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Weiterbildung Arts Administration Executive Master/DAS/CAS Philosophische Fakultät und Wirtschafts- wissenschaftliche Fakultät der Universität Zürich 2020/2022

Executive Master/DAS/CASef9439f3-d1fb-4efc-b98a...Programmübersicht Curriculum Executive Master/DAS/CAS CAS 1 (Schwerpunkt Kultur und Organisation) CAS 2 (Schwerpunkt Recht und Finanzen)

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Weiterbildung

Arts AdministrationExecutive Master/DAS/CAS Philosophische Fakultät und Wirtschafts- wissenschaftliche Fakultät der Universität Zürich 20

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Weiterbildung Arts Administration

Impressum

© November 2019Universität Zürich

Herausgeberin:Universität Zürich, Weiterbildung

Redaktion:Anna-Christine Straub, Arts Administration

Satz und Gestaltung:Marianne Mathys, KommunikationDaniel Züblin, Weiterbildung

Fotos:Foto von A. Pereira: Luigi CaputoFoto von F. Meyer: Volker WeihboldFoto von N. Trawöger: Reinhard Winkler

Druck:Koepfli & Partner AG, Neuenhof

Inhalt

Vorwort 2

Programmübersicht 4

Curriculum 7

Statements von Alumni 8

1. Semester: CAS mit Schwerpunkt «Kultur und Organisation»

Kultur I: Was ist Kultur? 10

Musiktheater – Oper 11

Schauspielhaus – Kinder- und Jugendtheater 12

Tanz – Freie Szene 13

Konzert – Orchester 14

Privattheater – Musical 15

Festival – Salzburger Festspiele 16

2. Semester

Wissenschaftliches Arbeiten – Standortbestimmung 17

Gesellschaft – Kulturelle Teilhabe – Neue Produktionsformen 18

Leadership – Sozialkompetenz 19

Neue Medien – Kommunikation mit dem Publikum 20

Kulturstadt Berlin: visionär und interkulturell 21

Kulturvermittlung – Kulturpolitik – Coaching Abschlussarbeiten 22

Digital Trends in Culture 23

3. Semester: CAS mit Schwerpunkt «Recht und Finanzen»

Kultur II: Gesellschaft – Kulturbetrieb – Politische Praxis 24

Accounting – Praxis I 25

Recht im Kulturbetrieb I 26

Accounting – Praxis II 27

Marketing – Praxis 28

Recht Im Kulturbetrieb II 29

Recht im Kulturbetrieb III 30

4. Semester

Positionierung im Arbeitsmarkt 31

Asian Culture – Western Culture 32

Fundraising – Public Funding 33

Führung und Konflikt 34

Disruption – Diversity 35

Auftrittskompetenz – Medientraining 36

Kultur – Nachhaltigkeitsmanagement 37

Statements von kulturellen Persönlichkeiten 38

Anmeldung 39

Wir danken 41

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In den sechzehn Jahren seines Bestehens hat der Execu-tive Master in Arts Administration (EMAA) nicht nur zahlreiche hochprofessionelle Kulturmanagerinnen und Kulturmanager hervorgebracht und ihre Leiden-schaft für das Ermöglichen von Kunst und deren Ver-mittlung gefördert, er hat sich auch stetig weiterentwi-ckelt und optimiert. Dies macht den EMAA als einen der führenden Studiengänge in diesem Bereich für am-bitionierte Menschen, die unsere Kultur und somit un-sere Gesellschaft aktiv gestalten wollen, auch im neun-ten Durchgang zu einem hochattraktiven Angebot. Lebenslanges Lernen ist angesichts gesellschaftlicher Umbrüche, die gleichermassen Chancen wie Risiken be-inhalten, unabdingbar, wenn man mit den stets neuen und mitunter auch unvorhersehbaren Herausforderun-gen erfolgreich umgehen will. Denn in der Kulturwelt von morgen wird zunehmend ein spezifisches, kritisch reflektiertes Wissen um Marktanforderungen, neue For-men der gesellschaftlichen Teilhabe oder zeitgemässe Rezeptionsformen, welche die Kunstproduktion beein-flussen, gefragt sein.

Ein wichtiges Element, sich in dieser immer komplexer werdenden Welt zurechtzufinden, bildet dabei ein kon-sistentes Netzwerk. Ich bin daher sehr stolz, dass dieses EMAA-Netzwerk nicht nur herausragende Institutio-nen in aller Welt wie das Teatro alla Scala di Milano, die Bregenzer Festspiele, die Staatsoper Berlin, die Salzbur-ger Festspiele – um nur einige zu nennen – umfasst, son-dern mittlerweile auch aus weit über zweihundert akti-ven Alumni besteht, die sich gegenseitig unterstützen und fördern. Grossartige Kunsterlebnisse brauchen herausragende Führungspersönlichkeiten. Der Executive Master in Arts Administration bildet diese Führungspersönlich-keiten aus und fördert sie über das Studium hinaus – zugunsten eines qualitativ hochstehenden Kulturange-bots auch in Zukunft.

Alexander PereiraIntendant Teatro alla Scala di Milano

Vorwort von Alexander Pereira

Die Arbeit an der Spitze von Kulturbetrieben erfordert ein breites Spektrum von Kenntnissen: Nach welchen Prinzipien erstellt man einen Spielplan? Wie stellt man die Finanzierung sicher? Wie ist die Markenführung des Betriebs auszurichten, damit seine Einzigartigkeit be-wahrt bleibt? Welche Rechtsgrundlagen gilt es zu beach-ten? Wie geht man mit Künstlerinnen und Künstlern um? Wie kommuniziert man erfolgreich mit dem Publi-kum?

Vor sechzehn Jahren wandten sich drei Opernintendan-ten – Alexander Pereira, Klaus Zehelein und Sir Peter Jonas – mit dem Vorschlag an die Universität Zürich, einen Weiterbildungsstudiengang zu etablieren, der Ab-solventinnen und Absolventen für die besonderen Her-ausforderungen einer Leitungsfunktion in Kulturbetrie-ben qualifizieren solle. Der Executive Master of Arts Administration (EMAA) war seinerzeit einer der ersten Studiengänge im Bereich «Kulturmanagement» und ist bis heute der einzige Studiengang im deutschsprachi-gen Raum, der sich auf «Leadership Excellence» für Kulturbetriebe spezialisiert hat.

Der EMAA bildet Persönlichkeiten für Führungsaufga-ben im Bereich der Performing Arts aus. Institutionen wie Opernhäuser, Theater, Orchester, aber auch Festi-vals und Tanzkompanien bewegen sich stets im Span-nungsfeld zwischen der Bewahrung künstlerischer Tra-dition und dem Ermöglichen kultureller Innovation. Der inhaltliche Fokus des Studiengangs liegt deshalb nicht nur auf den Entwicklungen in den Performing Arts, sondern thematisiert auch gesellschaftliche Trends. Die Inhalte der breit gefächerten Module werden konti-

nuierlich weiterentwickelt, um am Puls der Zeit zu blei-ben und die Absolvierenden auf aktuelle Herausforde-rungen im Kulturbetrieb vorzubereiten. Dass dies gelingt, beweist das nach wie vor grosse Interesse am EMAA und die Tatsache, dass viele EMAA-Absolven-tinnen und -Absolventen heute verantwortungsvolle Positionen in Kulturinstitutionen innehaben.

Der EMAA wird von der Philosophischen und der Wirt-schaftswissenschaftlichen Fakultät der UZH getragen, die auch einen Teil des Lehrkörpers stellen. Daneben ga-rantieren namhafte Dozierende aus Kultur, Politik und Wirtschaft die interdisziplinäre Ausrichtung des EMAA und ermöglichen eine ganzheitliche Vermittlung von bewährten, praxisorientierten Instrumenten des Kultur-managements.

Die Programmleitung obliegt der Theater- und Kultur-wissenschaftlerin Dr. Anna-Christine Straub. Sie war im Laufe ihrer Karriere in mehreren Theatern, Opernhäu-sern und Konzertdirektionen tätig. Frau Dr. Straub ver-fügt über ausgewiesene Expertisen in den Bereichen künstlerische Organisation, Planung, Öffentlichkeitsar-beit und Fundraising. Ihre Erfahrung und ihr umfassen-des internationales Netzwerk kommen dem EMAA und den Studierenden sehr zugute.

Ich wünsche dem EMAA weiterhin viel Erfolg bei der Ausbildung von kompetenten und verantwortungsbe-wussten Führungskräften für Kulturinstitutionen.

Prof. Dr. Michael HengartnerRektor der Universität Zürich

Geleitwort des Rektors der Universität Zürich

Prof. Dr. Michael HengartnerRektor der Universität Zürich

Alexander PereiraIntendant Teatro alla Scala di MilanoMitbegründer des EMAA an der Universität Zürich

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Weiterbildung Arts Administration

Vorwort

Weiterbildung Arts Administration

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Vorwort

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Zulassungskriterien Die Teilnehmenden verfügen über einen Masterabschluss einer wissen-schaftlichen oder künstlerischen Hochschule sowie Berufserfahrung. In Ausnahmefällen können auch Personen mit einem Bachelorabschluss einer wissenschaftlichen oder künstlerischen Hochschule sowie spezifischer Be-rufserfahrung oder mit einer gleichwertigen Qualifikation zugelassen wer-den.

Anzahl Teilnehmende Ca. 30 Teilnehmende

Methodik Hochkarätige Fachleute aus Kulturinstitutionen, Wirtschaft und Hochschu-len sichern die effiziente Mischung aus akademischem Anspruch und Pra-xisorientierung. Der gewinnbringende Methodenmix aus Vorlesungen, Case-Studies, Semi-naren, Workshops und Praxismodulen vor Ort stellt in jeder Phase des Stu-diums sicher, dass die Studierenden ein Maximum an Wissen erwerben können. Der begrenzte Teilnehmerkreis ermöglicht interaktiven Unterricht und das Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem grossen und internationalen Netzwerk der Dozierenden und der Studienleitung, das den Studierenden die Positionierung in der Arbeitswelt erleichtert.

Praktika Das EMAA-Programm verlangt zwei sechswöchige Praktika, einerseits im künstlerischen, andererseits im betriebswirtschaftlichen Umfeld. Alumni und Studienleitung stehen den Studierenden bei der Praktikumssuche hel-fend zur Seite.

Unterrichtssprache Deutsch, in einzelnen Fällen Englisch.

Abschlüsse ‒ Executive Master UZH in Arts Administration (75 ECTS Credits) ‒ Diploma of Advanced Studies UZH in Arts Administration (40 ECTS Credits) ‒ Certificate of Advanced Studies UZH in Arts Administration (15 ECTS Credits) mit Schwerpunkt «Kultur und Organisation» oder «Recht und Finanzen»

ECTS-Anrechnung Es ist möglich, eine begrenzte, vom Leitenden Ausschuss festzulegende An-zahl von ECTS-Credits anrechnen zu lassen, die an anderen universitären Hochschulen erworben wurden.

Datum/Dauer ‒ Der Studienbeginn ist jährlich möglich und beginnt jeweils mit dem Be-such eines obligatorischen Einstiegsmoduls. ‒ Das nächste EMAA-Programm beginnt am 28. August 2020 und dauert 28 Monate. ‒ Der CAS dauert ein Semester. Der CAS mit Schwerpunkt «Kultur und Organisation» beginnt am 28. August 2020, der CAS mit Schwerpunkt «Recht und Finanzen» am 3. September 2021.

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Programmübersicht Programmübersicht

Weiterbildung Arts Administration

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Weiterbildung Arts Administration

Thema Seit 2004 bildet das Programm «Arts Administration» zukünftige Führungs-persönlichkeiten für Kulturinstitutionen aus und kann auf seinen grossen Erfolg stolz sein: Zahlreiche Führungspositionen prominenter Kulturorga-nisationen sind mittlerweile durch EMAA-AbsolventInnen besetzt. Einzig-artig im deutschsprachigen Raum ist die hochkarätige Qualifikation der Dozierenden des EMAA: namhafte Dozentinnen und Dozenten aus Wissen-schaft, Kultur, Wirtschaft und Politik vermitteln nicht nur theoretisches Wissen, sondern bringen auch ihren ganz persönlichen Erfahrungsschatz einer langjährigen Führungstätigkeit mit ein. In den 14 Jahren des Bestehens haben sich zahlreiche gesellschaftliche Ver-änderungen vollzogen, so dass es heute nicht mehr nur darum geht, pro-funde künstlerische, ökonomische, juristische und kulturpolitische Themen zu vermitteln, sondern auch zunehmend dem gesellschaftlichen Wandel Rechnung zu tragen. Ohne Sensibilität für diese soziologischen Umbrüche und Veränderungen des Kommunikationsverhaltens wird künftig erfolgrei-ches Leadership in Kulturinstitutionen nicht möglich sein. Hierzu hat der EMAA Schwerpunkte hinsichtlich des gesellschaftlichen Wandels, des Digi-tal Knowledge sowie des Nachhaltigkeitsmanagements in Kulturbetrieben in seine Inhalte aufgenommen, damit das erlernte Instrumentarium auch noch viele Jahre nach Abschluss des Studiums seine Aktualität und Rele-vanz beibehält. Das EMAA-Programm beinhaltet zwei sechswöchige Praktika, damit das Er-lernte im beruflichen Alltag umgesetzt wird und wichtige Netzwerke ge-knüpft werden können. Das Programm ist berufsbegleitend konzipiert und schliesst – je nach individuellem Bedürfnis – mit einem CAS (Certificate of Advanced Studies), einem Diplom oder einem Executive Master ab.

Zielsetzung Die Herausforderungen bei der Führung von Kulturbetrieben wachsen ste-tig, denn die Verantwortlichen müssen nicht nur mit dem wachsenden Druck von wirtschaftlichen Gegebenheiten, dem Spannungsfeld zwischen künstlerischer Planung, Bildungsauftrag und künstlerischer Authentizität zurechtkommen, es muss auch der wachsenden Zahl von Mitbewerbern um die Freizeitgestaltung Rechnung getragen werden, auf die ein Management, das erfolgreich sein will, mit einer attraktiven Spielplangestaltung reagieren muss. Der EMAA-Studiengang steht in Einklang mit den Bedürfnissen der Studie-renden, ihrer Berufstätigkeit, ihrem durch Volatilität, Unsicherheit, Kom-plexität und Ambiguität bestimmten Umfeld und ihren knappen zeitlichen Ressourcen.Auf der Basis des interdisziplinären EMAA-Studiums erwerben die Absol-ventinnen und Absolventen Werkzeuge, mit denen sie auf zentrale Heraus-forderungen des modernen Kulturbetriebes kompetent reagieren können.

Zielpublikum Künftige Führungskräfte in Institutionen der Performing Arts (Opernhäu-ser, Tanztheater, Schauspielhäuser, Theater der Freien Szene, Privattheater, Konzertsäle/häuser, Orchester etc.)

Programmübersicht

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Programmübersicht Curriculum Executive Master/DAS/CASCAS 1 (Schwerpunkt Kultur und Organisation) CAS 2 (Schwerpunkt Recht und Finanzen)Modul Datum Titel Leitung ECTS/CAS-Module

1 28. – 30. August 2020 Was ist Kultur? Elisabeth Bronfen 3 ECTS Credits/CAS 1

2 25. – 27. September 2020 Musiktheater – Oper Elisabeth Sobotka 2 ECTS Credits/CAS 1

3 16. – 18. Oktober 2020 Schauspielhaus – Kinder- & Jugendtheater Anna Bergmann 2 ECTS Credits/CAS 1

4 13. – 15. November 2020 Tanz – Freie Szene Stephan Kaegi 2 ECTS Credits/CAS 1

5 04. – 06. Dezember 2020 Konzert – Orchester Ilona Schmiel 2 ECTS Credits/CAS 1

6 08. – 10. Januar 2021 Privattheater – Musical Dario Gallo 2 ECTS Credits/CAS 1

7 19. – 25. Januar 2021 Festival – Fallbeispiel Salzburger Festspiele Helga Rabl-Stadler 2 ECTS Credits/CAS 1

8 12. – 14. Februar 2021 Wissenschaftliches Arbeiten – Standortbestimmung Reinhard Fatke/Martina Beermann

2 ECTS Credits

9 05. – 07. März 2021 Gesellschaft – Kulturelle Teilhabe – Neue Produktionsformen

Thomas Oberender 2 ECTS Credits

10 09. – 11. April 2021 Leadership – Sozialkompetenz Theresia Volk 2 ECTS Credits

11 23. – 25. April 2021 Neue Medien – Kommunikation mit dem Publikum Manuel Nappo 2 ECTS Credits

12 13. – 16. Mai 2021 Kulturstadt Berlin Thomas Oberender 2 ECTS Credits

13 18. – 20. Juni 2021 Coaching Abschlussarbeiten – Kulturvermittlung – Kulturpolitik

Reinhard Fatke/Daniel Fiedler

2 ECTS Credits

14 09. – 11. Juli 2021 Digital Trends in Culture Danica Zeier 2 ECTS Credits

15 03. – 05. September 2021 Gesellschaft – Kulturbetrieb – Politische Praxis Michael Schindhelm 3 ECTS Credits/CAS 2

16 24. – 26. September 2021 Accounting – Praxis I Dieter Pfaff 2 ECTS Credits/CAS 2

17 08. – 10. Oktober 2021 Recht im Kulturbetrieb I Felix Dasser 2 ECTS Credits/CAS 2

18 05. – 07. November 2021 Accounting – Praxis II Dieter Pfaff 2 ECTS Credits/CAS 2

19 26. – 28. November 2021 Marketing – Praxis Hans Peter Wehrli 2 ECTS Credits/CAS 2

20 17. – 19. Dezember 2021 Recht im Kulturbetrieb II Felix Dasser 2 ECTS Credits/CAS 2

21 06. – 09. Januar 2022 Recht im Kulturbetrieb III Felix Dasser 2 ECTS Credits/CAS 2

22 28. – 30. Januar 2022 Positionierung im Arbeitsmarkt (Modul fakultativ) Jürgen Kreienbaum 2 ECTS Credits

23 18. – 25. Februar 2022 Asian Culture – Western Culture (Modul fakultativ) Anna-Christine Straub 2 ECTS Credits

24 25. – 27. März 2022 Workshop Fundraising – Public Funding Rico Valär 3 ECTS Credits

25 08. – 10. April 2022 Führung und Konflikt Klaus Jonas 2 ECTS Credits

26 06. – 08. Mai 2022 Disruption – Diversity Katja Rost 2 ECTS Credits

27 27. – 29. Mai 2022 Auftrittskompetenz – Medientraining Anja Pawelleck 2 ECTS Credits

28 17. – 19. Juni 2022 Kultur – Nachhaltigkeitsmanagement Annett Baumast 2 ECTS Credits

Programmübersicht

Weiterbildung Arts Administration

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Curriculum

Kosten ‒ EMAA: CHF 29 000.– (es ist möglich, in vier Raten zu bezahlen) ‒ DAS: CHF 24 000.– (es ist möglich, in vier Raten zu bezahlen) ‒ CAS: CHF 9 500.–

Veranstaltungsort Universität Zürich, Zentrum für Weiterbildung, Schaffhauserstrasse 228, 8057 Zürich (www.zwb.uzh.ch). Einzelne Module finden in Mailand, Salzburg und Berlin statt.

