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1 Newsletter No. 8 – April 2012 Deutsch-Malawische Gesellschaft German Malawi Association Inhalt: Vorwort der Vorsitzenden Christiane Bertels-Heering Politik: Malawi – Quo vadis? Wirtschaft: Malawis regionale Konfusion Kunst und Kultur: Praktikum beim Blantyre Arts Festival Aufwind für Tourismus in Malawi? Lights on in Malawi! Über ein Solarprojekt eines DMaG-Mitglieds Kolping-Workcamp in Malawi: vom 11.08.-08.09.2012 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde Malawis, auch wenn die Politik nicht zu unseren Aufgaben gehört, so haben wir uns doch dazu entschlossen einen Bericht über eine interessante Veranstal- tung über die politische Situation in Malawi aufzunehmen. Und dann geht es weiter mit ganz anderen Themen, die hoffentlich Ihr / Euer Inte- resse finden! Stichwort Interesse: Der Vorstand hat auf seiner letzten Sitzung beschlossen, dass die diesjährige Mitgliederversammlung am Samstag, den 20.Oktober 2012 in Berlin stattfinden wird. Bitte schon einmal vormerken! Gibt es Interesse an bestimmten Themen, Referenten, etc.? Nicht dass wir keine Ideen hätten, aber noch sind wir (relativ) frei in der Planung und können Wünsche und Vorschläge aufnehmen. Also bitte einfach melden! Das gilt im übrigen auch für Informationen für unsere homepage – sie wird nur durch unser aller Beteiligung lebhaft und interessant! Vorschläge sind also jederzeit willkommen! Nun viel Spaß bei der Lektüre, eine erholsame Osterauszeit und Frohe Ostern! Mit besten Grüßen Ihre Christiane Bertels-Heering Vorsitzende Deutsch-Malawische Gesellschaft e.V.

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Newsletter No. 8 – April 2012

Deutsch-Malawische Gesellschaft German Malawi Association

Inhalt:

• Vorwort der Vorsitzenden Christiane Bertels-Heering

• Politik: Malawi – Quo vadis?

• Wirtschaft: Malawis regionale Konfusion

• Kunst und Kultur: Praktikum beim Blantyre Arts Festival

• Aufwind für Tourismus in Malawi?

• Lights on in Malawi! Über ein Solarprojekt eines DMaG-Mitglieds

• Kolping-Workcamp in Malawi: vom 11.08.-08.09.2012

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde Malawis, auch wenn die Politik nicht zu unseren Aufgaben gehört, so haben wir uns doch dazu entschlossen einen Bericht über eine interessante Veranstal-tung über die politische Situation in Malawi aufzunehmen. Und dann geht es weiter mit ganz anderen Themen, die hoffentlich Ihr / Euer Inte-resse finden! Stichwort Interesse: Der Vorstand hat auf seiner letzten Sitzung beschlossen, dass die diesjährige Mitgliederversammlung am Samstag, den 20.Oktober 2012 in Berlin stattfinden wird. Bitte schon einmal vormerken! Gibt es Interesse an bestimmten Themen, Referenten, etc.? Nicht dass wir keine Ideen hätten, aber noch sind wir (relativ) frei in der Planung und können Wünsche und Vorschläge aufnehmen. Also bitte einfach melden!

Das gilt im übrigen auch für Informationen für unsere homepage – sie wird nur durch unser aller Beteiligung lebhaft und interessant! Vorschläge sind also jederzeit willkommen! Nun viel Spaß bei der Lektüre, eine erholsame Osterauszeit und Frohe Ostern! Mit besten Grüßen Ihre Christiane Bertels-Heering Vorsitzende Deutsch-Malawische Gesellschaft e.V.

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Malawi – Quo vadis?

Von Dr. Heiko Meinhardt

Der stellvertretende Vorsitzende der DMaG, Dr. Heiko Meinhardt, nahm als Privatperson am 16. Februar 2012 in Berlin als Referent an der Veranstaltung „Malawi-Quo vadis?“ teil. Diese wurde vom Berliner Afrikakreis der Initiative Südliches Afrika e.V. (www.inisa.de) und der Society for International Development (www.sid-berlin.de) im Afrika-Haus veranstaltet. Außerdem referierten der ehemalige Büroleiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Lilongwe, Samson Lembani, der gerade an der Universität Bochum ein Promotionsstudium absolviert, und der Generalsekretär der Deutschen Afrika-Stiftung, Jürgen Langen. Die Moderation übernahm Andreas Baumert von der INISA.

