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Tout sur le jubilé de l’Anglo-Swiss à Mürren Quand l’hiver s’invite en plein été Le SASler de l’équateur Frissons au bord du Pacifique n o 77 – hiver 2010 Maga in

Nr. 77 - März 2010

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Nr. 77 - März 2010

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Andrea Florinett, le meilleur SAS-ler nordique de cette saison. zVg

Nordique Nordisch Nordisk

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Leder Editorial ÉditorialContenu Inhalt Innhold

Das Leben zu Hause in Luzern-is-olympicLiebe SAS-lerinnen, Liebe SAS-ler!

Im Februar zogen die Olympischen Spiele in Vancouver Sportinteressierte aus aller Welt in ihren Bann – rund ein Dutzend SAS-ler aus fast allen Sektio-nen waren in offizieller Funktion vor Ort (siehe Berichte auf den Seiten 28 bis

31), dazu reiste eine Gruppe des SAS Lausanne und weitere SAS-ler als Zuschauer nach Vancouver bzw. Whistler.Nun, während Olympischen Spielen ist bei uns zu Hause ei-ne Art Ausnahmezustand: Wir leben in «Luzern-is-olympic» (in Anlehnung an den legendären Werbeslogan «Luzern-is-fantastic» aus den achtziger Jahren) und verfolgen das Ge-schehen über die elektronischen Medien, drücken kräftig die Daumen und freuen uns über Schweizer Medaillen. Zur Einstimmung dekorieren wir jeweils das Wohnzimmer olympisch – diesmal mit «Post-It»-Notizzetteln, die wir ent-sprechend der Form der olympischen Ringe an die Wand klebten (siehe Bild ganz unten). Unsere Kinder (5 und 7 Jahre) bauten sich zum Olympiaauftakt ihr eigenes Olympiastadion – aus einer grossen Kartonschachtel – und statteten dieses

mit viel Liebe zum Detail mit olympi-schen Bildern von den Rivella-Etiketten aus (siehe mittleres Bild). Dass kindliche Fantasie keine Grenzen kennt, wurde mir bei jenem Nachtessen klar, als es «Pom-mes duchesses» gab: Als der 5-Jährige noch 5 Stück in seinem Teller hatte, ord-nete er sie in Form der olympischen Ringe an (siehe Bild links) – was seinen Appetit sofort auf weitere 5 Exemplare steigerte!

Normalerweise ist das morgendliche Aufstehen bei den Kin-dern immer so eine Sache – nicht aber während Olympia!

«Gab es heute Nacht wieder Schweizer Medaillen?» tönte es aus den Kinder-betten, und schwupps waren diese leer! Denn im «Olympia-Studio» im Wohnzim-mer lief die frühmorgendliche Zusam-menfassung. Obwohl die Kinderaugen – irgendwie verständlich – noch sehr klein waren, entging ihnen kein Detail. Und unsere Tochter wusste natürlich ganz genau, warum die jüngste Schwei-

zer Medaille Tatsache wurde: «Weil ich beim Einschlafen ganz fest die Daumen gedrückt habe!» Roli Eggspühler

no 77 – hiver 2010

Page de titre

85 ans de tradition à l’Anglo-Swiss, où les athlètes du BUSC et du SAS (comme Nicolas Français sur la photo de titre) se disputent le trophée en cravatte et pull de club. Mais le reste de l’équipement est des plus traditionnels. Roli Eggspühler

Alpin

Jubilé de l’Anglo-Swiss à Mürren 4Retour aux sources pour le jubilé de 85 ans: l’«Anglo-Swiss» à Mürren, dans l’Oberland ber-nois.

Nordique

Les «Winter-Games» en plein été 18Gaudenz Flury a fait le dépla-cement estival dans l’hiver néo-zélandais, où les «Winter Games» lui ont souri en bronze.

Arrière-plan

Un SAS-ler sur l’équateur 24Marc Acher-mann (SAS Fribourg) est fidèle au CICR depuis 20 ans. Actualités de la République Dé-mocratique du Congo.

Jeux Olympiques

L’expérience d’une vie à Vancouver 28Une douzaine de SAS-ler a oc-cupé des fonc-tions officielles lors des Jeux olympiques à Vancouver ou Whistler.

Saut à ski

Ouverture du nouveau tremplin de Holmenkollen 33À un an des Championnats du monde et du prochain «Norge-Suisse» de 2011: inauguration d’un nouveau tremplin tant chargé d’histoire.

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Das blieb der einzige «listige» An-griff am Anglo-Swiss 2010 – jene perfiden Attacken mit dem Dolch sind definitiv tiefe Geschichte. Am Anglo-Swiss kamen sie in 85 Jahren nie vor, aber das britische Ritual darum herum wird auch am Anglo-Swiss zelebriert: Wer einen Schluck aus dem (Sieger-)Becher nimmt, wird von den links und rechts von

ihm stehenden Personen «ge-schützt». Dazu drehen sich diese um 90 Grad und sichern ab – denn aus einem Becher zu trinken erfor-dert beide Hände und verdeckt den Blick! (Bilder siehe kommende Dop-pelseiten). Ein Dolch-Angriff könnte vom Trinkenden selbst unmöglich erkannt werden...

Feuerwerk britischer RitualeNun, am Anglo-Swiss gibt es ein eigentliches Feuerwerk von bri-

tischen Ritualen. Wie in einem «Hofprotokoll» ist genau definiert, wer wann was zu tun und zu sagen hat. Vor den Toasts «to the Queen» und «to the President of the Swiss Confederation» durfte keine Rede gehalten werden. Zuerst ergriffen OK-Präsident Markus Almer und sein Vorgänger Fredi Wittenwiler sowie Mårten Rød (Präsident des BUSC) das Wort. Mårten Rød über-raschte Fredi Wittenwiler, der sich durch die diversen örtlichen Ver-schiebungen enorm ins Zeug gelegt hatte, mit einer speziellen Mütze. Und Martin Berthod, der sich in St.Moritz während Jahrzehnten für das Anglo-Swiss arbeitete, machte er zum «befreundeten Mitglied» des BUSC.

Tischreden sind wichtigNach den Reden der Captains der beiden Teams, Nicolas Français für den SAS und Alistair Mathieson für den BUSC, schloss der Berner Für-sprecher Beat Hodler mit einigen Anekdoten aus den Anfängen des alpinen Skirennsports. Der Berner SAS-ler ist der aktuelle Präsident des Kandahar-Skiclubs, notabe-ne der erste Schweizer in diesem Amt! Und während man sich über

das Gebotene kräftig amüsierte, wurde jedem Anglo-Swiss-Neuling klar: Tischreden sind nach engli-scher Sitte fast so wichtig wie das Rennen selbst! Ja, und natürlich durfte auch das auf die Queen Vic-toria und ihren Sohn King Edward VII zurückgehende «You may now smoke» («sie dürfen jetzt rauchen») nicht fehlen. Obwohl: Im Zeitalter von «cool&clean» raucht im Sport ja eh niemand mehr, und die ver-schärften Gesetze verbieten es in öffentlichen Räumen ohnehin. Und so löste diese Aufforderung bloss allgemeines Gelächter und keine Rauchschwaden aus.

Verschiebung des official dinnerDas Abschlussbankett sollte ur-sprünglich im traditionsreichen Montgomery-Saal des Hotels Al-

Anglo-Swiss in Mürren, 13.-17. Januar 2010

Trinkfest und sehr schnellDas Anglo-Swiss war wiederum «very british», die-

ses Jahr auch in sportlicher Hinsicht. Die fünf Frauen

im Schweizer Team versuchten zwar am Vorabend,

die britischen Boys etwas tiefer (als vor einem

Wettkampf üblich) ins Glas schauen zu lassen –

aber die Briten erwiesen sich als äusserst trink-

fest und siegten im Rennen souverän.

Alpin Alpin Alpint

«Die Mürrener emp-fingen uns nach so

vielen Jahren der Absenz extrem freundlich.»Markus Almer, OK-Präsident Anglo-Swiss

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Alpint Alpin Alpin

pin Palace stattfinden. Wegen der Schliessung des Hotels, wenige Wochen vor dem Anglo-Swiss, wurde das «official dinner» in den schönen Jugendstilsaal des Hotels Regina verlegt. Es war ein würdiger Ersatz und alle zeigten sich happy.

Mürren sehr freundlichOK-Präsident Markus Almer war über den Verlauf des Jubiläums sehr glücklich. «Die Mürrener emp-fingen uns nach so vielen Jahren der Absenz extrem freundlich und entgegenkommend. Für die Teams sowie die rund 100 Gäste aus allen Teilen der Schweiz, Grossbritannien und Norwegen, war es ein unver-gessliches Wochenende an einem der traditionsträchtigsten Orte des alpinen Skirennsports.» Roli Eggspühler / Mario Wittenwiler

«Ehrenfahrer» Markus Almer unterwegs in historischen Ski-klamotten. Egg

Nach dem Rennen rutschten alle Athletinnen und Athleten auf dem Bauch im Schnee den Hang hinun-ter. Egg

Etanchéité britannique pour le jubilé de l’Anglo-Suisse à Mürren

tons-nous à leur place: comment auraient-ils pu expliquer, de retour chez eux, avoir perdu la course face à cinq femmes? Dans l’intérêt des relations bilatérales, leur victoire est peut-être préférable…»

Folle ambianceAprès une pause de 75 ans, l’Anglo-Suisse était de retour à Mürren pour son jubilé, changement radical par rapport au lieu de villégiature ha-bituel de Saint-Moritz. Un essai réussi et une ambiance parfaite. Freddy Wittenwiler avait organisé le week-end de main de maître, grâce à plusieurs reconnaissances préa-

Les coureurs du BUSC se sont joués des portes du slalom comme s’ils n’avaient consommé que de l’eau de source de Mürren: la victoire britannique fut tellement claire que personne n’avait vraiment de regrets au sein de l’équipe suisse. Aline von Düring d’ajouter: «Met-

Les cinq Suissesses ont tenté de faire rouler les

compétiteurs britanniques sous la table la veille de

la grande course. Leur charme leur permit d’arriver

à leurs fins, mais c’était sans compter avec la résis-

tance élitico-éthylique de nos amis britanniques.

lables sur place, très appréciées et à mettre à l’actif du représentant permanent en Suisse du président du comité d’organisation Markus Almer, qui vit aux Etats-Unis.

Un week-end inoubliableCe dernier était lui-même très heu-reux du déroulement du jubilé. «Mürren nous a reçus très chaleu-reusement après une si longue absence. Pour les équipes et la centaine de participants de toute la Suisse, du Royaume-Uni et de Norvège, cela restera un week-end inoubliable dans l’un des berceaux historiques du ski alpin.» Egg / AT

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Eine Erinnerungsfoto mit (von links) Ma-rio Wittenwiler (SAS GE), Dominik Aerni (SAS BA) und Marc Walpoth (SAS FR).

Genève trifft Grossbritannien (von links): Camen Troller (SAS GE), Nigel Fawkes (BUSC) und Alain Golaz (SAS GE).

Gehört zum Anglo-Swiss wie der Schnee zum Winter: Jojo Stutzer (SAS ZH, mitte) mit Christoph Stäubli (SAS BE, links).

Genossen den Schnee (von links): Bruno Hammer (SAS BE), Martin Kessler (SAS ZH) und Markus Stähli (SAS BE).

Luzerner unter sich: Philipp Weber (SAS ZH) und Aline von Düring (SAS BE), be-reits mit Krawatte für den Renntag...

Die Senioren-Sieger (von links): Jean-Pierre Hertig (SAS GE), Ruedi Fassbind, (SAS ZH), Thomas Baehni (SAS ZH).

Fast an jedem SAS-Anlass dabei: Chri-stoph Schmid (links) und Guolf Gattiker (beide SAS ZH).

Schonten sich beim Apéro: Mathilde Golaz, Alix Marxer (SAS GE) und Simona Candrian (SAS ZH).

Der Apéro zum Abschluss des Anglo-Swiss-ClassicAm Freitag stand beim Anglo-Swiss-Classic die ältere

Garde im Mittelpunkt: Anglo-Swiss-Veteranen und

SAS-ler aus allen Sektionen waren eingeladen, um

die Wette zu fahren. Am Apéro am Abend stiessen

auch die beiden Teams dazu, die den Tag hindurch

zusammen in den Toren trainiert haben und gemein-

sam Ski gefahren sind.

«A toast to the Queen» durfte am Anglo-Swiss nicht fehlen. OK-Chef Markus Almer erhebt das Glas dazu. Egg

Alpin Alpin Alpint

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OK-Präsident Markus Almer (links) stösst mit seinem Vorgänger und «Edelhelfer» Fredi Wittenwiler (beide SAS ZH) auf die gelungene Veranstaltung in Mürren an, für die Wittenwiler gleich mehrmals rekognoszieren gehen musste. Roli Eggspühler

Freuten sich über das Wiedersehen in Mürren: Alistair McDonald (BUSC, rechts) und OK-Chef Markus Almer.

Freuten sich über den Tag im Schnee: Thérèse Obrecht Hodler (rechts) und Martin Hodler (SAS BE).

Jacky Aellen (SAS BE) verrät Eric Favre (SAS GE) die geheimnisumwitterte Teamtaktik vom Vorabend an der Bar.

Beat Walpoth (SAS ZH) als Hahn im Korb zwischen Lilia Almer (links) und Aase Gresvig aus Norwegen.