Trägerschaft Philosophische Fakultät und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Uni-versität Zürich, vertreten durch Prof. Dr. Reinhard Fatke, Präsident des Lei-tenden Ausschusses

Auskunft und Anmeldung Universität Zürich, Executive Master in Arts AdministrationAnna-Christine Straub, Scheuchzerstrasse 21, 8006 ZürichTel: +41 (0)44 634 49 19, E-Mail: [email protected] Website: www.emaa.uzh.ch

Studiengangleitung Dr. Anna-Christine Straub studierte Theater- und Kommunikationswissen-schaft an der Universität Bologna (Dr.ssa in Discipline delle Arti, Musica e Spettacolo) bei Umberto Eco und Marketing an der HSG St. Gallen (DAS). Ihre beruflichen Stationen in den Bereichen Künstlerische Planung, Öffent-lichkeitsarbeit und Fundraising führten sie an das Teatro Comunale di Bo-logna, das Teatro Verdi Trieste, die Staatsoper Unter den Linden Berlin, zur Konzert-Direktion Hans Adler Berlin, das Hans-Otto-Theater Potsdam, die Deutsche Oper Berlin, das Opernhaus Zürich, zur Schweizerischen Flücht-lingshilfe SFH sowie zu den Salzburger Festspielen.

Leitender Ausschuss ‒ Prof. em. Dr. Reinhard Fatke, Präsident des Leitenden Ausschusses, Insti-tut für Erziehungswissenschaft UZH ‒ Rolf Bolwin, ehem. Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnen-vereins ‒ Prof. Dr. Elisabeth Bronfen, Englisches Seminar UZH ‒ Laetitia Burkhard, Vorstand Alumni EMAA ‒ Prof. Dr. Felix Dasser, Rechtswissenschaftliches Institut UZH, Anwalt ‒ Alexander Pereira, Intendant Teatro alla Scala di Milano (Ehrenmitglied) ‒ Prof. Dr. Dieter Pfaff, Institut für Betriebswirtschaftslehre UZH ‒ Matthias Schulz, Intendant der Staatsoper Berlin ‒ Elisabeth Sobotka, Intendantin der Bregenzer Festspiele ‒ Dr. Peter Stüber, Präsident Merbag Holding AG, Ehrenpräsident Ton-halle-Gesellschaft Zürich ‒ Prof. em. Dr. Hans Peter Wehrli, Institut für Betriebswirtschaftslehre UZH ‒ Prof. Dr. Claudia Zey, Historisches Seminar UZH

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

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Statements

Statements von Alumni

Die «Alumni Executive Master in Arts Administration (EMAA) der Universität Zürich» ist die Organi-sation der EMAA-Absolventinnen und -Absolventen. Der Verein wurde 2008 gegründet und zählte Ende 2018 über 60 Mitglieder. Die Alumni fördern den Austausch der Ehemaligen untereinander sowie ihre Beziehungen mit dem Programm «Arts Administration». Jahr für Jahr wächst die Gruppe der Ab-solventinnen und Absolventen, die durch ihre Mitgliedschaft bei Alumni EMAA ihre Verbundenheit mit dem Programm und ihre Bereitschaft, sich auch weiter aktiv einzubringen, ausdrücken. Die «Alumni Executive Master in Arts Administration (EMAA) der Universität Zürich» sind Teil der UZH Alumni, was das Netzwerk noch vergrössert und eine Vielzahl weiterer Vorteile bietet.

Henriette Goetz, Kaufmännische Direktorin Theater BaselDer EMAA hat mich gelehrt, wie Kunst und Geld zusammen zum Erfolg führen. Durch das hochkarätige Netzwerk der Dozierenden und Studierenden hat sich mir eine neue Welt eröffnet, die mich bis heute begleitet.

Dr. Marcus Felsener, Managing Director Europe Opus 3 artists Wer Führungspositionen in der Kultur anstrebt, findet im EMAA den idealen Start: Top-Experten und weltweit angesehene Führungspersönlichkeiten im engen Erfahrungsaustausch, praxisnahe Handrei-chungen und die Gemeinschaft mit faszinierenden Studierenden unterschiedlichster Herkunft machen die Universität Zürich zur Wiege einzigartiger Erfolgsgeschichten in der Kultur.

Christian Berner, Kaufmännischer Direktor der Opernhaus Zürich AGDank EMAA konnte ich mich professionell neu orientieren und aus meiner Begeisterung für Musiktheater eine neue berufliche Grundlage schaffen. Dafür werde ich dem Studiengang immer dankbar sein.

Sophie de Lint, Intendantin De Nederlandse OperaNeben der Selbstverständlichkeit, mit der sich der EMAA-Studiengang an dem für Kulturschaffende un-abdingbaren Puls der Zeit bewegt und aktuellste Strömungen mitdenkt, beeindruckte mich die hohe Kom-petenz der Dozierenden, die nicht nur ihren sehr persönlichen Erfahrungsschatz vermittelten, sondern uns auch ihre hervorragenden Beziehungen zu Persönlichkeiten des kulturellen Lebens öffneten – eine einzig-artige Erfahrung, die mir in meinem beruflichen Werdegang unverzichtbar geworden ist.

Thomas Keller, Geschäftsführer Kaserne BaselDas EMAA-Studium hat mir den Zugang zu einem spannenden, genreübergreifenden Netzwerk eröffnet, das mich sowohl in konzeptueller als auch praktischer Hinsicht bereichert hat.

Florian Scholz, des. Intendant Konzert Theater Bern, Intendant Stadttheater Klagenfurt «Il faut avoir déjà beaucoup appris de choses pour savoir demander ce qu’on ne sait pas», lehrt uns Jean Jaques Rousseau. «Man muss viel gelernt haben, um über das, was man nicht weiß, fragen zu können.» In diesem Sinne hilft mir das wertvolle Studium an der Universität Zürich täglich, mich in einem komple-xen Arbeitsalltag zu orientieren, indem ich an das Vorbild hervorragender Persönlichkeiten anknüpfen kann. Ein wichtiger Wissensschatz, für den ich sehr dankbar bin.

Florian Schalit, Verwaltungsdirektor Theater Biel SolothurnDank des EMAA-Studiengangs ist mir der berufliche Wechsel von der Finanzwelt in die Kultur gelungen. Noch heute bin ich dankbar, wenn ich auf meine zahlreichen persönlichen Kontakte im Kreis von EMAA im In- und Ausland zählen kann.

Delphine Lyner, Kaufmännische Leiterin Theaterspektakel ZürichDer EMAA hat mein kulturelles Verständnis vertieft und vergrössert.

Frauke Meyer, Künstlerische Projektleitung Frauen Kulturbüro NRWDer EMAA hat mir die Möglichkeit gegeben, meine Fähigkeiten im Bereich Marketing, Finanzierungen und Controlling signifikant zu erhöhen. Durch die Auseinandersetzung über die Frage «Kunst vs. Wirt-schaft bzw. schliesst das eine das andere wirklich aus?» haben sich neue Handlungs- und Diskussionsfel-der aufgetan, an deren Lösung ich auch nach Absolvierung des Studiums weiterarbeite.

Dominique Friedli, Leiter Corporate Citizenship & Jubiläum, Zürcher KantonalbankDer EMAA verbindet Theorie und Praxis für Kunstschaffende, für Kulturinteressierte, aber auch für Fi-nanzierer aus Wirtschaft & Gesellschaft in idealer Weise und schlägt eine Brücke zwischen den verschie-denen Akteuren, die sich für ein vielseitiges und prosperierendes Kulturangebot der Zukunft gemeinsam engagieren wollen.

Dr. Alexander Minder, Chief of Staff International Wealth Management Marketing, Credit Suisse AG/Vize-präsident des Statistenvereins am Opernhaus Zürich/Präsident EMAA AlumniDer EMAA Studiengang bietet eine hervorragende Plattform, sich mit Führungskräften und Experten aus Kultur und Wirtschaft auszutauschen. Ich konnte ein sehr interessantes Netzwerk aufbauen und berei-chernde Freundschaften schliessen.

Beat Fehlmann, Intendant der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-PfalzEMAA meint für mich Wissensvermittlung und Netzwerk auf höchstem Niveau. Ich habe gelernt fürs Leben und bin dabei mit Menschen in Berührung gekommen, die mich prägen, inspirieren und begleiten.

Johannes Knapp, Künstlerischer Leiter Collegium Novum ZürichZwar haben wir mit unsicheren Zukunftsperspektiven zu leben. Doch uns kann niemand daran hindern, in der rauen Wirklichkeit des Kulturmanagements den Sinn für das Mögliche zu schärfen. Der EMAA bildet hierfür den idealen Rahmen. Ich kann mir keinen besseren Ideen-Katalysator vorstellen.

Norbert Trawöger, Künstlerischer Direktor des Bruckner Orchester LinzErweiterung ist das Stichwort, wenn ich an mein EMAA Studium denke. Ich habe mein Bewusstsein für Fragestellungen geschärft, manche Kompetenzen an- und ausgebaut und vor allem viele Menschen ken-nengelernt. Die Fragen werden nicht weniger, aber die Möglichkeiten, sich über mögliche und unmögliche Antworten auszutauschen, haben sich durch den EMAA immens gesteigert ‒ und dies nachhaltig!

Statements

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

1. Semester ‒ CAS mit Schwerpunkt «Kultur und Organisation»1. Semester ‒ CAS mit Schwerpunkt «Kultur und Organisation»

«Theater muss sein». Der politische Konsens, dass die öffentlichen Thea-ter ‒ häufig die teuerste Kultureinrichtung der Stadt ‒ auch angesichts leerer Kassen unantastbar bleiben müssen, schwindet in Zeiten grosser gesell-schaftlicher Herausforderungen immer mehr. Die Vorgabe, dass Häuser seitens der öffentlichen Hand auf finanziell stabilem Niveau gehalten wer-den müssen, existiert nicht mehr. Welche Ziele und Strategien kann ein In-tendant im Spannungsfeld zwischen künstlerischem Anspruch, wirtschaft-lichen Rahmenbedingungen und gesellschaftlichem Auftrag heute entwickeln? Und wie wirkt sich dies auf die Auswahl der Produktionen, KünstlerInnen und die Bildung von Ensembles aus? Wie kann sich ein Haus oder ein Festival innerhalb einer urbanen Struktur im Wettbewerb der viel-fältigen Freizeitgestaltung positionieren? Und wie sollen ökonomisches Disponieren, künstlerisch gehaltvolle Spielplangestaltung und hohe Auslas-tung in harmonischen Einklang gebracht werden? Welche grundlegenden Unterschiede der Sparten und ihrer dispositionellen und künstlerischen Charakteristika gibt es, und können diese in Zeiten interdisziplinärer Pro-duktionen aufrechterhalten werden? Und wie kann auch künftig vermittelt werden, dass Theater wirklich sein muss?

Modulleitung Elisabeth Sobotka In Wien geboren, studierte Elisabeth Sobotka an der Universität ihrer Heimatstadt Musik-und Theater-wissenschaft, Publizistik und BWL. An der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Wien absol-vierte sie den Lehrgang für Kulturelles Management und war bereits während ihrer Ausbildung im Kon-zertreferat und im Künstlerischen Betriebsbüro der Salzburger Festspiele tätig. In der Saison 1990/1991 arbeitete sie in Wien im Betriebsbüro der Jeunesse – Musikalische Jugend Österreichs, bevor sie 1992 als Leiterin der Künstlerischen Produktion an die Oper Leipzig wechselte. In den Jahren 1994 bis 2002 war sie Chefdisponentin und Betriebsdirektorin der Wiener Staatsoper. Von 2002 bis Ende 2007 hatte sie an der Staatsoper Unter den Linden Berlin die Position der Operndirektorin inne. Ab September 2009 stand sie der Oper Graz als Geschäftsführende Intendantin vor. Seit Januar 2015 ist sie Intendantin der Bregen-zer Festspiele, außerdem ist sie Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Oper in Berlin.

Referentin Sophie de Lint Sophie de Lint studierte Violine am Conservatoire de Musique de Genève, Betriebswirtschaftslehre an der Webster University in Genf und ist Alumna des Executive Master in Arts Administration. Ihre vielfältige Karriere umfasst zahlreiche künstlerische und administrative Aufgaben für verschiedene Opernhäuser und Künstleragenturen. Von 1994 bis 2001 war Sophie de Lint am Grand Théâtre de Genève persönliche Assis-tentin und künstlerische Koordinatorin der Generaldirektorin Renée Auphan, anschließend war sie als Re-gieassistentin u.a. bei den Bayreuther Festspielen, dem Neuen Nationaltheater Tokio und dem Festspiel-haus Baden-Baden tätig. Als Artist Manager bei Laurent Delage Artists Management in Wien und bei Artists Management Zürich spezialisierte sie sich auf die Entdeckung und Entwicklung junger Opernsänger, Dirigenten und Regisseure. 2009 wurde sie zur Künstlerischen Leiterin an der Zürcher Oper ernannt, die 2014 zur «Opera Company of the Year» ausgezeichnet wurde. Sophie de Lint ist Jurymitglied bei zahlrei-chen internationalen Gesangs-, Dirigier- und Regiewettbewerben. Darüber hinaus ist sie Mitglied des Board of Opera Europa. Seit September 2018 ist sie Direktorin der Niederländischen Nationaloper.

Referentin Susanne MoserDie gebürtige Salzburgerin studierte Betriebswirtschaft in Wien und ist nach Positionen unter anderem am Wiener Burgtheater sowie am dortigen Schauspielhaus seit 2005/06 Geschäftsführende Direktorin an der Komischen Oper Berlin. Ab der Spielzeit 2022/23 übernimmt sie zusätzlich zu ihrer aktuellen Posi-tion gemeinsam mit Operndirektor Philip Bröking die Intendanz. Sie ist Mitgründerin der Graf Moser Management GmbH, die mit dem «Kulturplaner» ein massgeschneidertes Controllinginstrument für Kul-turbetriebe entwickelt hat. Seit 2005 unterrichtet sie Controlling, strategische Unternehmensführung und Kulturmanagement. Seit 2013 ist Susanne Moser Vorstandsmitglied der Stiftung Berliner Leben und war von 2017 bis 2019 stellvertretende Vorsitzende des Boards von Opera Europa. Von 2009 bis 2018 war sie Aufsichtsratsmitglied der Wiener Burgtheater GmbH, der Staatsoper Wien GmbH, der Volksoper Wien GmbH, der Theaterservice GmbH sowie der Wiener Bundestheater Holding und ist seit 2016 stellvertre-tende Vorsitzende im Kuratorium des mumok in Wien. 2018 wurde sie als Mitglied in den gesetzlichen Beirat der Berliner Sparkasse bestellt.

Musiktheater – Oper Modul 2

Kultur I: Was ist Kultur? Modul 1

«Kultur kann in ihrem weitesten Sinne als die Gesamtheit der einzigarti-gen geistigen, materiellen, intellektuellen und emotionalen Aspekte angese-hen werden, die eine Gesellschaft oder eine soziale Gruppe kennzeichnen. Dies schliesst nicht nur Kunst und Literatur ein, sondern auch Lebensfor-men, die Grundrechte des Menschen, Wertsysteme, Traditionen und Glau-bensrichtungen.» (Kulturdefinition UNESCO 1982).

Hat man sich auf eine Definition geeinigt, dann setzen die Fragen jedoch erst ein. Wie verhält sich «Kultur» zu künstlerischen Manifestationen? Ist die sogenannte «Leitkultur» identitätsstiftend? Wie verhält sich Inklusion zu Exklusion, gilt es doch über Kultur Gemeinschaft zu bilden? Legitimiert «Kernkultur» gesellschaftliche Macht? Wie verändert Kultur die Traditio-nen und Werteordnungen einer Gesellschaft? Welche Rolle spielt die Kunst im Streben nach Glück? Nach Aufbegehren? Warum braucht eine Gesell-schaft künstlerisches Schaffen? Liesse sich nicht besser in der globalen Welt von einem Wechselspiel der Kulturen sprechen? Müssen wir in der heutigen diversen Gesellschaft unser Verständnis von Kultur deshalb immer wieder neu verhandeln und austarieren?

Modulleitung Prof. Dr. Elisabeth BronfenElisabeth Bronfen ist Professorin für Anglistik und Amerikanistik an der Universität Zürich und seit 2007 Global Distinguished Professor an der New York University. Sie promovierte an der Universität München über den literarischen Raum in Dorothy M. Richardsons Roman «Pilgrimage» und habilitierte sich fünf Jahre später zu Darstellungen von Weiblichkeit und Tod. Als Spezialistin für Literatur des 19. und 20. Jahr-hunderts hat sie auch Artikel und Bücher in den Bereichen Gender Studies, Psychoanalyse, Film, Kultur-theorie und visuelle Kultur verfasst. Sie schreibt häufig Beiträge für lokale und internationale Nachrich-tenpublikationen und -sendungen und ist Expertin für Kultur und amerikanische Politik.

