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SONDERTEIL ENTERPRISE RESOURCE PLANNING (ERP) Lösungen - Infrastruktur - Management www.it-production.com Bild: © Jacob Lund/Fotolia.com E-PAPER SONDERTEILE, BRANCHENSPECIALS, THEMENSCHWERPUNKTE

ENTERPRISE RESOURCE PLANNING (ERP) - IT&Production€¦ · von Canias ERP vielleicht schon eher. Doka-Softwareentwickler Christoph Palmetsho-fer: „1995 mussten wir ein altes System

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SONDERTEIL

ENTERPRISE RESOURCE

PLANNING (ERP)

Lösungen - Infrastruktur - Management

www.it-production.com

Bild: © Jacob Lund/Fotolia.com

E-PAPERSONDERTEILE, BRANCHENSPECIALS, THEMENSCHWERPUNKTE

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Individuelles System durch offenen Quellcode

Best-of-Breed-ERP im Schalungsbau

IT&Production 6/2018

TITELTHEMA | ENTERPRISE RESOURCE PLANNING

Es muss nicht immer eine einzigeERP-Lösung sein, die gleich einereierlegenden Wollmilchsau dasUnternehmen über viele Jahreund Abteilungen hinweg unter-stützt. Beim Hersteller von Scha-lungslösungen Doka sind esgleich drei Systeme, die im Ver-bund jeweils ihr Bestes geben.

Patrick Weiß, Projektmanager und IT-Anwendungsspezialist, und Chris-toph Palmetshofer, Softwareent-wickler bei Doka (v.l.n.r.).

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WWas haben der Burj Khalifa in

Dubai – das höchste Gebäude

der Welt –, der Lotte World

Tower in Seoul – das höchste Gebäude

Ostasiens – und die Wladiwostok-Brücke,

die in Bezug auf Spannweite und Pylon-

höhe gleich zwei Weltrekorde bricht, ge-

meinsam? Sie wurden mit Schalungslösun-

gen aus dem niederösterreichischen Ams-

tetten errichtet. Dort hat die Doka GmbH

ihren Hauptsitz, ein Unternehmen der fami-

liengeführten Umdasch Group. Doka zählt

zu den weltweit führenden Unternehmen

in Entwicklung, Herstellung und Vertrieb

von Schalungstechnik für alle Bereiche am

Bau. Zum Einsatz kommen dabei vor allem

Rohstoffe wie Holz, Holz-Kunststoff-Ver-

bundwerkstoffe sowie Stahl und Alumi-

nium. Daraus entstehen die verschiedenen

Systemkomponenten wie Wand- und De-

ckenschalungen, Kletter- und Traggerüst-

systeme sowie Sicherheitssysteme. Gefer-

tigt wird zum Großteil im Zentralwerk in

bei Doka, überrascht mit der Feststellung:

„Wir haben drei ERP-Systeme, die über

Schnittstellen miteinander verbunden sind.“

Für Finanzen, Kostenrechnung und Innen-

ressourcen setzt man SAP ein. Der Vertrieb

wird mit Microsoft Dynamics AX organisiert

und für Produktion, Logistik und Instandhal-

tung nutzt Doka Canias ERP von IAS. Nach

dem Grund für diese ungewöhnliche Kom-

bination gefragt, sagt der Projektmanager:

„Das ist einerseits historisch gewachsen.

Aber vor allem wollten wir für die verschie-

denen Bereiche die jeweils beste Software

haben.“ Dabei auf Microsoft und SAP zu

treffen, erstaunt nicht unbedingt, die Wahl

von Canias ERP vielleicht schon eher. Doka-

Softwareentwickler Christoph Palmetsho-

fer: „1995 mussten wir ein altes System ab-

lösen und durch eine Software ersetzen, die

uns in der schnelllebigen IT-Branche min-

destens sieben Jahre zuverlässig unterstüt-

zen sollte. Ja, und jetzt haben wir Canias

ERP seit über 20 Jahren.“ Am Auswahlver-

Amstetten, in der Slowakei und künftig

auch in Russland. In Deutschland gibt es

mehrere Montagestandorte. Neben Bera-

tung und Schulung bieten die 6.700 Mitar-

beiter Dienstleistungen wie Projektmana-

gement, Fertigservice und Montage, Gerä-

teservice, Logistik und Prozessoptimierung.

Mit über 250 Vertriebs- und Logistikstand-

orten in über 70 Ländern verfügt Doka über

ein leistungsstarkes Vertriebsnetz für eine

rasche und professionelle Bereitstellung

von Material und technischem Support.

ERP im Verbundsystem

Bei einem so erfolgreich in den anspruchs-

vollsten Projekten agierenden Unterneh-

men kann man auch von einer ausgeklügel-

ten Informationstechnologie ausgehen,

etwa einem Super-ERP-System. Ein solches

gibt es zwar, aber es sieht anders aus, als

viele erwarten dürften. Patrick Weiß, Pro-

jektmanager und IT-Anwendungsspezialist

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fahren beteiligte sich damals so ziemlich

alles, was auf dem ERP-Markt Rang und

Namen hatte, aber: „Wir fühlten uns nir-

gends so richtig glücklich“, meint Palmets-

hofer. Mehr zufällig stolperte man schließ-

lich über einen Prospekt der Industrial Ap-

plication Software GmbH aus Karlsruhe und

ihre ERP-Software. „Dort haben wir etliche

interessante Dinge entdeckt“, so Palmets-

hofer, „woraus sich eine fruchtbare Koope-

ration entwickelte.“ So führte man im

Herbst 1997 das Produktionssystem ein,

2001 das Einkaufsmodul und 2010 die In-

standhaltung. „Aktuell führen wir gerade

einen Release-Wechsel durch, um technisch

auf dem neuesten Stand zu sein“, vervoll-

ständigt Palmetshofer den historischen Ab-

riss. Ein wichtiger Grund für das Update war

die Anbindung der russischen Kollegen,

denn in der aktuellen Version steht das Sys-

tem auch auf Russisch zur Verfügung. Damit

steuert Canias die gesamte Produktion in

den Standorten Amstetten, der Slowakei,

der im Aufbau befindlichen Produktionsein-

heit in Russland sowie in den Montagewer-

ken in Deutschland, wo das ERP-System zur

Auftragsabwicklung eingesetzt wird.

Customizing ist kein Hexenwerk

Den großen Vorteil dieser ERP-Software

fasst Weiß zusammen: „Canias ERP ist über

alle Maßen flexibel. Sie bekommen als

Kunde den Source Code und können im

Prinzip damit machen, was Sie wollen. Teu-

res Customizing entfällt, Sie können aber in

Eigenregie ein firmenindividuelles System

einrichten, das neben den umfangreichen

Standardfunktionalitäten alle gewünschten

Komfort- und branchentypischen Funktio-

nen bietet.“ Dazu sollte man allerdings über

die Prozessabläufe in seinem Unternehmen

Bescheid wissen und mit dem Entwick-

lungstool umgehen können. Aber: „Das

kann man lernen, das ist kein Hexenwerk.

Da ist eher breites Wissen als Spezialisten-

tum gefragt“, so Palmetshofer. Weiß fügt

hinzu: „Die Standardmodule decken gut 80

Prozent der Anforderungen ab. Den Rest

kann man sich selbst auf Maß schneidern.“

So werden etwa für Lieferanten Gutschrif-

ten erzeugt. Bis zu 40 LKWs bringen täglich

Material. „Wir lassen uns dann am Monats-

ende keine Rechnung schicken, sondern er-

zeugen eine Gutschrift. Das ist einfacher für

uns“, nennt Weiß so eine Anpassung. Dabei

werden Bestellungen mit Wareneingängen

verknüpft und daraus erstellt man Gut-

schriftbelege. Ähnlich wurde die Abrech-

nung für das Leasing-Personal organisiert.

Personalzeit- und Betriebsdatenerfassung

erheben alle notwendigen Daten. Anstatt

diese Daten dem Personaldienstleister zur

Rechnungsstellung zu übermitteln, erstellt

das ERP-System eine Gutschrift für ihn.

Dabei werden statt der Wareneingänge die

Anwesenheitsdaten der Leiharbeiter be-

wertet und wie Warenlieferungen zum

Gutschriftbeleg verarbeitet. Die Gutschrif-

ten werden automatisch erstellt und der

manuelle Aufwand beschränkt sich auf we-

nige Stichprobenkontrollen und Plausibili-

tätsprüfungen.

Release-fähiges System

Bei den relativ vielen Anpassungen ist ein

Update natürlich immer aufwendiger. Aber

die Stellen, an denen etwas geändert

wurde, sind bekannt und so lassen sich die

Änderungen gut mit dem neuen Standard

abgleichen und überprüfen, ob statt neuer

Anpassungen vielleicht nur einige kleine

Prozessänderungen notwendig sind. Und

Palmetshofer betont: „Bei IAS bekommen

wir alles aus einer Hand. Bei einem Release-

Wechsel haben wir nur einen Consultant.

IT&Production 6/2018

Die Schalungslösungen der Doka GmbH werdenauf Großbaustellen weltweit benutzt.

Bilder: Doka GmbH

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Der kennt unser gesamtes System.“ So ging

es auch bei der Auswahl des zuletzt einge-

führten Instandhaltungsmoduls zu.

Instandhaltung mobil genutzt

Die neue Software unterstützt jetzt mobile

Geräte. Man muss nicht mehr mit dem

Notebook durch die Hallen gehen, sondern

es reicht ein Tablet oder ein Smartphone.