Der Apéro zum Auftakt des offiziellen Anglo-Swiss-AbendsNachdem das Palace Alpin Hotel kurz vor dem Anglo-

Swiss seine Tore schloss, mussten die Organisatoren

einen neuen Saal «herbeizaubern». Fredi Wittenwi-

ler, der den in Kalifornien lebenden OK-Chef Markus

Almer in der Vorbereitung vor Ort vertrat, wurde im

«Regina» fündig und konnte eine jubiläumswürdige

Lokalität für Apéro und Dinner finden.

Aline von Düring (rechts) und Nicolas Français (links, mit dem Rücken zur Ka-mera) «schützen» den britischen Captain Alistair Mathieson nach einem britischen Ritual. Egg

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The Anglo-Swiss-Race upholds traditional values and unrenounceable virtues

Whilst participating in the Anglo-Swiss-Races and the traditional cer-emony of the final dinner, I feel that sport in general, and particularly alpine skiracing, gets into other dimensions than those we are fed with day by day.

On the one hand, the spirit of chiv-alrous competition is in accordance with typical British sportsmanship. On the other hand, fun and life-long bonds of friendship represent Anglo-Swiss tradition. This is the es-sence and the real reason why this event has not disappeared from the alpine race-calendar like many other much more important international alpine ski-competitions have done.

Ladies and Gentlemen, Sir Arnold Lunn noted in 1972 «The Anglo-Swiss still remains my favourite race». His remarkable statement applies also to me and I am sure to many Old-Boys and Ladies in the audience.

I would very much like to participate in the 100th Anglo-Swiss anniver-sary in 2025. Therefore I express the hope that this unique event will continue in times to come. In 2025 I will be 80 years old – that is much younger than two friends in the au-dience actually are.

Ladies and GentlemenDear friends

Again a unique match between BUSC and SAS is over and that for the 77th time. I take the opportunity to congratulate warmly the winning BUSC-Team. I must confess that I am not very sad about this result as I am also a member of BUSC. The overall match stands now 48:29 positive for SAS. Again we look back on unforgettable days in good com-pany of old and new friends.

Again – by the way, for the first time since 1938 – we are back in Mürren. On the one hand, the place of origin of our beloved Anglo-Swiss recalls nostalgic memories and exception-al feelings. On the other hand, we have to be very grateful to St. Mo-ritz. St. Moritz is represented today by Mr. Martin Berthod. Dear Martin, thank you very much for more than seven decades of generous hospi-tality and especially for your per-sonal assistance towards the Anglo-Swiss for exactly 30 years.

For the first time, Ladies and Gen-tlemen, for the very first time in the Anglo-Swiss history, the Patrouille Suisse of the Swiss Air Force did honour to our 85th Anniversary. Warmest thanks also to its com-mander Lieutenant-Colonel Daniel Hösli.

To tell you all the facts and stories about 85 years of this unique and more than oldest alpine Team-Skirace this evening would take too much time. Therefore I decided not to tell you about but to write down my thoughts in the next Schnee-hase.

The Anglo-Swiss-Race upholds tra-ditional values and unrenounceable virtues which tend to fall into ob-livion due to increased commercial-ized skiracing.

Address given by Fredi Wittenwiler SAS/BUSC, on

the occasion of the final dinner of the 85th Anglo-

Swiss anniversary.

The one is Jean-Pierre Hertig (*1924). Jean-Pierre is a most faithful participant in the Anglo-Swiss. The other is Ruedi Fassbind (*1923). Ruedi is not only a faithful participant. He was even a member of the winning SAS-team in 1946. Dear Ruedi and dear Jean-Pierre, your presence is a great pleasure and I thank you very much for com-ing to Mürren.

Probably only few of you know the Anglo-Swiss Mürren-Song «The Good Old Times» by Hermann Gurt-ner, co-founder of SAS. I would like to finish my address with three vers-es out of it:

«We were happy on the Hubel, Where we did like to hock,We did love Birg, Bärg u Chnubel, Wie z’Gemschelli d’r Bock.

Bad looser, that we never heard, Där isch no nid erfunden,Sig eina twentieth, fifth or third, Z’lescht ischt i jeda dunnen.

Nu, anyhow! I think, I guess: Mier trinken eis uf en SAS,U lan hei läben immerdar, The good old friends of BUSC and Kandahar!

Cheerio!»

After his speech Fredi Wittenwiler was presented with a hat by Mårten Rød,BUSC-President; which is to remind him of the «birds» of Patrouille Suisse. Egg

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Sir Arnold LunnSir Arnold Lunn (* 18. April 1888 in Madras, Indien; † 2. Juni 1974 in London, England) war ein berühmter britischer Skiläufer, Bergsteiger und Schriftsteller. Er gilt als Pionier des modernen al-pinen Skisports.Sein Vater Henry Simpson Lunn (1859-1939) war (...) Begründer des Reiseunternehmens Lunn’s Travel Agency, das sich später zu Lunn Poly wandelte und heute ein Teil des TUI-Konzerns ist.Der junge Arnold Lunn studierte am Balliol College der Universität Oxford. Er war ein passionierter Bergsteiger und gründete 1909 den Oxford University Mountai-neering Club. Da das Unterneh-men seines Vaters damals auch Wintersportreisen in die Schweiz organisierte, war Arnold Lunn häufig dort anwesend.Er wurde bald ein bekannter Ski-läufer und entwickelte die mo-dernen Regeln der Abfahrt und des Slaloms, die 1921 bzw. 1922 bei den britischen Landesmeis-terschaften in Mürren erstmals zur Anwendung kamen und 1928 vom Weltverband FIS übernom-men wurden. Ebenfalls 1928 führte er in St. Anton am Arlberg zusammen mit Hannes Schnei-der das erste Arlberg-Kandahar-Rennen durch. Lunn war auch Organisator der ersten Alpinen Skiweltmeisterschaft in Mürren.Quelle: www.wikipedia.org

Nachgeschaut im Lexikon

Das Arnold-Lunn-Denkmal in Mürren (Achtung: Die Geburtsjahreszahl ist falsch, korrekt wäre 1888).

Markus Almer rief vom Harrass aus zur Rangverkündigung. Egg

Die Patrouille-Suisse im Formationsflug vor den Anglo-Swiss-Gästen. Egg

Chips

Patrouille Suisse mit GagDie Anglo-Swiss-Teilnehmer wa-ren ganz schön überrascht, als die Patrouille-Suisse ihre fliegerischen Kunststücke vorführte. Und Ex-Luft-waffenpilot Fredi Wittenwiler drehte vor der Bergbeiz fast einen Looping vor Freude: Er verschwand kurz, um dem Patrouille-Suisse-Kommandan-ten telefonisch zu danken – denn dieser hatte extra fürs Anglo-Swiss einen Formationsflug via Mürren in die Lauberhorn-Vorführung einge-baut. Egg

Sachdienliche Zweckentfremdung

Nach einem anstrengenden Skitag an einem Apéro stehen zu müssen, ist nicht gerade erholsam. Ja, und da gibt es natürlich passende Lö-sungen: Zum Beispiel, in dem man einen Harrass zweckentfremdet.Die nächste Zweckentfremdung de-monstrierte Markus Almer, als er zur Rangverkündigung des Anglo-Swiss-Classic rief. Von der Harrassen-Ge-werkschaft gingen keine Proteste ein, und so konnte man darüber herzhaft schmunzeln. Egg

Energieeffiziente Wein-Kühlung

MINERGIE® ist in aller Munde: Dieser energieeffiziente Baustandard hilft, die fürs Heizen benötigte Energie zu minimieren und mit den natürli-chen Ressourcen effizient umzuge-hen. Wie man dasselbe fürs Kühlen macht, bewies das Service-Team im Hotel Regina beim Apéro vor dem of-ficial dinner: Statt aufwändig herun-tergekühltem Wasser (also Eis) aus der Maschine setzten sie auf simp-len Schnee. Der liegt vor der Haustü-re und braucht keinen Strom! Egg

Ideale Lösung für müde Beine! Ideale Lösung für kühlen Wein!

Alpint Alpin Alpin

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Wie Aline von Düring das Anglo-Swiss erlebte und wie die Luzernerin (doch noch) zu dieser Ehre kam

«If you ever get the chance to go to the Anglo-Suisse, you absolutely have to go there – it’s too cool!!» Diesen Satz musste ich mir schon unzählige Male anhören, seit ich im SAS dabei bin. Bis ans andere Ende der Welt sind mir Engländer begegnet, die von diesem traditi-onsreichen Happening schwärm-ten. Nicht, dass ich an den Worten gezweifelt hätte – aber erst standen die FIS-Rennen im Vordergrund, ja und dann immer wiederkehrende Verletzungen, bis ich mir irgend-wann dachte: Jaja, dann halt nicht.

Sogar das verheissungsvolle Grinsen einmal quer übers Gesicht habe ich irgendwann nicht mehr gross hinterfragt. Nachdem mir nun doch noch

die Ehre zuteil geworden ist, an diesem grossartigen Anlass teilzu-nehmen, bin ich es, der es unwill-kürlich ein verschmitztes Lächeln auf die Lippen zaubert, wenn ich an das Anglo-Swiss-Erlebnis denke.

*Mürren – ein für die Damen unter uns (und damit 5/7 un-serer Mannschaft) mangels FIS-

Rennen ein unbeschriebenes Blatt. Umso spannender die An-

reise, angefangen bei der Strasse (die genauso gut ans Ende der Welt führen könnte), über die Gondel-bahn bis zum Schneetaxi… – sicher, am richtigen Ort gelandet zu sein, war ich mir erst, als ich im Hotel Eiger auf andere SAS-ler traf. Umso wärmer das Welcome. Die Briten waren auch schon dort: Nach einem gegenseitigen «abtasten» mit eini-gen verhaltenen Smalltalk-Sätzen, war die anfängliche Schüchternheit bald verflogen – wobei die Hotelbar sicher ihr Nötiges dazu beigetragen hat…

Eigentlich hätte Aline von Düring schon vor Jahren im

SAS-Team stehen müssen, das gegen den BUSC an-

tritt. Doch die Luzernerin verletzte sich 2004 schwer

und kann erst wieder seit diesem Winter schmerzfrei

Ski fahren. Die Berner Co-Präsidentin erlebte die

Tage in Mürren sehr intensiv, wie ihr Erlebnisbericht

zeigt.

Mürrens Pistenschatz wurde am Donnerstag vollumfänglich inspi-ziert – beide Teams gemeinsam, versteht sich. Dabei wurde sicher auch der eine oder andere Fah-rercheck durchgeführt und heim-lich erste Strategiepläne für den Samstag geschmiedet (und es war wahrscheinlich das erste Mal, dass die Engländer ihren sicheren Sieg hinterfragten oder sich zumindest nicht mehr wunderten, dass wir SAS-ler es wagten, mit fünf Frauen anzutreten). Als Pflichtprogramm war nachmittags selbstverständlich gemeinsames Whirlpoolen ange-sagt, wegen ungemütlichen Mitei-gentümern nur leider nicht im Ho-telwhirlpool. Was die Sache jedoch nicht weniger unterhaltsam machte, und sich manch einer vergass beim Badespass. Zwar war ein sinkender Wasserspiegel nicht zu verhindern, aber immerhin waren die Nasen dann zum Glück doch nicht gebro-chen. Am reichhaltigen Apéro hatten wir am Abend die Ehre, die Classic-Fahrer unter uns zu haben – die Anglo-Suisse Gruppe wuchs zu einer beachtlichen Runde heran, in der wir Athleten mit grossem Interesse empfangen wurden, aber auch den Geschichten aus dem Nähkästchen erfahrener SAS-ler und BUSC-ler lau-schen durften.

*Am Freitag verfolgten wir mit Stau-nen den Kampfgeist der Classic-Fahrer und stimmten uns mit ein paar Slalom-Stangen auf den be-vorstehenden Wettkampf ein. Nach dem Mittagessen versammelten sich die Teams auf dem Schilthorn, der Plan: die Inferno Strecke ohne Halt bis nach Lauterbrunnen! Eine in der Tat abenteuerliche Abfahrt, insbesondere mit einem wilden Kilt unter den Fahrern, der nota be-

Alpin Alpin Alpint

Aladair McDonald und sein Kilt. Egg In der Disco des Hotels Eiger...

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Alpint Alpin Alpin

ne doch der einzige war, der ohne «Stillstand» ans Ziel gelangte. Nicht ganz freiwillig verpassten wir unse-ren Skiern auf den letzten Metern nebst einem neuen Kantenschliff, leider auch ganz interessante Struk-turen. Wären wir gnadenlose Takti-ker gewesen, hätten wir wohl nur die Briten unter der Absperrung hin-durch gewunken. Tja. Nächstes Mal vielleicht...

*Der grosse Wettkampftag. Die Pis-te war steil, lang, die Torabstände gross und es war schwierig einzu-schätzen, was einen da genau er-wartete. Genau so verhielt es sich auch mit der gegnerischen Mann-schaft. Zugegeben, hatten wir ja mit fünf Frauen schon nicht die geballte Muskelkraft am Start, dafür eini-ge von uns mehr Erfahrung in den Beinen als die eher jungen Briten. Beiden Teams war bewusst, es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen – wir müs-sen alles geben, um die anderen zu schlagen!

