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Exploring Demographics

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Sabina Jeschke • Anja RichertFrank Hees • Claudia Jooß (Hrsg.)

Exploring Demographics

Transdisziplinäre Perspektivenzur Innovationsfähigkeit imdemografischen Wandel

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HerausgeberSabina JeschkeIMA/ZLW & IfURWTH Aachen UniversityAachen, Deutschland

Anja RichertIMA/ZLW & IfURWTH Aachen UniversityAachen, Deutschland

Frank HeesIMA/ZLW & IfURWTH Aachen UniversityAachen, Deutschland

Claudia JooßIMA/ZLW & IfURWTH Aachen UniversityAachen, Deutschland

ISBN 978-3-658-08790-6 ISBN 978-3-658-08791-3 (eBook)DOI 10.1007/978-3-658-08791-3

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbi- bliogra e; detaillierte bibliogra sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Springer Spektrum© Springer Fachmedien Wiesbaden 2015Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmungdes Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikrover lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesemWerk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solcheNamen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachtenwären und daher von jedermann benutzt werden dürften.Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa-tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind.Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oderimplizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen.

Coverbild © kras99-Fotolia.com

Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier

Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com)

Das Buch wurde gedruckt mit freundlicher Unterstützungder RWTH Aachen University.

Dieser Band gibt die Ergebnisse des Förderschwerpunktes „Innovationsfähigkeit im demogra schen Wandel“ wieder und wurde im Rahmen des Metaprojekts DemoScreen (FKZ: 01HH11088) gefördert. Verantwortlich für die jeweiligen Beiträge sind die Au-toren.

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Vorwort des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Die Arbeitswelt inklusive ihrer Akteure hat bereits zahlreiche Umbrüche erfah-ren und wird auch weiterhin durch sich weiter verändernde Rahmenbedingun-gen beeinflusst werden. Im Kontext des demografischen Wandels aber auch der Globalisierung und Technisierung haben viele neue Herausforderungen erheb-lichen Einfluss auf die Gestaltung der Arbeit von morgen: sei es die Erhöhung des Renteneintrittsalters, heterogene und nicht lineare Lebensläufe, die weiter steigende gesellschaftlichen Bedarfe oder die Notwendigkeit von Innovationen für Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland. Aus diesem Grund ist es wich-tig, dass sich Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam mit den Chancen und Herausforderungen des demografischen Wandels aktiv auseinandersetzen und tragfähige Lösungen erarbeiten. Es ist mittlerweile unbestritten, dass Unter-nehmen, die den demografischen Wandel als Chance begreifen und zukunftsfä-hige Konzepte entwickeln und anwenden, die wirtschaftlich erfolgreicheren sind.

Eine der wirkungsvollsten Strategien, sich im globalen Wettbewerb zu be-haupten, ist die Fähigkeit Deutschlands, kontinuierlich Innovationen zu gene-rieren. Diese Fähigkeit ist auch eine wichtige Voraussetzung zur Sicherung von Wachstum und Wohlstand. Um hier im Zuge des demografischen Wandels weiterhin innovationsfähig zu bleiben, muss die Wirtschaft sich auch auf die sich ändernden Erwartungen ihrer Beschäftigten, aber auch der gesamten Ge-sellschaft einstellen. So werden beispielsweise neue Möglichkeiten zur Motiva-tion und Personalentwicklung, aber auch neue Formen von Kooperation und Kommunikation gebraucht.

Wenn wir von Innovationen sprechen, so sind oftmals Prozess- oder Pro-duktinnovationen Gegenstand der Diskussion. Im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung des Innovationsbegriffes muss jedoch die soziale Innovation stär-ker in den Mittelpunkt gestellt werden. Die Arbeit der Zukunft benötigt innova-tive Lösungsansätze und Erkenntnisse, die im Kontext dieser ganzheitlichen Betrachtung entstehen.

Hierzu liefert der Förderschwerpunkt „Innovationsfähigkeit im demografi-schen Wandel“ mit seinen vielfältigen Akteuren einen wichtigen Betrag. In ihm wurden viele Lösungen entwickelt, die die Unternehmen bei einer demografie-

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VI Vorwort

sensiblen Unternehmensgestaltung und -strukturierung, der Organisationsent-wicklung sowie insgesamt beim Management des Wandels unterstützen.

Eine erfolgreiche Förderung setzt voraus, dass die Projekte Teil eines Netzwerks sind und die Ergebnisse sich ergänzen, um Synergien zu schaffen, gemeinsam zu wirken und Inhalte zu bündeln mit dem Ziel, gute Lösungen breitenwirksam sichtbar zu machen und in die Praxis zu transferieren. Überge-ordnete Institutionen wie z.B. Sozialpartner, Non Profit Organisationen und verschiedenste Intermediäre benötigen darüber hinaus eine Basis, um zu den Themen des demografischen Wandels beraten und als Multiplikatoren wirken zu können. Doch auch oder besonders die kleinen und mittelständischen Un-ternehmen (KMU) sind auf die Projektergebnisse angewiesen. Deshalb ist die Forschung im Rahmen dieses Förderschwerpunktes auch auf KMU ausgerich-tet mit dem Ziel, dass Unternehmen mit keinem oder nur geringem F&E Anteil ebenso von neuen Erkenntnissen profitieren können.

Der Förderschwerpunkt „Innovationsfähigkeit im demografischen Wan-del“ mit seinen 27 Verbundprojekten ist ausgerichtet speziell auf die Thematik „Arbeit“ und deren zukünftige Gestaltung. Zu den sich hieraus ergebenden Herausforderungen, Chancen und Potenzialen entwickelte der Förderschwer-punkt mit über 80 beteiligen Institutionen Konzepte und Lösungen, die sich an den durch den demografischen Wandel veränderten Rahmenbedingungen auf vielfältige Weise orientieren.

Neben einer strukturierten Darstellung des Förderschwerpunktes „Innova-tionsfähigkeit im demografischen Wandel“ sowie des organisationalen Trans-fers im Themenfeld des demografischen Wandels enthält dieses Buch fundierte wissenschaftliche, aber auch praxisnahe Beiträge, die sich mit den Herausfor-derungen des demografischen Wandels und den entsprechenden Lösungsansät-zen beschäftigen. Besonders gelungen ist die Kombination aus wissenschaftli-chen Erkenntnissen und anwendbaren Ergebnissen für Unternehmen. Insbe-sondere Teil I mit den auf der Förderschwerpunkt-Tagung 2014 präsentierten Ergebnissen beschreibt wegweisende zukünftige Forschungslinien für die Ar-beitswelt der Zukunft. Damit erfolgt auch eine erste Umsetzung von Lösungen für die im Koalitionsvertrag verorteten Themenfelder wie z.B. „Veränderung von Belastungen“ oder „präventiver Arbeitsschutz“.

