram isolierter Thymuszellen der Maus.

Gaschromatographische Bestimmung der Permeabilität von organischen Flüssigkeiten

durch Hochpolymerfolien

RANDOLPH RIEMSCHNEIDER u n d EBERHARD RIEDEL

Institut für Biochemie der Freien Universität Berlin

(Z. Naturforsdi. 23 b, 116—117 [1968] ; eingeg. am 19. September 1967)

Permeabilitäten von organischen Flüssigkeiten durch Hochpolymerfolien unter natürlichen Bedingungen1

können in einfacher Weise mit einer gaschromatogra-phischen Methode bestimmt werden.

Von FRICKE 2 , KUNZ und CORNWALL 3 wurden Gaschro-matographen bereits zur Analysierung von Gasgemi-schen ( 0 2 , N 2 , C02) über und unter Verpackungs-folien verwendet. Die Änderung der Zusammensetzun-

Folie Hochdruckpolyäthylen Niederdruckpolyäthylen Permeent Suprathen (Fa. Kalle) V-56 (Fa. Kalle)

Foliendicke: 80 jxm Foliendicke: 50 ptm

D P D P n-Pentan 89 260 37 19 n-Hexan 71 200 22 28 n-Heptan 59 130 22 12 n-Octan 49 120 Mischpolyamid-Supronyl n-Decan 58 40 (Fa. Kalle), Foliendicke:

70 [Jim Methanol 16 23 80 1500 Äthanol 23 164 Propanol 15 125 Methylenchlorid 115 185 Polytetrafluoräthylen

48 |xm Chloroform 104 494 2 15 Cyclohexan 43 148 Benzol 89 256

Tab. 1. Diffusions- und Permeations-Koeffizienten. D = Diffusionskoeffizient-10~9 [cm2/Sek.]. P=Permeat ionskoeff iz ient-10 - 1 2 [Mol/cm-Sek.].

1 Vgl. audi R . RIEMSCHNEIDER U. E. REDEL, Kunststoffe 5 6 , 355 2 H. L. FRICKE, Package Engineering 7, 51 [1962]. [1966]. 3 W . B . KUNZ U. R . T. CORNWELL, Tappi 45,583 [1962].

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gen der Gemische nutzten sie zur Berechnung von Gas-permeabilitäten.

Wir haben die in einer Diffusionsmeßzelle durch Hochpolymermembranen durchdringenden Mengen or-ganischer Flüssigkeiten mit einem Trägergas (Helium) dem Detektor eines Gaschromatographen (Varian-Aero-graph 1520 B) zugeführt (vgl. schematische Skizze). Die Impulse des Trägergases wurden durch einen par-

allel laufenden Heliumgasstrom ausgeblendet. Die Per-meationsmengen können aus den Schreibdiagrammen des automatischen Schreibers durch eine Flächenaus-wertung nach vorheriger Eichung der Apparatur ermit-telt werden. Die Errechnung der auszugsweise in der Meßtabelle mitgeteilten Diffusions- und Permeations-Koeffizienten erfolgte nach der B a r r e r sehen Induk-tionszeit-Methode.

Injektor Gas- Diffushns- fluß Detektor Injektor m eßzelte P Detektor (Helium) m eßzelte (He+Per-

meent)

Abb. 1. Schematische Skizze.

— Verschlußschraube

—Zellenkopf

Abb. 2. Diffusions-Zelle.

Über die Funktion von Gangliosiden

Die Verbreitung des Serotonin-Receptors

W . GIELEN

Max-PlanckTnstitut für Hirnforschung, Abteilung für Tumor-forschung und experimentelle Pathologie, Köln-Lindenthal

(Direktor: Prof. Dr. W . TÖNNIS)

(Z. Naturforsch. 23 b, 117—118 [1968] ; eingeg. am 16. Oktober 1967)

Bei der systematischen Untersuchung der Serotonin-Receptorfunktion von Glykolipoiden fanden WOOLLEY und GOMMI

1 ein Gangliosid, das durch ein bemerkens-wert hohes Bindungsvermögen für Serotonin charakteri-siert war. Dem dünnschicbt-chromatographischen Ver-halten nach sollte diesem Gangliosid die Struktur eines Dineuraminylceramid-dihexosids zukommen.

Von allen von uns isolierten Gangliosiden zeigte le-diglich das iV-Acylneuraminyl-(2 — 8)-iV-acylneurami-nyl- (2 — 3) -galaktosyl- (1 — 4) -glucosyl-l-ceramid (Di-neuraminylceramidlaktosid) [Abb. 1] die Eigenschaft, Serotonin in nennenswerten Mengen zu binden2 .

C H 3 - [ C H 2 ] X - C O

NH

CH3-[CH2]12-CH=CH-CHOH—CH—CH2

0 - c — HCOH

HOCH

H c t -HC-

CH20H

HCOH

.CH I

HCXJ)H

HC WANS ch2OH (8y2 )

WANS

Abb. 1. Die Struktur des Serotoninreceptors. NANS = ./V-Acyl-neuraminsäure.

Neuraminidase löst beide Neuraminsäuremoleküle. Schon die Mononeuraminyl-Verbindung hat keinerlei Receptorfunktion mehr. Für die Serotoninbindung ist es unerheblich, ob die Neuraminsäure in ./V-Substitution eine Acetyl- oder eine Glykolylgruppe trägt und ob als Fettsäurekomponente des Ceramids Stearinsäure, Ligno-cerinsäure oder Nervonsäure eingebaut ist. Das nach HANDA

3 aus dem Erythrozytenstroma von Katzen er-hältliche Gangliosid, ein Diglykolylneuraminylceramid-laktosid, ist ebenfalls zur Serotoninbindung befähigt. Allerdings ist es, nach den Untersuchungen von WINTZER

4, an der Oberfläche intakter Katzenerythro-zyten für Serotonin nicht zugänglich; die Erythrozyten fixieren kein Serotonin. Die Neuraminidase hingegen ist zögernd wirksam. Das Vorhandensein dissoziierbarer Carboxylgruppen an den Neuraminsäure-Molekülen ist für die Serotoninfixierung nicht entscheidend. Das mit Diazomethan veresterte Receptorgangliosid hat sein Serotoninbindungs-Vermögen nicht nur erhalten, son-dern eher noch erhöht5 . Wir nehmen an, daß für die Affinität des Serotonins zum Receptor im wäßrigen Milieu eine definierte räumliche Struktur der Ganglio-sidmicelle verantwortlich ist, die durch Veresterung nicht wesentlich verändert wird und die sich am intak-ten Erythrozyt nicht ausbilden kann.

SEIFERT 6 fand das Receptorgangliosid in Hirntumo-

ren des Gliomtyps auffallend vermehrt. Im menschli-chen Gehirn ist es in Hirnregionen lokalisiert, die auch reich an Serotonin sind 7 : im Hippocampus, im Hypo-thalamus und im Nucleus caudatus. Es ist dort in einer microsomalen Fraktion deponiert, die vorwiegend aus Nervenendpartikeln besteht. Wahrscheinlich ist es,

1 D. W . WOOLLEY u. B. W . GOMMI, Proc. nat. Acad. Sei. USA 53, 959 [1965].

2 W . GIELEN, Z . Naturforsdig. 21b, 1007 [1966]. 3 N. HANDA U. S. HANDA, Jap. J. exp. Med. 35, 331 [1965]. 4 G . WINTZER U. G . UHLENBRUCH, Z . Immunitätsforsch, exp.

Therap. 133, 60 [1967]. 5 H . ETZRODT, Dissertation, Köln, in Vorbereitung.