Malawi wird seit Ende 2010 von einer akuten, mittlerweile chronischen Devisenknappheit belastet, die weitreichende ökonomische Verwer-fungen zur Folge hat. So sind vor allem Diesel und Benzin knapp, die Stromversorgung häufig ein-geschränkt und importierte Güter nicht aus-reichend vorhanden. Das betrifft auch Medizin und Inputs für den kleinen Industriesektor. Diese wirtschaftliche Krise führte zu Protesten gegen die Regierung, fast ausschließlich in den Städten. Diese eskalierten im Juli 2011, als genehmigte friedliche Demonstrationen von Hooligans für Plünderungen und Brandstiftungen missbraucht wurden. Die Polizei, die derartige Gewalt im an-sonsten friedliebenden Malawi wohl nicht erwar-tet hatte, war völlig überfordert und reagierte panisch. Sie setzte scharfe Munition ein. Die erschütternde Bilanz: 19, wohl fast ausschließlich nicht an den Gewalttaten beteiligte Menschen ver-loren ihr Leben.

In meinem Vortrag ging ich zunächst auf die Gründe ein, die zu der Devisenknappheit und in

Folge zur Verschlechterung der Lebensbedin-gungen vor allem in den Städten (wo nur 17% der Bevölkerung leben) führten. Es ging sodann um das Krisenmanagement und um Lösungsansätze, um das Land kurzfristig aus der Krise herauszuführen sowie die Rolle, die die Geber dabei spielen (können). Noch wichtiger war die Frage der Umstrukturierung der Wirtschaft, um die immens hohe Abhängigkeit vom Haupt-exportprodukt Tabak mittelfristig deutlich zu ver-ringern. Somit verstand sich der Vortrag als kon-struktiv-lösungsorientiert. Es wurde dabei auch Wert auf den „malawischen Blick“ gelegt, um sich nicht ausschließlich an eurozentrischen Sichtwei-sen zu orientieren.

Samson Lembani brachte in seinem Vortrag sein Detailwissen (er war bis Ende 2011 in Malawi und damit im Zentrum des Geschehens) und Hinter-gründe über die Demonstrationen und Beweg-gründe der Zivilgesellschaft ein. Er betonte die Verbesserungen, die es nach den schrecklichen Ereignissen im Juli 2011 gegeben habe, und for-derte die Geber auf, auch die Budgethilfe wieder aufzunehmen, um die schwierigen Lebensbe-dingungen der Malawier zu verbessern.

Jürgen Langen trug mit wertvollen Beiträgen, zum Beispiel zu möglichen Alternativen zum Tabak, aber auch zu der umstrittenen Frage, ob der sudanesische Staatschef Bashir, der mit inter-nationalem Haftbefehl des Internationalen Straf-gerichtshofs gesucht wird, in Malawi während eines Gipfeltreffens der COMESA hätte verhaftet werden sollen.

Die Diskussion in dem mit über 50 Teilnehmern prall gefüllten Afrika-Haus verlief erfreulich aktiv. Der geplante Zeitrahmen der Veranstaltung wurde um über eine Stunde überzogen. Alle Gäste hielten bis zum Ende durch. Bereichert wurde die Diskussion zudem durch den Botschafter

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Malawis, Prof. Lamba, der mit drei seiner wich-tigsten Mitarbeiter erschienen war.

Insgesamt waren die Rückmeldungen, die die Referenten im Anschluss an die Veranstaltung erreichten, erfreulich positiv. Die DMaG hatte sich

bewusst nicht institutionell an der Veranstaltung beteiligt, da unser Anspruch ist, zwar auf Veranstaltungen mit politischen Themen hinzu-weisen und über solche zu berichten, nicht aber selbst auf diesem Gebiet in Erscheinung zu treten.