Rudolf Leisen

Bundesministerium für Bildung und Forschung Referat 512 – Forschung für Produktion, Dienstleistung und Arbeit

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Inhalt

Vorwort des Bundesministeriums für Bildung und Forschung .......................... V Rudolf Leisen

Einführung in den Sammelband 1

Politikgestaltung durch Forschungsförderung am Beispiel des Förder-schwerpunktes Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel ...................... 3

Ilona Kopp

Gestaltung von Kommunikations- und Kooperationsprozessen im Förder-schwerpunkt „Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“ ................... 11

Claudia Jooß, Sabine Kadlubek, Anja Richert, Sabina Jeschke

Ergebnistransfer nachhaltig gestalten – eine strukturelle Übersicht ................. 25 Oleg Cernavin, Stefan Schröder, Thomas Thiele, Claudia Jooß

Exploring demographics – Transdisziplinäre Perspektiven zur Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel ............................................. 41

Claudia Jooß, Anja Richert, Frank Hees, Sabina Jeschke

Teil I Förderschwerpunkt-Tagung 2014: Ergebnisse aus den Arbeitsphasen und dem Memorandum 53

Einführungsbeitrag: Von den Handlungsfeldern der Förderschwerpunkt- Tagung zum Memorandum ............................................................................... 55

Guido Becke, Peter Bleses, Oleg Cernavin, Antje Ducki, Claudia Jooß, Rüdiger Klatt, Thomas Langhoff, Friedemann W. Nerdinger

Digitalisierung der Arbeit und demografischer Wandel ................................... 67 Oleg Cernavin, Thomas Thiele, Markus Kowalski, Stephanie Winter

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VIII Inhalt

Präventiv Denken und Handeln für nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit ....... 83 Guido Becke, Peter Bleses, Claudia Jooß, Julia Eich Neue Kooperationsformen und regionale Identitäten ....................................... 93 Antje Ducki, Florian Welter, Julia Günther Neue und flexible Formen der Kompetenzentwicklung ................................. 101 Thomas Langhoff, Friedemann W. Nerdinger, Stefan Schröder, Freya Willicks, Stephanie Winter Neue Formen der Arbeit und die neuen Erwerbsbiografien ........................... 111 Rüdiger Klatt, Kurt-Georg Ciesinger, Thomas Thiele, Meike Bücker, Saskia Bakuhn Memorandum: Förderschwerpunkt Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel ................................................................................. 119 Guido Becke, Peter Bleses, Oleg Cernavin, Antje Ducki, Rüdiger Klatt, Thomas Langhoff, Friedemann W. Nerdinger

Teil II Demografiesensible Unternehmensgestaltung und -strukturierung 123 Good Practice: Weiterbildung zum DemografieManager – Bestens aufgestellt für die Zukunft ................................................................ 125 Kerstin Börner, Angelika C. Bullinger-Hoffmann

Good Practice: Demografiesensible Unternehmensgestaltung und -strukturierung am Beispiel der Fahrion Engineering GmbH & Co. KG. ...... 131 Jens Fahrion

Good Practice: Kompetenzmanagement bei der Finanz-DATA GmbH, einem mittelständischen Beratungs- und Softwarehaus in Thüringen ............ 137 Kristin Schenk, Bernd Wolf

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Inhalt IX

Good Practice: Schritt für Schritt zu einem demografiefesten Unternehmen – Unterstützende Begleitung eines innovativen Hightech-KMUs ............................................................................................. 143 Carola Jungwirth, Loren Barth, Stefanie Fuchs

Good Practice: Entwicklung und Implementierung einer Arbeitgeberpositionierung .............................................................................. 149 Arne Brand, Thomas Langhoff, Kai Rosetti, André Schubert

Good Practice: Anerkennung im Arbeitsalltag der ambulanten Pflege: Ein Praxisbeitrag ............................................................................................. 155 Holger Hegermann, Roswitha Zago

Good Practice: Diversität erkennen – Kooperation fördern: Perspektiven für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ........................................................... 159 Martin K.W. Schweer, Raphaela Wehl, Liza Wohlfart, Johannes Knake

Generationenübergreifende Zusammenarbeit als Basis innovativen unternehmerischen Handelns ......................................................................... 165 Martin K.W. Schweer, Guido Becke, Liza Wohlfart

Nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit durch Innovationen in der Arbeitsorganisation ambulanter Pflegeunternehmen ...................................... 175 Peter Bleses, Kristin Jahns

Von der ‚demografischen Chance‘ zur ‚demografischen Katastrophe‘? Barrieren der Institutionalisierung eines adäquaten Demografie- managements ................................................................................................... 185 Silke Geithner, Michael Gühne, Frank Schirmer Demografiefestes Personalmanagement? Eine Bestandsaufnahme aus Sicht der Fortschrittsfähigkeit ................................................................... 199 Christine Gröneweg, Doris Holtmann, Max Kohlmann, Wenzel Matiaske, Michael Olejniczak

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X Inhalt

Ansatzpunkte zur Förderung der Innovativität in Pflege und Sozialer Arbeit ................................................................................................ 213 Barbara Hinding, Cornelia Kricheldorff, Christiane Kugler, Selda Akca, Maren Albrecht, Ynaiê Bhering Soares, Anja Höcke, Anna Mielich, Michael Kastner Vernetztes Wissen – Anforderungen an die Gestaltung einer Experten-Community aus Nutzerperspektive ................................................................. 225 Ann-Kathrin Löcker, Denise Eraßme, Eva-Maria Jakobs

Problem erkannt, Lösung verschoben? Wie KMU der Gesundheits- wirtschaft mit dem demografischen Wandel umgehen ................................... 237 Christoph Müller, Stefan Stracke, Friedemann W. Nerdinger

Handwerksunternehmer zwischen allen Stühlen – Psychische Belastungen und Arbeitsfähigkeit von Betriebsinhabern vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Wandlungsprozesse ........................................................... 253 Anja Baumann, Regina Osranek, Albert Ritter, Andreas Ihm, Harald Weber Ein Innovationsreifegradmodell im demografischen Wandel ......................... 265 Hanna Plieth, Hagen Habicht, Kathrin M. Möslein

Demografiesensibles Kompetenzmanagement für die Industrie 4.0 ............... 281 Roman Senderek, Thomas Mühlbradt, Achim Buschmeyer

Teil III Personalentwicklung im demografischen Wandel 297

Good Practice: Ein Training zur Steigerung der Innovationsfähigkeit – großer Wirkungsgrad mit geringem zeitlichen Aufwand ............................... 299 Claudia Kramer, Sarina Töpperwien, Sonja Schmicker, Barbara Deml, Stefan Wassmann

Good Practice: Generationendialog im Cross-Mentoring: Ein Instrument zur Entwicklung einer Generationenbalance.......................... 305 Jana Csongár, Ute Schlegel, Christina Buchwald, Ingo Wiekert

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Inhalt XI

Gesundheitsförderung bei Führungskräften und Beschäftigten in Klein(st)betrieben des Gastgewerbes und des Handwerks ............................ 311 Felizitas Alaze, Martina Brandt, Anne Goedicke, Daniela Kunze, Kai Seiler, Antje Ducki

Zwischenbilanz zum demografischen Wandel in Forschung & Entwicklung: Herausforderungen für organisationale Kreativität .................. 333 Bernd Kriegesmann, Thomas Kley, Matthias Büscher, Alexander Knickmeier, Nils Altner, Birgit Ottensmeier

Das Innovationspotential in Pflege- und Sozialberufen .................................. 347 Maren Albrecht, Barbara Hinding, Michael Kastner