Referent Dr. Bodo MrozekBodo Mrozek ist Historiker und derzeit Fellow am Berlin Center for Cold War Studies des Leibniz Institute for Contemporary History Munich – Berlin. Zuletzt erschien «Jugend – Pop – Kultur. Eine transnationale Geschichte» (Suhrkamp 2019). Er war Mitarbeiter der Feuilletons von Tageszeitungen, von Ausstellungen und Dokumentarfilmen. Darüber hinaus ist er Mitherausgeber einer zweibändigen «Popgeschichte» (Transcript 2014). Bodo Mrozek lehrte Kulturgeschichte an Universitäten in London, Berlin, Zürich und vertrat zuletzt die Professur für Theorie und Geschichte der Populären Musik an der Humboldt-Universi-tät zu Berlin. Sein derzeitiges Forschungsinteresse gilt der Kultur- sowie der Sinnesgeschichte des 20. Jahrhunderts.

Referentin Nathalie WapplerNathalie Wappler studierte an der Universität Konstanz Geschichte, Politik und Germanistik. Auslands-studien führten sie an die Universität von Bristol in Grossbritannien und an die Stanford Universität in Kalifornien. Ihre berufliche Laufbahn startete Nathalie Wappler als Redaktorin bei 3sat («Kulturzeit»), danach war sie bei ARD/WDR («Joachim Gauck») und ZDF («aspekte», «Maybrit Illner») tätig. Ab 2005 arbeitete sie beim Schweizer Fernsehen: zunächst als Redaktorin («Kulturplatz»), ab 2008 als Redakti-onsleiterin («Sternstunden»). 2011 übernahm sie die Abteilungsleitung Kultur. Als Kulturchefin führte sie Fernseh-, Radio- und Onlineredaktionen zusammen, modernisierte Radio SRF 2 Kultur und entwickelte neue Film- und Serienstrategien. 2016 wechselte Nathalie Wappler als Programmdirektorin zum MDR, wo sie in den Bereichen Kultur, Jugend, Bildung und Wissen das TV-, Radio- und Online-Programm sowie die Klangkörper verantwortete. Seit März 2019 ist Nathalie Wappler Direktorin von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

1. Semester ‒ CAS mit Schwerpunkt «Kultur und Organisation»1. Semester ‒ CAS mit Schwerpunkt «Kultur und Organisation»

Tanz – Freie Szene Modul 4

Schauspielhaus – Kinder- und JugendtheaterModul 3

Viele Sprechtheater sehen sich in der heutigen Zeit mit einem massiven Zuschauerschwund konfrontiert. Eine der grossen Herausforderungen der Zukunft wird daher sein, Formate zu entwickeln, die geeignet sind, ein junges Publikum an ein Haus zu binden und seine Lust auf Theater bereits in ganz jungen Jahren zu fördern. Häuser ohne Projekte und Reihen für Kinder, Ju-gendliche, Subkulturen, ohne intensive Arbeit an Vermittlung, Auslastungs-steigerung, Rentabilität haben keine Überlebenschance mehr. Dabei geht es im Theater, ob gesungen, gesprochen oder getanzt, seit Urzeiten um Bezie-hungen zwischen Menschen, um In- und Outsider, Vertrauen und Miss-trauen, Masse und Individuum, Hoffen und Scheitern. Wie kann aber das Theater, ohne unentwegt seine Relevanz in Bezug auf gesellschaftliche Ge-genwartsprobleme nachzuweisen, seine Kunstfreiheit behalten? Wie kann es, ohne mit dem Anspruch konfrontiert zu werden, Reparaturwerkstatt der Ge-sellschaft zu sein, wieder ein Ort des unmittelbaren Zu-sich-Kommens und des kulturhistorischen Erbes werden?

Modulleitung Anna BergmannDie deutsche Theaterregisseurin Anna Bergmann studierte Theaterwissenschaft, Philosophie und Anglis-tik an der Freien Universität Berlin sowie Regie an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch». Nach ersten Inszenierungen an kleineren Häusern erfolgten rasch Einladungen von den großen deutschen Schauspielbühnen (Oldenburgisches Staatstheater, Staatstheater Braunschweig, Schauspiel-haus Bochum, Thalia Theater Hamburg, Maxim Gorki Theater Berlin, Münchner Volkstheater), an denen sie sich immer wieder mit berühmten literarischen Frauengestalten auseinandersetzte. Ab 2011 wurde sie dann auch von renommierten Wiener Bühnen engagiert: Am Wiener Burgtheater erarbeitete sie die Uraufführung von Oliver Klucks «Die Froschfotzenlederfabrik», am Akademietheater Ibsens «Die Frau vom Meer» sowie am Theater in der Josefstadt Strindbergs «Fräulein Julie», eine Inszenierung, mit der Anna Bergmann 2016 für den Nestroy-Preis in der Kategorie «Beste Regie» nominiert wurde. Ihre erste Musiktheater-Arbeit entstand 2009 mit Puccinis «Madama Butterfly» (Oldenburgisches Staatstheater), es folgten Webers «Freischütz» (Stadttheater Klagenfurt) und Puccinis «La Bohème» (Karlsruhe). Seit 2014 verbindet sie darüber hinaus eine regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Stadsteater Malmö, von wo ihre Inszenierung von Ingmar Bergmans «Persona» zum Theatertreffen 2019 eingeladen wurde. Seit der Spielzeit 2018/19 ist Anna Bergmann Schauspieldirektorin des Badischen Staatstheaters Karlsruhe und somit eine der wenigen Frauen mit Leitungsfunktion in der Theaterwelt.

Referentin Petra Fischer Petra Fischer studierte Theaterwissenschaft an der Theaterhochschule «Hans Otto» Leipzig und schloss mit einer Diplomarbeit zur Rezeptionsforschung im Kinder- und Jugendtheater ab. Derzeit ist sie u.a. Gastdramaturgin am Theater der Jungen Welt Leipzig, leitet die Jury für das Jugend Theater Festival Schweiz «fanfaluca» 2020 und ist Jurymitglied für den Deutschen Kindertheater- und den Deutschen Ju-gendtheaterpreis 2020. Von 2009 bis 2019 war sie Leiterin, Dramaturgin und Theaterpädagogin des Jun-gen Schauspielhaus Zürich. Davor waren das Theater an der Sihl Zürich, das GRIPS Theater Berlin, das Theater Junge Generation Dresden Stationen ihrer Tätigkeit. Seit 2009 ist sie Gastdozentin an die ZHdK sowie an der Pädagogischen Hochschule Schwyz. Seit 2014 ist sie Mitglied des Kollektivvorstandes der ASSITEJ Schweiz/Suisse/Svizzera/Svizra und engagiert sich vor allem für die internationale Vernetzung der Theaterarbeit für ein junges Publikum.

Referent Tom TillTom Till studierte in Berlin an der Freien Universität Betriebswirtschaftslehre und Theaterwissenschaften sowie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Kultur- und Medienmanagement. 1992 gründete er in Ber-lin u.a. mit Stefan Bachmann und Lars-Ole Walburg die Gruppe «Theater Affekt», mit dem er Koproduktio-nen mit der Volksbühne Berlin, den Wiener Festwochen und den Zürcher Festspielen realisierte. Von 1998 bis 2006 war er am Theater Basel tätig, zunächst als Direktionsreferent, dann 2001 bis 2006 als Künstleri-scher Betriebsdirektor. Dem Düsseldorfer Schauspielhaus gehörte er von 2006 bis 2008 als Künstlerischer Betriebsdirektor an. In der Spielzeit 2008/09 übernahm er interimsmässig die Kaufmännische Geschäfts-führung der Theater Neumarkt AG in Zürich. Von 2009 bis 2016 war Tom Till Künstlerischer Betriebsdirektor und seit 2011 auch stellvertretender Verwaltungsdirektor am Schauspielhaus Zürich. Mit Beginn der Spiel-zeit 2016/17 wurde er zum kaufmännischen Geschäftsführer der Thalia Theater GmbH Hamburg berufen.

Tanz zählt neben Schauspiel und Oper zu den traditionellen Sparten des Theaters. Wie wächst eine Ballettcompanie, wie kann ein attraktiver Spielplan auf der Basis vorhandener Ressourcen gestaltet werden und wie funktioniert eine umsichtige Disposition? Ebenfalls Thema des Moduls sind Unterschiede zwischen etablierter Ballettcompanie und Gruppen der freien Szene. Die soge-nannte freie Szene setzt zumeist auf zeitgenössische Stückentwicklungen statt literarischen Kanon, offene und innovative Raumkonzepte statt Guckkasten-Theater, kollektive Arbeit in allen Aufführungsbelangen statt Arbeitsteilung im großen Betriebsapparat. Das freie Theater versteht sich als Experimentalraum, in dem Alternativen zu den Darstellungsweisen der etablierten Stadt- und Staatstheater geschaffen werden. Mit diesem Anspruch wird es oftmals zum vitalen Impulsgeber für etablierte und seitens der öffentlichen Hand subventi-onierte Theater. Dennoch leben viele Kunstschaffende der freien Szene am Rande des Existenzminimums oder müssen ihre Arbeit mit anderweitiger Be-rufstätigkeit querfinanzieren. Aber wie kann eine Institution der freien Szene in diesem Spannungsfeld arbeiten, wie funktioniert der Spagat zwischen au-thentischer künstlerischer Ausrichtung, flexibler Planung, die nicht zu Lasten einer effizienten Organisation geht, und vor allem: Wie gelingt eine Finanzie-rung, die allen Beteiligten ein Auskommen jenseits der Armutsgrenze sichert?

Modulleitung Stefan KaegiStefan Kaegi inszeniert in verschiedensten Konstellationen dokumentarische Theaterstücke, Hörspiele und Stadtrauminszenierungen, die oft wirtschaftliche Verflechtungen auf eine menschliche Komponente her-unterbrechen. So tourte Kaegi mit zwei bulgarischen Lastwagenfahrern und einem umgebauten LKW durch die Welt, inszenierte 10.000 Heuschrecken im Schauspielhaus Zürich sowie fünf Öl-Experten aus Ka-sachstan. Zur Zeit ist seine Audiotour «Remote X» in Moskau, Berlin und Shanghai zu sehen. Am Théâtre Vidy in Lausanne inszenierte Kaegi «Nachlass» mit Menschen, die nicht mehr lange zu leben haben. In Düs-seldorf hatte sein «Gesellschaftsmodell Grossbaustelle» Premiere. In «Uncanny Valley» brachte er die le-bensgrosse Kopie des Schriftstellers Thomas Melle als Humanoiden auf die Bühne. Gemeinsam mit Helgard Haug und Daniel Wetzel arbeitet Kaegi unter dem Label Rimini Protokoll, das 2011 mit dem silbernen Lö-wen für Theater an der Biennale in Venedig ausgezeichnet wurde. Zuletzt inszenierte Rimini Protokoll das Multi-Player-Video-Stück «Situation Rooms» über den globalen Waffenhandel, sowie das kleine transpor-table Gesellschaftsspiel «Hausbesuch Europa».

Referentin Beate VollackBeate Vollack studierte an der Staatlichen Ballettschule Berlin und wurde anschliessend als Solo-Tänze-rin an die Komische Oper Berlin und ab 1995 an das Bayerische Staatsballett verpflichtet. Für ihreInterpretation der «Giselle» von Mats Ek wurde sie von der Fachpresse zur «Tänzerin des Jahres»gewählt. Ihre choreografischen Arbeiten sind an zahlreichen internationalen Opernhäusern zusehen. «Don Quichotte» war 2009 ihre erste Ballett-Premiere. Als Leiterin der Tanzkompanie St. Gallen(2014-2019) folgten u.a. «Roméo et Juliette», «Peer Gynt», «Schlafes Bruder», «Orfeo edEuridice» und «Die Jahreszeiten». Seit der Spielzeit 2018/2019 ist Beate Vollack Ballettdirektorin der Oper Graz.

Referent Thomas KellerThomas Keller (*1973) hat an der Universität Bern Germanistik und Theaterwissenschaften studiert. Danach arbeitete er als selbständiger Produzent in der freien Schweizer Theater- und Tanzszene und in der Organi-sation zahlreicher Tourneen für freie Theatergruppen wie öff öff productions, GO Theaterproduktionen, Cie Morespace, kraut_produktion u.a. in der Gessnerallee, Roten Fabrik Zürich, Dampfzentrale Bern und war sowohl im In- und Ausland tätig. Daneben war er engagiert an diversen Festivals wie dem Theaterfestival Basel, VIPER BASEL und der Expo02 und anderen Grossveranstaltungen u.a. mit öff öff productions. 2008 hat er die Geschäftsführung der Kaserne Basel, dem grössten Zentrum für performing Arts in Basel, über-nommen. 2013 hat er eine Weiterbildung absolviert und ein Executive Master in Arts Administration an der Universität Zürich erworben. Seit Mai 2015 ist er ebenso Vorstandsmitglied des Kunsthauses Baselland und seit 2017 engagiert er sich für den Verein X27 «Initiative für die Schweizer Landesausstellung 2027». Darü-ber hinaus engagiert er sich auch in der Lehrtätigkeit, dies umfasst Weiterbildungsangebote an der UNI-BAS beim Studienzentrum Kulturmanagement und am EMAA an der Universität Zürich.

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

1. Semester ‒ CAS mit Schwerpunkt «Kultur und Organisation»1. Semester ‒ CAS mit Schwerpunkt «Kultur und Organisation»

Konzert – OrchesterModul 5

Von der Hofkapelle der Renaissance zum modernen Sinfonieorchester führt ein langer und verzweigter Weg, der nicht nur ein spannendes Licht auf die Musikgeschichte wirft, sondern auch auf die Kultur-und Sozialge-schichte der vergangenen Jahrhunderte, insbesondere hinsichtlich der hier-archischen Strukturen dieser Musikerformationen. Die Arten, die Aufgaben wie auch die Organisationsformen eines Orchesterverbandes – sei es ein grossbesetztes sinfonisches Orchester, ein Kammerorchester oder ein Spe-zialensemble für bestimmte Kompositionen – wurden im Laufe der Ge-schichte zahlreichen Wandlungen unterworfen und dieser Prozess hält bis zum heutigen Tage an.

Die Unterschiede zwischen den Orchestern, ihrem Klang, ihrem Selbst-verständnis, ihrer Verwaltung, ihrer Finanzierung, den künstlerischen und organisatorischen Exzellenz-Kriterien entspringen vielfältigen geschichtli-chen, geografischen, aber auch soziologischen Gegebenheiten, die es bei ei-ner attraktiven Programmgestaltung zu berücksichtigen gilt. Daneben gilt in diesem Modul ein weiterer Fokus der Frage, inwieweit die gegenwärti-gen Konzertformate zukunftsfähig sind und welchen Einfluss neue Kom-munikationsmedien oder alternative Präsentationsformen auf das Phäno-men Konzert haben.

Modulleitung Tabaré PerlasTabaré Perlas studierte Musikwissenschaft und Orchesterdirigieren an der Universität Montevideo, am Meistersinger-Konservatorium in Nürnberg und an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und ar-beitete seit 1999 als Projektbetreuer für das West-Eastern Divan Orchestra. Daneben war Perlas zwi-schen 2001 und 2007 in der Konzertdirektion der Staatsoper Berlin für die Durchführung der internatio-nalen Tourneen verantwortlich. Seit 2010 koordinierte er die Umsetzung der Idee, eine feste Einrichtung aus dem Geist des West-Eastern Divan Orchestra zu bilden, die im von Frank Gehry entworfenen und 2017 eröffneten Pierre-Boulez-Saal ihre Verwirklichung fand. Zusätzlich zu seinen hauptberuflichen Ver-pflichtungen tritt Tabaré Perlas als Dirigent mit verschiedenen nationalen und internationalen Orches-tern in Erscheinung.

Modulleitung Florian WiegandGeboren 1973 in München, studierte Florian Wiegand Kulturmanagement in Potsdam, Leicester (Großbri-tannien) sowie an der Carnegie Mellon University (Pittsburgh, PA, USA), wo er sein Studium 2001 mit ei-nem Masterabschluss in Kulturmanagement abschloss. Während seines Studiums konnte er Berufserfah-rungen bei Festivals und Orchestern wie den Münchner Philharmonikern, den Berliner Festwochen, dem Kunstfest Weimar, dem Jugendorchesterfestival Young.Euro.Classic, den Salzburger Osterfestspielen und dem Pittsburgh Symphony Orchestra sammeln. Von 2001 bis 2012 war er am Konzerthaus Dortmund, zu-letzt als Leiter des Künstlerischen Betriebsbüros und der Konzertplanung engagiert. Seit 2012 ist Florian Wiegand Konzertchef der Salzburger Festspiele. 2016 hat er zusätzlich die Leitung der Medienabteilung der Festspiele übernommen.

Referentin Ilona SchmielIlona Schmiel studierte Schulmusik, Altphilologie und Kulturmanagement in Berlin und Oslo. Erste be-rufliche Stationen waren die Donaueschinger Musiktage und das Olympische Kulturfestival in Lilleham-mer, die Arena di Verona sowie die Hochschule «Hanns Eisler» Berlin als Gastdozentin. 1998 übernahm sie als jüngste Intendantin Deutschlands die Geschäftsführung und künstlerische Leitung des Bremer Konzerthauses «Die Glocke», die sie bis 2002 innehatte. Von 2004 bis 2013 war sie Intendantin und Ge-schäftsführerin des Beethovenfestes Bonn. Seit Saisonbeginn 2014/15 leitet sie als Intendantin die Ge-schicke der Tonhalle-Gesellschaft Zürich. Sie war zudem 2005-2007 Jurymitglied der Bundeskulturstif-tung und ist seit 2007 Jurymitglied der Ernst von Siemens Musikstiftung.

Privattheater – Musical Modul 6

Kleine, private Häuser befinden sich in einem ständigen Überlebenskampf. Nicht bei allen ist das fortwährende Ringen um Gelder erfolgreich und sind ausverkaufte Vorstellungen selbstverständlich. Stehen die Beliebtheit der Pri-vattheater und ihr entscheidender Beitrag zur Theatervielfalt im deutschspra-chigen Raum in einem angemessenen Verhältnis zu ihrer öffentlichen Förde-rung und Wahrnehmung? Wir gehen in diesem Modul der Frage nach, ob und wie Kulturpolitik Theater in Zukunft fördern kann und soll – um die Kunst-schaffenden von Existenzängsten zu befreien, nicht jedoch von der Freiheit ihrer Kunst.