Malawis regionale

„Konfusion“

Von Ingmar Müller

Afrika ist ein Kontinent im Aufbruch – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch. In den vergangenen zwei Jahrzehnten durchlebte der Kontinent einen regelrechten Schub an Neu- oder Wiedergründungen von Regionalorganisationen. Dies ist umso bemerkenswerter, weil die meisten afrikanischen Staaten „junge“ Staaten sind. Sie erhielten ihre Unabhängigkeit (Souveränität) zumeist erst im Laufe der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Malawi ist seit 1964 ein souveräner Nationalstaat. Wie viele andere Staaten Afrikas suchte das Binnenland Malawi nach Möglichkeiten poli-tischer, später vor allem aber auch wirtschaft-licher Kooperation. Malawi ist momentan unter anderem Mitglied der

- Südafrikanischen Entwicklungsgemein-schaft (SADC) und gehört weiterhin zum

- Gemeinsamem Markt für das Östliche und Südliche Afrika (COMESA) und zur

- Afrikanischen Union.

Die SADC wurde 1980 gegründet. Mitglieder sind im Wesentlichen alle afrikanischen Staaten südlich des Äquators. Momentan haben sich nahezu alle 14 Mitglieder auf die Schaffung einer Freihandelszone geeinigt. Kern dieses Abkom-mens ist, dass Zollschranken auf gehandelte Güter

reduziert oder vollständig aufgehoben werden. So können z. B. landwirtschaftliche Produkte über die Häfen an der afrikanischen Ostküste günstig nach Malawi eingeführt werden. Obwohl sich die Staaten offiziell auf diese wirtschaftliche Zusam-menarbeit geeinigt haben, dominieren immer noch nationale Interessen. In der Praxis muss sich die Freihandelszone erst noch bewähren.

Neben der SADC ist Malawi zudem Mitglied von COMESA. Diese 1994 gegründete Organisation umfasst derzeit 20 Mitgliedsstaaten von Nordafrika (Ägypten) bis ins südöstliche Afrika (Simbabwe). Malawi bildet hierbei die östliche Grenze, da Tansania und Mosambik COMESA verließen, um Überschneidungen der Mitglied-schaft in anderen Organisationen zu umgehen. Wie auch die SADC hat die COMESA ein Freihan-delsabkommen zwischen den Mitgliedsstaaten initiiert. In der Praxis treten ähnliche Probleme auf wie bei der SADC: nationale Interessen stehen gemeinschaftlichen Rahmenbedingungen gegen-über. Malawis Mitgliedschaft in der SADC und bei COMESA sorgt regelmäßig für Handelsstrei-tigkeiten, so z.B. mit Tansania. Tansania verfügt mit Dar Es Salaam über einen der größten Häfen an der ostafrikanischen Küste. Viele Güter werden hier umgeschlagen und in die afrikanischen Bin-nenländer transportiert. Malawis Doppelmit-gliedschaft stellt sich hierbei oft als ein Han-delshemmnis denn ein Handelsvorteil dar. Gerade die Grenz- und Finanzbeamten sehen sich Proble-men gegenübergestellt.

Diese Konfusion – die im Übrigen auch in ande-ren Regionen Afrikas existiert – soll nach und

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nach durch ein Programm der Afrikanischen Union gelöst werden. Diese sogenannte Afrika-nische Wirtschaftsgemeinschaft (AEC) strebt eine Harmonisierung der unterschiedlichen Regional-organisationen an. Nach und nach will man Dop-pelmitgliedschaften abbauen und regionale Frei-handelsabkommen harmonisieren. Am Ende steht der Traum einer gesamtafrikanischen Freihan-delszone.

Dieses ehrgeizige Ziel hat neben ein paar Rückschlagen auch schon wesentliche Fortschritte gemacht. Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang die Mitgliedschaft von nahezu allen afrikanischen

Staaten in der Afrikanischen Union (AU). Diese Dachorganisation bringt die verschiedensten Völker und Nationen Afrikas an einen Tisch. Der politische Wille ist da, um den Ausspruch des französischen Ökonomen Frédéric Bastiat zu beweisen:

„Wenn nicht Waren die Grenzen überschreiten,

werden es Soldaten tun.“

Gemeinsamer Markt für das Östliche und Südliche Afrika (COMESA; eng. Common Market for Eastern and Southern Africa): Aktuelle Mitgliedstaaten (dunkelgrün) und ehemalige Mitgliedstaaten (hellgrün)

Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas (SADC; eng. Southern African Delevelopment Community)

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Kunst & Kultur in Malawi:

Das Blantyre Arts Festival

Von Dörte Steinert, Fotos © BAF

Der Tag vor meiner Abreise nach Lilongwe war aufregend. Die Prüfungen waren geschafft und ich freute mich, meine Bekannten und Freunde aus Malawi wiederzusehen. Es war nicht mein erster Aufenthalt in Malawi, aber diesmal für fast 6 Monate, eine neue Umgebung, neue Arbeit und neue Kollegen. Das ist schon etwas anderes als 3 Wochen am See zu entspannen. Das erste Wochenende hatte ich noch „frei“ und ich habe es erstaunlicherweise innerhalb kürzester Zeit geschafft, ein Haus zu mieten und die wichtigsten Einrichtungsgegenstände (ein Bett) zu besorgen. Und am Montagmorgen war dann mein erster Arbeitstag. Wie schnell das jetzt alles ging. Bis vor ein paar Wochen wusste ich ja noch nicht mal, wo ich mein Praktikum absolvieren sollte und jetzt stehe ich hier vor Shoprite in Blantyre und warte auf Thomas Chibambo, Gründer und Direktor vom Blantyre Arts Festival (BAF). Als „gute Deutsche“ war ich natürlich überpünktlich. Dann ging alles sehr schnell und innerhalb kürzester Zeit (ungefähr bis zum Mittagessen) fühlte ich mich als vollwertiges Mitglied vom BAF-Team 2011. Das Team waren Thom Chibambo, McArthur Matukuta, Ben N’goma und ich. Man mag es kaum glauben, aber wir waren ganze 4 Personen, die das Festival von 4 Tagen an 4 Standorten mit ca. 400 Künstlern (ca. 45 Gruppen) organisiert haben. Und bei meiner Ankunft waren es noch kanpp 4 Wochen bis zur großen Auftaktveranstaltung.

Das BAF ist eine gemeinnützige Organisation, die Kunst und Kultur in Malawi fördert. Es wurde 2009 vom Thomas Chibambo gegründet, er hat verschiedene Künstler verschiedener Kunstdis-ziplinen ausfindig gemacht und diese davon überzeugt, gemeinsam für BAF zu arbeiten. Vorher gab es nichts dieser Art in Malawi, was Musik, Theater, Poesie, Tanz und Visual Arts zusammen brachte. Doch das Festival ist nur der alljährliche Höhepunkt der Arbeit des BAF. Es bietet auch Workshops, Trainings und kulturelle Austauschprogramme an, um malawischen Künstlern die Möglichkeit zu geben, ihr Talent weiter zu fördern, neue Dinge zu erlernen und ihre Kunst auf einem größeren, internationalen Markt anzubieten.

Wie bereits erwähnt waren es noch knappe 4 Wochen bis zum Festival und bis dato hatte noch keine Werbung stattgefunden, d.h. in ganz Blantyre wusste noch niemand, dass das Festival wieder stattfinden würde. Doch nach dem ersten kurzen Schock und einem ungläubigen Blick (meinerseits) haben wir uns alle in die Arbeit gestürzt. Die Website wurde überarbeitet, eine Facebook-Fanseite erstellt, Werbematerial erstellt, gedruckt und verteilt sowie Radio- und TV-Spots auf den Weg gebracht. Während dieser Zeit haben noch einige neue Sponsoren und Partner gewinnen können, wir haben die letzten Verträge mit allen Künstlern abgeschlossen, uns um die Anreise, Unterkunft und Verpflegung der internationalen Künstler gekümmert, einen de-taillierten Ablaufplan des Festivals erstellt, Hilfs-personal für die Festival-Tage rekrutiert, hunderte von Interviews gegeben und und und…

Am Abend vor der Eröffnungsshow haben wir bereits erfolgreich und glücklich unseren dies-jährigen Stargast, Oliver Mtukudzi und Band aus Simbabwe, bei einem Empfang begrüßen dürfen.

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Am 6. Oktober 2011 startete dann gegen Mittag erfolgreich unsere BAF-Parade durch Blantyre, um auch die Letzten auf die Veranstaltung auf-merksam zu machen. Die Eröffnungsshow fand am Nachmittag statt und nach einleitenden Wor-ten des Ministers, unseren Förderern, Sponsoren und Partnern konnte das Festival so richtig beginnen.