Fachlaufbahnen in der Pflege – Ansätze einer alter(n)sgerechten und kompetenzbasierten Beschäftigung ................................................................. 359 Ann-Christin Werner, Marvin Blum, Theresa Grüner, Uwe Fachinger, Frerich Frerichs, Nicola K. Schorn

Das TANDEM-Konzept zur Unterstützung des Wissenstransfers in alters-diversen Arbeitsgruppen – Fallstudienerkenntnisse aus der Automobilindustrie ......................................................................................... 371 Eva Alice Christiane Bittner, Jan Marco Leimeister Generationenablösung und Wissenstransfer in ostdeutschen Betrieben ........ 383 Ingo Wiekert, Holle Grünert, Thomas Ketzmerick

Employability im demografischen Wandel erhalten – Handlungsbefähigung und Erfahrungswissen als Ressourcen am Beispiel der IT-Branche ............... 395 Helga Dill, Florian Straus

Führungsqualität in altersgemischten Teams: Welche Rolle spielt das Alter der Führungskraft? ......................................................................................... 405 Anja Gerlmaier, Stephan Hinrichs, Erich Latniak

Eine milieubasierte Betrachtung regional verfügbaren Humankapitals .......... 413 Doreen Richter, Gerd Grözinger, Marlene Langholz

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XII Inhalt

Innovationspotenziale qualifizierter älterer Beschäftigter ............................. 427 Eckhard Heidling, Bernhard Ludwig, Vera Kahlenberg, Judith Neumer

Eine qualitative Studie zu Innovationen im Arbeitsalltag und zur Innovationsfähigkeit der Mitarbeiter im Gesundheits- und Dienstleistungssektor ...................................................................................... 437 Anja Höcke, Barbara Hinding, Michael Kastner

Lebensphasengerechte Personalentwicklung im Gastgewerbe ....................... 449 Olaf Katenkamp, Kerstin Guhlemann, Arno Georg, Florian Elsässer

Innovationskraft altersgemischter Belegschaften steigern – Eine ganzheitliche Intervention ...................................................................... 463 Kristina Küper, Wladislaw Rivkin, Stefan Diestel, Klaus-Helmut Schmidt, Theresa Myskovszky von Myrow, Philipp Przybysz, Christian Ahlfeld, Martina Friessem, Joachim Zülch, Susanne Kleibömer, Julia Günnewig, Michael te Heesen, Michael Falkenstein

Grenzinnovator-Communities als Innovationstreiber im demografischen Wandel – Gestaltungsmöglichkeiten am Beispiel der Siemens AG ............... 477 Kathrin Möslein, Astrid Schütz, Rainer Trinczek, Christina Dornaus, Nina Eichholz, Ronald Staples, Anke Wendelken, Daniel Wolf

Ältere Arbeitspersonen – geringere Kreativität aber höheres Innovationspotential? ..................................................................................... 493 Stefan Wassmann, Sonja Schmicker, Barbara Deml, Claudia Kramer, Sarina Töpperwien

Innovationskompetenzen älterer und jüngerer Beschäftigter in der Selbst- und Fremdwahrnehmung – Ergebnisse der repräsentativen Beschäftigten-befragung des Verbundprojektes DEBBI ...................................................... 505 Kurt-Georg Ciesinger, Rüdiger Klatt, Romina Wendt

Transnationale Instrumente einer generationssensiblen Organisationsentwicklung – Ergebnisse der deutsch-französischen Zusammenarbeit im Projekt DEBBI ............................................................... 517 Silke Steinberg, Marie Jégu

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Inhalt XIII

Der Zusammenhang zwischen psychischen Belastungen in der Arbeits- welt und psychischen Erkrankungen – Befundlage zur Erkennung von Ursache-Wirkungszusammenhängen .............................................................. 529

Thomas Langhoff, Kurt-Martin Schmelzer

Partizipatives Innovationsmanagement in altersgemischten Teams ............... 541 Theresa Myskovszky von Myrow, Philipp Przybysz, Susanne Mütze- Niewöhner, Christopher M. Schlick

Teil IV Kooperationen und Netzwerke – Unterstützung beim Management des Wandels 555

Good Practice: ZUKUNFTINC. initiative. marktführer. hannover. e.V.– Das Unternehmensnetzwerk der (Welt-)Marktführer in der Region Hannover ............................................................................................ 557

Manuela Merchlewicz, Paulina Zelazowska-Müller

Good Practice: Strategische Allianzen im Kontext regionaler Netzwerke – das Beispiel ADMIRe A³ ................................................................................ 563

Andreas Thiel, Kristin Joel

Eine strategische Allianz für die Transformation zur Nachhaltigkeit – Der Weg zur nachhaltigen Regionalentwicklung durch die integrative Bearbeitung von demografischem Wandel, Innovationsfähigkeit und Steigerung der Ressourceneffizienz ................................................................ 569

Tobias Engelmann, Sabine Hafner, Sebastian Norck

Die Beratung von kleinen und mittelständischen Betrieben zu den Handlungsfeldern des demografischen Wandels ........................................... 581

Julia Maxi Bauer, Oleg Cernavin

Demografieberatung im Cluster Sensorik – ein neuer Service für die Entwicklung nachhaltiger Personalstrategien in einem Hightech-Netzwerk .. 593

Stefanie Fuchs, Birgit Luger

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XIV Inhalt

Fallstudie Kirchhundem: Versorgungsrisiken und Lösungsansätze ............... 607 Vera Gerling, Anja Gieseking, Cornelia Tippel

WeChange – Eine demografiesensible Supportplattform zur Wissensvernetzung im Unternehmen ............................................................ 619 Björn Niehaves, Alexander Mädche, Sebastian Köffer, Silvia Schacht, Kevin Ortbach, Oliver Gaß, Nicolai Walter

Koordination durch Lernstrategien in regionalen Netzwerken ambulanter Pflege – Das Beispiel ZUKUNFT:PFLEGE ................................................... 631 Wolfgang Ritter, Sina Lürßen, Isabella Schimitzek

Erfolgreiche Steuerung und Koordination von Business-Communities ........ 645 Günther Schuh, Christian Fabry, Arno Schmitz-Urban, Jan Siegers

Nutzungsmotivation von sozialen Netzwerken im Arbeitskontext ................. 657 Anne Kathrin Schaar, André Calero Valdez, Martina Ziefle

Autorenverzeichnis ......................................................................................... 667

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Einführung in den Sammelband

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Politikgestaltung durch Forschungsförderung am Beispiel des Förderschwerpunktes Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel

Ilona Kopp 1

Keywords: Demografie, Politikgestaltung, Förderstrukturen, Agenda Setting

Abstract

Bildung, Forschung und Innovation sind unverzichtbarer Teil einer qualitati-ven, langfristigen Wachstumsstrategie und einer den Prinzipien der Nachhaltig-keit verpflichteten Politik. Dabei gehen Politikgestaltung und Forschungsförde-rung Hand in Hand. Was das bedeutet und wie das geht, wird in diesem Artikel exemplarisch am Förderschwerpunkt „Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“ skizziert. Es wird beschrieben, wie Förderstrukturen das politische Agenda Setting unterstützen und damit eine erhöhte Sichtbarkeit der Arbeits-forschung mit ihren wissenschaftlichen Erkenntnissen leisten.