*Dementsprechend die Stimmung am Start. Aber immer fürs Team. Alleine gibt’s nicht. Captain Nico-las hat uns tatkräftig mit taktischen Anweisungen angefeuert und wir waren zum Angriff bereit – für den SAS! Sieg hin oder her wurden wir dann jedenfalls nach dem Skifah-ren Teil der Geschichte, als wir vor

dem Hotel Jungfrau, bei einem aus-giebigen Fotoshooting die Bilder von anno 1925 nachahmten und uns vor genau gleicher Kulisse, in allen möglichen Posen ablichten liessen. Eine gute Einstimmung auf das obligatorische Whirlpool-Tref-fen mit Champagner!! Wobei sich der einzige Nachteil des neuen Aus-tragungsortes bemerkbar machte – den Hotelier werden wir an dieses Ritual wohl erst noch gewöhnen müssen...

*Bevor wir wussten, wie uns ge-schieht, stand dann auch schon der grosse Gala-Abend vor der Tür und damit der letzte offizielle Programmpunkt des diesjährigen Anglo-Suisse. Die Spannung war gross, denn die wenigen Zeiten, die wir hatten, liessen keine Vor-hersage zu. Und um ganz ehrlich zu sein, war nebst der Enttäuschung auch ein ganz kleines bisschen Er-leichterung dabei, als schliesslich die Briten den begehrten Pokal er-hielten! Denn wie hätten sie denn das bitte der Königin erklären sol-len, gegen fünf Frauen verloren zu haben… (Sie hätten wahrscheinlich einfach nie wieder einen Kilt tragen dürfen!). Marc Walpoth hat dann auch noch für das nächtliche Schlit-tenfahren gesorgt, wofür wir Damen uns gekonnt den Skianzug über die Abendrobe stülpten, die guten

Briten hingegen einfach ihres Kilts entledigten…

*Es war auf jeden Fall ein unvergess-liches Erlebnis der ganz beson-deren Art. In jeder Hinsicht – die Geschichte, die Traditionen, die Gebräuche, die Begegnungen und nicht zuletzt auch dank der Pat-rouille Suisse, die für uns täglich mehrere Ehrenrunden flog. Es war für mich eine einmalige und eben-so grossartige Erfahrung, an einem so traditionellen Event dabei zu sein, den Wettkampf aber auch das Rahmenprogramm als Team zu be-streiten. Eigentlich schade, ist diese Form von Wettkampf nicht gebräuch-licher. Es tut gut, sich selber für ein-mal weniger wichtig zu nehmen als die Gemeinschaft – zumindest auf der Piste…

*Wir haben von den 5 Tagen in Mür-ren 85 Jahre Geschichte, unzählige lustige Erinnerungen, viele neue Freunde, zwei Kater (einen Muskel- und leider sonst noch so einen…) und eine knappe Niederlage mit-genommen. Und so wird wohl auch uns nichts anderes übrig bleiben, als mit all den Erfahrungen an die Nächsten zu treten, zu sagen «If you ever get the chance to go to the An-glo-Suisse, you absoluteley have to go there – it’s too cool!!» und dann ganz breit zu grinsen. Aline von Düring

...kamen sich die Teams immer näher... ...und nach dem Rennen auch! MWa Im Whirlpool unter Wasser. zVg

Das Schweizer Anglo-Swiss-Team im Jahre 2010, am selben Ort und ähnlicher Pose wie... ...das «Swiss Team» im Jahre 1925. Archiv

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Le premier n’était autre que la légendaire rencontre des Anglo-Suisse, qui revenait après plusieurs années d’exil dans le berceau qui avait vu les premiers SASlers se me-surer à leur pendant anglais: Mür-

ren perché sur les hauts falaises des Alpes bernoises. Tandis qu’à 77 km de là se déroulait la non moins traditionnelle et unique coupe SAS de slalom de la saison à Jaun, or-ganisée conjointement par les sec-tions de Genève et de Fribourg.

D’abord le grand dilemme...Et voilà que le dilemme s’est posé à deux membres des sections sus-mentionnées (GE et FR)… Pouvait-on trahir sa section en lui préférant un évènement qui, pour une fois, se

déroulait à proximité du territoire romand?

...puis la décision: On fait les deux!Après mûre réflexion, à l’aide d’études scientifiquement et léga-lement approfondies (cf tableau à gauche), ces deux fous prirent le pari de couper la poire en deux et de courir un total de six manches de géant/slalom sur un week-end, de participer à trois remises de prix, de porter quattre paires de ski et de ne dormir, par conséquent, que douze heures en trois jours ! Bilan: Deux bouteilles de champagne, un bouchon SAS-BUSC, un pack de meringue, bleus et hématomes et beaucoup de sommeil en retard… mais quel week-end !

Vive le ski !Vive le SAS !

Caroline Falciola & Marc Walpoth

Deux évènements durant le même week-end, 16/17 janvier 2010

Mürren vs. Jaun – Dissertation sur un choix cornélienLe calendrier de la saison SAS 2009-2010 aura

généré des choix cornéliens de participation évène-

mentielle. En effet, en ce mois de janvier 2010, deux

évènements de taille tombaient le même week-end.

Pro / Contra

«Bilan»

Anglo-Swiss Mürren231 km, 2h27 de route

Hôtel 2* sans douche, ni WC

200.- CHF / nuit

Coupe du Monde du Lauberhorn, avec Patrouille Suisse volante

Sociale, festive

Black tie

Grand beau

Ensoleillée

Chaussettes SAS-BUSC (1 paire / pers.)

Repas traditionnel des Anglo-Suisse et multiples toasts cérémo-niaux au kirsch

Pistes de rêve, ainsi que l’Inferno Run

2 manches de géant, 2 manches de Super-G et 2 manches de slalom

Equipe de 6 actifs SAS, équipe de 6 actifs BUSC, AH SAS/BUSC

-

Luge à foin pour 4 passagers avec des Anglais fortement dénudés

Boîte de nuit, hôtel Eiger, fermeture 4h00

Eiger, Jungfrau et Mönch

2 bouteilles de champagne 1 bouchon SAS-BUSC 2 podiums

Coupe SAS Jaun137 km, 1h36 de route

Dortoir

gratuit (contre labeur)

Bains de la Gruyère avec sauna / hammam

Bon enfant, familiale

Euh…

Soleil, pluie / neige

Ombre (la piste ne se nomme pas «Schattenhalb» pour rien…)

Champagne avec diamant ou zir-con à pêcher au fond des flutes

Excellentes saucisses, soupes de chalet et hot dog à la buvette

Piste de slalom parfaite et variée

4 manches de slalom (Coupe régionale Fribourgeoise, Masters’ Cup, SwissSki)

de 9 à 99 ans, mélange de clubs et de générations

Garde-porte, lissage, piquets, te-nue de la buvette, etc.

Essais de ski de fond pour compléter le «Marathøl»

Pour cause de boîte de nuit ayant mis la clé sous la porte en 2006, brillante improvisation d’une «party» à la colonie, heure de fer-meture inconnue (oubliée)

Les Préalpes fribourgeoises

1 paquet de meringues de Gruyère 1 podium

CritèreDistance de-puis Genève

Logement

Prix

Activités à proximité

Ambiance

Dress code

Météo

Exposition de la piste

Cadeau d’inscription

Repas

Ski

Courses

Public

Tâches

Activité extra

Party

Paysage

Gains accumulés

Samedi soir: Marc Walpoth (à gauche) et Caroline Falciola à Mürren. Mathilde Golaz

Dimanche matin: Marc Walpoth (à gau-che) et Caroline Falciola à Jaun. ECl

Alpin Alpin Alpint

Page 13: Nr. 77 - März 2010

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Bälliz 48, 3600 Thun Tel. 033 252 22 22

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sas_magazin_2009.qxp 09.03.09 11:08 Seite 1

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La préparation d’une telle mani-festation n’est de loin pas des plus reposantes; autant dire que la dou-zaine de fonctionnaires n’a pas été de trop vendredi après-midi. Au programme notamment: transport du matériel jusqu’à la piste, avec le concours non négligeable de la dameuse gracieusement prêtée par les remontées mécaniques, instal-lation du chronométrage et de la buvette, balisage et piquetage de la piste, le tout sous la houlette de professionnels et d’organisateurs dévoués. Après une demi-jour-née chargée, une fondue bourgui-gnonne au restaurant du Parc à Charmey s’est révélée idéale pour requinquer les troupes, accompa-gnées d’autres SAS-lers arrivés pour le week-end.

*Le samedi a offert aux participants de la course un temps couvert et re-lativement frais, ce qui a permis de conserver la piste en parfait état au fil des slalomeurs. Grégory Braillard (SAS FR) et Stéphane Dorsaz (SAS GE), principaux responsables so-lidement épaulés par leurs prési-dentes respectives, Emily Clément et Géraldine de Gautard, ont géré avec brio tous les défis que l’on peut rencontrer lors de pareilles manifestations. Sous leur conduite et celle du juge-arbitre Luc Girardin (SAS GE), les fonctionnaires se sont pour leur part dépensés sans modé-ration afin de participer à la réussite de l’événement, en tant que juges de portes, lisseurs et autres emplois essentiels au bon déroulement de la course.

*Côté résultats, les quelque 130 skieurs présents au départ se sont donc succédés sur une piste de qualité, dont la neige est cependant devenue particulièrement dure et rapide, jouant des tours à plusieurs

compétiteurs. Les plus jeunes se sont affrontés en grande partie pour la Coupe fribourgeoise, tandis que les adultes se sont livrés un combat à l’occasion de la Coupe Masters. Les SAS-lers présents – une qua-rantaine – figuraient dans la plupart des catégories et se sont placés plus qu’honorablement au classe-ment, comptant également pour la Coupe SAS. Le public, motivé par le speaker et piqueteur Éric Bersier (SAS FR), a ainsi assisté à un dé-filé de coureurs de tous âges et de tous horizons – à titre d’exemple, le benjamin s’est élancé à tout juste 15 ans alors que le coureur le plus sage et le plus expérimenté a franchi la ligne d’arrivée du haut de ses 89 ans (!).

*Le repas du week-end a eu lieu au Restaurant de l’Étoile. Une tren-taine de SAS-lers y a pris part dans un climat festif. Le menu a réjoui les papilles délicates tout comme les exigeantes par ses saveurs volon-tairement fribourgeoises. Quelques SAS-lers ont ensuite prolongé la soirée à la colonie de vacances, quartier général des organisateurs, où une disco avait été improvisée;

les plus valeureux se sont endormis tôt le matin.

*Dimanche, la météo a eu raison d’un bon nombre de skieurs. En effet, un temps plutôt découra-geant – la limite pluie-neige variait entre le départ et le milieu du par-cours – a rendu les conditions peu enthousiasmantes. L’équipe d’en-tretien a néanmoins pu garantir un état de piste tout à fait satisfaisant, permettant aux plus téméraires de s’affronter sans retenue. Comme la veille mais cette fois assistée d’Isa-belle Chassot (Conseillère d’État fribourgeoise), Pascale Bertossa (SAS GE) a géré de main de maître la remise des prix composée d’une large palette de récompenses grâce à divers sponsors et bienfaiteurs – la bijouterie La Marquise Clément a, par exemple, décerné un prix aux skieurs les plus réguliers du week-end.

*Ces deux jours au Jaun ont donc été un franc succès, car malgré une mé-téo capricieuse, l’atmosphère du SAS était bien présente: un événement sportif et ouvert à tous, le tout dans un esprit amical et généreux.

Coupe SAS GE/FR à Jaun – 16/17 janvier 2010

Ambiance unique dans l’enclave alémaniqueLe week-end de slalom organisé par les sections

de Fribourg et Genève s’est déroulé de la meilleure

des manières – une large affluence a démontré la

popularité de l’événement, et son ambiance unique a

contribué à la réussite de ces deux journées de ski.

Alpin Alpin Alpint

De Sébastien Zulian

Combat dyna-mique dans les piquets sur la piste du «Schat-tenhalb». RHo

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Alpint Alpin Alpin

Zwei Wochen vor dem diesjährigen Bebbi-Cup* haben die Berner und Basler SAS-ler nicht schlecht ge-staunt, als es hiess: «Das Skiclub-haus bleibt mangels Betreiber lei-der geschlossen». Jeder, der schon mal am Eggli-Lift in Saanen war, weiss dass dort eine Alternative zur Verpflegung nicht wirklich vorhan-den ist. Doch wohin bloss mit all den hungrigen Rennfahrern, Hel-fern und geistigen Unterstützern? Wo gesellig über den ersten Lauf sinnieren, gefrorene Finger und Ze-hen aufwärmen und eventuell sogar gemütlich ein paar Sonnenstrahlen tanken???

*Nachdem im Organisationskomi-tee einstimmig entschieden wurde, dass mindestens der Glühwein für das «Sie & Er»-Rennen nicht fehlen darf, stellte sich Jacqueline «Jacky» Aellen kurzerhand zur Verfügung, für Speis und Trank zu sorgen. So wurde aus «Frau Architektin» für ein Wochenende «Fräulein Imbiss». Und es dauerte nicht lange, bis am Samstag nach dem ersten Lauf – der dank der zahlreichen und fleissigen Helfer beinahe pünktlich und rei-bungslos über die Bühne ging – die Rennläufer Jackies Bude stürmten und Hot Dogs, Sandwichs und Sup-pe über den Tresen wanderten wie frische Weggli.

*Aber die feine Bündner Gerstensup-pe und die frischen Hot Dogs alleine waren es nicht, die das Wochenende zu einem erfolgreichen Anlass mach-ten. Das Wetter zeigte sich wider

aller Vorhersagen von seiner Son-nenseite, und auch die Piste hat sich mit dem wenigen Schnee, den sie zu bieten hatte, wacker geschlagen unter den annähernd 120 Fahrern, die an den Start pilgerten. Und so kämpften sich die Fahrerinnen und Fahrer von 4 bis 89 Jahren mutig durch die Tore.

