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Prof. Dr. Stephan BöhmCenter for Disability and Integration (CDI-HSG)Universität St. Gallen
19. September 2012
Jung und Alt im Betrieb –
Lösungsansätze für eine altersgemischte Belegschaft
10. Schweizerischer Case-Management Jahreskongress
© Prof. Dr. Stephan Böhm 2
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Agenda
I. Daten und Fakten zum demographischen Wandel
II. Chancen und Herausforderungen des demographischen Wandels für Organisationen und Mitarbeiter
III. Herausforderungen und Lösungsansätze für altersheterogene Belegschaften
IV. Zusammenfassung und Kernthesen
© Prof. Dr. Stephan Böhm 3
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Auslöser und Einflussfaktoren des demographischenWandels
A. Lebenserwartung
B. Geburtenquote
C. Migration
Bundesamt für Statistik (2010)
© Prof. Dr. Stephan Böhm 4
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Altersquotient = Bevölkerung über 65 JahreBevölkerung 20-64 Jahre
Jugendquotient = Bevölkerung 0-19 JahreBevölkerung 20-64 Jahre
Entwicklung des Jungend- und Altersquotienten (2005-2060)
Bundesamt für Statistik (2010)
© Prof. Dr. Stephan Böhm 5
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Wahrscheinliche Entwicklung der Altersstruktur der Schweizer Erwerbsbevölkerung
27,2%29,7%29,5%30,6%31,0% 30,9%
31,3%35,7%36,0%34,2%38,9% 37,8%
41,5%34,6%34,5%35,2%30,02 31,3%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
2006 2010 2020 2030 2040 2050
20-35 J.
36-50 J.
51-65 J.
Bundesamt für Statistik (2010)
© Prof. Dr. Stephan Böhm 6
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Agenda
I. Daten und Fakten zum demographischen Wandel
II. Chancen und Herausforderungen des demographischen Wandels für Organisationen und Mitarbeiter
III. Herausforderungen und Lösungsansätze für altersheterogene Belegschaften
IV. Zusammenfassung und Kernthesen
© Prof. Dr. Stephan Böhm 7
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Quelle: Michaels et al. (2001)
– Erheblicher Anstieg des Durchschnittsalters der Belegschaften (2050 sind ca. 40% der Mitarbeiter älter als 50 Jahre).
– Starker Fachkräftemangel (75% der Führungskräfte sagen, dass es in ihren Firmen zeitweise oder chronisch an qualifiziertem Nachwuchs mangelt).
– Drohender Qualifikations- und Wissensverlust für die Unternehmen.
– Möglichkeit erhöhter Fehltage, gesundheitlicher Beeinträchtigungen, etc.
– Gefahr von immensen Produktivitätseinbussen, wenn die Potenziale älterer Arbeitnehmernicht besser genutzt werden.
– Aber: Auch die Alterung der Kunden schreitet voranund eröffnet neue Absatzmärkte.
Folgen des demographischen Wandels für Organisationen
© Prof. Dr. Stephan Böhm 8
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Agenda
I. Daten und Fakten zum demographischen Wandel
II. Chancen und Herausforderungen des demographischen Wandels für Organisationen und Mitarbeiter
III. Herausforderungen und Lösungsansätze für altersheterogene Belegschaften
IV. Zusammenfassung und Kernthesen
© Prof. Dr. Stephan Böhm 9
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Demographic Competitiveness Index (DCI)
Demographic Competiveness Index
Führung & Kultur
Rekrutierung
Weiterbildung
Wissens-management
Gesundheits-management
Karrieremanagement
Arbeitsplatz-gestaltung
Arbeitszeitmodelle
© Prof. Dr. Stephan Böhm 10
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Wer nicht passt, wird passend gemacht!Unternehmen rekrutieren und sozialisieren Mitarbeiter/-innen unter Ähnlichkeits- und Anpassungsaspekten
Gleichförmigkeit bei Ideen & VerhaltenMangelndes Potenzial und mangelnde Kreativität bzgl. neuer Produkte, Problemlösungen, Kundenverständnis, etc."War for Talents" als zusätzliche Herausforderung (speziell für KMUs und Sozialunternehmen)
Rekrutierung –Traditionelles Vorgehen
Rekrutierung von bisher vernachlässigten Mitarbeitergruppen als mögliche Massnahme:
Einstellung älterer Arbeitssuchender oder von Menschen mit BehinderungGezielte Ansprache über Interessensverbände, IV, etc.Nutzung spezieller Job-PortaleRekrutierung Jüngerer nicht vernachlässigen
© Prof. Dr. Stephan Böhm 11
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Best Practice –Rekrutierung Älterer
Best Practice Beispiel IngDiBa Bank:
− Azubis 50+: Rekrutierung von über 50-Jährigen Auszubildenden für die Ausbildung zur Servicefachkraft für Direktmarketing.