1 Ilona Kopp | Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt |

[email protected]

S. Jeschke et al. (Hrsg.), Exploring Demographics, DOI 10.1007/978-3-658-08791-3_1,© Springer Fachmedien Wiesbaden 2015

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4 Ilona Kopp

1 Einführung

Wie alle Politikbereiche, so ist auch die Forschungspolitik durch ständige Ver-änderung geprägt. Ihre Dynamik erhält sie dadurch, dass sie stets die anstehen-den Herausforderungen durch technologische Entwicklungen, gesellschaftli-chen Wandel usw. voraussehen muss und Wirtschaft und Gesellschaft dabei unterstützt, die Chancen, die in sich wandelnden Anforderungen und Erwar-tungen liegen, zu nutzen und mit adäquaten Lösungen zu begegnen. Um diese komplexe Aufgabe anzugehen ist es erforderlich, dass alle gesellschaftlichen Gruppen – Unternehmen, Wissenschaft, Sozialpartner, Politik und viele weitere – sich an einem dauerhaften Dialog und somit auch an der Entstehung von Strategiepapieren und Förderprogrammen beteiligen. Dieses Miteinander ist auch für die Forschungsförderung selbst von immanenter Bedeutung, denn nur so können die Förderprogramme die jeweils spezifischen Themen in ihrer ge-samten Breite und Tiefe ausfüllen, um so dazu beizutragen, dass für alle wich-tigen Fragestellungen Lösungen entwickelt und erprobt werden können. Nur wenn die an den Projekten Beteiligten Gleichberechtigte der Partner sind, kann anwendungsorientierte Forschung gewinnbringend an Lösungen für die gesell-schaftlichen Herausforderungen arbeiten. Mit diesem Artikel möchten wir die Forschungsförderung beispielhaft am Förderschwerpunkt „Innovationsfähig-keit im demografischen Wandel“ beleuchten. 2 Leitlinien für Innovationsfähigkeit im demografischen

Wandel

Die politischen Leitlinien für den aktuellen Förderschwerpunkt werden in un-terschiedlichen Strategiepapieren der Bundesregierung zusammengefasst. Für diesen Kontext wesentlich sind die Demografiestrategie „Jedes Alter zählt“ (BMI 2013) sowie „Die Neue Hightech-Strategie – Innovationen für Deutsch-land“ (BMBF 2014), in der die Bundesregierung die Forschungspolitik für die kommenden Jahre bündelt:

„Die Hightech-Strategie wird jetzt zu einer umfassenden ressortübergreifenden In-novationsstrategie weiterentwickelt. Dazu greifen wir neue Themen auf und führen neue Instrumente der Innovationsförderung ein. Wir setzen auf einen erweiterten Innovationsbegriff, der nicht nur technologische, sondern auch soziale Innovatio-nen umfasst und beziehen die Gesellschaft als zentralen Akteur ein.“ (BMBF 2014: 4)

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Politikgestaltung durch Forschungsförderung 5

Die Neue Hightech-Strategie bildet eine inhaltliche Klammer für alle innovati-onspolitischen Themen und Aufgabenstellungen über nahezu alle Bundesmini-sterien hinweg. Die Neuausrichtung der 2006 gestarteten Strategie soll dazu beitragen, die Innovationspolitik des Bundes zu verstetigen mit dem sehr ehr-geizigen Anspruch, dass Deutschland weltweit zum Innovationsführer wird. „Innovative Arbeitswelt“ ist als eine der sechs Zukunftsaufgaben in der neuen Hightech-Strategie verankert (BMBF 2014: 6).

Die Demografiestrategie „Jedes Alter zählt“ verfolgt ein Ziel, das mit der Arbeitsforschung eng in Verbindung steht: „Motiviert, qualifiziert und gesund zu arbeiten“ (BMI o.J.: 16-26). Dieses Ziel ist u.a. durch Maßnahmen zur Ge-sundheitsförderung und zur Präventionsförderung Qualifizierung und Weiter-bildung zu erreichen. Begleitend werden Veränderungen in Unternehmenskul-turen und Rahmenbedingungen für ein längeres, erfülltes Leben beforscht.

Beiden Strategien gemeinsam ist die Erkenntnis, dass auf die aktuellen Herausforderungen nur angemessen reagiert werden kann, wenn alle relevanten und betroffenen Akteure und Institutionen in die Forschungs- und Verände-rungsprozesse eingebunden sind. Dabei sind gelebte Partizipation und Wert-schätzung Voraussetzung für einen durchgreifenden Erfolg der Forschungsför-derung.

Das Forschungs- und Entwicklungsprogramm „Arbeiten, Lernen, Kompe-tenzen entwickeln. Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt“ bietet hier eine geeignete Plattform. Als lernendes Programm hat es die Erfahrungen der Förderung kontinuierlich genutzt und, unterstützt durch eine innovative deliberative Forschungsgovernance (Bach 2013), besondere Förderstrukturen entwickelt und umgesetzt.

3 Förderstrukturen für Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel

3.1 Einleitung

Für die organisationale, inhaltliche und administrative Umsetzung und Durch-führung des Förderschwerpunktes „Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“ ist der PT im DLR „Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen“ zustän-dig. Es handelt sich um den fünften Förderschwerpunkt des Programms. Wie bei den vorausgehenden Förderschwerpunkten werden auch hier die Förder-strukturen Fokusgruppe und Metaprojekt angewendet. Im Folgenden werden die Förderstrukturen für die Bedeutung der Forschungsförderung (in Anleh-nung an Bach 2013) betrachtet.

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6 Ilona Kopp

3.2 Förderschwerpunkt

Förderschwerpunkte generieren sich in der Regel aus fachlichen Handlungsfel-dern des Forschungs- und Entwicklungsprogramms. Ihnen geht eine Förderbe-kanntmachung voraus, die die inhaltliche Ausrichtung der zu fördernden Maß-nahmen vorgibt. Die Bekanntmachung „Innovationsfähigkeit im demografi-schen Wandel“ adressierte die drei Forschungsgegenstände:

‐ Innovationspotenziale durch veränderte Erwerbsbiografien

‐ Messung von Innovationspotenzialen vor dem Hintergrund der demogra-fischen Entwicklung

‐ Regionale Aspekte des demografischen Wandels.

Insgesamt werden 27 Verbundprojekte gefördert. Inhaltlich verwandte Ver-bundprojekte wurden zu Fokusgruppen zusammengefasst. Die insgesamt sechs Fokusgruppen werden jeweils von einem Fokusgruppensprecher moderiert, unterstützt werden sie durch ein Metaprojekt. Neu ist das Gremium der Fokus-gruppensprecher. Beim Projektträger hat eine Mitarbeiterin die Federführung für die Betreuung des Förderschwerpunkts inne, unterstützt wird sie durch eine Vertreterin.