Im Unterschied zu vielen Privattheatern stellen die immer zahlreicher wer-denden Musical-Produktionen ein wirtschaftliches Erfolgsmodell dar: Zwar stehen diese in Hinblick auf ihre künstlerischen Visionen oftmals im Zweifel, und gerne wird behauptet, Musicals seien Kitsch, Musicals seien keine ernst zu nehmende Kunst. Doch stimmt das so überhaupt? Und vor allem: Bei genauer Betrachtung scheinen Musical-Produzenten sehr vieles richtig zu machen, denn Musicals erfreuen sich einer ständig wachsenden Beliebtheit gerade auch seitens des jüngeren Publikums. Zudem decken erfolgreiche Produzenten die-ses Genres die gesamte Wertschöpfungskette im Bereich Live-Entertainment ab: von Konzerten über Tonträgerverkauf, Rechte-Verwertung, Sponsoring & Merchandising bis zum Ticketing. Zunehmend an Bedeutung gewinnt dabei auch die digitale Kundenkommunikation. Wenige Branchen des Kulturbe-triebs sind so dynamisch wie die des Live-Entertainments. Was also macht den Erfolg dieser Sparte aus und wie lassen sich die hier angewandten Strategien auf andere Formen der Performing Arts übertragen?

Modulleitung Ralf KokemüllerAbenteuerlust und Professionalität, Ralf Kokemüller (Producer und CEO der BB Group) bewies beides, als er direkt im Anschluss an ein Studium der Betriebswirtschaftslehre für mehrere Jahre erfolgreich die Lei-tung zweier Hotels in der Karibik übernahm. Das grösste Abenteuer aber begann für ihn, als er 1995 der BB Promotion, dem Vorläufer der heutigen BB Group, beitrat. Aus der engen Zusammenarbeit mit dem Gründer der Firmengruppe, Michael Brenner, der ihn bereits ein Jahr später zum Geschäftsführer berief, entstand mit der BB Group einer der erfolgreichsten Veranstalter für Live-Entertainment in Deutschland und Europa.

Referent Dario GalloSeine betriebswirtschaftlichen Lehrjahre absolvierte der Volljurist (Studium in Mannheim/ Miami, FL) in der Project & Booking-Abteilung der BB Promotion GmbH. In juristischer Hinsicht spezialisierte er sich berufsbegleitend im Urheber- und Medienrecht. Zu seinen Schwerpunkten als Chief Legal Officer und Prokurist der BB Promotion zählen der Bereich Lizenzen, Verlagsrechte, bühnenmäßige Aufführungs-rechte sowie die Investment- und Vertragsgestaltung internationaler Co-Produktionen. Als Geschäfts-führer der BB Group GmbH und der ESMS GmbH erweitert er seit 2017 die Geschäftsleitung mit dem Ziel, die Zukunft der Branche mitzuprägen und durch seine Überzeugungen zu bereichern.

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

2. Semester1. Semester ‒ CAS mit Schwerpunkt «Kultur und Organisation»

Festival – Salzburger FestspieleModul 7

«Jedermann erwartet sich ein Fest.» (J. W. Goethe)Festivals sind ein kulturelles Phänomen, das sich zunehmender Beliebtheit

erfreut, sich mancherorts inflationär vermehrt und dabei mitunter an Profil-verlust leidet. Ist das Repertoiretheater mit seinen Abonnements ein Auslauf-modell? Was können Festivals, was andere Anbieter nicht können?

Zweifelsohne stellen die vielfältigen thematischen Ausrichtungen einen wichtigen Impulsgeber für die Kulturlandschaft dar. Aber was macht Festi-vals zu einem derartig anziehenden Veranstaltungstypus? Dabei beschränkt sich der Einfluss von Festivals nicht nur auf das kulturelle Umfeld, sondern sie beeinflussen auch das soziale, ökonomische und politische Gesicht ihrer Region.

Am Fallbeispiel «Salzburger Festspiele» sollen Organisationsmodelle, Strukturen, Konzeptionen, Finanzierungen und Publikumssegmente dieses kulturellen Erfolgsmodells untersucht werden.

Ein Fest in der Stadt, von der Hugo von Hofmannsthal sagte: «Salzburg ist das Herz vom Herzen Europas». Zugleich ist der Gründungsgedanke der Salzburger Festspiele, ein Projekt gegen «die Krise, die Sinnkrise, den Werte-verlust, die Identitätskrise des einzelnen Menschen, aber auch ganzer Völker» zu etablieren. Im «ersten Aufruf zum Salzburger Festspielplan» von 1919 ste-hen daher der Friede und der Glaube an Europa im Mittelpunkt, ein einzigar-tiger und zeitlos gültiger Gründungsauftrag, dem die wohl berühmtesten Festspiele der Welt alljährlich mit einem einzigartigen Spagat zwischen Gla-mour und gesellschaftlicher Relevanz gerecht werden.

Im Fokus des Besuchs der Festspiele stehen Probenbesuche und die Beob-achtung der einzelnen Produktionsstadien sowie deren Planung, die künstle-rischen Auswahlprozesse von Dirigenten, Regisseuren, Sängerinnen und Sän-gern. Die Spielplangestaltung und das Human Resource-Management, die Bereiche Mittelbeschaffung und Absatzmarketing nehmen dabei einen beson-deren Stellenwert ein. Besuche in den Werkstätten vermitteln wertvolle Ein-blicke in die Komplexität des Festpielalltags. Rund um die Seminarblöcke finden Veranstaltungsbesuche im Rahmen der Mozartwoche und Begegnun-gen mit Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen der Festspiele statt, um so eine Netzwerkplattform für die angehenden Kulturmanagerinnen und Kulturmanager zu bieten.

Wissenschaftliches Arbeiten – Standortbestimmung Modul 8

«Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.» (Konfuzius)

Wer seine Berufung lebt, ist glücklicher, zufriedener und damit leistungs-fähiger. Sich auf die Suche nach der persönlichen Berufung zu begeben, ist folglich mehr als Luxus. Mit der Methodik des Karriere-Navigators werden in einem ersten Schritt verborgene Talente, zum Beispiel über die Arbeit mit Bildern und Assoziationen, aufgespürt, um den TeilnehmerInnen zu ermög-lichen, Beruf und Lebensumstände für sich zu eruieren, die langfristig zufrie-den und erfolgreich machen. In einem zweiten Schritt sollen blockierende Denk- und Verhaltensmuster erkannt und eigenständige Lösungen für die Umsetzung gefunden werden. Zum Abschluss des zweitägigen Workshops werden konkrete Schritte für eine erfolgreiche Umsetzung der Karrierepla-nung herausgearbeitet.

Da der Lehrgang «Arts Administration» ein universitärer Weiterbildungs-studiengang ist, steht am Ende eine wissenschaftliche Arbeit. Eine solche Ar-beit muss bestimmten Anforderungen genügen. Um diesen zu entsprechen, werden in diesem Modul konkrete Antworten zu den folgenden Fragen erar-beitet: Wie gelange ich zu einem Thema und wie grenze ich meine Fragestel-lung ein? Wie entwickle ich ein Konzept für die Arbeit? Wie trage ich Material zur Beantwortung der Fragestellung zusammen (Literatur und evtl. empiri-sche Daten)? Mit welchen Methoden werte ich die Materialien aus? Wie stelle ich das alles dar? Welche grundlegenden Techniken wissenschaftlichen Ar-beitens muss ich beherrschen (z.B. Zitieren, Bibliografieren, Gliedern)? In den drei Monaten, die sich an dieses Modul anschliessen, sollen die Skizzen für die Abschlussarbeiten angefertigt werden. Zu diesen wird dann im Modul 13 eine Rückmeldung gegeben werden, sodass die Skizzen in Inhalt und Form den Anforderungen entsprechen.

Modulleitung Martina BeermannMartina Beermann leitet an der HHL Leipzig Graduate School of Management die Abteilung Career Deve-lopment/Employer Relations und hat 33 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Karriereberatung, Bewer-berauswahl, Personalentwicklung und Persönlichkeitsentwicklung. Als Diplom-Psychologin startete sie ihre Karriere im Bereich Leadership und Behaviourtraining in der deutschen Zentrale der Ford-Werke in Köln. Als Beiratsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Personal-führung ist sie regelmäßig im Kontakt mit HR-Vertretern von Unternehmen und Personalberatern. Darü-ber hinaus pflegt sie auch auf internationaler Ebene regelmässigen Austausch mit Karriereexperten. Viele tausend Personen haben bereits von ihrer Erfahrung profitiert und den für sie richtigen Karriere-weg finden und erfolgreich die nächsten Schritte auf der «richtigen» Karriereleiter erklimmen können.

Modulleitung Prof. Dr. Reinhard Fatke Reinhard Fatke, aufgewachsen in Kiel. Studium in Kiel, Tübingen, New York und Ann Arbor (Michigan): Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Evangelische Theologie, Erziehungswissenschaft und Psy-chologie. Promotion (1975) und Habilitation (1983) in Tübingen. Professor für Sciences sociales appli-quées/Travail social in Fribourg (1984–1991), danach Professor für Erziehungswissenschaft mit besonde-rer Berücksichtigung der Sozialpädagogik in Zürich. Forschungsthemen u.a.: Entwicklung und Bildung von Ausdrucksformen im Kindes- und Jugendalter, insbesondere Phantasie; Entwicklungsgefährdungen von Kindern und Jugendlichen, insbesondere Delinquenz, Drogenkonsum und Suizid; Psychoanalyse und Pädagogik; Partizipation. Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich (2006–2009). Präsi-dent des Leitenden Ausschusses von «Arts Administration» (seit 2012).

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

2. Semester2. Semester

Leadership – SozialkompetenzModul 10

Um im eigenen Arbeitsfeld wirksam zu werden, ist es unabdingbar, Macht zu analysieren und Machtkompetenz aufzubauen. Macht zeigt sich dabei nicht im Brechen von Widerstand, sondern darin, ein Feld so zu beeinflussen, dass sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer und Elemente dieses Feldes von selbst in eine bestimmte Richtung bewegen. Die Fähigkeit, in sozialen Feldern Einfluss zu nehmen, setzt hohe soziale Kompetenz voraus. Im Mittelpunkt dieses Moduls steht der intelligente Umgang mit Interessen, Emotionen und Strategien, mit Selbstmanagement und Selbst-Bewusstsein als Voraussetzung für Leadership, Macht und Wirksamkeit – fair und konstruktiv. Im Rahmen des Workshops erhalten die TeilnehmerInnen in Inputs, Übungen und Refle-xionseinheiten wichtige Impulse zur systematischen Weiterentwicklung und Vertiefung ihrer Führungspersönlichkeit. Zielklarheit, Teamfähigkeit, Empa-thie, Überzeugungskraft, interkulturelle Sensibilität und Networking-Kom-petenz gehören ebenso unabdingbar zum Handwerkszeug von Führungs-kräften wie die Fähigkeit, Unternehmenskulturen zu dechiffrieren und so zu nutzen, dass sie die eigenen Anliegen unterstützen, statt sie zu sabotieren. Diese Kompetenzen können entwickelt und verfeinert werden.

(Literatur zum Thema: Theresia Volk: «Spielen um zu gewinnen. Macht und Wirksamkeit in Organisationen». Göttingen 2019.)

Modulleitung Theresia VolkTheresia Volk kennt die Innenansichten von Organisationen aus eigener Erfahrung, die hochtourige Leis-tungsdynamik ebenso wie die sozialen Muster und Machtfelder – und die daraus folgenden Führungshe-rausforderungen. Ihre langjährige eigene Führungspraxis – u. a. in einer Bildungsakademie, einem Auto-mobilkonzern, einer Int. Unternehmensberatung, aktuell als Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Supervision – sowie ihr breites theoretisches und methodisch-fachliches Repertoire (von Moreno bis Luhmann) bilden den Hintergrund ihrer Beratungstätigkeit.Die bekennende Geisteswissenschaftlerin («Denken hilft») lehrt an mehreren Hochschulen und Institu-ten und bildet Change Manager, Führungskräfte und SupervisorInnen aus. Als Key Note Speaker und Au-torin (2011 nominiert für den Dt. Wirtschaftsbuchpreis) setzt sie nachhaltige Impulse für ihre Kunden.Die Handlungsfähigkeit der Einzelnen und die Problemlösungsfähigkeit von Organisationen zu stärken ist dabei ihr zentrales Anliegen. Sie arbeitet in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Referent Lukas CrepazLukas Crepaz ist kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele. Er studierte Internationale Wirt-schaftswissenschaften an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und an der Universitat de Barce-lona. Noch während seines Studiums war er unter anderem als kaufmännischer Mitarbeiter beim Oster-festival Tirol tätig. Daneben initiierte und realisierte er zahlreiche Kulturprojekte.Lukas Crepaz verfügt über eine langjährige Erfahrung als Kulturmanager in Österreich und Deutschland. Von 2007 bis 2011 war er massgeblich am Aufbau des kaufmännischen Bereichs der Kulturhauptstadt Eu-ropas RUHR.2010 beteiligt, zuletzt leitete er die Abteilungen Finanzen, Controlling und allgemeine Ad-ministration. Zwischen 2011 und März 2017 zeichnete er als Kaufmännischer Geschäftsführer der Kultur Ruhr GmbH mit ihren vier Programmbereichen Ruhrtriennale – Festival der Künste, Urbane Künste Ruhr, ChorWerk Ruhr und Tanzlandschaft Ruhr verantwortlich und leitete die Organisation mit zwei Intendan-ten – Heiner Goebbels (2011–2014) und Johan Simons (2014–2017).

Gesellschaft – Kulturelle Teilhabe – Neue Produktions-formenModul 9

Unsere Kulturlandschaft befindet sich im Umbruch. Manche Kritiker se-hen das ausschliesslich als Bedrohung, andere feiern den Vormarsch der po-pulären Kultur und neuer, meist digitaler Kulturformen als eine Befreiung von kultureller Bevormundung. Die Wahrheit liegt vermutlich zwischen Kri-tik und Apologie bzw. schliesst Elemente von beidem ein.

Dieses Modul wird sich vor allem mit den Veränderungen selbst auseinan-dersetzen und einige Trends dieser Transformationen herausarbeiten. Die hier wesentlichen Triebkräfte der Entwicklung sind Technologie sowie Urba-nisierung. Wir betrachten konkrete Fallbeispiele in Bezug auf beide Dynami-ken. Einerseits wird es darum gehen, aufzuzeigen, wie technologische Innovation sowie die Intervention von z. B. Digitalisierung traditionelle Prak-tiken und Verhältnisse der Kultur, ihrer Akteure, Institutionen und Inhalte beeinflussen, andererseits werden wir uns damit beschäftigen, wie die Stadt zum Generator neuer Kulturtrends wird und zugleich z. B. durch Gentrifizie-rung einerseits oder Migration andererseits die Grenzen ihrer sozialen Inte-grationsfähigkeit infrage stellt.

Zwei sich gegenseitig verstärkende Effekte spielen daher für die aktuelle Kulturentwicklung und die von Kunstinstitutionen eine zentrale Rolle. Sozi-ale, ökonomische und technologische Interventionen und Innovationen ha-ben in unserer Kulturlandschaft tiefere Spuren hinterlassen. Die Landschaft selbst «verflüssigt» sich, wird zum Plasma, in dem Realität und Virtualität verschmelzen. Dies hat fundamentalen Einfluss auf die Arbeit von Kulturma-nagerinnen und Kulturmanagern.

Modulleitung Thomas OberenderThomas Oberender ist seit 2012 Intendant der Berliner Festspiele. Von 2006 bis 2011 war er Schauspieldi-rektor bei den Salzburger Festspielen. Zuvor wirkte er als Chefdramaturg und Co-Direktor von 2006 bis 2011 am Schauspielhaus Zürich. Nach seiner Promotion an der Humboldt-Universität Berlin war er von 1999 bis 2005 leitender Dramaturg und Mitglied der künstlerischen Direktion am Schauspielhaus Bo-chum. Er ist Mitbegründer der Autorenvereinigung Theater Neuen Typs, die sich der Verbreitung neuer Theatertexte deutschsprachiger Autoren widmet, und schreibt und übersetzt Theaterstücke, Essays, Theater- und Literaturkritiken. Er realisierte Projekte für die Expo 2000, die Ruhrtriennale 2004 und 2005 sowie für die Kulturhauptstadt Europa Ruhr 2010. Er verfasste mehrere Bücher, u.a. «Leben auf Probe», «Wie die Bühne zur Welt wird» (2009), «Das schöne Fräulein Unbekannt», «Gespräche über Theater, Kunst und Lebenszeit» (2011), «Nebeneingang oder Haupteingang? – Gespräche über 50 Jahre Schreiben fürs Theater».

Referentin Ivana PilićIvana Pilić promoviert derzeit an der Universität Mozarteum & Paris Lodron-Universität Salzburg mit Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst. Darüber hinaus war sie als Co-Kuratorin des urbanize! Internatio-nales Festival für urbane Erkundungen 2018 engagiert und 2014-2017 im künstlerischen Leitungsteam der Brunnenpassage in Wien tätig. Sie entwickelt diversitätssensible Konzepte und Prozesse für den Kul-turbetrieb, u.a. für die Zukunftsakademie/DE oder die Kulturstiftung Pro Helvetia/CH. Sie ist Co-Autorin des Buches «Kunstpraxis in der Migrationsgesellschaft». Seit 2016 ist sie als Vorstandsmitglied des Kul-turfestivals WIENWOCHE und seit 2018 im Beirat für Stadtteilkultur und Interkulturalität der Kulturab-teilung der Stadt Wien tätig.

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

2. Semester2. Semester

Kulturstadt Berlin: visionär und interkulturell Modul 12

Berlin ist eine Kulturmetropole von Weltrang und vieles gleichzeitig: Tradi-tionsbewahrerin, Zukunftsbühne, -labor, museum und forum. Mit ihren rund 180 Museen und Sammlungen, 440 Galerien, drei Opernhäusern, acht großen Symphonieorchestern, 130 Kinos, etwa 150 Theatern und Bühnen sowie zahlrei-chen weiteren Kultureinrichtungen bietet die deutsche Hauptstadt mehr als 1.500 Veranstaltungen täglich. Als Opernmetropole floriert die deutsche Haupt-stadt wie keine andere. Sie ist weltberühmt für ihre Opernhäuser, Orchester wie die Berliner Philharmoniker und die großen Konzerthäuser. Doch wie kann dieses wertvolle kulturelle Erbe in Zeiten chronischer Unterfinazierung von Kulturbetrieben nicht nur am Leben erhalten werden, sondern auch gesell-schaftlich relevant und vital bleiben? Wie setzt man sich als Kulturinstitution gegen eine übergrosse Konkurrenz durch, ohne jedoch ins Beliebige abzurut-schen?