Gibt es bei einer Produktionsanlage eine

Störung, kann ein Mitarbeiter rasch den auf

allen Anlagen angebrachten QR-Code scan-

nen und bekommt aus dem System alle

Daten zur betreffenden Anlage, etwa wann

sie das letzte Mal gewartet wurde oder ob

ein bestimmter Fehler gehäuft auftritt. Mit

diesen Informationen lässt sich dann

schneller und gezielter auf Störungen rea-

gieren. Über sein mobiles Gerät kann er zum

Schluss auch seine Rückmeldung über die

Störungsursache, Tauschteile und Repara-

turzeiten geben. Diese Informationen sind

auch für eine vorausschauende Wartung

wichtig. Das Modul errechnet auf Basis der

Maschinenlaufzeiten die nächsten War-

tungstermine und erstellt entsprechende

Planaufträge, die es dann in Wartungsauf-

träge umsetzt. Zudem sind alle Dokumente

und Gebrauchsanleitungen abrufbar, auch

über Mobilgeräte. So kann sich jeder Hand-

werker direkt vor Ort schnell über die de-

fekte Maschine informieren. Auch die Ver-

waltung der Anlagen geschieht über die In-

standhaltung. Dokumentationen, Betriebs-

anleitungen, Stromlaufpläne und Ersatzteil-

listen über die vorrätigen Ersatzteile und

ihre Zuordnung zu bestimmten Anlagen

sind hier zu finden. So ist etwa verzeichnet,

wie viele Kugellager einer Anlage zugeord-

net sind und wie viele davon tatsächlich im

Lager sind. „Das sind eigentlich Komfort-

funktionen“, sagt Weiß, „aber sie beschleu-

nigen die Abläufe erheblich.“

Firmen- und branchentypisch

Für Projektmanager Weiß ist der größte

Vorteil von Canias ERP die große Flexibilität

und die Kombinierbarkeit und Offenheit

mit allen Systemen. „Kein System kann alles

bieten, was Doka braucht“, ist ihm klar,

„aber aus jeder Software mit ihren Stärken

entsteht ein Spitzensystem.“ Und die IAS-

Software bietet mit dem Entwicklungs-

werkzeug Troia die technische Basis, um

fehlende Funktionen selbst zu entwickeln

und zu optimieren, wenn sie nicht im Stan-

dard enthalten sind. „Dank dieser Entwick-

lungsumgebung und dem offenen Quell-

code können wir einfach den Standard zu

unserem individuellen ERP-System mit fir-

men- und branchentypischen Funktionali-

täten machen“, bestätigt auch Palmetsho-

fer. Dazu gehört die sogenannte Stapelver-

waltung, die man als Einzelgebindeverwal-

tung zusätzlich programmierte. Jeder Sta-

pel Schnittholz, der vom Sägewerk angelie-

fert wird, lässt sich über ein Barcodelabel

identifizieren. Lieferdatum, Lieferant, Mate-

rial und Qualität jedes Stapels ist abrufbar.

Diese detaillierte Lagerverwaltung ist jetzt

im ERP-System abgebildet.

Auftrag automatisch erstellt

Typisch sind auch die Fertigungsaufträge

für die kombinierte Produktion. Schalungs-

träger werden bis zu zwölf Metern Länge

hergestellt, Standardlängen gibt es bis zu

sechs Metern auf Lager. Man kann aber

jede Länge bis zu zwölf Metern als Son-

derlänge bestellen. Aus der Kombination

der Produkte einschließlich der Sonderlän-

gen wird automatisch aus Stücklisten und

Arbeitsplänen ein Fertigungsauftrag mit

allen Komponenten und Arbeitsgängen er-

stellt. Die verschiedenen Produkte werden

dabei als Kuppelprodukte abgebildet. Mit

dem Release-Wechsel sieht Weiß die be-

absichtigten Ziele erreicht: „Wir haben

jetzt das russische Sprachpaket für unsere

Kollegen sowie die generelle Mehrspra-

chigkeit. Und das neue User Interface ist

ebenfalls ein großer Fortschritt, die Usabi-

lity ist noch besser geworden.“ Auch für

Palmetshofer ist und bleibt die Flexibilität

und Offenheit des Systems der größte

Vorzug des Systems: „Mit Canias ERP er-

halten wir eine bunte Mischung, in der

jeder seine Spezialaufgaben wiederfindet

und die wir leicht mit unseren anderen

Systemen verknüpfen können. Die letzten

20 Jahre haben bestätigt, dass wir uns das

richtige ERP-System und mit IAS den rich-

tigen IT-Partner gesucht haben.“ ■

Der Autor Volker Vorburg ist

leitender Redakteur/Projektleiter bei MSP.

www.caniaserp.de

IT&Production 6/2018

TITELTHEMA | ENTERPRISE RESOURCE PLANNING

Doka produziert jährlich etwa vier Millionen Qua-dratmeter Schalungsplatten, eine Million Decken-stützen, zehn Millionen laufende Meter Schalungs-träger, 2,5 Millionen Unterstellungsrahmen und180.000 Rahmenschalungselemente.

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Aus den Stücklisten und Arbeitsplänen erstellt das ERP-System automatisch Fertigungsaufträge. Auch wennSonderlängen bestellt werden, beinhalten die Pläne sämtliche Komponenten und Arbeitsgänge.

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ENTERPRISE RESOURCE PLANNING |

IIn Fertigungsunternehmen ist das ERP-

System der Dreh- und Angelpunkt für

viele Unternehmensprozesse. Denn

hier befindet sich die zentrale Datenba-

sis für Planung und Reporting der ver-

schiedenen Abteilungen wie Vertrieb,

Einkauf, Lager, Finanzen, Disposition

oder Produktion. Entsprechend bietet es

sich als Bindeglied über alle diese Abtei-

lungen an, um die Prozesse übergreifend

zu steuern, zu verwalten und zu optimie-

ren. Doch die Realität sieht anders aus:

Häufig kommen ERP-Systeme nur für be-

stimmte Prozesse zum Einsatz. So wer-

den Belege manuell von Abteilung zu

Abteilung weitergereicht. Durch solchen

Belegtourismus geht viel Geld und Zeit

verloren. Zudem wird durch die fehlende

abteilungsübergreifende Koordination

von Prozessen viel Potential verschenkt.

Von Inseln zum Komplettsystem

Mit der aktuellen ERP-Generation lassen

sich viele Insel-Systeme ablösen. Das ver-

spricht eine schlankere Software- und Da-

tenbanklandschaft und damit auch gerin-

gere Lizenzkosten sowie niedrigeren War-

tungsaufwand. Zudem fallen viele fehler-

hafte und ineffiziente Schnittstellen, dop-

pelte Datenhaltung sowie manuelle Pro-

zesse zwischen den Abteilungen weg. Da

nur noch eine Datenbank genutzt wird,

sind die Informationen meist zuverlässiger

und es fällt Mitarbeiter leichter, den Über-

blick über ihre Aufgaben zu behalten.

Wie eine Datendrehscheibe

Gleichzeitig bieten konsolidierte System-

landschaften das Fundament, Prozesse zu

verbessern. So ermöglicht ein entspre-

chend genutztes ERP-System etwa, Ände-

rungswünsche an den Produkten zügig zu

bearbeiten oder Krankmeldungen aus der

HR-Abteilung direkt in die Produktionspla-

nung zu übertragen, um Arbeitsgänge um-

zustellen. Einige ERP-Anwendungen kön-

nen aber auch im Sinn einer Datendreh-

scheibe Sensordaten von Maschinen und

Anlagen aufnehmen, um bei Abweichun-

gen von Toleranzbereichen eine vorbeu-

gende Wartung anzustoßen.

Kriterien für die Einführung

Entscheiden sich Unternehmen zur Ein-

führung eines neuen ERP-Systems, soll-

ten insbesondere dessen Flexibilität in

Hinblick auf die Produktions- und Ar-

beitsgangplanung sowie die Verfügbar-

keit offener Schnittstellen zu Softwares

anderer Anbieter berücksichtigt werden.

Zwei kritische Erfolgsfaktoren sind auch

Datendrehscheibe ERP-System

In Zeiten stetigen Wandels in den Produktionssystemenprofitieren Unternehmen mehr denn je von einer leistungs-fähigen ERP-Plattform als Datendrehscheibe. Von modernenProgrammen können Anwender einiges erwarten: leichtesCustomizing ohne Verlust der Updatefähigkeit, offeneSchnittstellen zur Anbindung weiterer Lösungen sowieeine recht intuitive Bedienoberfläche. Doch selbst mit derpassenden Software ist eine ERP-Einführung kein Selbst-läufer, insbesondere wenn die vorhandenen Systeme nochsehr heterogen sind.

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SYSTEMAUSWAHL UND -EINFÜHRUNG

IT&Production 6/2018

Das ERP-System als digitaler Anker

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Aktuelle ERP-Lösungen können die Basis für die zustandsorientierte Wartungvon Maschinen und Anlagen bilden.

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durchgängige Nutzungsmöglichkeiten

der ERP-Lösung in allen relevanten Ab-

teilungen sowie eine möglichst intuitive

Bedienung. In der Praxis handelt es sich

aber nicht nur um eine rein technische,

sondern auch emotionale Entscheidung

für oder gegen ein ERP-System. Denn

häufig nutzen Unternehmen Eigenent-

wicklungen, in die einige Mitarbeiter viel

Mühe investiert haben. Hier ist bei einem

angedachten Systemwechsel Fingerspit-

zengefühl seitens der Projektverantwort-

lichen gefragt. Die Umsetzung wird dann

meist von einem strukturierten Control-

ling anhand definierter Meilensteinen

begleitet. Dieses setzt sich aus folgen-

den Punkten zusammen:

Die Diagnosephase umfasst die produkt-•

unabhängige Aufnahme der Unterneh-

mensstrukturen sowie der Kernprozesse

in den Abteilungen auf organisatorischer

Ebene. Zudem werden die Projektmitar-

beiter und Verantwortlichen festgelegt.

In der Analysephase findet die Aufnahme•

der Geschäftsprozesse, der kundenspe-

zifischen Anforderungen und Individua-

lisierungen sowie die Auswahl der zu

übernehmenden Daten statt. Zusätzlich

wird der Kosten-Nutzen-Faktor definiert

und ein grober Projektplan erstellt.

Es folgt die Konzeptionsphase mit de-•

taillierter Ausformulierung der notwen-

digen Änderungen und Aktivitäten. Zu-

sätzlich werden Testszenarien entwi-

ckelt und abgestimmt. Anschließend er-

folgt die Prüfung und Abnahme des

Feinkonzeptes.

Die Entwicklungsphase besteht aus dem•

Aufsetzen der Test- und Entwicklungs-

systeme. Die Prozesse und das Feinkon-

zept werden in der neuen Software um-

gesetzt, ausführlich getestet und der

entstandene Prototyp abgenommen.

Während der Implementierungsphase•

wird das Live-System mit aktuellem Da-

tenbestand bereitgestellt. Es erfolgen

Schulungen, zusätzliche Tests und die

Abnahme des Live-Systems.

Die Inbetriebnahmephase umfasst das•

Go-Live des neuen Systems. Dabei wer-

den offene Punkte geklärt und bei Be-

darf Nachschulungen angesetzt.

In der Optimierungsphase wird nach•

einer festgelegten Zeit – meist drei

Monaten – der installierte Stand ge-

prüft und gegebenenfalls verfeinert.