3.3 Fokusgruppen und FokusgruppensprecherInnen

Die Fokusgruppen bieten einen Diskussions- und Austauschrahmen, der inten-siven Wissens- und Erfahrungsaustausch über die Verbundgrenzen hinweg ermöglicht. Die Differenzierung des Förderschwerpunktes in kleinere delibera-tive Forschungsarenen dient zum einen der vertieften Auseinandersetzung mit Spezialgebieten und dem transdisziplinären Austausch zwischen den einzelnen Projekten über methodische Ansätze, zum anderen ermöglicht sie gemeinsame öffentlichkeitswirksame Auftritte auf Messen und Konferenzen. Jeder Fokus-gruppe steht ein Sprecher oder eine Sprecherin (in Ausnahmefällen auch ein Team) vor. Jede Fokusgruppe wird seitens des Projektträgers von einer Mitar-beiterin/ einem Mitarbeiter begleitet und betreut. Ein reger Erfahrungsaus-tausch sorgt dafür, dass die gemachten Erfahrungen allen zugutekommen und auch für die weiteren Förderschwerpunkte genutzt werden.

Neu ist das Gremium der Fokusgruppensprecher: Die sechs Fokusgrup-pensprecherInnen haben sich selbstorganisiert und selbstverpflichtend zu einem Gremium der Fokusgruppensprecher zusammengeschlossen. Sie haben dabei folgende Ziele vor Augen gehabt: Sie wollten die Synergien der inhaltlichen Ansätze der einzelnen Fokusgruppen wirkungsvoller aufeinander abstimmen. Sie wollten auch übergreifende Forschungsfragen diskutieren und herausarbei-ten, die sich aus den Arbeiten der einzelnen Fokusgruppen ergeben und diese Fragestellungen wieder in die Fokusgruppen zurückspiegeln. Wesentliches

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Politikgestaltung durch Forschungsförderung 7

Anliegen der FokusgruppensprecherInnen ist auch, dass sie die zukünftigen Fragestellungen, die sich aus den Ergebnissen der Verbundprojekte ergeben, herausarbeiten und sichtbar machen und sie im forschungspolitischen Feld platzieren. Aus diesem selbstorganisierten Kreis der FokusgruppensprecherIn-nen ist eine Diskursplattform entstanden, die zum einen die Ergebnisse der Bekanntmachung in zukünftige Forschungsfragen und Bedarfe kristallisiert und die gleichzeitig für inhaltliche Synergien zwischen den Verbundprojekten sorgt. Während das Metaprojekt die Rahmenbedingungen und die Kooperation zwi-schen den Projekten sowie einen systematischen Transfer ermöglicht, zielt der selbstorganisierte Zusammenschluss der FokusgruppensprecherInnen auf in-haltliche Synergien und die Sichtbarmachung zukünftiger forschungspolitischer Fragestellungen.

3.4 Metaprojekt

Mittlerweile schon in guter Tradition übernimmt das Metaprojekt zwei Aufga-ben. So ist der Förderschwerpunkt mit seinen Projekten und Fokusgruppen selbst Untersuchungsgegenstand. Im aktuellen Förderschwerpunkt stehen Ko-operation und Kommunikation in transdisziplinären Forschungsverbünden als Voraussetzung für innovationsfähige Arbeitsforschung im Fokus. Das Metapro-jekt ist aber auch Dienstleister für die geförderten Projekte wie für den Förde-rer, insbesondere hinsichtlich des zielgruppenorientierten Ergebnistransfers über den geförderten Bereich hinaus. Beispiele hierfür sind die Auftritte des Förderschwerpunktes auf der A+A 2013 in Düsseldorf oder auf dem Weltkon-gress für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2014 in Frankfurt. Von den Erfahrungen des Metaprojekts erwartet der Förderer darüber hinaus Anregun-gen für die Ausgestaltung zukünftiger Förderung, z.B. sog. „Lessons learned“ sowie für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit.

Wirkung von Forschungsförderung im Förderschwerpunkt „Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“

Bei der Beschreibung der Wirkungen der Forschungsförderung im Förder-schwerpunkt „Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“ stellt sich schnell das „Henne-Ei-Problem“ ein. Denn an der Wirksamkeit und Durch-schlagskraft der Ergebnisse der Arbeits- und Demografieforschung wird an vielen unterschiedlichen Stellen gearbeitet. Deshalb ist es nur selten eindeutig zu belegen, welche Aktivität, welche Tagung, welche Veröffentlichung oder welches Gespräch für die erzielten Erfolge verantwortlich zeichnet. Sicher ist aber, dass mit der immensen Strahlkraft, die vom Förderschwerpunkt mit sei-nen assoziierten Partnern und ferneren Sympathisanten ausgeht, Bewegung in die Arbeitsforschung gekommen ist. Dies wird in den drei Wirkungskreisen

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8 Ilona Kopp

Communitybilding, politische Sichtbarkeit und die Mitgestaltung des neuen Forschungsprogramms „Zukunft der Arbeit“ exemplarisch deutlich.

Communitybildung: Mit der Förderung der bisherigen vier Förderschwer-punkte im Programm „Arbeiten, Lernen, Kompetenzen entwickeln. Innovati-onsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt“ ist es gelungen, dass die beteilig-ten Akteure ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt haben, das sie dazu ermuntert hat, sich in einer Community zu engagieren. Die wissenschaft-lichen und wirtschaftlichen Akteure mit den Sozialpartnern sehen sich nachhal-tig einer innovativen Arbeitsforschung verpflichtet. Dieser Gedanke wurde erstmals sichtbar in dem vom Förderschwerpunkt Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz verabschiedeten und dem BMBF überreichten Aachener Impuls (Henning et al. 2009). Im Aachener Appell wurden die bisher erbrach-ten Forschungsleistungen zusammengefasst, um anschließend die notwendigen Schritte zur Gestaltung der Zukunft der Arbeitsforschung zu skizzieren. Agierte diese Community in der ersten Zeit eher noch zurückhaltend, so verschafft sie sich nun zunehmend Gehör. Die Eschborner Thesen zur Arbeitsforschung (Hentrich 2013) sind ein klarer Beweis. Neben den fünf inhaltlichen Hand-lungsfeldern weisen die Thesen auf die Entwicklungen und Herausforderungen der Arbeitsforschung hin. Um mit diesen innovativ umzugehen, ist sowohl die Politik als auch die Community gefordert. Die Eschborner Thesen haben einen großen Unterstützerkreis, was durch die hohe Anzahl der Unterzeichner deut-lich wird.

Politische Sichtbarkeit: Die politische Relevanz forschungspolitischer The-men sichert die finanzielle und strukturelle Ausstattung. Diese Relevanz ist der Arbeits- und Demografieforschung durch den Koalitionsvertrag zwischen CDU, SPD und CSU attestiert worden. Das Themenfeld Arbeit und Arbeitsfor-schung ist prominent im Koalitionsvertrag „Deutschlands Zukunft gestalten“ (50f.) adressiert. Damit ist die Arbeitsforschung an wesentlicher Stelle auf der politischen Agenda sichtbar. Arbeitsforschung mit ihren wissenschaftlichen Erkenntnissen ist für die Politikgestaltung in den Handlungsfeldern Demogra-fie, psychische Gesundheit sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz eine wesent-liche Leitplanke. Die Arbeiten im Förderschwerpunkt Demografie, aber auch den Aktivitäten rund um das Programm „Arbeiten, Lernen, Kompetenzen ent-wickeln. Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt“ haben einen hohen Anteil am Bedeutungszuwachs und der Sichtbarkeit einer innovations-förderlichen Arbeitsforschung. Auf dieser Basis kann sich die Arbeitsforschung eines ungewöhnlichen politischen Rückenwindes erfreuen, den es jetzt zu nut-zen gilt.