Die Teilnehmenden dieses Moduls werden dieser Frage in Seminaren mit den Intendanten der Staatsoper Unter den Linden Berlin, der Berliner Festspiele und dem Leitungsteam der Barenboim-Said-Akademie nachgehen und vor Ort in Berlin erfahren, wie man den Weg vom Elendsverwalter zum identitätsstif-tenden Kulturgestalter vollbringen und wie man neue Modelle hinsichtlich ei-ner künftigen Positionierung der Kunst entwickeln kann.

Modulleitung Thomas OberenderThomas Oberender ist seit 2012 Intendant der Berliner Festspiele. Von 2006 bis 2011 war er Schauspieldi-rektor bei den Salzburger Festspielen. Zuvor wirkte er als Chefdramaturg und Co-Direktor von 2006 bis 2011 am Schauspielhaus Zürich. Nach seiner Promovierung an der Humboldt-Universität Berlin war er von 1999 bis 2005 leitender Dramaturg und Mitglied der künstlerischen Direktion am Schauspielhaus Bochum. Er ist Mitbegründer der Autorenvereinigung Theater Neuen Typs, die sich der Verbreitung neuer Theatertexte deutschsprachiger Autoren widmet und schreibt und übersetzt Theaterstücke, Essays, The-ater- und Literaturkritiken. Er realisierte Projekte für die Expo 2000, die Ruhrtriennale 2004 und 2005 so-wie für die Kulturhauptstadt Europa Ruhr 2010. Er verfasste mehrere Bücher, u.a. «Leben auf Probe», «Wie die Bühne zur Welt wird» (2009), «Das schöne Fräulein Unbekannt», «Gespräche über Theater, Kunst und Lebenszeit» (2011), «Nebeneingang oder Haupteingang? – Gespräche über 50 Jahre Schreiben fürs Theater».

Referent Matthias SchulzMatthias Schulz studierte Klavier an der Universität Mozarteum Salzburg und absolvierte ein Studium der Volkswirtschaft an der LMU München, das er 2003 als Diplom-Volkswirt abschloss. Zwischen 1999 und 2001 war Schulz bereits für die Konzertabteilung der Salzburger Festspiele tätig, am Konzerthaus Dortmund gestal-tete er in dessen Eröffnungssaison den Aufbau des Künstlerischen Betriebs mit, bevor er 2004 zu den Salzbur-ger Festspielen zurückkehrte, wo er als Konzert- und Medienreferent zunächst für die Konzerte sowie für die strategische Planung der Medienproduktionen zuständig und in den darauffolgenden Jahren als Leiter der Kon-zertplanung für die Programme der Konzerte verantwortlich war. 2012 übernahm Schulz die kaufmännische Geschäftsführung und Künstlerische Leitung der Stiftung Mozarteum Salzburg, wo er neben dem Konzertbe-reich auch die dramaturgische Verknüpfung der drei Kernbereiche der Stiftung Mozarteum – Konzerte, Wissen-schaft und Museen – verantwortete. Matthias Schulz ist Vorstandsmitglied verschiedener Festivals sowie Jury-mitglied internationaler Wettbewerbe. Er ist seit 2018 Intendant der Staatsoper Unter den Linden Berlin.

Neue Medien – Kommunikation mit dem PublikumModul 11

Die Digitalisierung hat unsere Art zu kommunizieren von Grund auf ver-ändert: sei es, was die Geschwindigkeit anbetrifft, sei es die sozialen Interak-tionen als solche oder sei es in geografischer Hinsicht: Soziale Medien haben die Welt zu einem kleineren Ort gemacht. Aufgrund der höheren Informati-onsdichte verfügen wir über mehr Wissen und haben bessere Chancen, dieses anzuwenden. War man in der Vergangenheit auf die Kommunikation mit je-nen Menschen begrenzt, die man kennt, ist es heutzutage möglich, Meinun-gen mit einem weitaus grösseren Spektrum von Menschen auszutauschen. Aber gerade in den Social Media ist nicht mehr der Luxus geboten, sich durch eine unbegrenzte Anzahl von Wörtern ausdrücken zu können, vielmehr müs-sen oftmals komplexe Inhalte in ein nur wenige Zeichen umfassendes Format gebracht werden. Dies beinhaltet, dass man oftmals gezwungen ist, Gramma-tik und Rechtschreibung zu vernachlässigen. Im ersten Teil des Moduls wird aufgezeigt werden, welche Konsequenzen das Phänomen der Social Media auf die Sprache hat: Internet-Nutzerpsychologie, Nutzer- und Konsumenten-verhalten werden analysiert sowie Modelle, Theorien und Entwicklungen der Kommunikation in den neuen Medien aufgezeigt. Im zweiten Teil dieses Mo-duls wird diskutiert werden, welche Möglichkeiten die Social Media für das Audience Development einer Institution bieten. Anhand von Best Practices wird vermittelt, welche Kommunikationskanäle wie bespielt werden und wie eine effiziente Social Media Kampagne funktionieren kann. Die Studierenden entwickeln Sicherheit mit den Neuen Medien und können sie für ihre Zwecke effizient anwenden.

Modulleitung Manuel P. NappoManuel P. Nappo studierte internationales Management an der HSG Universität St. Gallen. Nach ver-schiedenen Zwischenstationen in Unternehmen wie Red Bull und GroupM wurde Nappo 2010 von der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich als Studiengangsleiter des CAS Social Media Management enga-giert. Seit 2011 ist Nappo Leiter der Fachstelle Social Media an der HWZ, seit 2014 Leiter des Center for Di-gital Business und des MAS Digital Business. 2017 wurde Nappo zum Leiter des Institute for Digital Busi-ness berufen. Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind: Digital Leadership, Digital Talent, Social Media, Digital Communications, Mobile Business, Digital Business and Transformation sowie Startups und Tech Innova-tion. 2013 wurde Nappo für seinen Beitrag zur digitalen Aus- und Weiterbildung von der IAB mit dem Ti-tel «Digital Pioneer of the Year» ausgezeichnet. 2014 wurde er von den Lesern der Zeitschrift «Marketing&Kommunikation» zum «Vordenker des Jahres» gewählt.

Referentin Prof. Dr. Christa DürscheidChrista Dürscheid studierte Germanistik und Romanistik an den Universitäten Freiburg/Br. und Köln. Zwischen 1998 und 2002 lehrte sie in Köln, Stuttgart und Münster, seit 2002 hat sie einen Lehrstuhl für deutsche Sprache an der Universität Zürich inne. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Va-riationslinguistik, der Sprachdidaktik, der Schriftlinguistik und der digitalen Kommunikation. In diesem Kontext situieren sich auch ihre neuesten Publikationen, so die Bücher «Schreiben digital. Wie das Inter-net unsere Alltagskommunikation verändert» (2016, zusammen mit Karina Frick), «Standardsprache und Variation» (2019, zusammen mit Jan Georg Schneider) und die «Einführung in die Schriftlinguistik» (2016, 5. Aufl.). Für weitere Informationen siehe https://www.ds.uzh.ch/p/duerscheid.

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

2. Semester2. Semester

Kulturvermittlung – Kulturpolitik – Coaching AbschlussarbeitenModul 13

Digital Trends in Culture Modul 14

Das «Andere», das «Kreative», das «Zweckfreie» sind die Attribute, die der Kultur im Allgemeinen zugerechnet werden. Dabei wird übersehen, dass sie unter den üblichen politischen, wirtschaftlichen, finanziellen und gesell-schaftlichen Bedingungen und Zwängen entsteht: denn Kulturprojekte wer-den von Verwaltungs- und Stiftungsräten, von Vorständen und Ausschüssen geleitet. Staatliche Gremien und Kulturförderer wählen Projekte aus und leh-nen sie mitunter auch ab. Das Schlagwort «Förderungswürdigkeit» steht hier-bei oftmals im Zentrum intensiver Diskussionen, die mitunter in Frage stel-len, ob seitens staatlicher Institutionen wirklich Vielfalt erwünscht ist.

Kultur wird heute auf unterschiedlichste Art und Weise und mit vielfälti-gen Zugängen vermittelt, und das Feld der Kulturvermittlung hat sich in den letzten Jahren rasch entwickelt, diversifiziert. Wie funktioniert heutzutage er-folgreiche Kulturvermittlung und was sind überhaupt ihre Aufgaben und Herausforderungen?

Am letzten Tag dieses Moduls werden die von den Studierenden erarbeite-ten Skizzen der Masterarbeit diskutiert, um eine optimale Basis für das wis-senschaftliche Arbeiten zu schaffen.

Modulleitung Daniel FiedlerGeboren 1966 in Freiburg/Breisgau. Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik und Soziologie sowie Politik in Freiburg und Berlin. Freier Regie- und Dramaturgieassistent am Deutschen Theater, Berlin. Lehrauftrag am Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik Hanns Eisler Ber-lin. Schauspiel-Dramaturg und Leitender Dramaturg im Verlag Felix Bloch Erben, Berlin. Referent des Di-rektors Europäische Satellitenprogramme (zuständig für 3sat, ARTE sowie die Digitalkanäle des ZDF). Von 2006 bis 2007 Leiter der Zentralredaktion 3sat, danach Koordinator 3sat und Koordinator ZDF Kultur. Seit Januar 2013 ist Daniel Fiedler Leiter der Kulturredaktion «Kultur Berlin» des ZDF (u.a. «aspekte», «Das li-terarische Quartett», Berichterstattung Buchmessen, 3sat Kulturzeit, ZDF/3sat Medienpartnerschaft mit den Internationalen Filmfestspielen Berlin)

Referentin Prof. Dr. Christina WeissProf. Dr. Christina Weiss studierte Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistik, Italianistik und Kunst-geschichte und promovierte 1982 mit der Dissertation: «Seh-Texte. Zur Erweiterung des Textbegriffs in kon-kreten und nach-konkreten visuellen Texten». Nach Tätigkeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Saarbrücken und Siegen, als Redakteurin bei ART und Arbeiten als freie Literatur- und Kunst-kritikerin wurde sie 1989 Programmleiterin des Hamburger Literaturhauses. Es folgten ihre Ernennungen zur Kultursenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg (1991–2001) und zur Staatsministerin für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt (2002–2005). Seit 2006 ist Christina Weiss als Publizistin tätig und dar-über hinaus u.a. Vorsitzende des Kuratoriums der Allianz Kulturstiftung und Mitglied im Stiftungsrat, Mit-glied im Stiftungsrat der Schering-Stiftung sowie Mitglied im Kuratorium der ZEIT-Stiftung. Sie amtete als Vorsitzende der Freunde der Nationalgalerie e.V., Berlin, als Honorarprofessorin an der Universität des Saarlandes, als Vorsitzende der Jury des Karl-Sczuka-Preises im SWR, Hörspiel als Radiokunst, und als Mit-glied im Präsidium der Deutschen Ensemble Akademie und der Ensemble Modern Patronatsgesellschaft.

Referent Philippe BischofPhilippe Bischof begann seine Laufbahn als Regieassistent am Theater Basel und war anschliessend als Regisseur und Dramaturg an diversen Bühnen im In- und Ausland tätig. Parallel dazu erwarb er einen Master of Advanced Studies in Kulturmanagement an der Universität Basel. Von 2008 bis 2011 baute er als Geschäftsführer und Künstlerischer Leiter das Kulturzentrum Südpol in Luzern auf. Von 2011 bis 2017 war Bischof Leiter der Abteilung Kultur von Basel-Stadt, seit 2017 ist er Direktor von Pro Helvetia, die Schweizer Kunst und Kultur weltweit unterstützt.

Jede kulturelle Tätigkeit benötigt zu ihrer Veranschaulichung ein Medium. Seit wir uns inmitten der digitalen Revolution befinden, ist auch der digitale Code aus Nullen und Einsen zu einem kulturellen Medium geworden. Mit den technologischen Möglichkeiten können kulturelle Inhalte neben dem klassischen Handwerk nicht nur neu geschaffen werden. Die heutige Digita-lisierung verändert so gut wie jede kulturelle Tätigkeit, aber sie schafft auch neue Möglichkeiten für die Distribution.

Welche Chancen und Risiken bieten die neuen Medien für die kulturelle Entwicklung unserer Gesellschaft, wie ist die Wechselwirkung zwischen den Kulturereignissen, den Produktionen und Distributionen mit Phänomenen wie Spotify, Amazon Prime, Idagio? Sind Streaming-Dienste ein Fluch oder ein Segen? Helfen sie gar, neue Kosumentensegmente zu erschliessen oder werden sie künftig dafür sorgen, dass Theater, Konzertsäle, Kinos leer blei-ben? Sind Algorithmen ein Incentive zur Entdeckung neuer kultureller Mani-festationen oder sind sie der Totengräber der Vielfalt und Diversifizierung? Und was bedeuten diese technologischen Herausforderungen für die Kultur-schaffenden und ihr Publikum einerseits, aber auch für das Management von Kulturinstiutionen als Change Agents andererseits?

Modulleitung Danica ZeierNach Abschluss ihres Musikstudiums (M.A.) absolvierte Danica Zeier ein Studium der Wirtschaftswissen-schaften an der Universität Zürich sowie den Nachdiplomstudiengang «Kulturmanagement» (MAS) der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Am Schweizerischen Institut für Kulturwissenschaft wirkte sie an der Studie «Kultur als Strategiefaktor im Corporate Branding» mit, bevor sie als Leiterin Sup-port und Organisation als Mitglied der Kaufmännischen Direktion ans Schauspielhaus Zürich wechselte. Von 2007–2015 war sie an der Zürcher Hochschule der Künste als Leiterin Hochschulcontrolling tätig. Seit 2016 ist sie als Dozentin in der Weiterbildung und als stv. Studienleiterin im Executive MAS Strategic De-sign im Departement Design (Design Thinking, Design Leadership, Design Cultures) tätig. Als Inhaberin von artsnext, einer Innovationsberatung mit Spezialisierung auf Future Generations und Future Skills, betreut sie Mandate zur Aktivierung von jungen Zielgruppen, Change Prozessen und die Initiierung und Umset-zung von Innovationsprozessen, u.a. für das Stapferhaus Lenzburg, die Fondazione Prada in Mailand, die Kunsthallen Zürich und Bern, das Kunstmuseum Basel, KPMG und das Universitäts-Spital Zürich.

Referent Till JanczukowiczIDAGIO Gründer Till Janczukowicz hat mehr als 25 Jahre Erfahrung als Künstlermanager, Veranstalter und Produzent. Er arbeitet eng mit dem Who’s Who der Klassik: alle wichtigen Orchester und Opernhäuser, Ozawa, Thielemann, Previn, Levine, Mutter, Volodos, Pogorelich, Lang Lang etc.

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

3. Semester ‒ CAS mit Schwerpunkt «Recht und Finanzen»3. Semester ‒ CAS mit Schwerpunkt «Recht und Finanzen»

Kultur II: Gesellschaft – Kulturbetrieb – Politische Praxis Modul 15

Die Behauptung, Kunst könne unabhängig von politischen Systemen exis-tieren, ist blauäugig. Politische Machtverhältnisse und gesamtgesellschaftli-che ideologische Vorgaben bestimmen, wie frei ein Künstler über Formen und Inhalte seines Schaffens entscheiden kann. Die Instrumentalisierung von Kunst als Propaganda, als Vehikel zur Vermittlung von religiösen Werten oder auch als oftmals einzige Möglichkeit, zumindest unterschwellig Kritik an den Herrschaftsverhältnissen zu üben, ist der Beweis für die enge Verflech-tung von Kunst und Macht bzw. Politik.

Die Stellung und Handlungsweisen von sogenannten Leadern oder Füh-rungskräften in den verschiedensten Bereichen der Gesellschaft stellt einen Gradmesser für die Liberalität eines politischen Systems dar.

Anhand von Fallbeispielen wird die Beziehung von Kunst zu Machtver-hältnissen untersucht und die Frage gestellt, ob es eine Existenz der Kunst als «l’art pour l’art» gibt oder ob Kunst in jedem Fall gesellschaftlich relevante Funktionen wahrzunehmen hat und Künstlerinnen und Künstler damit auch unvermeidlich eine politische Verantwortung haben.

Zeitgenössisches Prozessdesign für Leadership, Role Model, Influencer und Institution sind Themen dieses Moduls.

Modulleitung Michael Schindhelm Michael Schildhelm, geboren in Eisenach, absolvierte an der Internationalen Universität Woronesch ein Stu-dium der Quantenchemie, arbeitete dann als freischaffender Übersetzer, Dolmetscher und Schriftsteller in Ost-Berlin, bevor er sich einer Theaterlaufbahn zuwandte. 1996 erfolgte seine Ernennung zum Künstlerischen Direktor und Intendanten des Theater Basel, das er bis 2006 leitete. Darüber hinaus wirkte er als Gründungs-generaldirektor der Opernstiftung Berlin (2005–07) und als Gründungsdirektor der Dubai Culture and Arts Authority, VAE (2007–09). Aktuell ist Michael Schildhelm Kurator der Bewerbung von Dresden um den Titel der Kulturhauptstadt Europas 2025 sowie Kuratorischer Berater der Tempelhof Projekt GmbH des Zentralflug-hafens Tempelhof, des grössten Kulturdenkmals Europas, sowie Kulturberater, -forscher und Kurator in Dubai, Muscat, Hongkong, Peking, Moskau, Zürich, Venedig, Singapur und Berlin. Hinzu kommen Gastdozenturen an verschiedenen Universitäten in Europa und Asien. Zu seinen neuesten Arbeiten als Regisseur und Schrift-steller zählen der Dokumentarfilm «The Chinese Lives of Uli Sigg» (T&C Film, Zürich, 2016), «Walter Spies – Ein exotisches Leben» (Hirmer, München, 2018) sowie das Kunstprojekt «ZURICH ORACLE» (Januar– Mai 2018).