Mögliche Hürden

ERP-Rollouts sind keine reinen IT-Pro-

jekte. Vielmehr gilt es alle bestehenden

Prozesse in Frage zu stellen, um eine Ge-

samtlösung zu konzipieren, die das Un-

ternehmen voranbringt. Um dieses Ziel

zu erreichen, hat sich folgendes Vorge-

hen bewährt:

Definition eines geeigneten Projektver-•

antwortlichen

Definition der Businessprozesse und•

Geschäftsziele

Einbeziehen des Projektteams, das aus•

Mitarbeitern aller Abteilungen besteht,

in sämtliche Entscheidungen und Ver-

änderungen

Bereitstellung ausreichender Kapazitä-•

ten für das Projektteam

Erstellen eines Projektplans mit allen•

Aufgaben, Terminen und Meilensteinen

Change-Management, in dem die Mitar-•

beiter in die Pflicht genommen werden

Langfristig nutzen

Um langfristig von der ERP-Lösung zu

profitieren, sind weitere Punkte zu be-

achten. So sollten die individuellen Soft-

ware-Anpassungen möglichst nah am

Standard bleiben, um keinen unnötigen

Wartungs- und Update-Aufwand zu er-

zeugen. In einigen Beratungshäusern gibt

es Spezialisten, die durch Konfigurations-

änderungen bereits viele Anforderungen

umsetzen können. Künftig dürfte es auch

bei der Individualisierung von ERP-Lösun-

gen einen großen Wandel geben. So

können Kunden etwa bei Microsoft App-

source bereits gewünschte und benö-

tigte Erweiterungen online auswählen,

ohne die Upgradefähigkeit des Systems

zu beeinträchtigen. Das bedeutet, dass

Unternehmen in Zukunft immer weniger

große, umfangreiche Software-Pakete

kaufen könnten, von denen sie nur einen

Teil der Funktionen nutzen. Stattdessen

geht der Trend hin zu einem schlanken

Basis-System, das durch spezialisierte

Apps je nach Bedarf ergänzt wird. ■

Die Autoren sind Alexander Sturm,

Leiter Competence Center Business Software

und Dirk Bodes, Senior Consultant Business

Software, bei Konica Minolta IT Solutions GmbH.

www.konicaminolta.de

| ENTERPRISE RESOURCE PLANNINGSYSTEMAUSWAHL UND -EINFÜHRUNG

IT&Production 6/2018

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DDie Abkürzung im Firmenname

DDM Hopt+Schuler steht für De-

signer, Developer und Manufactu-

rer. Das Unternehmen aus der Elektronik-

branche stellt Lesegeräte für Chipkarten

her, die in Zigarettenautomaten, Parkhäu-

sern und bei großen Discountern verwen-

det werden. Die Spanne reicht von der in-

dividuellen Produktgestaltung über die

technische Entwicklung bis hin zur Ferti-

gung in jeder geforderten Stückzahl. 150

Mitarbeiter arbeiten am Standort Rottweil

am Rande des Schwarzwaldes, die Firmen-

historie reicht lange zurück, das Unterneh-

men ist bereits vier Jahrzehnte am Markt.

ERP-System für Elektronik

Als die ERP-Anwendung des Produzen-

ten durch den Software-Anbieter nicht

mehr unterstützt wurde, suchte die IT-

Abteilung im Jahr 2012 nach einem zu-

kunftsfähigen ERP. Das Ziel war es, einen

besseren Überblick über die eigenen

Ressourcen und die Produktion zu ge-

winnen. Die Entscheidung fiel auf das

ERP-System Fepa von Planat, das sich

gerade mit seinen Funktionen für die La-

gerhaltung von den anderen Anbietern

im Auswahlverfahren absetzen konnte.

Mit Datenbrillen auf Kurszur Industrie 4.0In einem Lager mit mehr als 25.000 Bestandsartikeln verlieren selbst Profis ohne IT-Unter-stützung schnell den Überblick. Deshalb ergänzt der Produzent DDM Hopt+Schuler sein2013 eingeführtes ERP- und PPS-System Fepa von Planat mit einem Datenbrillen-Kommis-sioniersystem samt Ringscannern. Die Arbeit in dieser ‘assistierten Realität’ ist effizienterals je zuvor und das Gespann aus ERP- und Intralogistik-System lässt sich durchaus als In-dustrie 4.0-Lösung bezeichnen.

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Knapp zwölf Monate vergingen zwi-

schen dem Kennenlernen der beiden Un-

ternehmen bis zur Inbetriebnahme der

Lösung. Die Prozesse wurden erfolgreich

in das ERP-System überführt und auch

die Bedienung der Anwendung wurde

überall schnell erlernt. Mit Zusatzmodu-

len lässt sich die ERP- und PPS-Anwen-

dung auf die eigenen Bedürfnisse anpas-

sen, auf Wunsch entwickelt Hersteller

Planat zudem gesonderte Lösungsmo-

dule und Schnittstellen. Eine solche An-

forderung von DDM Hopt+Schuler war

es auch, Datenbrillen an die ERP-Soft-

ware anbinden zu können.

ERP-Daten per Brille

Die optischen Hilfen werden im Lager für

Einlagerungsprozesse, Kommissionierun-

gen und Lagerumbuchungen verwendet.

Ergänzt werden die Brillen durch einen

Ringscanner, der sich am Finger tragen

lässt und der mittlerweise für die Arbeit

im Lager unverzichtbar geworden ist. Der

Wunsch, mit Datenbrillen sowohl das

ERP-System zu ergänzen, als auch die

Prozesse zu vereinfachen, kam bei einem

jährlichen Meeting im November 2016 auf.

Das Geschäftssystem hatte sich bereits

bewährt, was den Spielraum für weitere

Verbesserungen bei der Materialwirt-

schaft und Kommissionierung schuf. „Die

Entwicklung einer Schnittstelle für die Da-

tenbrille sowie den Fingerscanner ist eine

logische Ergänzung und macht unser ERP-

System noch leistungsfähiger für den Ein-

satz in einem Lager mit hohem Durchsatz.

Dieses Konzept kann auch in anderen Be-

trieben Schule machen“, sagt Christian

Biebl, Geschäftsführer von Planat.

Mehrere Datenbrillen im Test

Mehrere Brillen wurden auf ihre Kompa-

tibilität geprüft, am Ende überzeugte die

Technik des Herzogenrather Technolo-

gieunternehmens Picavi. Nach einem

Treffen mit Planat und DDM Hopt+Schu-

ler im September 2017 folgten im No-

vember bereits Tests unter realen Bedin-

gungen, Ende Januar 2018 lief die Lösung

im Lager. Die Mitarbeiter dort wurden

von Anfang an eingebunden, um die Ak-

zeptanz der Datenbrillen als verlänger-

tem Arm des ERP/PPS-Systems zu stär-

ken und die Umsetzung zu beschleuni-

gen. Die Brille wurde in der Lagermann-

schaft positiv aufgenommen, gerade

weil sie die Arbeit deutlich erleichtert. In

der Testperiode wurden noch Optimie-

rungen vorgenommen. „Wir haben sehr

viel Wert darauf gelegt, dass die Daten-

brillen sich in den erprobten Workflow

mit Fepa integrieren. Es wurden noch

Änderungen bei der Platzierung von Text

in der Brille vorgenommen. Die einge-

blendeten Informationen, die aus dem

System gezogen werden, wurden von Pi-

cavi auf unsere Bedürfnisse angepasst.

Ziel war, unserem Personal eine echte

Hilfe an die Hand zu geben – und das

wurde erreicht“, sagt Philipp Kleiter, Pro-

duktkalkulator & ERP Administrator bei

DDM Hopt+Schuler. Sekundäre Informa-

tionen werden dabei links in einem Drit-

tel des Sichtfeldes dargestellt, alles an-

dere mittig und rechts. Diese Aufteilung

ist wichtig, um eine kognitive Entlastung

zu schaffen – ein Ergebnis langjähriger

Forschungsarbeit. Auch die Ergonomie ist

für die Anwender wichtig – mit einem

Gewicht von 42g ist die Brille aber leicht

genug für den Dauereinsatz. Der Scanner

ist per Bluetooth zugeschaltet und löst

per Knopfdruck aus. Alle Lagermitarbei-

ter nutzen die angebundene Datenbrille

mit sehr guten Ergebnissen. Allerdings

mussten auch spezielle Gegebenheiten

geschaffen werden. Dazu gehört vor

allem die WLAN-Ausleuchtung des La-

gers an jedem Punkt, um die dauerhafte

Verbindung der Datenbrille sicherzustel-

len. Generell kann die Datenbrille jetzt

alle ERP-Daten darstellen. Hier war die

Aufgabe, die internen Prozesse an das

ERP-Programm und die neuen Möglich-

keiten der Datenbrille anzupassen.

30 Prozent Zeitersparnis

Bei der Kommissionierung werden nun

die relevanten Daten aus dem ERP-Sys-

tem in die Brille eingeblendet, der Mitar-

beiter kann sofort zum Lagerort gehen

und die Waren holen, auch ein Ausdruck

kann digital ausgelöst werden. „Die ge-

samte administrative Tätigkeit im Vor-

feld der Kommissionierung entfällt kom-

plett. Dadurch reduziert sich die Durch-

laufzeit durchschnittlich um mehr als 30

Prozent. Schöner Nebeneffekt ist, dass

auch der Papierverbrauch drastisch redu-

ziert wird“, sagt Stefan Probst, Leiter

Materialwirtschaft beim Produzenten. ■

Der Autor Daniel Sorg ist Senior

Consultant bei Planat GmbH.

www.planat.de

| ENTERPRISE RESOURCE PLANNINGINTRALOGISTIK

IT&Production 6/2018

Werksmitarbeiter bei DDM Hopt+Schuler

Bild: DDM Hopt & Schuler GmbH & Co. KG

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ENTERPRISE RESOURCE PLANNING |

IIn der digitalisierten und globalen Welt

stehen Unternehmen vor der Heraus-

forderung, ihre Geschäftsmodelle

immer häufiger und kritischer auf den

Prüfstand stellen zu müssen. Schneller als

je zuvor scheint es möglich, von einer un-

vorhergesehenen Entwicklung aus einem

Markt gedrängt zu werden. Mit der neuen

Version von S/4Hana Cloud will SAP die

Nutzer mit Werkzeugen versorgen, Un-

vorhergesehenes eben doch zu antizipie-

ren. Das Cloud-ERP-System soll Unterneh-

men gleichzeitig helfen, früh wirtschaft-

lich sinnvolle Maßnahmen an gewonne-

nen Erkenntnissen abzuleiten. Den Unter-

schied zu traditionellen Analysen sollen

dabei Funktionen auf der Basis von

selbstlernende Algorithmen machen, also

künstliche Intelligenz. Die Machine-Lear-

ning-Funktionen sollen Bedürfnisse der

Anwender vorausberechnen können und

einfachere Aufgaben gleich ganz über-

nehmen, um Nutzern Zeit für wichtigere

Arbeiten zu verschaffen.

Zwölf neue Szenarien

Mit Release 1805 der Hana-Anwendung

stellt SAP zwölf neue KI-gestützte Sze-

narien zur Verfügung: neun Machine-

Learning-Szenarien und drei mit SAP Co-

pilot ausgestattete, sprachbasierte UI-

Szenarien. Mit diesem Fokus auf KI will

sich SAP ausdrücklich von seinen Mitbe-

werbern abgrenzen. Das Kundenverspre-

chen ist eindeutig: Anwender sollen mit

dem System schneller und profitabler ar-

beiten können. Zudem soll das System

bessere branchenspezifische und opera-

tive Prozesse unterstützen.