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Politikgestaltung durch Forschungsförderung 9

Mitgestaltung des neuen Forschungsprogramms: Die Community genießt ein besonderes Vertrauen in der Politik. Denn die Akteure des Programms „Ar-beiten, Lernen, Kompetenzen entwickeln. Innovationsfähigkeit in einer moder-nen Arbeitswelt“ wie des aktuellen Förderschwerpunktes sind aufgefordert bei der Gestaltung des neuen Programms mitzuwirken. Das BMBF bat sie um ihre Expertise und konnte eine Fülle von Stellungnahmen und Positionspapieren einwerben. Die ExpertenInnen nannten die für sie wichtigen Trends und Rich-tungen, die für die Arbeitsforschung in Zukunft wichtig sein werden. Die Bandbreite spannt sich von den Auswirkungen der Industrie 4.0 bis hin zur Stärkung der psychischen Gesundheit und der Berücksichtigung neuer Ge-schäftsmodelle, um nur ein paar Punkte zu nennen. Dieses wissenschaftliche Kondensat stellt die erste Diskussionsgrundlage für das BMBF bei der Erarbei-tung des neuen Programms dar.

4 Fazit

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich Politikgestaltung durch For-schungsförderung insbesondere in zwei Dimensionen auswirkt. Die erste Di-mension beschreibt die förderschwerpunktinterne Sicht. Durch die Förderstruk-turen Fokusgruppen, Metaprojekt, FokusgruppensprecherInnen im Förder-schwerpunkt lässt sich eine höhere Kooperation und Vernetzung anstoßen, die dazu führt, dass ein Förderschwerpunkt mehr ist als die Summe seiner Einzel-vorhaben. Die engagierte Mitarbeit der Projekte im Förderschwerpunkt bringt für die Beteiligten und deren Partner einen innovativen Mehrwert über die Projektgrenzen hinaus mit sich. Die zweite Dimension wirkt in die Gesellschaft und auf politische Konstellationen. Die Bündelung und Zusammenführung der „Kräfte“ des Förderschwerpunktes mit seinen wissenschaftlichen, unternehme-rischen und intermediären Partnern macht das politische Agenda Setting erst möglich. Mit dieser Gesamtkonstellation kann Arbeits- und Demografie-forschung einen wesentlichen Beitrag für mehr gute Arbeit leisten. Literatur

Bach, Ursula (2013): Deliberative Governance in der Arbeitsforschung. Ein Ansatz zur Demokrati-sierung von Forschungsprozessen in der anwendungsorientierten Forschung. Budrich Uni-Press, Opladen.

BMBF (2014): Die neue Hightech-Strategie Innovation für Deutschland. Online unter: http://www.hightech-strategie.de/ [29.09.2014].

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10 Ilona Kopp

BMI (o.J.): Demografiestrategie Jedes Alter zählt. Online unter: http://www.bundesregierung.de/ Webs/Breg/DE/Themen/Demografiestrategie/Basis-Artikel/2012-04-18-artikel-top-basis.htm l;jsessionid=D8ED4A64A6387BA0800C55B40F5E6C13.s3t1 [29.09.2014].

BMBF (2006): Forschungsprogramm Arbeiten, Lernen, Kompetenzen entwickeln. Innovationsfä-higkeit in einer modernen Arbeitswelt. Online unter: http://pt-ad.pt-dlr.de/de/94.php [01.10.2014].

Henning, Klaus; Bach, Ursula; Hees, Frank (Hrsg.) (2009): Präventiver Arbeits- und Gesundheits-schutz 2020: Prävention weiterdenken. Aachen.

Hentrich, Jörg (Hrsg.) (2013): Eschborner Thesen zur Arbeitsforschung. Online unter: http://www.rkw-kompetenzzentrum.de/nc/publikationen/details/rkw/publikationen/eschborn er-thesen-zur-arbeitsforschung-697/ [01.10.2014].

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Gestaltung von Kommunikations- und Kooperationsprozessen im Förderschwerpunkt „Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“

Claudia Jooß, Sabine Kadlubek, Anja Richert, Sabina Jeschke1

Keywords: Metaprojekt DemoScreen, Lernendes Programm, Gestaltung, Kooperation

Abstract

Über die Laufzeit des Forschungs- und Entwicklungsprogramms „Arbeiten – Lernen – Kompetenzen entwickeln. Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt“ haben sich in den einzelnen Förderschwerpunkten unterschiedli-che Strukturen etabliert. Ziel dieses Beitrags ist es, diese in einem Überblick darzustellen, zu erläutern und anhand exemplarischer Aufgaben zu konkretisie-ren. Somit wird eine Grundlage geschaffen, Kommunikations- und Kooperati-onsprozesse zwischen und über diese Strukturelemente hinweg zu gestalten und für die (Weiter-) Entwicklung künftiger Förderschwerpunkte zu nutzen.

1 Claudia Jooß | IMA – Lehrstuhl für Informationsmanagement im Maschinenbau | ZLW –

Zentrum für Lern- und Wissensmanagement | IfU – An-Institut für Unternehmenskybernetik e. V. | RWTH Aachen University | [email protected]

Sabine Kadlubek | IMA/ZLW & IfU | [email protected]

Anja Richert | IMA/ZLW & IfU | [email protected]

Sabina Jeschke | IMA/ZLW & IfU | [email protected]

S. Jeschke et al. (Hrsg.), Exploring Demographics, DOI 10.1007/978-3-658-08791-3_2,© Springer Fachmedien Wiesbaden 2015

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12 Claudia Jooß, Sabine Kadlubek, Anja Richert, Sabina Jeschke

1 Einleitung

Im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprogramms (FuE-Programm) „Arbeiten – Lernen – Kompetenzen entwickeln. Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt“ (A-L-K) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) werden seit 2007 neue Ansätze der Personal-, Organisati-ons- und Kompetenzentwicklung gefördert, um innovationsfreundliche Rah-menbedingungen zu gestalten und kohärente Strategien zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu etablieren (vgl. BMBF 2007: 7). Um diese Ansätze kontinuierlich an die sich wandelnden sozio-ökonomischen Bedingungen an-passen zu können, muss das FuE-Programm so konzipiert sein, dass es selbst lern- und innovationsfähig ist (vgl. BMBF 2007: 9). Die dafür erforderliche Flexibilität wird durch „offene Programmstrukturen“ (BMBF 2007: 26) sowie integrierte Lern- und Strukturinstrumente gewährleistet. Um zu erläutern, wie sich diese im Förderschwerpunkt widerspiegeln, wird dieser in einem ersten Schritt in den förderstrukturellen Rahmen des A-L-K Programms eingeordnet. Nachfolgend gibt Kapitel 2 einen Überblick über das A-L-K Programm als lernendes System samt seiner Struktur, die sowohl die Etablierung als auch die Konstituierung der Lernprozesse unterstützt.