Referentin Carena SchlewittCarena Schlewitt, seit 2018 Intendantin von HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste in Dresden, studierte an der Humboldt-Universität Berlin Theaterwissenschaft und arbeitete von 1985 bis 1993 an der Akademie der Künste der DDR in Berlin. Sie wirkte als Dramaturgin und stellvertretende Künstleri-sche Leiterin an Produktionshäusern (Podewil Berlin; FFT Düsseldorf; HAU Berlin) und bei internationa-len Festivals. Sie war von 2008 bis 2018 Direktorin der Kaserne Basel und Künstlerische Leiterin des inter-nationalen Theaterfestivals Basel (seit 2012). Carena Schlewitt war in diversen Jurys tätig, u.a. für das Festival «Impulse» und für das deutsch-polnische Expertengremium der Kulturstiftung des Bundes; sie war Mitglied der Fachkommission der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und ist zur Zeit Kuratoriums-mitglied des Fonds Darstellende Künste. 2006 erhielt sie das Polnische Verdienstkreuz in Gold und 2017 den Kulturpreis der Stadt Basel.

Accounting – Praxis IModul 16

Das Spannungsfeld von Kunst und Kommerz ist ein Dauerthema, und jede kulturelle Institution muss den Balanceakt zwischen künstlerischer Reputa-tion und finanzieller Stabilität bewältigen.

Welche wirtschaftlichen Aspekte bestimmen den Erfolg von Kulturinstitu-tionen? Welche Werkzeuge bietet das Controlling, um eine gesunde finanzi-elle Zukunft zu gewährleisten? Wie erfüllt man die Erwartungen der Auf-sichtsgremien und der Öffentlichkeit? Budgetierung und Frühwarnsysteme helfen, das finanzielle Risiko einzugrenzen. Das Management von Geldflüs-sen garantiert ein solides, liquides Gleichgewicht. Dabei soll Controlling aber nicht künstlerische Initiativen behindern, sondern vielmehr Leitlinien für ein nachhaltiges Wachstum erarbeiten.

Dieses Modul stellt anhand von praxisnahen Fallstudien die wirtschaftli-chen Aspekte kulturellen Handelns vor, soll die Angst vor Zahlen abbauen sowie die Denkweise und Sprache der Finanzwelt vermitteln. Denn Geld be-stimmt nahezu alle Lebensbereiche und eben auch künstlerische Tätigkeiten. Oder wie Fjodor Dostojewski schrieb: «Geld ist gedruckte Freiheit».

Modulleitung Prof. Dr. Dieter PfaffProf. Dr. Dieter Pfaff doktorierte und habilitierte an der Goethe Universität Frankfurt am Main. Seit 1994 ist er ordentlicher Professor für Accounting an der Universität Zürich. Von 2011 bis 2015 war er zudem Di-rektor des Instituts für Betriebswirtschaftslehre. Dieter Pfaff ist Autor und Mitherausgeber mehrerer Fachbücher sowie Verfasser zahlreicher Beiträge in nationalen und internationalen Fachzeitschriften so-wie Sammelbänden zum Accounting. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Fragen der Rech-nungslegung, des Controllings sowie des internen Kontrollsystems (IKS). Dieter Pfaff ist zudem neben anderen Engagements Vizepräsident des grössten Schweizer Verbands für Rechnungslegung, Rechnungs-wesen und Controlling, veb.ch, und Mitglied des Finanzausschusses des Universitätsspitals Zürich.

Referentin Henriette GoetzHenriette Götz studierte in Paris an der ESMOND Ecole Supérieure des Arts et techniques de la Mode (Di-plome Fashion) und erlangte danach an der HEC Lausanne einen Master of Science in Economics. Sie ist Alumna des EMAA Executive Master in Arts Admnistration der Universität Zürich. Nach Stationen in In-ternationalen Unternehmungen wie C&A, Beiersdorf und Dow Chemicals begann sie 2005 ihre Laufbahn in der Kultur beim Lucerne Symphony Orchestra. 2009 wurde sie zum Executive Director der Opera Flan-ders ernannt, bevor sie 2014 zur English National Opera zum Executive Director ernannt wurde. Als Direc-tor ihrer Agentur arts & consulting beriet sie u.a. das Royal Museum of Fine Arts Antwerp und übernahm die künstlerische Geschäftsführung des Residenztheaters München. Seit 2019 ist sie Kaufmännische Di-rektorin des Theaters Basel. Henriette Götz ist Europäerin und spricht fünf Sprachen.

Referentin Kathrin NawkaKathrin Nawka studierte Musik- und Theaterwissenschaft sowie Betriebswirtschaftslehre an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Sorbonne in Paris. Sie war Stipendiatin der bischöflichen Studienstiftung Cus-anuswerk Bonn, der Europäischen Union (Erasmus) und erhielt ein berufsbegleitendes Stipendium der Deut-sche Bank Stiftung (Akademie Musiktheater Heute). Bereits während ihres Studiums leitete sie mehrere Tutorien zum Thema «Wissenschaftliches Arbeiten und Praxisrelevanz in Berufen der Musikwissenschaft» und lud Vertreter der Berliner Opernhäuser und der Berliner Kulturbranche in die Seminare ein. Nach dem Studium war sie im Künstlerischen Betriebsbüro des Theater Bielefeld tätig, gründete zu dieser Zeit auch eine eigene Agentur für Neue Musik, arbeitete später mehrere Jahre an der Sächsischen Staatsoper Dresden (Sem-peroper) als Assistentin des Opern- und Betriebsdirektors und bei den Dresdner Sinfonikern im Orchesterma-nagement. Sie ist Projektleiterin für Konzerte, Opernproduktionen und zeitgenössisches Musiktheater sowie für das Casting der Bregenzer Festspielen tätig. Sie spielt in verschiedenen Orchestern (Violine) und leitet für die Deutsche Bank Stiftung Opernworkshops mit jugendlichen Immigranten.

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

3. Semester ‒ CAS mit Schwerpunkt «Recht und Finanzen»3. Semester ‒ CAS mit Schwerpunkt «Recht und Finanzen»

Accounting – Praxis IIModul 18

Hartnäckig hält sich in Kulturbetrieben immer noch die Meinung, dass Controlling überflüssig, langweilig, Erbsenzählerei oder schlicht innovations-hemmend sei, weil zu sehr auf Kontrolle mit «K» ausgerichtet. Solche oder ähnliche Aussagen hört man leider häufig, wenn Controlling in Kulturbetrie-ben falsch verstanden oder angewandt wird. Richtig ist, dass das Controlling eines der zentralen Kommunikationsinstrumente in einer Organisation sein muss, mit dem man unstrukturierten Datenfluten wirkungsvoll entgegentre-ten kann. Damit das funktioniert, müssen Kulturbetriebe das Controlling möglichst einfach halten und einige wichtige Leitlinien beachten, die in bei-den Modulen zum Accounting behandelt werden. Während in Teil I besonde-rer Wert auf das finanzielle und betriebliche Rechnungswesen mit dem Ziel erhöhter Transparenz und besseren Entscheidungen in Kulturbetrieben Wert gelegt wird, stehen in Teil II die wichtigsten Werkzeuge in den Bereichen Pla-nung, Budgetierung, Finanzierung und Wirtschaftlichkeitsrechnung (Investi-tion) sowie das Nachhaltigkeitsmanagement im Vordergrund. Denn finanzi-elle Kompetenz ist unabdingbar auch für den künstlerischen Erfolg eines Projekts, wenn in Zeiten wachsenden finanziellen Drucks auf Kulturinstituti-onen auch die künstlerischen Leiterinnen und Leiter Sponsoren, Banken und vor allem den Geldgebern der öffentlichen Hand als wichtiger Ansprechpart-ner zur Verfügung stehen müssen.

Modulleitung Prof. Dr. Dieter PfaffProf. Dr. Dieter Pfaff doktorierte und habilitierte an der Goethe Universität Frankfurt am Main. Seit 1994 ist er ordentlicher Professor für Accounting an der Universität Zürich. Von 2011 bis 2015 war er zudem Di-rektor des Instituts für Betriebswirtschaftslehre. Dieter Pfaff ist Autor und Mitherausgeber mehrerer Fachbücher sowie Verfasser zahlreicher Beiträge in nationalen und internationalen Fachzeitschriften so-wie Sammelbänden zum Accounting. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Fragen der Rech-nungslegung, des Controllings sowie des internen Kontrollsystems (IKS). Dieter Pfaff ist zudem neben anderen Engagements Vizepräsident des grössten Schweizer Verbands für Rechnungslegung, Rechnungs-wesen und Controlling, veb.ch, und Mitglied des Finanzausschusses des Universitätsspitals Zürich.

Referentin Danièle GrossDanièle Gross (Lic.oec.publ) studierte Betriebswirtschaft, Psychologie und Japanisch an der Universität Zürich und absolvierte im Anschluss eine Weiterbildung zur diplomierten Wirtschaftsprüferin. In dieser Funktion war sie zunächst bei der KPMG in Zürich tätig. Ihr besonderes Interesse für Oper, klassische Mu-sik und zeitgenössische Kunst führte 1998 zu ihrer Anstellung als Leiterin des Finanz- und Rechnungswe-sens sowie als Prokuristin der Opernhaus Zürich AG. 2006 wechselte sie als Verwaltungsdirektorin und Mitglied der Geschäftsleitung an das Theater Basel. 2018 erfolgte ihre Ernennung zur Kaufmännischen Leiterin des Lucerne Festivals, wo sie als Mitglied der Geschäftsleitung die Verantwortung für die Berei-che Finanzen, Human Resources, Marketing und Sales innehat. Darüber hinaus ist Danièle Gross seit 2004 als Stiftungsrätin bei der J. Safra Sarasin Anlagestiftung engagiert.

Referentin Dr. Katrin HummelKatrin Hummel ist Oberassistentin und Habilitandin am Lehrstuhl für Accounting, insbesondere Unter-nehmensrechnung und Controlling, der Universität Zürich sowie Gastprofessorin am Department of Fi-nance, Accounting and Statistics der Wirtschaftsuniversität Wien. Zuvor war sie als Controllerin bei ei-nem Konzern im Anlagenbau für das Controlling von internationalen Grossprojekten verantwortlich. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Fragestellungen im Kontext der Nachhaltigkeitsberichterstat-tung sowie des Controllings. Katrin Hummel ist Autorin verschiedener Beiträge in renommierten wissen-schaftlichen Journalen wie beispielsweise Journal of Accounting and Public Policy, Journal of Business Ethics, Journal of Accounting and Organizational Change und Schmalenbach Business Review.

Recht im Kulturbetrieb IModul 17

Wehe, wem Recht geschieht (und nicht darauf vorbereitet ist)! Kafka mag im «Prozess» etwas übertrieben haben, aber ganz unrealistisch ist seine Er-zählung leider auch nicht. Die immer rasantere Verrechtlichung und Verpro-zessualisierung der Gesellschaft verschont auch die Künste nicht.

In drei Modulen zum Recht im Kulturbetrieb werden Sie nicht zu Juristin-nen und Juristen umgepolt, aber hoffentlich zu Kulturmanagerinnen und Kulturmanagern, die sich nicht unnötig in rechtlichen Fallstricken verhed-dern. Erfahrene Professorinnen und Professoren sowie Praktikerinnen und Praktiker werden Ihnen die Funktion und das Funktionieren des Rechts na-hebringen und die für Sie wichtigen Rechtsgebiete und Rechtsfragen vorstel-len und diskutieren. Das Ziel ist, es erst gar nicht zu einem Rechtsstreit kom-men zu lassen. Vorbeugen ist besser als streiten.

Nach einer allgemeinen Einführung in das Recht und einem Überblick über die verschiedenen Rechtsgebiete tauchen Sie ein in die Themenschwer-punkte «Urheberrecht», «Sozialversicherungsrecht», «Vertragsrecht», «Recht-liche Aspekte der Kulturförderung» sowie «Internationaler Kulturbetrieb, Internationale Rechtsfragen», dies anhand von zahlreichen Fallbeispielen.

Modulleitung Prof. Dr. Felix Dasser Felix Dasser ist Titularprofessor der Universität Zürich mit Schwerpunkten im Vertragsrecht und interna-tionalen Verfahrensrecht. Hauptberuflich ist er als Anwalt und Partner der Kanzlei Homburger, Zürich, tätig. Er arbeitet vorwiegend auf den Gebieten internationale Handelsstreitigkeiten, Prozess- und Schiedsgerichtsverfahren. Er berät und vertritt u. a. zahlreiche international tätige Unternehmen aus der Finanzwirtschaft und der Industrie in internationalen Zivilverfahren und regulatorischen Untersuchun-gen. Er wirkt als Schiedsrichter in internationalen Handelsstreitigkeiten und ist Präsident der Schweizeri-schen Vereinigung für Schiedsgerichtsbarkeit. Felix Dasser referiert und publiziert ferner regelmässig im In- und Ausland. Er hält Lehrveranstaltungen insbesondere an der Universität Zürich über Zivilprozess- und Schiedsgerichtsrecht, Vertragsrecht und Internationales Privatrecht und lehrt als Gastprofessor an der China University of Political Science and Law. Er ist Mitglied des Leitenden Ausschusses des Executive Master in Arts Administration.

Referentin Gitti HugGitti Hug hat an der Universität St. Gallen Betriebswirtschaft und in Zürich Jurisprudenz studiert und 1981 das Anwaltspatent erworben. Während acht Jahren war sie u.a. als Legal Counsel bei der schweizeri-schen Urheberrechtsgesellschaft für Literatur und bildende Kunst, Prolitteris, tätig, bevor sie sich der Kanzlei Altenburger LTD legal & tax in Küsnacht-Zürich anschloss. Ihre Spezialgebiete sind das Urheber- und Markenrecht. Sie hat zahlreiche Publikationen zum Thema Kunstrecht und Urheberrecht mitverfasst (u.a. Kommentar zum Urheberrechtsgesetz, Stämpfli Handkommentar, 2006 und 2012, Lehr- und Praxis-buch Kulturrecht – Kulturmarkt, DIKE Verlag 2012) und verschiedene Artikel über den Werkschutz der Fo-tografie publiziert (u.a. KUR, Journal für Kunstrecht, Urheberrecht und Kulturpolitik, 2/2015). Seit 2017 ist sie Präsidentin der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde.

Referent Marc MeyerMarc Meyer studierte Rechtswissenschaft an der Universität Zürich. 2006 erwarb er das Rechtsanwalts-patent. Zunächst arbeitete er am Bezirksgericht Zürich bevor er in der Privatwirtschaft für einige Jahre bei einem Versicherungskonzern tätig war. 2009 wechselte er ans Opernhaus Zürich, um die Position des Rechtskonsulenten zu übernehmen. 2015 erwarb er nach zweijähriger Weiterbildung den Titel «Executive Master in Business Administration» der Universität St. Gallen und wurde in der Folge zum Stellvertreten-der Kaufmännischen Direktor am Opernhaus Zürich ernannt. Neben seiner Tätigkeit am Opernhaus Zü-rich präsidiert Marc Meyer den Berufsverbandes der Schweizer Tanzschaffenden «Danse Suisse».

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

3. Semester ‒ CAS mit Schwerpunkt «Recht und Finanzen»3. Semester ‒ CAS mit Schwerpunkt «Recht und Finanzen»

Recht im Kulturbetrieb IIModul 20

Marketing – PraxisModul 19

In Zeiten, in denen die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung immer vielfäl-tiger werden, ist es für Kulturinstitutionen überlebenswichtig, einerseits ihr Publikum zu verstehen, Methoden der Zuschauerbindung zu entwickeln so-wie einen hervorragenden Kundenservice zu bieten, andererseits aber auch eine Preispolitik zu entwickeln, die in Einklang mit dem Customer Value steht.

Ziel dieses Moduls ist es, eine Übersicht über die verschiedenen Marke-tinginstrumente zu geben sowie in das Customer Relationship Marketing ein-zuführen. Dabei wird anhand von Beispielen aus der Praxis demonstriert, wie Regeln des Marketings auf die speziellen Handlungsfelder von Kunst und Kultur übertragen werden können.

Weiterhin befasst sich das Modul mit dem Problem, wie sich erfolgreiche und nachhaltige Fundraising- und Sponsoring-Strategien entwickeln lassen und wie Fundraising im Sinne einer systematischen, ethischen und professi-onellen Mittelbeschaffung für Kulturinstitutionen funktionieren kann. Im Mittelpunkt stehen die Fragen, nach welchen Richtlinien Stiftungen ihre Gel-der vergeben, wie man ein überzeugendes Gesuch formuliert und wie man zu einer langjährigen, harmonischen Beziehung zwischen Kulturinstitution und Finanzierungspartnern gelangen kann, die Planungssicherheit bietet.

Modulleitung Prof. em. Dr. Hans Peter Wehrli Hans Peter Wehrli ist Verwaltungsratspräsident der börsennotierten Unternehmungen Belimo Holding AG (Hinwil) und Swiss Prime Site AG (Olten) sowie Präsident von Chaarts Chamber Artists. Er war Ordina-rius für Betriebswirtschaftslehre und Inhaber des Lehrstuhls für Marketing an der Universität Zürich.

Referentin Anna KleeblattAnna Kleeblatt, Diplom-Betriebswirtin (FH), hat sich nach vielen Jahren als Marketing- und Vertriebslei-terin der Bayerischen Staatsoper selbstständig gemacht und ist seit 2013 als Beraterin und Interimsma-nagerin für Kulturinstitutionen und -unternehmen in den Bereichen Marketing, Sales & Service im deutschsprachigen Raum tätig. Besonders durch ihre Kompetenz im Bereich Ticketing und CRM entwi-ckelt sie erfolgreiche Strategien und Massnahmen zur nachhaltigen Bindung von Besuchern im Kulturbe-trieb. Als Dozentin unterrichtet sie an diversen Hochschulen.

Künstlerische Prozesse leben von den Menschen, die sie gestalten. Doch die Beziehung von Kollektiven bedarf einer Struktur, denn sonst sind Kon-flikte programmiert. Jedem, der in einem Theater arbeitet, ist bewusst, wie schwer es ist, die verschiedenen Kollektive eines Kulturbetriebes zusammen-zuführen. Ziel dieses Moduls ist es, einen Überblick des allgemeinen Arbeits-rechts im schweizerischen, deutschen und österreichischen Umfeld zu geben. Am zweiten Tag des Moduls werden das kollektive Arbeitsrecht sowie die verschiedenen Formen der Intendantenverträge besprochen.