Höhepunkt war am Abend dann natürlich unser Stargast Oliver Mtukudzi, der mit seiner Band in der Sportzentrum des College of Medicine spielte. Nach dieser erfolgreichen Eröffnung war ich nun mehr als gespannt, was die nächsten Tage noch so bringen würden und ich freute mich sehr darauf, die Gruppen und Künstler auf der Bühne zu sehen. Die Besetzung reichte von den Black Missionaries und Lucius Banda (siehe Foto unten ganz rechts) über Ethel Kamwendo Banda bis hin zu Sally Nyundo, Skeffa Chimoto, Grace Chingwa und viele mehr. Mit dabei waren natürlich auch

Agoroso, Ben M. Mankhamba und Giddes Chalamanda – der ein oder andere Leser kann sich vielleicht an den Auftritt des BAF Acoustic Trios 2011 in München, Berlin oder Hannover erin-nern (siehe Fotos unten).

Ein weiterer Höhepunkt neben dem Theater Festival, dem Kinderfestival, der Gospelshow und dem Music Crossroads –Wettbewerb, war die Poetry Africa Show, die Didier Awadi aus dem Senegal auf unsere Bühne gebracht hat. Aber die mit Abstand am besten besuchte Show fand am Sonntag im Warehouse statt: dort gaben sich das Who is Who der malawischen Musikszene auf der Bühne die Klinke in die Hand.

Und dann war das Festival auch wieder vorbei und ich fix und fertig. Doch nach ein, zwei Tagen Schlafnachholen war ich wieder fit und konnte mit der Festivalnachbereitung und der Vorbe-reitung für 2012 beginnen. Es wurden Berichte für unsere Sponsoren und andere Partner geschrie-ben, Dankesschreiben verfasst und verteilt, eine ausführliche Evaluation durchgeführt, eine Stra-tegie für die kommenden Jahre entwickelt und vieles mehr.

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Ich habe in Blantyre und mit dem BAF-Team sechs wundervolle Monate verbracht und finde es heute unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist. Ich habe sehr viel gelernt und neue Erfah-rungen gemacht.

Das Festival 2012 findet vom 5.-7. Oktober wieder in Blantyre statt. Falls unter Ihnen jemand zu dieser Zeit in Malawi sein sollte – bitte lassen Sie es sich nicht entgehen, das BAF zu besuchen. Oder noch besser: Falls Sie oder Ihre Organisation Interesse an einer Zusammenarbeit haben, setzen Sie sich bitte mit dem Team in Verbindung. Das BAF bietet auch ganzjährig die Möglichkeit, als Freiwillige/r dabei zu sein oder ein Praktikum zu absolvieren.

Zu guter Letzt gilt mein besonderer Dank der Deutsch-Malawischen Gesellschaft, die mir den

Kontakt zum Blantyre Arts Festival schließlich erst vermittelte.

Ansprechpartner:

McArthur Matukuta, Festival Coordinator Blantyre Arts Festival Private Bag 165, Blantyre, Malawi Telefon: +265 (0)999 886/ +265 (0)888 366307 E-Mail: [email protected] Internet: www.blantyreartsfestival.org

Dörte Steinert studierte Public Management an

der Hochschule für Technik und Wirtschaft

(HTW)/ Hochschule für Wirtschaft und

Recht(HWR) in Berlin und absolvierte im Rah-

men ihrer Abschlussarbeit das sechsmonatige

Praktikum in Malawi.

Aufwind für Tourismus

in Malawi?

Von Klaus A. Hess

Schon auf der Reisemesse CMT in Stuttgart, eine führende Publikumsmesse, im Januar 2012 waren die Repräsentanten für Malawi fast aus dem Häuschen: Bereits nach wenigen Tagen dieser einwöchigen Messe waren alle Prospekte und Info-Materialien vergriffen. Das hatte es bisher noch

nicht gegeben. Ebenso deutlich größer als bisher war die Nachfrage am Malawi-Stand während der weltgrößten Tourismus-Messe ITB Anfang März in Berlin.

Ein Grund dafür dürfte darin liegen, dass seit gut einem Jahr eine professionelle Agentur am Werk ist: AKOMASA heißt sie (www.akomasa.com), die Geschäftsführerin Barbara Zieme war zuvor viele Jahre für die südafrikanische Fluggesellschaft SAA in Frankfurt tätig.

Eine schön gemachte Broschüre auf Deutsch kann hier herunter geladen werden: www.visitmalawi.mw/Brochure/BrochureinGermany.pdf

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Lights on in Malawi!