Sprachgesteuerter Copilot

Das Cloud-System soll sich SAP zufolge

als erste ERP-Lösung weltweit ohne den

Einsatz der Hände bedienen lassen. Der in-

tegrierte Assistent mit dem Namen Copi-

lot ermöglicht es Anwendern, per Sprache

mit dem System zu kommunizieren und

etwa Informationen zu suchen. Das Con-

versational User Experience-Werkzeug

gibt zudem Benachrichtigungen und Erin-

nerungen an Nutzer aus.

Künstliche Unterstützung

Im Finanzwesen der Anwendung unter-

stützt maschinelles Lernen die Kontenab-

stimmung. Der Algorithmus kann Empfeh-

lungen aussprechen, um dem Nutzer die

Suche nach manuellen Lösungen zu erspa-

ren. Dadurch sollen sich insbesondere Aus-

nahmesituationen schneller und mit hoher

Genauigkeit regeln lassen. Bei der Bezugs-

quellensuche und im Einkauf sollen sprach-

basierte Bedienelemente die Bestellanfor-

derungen vereinfachen und beschleunigen.

Vertriebsmitarbeiter können über text-

und sprachbasierte Bedienung Angebote

in Aufträge umwandeln und so Zeit sparen.

KI-gestützte Prognosen von Projektkosten

können im Cloud-ERP helfen, Budgetüber-

schreitungen zu vermeiden und bessere In-

vestitionsentscheidungen zu treffen. Au-

ßerdem können sich Projektmanager über

die text- und sprachbasierte Bedienung

von Copilot miteinander austauschen.

Vorteil einer Cloud-Anwendung

Bei der Verfügbarkeit der neuen Funktio-

nen kann die Cloud-Technologie ihre

Vorteile ausspielen: Die KI-gestützten

Geschäftsszenarien stehen sofort allen

Anwendern von SAP S/4Hana Cloud zur

Verfügung. (ppr) ■

Mit Material der SAP

www.sap.com

Mehr künstliche Intelligenz im Cloud-ERP von SAP

Release 1805 von SAP S/4Hana Cloud

Mehr künstliche Intelligenzund mehr Funktionen – imMai hat SAP Details zurneuen Version der Anwen-dung S/4Hana Cloud be-kanntgegeben. Künftig sindMachine Learning- und Predictive Analytics-Werk-zeuge in zentrale Geschäfts-prozesse der Business-An-wendung integriert.

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

IT&Production 6/2018

Bild

: © M

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ERP-SYSTEMDESJAHRES 2016Innovationspreis

2017ERP-System des Jahres

Siegerin der Kategorie

ERP als Treiberder Digitalisierung

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ENTERPRISE RESOURCE PLANNING |

DDie Schwevers & Raab Stahl –

Hochbau GmbH ist seit über 80

Jahren Spezialist für Stahl- und

Stahlhochbaulösungen im Gewerbe- und

Industriebau. Von der Idee bis zum Schlüs-

selfertigbau realisiert das Unternehmen

Produktions- und Lagerhallen, Büroge-

bäude und Verkaufshallen sowie Sport-

und Freizeithallen. Mit der Produktion im

firmeneigenen Werk hat sich das Unter-

nehmen der Reaktionsfähigkeit auf neue

Marktanforderungen im Stahlbau ver-

schrieben. Um diesem Ziel auch auf Seiten

der IT gerecht zu werden und so Technik,

Abwicklung und Kalkulation zu unterstüt-

zen, suchte man nach einer Nischenlösung

für Stahlbauer. Bisher basierten die Unter-

nehmensprozesse auf einer eigens entwi-

ckelten Excellösung. Die Möglichkeiten in

Excel stießen jedoch schnell an ihre Gren-

zen, sie konnten die Unternehmenspro-

zesse nicht umfassend abbilden und waren

zudem nicht mehr zeitgemäß. Hinzu kam

die Einführung der DIN EN1090, die höhere

Anforderungen an die Dokumentation zur

Produktionskontrolle und Qualitätssiche-

rung stellte. Der entstehende Mehrauf-

wand war in der unternehmenseigenen

Lösung nicht mehr zu bewältigen. Bei einer

Hausmesse kam man mit Alfredo Lemke,

dem Geschäftsführer der Iqsoftware

GmbH, ins Gespräch, der die auf den Stahl-

bau spezialisierte Lösung Iqsteel.ERP vor-

stellte. „Alle Features, die wir uns vorge-

stellt hatten, waren bereits als Module hin-

terlegt“, sagt Gert Schmetter, Leitung EDV

bei Schwevers & Raab. Die Lösung bilde

durchgängig alle Unternehmensbereiche

ab und orientiere sich in Aufbau und Funk-

tionalität stark an der Praxis im Stahlbau.

Durchgängige Kalkulation

Das ERP-System ist modular aufgebaut.

Somit ist die Einführung einzelner benötig-

ter Bausteine möglich, um das Programm

jederzeit zu erweitern. Bei Schwevers &

Raab sind heute die Module Angebots- und

Praxisnahe Lösung für Stahlbauer

Branchenprozesse im modularen System

Viele Stahlbau-Unternehmen setzen beim Enterprise Resource Planning auf Maschinen-baulösungen, die mehr oder weniger auf ihre eigenen Prozesse abgestimmt sind. Oder siearbeiten noch mit Lösungen auf Excelbasis, Handzettel und Zeichnungen auf Papier.Schwevers & Raab nutzt hingegen eine Stahlbau-Branchenlösung, die Abläufe von der An-gebotsverwaltung über die Auftragsabwicklung, den Einkauf und die Materialwirtschaftbis hin zu Fertigung, Lagerhaltung und Buchführung in einem System integriert.

BRANCHENLÖSUNG

IT&Production 6/2018

Bild

: IQ

Soft

war

e G

mbH

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Schwevers & Raab tritt auch als Generalunternehmen auf. Dieses Geschäft muss die ERP-Anwendungebenfalls unterstützen.

Bild: IQSoftw

are GmbH

Auftragsverwaltung, die Betriebsdatener-

fassung, Einkauf und Materialwirtschaft,

Fertigung und Arbeitsvorbereitung sowie

die Stücklistenverwaltung im Einsatz. Die

Module Angebots- und Auftragsverwaltung

arbeiten unabhägig voneinander und es

wird erst dann ein Auftrag angelegt und mit

dem Angebot verlinkt, wenn dieser auch er-

teilt wurde. Angebote können über eine

GAEB-Schnittstelle für den Datenaustausch

von Angeboten und Leistungsverzeichnis-

sen im- und exportiert werden. Das Ange-

botsmodul unterstützt dabei beliebige Kal-

kulationsschemata und verfügt über gän-

gige Stahlbauprofile, die vom Anwender für

die Angebotserstellung übernommen und

erweitert werden können. „Ein Vorteil für

uns, die wir auch als Generalunternehmer

auftreten, ist, dass man im Modul jegliche

Positionen und Formeln hinterlegen kann.

So können wir von Erdarbeiten bis hin zur

schlüsselfertigen Halle alles in einem Sys-

tem kalkulieren“, so Gert Schmetter.

Module sind verknüpft

Außerdem sind die Module der Lösung

miteinander verknüpft, um abteilungs-

übergreifendes Arbeiten zu ermöglichen.

Im Auftragsblatt werden alle erforderli-

chen Daten wie Termine, Gewerke, Vor-

gaben für die Fertigungsarbeitsplätze

sowie etwaige Nachträge erfasst und

eine Auftragskalkulation kann erstellt

werden. Das Stücklistenmodul besitzt

einen stahlbaubezogenen Artikelstamm

in unterschiedlichen Güten, DINs und

Ausprägungen und ermöglicht die Über-

nahme von Daten aus dem CAD über

eine DSTV-Schnittstelle. Dabei ist das

System in der Lage, Datenbezeichnungen

aus dem CAD zu lernen und in DSTV-Arti-

kel mit genormter Bezeichnung zu über-

führen, sodass die manuelle Artikelpflege

entfällt. Hier können zudem erforderliche

Listen für den Einkauf, die Fertigung oder

beliebige Auswertungen erstellt werden.

Das Fertigungsmodul unterstützt Anwen-

der bei der Erstellung der Fertigungspa-

piere und ermöglicht Auswertungen zum

Fertigungsprozess. So kann beispiels-

weise die bereits gefertigte Tonnage in

Echtzeit abgefragt oder Ist-Soll-Verglei-

che zu den Bearbeitungszeiten gezogen

werden. Über angeschlossene Geräte zur

Betriebsdatenerfassung (BDE) stehen

Aufräge in Echtzeit an den festen und

mobilen Terminals in der Fertigung zur

Verfügung. Zudem erfassen die Mitarbei-

ter über die BDE die Produktionszeiten.

Materialwirtschaft stets im Blick

Das neueste Modul bei Schwevers & Raab

ist seit Herbst die Lagerverwaltung. Jedes

Teil im Lager ist nun mit einem Barcode

ausgestattet, der von den Mitarbeitern bei

Entnahme gescannt wird. Alle Lagertrans-

aktionen werden im Protokoll festgehalten,

um den Materialfluss nachvollziehen zu

können. Bei geringen Beständen meldet

das System dies direkt an das Einkaufsmo-

dul, um Nachbestellungen anzustoßen.

„Diese Form der Lagerverwaltung senkt die

Fehleranfälligkeit in der Materialwirtschaft

enorm. Wo der Mitarbeiter früher manuell

eingeben musste, welche Menge er von

welchem Stahlträger verwendet hat, über-

nimmt dies das System nun automatisiert

via Barcode und wir sind im Sinne der DIN

EN1090 in der Lage, stets zu belegen, wel-

ches Material in welcher Zusammenset-

zung und mit welcher Herkunft verbaut

wurde“, erläutert Gert Schmetter.

Building Information Modeling

Seit der Einführung der neuen Lösung

haben sich die Abläufe bei Schwevers &

Raab stark vereinfacht: „Die manuelle

Eingabe fällt jetzt in vielen Bereichen

weg, wodurch wir die Fehleranfälligkeit

unserer Prozesse deutlich reduzieren

konnten“, sagt Schmetter. Zudem

tauscht man sich mit dem Lösungsanbie-

ter regelmäßig aus, um Ideen für die Pra-

xis zu entwickeln und das System weiter

an die Bedürfnisse der Anwender anzu-

passen. Etwa im Fall von IQIFC: Über ge-

normte IFC-Daten ist so der Datenaus-

tausch zwischen verschiedenen Soft-

ware im Sinne des Building Information

Modeling möglich. Außerdem sei es inte-

ressant, in Zukunft ein 3D-Modell des ge-

samten Bauprojekts zu nutzen, in dem

man einzelne Bauabschnitte heranzoo-

men könne. So können Mitarbeiter zu

jeder Zeit sehen, wo am Gesamtprojekt

sie gerade tätig seien. Durch verschie-

dene Filterfunktionen könne man so in

Zukunft unter anderem sowohl den ak-

tuellen Bearbeitungsstand als auch das

Gesamtprojekt zur geplanten Fertigstel-

lung visualisieren. ■

Die Autorin Silvia Funke

ist freie Fachjournalistin aus Leipzig.

www.iqsoftware.de

| ENTERPRISE RESOURCE PLANNINGBRANCHENLÖSUNG

IT&Production 6/2018

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ENTERPRISE RESOURCE PLANNING |

DDie Zahlen der Studie ‘Elektronische

Rechnungsabwicklung und Archi-

vierung: Fakten aus der deutschen

Unternehmenspraxis 2017’ von der Mittel-

stand 4.0-Agentur Handel und IBI Research

ergaben, dass 46 Prozent der Rechnungs-

versender und 53 Prozent der Rechnungs-

empfänger 2017 die digitale gegenüber der

gedruckten Rechnung bevorzugen. Die

Studie ermittelte einen Anstieg um rund

20 Prozentpunkte gegenüber 2015. Mit

Blick auf die globale Entwicklung und die

Entscheidung der öffentlichen Hand hier-

zulande – wie in Österreich und der

Schweiz – ab 2020 nur noch eRechnungen

von ihren Lieferanten zu akzeptieren,

dürfte dieser Prozentsatz noch steigen.