Eine Übersicht über die verschiedenen Konflikte zwischen Kunst und Recht – mit besonderem Schwerpunkt auf dem Recht der Persönlichkeit – wird am dritten Tag des Moduls gegeben. Die drei Module schliessen mit ei-ner Prüfung ab; die Inhalte der Seminare werden zu Anfang des dritten Mo-duls in einem Repetitorium zusammengefasst.

Modulleitung Prof. Dr. Felix Dasser Felix Dasser ist Titularprofessor der Universität Zürich mit Schwerpunkten im Vertragsrecht und interna-tionalen Verfahrensrecht. Hauptberuflich ist er als Anwalt und Partner der Kanzlei Homburger, Zürich, tätig und leitet das Praxisteam Prozesse/Verfahren. Er arbeitet vorwiegend auf den Gebieten internatio-nale Handelsstreitigkeiten, Prozess- und Schiedsgerichtsverfahren sowie Wirtschaftsstrafrecht und Com-pliance. Er berät und vertritt u. a. zahlreiche international tätige Unternehmen aus der Finanzwirtschaft und der Industrie in internationalen Zivilverfahren und regulatorischen Untersuchungen. Im Weiteren berät er Klienten bei grenzüberschreitenden Transaktionen und Auseinandersetzungen. Er wirkt regel-mässig als Schiedsrichter in internationalen Handelsstreitigkeiten. Felix Dasser referiert und publiziert ferner regelmässig über Themen im Zusammenhang mit internationalem Privatrecht und mit Prozess- und Schiedsgerichtsverfahren. Felix Dasser hält daneben Lehrveranstaltungen insbesondere an der Uni-versität Zürich über Zivilprozess- und Schiedsgerichtsrecht sowie Vertragsrecht und Internationales Pri-vatrecht und ist Mitglied des Leitenden Ausschusses des Executive Master in Arts Administration.

Referentin Katrin IvellKatrin Ivell ist Partnerin der Kanzlei Homburger und Mitglied des Praxisteams Banken- und Finanzmarkt-recht sowie der Fachgruppe White Collar | Investigations. Sie ist auf interne Untersuchungen speziali-siert, berät Unternehmen in Compliance-Angelegenheiten und vertritt Klienten in Untersuchungen in- und ausländischer Aufsichtsbehörden. Sie führt interne Untersuchungen im Bereich sexueller Belästigung oder Privatbestechung durch, vertritt Schweizer Finanzinstitute bei den Ermittlungen des US-Justizministeriums und der US-Steuerbehörde im Bereich Steuerhinterziehung sowie ein globales Finanzinstitut in parallelen straf- und aufsichtsrechtlichen Verfahren im Zusammenhang mit Betrugs- und Geldwäschereivorwürfen. Sie war als FINMA- Untersuchungsbeauftragte tätig und ist regelmässig Fachreferentin zu Fragen der Regulierung und Compliance.

Referentin Aurelia TamòAurelia Tamò-Larrieux hat an der Universität St. Gallen (HSG) einen Bachelor- und Master-Abschluss in «Law and Economics» erworben. Schon während ihres Studiums entwickelte sie ein Interesse für inter-disziplinäre Forschung an der Schnittstelle zwischen Recht und Technologie. Der Schweizerische Natio-nalfonds gewährte ihr ein Doc.CH-Stipendium für ihr Doktoratsprojekt «Designing for Privacy», dessen Resultate 2018 als Monographie bei Springer publiziert wurden. Während ihrer Dissertation forschte Au-relia am «Institute for Pervasive Computing» an der ETH Zürich und am «Berkman Klein Center for Inter-net & Society» an der Harvard University. Derzeit arbeitet Aurelia als Post-Doktorandin am «Center for Information Technology, Society, and Law» (ITSL) an der Universität Zürich.

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

4. Semester3. Semester ‒ CAS mit Schwerpunkt «Recht und Finanzen»

Positionierung im ArbeitsmarktModul 22

Nach Abschluss des Executive Master in Arts Administration ist der erste Schritt zu einem erfolgreichen Karrierestart die Positionierung im Arbeits-markt. Dazu ist es unabdingbar, sich erfolgreich gegen Mitbewerbende durchzusetzen. Nach der individuellen Planung des beruflichen Profils und der realistischen Einschätzung der beruflichen Möglichkeiten gilt es, bei der Bewerbung die eigenen Kompetenzen, Stärken, Erfahrungen und Qualifika-tionen gezielt zu präsentieren und damit ein wirkungsvolles, kongruentes, zeitgemässes, berufsfeldspezifisches und adressatinnenorientiertes Dossier zu erstellen.

Dabei eröffnet die Social Media Landschaft zahlreiche Spielräume, um Be-werbungen ins Rampenlicht zu stellen: Will man gezielt suchen oder sich lie-ber finden lassen, wie entwickelt man Stichworte und ein aussagekräftiges Online-Profil? Wie kann man seine Unterlagen für die Online-Bewerbung und die maschinelle Analyse von CV und Co aufbereiten? Wesentlich dazu gehört dabei der Umgang mit Kontakten und Netzwerken sowie das Manage-ment von Referenzen.

In einem zweiten Schritt geht es dann darum, die Marke «ICH» im persön-lichen Vorstellungsgespräch souverän zu vermitteln und die eigenen Fähig-keiten im Einklang mit der Wahrung der individuellen Authentizität zu kom-munizieren.

Modulleitung Jürgen KreienbaumIm Jahr 1999 begann Jürgen Kreienbaum (Jg. 1967) nach technischer Ausbildung und Studium der Ar-beitswissenschaften seine Laufbahn bei John Deere in verschiedenen Leitungsfunktionen. Nach einer Aufgabe als Director Group Manufacturing wechselte er zu Same Deutz-Fahr als Geschäftsführer mit ca. 500 Mitarbeitern. 2011 wurde er Geschäftsführer der JCB Vibromax und danach Geschäftsführer eines IMI Standortes in der Schweiz. Im Jahr 2016 wechselte er als NewPlacement-Coach in die Selbstständigkeit. Er befasst sich seitdem hauptberuflich mit Bewerbungsprozessen. Nach fast 20 Jahren Personalarbeit und Coaching zeichnet ihn besonders die Freude an der Arbeit mit Menschen aus.

Referentin Anja OstendorpSeit über 20 Jahren ist Anja Ostendorp als Organisationspsychologin in Profit- wie Non-Profit-Unterneh-men unterwegs. Als Business-Coach, NewPlacement-Partnerin, Leitungs- und Lehrsupervisorin, Dozentin und Therapeutin begegnet sie dabei unterschiedlichsten Menschen, Prozessen und Strukturen. Insge-samt 17 Jahre war sie als Projektleitung, Forschungsleitung und Lehrbeauftragte an der Universität St. Gallen tätig, 2006 promovierte sie am Institut für Angewandte Psychologie der Universität Zürich, seit 2010 arbeitet sie in eigener Praxis mit Schwerpunkt berufliche Klarheit und Neuorientierung. Bei Bewer-bungsfragen gilt sie als Expertin für stimmige Positionierung und kluge Gesprächsführung.

Recht im Kulturbetrieb IIIModul 21

Mangelnde juristische Grundkenntnisse können bereits bei der Budgeter- stellung zahlreiche Stolpersteine zeitigen. Auch eine überhastete Entlassung, eine verpatzte Kollektivverhandlung, eine falsche Mehrwertsteuerabrech- nung oder ein ungenügend durchdachtes Compliance-Konzept können eine Bühnenleitung auf Jahre hinaus den Gerichten aussetzen. Während eine stra- tegische Herangehensweise an dieses Thema in der Privatwirtschaft längst zum Standard gehört, wird es in Kulturunternehmen immer noch leichtfertig behandelt, obgleich diese Vernachlässigung mitunter schwerwiegende Fol- gen haben kann.

Auch die Kenntnis des Steuerrechts sowie der verschiedenen Rechtsfor-men von Kulturbetrieben ist längst zu einem absoluten «Must» für erfolgrei-che Führungspersönlichkeiten im Kulturbetrieb geworden, ohne die weder realistische Budgeterstellungen noch wirtschaftlicher Erfolg möglich sind.

Modulleitung Prof. Dr. Felix Dasser Felix Dasser ist Titularprofessor der Universität Zürich mit Schwerpunkten im Vertragsrecht und interna-tionalen Verfahrensrecht. Hauptberuflich ist er als Anwalt und Partner der Kanzlei Homburger, Zürich, tätig und leitet das Praxisteam Prozesse/Verfahren. Er arbeitet vorwiegend auf den Gebieten internatio-nale Handelsstreitigkeiten, Prozess- und Schiedsgerichtsverfahren sowie Wirtschaftsstrafrecht und Com-pliance. Er berät und vertritt u. a. zahlreiche international tätige Unternehmen aus der Finanzwirtschaft und der Industrie in internationalen Zivilverfahren und regulatorischen Untersuchungen. Im Weiteren berät er Klienten bei grenzüberschreitenden Transaktionen und Auseinandersetzungen. Er wirkt regel-mässig als Schiedsrichter in internationalen Handelsstreitigkeiten. Felix Dasser referiert und publiziert ferner regelmässig über Themen im Zusammenhang mit internationalem Privatrecht und mit Prozess- und Schiedsgerichtsverfahren. Felix Dasser hält daneben Lehrveranstaltungen insbesondere an der Uni-versität Zürich über Zivilprozess- und Schiedsgerichtsrecht sowie Vertragsrecht und Internationales Pri-vatrecht und ist Mitglied des Leitenden Ausschusses des Executive Master in Arts Administration.

Referentin Dr. Gabriela WyssGabriela Wyss studierte und promovierte an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Uni-versität Zürich. Nach Studienaufenthalten im Ausland war sie als Assistentin am Europainstitut der Uni-versität Zürich tätig, als Rechtsanwältin Beraterin einer Treuhandgesellschaft sowie als Bereichsleiterin beim Arbeitgeberverband der Schweizer Maschinenindustrie (Swissmem), wo sie neben der arbeitsrecht-lichen Beratung die Führung der paritätischen Aus- und Weiterbildung innehatte und GAV- und Schlich-tungsverfahren betreute. Seit 2000 befasst sie sich in ihrer eigenen Anwaltskanzlei mit der Rechtsbera-tung von Unternehmen in arbeitsrechtlichen Belangen und unterstützt Verbände und Arbeitgeber bei GAV-Verhandlungen sowie neuen allgemeinen Arbeitsbedingungen. Gabriela Wyss publiziert regelmä-ssig zu arbeitsrechtlichen Themen in der NZZ und in Tagungsdokumentationen der Universität St. Gallen. Sie wirkt als Fachdozentin an der Fachhochschule Nordwestschweiz sowie als Referentin im Wirtschafts-recht an der Hochschule für Wirtschaft und der Verwaltungsweiterbildung Zentralschweiz. Seit 2015 ist sie von Arbeitgeberseite gewählte Schiedsrichterin des Schweizerischen Bühnenschiedsgerichts.

Referent Dr. Roger RudolphRoger Rudolph hat in Zürich studiert, promoviert und das Anwaltspatent erlangt. Nach einem Gerichts-praktikum am Bezirksgericht Zürich ist er seit 1997 in der auf Arbeitsrecht spezialisierten Anwaltskanzlei Streiff von Kaenel AG tätig, von 2004 bis 2018 als Partner und seitdem als Konsulent. Roger Rudolph ist Fachanwalt SAV Arbeitsrecht und Mitglied der entsprechenden Fachkommission des Schweizerischen An-waltsverbands. Per 1. Februar 2008 wurde Roger Rudolph von der Universität Zürich zum Assistenzpro-fessor für Arbeitsrecht unter Mitvertretung des Privatrechts berufen.

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

4. Semester4. Semester

Asian Culture – Western CultureModul 23

Fundraising – Public FundingModul 24

China ist relativ neu in der klassischen Musikszene, hat sich aber bereits als deren Ort für die Zukunft etabliert. Während die Konzertsäle des Westens oft unter unverkauften Plätzen und einem Mangel an jungem Publikum leiden, hat das Interesse an westlicher klassischer Musik in China einen Höhepunkt erreicht. Musikunterricht nimmt in der Ausbildung einen wichtigen Stellen-wert ein, und mittlerweile spielen ca. 40 Millionen Kinder Klavier, was zu ei-nem gigantischen Markt für klassische Musik führt. Auch die Entwicklung des Streamings hat dazu geführt, dass China mittlerweile zu den grössten Märkten für Musikaufzeichnungen weltweit gehört. Das Interesse der jünge-ren Generation und der breite Zugang zu Mobilfunktechnologie sowie der ungebremste Aufschwung der Wirtschaft sind der Motor dieses immensen Wachstums.

Manifestationen westlichen Einflusses gepaart mit dem alten kulturellen Erbe Chinas machen diese einzigartige Mischung aus und schenken der mit-unter im Westen unter schwindendem Interesse leidenden Kunstform Oper sowie der klassischen Musik eine völlig neue Energie. Und der chinesische Einfluss auf die westliche klassische Musik geht weit über den Aufstieg neuer chinesischer Starsolisten hinaus, er beeinflusst die Musik selbst.

Ist China der Schlüssel zur Zukunft der klassischen Musik? Wie wird sich das auf die globale Musikgemeinschaft und die Musik auswirken, die wir hören, wenn der Westen immer mehr nach Osten blickt?

Ökonomische Zyklen wirken sich auf die Zuwendungen seitens der öffent-lichen Hand aus. Es gilt, neue Wege zur Gewinnung von Mitteln zu finden und Kulturinstitutionen werden sich vermehrt um alternative Geldquellen bemühen müssen.

Aber wie lassen sich erfolgreiche und nachhaltige Fundraising- und Spon-soring-Strategien entwickeln? Wie können Großspender gewonnen werden? Wie kann Fundraising im Sinne einer systematischen, ethischen und professi-onellen Mittelbeschaffung für Kulturinstitutionen funktionieren? Nach wel-chen Richtlinien vergeben Stiftungen ihre Gelder? Wie formuliert man ein schlagkräftiges Gesuch? Und wie gelangt man zu einer langjährigen, harmo-nischen Beziehung zwischen Kulturinstitution und Finanzierungspartner, die Planungssicherheit bietet?

Modulleitung Rico ValärRico Valär studierte Romanistik an der Universität Zürich und Kulturmanagement mit Schwerpunkt Schweizer Kulturpolitik an der Universität Basel. Nach seiner Promotion arbeitete er als wissenschaftli-cher Mitarbeiter und Dienstleiter beim Bundesamt für Kultur, wo er unter anderem für Kulturpolitik, Kul-turwirtschaft und Kulturelle Teilhabe zuständig war. Er ist in verschiedenen Kulturkommissionen enga-giert sowie als externer Experte bei Pro Helvetia. Seit 2018 ist er ausserordentlicher Professor für rätoromanische Literatur und Kultur an der Universität Zürich.

Referentin Dorothea BerglerDorothea Bergler ist seit Juni 2015 mit dem Aufbau des Fundraising an der Universität Bern beauftragt. Die Sozialmanagerin und Fundraiserin war unter anderem für Caritas International sowie als freiberufli-che Beraterin und als Leiterin Kommunikation der Schweizerischen Flüchtlingshilfe tätig. Sie hat einenM.A. in Sozialmanagement absolviert und bildete sich in Fundraising, Stiftungsmanagement und Orga- nisationsentwicklung fort.

Referent Dr. Stefan RissiStefan Rissi studierte Germanistik und Philosophie in Zürich und an der Pariser Sorbonne. Nach der Pro-motion arbeitete er als Wissenschaftlicher Redaktor beim SNF und später als Dramaturg am Opernhaus Zürich. Seit 2009 ist er verantwortlich für Community Investment bei JTI, einem multinationalen Unter-nehmen mit Sitz in Genf, und Direktor der JTI Foundation. Er hat ein Diploma of Advanced Studies in Nonprofit Management & Law vom Center for Philantropy Studies der Universität Basel. Stefan Rissi ist Stiftungsrat der Fondation Suisse du Service Social International (Genf), der London Benchmarking Group (London) und der Belgrade Baroque Academy (Belgrad).

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

4. Semester4. Semester

Führung und Konflikt Modul 25

Disruption – DiversityModul 26

Ein entscheidendes Moment für die erfolgreiche Führung von Kulturbe- trieben ist das Thema «Führung und Konflikte» oder genauer gesagt: das Management von Führungskonflikten. Das «Produkt» der Theater- und Konzertbetriebe – die Vorstellung bzw. Aufführung – ist ausschliesslich vom Menschen abhängig, der Augenblick der Darbietung einmalig und un-wiederbringlich. Es ist daher unerlässlich, dass die Führung eines Hauses frühzeitig potenzielle menschliche Konfliktsituationen identifiziert und professionell darauf reagiert. Inhalte des Moduls sind unter anderem das Spannungsfeld von Führung und Konflikt, Vertrauen, Regeln, Spielver-ständnis, konsistentes Verhalten und Dialog. Das Erkennen von typischen Konfliktsituationen sowie die Analyse der hierfür verantwortlichen Hinter-gründe und das Aufzeigen von Lösungsalternativen stehen hierbei im Vor-dergrund. Im Rahmen des Moduls werden unter dem Oberbegriff «Kon-flikte wahrnehmen und konstruktiv damit umgehen» folgende Teilthemen erörtert: Führungsverantwortung, Grundlagen der philosophischen Ethik, Vertrauen und dessen Basis (Regeln und konsistentes Verhalten), Konflikt-felder im Theater aus der Sicht der Mitarbeitenden und aus der Sicht der Leitung. Im abschliessenden Workshop werden die theoretischen Inhalte anhand von Fallbeispielen umgesetzt.

Modulleitung Prof. Dr. Klaus JonasKlaus Jonas ist Professor für Sozial- und Wirtschaftspsychologie an der Universität Zürich und Dekan der dortigen Philosophischen Fakultät. Er studierte Psychologie an den Universitäten Zürich und Bielefeld und hatte akademische Positionen an den Universitäten Tübingen, Kiel, Graz und Chemnitz inne.Er ist Mitherausgeber eines sozialpsychologischen Lehrbuches, das in neun Sprachen publiziert wurde. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich Leadership, Teams und Einstellungswandel. Klaus Jonas hat zu diesen Themen in internationalen sozial- und organisationspsychologischen Journalen publiziert. Er ist in der Weiterbildung im Bereich Leadership und Governance an Hochschulen aktiv.