*Traditionsgemäss fand am Samstag das «Sie & Er»-Rennen statt, bei dem stolze elf Paare um die Wet-te carvten und küssten. Allerdings wurde gerade letzteres bei der Sie-germannschaft bemängelt, und ei-nen «Sie & Er»-Sieg ohne formgül-tigen Kuss konnte die Jury natürlich nicht ohne weiteres akzeptieren. Deshalb wurden die schnellsten zwei Paare am obligaten Fondue-Abend vor versammelter Gesell-schaft noch einmal mit Startnum-mern ausgerüstet und im Wettlauf durch die Wirtschaft gehetzt. Die beiden Herren hatten dabei aller-dings – sehr im Gegensatz zu den Damen – den Kampfgeist längst durch ihre SAS-Kravatte ersetzt und liessen sich durch diese sportliche Extrarunde nicht aus der Ruhe brin-gen: Sie trafen sich an der Bar und marschierten im Gleichschritt und triumphierend mit zwei erbeuteten Bierchen über die Ziellinie. Dank grosszügiger Sponsoren gingen am Sonntag, nach einem erneut gelun-genen Rennen, schliesslich nicht nur die Schnellsten mit einem klei-

nen Präsent nach Hause. Aber es waren hoffentlich nicht die einzigen, die sich zufrieden auf den Heimweg machten!

*Als die letzten Würstchen aus der Hot-Dog-Pfanne verschwunden waren, räumte dann auch Jacque-line das Zelt. Das brauchte zwar seine Zeit, aber der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt – selbst wenn dabei kein grosser Gewinn heraussprang, immerhin waren al-le Helferkosten gedeckt und damit ein grosser Kostenpunkt in der Bi-lanz eingespart. Auch Jacquelines persönliche Bilanz fiel positiv aus,

denn sie ist um eine bedeutende Erkenntnis reicher: Verhungern wird sie auch in schwierigen Zeiten als Architektin nicht – nachdem der Zeitnehmer genüsslich seine Gers-tensuppe geschlürft hatte, wandte er sich zur Bar und rief: «Jacky, ich weiss gar nicht warum du studiert hast; du kannst ja kochen!» Für sei-nen eigenen Kochherd wird er sich wohl leider trotzdem eine andere suchen müssen... Aline von Düring

Bebbi-Cup* in Saanen, 6./7. Februar 2010

Frau Architektin wird zu Fräulein Imbiss

«Chez Jacqueline»Liebe SAS-ler gross und klein,

der Skiclub Saanen lässt uns heuer ganz allein,

deshalb heisst die flotte Blonde euch willkommen,seit so nett und tretet ein.

Was würde euch denn gut bekommen,darfs ne warme Suppe sein?

Auch Kaffee und Kuchen sind Programm,das stärkt den kleinen aber auch den grossen Mann.

Für die Durstigen gibt’s gar einen Holdrio - nur das Bier bestellt doch bitte anderswo!

Hochbetrieb in der Buvette «Chez Jacqueline»: Jacky Aellen serviert in voller Konzen-tration einen randvollen Teller Gerstensuppe. Daniela Strässler

«Jackie, ich weiss gar nicht warum du stu-

diert hast, du kannst ja kochen!»Johnny Wyssmüller, Zeitnehmer

* zur Basler Ortho-graphie

«Bebbi» schreibt sich gemäss den Üblichkeiten der Basler Orthographie mit Doppel-B: Also «Bebbi», und nicht «Beppi». Red

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Just wenige Tage bevor Simon Am-mann, Didier Défago und Dario Co-logna die Schweiz mit ihren Gold-medaillen in Vancouver zu einer «kompletten» Wintersportnation machten, ging der SAS in der Len-zerheide bereits ähnliche Wege: Zum besseren Verständnis unter alpinen und nordischen SAS-lern wurde am 13./14. Februar erstmals gemeinsam ein Anlass durchge-führt. Der SAS besteht bekanntlich aus alpinen und nordischen Sport-lern. Zu oft leben diese aneinander vorbei, ihre Wettkämpfe finden an unterschiedlichen Daten und Or-ten statt. Man kennt sich, aber nur vom Sehen. Auf Initiative von Mario Peng und Magnus Bergaplass, bei-des nordische Mitglieder des SAS Zürich, hat sich dies nun geändert. Zusammen mit Mauro Gruber und Gaudenz Flury waren sie für den

ersten SAS-Event – ausserhalb der U-Games – mit alpinen und nordi-schen Wettkämpfen zuständig. Ins-gesamt 30 Personen nahmen am Langlauf-Einzelrennen am Samstag und dem Team-Sprint am Sonntag teil. Auch einige «gelernte» Alpine nutzten die Gelegenheit, sich beim allerersten SAS-Langlauf-Cup auf den ungewohnt schmalen Langlauf-Skis zu versuchen. Zu den Mutigen gehörten Richard Dold (SAS Zürich) und Silvan Bözinger (SAS Fribourg). Ebenfalls am Start dabei war der ehemalige Zentralpräsident Marc Russenberger vom SAS Zürich. Er ist aber ein sportliches Multitalent, der aufgrund seiner Vielseitigkeit nicht als waschechter Alpiner angesehen werden kann.

Gaudenz Flury unwiderstehlich«Ich habe extra für den Anlass zwei, drei Mal geübt», gab sich Silvan Bözinger vor dem Start tapfer. Im Wettkampf musste er die Profis aber gleich vom Start weg ziehen lassen – der Massenstart wurde mit dem Schwenken einer Norwegen-Fahne ausgelöst. Für die Männer galt es drei Runden à drei Kilometer zu ab-

solvieren, für die Frauen deren zwei. Mark-André Kessler war das einzige Kind im Feld. Der Sohn von And-reas Kessler (SAS Zürich), CEO der Odlo Sports Group und mit dieser Hauptsponsor des Langlauf-Cups, durfte eine Distanz von einer Runde laufen. Als die langsamsten Läufer die erste Runde hinter sich gebracht hatten, liefen die Spitzenläufer schon fast wieder auf die Ziellinie ein. OK-Mitglied Gaudenz Flury zeig-te sich im Sprint unwiderstehlich. Er gewann vor Jonas Bürgler und Tobias Lutz (beide SAS Zürich). Bei den Frauen gewann Antonia Bünter, ebenfalls vom SAS Zürich.

Bruhin / Candrian wie im VorjahrZur gleichen Zeit verteidigten am Hang gegenüber, auf der offiziellen Silvano-Beltrametti-Weltcup-Piste, Björn Bruhin und Simona Candrian ihre Titel als Alpine Zürcher Hoch-schulmeister. Wie schon am Sams-tag erwartete die Athleten auch am Sonntag wunderschönes Wetter und strahlender Sonnenschein. Den Team-Sprint gewannen Arno Peng, der Bruder von Mario Peng und des-sen Freundin Kathi Janach. Gleich dahinter klassierten sich Mario Peng und Jasmine Forster. Disziplinen-übergreifend nahm Gaudenz Flury danach auch am Sie & Er-Rennen der alpinen teil. Gewonnen wurde dieses aber von Patrick Boner und Eliane Volken. «Es war ein super Event, hof-fentlich können wir ihn im nächsten Jahr wieder durchführen», so Mag-nus Bergaplass. Mario Wittenwiler

Züri-Cup / ZHM mit nordischer «Erweiterung»

Langläufer und Alpine am selben EventDer SAS Züri-Cup (wie bis anhin mit ZHM) wurde um

den ersten SAS Langlauf-Cup erweitert. Zum ersten

Mal überhaupt führten alpine und nordische SAS-ler

einen gemeinsamen SAS-Cup zusammen durch.

Gaudenz Flury, der spätere Sieger, noch inmitten des Feldes. MWi

Alpin Alpin Alpint

Der Alpine Richard Dold vor dem Start auf den sch-malen Latten.

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† Christian Widmer (27)Christian Manuel Widmer, der Leiter des Berner SAS-Trainings, ist mit 27 Jahren an seinem Krebsleiden gestorben. Bei Christian wurde vor rund einem Jahr ein bösartiger Gehirntumor entdeckt. Dennoch war er zuver-sichtlich, dass die Behandlung ihm noch einige Lebensjahre bescheren würde und er sein Medizinstudium bald fortsetzten könnte. Doch es kam anders.Christian war ein begeisterter Sportler und ein sehr wertvolles und zuverlässiges Clubmitglied. Er war jedoch nicht ein Mann der grossen Töne, sondern en-gagierte sich lieber im Hinter-grund: So war er für die Kom-munikation mit dem Unisport zuständig und auch auf dem Stoos an der SHM mehrmals als Helfer dabei. ABü / Red

Nekrolog

Insgesamt acht «einheimische» Zürcher SAS-ler (Urs Hottiger, An-dreas Kessler, Martin Kessler, Ro-bert Kessler, Ueli Moor, Christoph Schmid, Hans-Ruedi Strässler und Marc Russenberger) luden zum tra-ditionellen SAS Weihnachtsapéro in das über der Lenzerheide thronen-de Bergrestaurant Acla Grischuna ein.

60 Teilnehmende aus allen AltersgruppenSie freuten sich sehr, dass mehr als 60 Personen – SAS-lerinnen und SAS-ler aller Altersgruppen mit und ohne Anhang – den Weg von Klosters, Davos, Laax und Chur ge-funden haben. Bei Bündner Platte und hausgemachter Gerstensuppe gab es ausgiebig Gelegenheit zu

interessanten Gesprächen. Höhe-punkt der Veranstaltung war die Versteigerung des Skatingskis, den Langläufer Remo Fischer (Bruder von Boris Fischer, SAS ZH) an den Olympischen Spielen in Vancouver im 15km-Rennen einsetzte. Auf der Lenzerheide überreicht wurde ledig-lich ein «Platzhalter». Die Übergabe des Originalskis erfolgte (logischer-

weise...) nach den Olympischen Spielen.

Nächstes Jahr in DavosDer Anlass ging wie üblich viel zu schnell vorüber, aber immerhin mit der Vorfreude auf den SAS Apéro in der Altjahrswoche 2010, der turnus-gemäss wieder in Davos stattfinden wird. Urs E. Hottiger

SAS Weihnachtsapéro auf der Lenzerheide, 27. Dezember 2009

Eine Hochburg des SAS in GraubündenDer bereits zur Tradition gewordene SAS Apéro zwi-

schen Weihnachten und Neujahr fand dieses Mal auf

der Lenzerheide statt. Der Anlass war mit über 60

SAS-lerinnen und SAS-lern sowie PartnerInnen ein-

mal mehr ein voller Erfolg.

Die SAS-lerinnen und SAS-ler vor der «Acla Grischuna» auf der Lenzerheide. zVg

Seksjoner Sections Sektionen

Vorschau

Loire-VeloausflugJan Wellensiek, der ehemalige Sektionspräsident des SAS Fri-bourg, hat in der schönen Umge-bung der Loire-Schlösser einen Velo-Ausflug organisiert. Vom 17. bis 20. Juni 2010 absol-vieren wir eine kleine und zwei grosse Touren und besuchen dabei Schlösser (inkl. Amboise) und Weingüter. Unsere Basis wird das Hotel Le Fleuray sein, welches zwischen Blois und Or-léans liegt. Für diesen einzigartigen SAS-Anlass stehen maximal 30 Plätze zur Verfügung. Eine Vorreservati-on bis Ende März 2010 ist obliga-torisch. SBö

Das detaillierte Programm befindet sich im Internet (www.sas-ski.ch/fribourg). Bei Fragen gibt Jan Wellensiek gerne Auskunft ([email protected]).

Anmeldungen bitte per E-Mail an die Ad-resse [email protected].

Spezielles Geschenk...An den Ski-Weltmeisterschaften in Val d’Isère fuhr Lindsey Vonn (USA) ihrer Konkurrenz in den Speed-Disziplinen um die Ohren. Bei den Siegesfeierlichkeiten zeigte sich bei Vonn aber ein gewisses Defizit in der eher technischen Disziplin des Flaschen-Öffnens. Der Dau-men der Amerikanerin hatte eine tiefe Schnittwunde, eine Sehne war durchtrennt. Soweit die Ge-schichte, nun zum Aktuellen: In der Weihnachtsausgabe fragte die «Neue Luzerner Zeitung» bei der Schweizer Spitzenfahrerin Fabien-ne Suter nach, wem sie welches Weihnachtsgeschenk machen wür-de. «Ich würde Lindsey ein Victo-rinox-Sackmesser mit integriertem Korkenzieher schenken, damit sie sich das nächste Mal beim Öffnen der Champagnerflasche nicht mehr verletzt!», meinte sie trocken. Egg

Chips

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«Habe gehört du gehst 4 Wochen nach Australien» – «Ja warum, cool gäll?» – «Gehst du reisen und surfen und etwas in den Outback, nehme ich an?» – «Nein ich gehe Langlaufen!» – «Waaas?! Hat es in Australien Schnee?» – «Ja genau das will ich herausfinden :-) ». So und ähnlich haben sich im Som-mer 2009 diverse Gespräche abge-spielt! ...wer im (Schweizer) Som-mer in den (südlichen) Winter geht, erlebt wirklich die lustigsten Dinge. Kein Wunder, denn am anderen En-de der Welt stehen die Jahreszeiten auf dem Kopf!