Kosten- und Nutzenbilanz

Die eRechnung zeichnet sich durch einen in

der Regel beachtlichen Return-on-Invest-

ment aus. Den geringen transaktionsorien-

tierten Kosten stehen die Kosteneinsparun-

gen gegenüber. Diese Einsparungen umfas-

sen bei Ausgangsrechnungen Portokosten,

Papier-, Druck- und Kuvertierkosten sowie

sonstige Arbeiten für den Versand. Bei

1.000 Rechnungen im Monat werden 8.400

Euro allein an Porto im Jahr gespart. Insbe-

sondere bei Eingangsrechnungen ergeben

sich beim Einlesen strukturierter Daten

deutlich verminderte interne Verarbei-

tungs- und Prozesskosten, eine effizientere

Rechnungsprüfung sowie die korrekte Da-

tenübernahme ins System.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Die einfachste Form der digitalen Rechnung

stellt ein PDF dar, das statt an den Drucker

in den Anhang einer E-Mail wandert. eRech-

nungen lassen sich also theoretisch manuell

versenden, bei kleinen Startups ist dieses

Vorgehen am Anfang vermutlich am sinn-

vollsten. Dieser Prozess ist aber aufwendig,

funktioniert nur bei einer kleinen Kunden-

liste und verzichtet auf Standardisierung

sowie die Chancen automatisierter Prozesse.

Auch ist hier die Gefahr am größten, nicht

gesetzeskonform zu agieren, da beispiels-

weise nicht revisionssichere und damit

nicht archivwürdige PDF-Formate verwen-

det werden. Bei ‘wirklichen’ eRechnungs-Lö-

sungen hat man in dieser Hinsicht in der

Regel vorgesorgt, die rechtlichen Änderun-

gen werden in der Software abgebildet.

Deshalb dürfte der Löwenanteil aller Unter-

nehmen in Deutschland die elektronischen

Rechnungen aus ihrer ERP- oder Buchhal-

tungssoftware versenden oder via EDI mit

automatischem Datenaustausch umsetzen.

Grundsätzlich gibt es bei eRechnungen

damit zwei grundlegende Vorgehenswei-

sen und Standards, welche je nach Aus-

gangslage zu empfehlen sind.

Via EDI oder ZUGFeRD

Zum einen ist das der Rechnungsversand

und -empfang via EDI E-Invoicing. Er ist

vor allem bei Firmen mit einem festen

In der deutschen Industrie ist die Zah-lungsaufforderung auf Papier noch ver-breitet. Doch wenn ab Ende 2020 alle Lie-feranten der öffentlichen Hand eRechnun-

gen ausstellen müssen,dürfte der elektroni-sche Versand rechtschnell zum Standardwerden. Wem dasnicht schnell genuggeht: Der Umstieg istschon heute einfach

und rechtssichermöglich.

RECHNUNGSSTELLUNG

IT&Production 6/2018

Rechnungen elektronischverschicken

Invoicing per ZUGFeRD-Format

Bild: Comarch Software und Beratung AG

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Stamm an Lieferanten sinnvoll, die mit die-

sen jeweils sehr viele Dokumente austau-

schen. Die Mehrzahl der mittelständischen

Unternehmen und kleineren Firmen werden

als zweite Variante eRechnungen eher aus

ihrer ERP-, ihrer Faktur- oder Financials-Soft-

ware heraus versenden. Mit dem Standard

ZUGFeRD wurden 2014 Richtlinien eingeführt,

wie sich konforme Rechnungen zwischen

Unternehmen und zukünftig der öffentlichen

Verwaltung schnell, komfortabel und einfach

elektronisch austauschen lassen. Comarch

selbst versendet seit 2017 solche ZUGFeRD-

eRechnungen aus der hauseigenen Software

Comarch ERP heraus an die eigenen Tochter-

gesellschaften und diverse Kunden. Eine

Rechnung im ZUGFeRD-Format besteht aus

einem revisionssicheren PDF-A mit einem

XML-Datencontainer zum maschinellen Ein-

lesen der Rechnungsdaten.

Die eRechnung einführen

Zur Einführung der eRechnung im ZUGFeRD-

Format eröffnen sich zwei Möglichkeiten.

Eine Variante ist die Integration im bestehen-

den ERP- oder Buchhaltungssystem. Wer je-

doch ohnehin auf ein neues ERP- oder Buch-

haltungssystem umsteigt, kann vergleichs-

weise einfach auf eRechnungen umstellen.

Für die Einführung einer neuen Software

empfiehlt sich die Erstellung einer individuel-

len Checkliste für die Angebote mit den bis-

herigen beizubehaltenden Funktionalitäten

und den gewünschten neuen Funktionalitä-

ten inklusive denen für eRechnungen.

Per Add-on nachgerüstet

Die Softwarefirma Comarch hat die eRech-

nung über das eigene Addon ‘Comarch

eRechnung’ bei sich selbst eingeführt. Alle

Geschäftspartner können damit auf Wunsch

eRechnungen im ZUGFeRD-Format anstatt

auf Papier erhalten. Rechtlich gesehen dür-

fen alle Unternehmen nach Anpassung ihrer

AGB auf digitale Rechnungen umstellen und

sie an Kunden verschicken. Comarch geht

den Weg, Geschäftspartner aktiv danach zu

befragen, ob sie den Empfang einer eRech-

nung bevorzugen. Die Einführung zu Beginn

eines neuen Geschäftsjahres hat sich beim

Softwarehersteller bewährt. Anwender des

Comarch-Addons müssen keine Lizenzge-

bühren entrichten, dafür fallen aber für jede

versandte Ausgangsrechnung und jede in

die Schnittstelle übernommene Eingangs-

rechnung Gebühren an. Die als eRechnung

eingegangenen Rechnungen sind nach ihrer

Bearbeitung im Unternehmen in ein GoBD-

konformes Archiv zu überführen, welches

die Archivierung in Papierform komplett er-

setzt. Entsprechende Unterstützung dazu

bietet zum Beispiel ein geeignetes elektro-

nisches Archivsystem.

Die Autoren: Dr. Daniel Burmeister ist System -

betreuer des Comarch-internen ERP-Systems und

Dr. Nikolaus Thoma ist Entwicklungsleiter

eRechnung bei Comarch.

www.comarch.de

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ENTERPRISE RESOURCE PLANNING |

AAuf die Zufriedenheit seiner Kun-

den, von der Beratung bis hin zur

pünktlichen Lieferung hochwerti-

ger Produkte, legt das Traditionsunter-

nehmen Wendler mit Hauptsitz in Reutlin-

gen höchsten Wert. Die Einlagestoffe, die

unter anderem im Kragen, in der Man-

schette oder in der Knopfleiste der Klei-

dungsstücke zum Einsatz kommen, wer-

den individuell mit den Kunden abge-

stimmt und die Lieferungen entsprechend

zusammengestellt. 2017 erwirtschaftete

der 1843 gegründete Spezialist einen Um-

satz von 92 Millionen Euro. Dabei hat sich

vor allem der asiatische Raum als Absatz-

markt für die Produkte etabliert. Zusätz-

lich zum Hauptsitz in Deutschland verfügt

das Unternehmen daher über Standorte

in Hongkong, Shanghai, Nantong, Neu-

Delhi und Bangladesch. Seit Mitte der

80er Jahre nutzte Wendler ein eigenent-

wickeltes Warenwirtschaftssystem, be-

stehend aus mehreren Insellösungen. Mit

dieser Struktur kam Wendler bis Anfang

der 2000er Jahre gut zurecht. Als sich das

Unternehmen zunehmend internationali-

sierte, wurde die Forderung nach Transpa-

renz auch über Standorte und Länder-

grenzen hinweg jedoch lauter. Für einen

effizienten Geschäftsbetrieb musste

unter anderem auf den ersten Blick zu er-

kennen sein, welches Material auf Lager

ist oder welche Artikel für einen bestimm-

ten Auftrag benötigt werden – aufgrund

der vielen Brüche zwischen den Einzelsys-

temen war das im alten System nur

schwer möglich. Darüber hinaus musste

sichergestellt sein, dass Daten und Aus-

wertungen international vergleichbar

waren. Da die einzelnen Standorte jedoch

jeweils individuelle Lösungen nutzten,

waren umfassende Analysen sehr auf-

wendig. Weil sich zudem im selbstentwi-

ckelten System immer mehr Prozesslü-

cken auftaten und das Thema mobiles Ar-

beiten in den Vordergrund rückte, be-

schloss Wendler 2012 den Umstieg auf

eine neue, integrierte Geschäftslösung.

Aufwendige Lagerlogik

Drei ERP-Systeme schafften es in die en-

gere Auswahl. Die Lösung sollte Transpa-

renz für alle Abläufe sicherstellen und

vorhandene Prozesse möglichst vollstän-

dig abdecken. „Im Endeffekt war es je-

doch vor allem die Abdeckung unserer

doch recht komplexen Lagerlogik, die

den entscheidenden Ausschlag gegeben

hat“, sagt Frank Sailer, der Geschäftsfüh-

rer von Wendler. „In unserem Lager be-

vorraten wir eine sehr große Menge an

unterschiedlichsten Stoffrollen, die sich

jeweils im Hinblick auf bis zu 80 Merk-

male unterscheiden können.” Obwohl

sich diese Stoffe rein äußerlich selbst von

Fachleuten schwer bis gar nicht unter-

scheiden lassen, würde bei einem Fehl-

griff der Stoff nicht exakt zum Oberstoff

des Kleidungsstücks passen. Die Stoffrol-

len werden bei Wendler daher mit einer

Chargenkarte versehen, welche die Qua-

litätsmerkmale listet und der Logistik die

Integrierte Prozesse statt Insellösungen

Weltweiter ERP-Rollout bei Wendler

Mit einem Marktanteil von45 Prozent setzt ein Großteilder renommierten Mode-marken wie Zegna oderHugo Boss bei der Fertigungvon Hemden und Hemdblu-sen auf Baumwoll-Einlagenvon Wendler. Um dieseMarktstellung zu behauptenund spezifische Kundenauf-träge möglichst effizient be-arbeiten zu können, nutztdie Firma seit 2014 die ERP-Lösung Applus der AssecoSolutions.Bi

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MULTISITE ERP

IT&Production 6/2018

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Identifikation erleichtert. Letztlich über-

zeugte das ERP-System Applus der As-

seco Solutions aus Karlsruhe, da sich Ma-

terial- und Lagersystematik individuell

anpassen ließ.