Referentin Kirsten HarmsKirsten Harms studierte an der Universität Hamburg Musikwissenschaften und Musiktheater-Regie an der dortigen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Als eine der ersten jungen Regisseurinnen in Deutschland gelang ihr Ende der 80er Jahre der Durchbruch als Opernregisseurin. 1995 wurde sie Inten-dantin der Kieler Oper, die unter ihrer Leitung von 1995–2003 zu einem der erfolgreichsten Opernhäu-sern des deutschsprachigen Raums wurde. Nach ihrem Debut als Regisseurin an der Deutschen Oper Ber-lin, übernahm sie 2004 als Intendantin die Leitung des Hauses. Damit wurde Kirsten Harms als erste Frau weltweit Intendantin eines der ganz großen Opernhäuser. Insbesondere die Wiederentdeckung großer Opern von verfemten und verfolgten Komponisten wurde ihr Markenzeichen. Das Publikum reagierte mit einer Auslastungssteigerung von 22 % und der Deutschen Oper gelang eine Verdoppelung ihrer Ein-nahmen. Kirsten Harms arbeitet weiterhin als Regisseurin in Frankreich, Italien und Schweden. Seit 2016 ist sie Vize-Präsidentin der IWF Deutschland.

Referent Dr. Axel Baisch Axel Baisch ist Managing Director der Hertie School of Governance. Zuvor war er seit 2011 Kanzler der HHL Leipzig Graduate School of Management. Axel Baisch unterrichtet Leadership, Governance und Ma-nagement für kulturelle Institutionen an der Universität Zürich und der Accademia del Teatro alla Scala di Milano in Mailand. Vor 2011 hatte er verschiedene Leitungspositionen im Opernmanagement inne, so als Geschäftsführender Direktor der Deutschen Oper Berlin (2006–2011), als stellvertretender Generaldi-rektor der Stiftung Oper in Berlin, als Intendant der Internationalen Gluck Opern Festspiele seit 2014 und als Geschäftsführender Direktor des Staatstheaters Nürnberg (1999–2005). Axel Baisch hat Rechtswis-senschaften und Kunstgeschichte in Kiel und Freiburg studiert. Er promovierte 1995 in Freiburg mit einer Arbeit über Umweltrecht. 2010 absolvierte er zudem ein Executive-MBA-Studium an der Birmingham Business School.

Theater und Orchester befinden sich in einer schwierigen Situation: Etat-diskussionen der öffentlichen Hand, das Spannungsfeld unterschiedlicher kulturpolitischer Interessen sowie auch ein Wandel im Selbstverständnis der Mitarbeitenden und Künstlerinnen und Künstler zwingen Institutionen, ihre mitunter verkrusteten Organisationsstrukturen, Kommunikationsformen und Hierarchien zu überdenken. Aber nicht nur die Optimierung der Kosten, Steigerung der Produktivität und Qualität, Flexibilisierung des Angebots und Analyse der Bedürfnisse des sich wandelnden Publikums sollen diskutiert werden. Vielmehr ist auch Mitarbeitermotivation ein Thema, das Handlungs-bedarf erfordert: Theater sind eher mit einem Manufaktur- als mit einem In-dustriebetrieb vergleichbar, die Einzigartigkeit jeder Vorstellung wenig stan-dardisierbar und trotz der neuen technischen und digitalen Möglichkeiten in hohem Masse personalintensiv. Dennoch lassen die meisten Theaterleitungen organisationspsychologische Aspekte ausser Acht, obgleich mehr denn je alle künstlerischen und technischen Sparten einbeziehende motivierende Vorge-hensweisen dringend angebracht wären.

Modulleitung Prof. Dr. Katja Rost Katja Rost ist Ordinaria für Soziologie und Privatdozentin für Wirtschaftswissenschaften an der Universi-tät Zürich. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich der Wirtschafts- und Organisationssoziologie, der digita-len Soziologie, sozialer Netzwerke und Diversität. Katja Rost veröffentlicht regelmässig in führenden Zeitschriften ihres Faches, hat diverse Wissenschaftspreise gewonnen und wirkt in verschiedenen Her-ausgeberboards mit. Sie ist Mitglied des Universitätsrats der Universität Luzern und stellvertretende Vorsitzende des «Center for Higher Education and Science Studies». An ihrem Lehrstuhl ist zudem der Stellenmarkt-Monitor Schweiz angesiedelt. Katja Rost schreibt monatlich Gastkolumnen für die NZZ am Sonntag.

Referent Lukas CrepazLukas Crepaz ist Kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele. Er studierte Internationale Wirt-schaftswissenschaften an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und an der Universitat de Barce-lona. Noch während seines Studiums war er unter anderem als kaufmännischer Mitarbeiter beim Oster-festival Tirol tätig. Daneben initiierte und realisierte er zahlreiche Kulturprojekte. Lukas Crepaz verfügt über eine langjährige Erfahrung als Kulturmanager in Österreich und Deutschland. Von 2007 bis 2011 war er massgeblich am Aufbau des kaufmännischen Bereichs der Kulturhauptstadt Europas RUHR. 2010 beteiligt, zuletzt leitete er die Abteilungen Finanzen, Controlling und allgemeine Administration. Zwi-schen 2011 und März 2017 zeichnete er als Kaufmännischer Geschäftsführer der Kultur Ruhr GmbH mit ih-ren vier Programmbereichen Ruhrtriennale – Festival der Künste, Urbane Künste Ruhr, ChorWerk Ruhr und Tanzlandschaft Ruhr verantwortlich und leitete die Organisation mit zwei Intendanten – Heiner Goebbels (2011–2014) und Johan Simons (2014–2017).

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

4. Semester

Auftrittskompetenz – Medientraining Modul 27

Auch wenn Auftritte vor Publikum möglicherweise einen verschwindend kleinen Teil der individuellen Arbeitszeit ausmachen, sind sie für die erfolg-reiche Positionierung der eigenen Anliegen und jener der eigenen Kulturin-stitution matchentscheidend. Doch was macht eine gute Rednerin, bzw. einen guten Redner aus? Was sind Wirkfaktoren in der Kommunikation? Wie können Teammitglieder, Entscheidungsgremien und Vorgesetzte er-folgreich überzeugt werden?

In diesem Modul wird analysiert, wie Wirkung in der Kommunikation entsteht, wie Botschaften adressatinnengerecht aufbereitet werden können und wie nonverbale und verbale Kommunikationsebene zusammenspielen.

Dazu werden verschiedene Ebenen betrachtet: Verständlichkeit von In-halten, Struktur von Präsentationen, Medieneinsatz, Auftrittskompetenz und Persönlichkeit der Vortragenden.

Mit Hilfe von Videoaufnahmen werden die eigenen Präsentationen ana-lysiert und durch Feedback Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt: Die In-teraktion mit dem Publikum wird verbessert und gezielt eingesetzt, Auf-trittsangst wird gemindert, die Körpersprache und Gestik wird reflektiert und wirkungsvoll benutzt, der Umgang mit schwierigen Situationen und Zuhörenden wird geübt, so dass komplizierte Sachverhalte verständlich, attraktiv und in der gebotenen Kürze überzeugend vermittelt werden kön-nen. Rhetorische Werkzeuge für die mündliche Kommunikation vervoll-ständigen die Auftrittskompetenz der Teilnehmenden.

Modulleitung Anja PawelleckAnja Pawelleck ist Teamleiterin der Hochschuldidaktischen Weiterbildung an der Universität Zürich. Sie hat an der Freien Universität Berlin Psychologie mit dem Schwerpunkt Arbeits- und Organisations-psychologie studiert und war lange im Personalmanagement und in der Führungskräfteentwicklung tä-tig. Ihre Erfahrung sammelte sie in sehr unterschiedlichen Organisationen wie Wirtschaftsunternehmen, öffentlichem Dienst und Hochschulen. Ihr Fokus lag dort auf «Zusammenarbeit und Kommunikation», was neben Themen wie Führung, Gesprächsführung, Verhandlung und Konfliktmanagement auch Auf-trittskompetenz und Präsentieren umfasste. Besonders liegt ihr an der adressat*innengerechten und strukturierten Aufbereitung, Präsentation und Vermittlung von Themen, damit Sitzungen, Vorträge und Selbstpräsentationen sowohl für Zuhörende wie auch für Präsentierende zum Erfolg werden.

Kultur – NachhaltigkeitsmanagementModul 28

«Unser Dilemma ist, dass wir in einer endlichen Welt leben, uns aber verhalten, als wäre sie unerschöpflich.» (Fridays for Future)

Die Gesellschaft sieht sich heute mit einer Vielfalt an existenziellen Her-ausforderungen konfrontiert: Das Thema Nachhaltigkeit wird – vor allem in der jüngeren Generation – nicht nur diskutiert, sondern auch eingefordert. Sowohl das Publikum wie auch die eigenen Mitarbeitenden werden daher die Relevanz dieses Themas künftig vermehrt in die Theater tragen. Es reicht also nicht, auf der Bühne gesellschaftsrelevante Themen zu verhan-deln, ohne an die Umsetzung der Richtlinien der Nachhaltigkeit im eigenen Haus zu denken.

Theaterbetriebe setzen sich zwar seit einiger Zeit in Form von Inszenie-rungen, Projekten und Festivals mit dem Thema Ökologische Nachhaltig-keit auseinander, allerdings stellt sich die Frage, inwiefern Theater innerbe-trieblich selbst zur nachhaltigen Entwicklung beitragen können. Kann Theater klimagerecht sein? Und wie kann man Produktionen mit internati-onaler Besetzung und internationalem Publikum in Einklang mit Energieef-fizienz-Richtlinien bringen?

In diesem Modul werden Wege diskutiert, wie Kulturbetriebe Strategien und Maßnahmen, zu einem ökologisch und sozial konsensorientierten Le-ben beitragen.

Das Modul wird durch Case Studies vor Ort in Zürcher Theatern abge-rundet.

Modulleitung Dr. Annett BaumastDr. oec. HSG Annett Baumast ist Gründerin und Geschäftsführerin von baumast. kultur & nachhaltigkeit in Hamburg. Sie arbeitet als Expertin, Beraterin, Projektleiterin und Dozentin an der Schnittstelle zwi-schen Kultur und Nachhaltigkeit sowie im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement, insbesondere für Unter-nehmen und Organisationen aus Kultur und Bildung. Sie hält Vorträge, Seminare und Workshops, hat Lehraufträge an verschiedenen europäischen Hochschulen und ist von Haus aus Ökonomin, Kulturmana-gerin und Literaturwissenschaftlerin. Sie studierte an der Universität Hannover, der ESC Rouen, der Lon-don School of Economics und dem Shakespeare Institute in Stratford-upon-Avon und doktorierte an der Universität St. Gallen. Sie publiziert regelmässig zu Nachhaltigkeits- und Kulturthemen und ist Mither-ausgeberin erfolgreicher Lehr- und Praxisbücher. Seit Oktober 2019 ist sie zudem als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg tätig.

4. Semester

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Weiterbildung Arts AdministrationWeiterbildung Arts Administration

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Statements von Persönlichkeiten aus dem Kulturbereich

Zubin Mehta, DirigentHerausragende Kunsterlebnisse brauchen herausragende Führungspersönlichkeiten, die nicht nur echte Kunstfans sein müssen, sondern auch Kunstschaffenden ideale Bedingungen für ihre Arbeit bieten. Der von Alexander Pereira gegründete Studiengang Executive Master in Arts Adminstration bildet Kulturmanagerinnen und -manager aus, die auch in Zukunft sicherstellen, dass Kunststernstunden stattfinden werden, und die die notwendige Brücke zwischen Künstlern und künftigen Sponsoren in der Wirtschaft schlagen können.

Elisabeth Sobotka, Intendantin der Bregenzer FestspieleKreativität, Inspiration und Gestaltungswille sind die Grundlagen aller künstlerischen Prozesse. Um diesen Raum und Entfaltungsmöglichkeiten zu geben, braucht es fundiertes Wissen um die Rahmenbedingungen. Dieses Wissen vermittelt der EMAA auf einmalig effiziente Weise.

Andreas Homoki, Intendant der Opernhaus Zürich AGDie Basis für Leadership Excellence in Kulturbetrieben ist fundiertes Wissen für die Erreichung gemeinsamer un-ternehmerischer Ziele, aber auch Sensibilität und breite Kenntnis der künstlerischen Schaffensprozesse. In den AbsolventInnen des Executive Master in Arts Adminstration habe ich eine Vielzahl solcher Persönlichkeiten gefun-den und bin glücklich, sie in meinem Team zu wissen.

Dietmar Schwarz, Intendant der Deutschen Oper BerlinDie neuen gesellschaftlichen Herausforderungen halten eine Vielzahl von Ansprüchen an Führungspersönlichkei-ten in Kulturbetrieben bereit. Die Inhalte des Executive Master in Arts Administration bereiten die Studierenden optimal auf diese Herausforderungen vor.

Sam Keller, Direktor Fondation Beyeler«Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit», wusste schon der weise Karl Valentin.Was das für Arbeit ist und wie man diese organisiert, kann man lernen. Der Studiengang Executive Master in Arts Administration ist zu dieser schönen Arbeit eine gute Ausbildung.

Marco Solari, Präsident des Festival del Film LocarnoKulturelle Veranstaltungen stehen zueinander in weltweiter Konkurrenz. Professionalität ist heute Bedingung. Kompetenz im Kulturmanagement setzt immer persönliches «feu sacré» voraus, aber auch die Bereitschaft, sich fortzubilden. Unabdingbar ist, sich ein möglichst breites, verschiedenste Aspekte abdeckendes Wissensspektrum anzueignen. Alles andere ist Illusion.

Matthias Schulz, Intendant Staatsoper Unter den Linden BerlinKunst und Kultur müssen immer wieder Unerwartetes erfahrbar machen, eigene Muster aufbrechen, um damit Freiraum für Neues zu schaffen. Der EMAA hilft durch Zugang zu Kulturinstitutionen diesen Blick einzunehmen bzw. zu erweitern und gibt ganz konkretes Werkzeug an die Hand, um Kunst und Kultur eine zentrale Bedeutung zukommen zu lassen. Ein gewisser «missionarischer Eifer» der Teilnehmenden selbst, um die Relevanz von Kunst und Kultur deutlich zu machen, Künstler zu motivieren, sich neuen Konstellationen auszusetzen und letztendlich Publikum zu gewinnen, ist dabei nicht zu ersetzen.

Statements

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Anmeldung

Anmeldung

Bewerbung für Executive Master of Advanced Studies Diploma of Advanced Studies Certificate of Advanced Studies (Schwerpunkt:...............................................................................)

Personalien

Name Geburtsdatum

Vorname Nationalität

Strasse / Nr. E-Mail

PLZ / Ort Telefon

Land Mobil

Geschäftsadresse

Firma E-Mail

Adresse Telefon

PLZ / Ort

Land

Korrespondenz privat oder Geschäft

Ausbildung

Hochschule Abschlussjahr

Studienfach

Erworbener Titel

Matrikelnummer

Andere/Weitere Ausbildungen

Beruf

Gegenwärtige berufliche Tätigkeit

Funktion/Stellung

Branche

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Weiterbildung Arts Administration

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Wir danken

Wir danken für die Unterstützung desExecutive Master in Arts Administration

Max Kohler Stiftung

Mercedes-Benz Automobil AG, Schlieren

Ars Rhenia Stiftung

Anmeldung

Frühere berufliche Tätigkeiten

Sprachkenntnisse

Deutsch fliessend gute aktive und passive Kenntnisse gute passive Kenntnisse

Englisch fliessend gute aktive und passive Kenntnisse gute passive Kenntnisse

Zulassung und Rechnungsstellung

Die Programmleitung wird Ihre Bewerbung prüfen und Sie schriftlich über Ihre Zulassung informieren.Mit der Zulassungsbestätigung werden Ihnen die Studiengebühren in Höhe von CHF 29 000.– für den EMAA, bzw. CHF 24 000.– für den DAS, bzw. CHF 9 500.– für den CAS in Rechnung gestellt.Ratenzahlungen sind möglich (MAS, DAS).

Ort, Datum Unterschrift

Abschicken

Schicken Sie bitte Ihre Bewerbung zusammen mit einem kurzen Lebenslauf, Kopien Ihrer Hochschulzeugnisse oder anderer relevanter Diplome, sowie zwei neueren Passbildern (u.a. für den Studentenausweis) an:

Universität ZürichExecutive Master in Arts AdministrationAnna-Christine StraubScheuchzerstrasse 21CH–8006 Zürich

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Studieninhalt

Weiterbildung Arts Administration

Die Universität Zürich verfügt über ein breites Weiterbildungsangebot, das

neben berufsbegleitenden Studiengängen auch ein- und mehrtägige Kurse

beinhaltet. Die Studiengänge (MAS, DAS und CAS) richten sich in der Regel

an Personen mit einem Hochschulabschluss auf Masterstufe und Berufs-

praxis. In Ausnahmefällen können auch Personen mit gleichwertiger Quali-

fikation sowie mit entsprechender Berufserfahrung zugelassen werden.

Fachspezifische Kursangebote richten sich an ausgewählte Berufsgruppen,

Kurse zu allgemeinen Themen stehen allen Interessierten offen.

Weiterbildung an der Universität ist nicht nur Wissensvermittlung, sondern

auch Wissensaustausch. Anhand von lebensnahen Beispielen und Übungen

finden neue Techniken, Modelle und Praktiken den Weg in den beruflichen

Alltag der Programmteilnehmerinnen und -teilnehmer. Als herausragende

Bildungs- und Forschungsinstitution bürgt die Universität Zürich mit ihrem

Namen für die Qualität und das hohe Niveau der Weiterbildungsangebote.

Universität Zürich Weiterbildung Hirschengraben 84 8001 Zürich Tel. 044 634 29 67 [email protected] www.weiterbildung.uzh.ch

Weiterbildung an der Universität – wo Forschung und Wissenschaft die berufliche Praxis prägen.