4
Mittwoch, 4. April 2018, 19.30 Uhr Dozierendenkonzert mit Peter Croton (Laute) und Nehad El Sayed (Oud) Konservatorium Bern, Grosser Saal, Kramgasse 36, 3011 Bern Eintritt frei – Kollekte zugunsten des HKB-Stipendienfonds

Peter Croton (Laute) und Nehad El Sayed (Oud)...Searching for Dalza Marcel Khalife (*1950) Ausschnitte aus Jadal, Duo für Oud und Laute Joan Ambrosio Dalza (nach 1450–um 1508) Salterello

  • Upload
    others

  • View
    11

  • Download
    2

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Peter Croton (Laute) und Nehad El Sayed (Oud)...Searching for Dalza Marcel Khalife (*1950) Ausschnitte aus Jadal, Duo für Oud und Laute Joan Ambrosio Dalza (nach 1450–um 1508) Salterello

Mittwoch, 4. April 2018, 19.30 Uhr

Dozierendenkonzert mit Peter Croton (Laute) und Nehad El Sayed (Oud) Konservatorium Bern, Grosser Saal, Kramgasse 36, 3011 Bern

Eintritt frei – Kollekte zugunsten des HKB-Stipendienfonds

Page 2: Peter Croton (Laute) und Nehad El Sayed (Oud)...Searching for Dalza Marcel Khalife (*1950) Ausschnitte aus Jadal, Duo für Oud und Laute Joan Ambrosio Dalza (nach 1450–um 1508) Salterello

Programm

Francesco Spinacino (um 1470–um 1507) Ricercare für Laute Mamdouh El-Gebaly (*1967) Samaai Rahet Arwah, für Oud Peter Croton (*1957) Quietness (Prelude) Searching for Dalza Marcel Khalife (*1950) Ausschnitte aus Jadal, Duo für Oud und Laute Joan Ambrosio Dalza (nach 1450–um 1508) Salterello und Piva Jamil Bashir (1920–1977) Nahawand Peter Croton (*1957) Variations on Greensleeves Nehad El Sayed (*1975) Variations on Greensleeves El Sayed/Croton Passacaglia (Improvisation) Giovanni Zamboni (um 1664–um 1721) Aus: Sonate d’intavolatura di leuto, op. 1 (1718) Sonate Nr. 1 G-Dur Preludio Currente Sarabanda Giga

Antonio Vivaldi (1678–1741) Konzert C-Dur für Mandoline, Streicher und Basso continuo, RV 425 Allegro Largo [Allegro]

Peter Croton, europäische Laute Nehad El Sayed, arabische Oud

Page 3: Peter Croton (Laute) und Nehad El Sayed (Oud)...Searching for Dalza Marcel Khalife (*1950) Ausschnitte aus Jadal, Duo für Oud und Laute Joan Ambrosio Dalza (nach 1450–um 1508) Salterello

Zum Programm Abbildungen von Musikinstrumente, die der arabischen Laute Al’ud gleichen, lassen sich seit tausenden von Jahren in Mesopotamien finden. Die Oud hat seitdem nichts von ihrer Beliebtheit eingebüßt und ist aus der Musik des Mittleren Ostens genauso wenig wegzudenken wie die Gitarre aus der heutigen westlichen Musik. In der arabischen Musik hat die Laute eine ähnlich zentrale Bedeutung wie das Klavier in der europäischen. Die Laute des europäischen Raums entwickelte sich aus der arabischen Oud, die im Mittelalter von den Mauren nach Spanien eingeführt wurde. Nach und nach entstanden diejenigen Besonderheiten von Form, Musikrepertoire und Spieltechnik, die man mit der „Renaissancelaute“ im europäischen Raum verbindet. Die Oud wird üblicherweise mit einem Plektrum gespielt. Dies galt auch für die Laute, die jedoch seit ca. 1500 zumeist mit den Fingerspitzen gespielt wurde. Trotz der unterschiedlichen Entwicklungsgeschichte von Laute und Oud stellen wir in unserem Konzertprogramm die Gemeinsamkeiten in den Mittelpunkt. Beide Instrumente erklingen für sich allein, jedoch auch im Zusammenspiel – sozusagen eine Begegnung von Verwandten mit gemeinsamer Vergangenheit. Unser Programm beinhaltet traditionelle und moderne Solomusik für jedes der Instrumente. Des Weiteren spielen wir Duette, die sowohl die Besonderheiten als auch die Gemeinsamkeiten beider Lauteninstrumente hervorheben. Das Programm umfasst Werke bekannter Komponisten wie Francesco Spinacino, Joanambrosio Dalza, Marcel Khalife und Mamdouh El-Gebaly sowie auch Eigenkompositionen und Improvisationen. Nehad El Sayed und Peter Croton

Konzertvorschau: Mittwoch, 11. April 2018, 19.30 Uhr, Yehudi Menuhin Forum Bern, Des Knaben Wunderhorn, ausgewählte Gesangsstudierende und das Kammerorchester der HKB interpretieren die berührenden Gesänge unter der Leitung von Graziella Contratto, Eintritt frei.