Erst Reutlingen, dann Hongkong

Die Entscheidung fiel im Spätsommer

2013. Nach einer Implementierungsphase

von knapp einem Jahr ging Applus im

September 2014 live. „Wenn man eine

ERP-Lösung einführt, muss man auch

dazu bereit sein, sich mit den eigenen

Prozessen kritisch auseinanderzusetzen“,

sagt Frank Sailer. „Ein erfolgreicher Live-

Start basiert auf einer kollegialen Zusam-

menarbeit zwischen ERP-Anbieter und

Unternehmen – beide Seiten müssen

ihren Teil beitragen.“ Die Einführung ge-

lang und so begann bereits ein Jahr spä-

ter die Entwicklung eines weiteren Kon-

zepts für den Standort Hongkong. Hier

kam dem Projektteam die bereits in Reut-

lingen gesammelte Erfahrung zugute. Der

Startschuss in Hongkong fiel bereits im

März 2016. Da beide Standorte zu über 90

Prozent dieselben Prozesse nutzen,

gleicht sich das System so weit, dass die

Standorte gegenseitig von den Entwick-

lungen profitieren können. Für Hongkong

wurde beispielsweise die Umsetzung der

Lagerlogik im System nochmals verbes-

sert. Diese Optimierungen flossen Anfang

August 2016 nach Reutlingen zurück.

Integrierte Prozesse

Sowohl in Reutlingen als auch in Hong-

kong wird nahezu die gesamte Wert-

schöpfungskette über das ERP-System ge-

steuert: Vom Auftragseingang über Mate-

rialwirtschaft und terminliche Produktions-

steuerung bis hin zu Verkauf und Rech-

nungsstellung. Das System unterstützt die

Datenübertragung auf allen Prozessstufen

und ermöglicht die lückenlose Nachver-

folgbarkeit der Aufträge. Bei Kundenanfra-

gen können Mitarbeiter bereits während

des Gespräches Auskunft erteilen.

Überblick im Lager

Auch bei den Lagerbeständen geht es bei

Wendler nun transparenter zu. Speziell

das Zusammenspiel von Auftragseingän-

gen, Lagerbeständen und der Produkti-

onssteuerung stellte in der Vergangenheit

ein Problem dar. Heute stehen diese Infor-

mationen zentral zur Verfügung, sodass

die Mitarbeiter bei Auftragseingang die

Verfügbarkeit des notwendigen Materials

prüfen und falls nötig nachordern können.

„Vor allem vor dem Hintergrund, dass un-

sere Aufträge stets einen hohen Anteil an

Just-in-Time-Lieferungen umfassen, ist

das für uns ein wichtiges Kriterium“, sagt

Frank Sailer. Nach einer individuellen An-

passung ist Applus zudem in der Lage, die

Informationen auf den Chargenkarten der

Stoffrollen bei Wendler in die Geschäfts-

prozesse zu integrieren.

Einheitlich international

Um den weltweiten Vertrieb zu steuern,

benötigt der Hersteller jederzeit einen

Überblick über die Kennzahlen aller

Standorte. Was früher aufgrund der un-

terschiedlichen Datenlage sehr kompli-

ziert bis unmöglich war, lässt sich zumin-

dest bei den beiden Standorten, die App-

lus nutzen, einheitlich und zügig erledi-

gen. Dementsprechend sollen in naher

Zukunft auch die Standorte Shanghai und

Neu-Delhi auf die Asseco-Lösung umge-

stellt werden. Für die chinesische Nieder-

lassung ist das Projekt bereits in der Kon-

zeptionsphase: In einem ersten Schritt

| ENTERPRISE RESOURCE PLANNINGMULTISITE ERP

IT&Production 6/2018

Wendler liefert seine Einlagestoffe an Unternehmen auf der ganzen Welt.

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G

werden die dortigen Prozesse analysiert

und auf die Frage hin untersucht, an wel-

chen Stellen Anpassungen im Vergleich

zu schon umgesetzten Installationen not-

wendig sind. Der Go-Live ist für das

zweite Halbjahr 2018 geplant. 2019

schließlich soll der Standort in Indien fol-

gen. Dort wird neben der betriebswirt-

schaftlichen Ebene erstmals auch eine

Produktion unmittelbar an das ERP-Sys-

tem angeschlossen. Spätestens dann

möchte Wendler auch von den Intercom-

pany-Funktionalitäten profitieren: „Mit so

vielen angebundenen internationalen

Standorten wäre es dann für uns eine

deutliche Erleichterung und Zeitersparnis,

wenn die einzelnen Systeme auch im Ta-

gesgeschäft enger gekoppelt wären“, er-

läutert Frank Sailer. „Dann würde bei-

spielsweise eine Bestellung in Hongkong

automatisch einen Versand in Indien aus-

lösen. Da sich solche Lieferungen auf bei-

den Seiten jeweils immer exakt entspre-

chen und Daten automatisch übertragen

werden, würden Doppelerfassungen hin-

fällig und auch das Fehlerrisiko noch ein-

mal deutlich sinken.“ ■

Der Autor Christian Leopoldseder ist Managing

Director Austria bei der Asseco Solutions.

.

www.applus-erp.de

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ENTERPRISE RESOURCE PLANNING |

DDie global agierende Lucas-Nülle-

Gruppe besteht aus drei Firmen,

die jeweils auf unterschiedliche

Gebiete der technischen und naturwissen-

schaftlichen Aus- und Weiterbildung spe-

zialisiert sind. Zur inhabergeführten Unter-

nehmensgruppe gehört die Lucas-Nülle

GmbH mit Sitz in Kerpen. Sie entwickelt

und produziert Trainingssysteme für

Schlüsseltechnologien wie Elektrotechnik,

Elektronik, Automatisierungstechnik, Me-

chatronik, Kommunikationstechnik und

Kraftfahrzeugtechnik. Lucas-Nülle arbeitet

weltweit mit mehr als 60 Vertriebspartnern

zusammen und hat Niederlassungen in

Shanghai und Williamsburg, USA.

Antiquiertes System

Das in Kerpen seit vielen Jahren verwen-

dete ERP-System erfüllte zwar noch seine

Aufgaben, aber: „Dieses EDV-Produkt er-

schien uns einfach antiquiert und auch

mit dem Dienstleister waren wir in keiner

Weise zufrieden“, schildert Ralf Kreider,

ERP-System auf Touren gebracht

Grundlage für Individualisierung

Nur Updates machen eine Software nicht zwangsläufig moderner. Das Kerpener Unterneh-men Lucas-Nülle wechselte darum seinen ERP-Anbieter, um eine zukunftsfähige Basis für dieeigene IT-Infrastruktur zu schaffen. Im neuen System kann das Unternehmen endlich kleinereDinge in Eigenregie ändern, statt jedesmal seinen IT-Dienstleister beauftragen zu müssen.

SYSTEMEINFÜHRUNG

IT&Production 6/2018

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Prokurist sowie IT- und Betriebsleiter, die

Situation. So ließen sich auch kleine Än-

derungen nur mit verhältnismäßig großem

Aufwand durchführen – etwa einem

Pflichtenheft über mehrere Seiten. „Wenn

ich den ganzen Aufwand und die Kosten

rechne, brauche ich drei Jahre bis sich

diese eine Kleinigkeit amortisiert hat, das

ist nicht sinnvoll“, erläutert Kreider. Der IT-

Leiter hatte einige Jahre zuvor mit dem

Systemintegrator Cosmo Consult die ERP-

Lösung Microsoft Dynamics NAV bei

Phywe eingeführt, einem Schwesterun-

ternehmen von Lucas-Nülle, Kreider

wusste, dass Adminstratoren in diesem

System selbst einiges ändern können,

etwa grundsätzlich triviale Dinge wie Fel-

der auszublenden. „Das sind oft geringfü-

gige Anpassungen, aber die bringen dem

einzelnen User eine Zeitersparnis – viel-

leicht nur drei Sekunden, aber bei dreißig

Usern über zehn Jahre sparen wir viel Zeit

und Geld“, schildert Kreider. Solche klei-

nen Verbesserungen kommen ständig vor.

Sie gehören Kreider zufolge fast zum Ta-

gesgeschäft, aber sie bringen das System

ständig auf einen höheren Level. „Ich

hätte gedacht, irgendwann ist das mal

vorbei, aber das ist es nie“, erläutert der

IT-Leiter. Vor dem Hintergrund dieser Er-

wägungen entschloss sich das Unterneh-

men, zusammen mit dem IT-Partner

Cosmo Consult das Microsoft-ERP am

Standort Kerpen einzuführen.

Das Auswahlverfahren entfiel

Ein Auswahlverfahren war nicht nötig, auf-

grund früherer Erfahrungen war Cosmo

Consult als Integrator gesetzt. Hinsichtlch

der Investitions- und Zukunftssicherheit

sprach die Marktposition von Microsoft

dafür, dass die Software ständig entwi-

ckelt werde. Die Berater traten zudem

noch deutlich kompetener und engagier-

ter als die des alten Anbieters auf. Für die

auf der ganzen Welt tätige Lucas-Nülle

GmbH spielte zusätzlich die Internationa-

lität eine wichtige Rolle, und auch hier

konnte die Kombiniation aus Software

und Partner überzeugen. Zu Beginn des

Vorhabens besprachen die Projektverant-

wortlichen beim Fertiger und IT-Dienstleis-

ter die angestrebten Prozesse und über-

legten, wie sie sich am besten abbilden

ließen. Meistens konnten die Anforderun-

gen durch eine Kombination des Stan-

dardsystems mit Zusatzmodulen von

Cosmo Consult erfüllt werden. In einigen

Fällen mussten jedoch entweder die Pro-

zesse etwas angepasst oder das System

individualisiert werden. „Integriert man in

den Standard von Dynamics NAV spezielle

Module, von denen ja gerade Cosmo Con-

sult viele bietet, ist man immer noch dicht

am Standard, dann aber an einem sehr

ausgereiften und individuellen, und hat

nur noch einen geringfügigen Anpas-

sungsbedarf“, sagt Kreider.