*Zusammen mit Valerio Leccardi aus dem A-Kader von SwissSki woll-te ich also herausfinden, ob es in Australien tatsächlich möglich sei,

Langlaufrennen, ja geschweige denn einen FIS-Continentalcup zu bestreiten. Nach einer etwas unge-wohnt langen Reise erreichten wir Falls Creek, unsere erste Station des Conticups. Auf einer ersten kleinen Joggingtour haben wir schon bald das erste Känguruh entdeckt – es schien gerade etwas am Strassen-rand zu schlafen... Aber wo war sein Kopf?

*:-( Naja, wir sahen dann auch noch einige lebende!

*Bereits zwei Tage nach Ankunft in Australien galt es den ersten Sprint zu absolvieren. Sprinten mit Jetlag ist nicht so ideal, deshalb erkun-digten sich die Einheimischen auch täglich wies uns geht... vor allem,

um abzuschätzen wie ihre Chancen gegen die beiden neu angereisten Schweizer Sprinter stehen. So bas-telten sie auch noch bis am Tag vor dem Rennen an der Strecke her-um, um wo irgendwie möglich den Lokalmatadoren einen Vorteil zu verschaffen. Ob es was genützt hat ist schwierig zu sagen. Die Austra-lische Sprintmeisterschaften wurde durch einen Schweizer Dreifachsieg «überschattet», wobei ich mich mit dem dritten Platz hinter Valerio und dem zwei Wochen vorher angereis-ten Walliser Thomas Diezig begnü-gen musste.

*Tags darauf absolvierten wir einen 30km Massenstart, welcher mit Jet-lag und einem Sprint in den Beinen ganz schön an die Substanz ging. Noch am selben Tag setzten wir uns in den Subaru eines australi-schen Kollegen und erhöhten den Kilometerstand seines Wagens von 440 000km um weitere 500km (Ja, mit den Distanzen mussten wir uns etwas umgewöhnen. 500km ist mehr als Genève – St.Margrethen, für die Australier aber etwa, wie wenn wir von Davos-Platz nach Davos-Wolf-gang fahren!)

*Heil in Perisher angekommen be-zogen wir zusammen mit der in Davos wohnenden Katie Calder unsere Unterkunft in der Lodge

Gaudenz Flury, die Sprint-Rakete des SAS-Langlauf-

teams, hob letzten Sommer in den Winter ab: Der Da-

voser bestritt diverse Wettkämpfe in Australien und

nahm an den «Winter Games» (siehe SAS-Magazin

Nr.74) in Neuseeland teil, wo er im Sprint die Bronze-

medaille gewann. Hier sein Erlebnisbericht.

Langläufer Gaudenz Flury in Australien und Neuseeland Wenn mitten im Sommer plötzlich Winter istGaudenz Flury (2.v.r.) im hart umkämpften Sprint an den Winter Games in Neuseeland. Image.net

Gaudenz Flury (2.v.r.) in Neusee-land im Sprint, der auch eine Abfahrt war.

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des Canberra Alpine Clubs. Wir drückten den Altersdurchschnitt um ca. 10 Jahre und wurden dann täglich von den Clubmitgliedern vollgelab...

*Perisher ist einigen SAS-lern nicht unbekannt. Das grösste Skigebiet der Südhalbkugel ist die Heimat des legendären Pub-to-pub-Race, aus welchem 1995 das SAS-Marathøl hervorging.

*Ende Woche bestritten wir zwei weitere Rennen des Conticups bei sehr misslichen Bedingungen. Beim 15km klassisch Einzelstartrennen bekamen wir es mit einem australi-schen Wintersturm, zu tun – leider nicht mit Schnee, sondern Regen um den Gefrierpunkt. Dabei war es relativ schwierig, die Stöcke neben und nicht die ganze Zeit zwischen die Skis zu stecken. Zudem wars mein erstes Mal auf Langlaufskis mit Sturmbrille...

*Direkt danach setzten wir uns, leicht unterkühlt und mit viel Regenwas-ser im Gepäck, in den nächsten Bus nach Canberra und ins Flugzeug nach Sydney. Beim Check-in staunte ich nicht schlecht, als mein Gepäck statt der erlaubten 23 kg (inkl. Ski-sack!) über 35kg wog und das Über-gepäck nicht zahlbar gewesen wä-re. Mit ein paar routinierten Kniffs

funktionierte es dann doch – den Skisack gibt man in solchen Situati-onen beim «Oversize» auf, da kann man einfach alles Schwere mit rein-stopfen :-)

*Am nächsten Tag war das Ziel Queenstown bzw. die Snowfarm, das Langlaufmekka in Neuseeland. Dort genossen wir zusammen mit der Kanadischen Olympiamann-schaft die traumhaften gut 30 km Loipen. Nach zwei Tagen im Bett (mit etwas Fieber) und einem weite-ren Trainingstag absolvierten wir im Rahmen der «Winter Games» (dem bedeutendsten Wintersport-Event der südlichen Hemisphäre) zwei weitere FIS-Rennen: Beim Sprint lief es mir gut, und ich konnte mich mitten in die kanadische Mann-

schaft auf den dritten Platz durch-kämpfen. Tags darauf beim 10km Skatingrennen war die Luft etwas draussen. Und schon gings wieder zurück nach Australien zum Kanga-roo Hoppet!

*Das «Kangaroo Hoppet» ist die ers-te Station des «World Loppets»,

sozusagen der Weltcup der Volks-läufer. Wegen Schneemangel und wirklich katastrophalen Wettervor-hersagen – mit intensivem Regen und stürmischen Winden – wurde die Strecke von 42 km auf gut 20 km verkürzt.

*Bei diesem Rennen kam ich am An-fang ganz gut mit und konnte mich in der ersten Runde in den Top 5 behaupten, musste später aber meinem grossen Reiseprogramm Tribut zollen und fiel im dichten Nebel noch auf den neunten Platz zurück. Speziell an diesem World-loppet wird wohl gewesen sein, dass sich auf der zweiten Runde je-der Athlet allein gefühlt hat, betrug doch die Sichtweite knapp 10 Me-ter – somit hatte man keine Mög-lichkeit, den Gegner zu sehen. So war Valerio Leeccardi im Ziel auch leicht genervt, als er nach seinem schlechten Start erst auf der Rang-liste realisierte, dass er nur wenige Sekunden hinter dem Drittplatzier-ten ins Ziel einlief. Als guter Sprinter wäre bei halbwegs normaler Sicht das Podest also noch locker mög-lich gewesen!

*Nach einer australischen Homeparty gings dann gleich am nächsten Tag ab nach Hause. Fazit: Die Südhalb-kugel ist für Wintersportfans defini-tiv eine Reise wert. Gaudenz Flury

«Waaas? Hat es in Australien Schnee?»

Standardreaktion im Schweizer Sommer...

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Gaudenz Flury (linkes Bild, links) verhinderte einen Kanadischen Drei-fachsieg. Image.net

Die anderen Schnee- und Eis-disziplinen boten an den «Winter Games» viel Ac-tion. Image.net

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Die diesjährigen Titelkämpfe wer-den vom SC Marbach in der Süd-westecke des Kantons Luzern durch-geführt: Der erste Teil war Mitte Januar und wurde mitten im Dorf ausgetragen, der zweite SM-Teil fin-det Ende März statt. Marbach, das ist jene Langlaufhochburg, die mit Sepp Haas 1968 den ersten Schwei-zer Langlauf-Medaillengewinner an Olympischen Spielen stellte und vor 20 Jahren reihenweise Nationalka-derläufer rausbrachte. Die Marba-cher Staffel holte bei den Männern elf Mal in Serie (!) die Goldmedaille – in Anlehnung an Gary Lineckers

legendäre Worte rund um den Fuss-ball hätte das auf den Langlaufsport übertragen in etwa geheissen: «Eine Langlaufstaffel dauert 4 x 10 Kilome-ter, und am Schluss gewinnen im-mer die Marbacher!» (heute sind es 3-er Teams. Red).

Florinett läuft vorne wegDoch diese Zeiten sind vorbei. Mar-bach stellte zwar eine Staffel, aber die hatte mit dem Ausgang des Ren-nens rein gar nichts zu tun. Nicht weniger als drei SAS-Staffeln waren vor den langjährigen Goldhamste-

Langlauf-SM in Marbach, 14.-16. Januar 2010

Drei SAS-Staffeln vor den «Goldhamstern»Die beiden SAS-Staffeln holten an den Schweizer

Meisterschaften wie im Vorjahr Edelmetall. In der

Langlaufhochburg Marbach, die während einem

Jahrzehnt regelrecht Staffelgold hamsterte, gab es

für die Männer Silber und für die Frauen Bronze. In

den Einzeldisziplinen gewann Andrea Florinett zwei

weitere Bronzemedaillen für den SAS.

Die SAS-lerinnen und SAS-ler der Medaillenstaf-feln (von links): Simone Bürgler, Annina Strupler, Andrea Florinett, Mauro Gruber, Gaudenz Flury und Rahel Imo-berdorf. FBi

Langlaufen mitten im Dorf: Gaudenz Flury an den Schweizer Meisterschaften in Marbach. Alexander Walpen

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Page 21: Nr. 77 - März 2010

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rern klassiert. Das SAS-Fanionteam lief (mit Andrea Florinett) auf dem klassischen Startabschnitt so vor-ne weg, wie man es sich früher vom SC Marbach gewöhnt war. Auf den Skatingabschnitten (mit Gaudenz Flury und Mauro Gruber) zeichnete

sich dann immer mehr die Silber-medaille ab. Dass Andrea Florinett als erster zum Wechsel kam, war keine grosse Überraschung. Der Klassik-Spezia-list erfreute sich einer blendenden Form und gewann auch in den bei-den Einzeldisziplinen je eine Bron-zemedaille.

Zwei «neue» MedaillenfrauenBei den Frauen fehlten mit Murie-le Hüberli und Bettina Gruber zwei Leistungsträgerinnen, vom dies-jährigen SAS-Staffelteam hatte nur Rahel Imoberdorf schon einmal auf einem SM-Podium gestanden. Doch Annina Stupler (ihres Zeichens Mit-glied des Genfer Zentralvorstan-des...) und Simone Bürgler mach-ten ihre Sache ausgezeichnet und

brachten die bronzene Auszeich-nung sicher nach Hause. Entsprechende Statistiken fehlen zwar – aber es darf angenommen werden, dass Simone Bürgler die erste doktorierte Athletin ist, die sich an einer Langlauf-SM Edelme-tall umhängen lassen durfte. Und Annina Strupler ist vielleicht die beste Abfahrerin im Feld der Nordi-schen, was bei ihrer Alpin-Vergan-genheit nicht weiter zu erstaunen mag. Mit zweitbester Abschnittszeit wusste sie zu beeindrucken.

Jeder Dritte war ein SAS-ler!So viel zu den Spitzenresultaten, nun zur Breite: Was der SAS an der Staffel in Marbach bot, war stark. Von elf gestarteten Männerteams stellte der SAS nicht weniger als vier Mannschaften. Das spricht für den SAS, und nicht wirklich für die anderen. Denkt man das Ganze mal pessimistisch durch und nimmt an, dass der SAS nur mit einem Team startet, und dazu noch zwei andere Equipen krankheitsbedingt kurzfristig ausfallen... – ja, dann ist man nicht mehr weit vom kritischen Punkt entfernt, wo die Sieger keine SM-Medaillen erhalten, weil nicht genügend Teams dabei waren!

«Alti Säck» hatten viel SpassDas vierte SAS-Team lief unter dem Namen «SAS Bern Alti Säck» und

kam mit einer Viertelstunde Rück-stand auf die vorletzten ins Ziel. Doch es spricht sehr für die «alten Säcke», dass sie sich – dem Pensi-onsalter schon ziemlich nahe – an einer SM dem Starter stellen.

Auch 2. und 3. Team starkDas SAS Team «Junge Schnuufer», in der SAS-Hierarchie auf dem Bron-zeplatz, lag am Ende nur einen Rang hinter dem SC Davos mit den Brüdern Heer, die letztes Jahr an der

Universiade teilnahmen. Und das zweite SAS-Team lief – um Schuh-breite geschlagen – auf den immer noch sehr starken 5. Rang. Zur Zeit hat kein anderer Regionalverband, eine solche Breite in der Spitze zu bieten. Die Zeiten, in denen der SAS von den übrigen Langläufern belä-chelt wurde, sind definitiv vorbei. Nun wäre es aber vielleicht an der Zeit, dass sich jemand bei Teamchef Alexander Walpen bedankt, dass er mit einem solchen Grossaufgebot an die Schweizer Meisterschaften kommt! Roli Eggspühler

Die vierte SAS-Staffel freute sich im Ziel mit einer OK-Helferin (von links): Jörg Roth, Gabriel Schnetz-ler und Reto Brunner. FBi

«Simone Bürgler ist wohl die erste dokto-

rierte Athletin auf dem Podest einer LL SM.»

«Annina Strupler ist die vielleicht beste

Abfahrerin im Feld der Nordischen.»