Anschließend wird in Kapitel 3 die Weiterentwicklung des lernenden Programms am Beispiel des Förderschwerpunktes „Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“ erläutert. Dabei steht der Beitrag des Metaprojekts „DemoScreen – Kommunikation, Kooperation und Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“ zur kontinuierlichen Steigerung und Fortentwicklung der Lernfähigkeit des Programms im Fokus. Da ein zentrales Ziel des Metapro-jektes darin liegt, eine nachhaltige Zusammenarbeit der einzelnen Förder-schwerpunktakteure zu etablieren, wird die Rekursionsebene der Fokusgruppe, das bereits etablierte Strukturelement der FokusgruppensprecherInnen sowie das neu eingeführte Strukturelement des Teams der FokusgruppensprecherIn-nen erläutert und mit exemplarischen Aufgaben konkretisiert. Somit werden Kommunikations- und Kooperationsprozesse aufgezeigt. In Kapitel 4 wird ein abschließendes Fazit gezogen. 2 Einordung des Förderschwerpunktes in den

förderstrukturellen Rahmen

Im Folgenden wird das lernende A-L-K Programm aus einer systemtheoretisch-kybernetischen Perspektive als lernendes System betrachtet. Anschließend werden die offenen Programmstrukturen des A-L-K Programms samt der Ele-

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Gestaltung von Kommunikations- und Kooperationsprozessen 13

mente zur Programmsteuerung und -gestaltung, welche das Programm zur kontinuierlichen Lern- und Transferfähigkeit befähigen, detaillierter skizziert.

2.1 FuE-Programm A-L-K als lernendes System

Um den Veränderungen in der Arbeitswelt gerecht zu werden, ist das A-L-K Programm des BMBF als lernendes Programm konzipiert. Nach Trantow spie-len Lernprozesse eine besondere Rolle, „da sie eine kontinuierliche Anpassung der Programmaktivitäten an aktuelle Problemstellungen und Forschungsbedarfe erlauben“ (Trantow 2012: 27).

Die dem FuE-Programm A-L-K immanente Lernfähigkeit wird u.a. durch die Vernetzung aller Rekursionsebenen (vgl. Abb. 1) und den damit einherge-henden Reflexionsprozessen zwischen verschiedenen strukturellen Elementen (vgl. Kapitel 2.2.2.) gewährleistet und gefördert. „Dies schließt ein, dass die künftig durch das Programm erzielten Ergebnisse auch in die Entscheidungs-prozesse zur weiteren Umsetzung des Programms einfließen und die Vertiefung und Erweiterung von Forschungs- und Entwicklungsaufgaben anleiten“ (BMBF 2007: 9). Jedoch wird einer lernorientierten Programmausrichtung nicht genügend Rechnung getragen, wenn ausschließlich die innerhalb des Programms generierten Forschungsergebnisse berücksichtigt und verwertet werden. Es ist daher unabdingbar, auch die im nationalen und internationalen Forschungskontext erzielten Ergebnisse und Erkenntnisse zu rezipieren. Über-dies findet ebenfalls ein Transfer der Programmergebnisse in den programmex-ternen Forschungskontext statt. Somit ist das A-L-K Programm und dessen Umwelt durch Kopplungen miteinander verbunden.

Mithilfe der modernen Systemtheorie, die in erster Linie als System-Umwelt-Theorie bezeichnet werden kann (vgl. Willke 2001: 2), lässt sich das A-L-K Programm allgemein als System beschreiben, welches sich von seiner Umwelt abgrenzt. Nach Strunk und Schiepek wird „unter einem System eine von der Umwelt abgegrenzte funktional geschlossene Entität verstanden, die aus Elementen besteht, die miteinander in Wechselwirkung stehen. Systeme können offen sein für Austauschprozesse mit ihrer Umwelt“ (Strunk und Schiepek 2006: 8). Im konkreten Fall des A-L-K Programms handelt es sich um solch ein offenes System. Ein offenes System nimmt zunächst Informatio-nen aus der Umwelt auf (Input). Systemimmanente Transformationsprozesse verarbeiten diese Informationen anschließend zu einem Output, welcher wiede-rum in das System zurückgespielt wird. Im Sinne der Kybernetik wird ein Sys-tem erst durch solche Rückkopplungsprozesse zu einem adaptiven und lernfä-higen System (vgl. Wiener 1948: 13ff.).

Da die Rückkopplungen im Fall des A-L-K Programms auf unterschiedli-chen Rekursionsebenen des Programms erfolgen, erscheint es an dieser Stelle

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notwendig, im folgenden Verlauf die Struktur des A-L-K Programms zu skiz-zieren.

2.2 Struktur des FuE-Programms A-L-K

Das A-L-K Programm ist aufgrund seiner lernförderlichen Programmstruktur und Strukturelemente der Programmsteuerung speziell darauf ausgelegt, sich flexibel auf neue Forschungsbedarfe und Umweltveränderungen anpassen zu können, kurz, lernfähig zu sein. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Rekursionsebenen sowie Strukturelemente vorgestellt, welche in die Pro-grammkonzeption integriert sind (vgl. Abb. 1).

Abb. 1: Lernförderliche Förderstruktur des Programms „Arbeiten – Lernen – Kompe-tenzen entwickeln. Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt“

Rekursionsebenen des FuE-Programms A-L-K

Bevor im weiteren Verlauf näher auf die Struktur des FuE-Programms A-L-K eingegangen wird, lohnt sich zunächst ein Blick auf die Förderaktivitäten der Bundesregierung, um so das Programm in den politischen Kontext der Bundes-regierung einbetten zu können. Im Rahmen der Hightech-Strategie möchte die Bundesregierung alle Forschungsaktivitäten bündeln und damit „eine inhaltli-che Klammer zu innovationspolitischen Themen über die Ressorts der Bundes-regierung hinweg [bilden]“ (BMBF 2010: 4). Mit der Hightech-Strategie wur-

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Gestaltung von Kommunikations- und Kooperationsprozessen 15

den fünf Bedarfsfelder identifiziert, die zukünftige globale Bedarfe und Her-ausforderungen adressieren: Klima/Energie, Gesundheit/Ernährung, Mobilität, Sicherheit und Kommunikation (vgl. BMBF 2010: 5). Ziel dieser Strategie ist es, „die enormen Potenziale Deutschlands in Wissenschaft und Wirtschaft gezielt zu aktivieren und Lösungen für die globalen und nationalen Herausfor-derungen bereitzustellen“ (BMBF 2010: 5). Folglich ist das FuE-Programm A-L-K eines der vielen unterschiedlichen Förderaktivitäten der Bundesregie-rung mit dem speziellen Ziel, „Innovationsfähigkeit aus der Verknüpfung von Personal-, Organisations- und Kompetenzentwicklung in einer modernen Ar-beitswelt [zu] stärken“ (BMBF 2007: 7).