Aufträge individuell gefiltert

Eine dieser Funktionen betraf die Ferti-

gungsaufträge. Ein Filter sollte im System

jene Aufträge anzeigen, deren Stücklisten-

positionen im Lager vollständig vorrätig

sind, damit die Aufträge von der Disposi-

tion sofort terminlich abgestimmt und

freigegeben werden. Sie gelangen über

den Drucker in der richtigen Reihenfolge

ins Lager, werden dort kommissioniert

und gehen in die Fertigung. Dieser Ablauf

wurde zusätzlich mit einer Ampel ausge-

stattet. Bei Rot kann man etwa ein Fehlteil

identifizieren und nachforschen, warum es

fehlt. „So fangen wir keine halben Sachen

an. Das kostet immer Zeit für’s Warten

und Suchen und der Auftrag liegt halbfer-

tig herum“, schildert Kreider. Als ausge-

sprochen nützlich erwiesen sich auch die

sogenannten NAV-Notizen, die man als

Kommunikationsmodul einführte. Disposi-

tion und Vertrieb kommunizieren inner-

halb von Aufträgen nur noch über diese

Notizen, die automatisch dokumentiert

werden. Nicht über Outlook, sondern di-

rekt aus einem Auftrag heraus lassen sie

sich wie eine E-Mail an einen Kollegen

schicken und bleiben dann für jeden inner-

halb des Auftrags sichtbar. So lassen sich

über den gesamten Fertigungszeitraum

Termine und Veränderungen als Historie

verfolgen. „Das führen wir jetzt auch bei

den Artikeln ein, also Notizen über neue

Stücklisten oder geänderte Fertigungsan-

weisungen“, kündigt Kreider an. Die Buch-

haltung wurde ebenfalls integriert. „Man

benötigt keine Schnittstelle und kann

viele Kennzahlensysteme über Qlikview

auf Knopfdruck auswerten“, sagt Kreider,

„so kann man eine Firma sehr, sehr gut

steuern.“ Auch in Hinblick auf die Bedie-

nung wurde individualisiert. Im Rahmen

des Rollouts wurden viele jener Felder im

System ausgeblendet, die Anwender für

ihre Arbeit nicht benötigen. Mitarbeitern

sollen nur die Informationen angezeigt

werden, die sie auch bearbeiten müssen.

Nicht mehr, aber effizienter

„Man kann nicht unbedingt sagen, dass wir

jetzt etwas können, was wir vorher nicht

beherrschten. Aber es war alles komplizier-

ter, dauerte länger und war fehleranfälli-

ger,“ schildert Kreider. Fertig ist der IT-Leiter

– wie erwartet – nicht: „Fast jeden Tag op-

timiere ich wieder etwas. So haben wir

jetzt ein erweitertes Anlagenmodul für die

Buchhaltung eingeführt und nutzen das

ERP-System zum Budgetieren.“ Diese Mög-

lichkeit, kleine Änderungen selbst durch-

führen zu können, ist für ihn der große Vor-

teil. „Die Firma verändert sich auch ständig

und passt sich an. jetzt kommt unsere Soft-

ware endlich mit unserem Tempo mit.“ ■

Der Autor Volker Vorburg ist freier Journalist

in Vaihingen an der Enz.

www.cosmoconsult.com

| ENTERPRISE RESOURCE PLANNING SYSTEMEINFÜHRUNG

IT&Production 6/2018

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ENTERPRISE RESOURCE PLANNING | GOB Software & Systeme GmbH & Co. KG - Anzeige -

Variantengenerator und Tourenplanung sind die größten Gewinne

Ausgangssituation

Im süddeutschen Chieming, direkt am Chiemsee, werden

kundenindividuelle Ver packungslösungen aus Kunststofffolien

her gestellt. Die Verpackungsmaterialien aus Po lyethylen

werden in drei Werken hergestellt und in die Verpackungs -

industrie verkauft. Die Oldenburg Kunststofftechnik GmbH

ist seit 40 Jahren erfolgreich in diesem Markt segment tätig.

Geschäftsführer ist Firmen gründer und Namensgeber Dr. Ing.

Heinz Oldenburg sowie Dipl. Kfm. Werner Stocker und Tech.

BW. Michael Oldenburg. Derzeit beschäftigt das Unternehmen

130 Mitarbei ter. Da Oldenburg ein reiner Auftragsfertiger ist,

erfolgt die Auslieferung der Kunststoff folien direkt nach der

Produktion. Das spart Zeit und Lagerkapazität. Als Service für

die Kunden organisiert Oldenburg die komplet te Logistik bis

zum Kunden und liefert, teils mit eigenem Fuhrpark, teils mit

externen An bietern, die Waren aus.

Die ursprüngliche Warenwirtschaftssoftware, die das Unter -

nehmen im Jahr 2000 auf Emp fehlung eines befreundeten

Unternehmens eingeführt hatte, unterstützte die Varianten -

generierung nicht.

Um die Variantenvielfalt ihrer Produkte trotz dem zu beherr-

schen, nutzte die Oldenburg Kunststofftechnik GmbH viele

Jahre halbsprechende Artikelnummern, welche die Auspräg -

ungen der Artikelvarianten abbilde ten. Aufgrund des Unterneh-

menswachstums stieß diese Vorgehensweise an ihre Grenzen.

Außerdem deckte die eingesetzte Waren wirtschaftssoftware

längst nicht alle Unter nehmensbereiche ab, so dass man auf

Insel lösungen zurückgreifen musste. „Wir hätten das Thema

ERP-Software schon viel früher angehen müssen“, gesteht Martin

Pauli, ge lernter Industriekaufmann und Prokurist bei Oldenburg.

Allerdings fehlte dem Unterneh men schlichtweg die Zeit, um sich

diesem Projekt zu widmen.

Auswahlprozess

Irgendwann stieß das Unternehmen mit der vorhandenen

Software an seine Grenzen und man fing an, den Markt zu

sondieren. „Wir waren für alle Systeme offen und ha ben uns

verschiedene Anbieter und Lösun gen, wie SAP, DS-SOFTWARE

oder proAL PHA angesehen“, sagt Pauli. „Aber mit der vertraut wir-

kenden Benutzeroberfläche von Microsoft Dynamics NAV haben

wir uns gleich wohlgefühlt.“

Die Professionalität der GOB hat die Olden burg Kunststofftechnik

GmbH schließlich überzeugt. „Herr Vogt kam persönlich

nach Chieming und konnte uns aus dem Stehgreif ein paar

branchenspezifische Lösungsansät ze präsentieren, die unsere

Anforderungen abdecken konnten. Das war definitiv ein Plus-

punkt gegenüber den anderen Anbie tern, die eigentlich nur ihre

Software bewor ben haben, ohne auf unsere individuellen

Anforderungen einzugehen.“ Nachdem wir mit verschiedenen

Anbietern gesprochen haben, war GOB der einzige Anbieter, dem

wir zugetraut haben, unsere Anforderungen umzusetzen.

Kein Laie denkt, dass Folien so variantenreich sein können. Luftpolsterfolien, Schaumfolien, Stretchfolien,

bedruckt, anti statisch, gefärbt, perforiert, kaschiert, mehrschichtig, als Rolle oder konfektioniert,

und das alles mit kundenindividuellen Abmessungen produziert – die Variantenvielfalt ist nahezu unendlich.

IT&Production 6/2018

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IT&Production 6/2018

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Projektumsetzung/Nutzen

Die Umstellung verlief reibungslos. Nach dem Echtstart wurde das

Unternehmen eini ge Tage durch das Projektteam der GOB

un terstützt. „Wir waren selbst überrascht, wie problemlos das

alles lief“, gibt Pauli zu. „In der Produktion hat‘s sofort funktioniert,

da hier die Eingabemasken besonders einfach gestaltet wurden.“

Überraschend für die Projektbeteiligten war die relativ kurze

Projektdauer. „Wir hatten von anderen Unternehmen gehört, dass

so ein Projekt bis zu drei Jahre dauern kann“, erklärt Pauli.

Die Einführung von unitop hin gegen war innerhalb von 18 Mona-

ten abge schlossen.

Die alten Varianten wurden bewusst nicht in das neue System

übernommen, son dern komplett neu angelegt. Jeder Anwen der

bei Oldenburg kann heute mithilfe von unitop Varianten

erstellen – sogar ohne Programmierkenntnisse. Damit dies

heute reibungslos funktioniert, wurden das Pro dukt-Knowhow

und die möglichen Varian tenausprägungen durch die Key-User

im un itop Variantengenerator parametrisiert. „Da unsere

Produkte individuell gefertigt werden und dadurch sehr varian-

tenreich sind, ist der Variantengenerator heute das Herzstück

un serer ERP-Software“, sagt Martin Pauli.

Neben dem Variantengenerator ist die Tou renplanung von ganz

besonderer Bedeutung für das Unternehmen. Die einzelnen

Touren wurden vor der Einführung von Microsoft Dynamics NAV

und unitop ohne Softwareun terstützung geplant. Heute erfolgt

dies kom plett digital. Dies bedeutet zum einen eine enorme

Zeitersparnis für die Sachbearbeiter im Bereich Logistik und

zum anderen die Reduzierung von Frachtkosten, da alle

Lie ferpositionen dem Versand in Echtzeit zur Verfügung stehen.

Fazit

Schon nach kurzer Zeit stellten sich die ers ten messbaren Erfolge

ein. Durch die Nut zung des Variantengenerators reduzierte sich

die Arbeitslast in der Arbeitsvorberei tung trotz steigenden

Auftragsvolumens um 1 1/2 Stellen. Hierdurch konnten die

Mitarbei ter sich anderen Tätigkeiten innerhalb des Unternehmens

widmen. Des Weiteren wurde der Ausschuss in der Produktion

um circa 10 Prozent reduziert. „Aufgrund der zeitnah zur

Ver fügung stehenden Auftragsdaten können wir heute viel

genauer planen,“ sagt Herr Pauli.

In drei Werken auf 30.000 Quadratmetern produziert Oldenburg

Kunststofftechnik GmbH hochwertige Folien aus Polyethylen -

und dies ausgehend vom Granulat bis hin zum fertig konfek -

tionierten Produkt.

Projektsteckbrief:

Projektlaufzeit 18 Monate•

Ablösung von diversen Insellösungen•

Drei Werke in Chieming mit insgesamt 31 Usern•

Einsatz Produktkonfigurator•

Abbildung der Tourenplanung•

Einführung DMS•

Zahlen, Daten, Fakten:

10 Prozent weniger Ausschuss als in den Jahren zuvor•

Verringerung der Arbeitslast in der Arbeitsvorbereitung um•

1 1/2 Stellen

Verwaltung von über 25.000 Artikeln•

Planung von über 5.000 Touren pro Jahr•

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IT&Production 6/2018

Im heutigen Zeitalter von Leitständen versuchen Unternehmen

durch noch detailliertere Planung ihre Liefertermine und Durch-

laufzeiten in den Griff zu bekommen – und scheitern angesichts

immer größer werdender Störgrößen in ihrer Planung. Fehlende

Transparenz, unrealistische Termine sowie der hohe Aufwand

charakterisieren oftmals die Turbulenzen im Bereich der Planung.