Nordisk Nordique Nordisch

ResultateStaffel, Frauen: 1. SC Vättis, 49.43.9; 2. SC Les Diablerets, 50:46.2; SAS Bern (Rahel Imoberdorf, Annina Strupler, SImone Bürgler), 51:40.8. Männer: 1. SC Bannalp-Wolfen-schiessen, 1:25:44.6; 2. SAS Bern (Andrea Florinett, Gaudenz Flury, Mauro Gruber), 1:28:21.9; 3. SC am Bachtel, 1:29.28.2; 5. SAS Bern II (Evgeny Bogdanov, Adriano Iseppi, Thomas Nyikos), 1:30:39.4; 7. SAS Bern III – «Jungi Schnuufer» (Fabian Birbaum, Tobias Lutz, Jonas Bürgler), 1:38:38.4; 11. SAS Bern IV – «Alti Säck» (Reto Brunner, Jörg Roth, Gabriel Schnetzler),

1:55:30.2. Klassisch, Frauen (10km): 1. Silvana Bucher, 31.13.0; 7. Rahel Imoberdorf, 32:32.1; 9. Annina Strupler, 32:57.0. Männer (15 km): 1. Toni Livers, 39:28.3, 3. Andrea Florinett, 41:35.8; 13. Gaudenz Flury, 43:45.7; 24. Fabian Birbaum, 49:23.2. Verfolgung, Frauen (10km): 1. Silvana Bucher, 31:14.2; 6. Rahel Imoberdorf, 33:11.0; 7. Annina Strupler, 33:13.0. Männer (20km): 1. Toni Livers, 52:47.9; 3. Andrea Florinett, 55:45.0; 10. Gaudenz Flu-ry, 1:00:36.7; 14. Thomas Nyikos, 1:03:04.0; 16. Tobias Lutz, 1:06:08.6.

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In 4er-Heats peitschen die Langläu-fer ihre schmalen Latten durch ein rasantes Auf und Ab mit Steilkurven und Sprüngen. Die grosse Frage da-bei lautet: Wer schlägt Petter Nor-thug (NOR)? (...der es bekanntlich gar nicht schätzt, in Zielnähe einen Athleten vor sich zu haben...)

Steilkurven statt LoipeSpätestens seit Olympia weiss in der Schweiz eine breite Öffentlich-keit, was Skicross ist. Nach wie vor nahezu unbekannt, da nur zu aus-gesuchten Gelegenheiten ausgetra-gen, ist Langlauf-Cross. Und genau da müssen die Stars durch, bevor sie in die Sommerferien dürfen. Zu viert sprinten sie durch einen Par-

cours mit einem steilen Anstieg, einer schnellen Abfahrt, diversen Schikanen, Steilkurven und mehre-ren Sprüngen. Der Kurs allein ist ei-ne Herausforderung für die Ausdau-erspezialisten auf den schmalen Latten. In den Viererheats kommt

der direkte Kontakt zu den Kontra-henten dazu. Dramatik ist so sicher wie der Spagat beim Zieleinlauf.

Letztmals vor 6 JahrenZum letzten Mal fand Red Bull Nor-diX 2004 in Obertauern (Österreich) statt. Ein gewisser Peter Schlicken-rieder, Olympiasilbergewinner in Salt Lake bewies sich damals als Herrscher der Hindernisbahn und stilvoller Überflieger auf den bis zu zehn Meter weiten Sprüngen. Die Ausgabe 2010 wird mindestens so hochkarätig besetzt sein. Dass Petter Northug als «Red Bull»-Vertragsathlet dabei ist, war frühzei-tig klar: Er ist das «Aushängeschild» der Veranstaltung. Ebenfalls zuge-sagt hat Pietro Piller Cottrer (ITA), der hinter Dario Cologna Olympiasil-ber über 15 Kilometer gewann. Und der 2009 zurückgetretene Tor Arne Hetland (NOR) will es noch einmal wissen, der Sprint-Olympiasieger von 2002 war der erste Dominator der jungen Disziplin über die kür-zeste Langlauf-Distanz. Ein weiterer grosser Name am Start in Davos ist Martin Koukal (CZE), Weltmeister über 50 Kilometer von 2003. An-sonsten ist noch weitgehend offen, wer alles am Start steht – und so hält es sich auch bezüglich einer möglichen Teilnahme des in Davos wohnhaften Schweizer Olympiasie-gers aus dem Münstertal... PD / Red

Red Bull NordiX in Davos am 10. April 2010

Wenn Ende Saison der Skicross nordisch wirdSkicross ist hierzulande seit dem Olympiasieg von

Mike Schmid in aller Munde. Am Samstag nach

Ostern wird die jüngste Olympiadisziplin auch ein

bisschen nordisch, und die besten SAS-Sprinter wol-

len neben dem Norweger Petter Northug mit von der

Partie sein.

Event-Infos

Das Red Bull NordiX wird am Samstag, 10. April 2010 um den Bolgen in Davos durchgeführt. Nach dem Rennen findet im «Bolgen Plaza» eine After-Party mit den Langlauf Stars statt.

www.redbullnordix.ch

Beim Skicross in der Nordischvariante sind die Skibreiten etwas kleiner und die Adrenalinschübe etwas grösser als beim alpinen Original. © Red Bull

Nordisch Nordique Nordisk

FIS-Premiere für Lutz und Birbaum

Die beiden Zürcher Nordisch-SAS-ler Tobias Lutz und Fabian Birbaum sind diese Saison an ihren ersten FIS-Rennen gestar-tet. «Ich freue mich sehr, dass zwei ‹junge Wilde› diesen Schritt gewagt haben», meint Team-coach Alexander Walpen. Red

Red Bull NordiX tangiert SAS-Marathøl

Das SAS-Marathøl ist seit 1995 der traditionelle Saisonschluss für die Studentenlangläufer. We-gen dem Red Bull NordiX ist das Marathøl nun eine Woche früher am 3. April 2010. Red

Neuer OK-Chef ist Mauro Gruber. Wer am Marathøl teilnehmen möchte, schickt eine E-Mail an [email protected].

FIS-Rennen SAS-Marathøl

Tobias Lutz. Alexander Walpen Das SAS-Marathøl in Davos. Archiv

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Im Aufstieg (grosses Bild) und recht geschafft auf der Alpe Cermis. zVg

Chips

Adriano Iseppi und der Aufstieg auf die Alpe Cermis

SAS-Journalist trifft Snowboardlegende

Mario Wittenwiler (SAS GE) ist für den Tages-Anzeiger als Autor tätig. Eine seiner letzten Storys drehte sich um José Fernandes. Fernandes who? Ja, das ist der erste Snowboar-der, der von seinem Sport leben konnte – nur weiss das heute (fast) niemand mehr... Egg

An der Tour de Ski war Adriano Isep-pi (SAS Bern) für das Schweizer Fern-sehen als Co-Kommentator dabei. Wenn er zu Beginn der Übertragung des Finales mit dem steilen Anstieg über die Skipiste auf die Alpe Cer-mis nicht allzu viel sagte, liegt dies kaum daran, dass er nichts zu sa-gen gewusst hätte – aber vielleicht fehlte ihm noch etwas der Atem, denn er war als einer der ganz weni-gen Kommentatoren an den Ort des Geschehens hochgelaufen... Egg

Der «fauxpas» eines Olympia-Journalisten

Der Olympia-Teamsprint der Män-ner war so eine Sache: Da war auf der einen Seite Dario Cologna, der sich abmühte und mit der Konkur-renz mehr als mithielt. Und auf der anderen Seite war Eligius Tamborni-no, der sich abmühte und mit der Konkurrenz nicht wirklich mithalten konnte. Aber er gab sein Bestes und kämpfte wie ein Löwe. Nach dem Rennen fragte man sich in Journa-listenkreisen, ob Tambornino die richtige Wahl für diesen Wettkampf war. Nun, fragen darf man sich ja immer. Dumm ist nur, wenn man dies in Anwesenheit des fraglichen Athleten tut. Bettina Gruber wurde unfreiwillig Zeugin einer solchen Si-tuation: Sie war mit ihrer Teampart-nerin Silvana Bucher und mit Eligius Tambornino beim Nachtessen, als eine Schweizer Journalistenlegende dazustiess (und nicht erkannte, wer alles vor ihm sass): «Der Tambornino war eine ziemliche Fehlbesetzung, oder?», meinte er überzeugt. Egg

SAS-Wochen für alt und jung

AH-Woche in ZermattDie traditionelle SAS Woche ist wie in den vergangenen Jahren in Zermatt, und zwar vom Mittwoch 24. bis Sonntag 28. März 2010 – die Unterkunft ist im Grand Hotel Zermatterhof. Am 26. März ist die Besteigung des Breithorns geplant, am 27. März führt der SAS Lausanne seinen SAS-Cup-Riesenslalom durch. Am Sams-tagabend um 18:30 beginnt der offizielle Abend mit dem Apéro, gefolgt vom Dinner um 20:00 Uhr.

Camp d été in Saas-FeeDas 10. Camp d’été wird dieses Jahr vom 17. bis 22. Juli in Saas-Fee durchgeführt. Ziel ist, dass die 10- bis 17-jährigen Jeune-SAS ihre Renntechnik verbessern und das Geschwindigkeitsgefühl in den Stangen entwickeln kön-nen. Und natürlich steht auch das Entdecken des «SAS-Geists» im Vordergrund. PD / Red

Vorschau

Nordisk Nordique Nordisch

Andrea Florinett Stammgast auf Podium

In den letzten Wintern kämpfte Andrea Florinett mit gesundheit-lichen Problemen – diese Saison wieder mit den Gegnern um den Sieg. An diversen Volksläufen im In- und Ausland wurde der Bünd-ner zum Stammgast auf dem Po-dium... Red

Volksläufe

Im Spurt am König-Ludwig-Lauf. zVg

Page 24: Nr. 77 - März 2010

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Ein Dutzend SAS-ler an den Olympischen Spielen in Vancouver, 12.-28. Februar 2010

Das ganz grosse Erlebnis am Ufer des Pazifiks

An den Olympischen Spielen in Vancouver waren

SAS-ler aus fast allen Sektionen. Nicht weniger als

elf waren als akkreditierte Athleten oder Funktionäre

in Kanada, dazu einige weitere in anderen offiziel-

len Funktionen. Als Athleten standen Langläuferin

Bettina Gruber (SAS Zürich) für die Schweiz und die

Alpine Cynthia Denzler (SAS Basel) für Kolumbien im

Einsatz.

Die Zürcher SAS-lerin Bettina Gru-ber (rechts) mit ihrer Langlauf-Sprintpartnerin Silvana Bucher. Christian Stahl

Bettina Gruber genoss Olympia in vollen Zügen

Zusammen mit der Entlebucherin Silvana Bucher hatte die Bündne-rin Bettina Gruber ihren Einsatz im Langlauf-Teamsprint, der in der von ihr bevorzugten freien Technik aus-getragen wurde. Der Start gelang gut, doch in der Abfahrt zur ersten Übergabe wurde die Zürcher SAS-lerin von der neben ihr stürzenden Japanerin «abgeschossen». Das war das entscheidende Ereignis in Bet-tina Grubers Wettkampf: «Ich zog reflexartig die operierte Schulter an und prellte mir damit die Rippen. Die zwei folgenden Ablösungen konnte ich kaum mehr atmen und

begann zu hyperventilieren. Im Ziel war ich halb bewusstlos.» Sportlich hat sich das Duo Gruber/Bucher natürlich einiges mehr er-hofft. Doch Bettina Gruber kann die Ursache für das Scheitern klar einord-nen, und darum blickte sie nach der Enttäuschung schnell wieder nach vorne. Das Erlebnis Olympia wird ihr trotzdem sehr positiv in Erinnerung bleiben: «Da kommst du in Vancou-ver an, und alles ist olympisch. Whao. Und du bist mittendrin», schildert sie ihre ersten Eindrücke und nennt als nächstes gleich den tollen Spirit unter den Athletinnen und Athleten: «Innerhalb der Delegation war das schon extrem cool. Aber vor allem

darüber hinaus hätte ich das nicht so locker erwartet. Ich habe mit Leuten aus allen möglichen Disziplinen und aus unterschiedlichsten Ländern ge-plaudert, das hat mir total Spass ge-macht». Für diesen Austausch waren die grosse Ess-Zone und die kleinen Lounges ideal. Der emotionalste Moment war für Bettina Gruber die Medaillenüber-gabe an Dario Cologna, der über 15km Skating Gold gewann. «Ich hatte überall Hühnerhaut – das war ein sporthistorischer Moment, und ich durfte ihn vor Ort miterleben», so Bettina Gruber, die nach einer kurzen Pause meint: «Das ist mir echt eingefahren...»