− Sehr hohe und nachhaltige Motivationbei den Mitarbeitenden, gutes Feedback von der Kundenseite.Das Unternehmen:
• Direktanlagebank ohne eigene Filialen, Tochter der niederländischen ING Group
• Anzahl Mitarbeiter: 2.740• Bilanzsumme: ca. 76 Milliarden
© Prof. Dr. Stephan Böhm 12
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Weiterbildung –Alter(n)sgerechte Aus- und Weiterbildung
Ältere Mitarbeiter Jüngere MitarbeiterPraxis und Anwendungsbezug im Vordergrund
Auch theoretische Wissensvermittlung
Individuelles Lernen oder Lernen in altershomogenen Gruppen
Lernen in Gruppen mit kompetitiven Charakter
Anknüpfen an Vorwissen Langfristiger Aufbau von Lernkompetenzen
Selbst gesteuertes und selbst organisiertes Lernen
Lernziele mit Karrierezielen verknüpfen
Intrinsische Motivation für Lernerfolg wichtig
Motivation über extrinsische Anreize
Mahlwitz-Schütte (2006): Lebenslange Lernen im Alter? – Selbstgesteuertes Lernen, Medienkompetenz, und Zugang zu Informations – und Kommunikationstechnologien älterer Erwachsener im Kontext wissenschaftlicher Weiterbildung, in: Bildungsforschung Vol. 2.
© Prof. Dr. Stephan Böhm 13
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Best Practice –Weiterbildung
Qualifizierungsprogramm 30/40/50+ : „Die eigene Zukunft mitgestalten“:
− 20 Seminarthemen zur Auswahl.
− Pro Lebensdekade 15 Tage (10 Tage Freizeit, 5 Tage Arbeitszeit).
− Spezifische Seminare 50+ (z.B. mentale und körperliche Fitness, Wissenstransfer zwischen Generationen).
− Zusätzlich noch computergestützte Selbstlern-programme (z.B. zu Lernmethodik für Erwachsene, Computerkenntnisse, Kommunikation und betriebswirtschaftliche Kenntnisse).
Das Unternehmen:• Industriekonzern aus Deutschland
mit Geschäftsfeldern Chemie, Energie und Immobilien in 28 Ländern
• Anzahl Mitarbeiter: ca. 41.000 • Umsatz: 15,9 Milliarden Euro
© Prof. Dr. Stephan Böhm 14
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Best Practice –Weiterbildung
Erfolgsfaktoren des Programms:
− Starke individuelle Orientierung der Massnahmen (Selbstverantwortung und Selbstbestimmung über Lernen).
− Abstimmung der Programme auf Bedürfnisse verschiedener Altersgruppen.
− Keine Stigmatisierung da für jung und alt.
− Erzeugung von intrinsischer Motivation durch Einsatz von eigener Freizeit.
Das Unternehmen:• Industriekonzern aus Deutschland
mit Geschäftsfeldern Chemie, Energie und Immobilien in 28 Ländern
• Anzahl Mitarbeiter: ca. 41.000 • Umsatz: 15,9 Milliarden Euro
© Prof. Dr. Stephan Böhm 15
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Ber
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Hie
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Geh
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Kom
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25 6530 35 40 45 50 55 60
Variante 1
Variante 2
Variante 3
Ausbildung/Studium
LebensalterJahre
Berufseintritt
BeförderungBeförderung
SpäteBeförderung
WeiterbildungSabbatical
Bewusstes, zeitweiliges Zurücktreten
Ruhestand/Berufsaustritt
Karrieremanagement –Neue Karrieremuster
Althauser (2007) Zukunft Hessen, Zukunft Deutschland, Chancen der demografischen Herausforderung.
© Prof. Dr. Stephan Böhm 16
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Phase 1 (ca. 16-30 Jahre)
Phase 2(ca. 31-45 Jahre)
Phase 3(ca. 46-60Jahre)
Phase 4(ca. 61-65 Jahre)
SchuleBerufsausbil-dung/StudiumPrivate Unab-hängigkeit
BerufseinstiegKarriere (-Start)Familien-gründung"Rush-hourdes Lebens"
Karriere (zweite Phase)Berufliche Entwicklung (horizontal/vertikal)Berufsrückkehr nach FamilienphaseSandwichgeneration (Betreuung pflegebe-dürftiger Angehöriger)
Übertritt in einen aktiven Ruhestand
Karrieremanagement –Weitere Ansatzpunkte
Lebenslanges Lernen, Kompetenzerwerb und -weiterentwicklung
z.B. Trainee-Programme
z.B. Kinder-betreuungs-
angebote
z.B. Trainer-, Mentoren-
Consulting-tätigkeiten
z.B. Fach- und Bogenkarrieren
© Prof. Dr. Stephan Böhm 17
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Best Practice –Karrieremanagement
Best Practice Beispiel Helvetia PatriaVersicherung:
− Alle Mitarbeiter ab 45 können an der Seminarreihe Standortbestimmung 45+teilnehmen.