Donnerstag, 12. April. 2018, 18 Uhr, Halt auf Verlangen!, Spittelkapelle im Burgerspital, Studierende aus den Klassen von Tianwa Yang, Bartek Niziol, Corina Belcea (Violine) und Brian Archinal, Christian Hartmann, Jochen Schorer (Schlagzeug) spielen Werke u.a. von O. Knussen und J. Widmann, Eintritt frei.

Dienstag, 24. April 2018, 19.30 Uhr, Konservatorium Bern, Open Chamber Music Konzert Werke von W.A. Mozart und J. Brahms, mit Patrick Jüdt, Monika Urbaniak und Studierenden der HKB, Eintritt frei.

Donnerstag, 26. April. 2018, 18 Uhr, Halt auf Verlangen!, Spittelkapelle im Burgerspital, Studierende der Klassen von Markus Würsch (Trompete) und Elena Càsoli (Gitarre) spielen Werke von B. Britten, C. P. E. Bach, M. Kagel und J. Cheetham, Eintritt frei. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite: www.hkb-musik.ch

Page 4: Peter Croton (Laute) und Nehad El Sayed (Oud)...Searching for Dalza Marcel Khalife (*1950) Ausschnitte aus Jadal, Duo für Oud und Laute Joan Ambrosio Dalza (nach 1450–um 1508) Salterello

Biografien

PETER CROTON der in der Schweiz beheimatete amerikanische Lautenist-Gitarrist unterrichtet Laute, Gitarrengeneralbass und Historische Aufführungspraxis an der Schola Cantorum Basiliensis, sowie an den Hochschulen für Musik in Basel und Bern. Sein Repertoire umfasst Werke des 16.–21. Jahrhunderts, Eigenkompositionen, sowie „folk music“ aus verschiedenen Ländern. Crotons musikalische Wurzeln in Folk und Jazz wurden durch eine profunde Ausbildung in Alter Musik am Oberlin Conservatory of Music (USA) und an der Schola Cantorum Basiliensis (Schweiz) mit Eugen Dombois und Hopkinson Smith ergänzt. Unter seinen Auszeichnungen ragt der erste Preis beim internationalen Wettbewerb für Alte Musik 1984 The Erwin Bodky Competition in USA heraus. Seit 1984 hat er mehrere CD- und Rundfunkaufnahmen als Solist und Kammermusiker vorgelegt. Peter Croton gibt Konzerte in ganz Europa und den USA als Solist und im Ensemble. Seine neuesten Bücher Performing Baroque Music on the Classical Guitar (2015) und Performing Baroque Music on the Lute & Theorbo (2016) sind bei Amazon erhältlich. Er ist Autor des Lehrbuches Generalbass auf der klassischen Gitarre – ein praktischer Lehrgang nach historischen Prinzipien (2005). Peter Croton tritt auch als Komponist verschiedener Stilrichtungen in Erscheinung. Im Jahr 2001 wurden sechs seiner Werke von der Deutschen Lautengesellschaft veröffentlicht und 2009 vier von seinen Lautenliedern mit Texten von William Shakespeare von der Tree Edition herausgegeben. Peter Croton ist Initiator und Künstlerischer Leiter des Festivals BASELPLUCKS – Festival for lute & guitar, und ist seit November 2017 Vorsitzender der Deutschen Lautengesellschaft.

NEHAD EL-SAYED geboren 1975 in Kairo, gehört zu den talentiertesten Oud-Spielern der Welt. Er schloss 2001 seine Ausbildung an der Kairoer Beit El-Oud, der einzigen arabischen Hochschule für arabische Laute, mit Auszeichnung ab. Dort, und ebenfalls am Cairo Opera House, wurde er schon während seines Studiums als Dozent angestellt, 2004 als ihr Vertreter für drei Monate nach Algerien entsandt. 2005 begann er auch ein Kompositionsstudium an der Hochschule der Künste Bern, wo er Sommer 2008 den Bachelor in Composition and Theory erhielt und September 2010 mit dem Master of Arts in Composition and Theory abschloss. Nehad El-Sayed ist mit den verschiedenen Typen und Repertoires der arabischen Klassik eng vertraut, spielt auch Sufi-Musik und befasste sich schon früh mit der modernen arabischen Komposition. Er erwarb sich einen Namen mit Auftritten an verschiedenen großen Festivals in Kairo und Alexandria, besuchte mit dem renommierten Oyoun Ensemble mehrere arabische Länder sowie Italien, war Gast des Institut du Monde Arabe in Paris (2000), des Oud-Symposiums in Marrakech (2002) und trat im gleichen Jahr mit dem Beit El-Oud El-Araby Trio beim Babylon Festival auf. 2000 wurde er 1. Preisträger des ersten Oud- Wettbewerbs, organisiert von der Arabischen Liga in Amman (Jordanien). In den letzten vier Jahren konnte sich Nehad El-Sayed auch in der Schweiz als Oud-Solist einen Namen machen. Zudem wurden seine Kompositionen aufgeführt, und er erhielt mehrere Kompositionsaufträge. 2005 war er Artist in Residence der nationalen Kulturstiftung Pro Helvetia und realisierte in dieser Zeit drei interkulturelle Projekte. Seine Kompositionen sind für die verschiedensten, oft überraschenden Besetzungen geschrieben. Wie auch seine Lebensgeschichte thematisieren sie mit Empathie und humorvoller Menschlichkeit etwas von der heutigen Heterophonie oder Kakophonie der Weltgesellschaft.