Von Roli Eggspühler

Olympische Spiele Jeux Olympiques Olympiske Leker

Die Zürcher SAS-lerin Bettina Gruber (Pfeil) wurde im Langlauf-Teamsprint kurz vor Ende der ersten Ablösung von der Japanerin neben ihr «abgeschossen». ab www.sf.tv

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Hanspeter Denzler (SAS Fribourg) besitzt seit 2003 eine Jeans-Fabrik in Kolumbien – so entstanden jene Kontakte, die das südamerikanische Land erstmals überhaupt an Olym-pischen Winterspielen teilnehmen liess: Athletin war Cynthia Denzler (SAS Basel), ihr Vater begleitete sie als Coach, Mutter Rosmarie Denzler

(Administration) und Bruder Fabian Denzler (Technik) halfen im Hinter-grund. Und Claudio Calonder (SAS Bern) übernahm die Rolle als «Chef de mission». «Ja, das vergisst man nicht mehr so schnell. Es ist grösser als das Grösste, das du je geträumt hast. Da kannst du keine Worte fin-den, die das treffend beschreiben»,

meint Hanspeter Denzler, der in ei-nem halben Jahrhundert Sport schon sehr viel gesehen hat. Das «Team Columbia» gehörte zu den Exoten, aber nicht zu den Olympia-Touristen. Denn Ski fahren können Denzlers – das ist weit herum bekannt!«Die Eröffnungsfeier war das geils-te Gefühl, das ich je erlebt habe», sprudelt es aus Cynthia Denzler nur so raus: «Die Polizei eskortierte uns von Whistler nach Vancouver zum grossen Stadion. Da wurde mir bewusst, dass Olympia nicht nur ein Traum ist, sondern ich mit-tendrin bin. Der Moment, als mich die Show-Direktorin anwies, reinzu-marschieren, war wahnsinnig!»Was am Tag danach folgte, war nicht minder wahnsinnig – Cynthia Denz-lers Mailbox explodierte förmlich. Sie enthielt Hunderte von E-Mails aus Kolumbien. «Die allermeisten waren sehr emotional. Mir völlig unbekannte Leute, die mir ihre Freude mitteilten, dass Kolumbien dank mir erstmals an Winterspielen teilnimmt. Ich spürte, wie stolz die Leute darüber sind», erklärt Cynthia Denzler und stellt fest, dass sie da-rob etwas überrumpelt war: «Eine solche Resonanz hätte ich nie und nimmer erwartet. Und so gesehen wäre es für mich sicher etwas ein-facher gewesen, wenn es neben mir noch weitere Athleten gehabt hätte, die für Kolumbien am Start stehen. Denn plötzlich fühlte ich einen Rie-sendruck auf meinen Schultern.» Als sie vor einem Jahr an der alpi-nen Ski-WM in Val d’Isère erstmals an einem Grossanlass für Kolumbi-en startete, schlug das in Südame-rika keine grossen Wellen. Doch im Zeichen der fünf Ringe ist eben alles ein bisschen anders.

Cynthia Denzler war die erste Athletin, die für Kolumbien an Olympischen Winterspielen teilnahm.

Claudio Calonder (links) als «Chef de mission», Fabian Denzler als Technik verantwortlicher und Hanspeter Denzler als Chef-coach des «Team Columbia». zVg

Familie Denzler und der wahr gewordene Olympiatraum als «Team Columbia»

Matthias Remund mit dem Sportminister unterwegs

Matthias Remund (SAS Bern) be-gleitete Bundesrat Ueli Maurer durch die Olympischen Spiele. Der Baspo-Direktor und der Sportmi-nister sahen sehr viele Wettkämpfe und trafen diverse Sportminister und Sportverbandspräsidenten zu Gesprächen. Und was bleibt Mat-thias Remund am Nachhaltigsten in Erinnerung? – «Die Freude der Kanadier. Überall sahen wir total glückliche Gesichter und erlebten eine Super-Stimmung!»«Negativ-Highlight» war der Besuch im Österreicherhaus in Whistler, zu

dem es am Ende gar nicht kam: Das Duo Maurer/Remund war zusammen mit Swiss-Olympic-CEO Marc-André Giger unterwegs, doch das illustre Trio wurde freundlich, aber bestimmt abgewiesen. Irgendwie scheint es, dass die «Bindung» zwischen den beiden Wintersportnationen nach der Polemik um die Sprungbindung von Simon Ammann etwas belastet war. «Bei Bindungsproblemen holt man bei uns Rat beim Psychiater», meinte der Niederländer Wythe Bak-ker, Physiotherapeut im Schweizer Skisprung-Team, dazu trocken.

Bei Olympia akkredi-tierte SAS-lerInnen

SAS Basel: Cynthia Denzler; SAS Bern: Claudio Calonder, Adriano Iseppi, Mat-thias Remund; SAS Fribourg: Hanspeter Denzler; SAS Lau-sanne: Urs Lacotte, Jean-Philippe Ro-chat, Léonie Schoeb-Frôté; SAS Zürich: Walter O. Frey; Bettina Gruber; Urs Lehmann.

Resultate (SAS-ler)

Alpin, Frauen-Riesenslalom: 1. Viktoria Rebensburg (GER), 2:27.11. Ausgeschieden (1. Lauf): Cynthia Denz-ler (COL). Slalom: 1. Maria Riesch (GER), 1:42.89; 51. Cynthia Denzler (COL), 2:02.39. Lang-lauf, Teamsprint: 1. Deutschland (Sachenbacher/Nystad); 18:03; 18. Schweiz (Gruber/Bucher), 21:02.

Olympiske Leker Jeux Olympiques Olympische Spiele

Die Basler SAS-lerin Cynthia Denzler beim Einmarsch mit der kolumbianischen Flag-ge an der Eröffnungsfeier in Vancouver. ab www.sf.tv

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Für ihn waren es die fünften Olym-pischen Winterspiele: In Vancouver war Walter O. Frey (SAS Zürich) für Curling und die Eislauf-Sportarten «zuständig» und stand in Bereit-schaft für die alpinen Damen in Whistler. Beim Super-G war er an der Skipiste, ansonsten hielt er sich vor allem im Zentralort in den Eishallen oder im Olympischen Dorf auf. Obwohl von 6:00 bis 24:00 auf den Beinen, erlebte der Zürcher in Kanada recht ruhige Tage: Erstens gab es in seinem Zuständigkeitsbe-reich keine schweren Verletzungen, und zweitens sah er schon früh, dass das kanadische «Backoffice» schlicht perfekt war: «MRI- und Röntgenapparate wären mir für den Fall der Fälle zur Verfügung gestan-den, ebenso gab es sehr kompeten-te Fachärzte und alle notwendigen Medikamente», stellte Walter O. Frey fest: «Das bringt eine gewisse ‹Grund-Ruhe› ins Ganze.»So gut wie er sich mit seinen Medi-ziner-Kollegen arrangierte, klappte es aber mit den Logistikern nicht. Denn die offiziellen Transporte wa-ren vom Olympischen Dorf nach A, B oder C geplant. Aber als Arzt hätte er nach Ende des Wettkampfs in A direkt weiter nach B gelangen sollen. «Das war ein Ding der Un-möglichkeit. In Torino fand man mit ein paar Pins schnell eine Lösung, doch in Kanada ging das nicht», zuckt Walter O. Frey mit den Schul-tern: «In dieser Hinsicht war es für mich fast zu perfekt organisiert. Ich wusste ja, dass die Kanadier alles extrem gut geplant haben.

Sie war nicht in einer Delegation, sondern für ihren Arbeitgeber Ome-ga in Vancouver: Léonie Schoeb-Frôté (SAS Lausanne) arbeitete in einem Hospitality Programm mit, das die eingeladenen 250 Omega-

Urs Lehmann (SAS Zürich) und Jean-Philippe Rochat (SAS Lau-sanne) waren für Swiss-Ski als Präsident bzw. Vize-Präsident in Kanada – Lehmann im Vorfeld und bis Mitte der Spiele, Rochat in der zweiten Woche. «Meine ‹Mission› war es, möglichst viele Präsiden-ten nationaler Verbände und FIS-Verantwortliche zu treffen», so Urs Lehmann, der erstmals in seiner aktuellen Funktion an Olympischen Spielen dabei war und (zu viert) be-scheiden in einem privaten Haus in Whistler lebte: «Wir kämpfen ja im-mer ein bisschen mit dem Budget, und da will ich mit gutem Beispiel vorangehen und nicht in einem teu-ren Hotel logieren...»Urs Lehmann war angetan von der Herzlichkeit der Volenteers aus Ka-nada und der ganzen Welt, die von A bis Z den olympischen Gedanken lebten: «Der Begriff der ‹Olympi-schen Familie› begrenzte sich nicht auf Athleten und Offizielle, sondern ging diesmal viel weiter: Der Olym-pische ‹Spirit› war schlicht überall zu spüren. Das hat mir extrem gut gefallen!»

Aber ein bisschen mehr Lockerheit in solchen Situationen hätte mir die Aufgabe natürlich wesentlich erleichtert.» Und locker ist Walter O. Frey privat, also abseits von me-dizinischen Aufgaben, eigentlich immer: So auch, als er von der spa-nischen Eiskunstlauf-Equipe ad-hoc als Fotograf engagiert wurde. Die Zahl und die verschiedenen Bedien-modalitäten der Kameras beschäf-tigten ihn zwar mehr als die Dauer eines Eislauf-Kurzprogramms! Doch er blieb die Ruhe selbst.

Partner in jeweils vier Tagen durch Vancouver und Whistler führte. Ihr ganz persönliches Highlight war der Besuch von Abfahrtsolympiasieger Didier Défago, der ihr seine Gold-medaille präsentierte.

Walter O. Frey: Immer da, wenn es ihn braucht...

Urs Lehmann und Jean-Philippe Rochat waren von der grossen Herzlichkeit der Volenteers begeistert

Léonie Schoeb-Frôté war für Omega in Vancouver

Swiss-Olympic-Arzt Walter O. Frey (SAS Zürich) bei einem Kurzeinsatz als Fotograf. Nic Russi

Abfahrts-Olym-piasieger Didier Défago zeigt Léo-nie Schoeb-Frôté seine Goldmedail-le. Omega

Als Athlet nie dabei!

Als Athlet erlebte Urs Lehmann die Olym-pischen Spiele nie: 1992 verletzte er sich drei Tage vor der Ab-reise, 1994 war der Abfahrtsweltmeister von 1993 die ganze Saison verletzt. Sei-ne Olympiapremiere hatte er 2002 als Rennsportleiter von Salomon, 2006 war er als Eurosport-Kommentator dabei.

Olympische Spiele Jeux Olympiques Olympiske Leker

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Die olympischen Spiele sind gi-gantisch, die Organisation und das ganze «Drumherum» unvorstellbar gross. Für mich war es sehr ein-drücklich, das einmal eins-zu-eins miterleben zu dürfen.

Damals in Strebske Pleso erschien mir die Universiade schon als ein Riesending. Der Aufwand, den wir dafür auf uns genommen haben, schien mir beträchtlich. Aus heuti-ger Sicht sieht das nun ziemlich re-lativ aus. Auch was die Leistungen anbelangt. Ein Schmunzeln geht mir über die Lippen, wenn ich den-ke, in welchem Leistungszustand ich damals im hinteren Teil des Fel-des herumdümpelte. Den Äthiopier hätte ich damit im Callaghan Valley vielleicht knapp noch hinter mir las-sen können, aber zu viel mehr hätte es wohl nicht gereicht. Christoph Sumann gewann damals Gold über 15km Skating vor Ivan Batory und Sergei Dolidowich im Langlauf und Thomas Sikora im Biathlonsprint. Dolidowitsch, Sikora und Batory dümpelten jetzt im Callaghan Valley ihrerseits im Mittelfeld herum. Die zwei Silbermedaillen von Sumann jedoch sind sehr bemerkenswert, nach all diesen Jahren. Und das noch in einer für ihn «neuen» Diszi-plin (Biathlon)!

*Sie alle wurden von einem jungen Wilden aus dem Münstertal in die Schranken verwiesen. Das Unfass-bare ist Wirklichkeit geworden, und seit dem 15. Februar 2010 haben wir einen Olympiasieger im Lang-lauf! Wer hätte das 1999 gedacht. Damals als die Schweizer an der WM in der Ramsau nichts als Mit-läufer waren im Langlauf. Einfach unglaublich, was Dario Cologna und das ganze Schweizer Team in Kana-da geleistet hat. Dank seiner Gold-medaille wird er das «Unglück» im abschliessenden 50er schnell ver-

gessen können. In jenen Momenten – beim Erreichen des «Olymps» wie auch beim Sturz in der Zielkurve – hat es mir die Sprache verschlagen. Aber ich denke, nicht nur mir hinter dem Mikrofon...

*Die Emotionen in der Kommentato-renkabine gingen bei einem ande-ren Vorkommnis jedoch fast noch höher. Fünf Minuten nach dem Start der Doppelverfolgung, als wir über eine Million Zuschauer auf dem Sender hatten, mussten wir nämlich kurz zum Live-Moderator an der Sprungschanze 300 Meter weiter vorne rübergeben. Eigent-lich kein Problem – denn die ganze Schweiz wollte ja hören, was Simon Ammann nach seinem Meisterflug zu sagen hatte. Da Simon aber noch nicht bereit war, passierte das für uns schlicht nicht nachvoll-ziehbare: Man unterbrach «unser» gerade hochspannendes Rennen (...mit Schweizer Doppelführung!) mit einem Studiogespräch. Es war Action pur: Die Kopfhörer flogen durch die Kabine, und die Norweger daneben werden sich wohl gefragt haben, ob einem von uns gerade das Fell über den Rücken gezogen wurde.

*Wegen meinen täglichen Einsätzen (insgesamt 22 Rennen) habe ich die restlichen Bewerbe nur am Bild-schirm miterlebt. Der olympische Funken ist bei mir aber total ge-sprungen und trotz Wetterkapriolen und launischen Frühjahrsbedingun-gen war es einfach geil...

...e viva Cologna;-)

1999 nahm Adriano Iseppi (SAS Bern) an der Univer-

siade in der Slowakei teil. Als gerade frisch «umge-

polter» Alpinfahrer startete er im Langlauf und im

Biathlon. 11 Jahre später durfte er dem grössten aller

Sportanlässe beiwohnen. Wieder hatte er es mit den

gleichen Disziplinen zu tun wie damals, nur war er

diesmal auf der anderen Seite des Zaunes. Nachfol-

gend schildert der Bündner seine Olympia-Eindrücke

als Co-Kommentator des Schweizer Fernsehens.