Gegenwärtig besteht das A-L-K Programm aus den folgenden fünf För-derschwerpunkten: „Innovationsstrategien jenseits traditionellen Manage-ments“, „Balance von Flexibilität und Stabilität in einer modernen Arbeits-welt“, „Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz“, „Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“ und als jüngster Schwerpunkt „Betriebliches Kompe-tenzmanagement im demografischen Wandel“ (vgl. Abb. 2). Damit geben die Förderschwerpunkte den inhaltlichen Rahmen für die unterschiedlichen Projek-te vor und spiegeln gleichzeitig eingeleitete fachliche Themenfelder des Pro-gramms wider.

Abb. 2: Förderschwerpunkte des A-L-K Programms

Um einen tiefen wissenschaftlichen Austausch zu ermöglichen sowie aufgrund der Quantität und Diversität der Forschungsprojekte, ist jeder Förderschwer-punkt im A-L-K Programm in Fokusgruppen untergliedert (vgl. Bach 2013: 129). Fokusgruppen fungieren als thematisch fokussierte Untergruppen zu den Förderschwerpunkten. Sie wurden zum Wissens- und Erfahrungsaustausch gegründet und ermöglichen damit eine fachliche Kommunikation auf einer höheren Aggregationsebene. Im Förderschwerpunkt „Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“ wurden beispielsweise insgesamt sechs Fokusgrup-pen mit den folgenden Schwerpunkten eingerichtet: „Altersheterogene Innova-tionsteams als Erfolgsfaktor des demografischen Wandels“, „Demografiema-nagement und Vernetzung“, „Erwerbsbiografien als Innovationstreiber im de-mografischen Wandel“, „Kompetenzentwicklung und Qualifizierung für den

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demografischen Wandel“, „Messung von Innovationspotenzialen vor dem Hin-tergrund des demografischen Wandels“ sowie „Regionale Aspekte des demo-grafischen Wandels“.

Fokusgruppen bündeln zudem mehrere transdisziplinäre Verbundprojekte, die sich aus Wissenschaft, Wirtschaft und Intermediären zusammensetzen. Ziel dieser Bündelung und Zusammenführung ist es, Synergieeffekte durch den Austausch von Forschungsergebnissen zu nutzen sowie Forschungs- und Hand-lungsempfehlungen innerhalb der Fokusgruppe zu generieren (vgl. Bach 2013: 130). Zu diesem Zweck bringt jede Fokusgruppe jeweils mehrere, thematisch ähnliche Verbundprojekte zusammen. Im Rahmen gemeinsamer Fokusgruppen-treffen wird den einzelnen Verbundprojekten die Möglichkeit geboten, sich mit anderen Verbundprojekten zu inhaltlich ähnlichen Themenfeldern auszutau-schen. Damit wird ein kontinuierlicher Wissensaustausch und -transfer gewähr-leistet. Im Förderschwerpunkt „Innovationsfähigkeit im demografischen Wan-del“ gibt es insgesamt 27 transdisziplinäre Verbundprojekte. Diese bilden einen thematischen Nukleus, unter dem wiederum mehrere Teilvorhaben gebündelt sind. Die Teilvorhaben sind ebenfalls transdisziplinär aufgestellt.

Strukturelemente des FuE-Programms A-L-K

Neben den zuvor ausführlich skizzierten Rekursionsebenen, die unterschiedli-che Aggregationsgrade im Hinblick auf den Wissensaustausch abdecken und so Bündelung und Transfer ermöglichen, wurden im Rahmen des lernenden A-L-K Programms Strukturelemente wie das Monitoringprojekt und Metaprojekt integriert. Ein Monitoringprojekt ist ein programmbegleitendes Instrument, dessen Aufgabe darin besteht, Forschungsergebnisse aller Förderschwerpunkte des Programms iterativ zu erfassen, zu reflektieren und Handlungsbedarfe sowie Erkenntnislücken für die weitere Programmentwicklung zu identifizieren (vgl. Haarich et al. 2011: 453). Ziel des Monitorings ist es somit, organisationa-le Lernprozesse zu etablieren und zu institutionalisieren (vgl. Trantow 2012: 51).

Ein weiteres Strukturelement im A-L-K Programm stellt das Metaprojekt dar. Metaprojekte übernehmen eine zentrale Funktion bei der inhaltlichen Wei-terentwicklung der Förderschwerpunkte, der Bündelung und Synthese ver-schiedener Forschungsergebnisse sowie ihrer Dissemination. Aktuell werden vier der oben genannten Förderschwerpunkte von jeweils einem Metaprojekt begleitet: „Strategischer Transfer im Arbeits- und Gesundheitsschutz“ (StArG), „Innovationsfähigkeit als Managementaufgabe, Synthese, Transfer und Beglei-tung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben“ (MANTRA), „BALANCE – Flexibilität und Stabilität in der Forschungswelt" (BALANCE) und „Kom-munikation, Kooperation und Innovationsfähigkeit im demografischen

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Gestaltung von Kommunikations- und Kooperationsprozessen 17

Wandel“ (DemoScreen). Als Metaprojekt im Förderschwerpunkt „Innovations-fähigkeit im demografischen Wandel“ hat DemoScreen eine Moderatorenrolle inne und stellt sicher, dass ein nachhaltiger Forschungs- und Wissenstransfer in die Gesellschaft, Wirtschaft, Forschung und Politik realisiert wird. Dabei erfüllt DemoScreen sowohl Dienstleistungs- als auch Forschungsaufgaben für den Förderschwerpunkt. 3 Weiterentwicklung des lernenden Programms am Bespiel

des Förderschwerpunktes „Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“

Im Folgenden steht der Beitrag, den das Metaprojekt DemoScreen im Förder-schwerpunkt „Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“ zur Weiter-entwicklung des lernenden A-L-K Programms leistet, im Fokus der Betrach-tung. Somit wird im weiteren Verlauf des Beitrags das Metaprojekt De-moScreen detaillierter vorgestellt. Anschließend wird die Rekursionsebene der Fokusgruppe im förderstrukturellen Rahmen visualisiert und definiert sowie das Team der FokusgruppensprecherInnen näher beschrieben.

3.1 Beitrag des Metaprojektes DemoScreen im Förderschwerpunkt

Mit der internen Vernetzung über alle Rekursionsebenen hinweg und der exter-nen Adressierung ebenen-spezifischer Zielgruppen leistet DemoScreen einen Beitrag zur kontinuierlichen Verbesserung und Weiterentwicklung des FuE-Programms.

Ziele des Metaprojektes DemoScreen sind,

die nachhaltige Zusammenarbeit der Förderschwerpunktakteure zu unter-stützen und zu entwickeln,

die Forschungs- und Projektergebnisse sowohl förderschwerpunktintern (Förderprogramm, Förderschwerpunkt, Fokusgruppen, Projekte) als auch förderschwerpunktextern (Wirtschaft, Forschung, Gesellschaft, Politik, Intermediäre) sichtbar zu machen und damit

die komplexe Aufgabe des Transfers erfolgreich und nachhaltig zu unter-stützen.

Die Ziele werden in den vier Handlungsfeldern Vernetzung und Allianzbildung, Befähigung und Dissemination, Methodenintegration und Zielgruppenadaption sowie Operationalisierung und Bewertung bearbeitet. Das Metaprojekt Demo-Screen wird als Instrument der Forschungsförderung definiert, das sowohl