Genau hier setzt das von LF Consult entwickelte Produktions -

system PiT® -Produzieren im Takt an. Durch den Takt werden

die Arbeitspakete über die Ressourcen des Unternehmens

hinweg synchronisiert.

3Liter-PPS® das genial einfache PlanungswerkzeugIn einer übergeordneten Planung werden auf Basis der Takte

Ecktermine vorgegeben, innerhalb derer die Teams eigenver -

antwortlich die Reihenfolgenplanung Ihrer Aufträge durchführen

und auf Störungen reagieren können.

Viele namhafte Unternehmen haben die Taktorientierte Planung mit

dem 3Liter-PPS® bereits erfolgreich umgesetzt und dadurch ihre

Auftragsdurchlaufzeiten um bis zu 50% reduziert,•

Liefertermintreue auf über 98% gesteigert und•

Bestände um bis zu 30% reduziert.•

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„Kapazitätsplanung, die funktioniert!“LF CONSULT hat sich mit der Methode der »Taktorientierten Planung« und der Pla-

nungssoftware 3Liter-PPS® auf die Produktionsoptimierung im Umfeld der Einzel- und

Kleinserienfertiger spezialisiert. Durch den Ansatz der Taktorientierten Planung wird

Kapazitätsplanung machbar und sorgt damit für Transparenz und realistische Termine.

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Bild: LF Consult GmbH

Business-Software für Menschen… ist der Leitgedanke von COSMO CONSULT. Als Anbieter von

Microsoft-basierten Branchen- und Businesslösungen für Unter-

nehmen aus den Bereichen Fertigungsindustrie, Dienstleistung

und Handel denken wir unternehmerisch, handeln vorausschau-

end und streben ganzheitliche, praktikable und nützliche Lösungen

an, die möglichst einfach, schnell und sicher zu implementieren

und zu warten sind. Wichtig ist für uns, dass Software ein Werk-

zeug ist, das für Menschen gemacht ist. Und die Menschen

wiederum sind es, die den Erfolg eines Unternehmens ausmachen.

Daher bieten wir neben Implementierung und Systemmanage-

ment auch eine umfangreiche Palette an Beratungsleistungen,

die dafür sorgen, dass die Software im Unternehmen nicht nur

implementiert, sondern auch gelebt wird.

IT auf AugenhöheCOSMO CONSULT hat über 20 Jahre Erfahrung mit der Einfüh-

rung und Betreuung von Unternehmenslösungen. Unser Produkt -

spektrum umfasst neben ERP- und Branchenlösungen eine große

Palette an Speziallösungen, Business-Intelligence- und CRM-

Systemen sowie Office- und Portallösungen. Wir sehen es als

unsere Aufgabe, die Digitalisierung der Arbeitsplätze und Unter-

nehmensprozesse unter der Voraussetzung einer menschlichen

Technologie zu verwirklichen. COSMO CONSULT setzt dabei auf

die zukunftsweisende Microsoft Dynamics-Technologie.

Standorte: Berlin | Bielefeld | Dresden | Hamburg | Köln | Leipzig |

Magdeburg | Münster | München | Neumarkt in der Oberpfalz |

Nürnberg | Stuttgart | Würzburg

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COSMO CONSULT Gruppe

KontaktCOSMO CONSULT GruppeSchöneberger Straße 1510963 BerlinTel.: +49 30 343815-0www.cosmoconsult.com • [email protected]

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IT&Production 6/2018

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soft Dynamics ist eine

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prozesse in Dynamics AX

und Dynamics 365 for

Finance and Operations.

Es bildet die Grundlage

für die Testphase von

Implementierungen oder

Er weiterungen bestehender Systeme und reduziert so deren hohen

personellen und zeitlichen Aufwand erheblich.

Mit dem SMIT TestKit dokumentieren Unternehmen sowohl ihre

Testplanung und -durchführung als auch die Testergebnisse.

Damit bietet es eine ideale Unterstützung des gesamten Testma-

nagements und der Validierung GMP-konformer Prozesse.

Das SMIT TestKit gewährleistet eine frühzeitige und kontinuierli-

che Qualitätssicherung sowie hochwertigste Tests mit höchst

zuverlässigen Ergebnissen. So sorgt es für den schnellen Produk-

tivstart eines optimalen Dynamics-Systems.

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ner für Dynamics AX und Dynamics 365 for Finance and Operations.

Unsere Leistungen reichen von der ERP-Beratung über die System-

einführung sowie die Implementierung individuell zugeschnittener

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der die fachlichen und technischen Besonderheiten genau

kennt. Das speziell für Einzel-, Auftrags- und Variantenfertiger

konzipierte ERP-System ams.erp stellt Anwendern – vom

Vertriebler bis zum Service-Techniker – exakt die Informationen

bereit, die sie benötigen, um Projekte wirtschaftlich zu planen,

zu kalkulieren und zu steuern.

Mit der modernen, branchenorientierten Business-Software,

30 Jahren Erfahrung und dem Know-how aus über 1.000 reali-

sierten ERP-Projekten bietet ams.Solution seinen Kunden ein

Rund-um-Sorglos-Paket und unterstützt sie, sich für die Heraus-

forderungen der digitalen Welt optimal zu rüsten.

Das ERP-System und sein MehrwertDank des Informationsvorsprungs, den das moderne ams.erp

bietet, können Projektfertiger ihre komplexen Arbeitsabläufe sig-

nifikant beschleunigen. Dabei wird der aktuelle Projektfortschritt

abteilungsübergreifend sichtbar. Die Projektverantwortlichen

erkennen eventuelle Planabweichungen bereits im Ansatz. Sind

Liefertermine oder die Wirtschaftlichkeit eines Auftrags gefährdet,

lässt sich das Auftragsmanagement flexibel anpassen.

Die damit einhergehenden Konsequenzen sind absolut transparent:

Da die ERP-Software alle Arbeitsbereiche und Projekte miteinander

vernetzt, können die Verantwortlichen präzise einschätzen, wie

sich Änderungen sowohl auf den laufenden Auftrag als auch auf

alle übrigen Aufträge auswirken. Auf diese Weise erhalten Projekt-

fertiger ein machtvolles Werkzeug, mit dem sie den betriebs-

wirtschaftlichen Erfolg sämtlicher Aufträge sicherstellen.

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ReferenzenKundenstimmen, Anwenderberichte u.v.m. finden Sie unter

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In Zeiten von Industrie 4.0 und IoT spielt die Digitalisierung in Unternehmen eine immer wichtigere Rolle.

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Unterstützung bei Auswahl und Einführung!

Auswahl und Einführung eines ERP-Systems stellen für jedes

Unternehmen ein wichtiges Großprojekt dar, von dem alle Ab-

teilungen und Fachbereiche betroffen sind. Ein modernes und

integriertes ERP-System kann einen wesentlichen Beitrag zur

zukünftigen Entwicklung des Unternehmenserfolgs leisten.

Was muss man in Zeiten der Digitalisierung dabei zusätzlich

beachten? Wie stelle ich den vorhandenen Digitalisierungsgrad

fest? Welche Schritte bringen am ehesten spürbaren Nutzen?

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genen Jahren bundesweit rund 250 ERP-Auswahlprojekte bei

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Nach einem Digitalisierungs-Check erstellen die Berater eine

übersichtliche Digitalisierungslandkarte, welche den Digitalisie-

rungsgrad der Hauptprozesse eines Unternehmens übersichtlich

abbildet. Diese Grundlage wird in einem Workshop zur Digitalisie-

rungs-Strategie der Unternehmensführung wieder aufgegriffen:

Mit einer gemeinsamen Strategie geht man sicher in die Zukunft.

Eine Potenzialanalyse zeigt auf, welche Digitalisierungsschritte

den meisten Nutzen bringen.

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erfolgreiche Auswahl- und Einführungsprojekte, die den Zeit- und

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Auswahl und Einführung von Software in Zeiten der Digitalisierung. Im Mittelpunkt steht dabei meist das

ERP-System als wichtigste Datendrehscheibe. Die MQ result consulting AG unterstützt Unternehmen mit

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ERP und Digitalisierung:

Eine Digitalisierungslandkarte von MQ result consulting bildet eine gute Grundlage für anstehende Veränderungen

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IT&Production 6/2018

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mbH

IT&Production 6/2018

„Seit Jahren berät die cimdata software GmbH unsere Firma in allen PPS-Fragen. Ihren Rat und

ihre fach liche Kompetenz schätzen wir sehr. Ohne cimdata wäre unser Unternehmen nicht da, wo esheute steht. Unser Erfolg ist zu einem großen Teil

auch dem Engagement und der Beratung der cimdata software GmbH zu verdanken!“

Reiner Kiefer, Betriebs- und Fertigungsleiter C. Hübner GmbH

Page 29: ENTERPRISE RESOURCE PLANNING (ERP) - IT&Production€¦ · von Canias ERP vielleicht schon eher. Doka-Softwareentwickler Christoph Palmetsho-fer: „1995 mussten wir ein altes System

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Neben den hohen Ansprüchen

der Hersteller stellt auch die

zunehmende Globalisierung der

Produktion sowie die Abbildung

komplexer Logistikkonzepte die

Zulieferer der Automobilin dustrie

vor große Herausfor derungen.

Man arbeitet nach Rahmenauf-

trägen und -bestellungen, wobei

die Abwicklung über Liefer- und

Feinabrufe erfolgt. Lieferscheine,

Transport daten, Rechnungen sowie das Gutschriftver fahren

werden in Höchstgeschwindigkeit über EDI ausgetauscht.

Unsere Lösung BE-AutomotiveUnsere Branchenlösung BE-Automotive bildet alle gängigen

Geschäftsprozesse von Zulieferern ab – sowohl zwischen

Zulieferern und Herstellern als auch zwischen den Zulieferern

untereinander (1, 2, 3-Tier). Je nach Anforderung können Module

für die Auftragsabwicklung, Produktion, Logistik und Beschaf-

fung eingesetzt werden.

OEM-spezifische Prozesse als ErfolgskriteriumGrundlage für den Datenaustausch von BE-Automotive bilden die

Empfehlungen des Verbands der Automobilindustrie (VDA).

Die Besonderheiten der Automobilhersteller beim Datenaus-

tausch der Formate, seien es VDA, Odette oder EDIFACT,

sind ebenfalls berücksichtigt.

Die Basis: Microsoft Dynamics NAVMicrosoft Dynamics NAV, das Herzstück von BE-Automotive,

steht als Business-Software weltweit für unternehmerischen

Erfolg. Profitieren Sie von unserer jahrzehntelangen Erfahrung aus

vielen erfolgreichen Installationen bei namhaften Zuliefer-, Indus-

trie- und Handelsunternehmen und sichern Sie sich Wett -

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breite Palette weiterer branchenspezifischer Lösungen zugreifen.

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Bild: © AntonMatveev / Istock.com

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