Nach der Universiade 1999 nun auf der anderen Seite des Zauns an Olympia dabei

In der Kommenta-torenkabine ne-ben SF-Moderator Peter Minder (rechts). zVg

Von Adriano Iseppi

Olympia-Reise des SAS LausanneMitglieder des SAS Lausanne organisierten eine Reise an die Olympischen Spiele nach Kanada, um den alpinen Wett-kämpfen beizuwohnen und den «Olympic Spirit» in Vancouver und Whistler hautnah zu erle-ben. Wir hoffen, diesen speziellen Aspekt von Olympia 2010 in der nächsten Ausgabe des SAS-Ma-gazins ausführlich beleuchten zu können. Red

Als Zuschauer dabei

Olympiske Leker Jeux Olympiques Olympische Spiele

SF-Langlaufexperte Adriano Iseppi schätzt vor dem Start die Chancen ein. ab www.sf.tv

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Der Skiclub am Bachtel ist im Zür-cher Oberland zu Hause, das in den späten achtziger Jahren von Frau Holle nicht unbedingt mit weisser Pracht verwöhnt wurde. Mit der Fol-

ge, dass neue Nachwuchstalente im Verein immer mehr ausblieben und allen klar wurde: «Jetzt muss etwas gehen!» Und so heckte Ueli Maurer zusam-men mit weiteren Initianten den weitsichtigen Plan aus, einen pro-fessionellen Trainer anzustellen, der den Jungen etwas bieten und ih-nen im Sport einen Horizont geben kann. Die Zürcher Oberländer hol-ten keinen geringeren als Juri Burla-kow in die Schweiz – er war Mitglied jener Goldstaffel der damaligen So-wjetunion, die sich 1982 an der WM in Oslo das oberste Treppchen nach einem legendären Finish mit den

Norwegern teilte. Ein Skiclub, der einen Profi-Trainer für seine Jungen anstellte, das war Anfang der 90er Jahre Schweiz weit ein Novum.

Fischer-Brüder profitierten vielUnter Juri Burlakow wurde der SC am Bachtel besser und besser, es gab einen regelrechten «Langlauf-Boom» – an einem Jugendlang-lauftag reichte ein einziger Car nicht aus! Die Jungen gingen am Abend in Scharen und sehr gerne ins Training, und am Wochenende an die Wettkämpfe. Die Zürcher Oberländer holten wieder regelmä-ssig Medaillen an JO- und Junioren-Meisterschaften. Aus jener Jugend-generation stammen übrigens auch die Fischer-Brüder: Boris wählte nach Abschluss der Juniorenzeit den Weg in den SAS, Remo ist seit Jahren im Nationalkader.

Ueli Maurer lebt den SportDoch zurück zu Ueli Maurer: Der frühere Radfahrer-Batallionskom-mandant und heutige Sportminister treibt seit Jahrzehnten Sport: Für sich zum Ausgleich – eigentlich genau so, wie es sich das Bundesamt für Gesundheit vorstellt. Seit der Wahl in den Bundesrat bleibt ihm nicht viel Zeit dazu, und so ist er öfter auf Nachtloipen anzutreffen als früher. Oder er verbindet das Notwendige mit dem Praktischen und legt seinen Arbeitsweg von Münsingen nach Bern auf dem Fahrrad zurück.

Remund sehr schnell unterwegsAm ersten März-Wochenende star-tete Ueli Maurer am Vasalauf in Schweden. Diese Reise unternahm er gemeinsam mit Matthias Remund (SAS Bern), mit dem er schon an den Olympischen Spielen in Vancouver unterwegs war. Und da zeigte sich, dass der Schweizer Sportminister ein zäher Kämpfer ist: Trotz starker Erkältung im Vorfeld kam er durch und erreichte (das 90 Kilometer vom Start in Sälen entfernt liegende) Mo-ra in 8 Stunden, 46 Minuten und 43 Sekunden. Matthias Remund starte-te stark und passierte die erste Zwi-schenzeit in Smågan an 306. Stelle. Am Ende klassierte er sich im 520. Rang (in 5:01:52). Roli Eggspühler

Sportminister Ueli Maurer und der Sport

Ein zäher Kämpfer mit viel AusdauerHier geht es nicht um Politik, und auch nicht um

politische Ansichten des Sportministers. Es geht um

Ueli Maurer als Sportler und wie er den Sport als für

ihn persönlich wichtigen Lebensinhalt pflegt. Zum

Beispiel mit dem Berner SAS-ler Matthias Remund

am Vasalauf 2010 oder vor zwei Jahrzehnten, als er

einen russischen Weltmeister in die Schweiz holte.

Erich Hanselmann vergleicht mit der Universiade

Was sind die Gemeinsamkeiten zur Universiade?Die beiden Veranstaltungen haben tatsächlich eine grosse Verwandt-schaft, aber die Olympischen Spiele sind einiges «präziser» organisiert». Die Universiade-Organisation in Chi-na war auch sehr beeindruckend, aber in Vancouver war wirklich das hinterste und letzte «Eventual-De-tail» durchüberlegt.

Wie sah es mit der Sicherheit aus?Da war sehr vieles ähnlich, wobei in Harbin sicher schärfer kontrolliert wurde als bei früheren Universia-den. Die Chinesen beeindruckten durch eine hohe optische Polizei- und Militärpräsenz, die Kanadier kontrollierten eher dezenter, aber sehr häufig und konsequent. Von den 60000 im Stadion ging jeder durch das Screening!

Und wenn du die beiden Delegatio-nen vergleichst?Die Stimmung im Team war genau gleich: Super! Aber das sportliche Niveau ist natürlich an Olympia nochmals höher als an der Univer-siade. Das äussert sich auch in der Betreuung: In Kanada hatten wir 146 Athleten und gleich viele Officials. An einer Universiade ist diese Quo-te viel tiefer. Interview: Roli Eggspühler

Wie hast du Vancouver erlebt?Die Stimmung war unglaublich gut, im Team wie mit den Kanadiern. Wir haben echt tolle Spiele erlebt!

An der Universiade 2009 in Harbin war er Delegati-

onsleiter, für die Olympischen Spiele in Vancouver

berief Swiss-Olympic seinen inzwischen pensionier-

ten Mitarbeiter als «Chef de mission». Der Magglin-

ger vergleicht die beiden Grossanlässe.

Universiade-Delegationsleiter Erich Hanselmann (links) als «Chef de mission» der Schweizer Olympiadelegation mit Bun-despräsidentin Doris Leuthard in Vancouver. Nic Russi

Politik Politique Politikk

Olympische Spiele Jeux Olympiques Olympiske Leker

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«Norge-Suisse»-Jubiläum 28. Februar - 6. März 2011

Zum 60. Jubiläum der SAS-Sekti-on Norge findet im nächsten Jahr (in Anlehnung an frühere AH-Wochen in Norwegen) ein sehr spezieller «Norge-Suisse»-Event statt. Der Anlass wird in Oslo und auf dem Norefjell (1½ bis 2 Autostunden von Oslo entfernt) durchgeführt.Der Auftakt ist in Oslo mit dem Besuch der WM-Langlaufwett-kämpfe am 1. und 2. März sowie dem Skispringen am 3. März. Ab 4. März geht es im Bergresort «Norefjell» im neuen «Quality Spa & Resort Hotel» weiter. Der traditionelle «Hopplom» (die Clubmeisterschaft des SAS Nor-ge) und das Gala Dinner sind am Samstag 5. März geplant. Der Sonntag ist Ab- und Heimreise-tag. Die Ticketsituation für die WM-Wettkämpfe, insbesondere für das Skispringen, ist noch nicht vollständig geklärt. Darum hat das obige «Norge-Suisse»-Pro-gramm den Status «noch nicht ganz definitiv». Bis im April sollte aber Klarheit herrschen. Pål Troye

www.oslo2011.nowww.norefjellsparesort.no

Vorschau AH-Woche 2011

Skispringen hat in Norwegen eine grosse Tradition und Kultur – Neue-rungen nimmt man eher Zähne knir-schend zur Kenntnis und arrangiert sich mit ihnen so gut es geht. Aber manchmal lassen sie sich nicht ab-

wenden. Dass die Holmenkollen-Schanze erneuert werden musste, um darauf 2011 die Weltmeister-schaften austragen zu können, war logisch. Aber es ist typisch, dass dieser Umbau zum letztmöglichen Zeitpunkt und nach lange anhalten-den Diskussionen erfolgte.

Eine Frau durfte eröffnenDass am Holmenkollen nun ein neu-es Zeitalter beginnt, kommt auch in der Wahl der «erstspringenden» Person zum Ausdruck: Diese Ehre fiel nämlich einer Frau zu! Was etwa so viel heisst, dass man mit dem übertriebenen Traditionalismus de-finitiv brechen will... Egg

Eröffnung der neuen Holmenkollen Schanze am 3. März 2010

Das Nationalheiligtum geht in eine neue Epoche Die neue Holmenkollen-Schanze ist eröffnet. Den

ersten offiziellen Sprung über das Nationalheiligtum

machte nicht ein Skispringer, sondern eine Frau. Was

den Traditionalisten – Skispringen gilt für sie als

Männersache – die Haare zu Berge stehen liess, steht

für den Aufbruch in ein neues Zeitalter. Und dieses ist

am Holmenkollen nun definitiv angebrochen.

Unmittelbar nach der Türöffung zum Eröffnungsevent (von links): Rachel und Pål Tro-ye mit Nicolay Ramm und der «Norge-Suisse»-Fahne in der neu erbauten Skisprung-arena am Holmenkollen. Johan Nicolai Troye

Die norwegische Weltklassespringerin Anette Sagen durfte die neue Holmen-kollen-Schanze eröffnen. PTr

Ski hopp Saut à ski Skispringen

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Bei Skitests spielt neben dem Ski auch der Fahrer eine sehr zentrale Rolle. Je nach Testverfahren wer-den neben mechanischen Mate-rialtests der Ski auch subjektive Beurteilungen der Ski durch die Fahrer durchgeführt – und genau diese Subjektivität, bzw. die Quali-tät der subjektiven Aussagen, steht im Zentrum von Christoph Boners Arbeit.

Spezielle Skis von StöckliFür den Feldtest in Davos produzier-te die Schweizer Skifirma Stöckli in Wolhusen fünf paar Skis: Zwei Paar

als Referenzskis, die drei anderen waren Variationen mit veränderter Torsion und Flexiblität. Die zehn Probanden (alles Fahrer mit ähnli-chen Körpermassen) wussten na-türlich nicht, welches Modell sie an den Füssen hatten – optisch waren keinerlei Unterschiede auszuma-chen. Nach jeder Fahrt musste ein Fragebogen ausgefüllt werden. Die Auswertung der subjektiven Aussa-gen und die Überlagerung mit den wissenschaftlichen Messungen am Schweizerischen Schnee- und La-winenforschungsinstitut ist der ei-gentliche Kern der Arbeit.

Christoph Boners Bachelorarbeit in SF-Sendung «Einstein»

Der Subjektivität im Skitest auf der SpurIm Rahmen seiner Bachelorarbeit machte der Berner SAS-ler Christoph

Boner einen Skitest, der vom Schweizer Fernsehen begleitet wurde. Die

Arbeit trägt den Titel «Subjektive Beurteilung von alpinen Rennski» und

liefert den Skiherstellern wertvolle Erkenntnisse.

Impressum

Programme 2009/10 Programm 2009/1019-21 mars 2010 Pentathlon (Grindelwald)24-28 mars 2010 Semaine SAS (Zermatt) avec SAS Cup LA / Season Closing (Zermatt)7-11 avril 2010 Italo-Suisse (Chamonix)5 juin 2010 Jounée Centrale Sportive, Assemblée des Délégués (Bern)

Les événements en italique n’étaient pas encore fixés définitive-ment au délai de rédaction. Ces informations sont au status provi-soire. Des passages surlignés en gras ont été modifiés ou ajoutés par rapport à la précédente édition.

Kursiv markierte Veranstaltungen / Informationen waren bei Redak-tionsschluss dieser Ausgabe mit dem Status «provisorisch» verse-hen. Fett gedruckte Stellen haben sich gegenüber der letztmaligen Publikation verändert oder sind neu hinzugekommen. AT / Red

Vue d’ensemble

Le SAS-Magazine paraît quatre fois l’an en 1200 exem-plaires (REMP/WEMF). Il est l’organe de parution officiel du Ski-club académique suisse SAS.

Rédacteur Redaktor Redaktør

Roli Eggspühler, Medienschaffender dipl. Architekt ETH SIA

Rédaction Redaktion Redaksjon

Redaktion SAS-Magazinc/o a2plus Architektur Energie Media Würzenbachstrasse 17 Fon: 041 220 03 176006 Luzern [email protected]

Changement d’adresses Adressmutationen Adresseendring

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Imprimerie Druckerei Trykkeri

Koprint AG Untere Gründlistrasse 3 Fon: 041 672 90 106055 Alpnach-Dorf [email protected]

Délai de rédaction Redaktionsschluss Redaksjonslutt

no 78 – printemps 2010 1er mai 2010

SF an Accolas FersenDas Schweizer Fernsehen schleuste «Schweiz aktuell»-Moderator Oliver Bono als zusätzlichen Probanden ein und machte die «Einstein»-Story mit Paul Accola, dem prominentes-ten von Christoph Boners Testfah-rern. Roli Eggspühler

Der Beitrag kann auf www.sf.tv (Sendungen > Einstein > 18.2.2010) angeschaut werden.

Christoph Boner (rechts) im Gespräch mit SF-Moderator Oliver Bono. www.sf.tv

Ausrüstung Équipement Utstyr

À Lenzerheide. Photopress

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