− Ziel: Eigene Situation und Entwicklungs-möglichkeiten im Unternehmen reflektieren.
− Ermöglichung von Bogen- bzw. Fachkarrieren.
Das Unternehmen:• Eine der fünf grössten Schweizer
Allbranchen-Versicherungen• Anzahl Mitarbeiter: 4.600• Brutto-Prämien: ca. 5.7 Milliarden
© Prof. Dr. Stephan Böhm 18
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Entwicklung Arbeitsfähigkeit und Rolle der Führung
20
25
30
35
40
45
50
40 45 50 55 60 65
Alter (Jahre)
sehr gut
gut
mäßig
schlecht
Individuelle Gesundheitsförderung,Ergonomische Maßnahmen,verbessertes Führungsverhalten
Nur individuelle Gesundheitsförderung
Keine Maßnahmen
Arbeitsfähigkeit
Ilmarinen/Tempel (2002)
© Prof. Dr. Stephan Böhm 19
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Fluide und kristalline Intelligenz
Fluide Intelligenz
• Geringere Fähigkeiten zu Anpassungen an neue Situationen
• z.B. weniger Reak-tionsgeschwindigkeit, logisches Denken und Gedächtnisspanne
Kristalline Intelligenz
• Mehr erfahrungsba-siertes Wissen, das sich aus vorangegan-genen Lernprozessen ergibt
• z.B. soziale Kompe-tenzen, spezifisches Sachwissen, Kommunikation
© Prof. Dr. Stephan Böhm 20
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Andere Lebensphasen –Andere Motive
Arbeitswerte Ältere Mitarbeiter Jüngere MitarbeiterBezahlung ++ + + +Karrierefortschritt + + + +Wettbewerb am Arbeitsplatz
+ + + +
Wertschätzung/SozialeBeziehungen am Arbeitsplatz
+ + + ++
Unabhängiges Arbeiten + + + + Arbeitsplatzsicherheit + + + +
Extrinsische Anreize
Intrinsische Anreize
© Prof. Dr. Stephan Böhm 21
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Zusammenhang von (Alters-)Diversität und Leistungsfähigkeit
Diversität Leistungs-fähigkeit
+ _
?
© Prof. Dr. Stephan Böhm 22
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Van Knippenberg, D., & Schippers, M. C. (2007): Work group diversity. Annual Review of Psychology, 58, 515-541.
Informationsverarbeitungstheorie
– Verbesserte Entscheidungsfindungs- und Problemlösefähigkeit & Vermeidung von Gruppendenken
– Steigerung der Kreativität & Innovationsfähigkeit
– Höheres Kundenverständnis– Wissenstransfer– Wechselseitiges Lernen und
gegenseitige Motivation
+
Prozesse der AnziehungProzesse der sozialen Identität
–
– Kommunikations- und Koordinationsprobleme
– Gruppenkonflikte durch Vorurteile, Stereotypisierung, Misstrauen und Missverständnisse
– Individuelle Unzufriedenheit– hoher Zeitaufwand und
Produktivitätsverluste
Konsequenzen von Diversität –Zwei Sichtweisen
© Prof. Dr. Stephan Böhm 23
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Altersdiversität Alters-diskriminierung
Unternehmens-leistung
Alters-stereotypen
TMTDiversitätsorient.
HRM
– Studie in 76 Unternehmen mit mehr als 18.000 Mitarbeitern.– Altersdiversität hat negative Auswirkungen auf die Performanz durch einen
Anstieg von wahrgenommener Altersdiskriminierung.– Verschiedene Kontextfaktoren wirken auf diesen Zusammenhang, u.a. altersspezifische
HR-Systeme (Rekrutierung von Mitarbeitern aller Altersgruppen, bewussteZusammenstellung altersdiverser Teams, etc.) sowie Altersvorurteile des Top Managements.
Kunze, F., Boehm, S. A., & Bruch, H. (2012): Organizational Boundary Conditions to Prevent Negative
Performance Consequences of Age Diversity. Academy of Management Best Paper Proceedings . © Stephan Böhm 23
+ _
+ _
Konsequenzen von Diversität –Was unsere Forschung zeigt
© Prof. Dr. Stephan Böhm 24
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
• Für unterschiedliche Aufgabentypen ist ein unterschiedliches Mass an Diversität sinnvoll:
Schnelle Leistungsfähigkeit für Routineaufgaben => Weniger DiversitätInnovation, komplexe Aufgaben => Mehr Diversität
• Verfolgung einer klaren Zielsetzung mit (heterogenen) Teams
Nutzung komplementärer Kompetenzen statt blossem „Zusammenwürfeln“Klare Kommunikation der Zielsetzung heterogener TeamsWertschätzung der individuellen Stärken und Beiträge
Management von Diversität –Bewusste Teamzusammenstellung
© Prof. Dr. Stephan Böhm 25
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Management von Diversität –Teamzusammenstellung: Audi
© Prof. Dr. Stephan Böhm 26
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Führung ist zentral für die Produktivität von (alters-) diversen Einheiten und Organisationen:
• Verhindern, dass individuelle Ziele Gruppenzielenentgegen laufen:
Teamziele als Teil der ZielvereinbarungenKollektiv führen, aber individuelle Unterschiede der Mitarbeiter berücksichtigen
• Durch Teamziele nach Möglichkeit Zielinterdependenz schaffen (Nur gemeinsam können Ziele erreicht werden)
• Zu Beginn des Teamprozesses, eine gemeinsame Gruppenidentität über gemeinsame Ziele schaffen, die Subgruppenidentitäten überlagert
• Für altersgemischte Teams generationale Führung anwenden =>
Management von Diversität –Generationale Führung
Nachkriegs-generation
Wirtschafts-wundergeneration
Baby Boomer Generation
Generation X Internet-generation
1940 1960 1970 1980 1950 Geburtsjahr
• Persönliche Kommunikation
• Hierarchie wichtig, aber Einbindung von Erfahrung in Entscheidungen
• Individuelle Leistungsbewertung
• Persönliche Kommunikation
• Hierarchie wird kritisch gesehen, deshalb eher partizipativeFührung
• Individuelle Leistungsbewertung
• Weitere Entwicklungschancen aufzeigen, um Karrierplateau zu verhindern
• Konsensorientierte Führung
• Kompetitive Leistungsbewertung
• Kommunikation über neue Medien
• Klarheit in Zielen und Führung
• Kompetitive Leistungsbewertung
• Kommunikation über neue Medien
• Starke und visionäre Führung, aufgrund geringer Lebens- und Arbeitserfahrung
• Kompetitive Leistungsbewer-tung
Erfahrungsorientierte Führung
Sinnorientiert-partizipative
Führung
Entwicklungsorien-tiert-kooperative
Führung
Pragmatisch-zielorientierte
Führung
Visionsorientierte Führung
(1935-1945) (1946-1955) (1956-1965) (1966-1980) (ab 1981)
Management von Diversität –Generationale Führung
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
© Prof. Dr. Stephan Böhm 28
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Aufgabenkonflikt
• unterschiedliche Meinungen und Sichtweisen bezüglich der Gruppenaufgabe
Beziehungskonflikt
• emotionale Abneigung• Spannungen• Animositäten• persönliche
Abneigung
Prozesskonflikt
• unterschiedliche Meinungen bezüglich Ressourcen-zuteilung, Verantwortlich-keiten, etc.
am Anfang und am Ende von Projekten zulassen und diskutieren, in der Arbeitsphase vermeiden
v.a. zu Projektbeginn und in der Arbeitsphase zulassen und durch Diskussionsregeln, Brainstorming, etc. positiv nutzen
vermeiden bzw. offen ansprechen, diskutieren und überwinden
Jehn & Mannix (2001 )
Management von Diversität –Umgang mit Konflikten
© Prof. Dr. Stephan Böhm 29
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Geringe Zugehörigkeit ("Outsider-Status")
Hohe Zugehörigkeit("Insider-Status")
Unterschiedlichkeitwird nicht geschätzt
Unterschiedlichkeitwird geschätzt
InklusionMitarbeiter ist Teil der Gemeinschaft und wird ermutigt, seine spezifischen Kompetenzen einzubringen; Klima der Sicherheit und des wechselseitigen Lernens
DifferenzierungMitarbeiter ist nicht Teil der Gemeinschaft, seine spezifischen Fähigkeiten/ Charakteristiken werden aber als wertvoll für die Gruppe erachtet
AssimilationMitarbeiter ist Teil der Gemeinschaft, wenn er/sie sich der dominanten Kultur unterwirft
ExklusionMitarbeiter wird nicht als Teil der Gemeinschaft behandelt, seine Unterschiedlichkeit wird nicht geschätzt/genutzt
Shore, L. M., , Randel, A. E, Chung, B. G, Dean, M. A., Ehrhart, K. H., & Singh, G. (2011): Inclusion and Diversity in Work Groups: A Review and Model for Future Research. Journal of Management , 37, No. 4, 1262-
1289.
Management von Diversität –Schaffung eines Inklusionsklimas
© Prof. Dr. Stephan Böhm 30
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
− Identifikation sechs spezifischer Handlungsfelder im Rahmen des BA Diversity Managements.
− Spezifische Stellenausschreibungen und Informationsbroschüren für tendenziell benachteiligte Bewerbergruppen.
− Detaillierte Rekrutierungsziele für unterschied-liche Mitarbeitergruppen (u.a. Menschen mit Behinderung, Quote von 8,7%).
− Nutzung eines systematischen Gesprächsformats zur Identifikation von Kompetenzen und Potenzialen.
− Flächendeckende Führungskräfte-Trainings, u.a. zum Umgang mit Diversität.
− Zahlreiche Preise, u.a. „International Innovative Employer Award“ der AARP.
Best Practice –Führung & Kultur
© Prof. Dr. Stephan Böhm 31
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Agenda
I. Daten und Fakten zum demographischen Wandel
II. Chancen und Herausforderungen des demographischen Wandels für Organisationen und Mitarbeiter
III. Herausforderungen und Lösungsansätze für altersheterogene Belegschaften
IV. Zusammenfassung und Kernthesen
© Prof. Dr. Stephan Böhm 32
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Zusammenfassung und Kernthesen (1)
– Der demographische Wandel ist eine Tatsache und wird Auswirkungen auf Individuen, Unternehmen und die Gesellschaft haben.
– Der demographische Wandel bietet Chancen (z.B. kaufkräftigeKunden) wie Herausforderungen (Fehltage, Wissensverlust, Rekrutierung, etc.).
– Bereits heute hohe Leistungsrelevanz eines alter(n)sgerechtenPersonalmanagements, welches verschiedene Dimensionen umfasst.
– Anpassungen und Flexibilisierungen im HR-Bereich sind nicht nur ältere Mitarbeitende vorteilhaft, sondern ebenso für Mitarbeiter mit Behinderung, junge Familien, etc.
– Nur wenige Organisationen verfügen über sehr umfassende Konzepte, auchdie Einführung einzelner Massnahmen kann viel bewirken.
© Prof. Dr. Stephan Böhm 33
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
Zusammenfassung und Kernthesen (2)
– (Alters-)Diversität kann positive (Kreativität, gegenseitiges Lernen, etc.) wienegative Implikationen (Missverständnisse, Kommunikationsprobleme, etc.) fürdie Zusammenarbeit von Individuen und Teams haben.
– Insbesondere im Bereich Führung und Kultur muss Diversität aktiv gemanagtwerden (u.a. durch bewusste Team-Zusammenstellung, Konfliktmanagement, spezifisches Führungsverhalten, Kulturgestaltung, etc.)
– Positive Folgen für den einzelnen Mitarbeiter (Zufriedenheit, psych. Gesundheit, etc.) sowie das Gesamtunternehmen (Performanz, hohe Arbeitgeberattraktivität, geringe Kündigungsabsichten, etc.).
© Prof. Dr. Stephan Böhm 34
Case-Mgmt.Kongress19.11.12
– Böhm, S., Schroder, H., Kunze, F. (im Druck): An integrated and comparative perspective on human resource management practices for an aging workforce. Sage Handbook on Aging, Work and Society.
– Kunisch, H., Böhm, S., Boppel, M. (2011): From grey to silver – Managing the demographic change successfully. Springer Verlag.
– Bruch, H., Kunze, F., Böhm. S. (2010): Generationen erfolgreich führen -Konzepte und Praxiserfahrungen zum Management des demographischenWandels. Gabler Verlag.
– Kunze F., Boehm, S., Bruch, H. (2011): Age Diversity, Age Discrimination, and Performance Consequences - A Cross Organizational Study. In: Journal of Organizational Behavior.
– Böhm, S., Kunze, F, Baumgärtner, M. K., Bruch, H. (2009): DemographiefesteUnternehmensführung: Strategische Maßnahmen zum Management einer AgingWorkforce. In: Strategische Führung auf dem Prüfstand. Springer Verlag.
Ausgewählte Publikationen
Prof. Dr. Stephan Böhm
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