Adaptierbares Solarprojekt des DMaG-Mitglieds „Hilfe für Malawi e.V., Riedstadt“.

Von Rainer Weiß

Das Thema Licht in der Dunkelheit ist ein generelles Problem Malawis. Mehr als 80 % der Bevölkerung lebt ohne Zugang zu Elektrizität. Al-ternative Energien wie Kerzen, Paraffin und Kerosin sind gefährlich, gesundheitsschädlich und belasten unnötig Budget und Umwelt.

Bei dem Thema „Lights on in Malawi!“ geht es uns als Verein zunächst um die Ausstattung der Außenstellen des Krankenhauses und der Lay Secondary School mit Solarlicht. Nur wenn ausge-bildetes Personal bereit ist, in entlegene Gegenden zu gehen, und Licht ist eine Voraussetzung, kann die gesundheitliche Versorgung und das Thema Bildung in ländlichen Regionen dauerhaft ge-währleistet werden. Im November 2011 hielt sich Vorsitzender Rainer Weiß für sechs Wochen in Malawi auf. Er trainierte Schüler zum Thema Solartechnik, montierte mit Ihnen eine Solarinstallation an einer Außenstation des Krankenhauses und initi-

ierte ein Pilotprojekt an der Schule zum Umbau von Petroleumlampen zu Solarlampen. Das Ergebnis ist die erste sich selbst finanzierende Solarstation dieser Gegend. Die Lampen werden alle 3 Tage mit Sonnenenergie gegen geringe Ge-bühr aufgeladen. Die Kosten für die Bevölkerung sind geringer, als daß, was sie sonst für Kerzen oder Paraffin ausgeben müssen. Sie haben zudem besseres Licht! Das Programm ist gewinn-orientiert aufgestellt, die Nachhaltigkeit ist gege-ben, ländliche Gegenden entwickeln sich, CO2-Werte werden reduziert, Schülern wird Know-how/Bildung vermittelt, die Gesundheitsbeein-trächtigung wird verringert! Die nächsten Schritte: Solarpanels installieren, Anzahl Lampen auf 1000 erhöhen, Ladezeiten verkürzen, Nachhaltigkeit gewährleisten, Projekte vor Ort sich selbst finan-zieren lassen. Ansprechpartner: Rainer Weiß Am schwarzen Ort 6, 64584 Biebesheim Telefon: +49 (0)6258 5598157 E-Mail: [email protected] Website: www.malawi-hilfe.de

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Workcamp in Malawi:

11.08. – 08.09.2012

Text und Fotos von

Gemeinsam mit den Menschen vor Ort arbeiten wir drei Wochen in Mzambazi und gewinnen Einblicke in das Leben in Malawi. Wir leben und arbeiten gemeinsam mit einer Jugendgruppe und sind voraussichtlich in einem Haus der Gemeinde untergebracht. Wir können auf den Feldern arbeiten und zum Beispiel bei der Aussaat und Ernte von Gemüse helfen, uns an Renovierungsarbeiten beteiligen oder uns in der Schule einbringen und mit den Kindern spielen. Durch Besuche bei den vor Ort gewonnenen Freunden, Ausflüge in die nähere Umgebung und durch das gemeinsame Einkaufen und Kochen lernen wir Malawi und dessen Bewohner kennen und erhalten tiefe Einblicke in die Lebensweise der Menschen vor Ort. Neben der Arbeit wird genügend Zeit bleiben, um sich auszutauschen und so mehr über die Kultur der Menschen in Malawi zu erfahren.

Die vierte Wochen steht uns zur freien Verfügung, um gemeinsam und auf eigene Kosten mehr von Malawi kennen zu lernen. So können wir zum Beispiel einen der Nationalparks oder den Malawisee besuchen.

Kosten und Leistungen

• Die Teilnahme kostet 1.430,- €.

(Inklusive Hin- und Rückflug Frankfurt am Main/Lilongwe, Transfer zum/vom Projekt, Unterkunft und Verpflegung im Projekt, Projektleitung, Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung, Workshop Malawi. Erwerb des Kompetenznachweis International möglich.)

• Workshop Malawi in Köln/ Bonn vom 13.07.-15.07.2012

• Voraussetzungen: englische Sprachkenntnisse, mind. 18 Jahre, gültiger Reisepass

Ansprechpartner: Kolping Jugendgemeinschaftsdienste Projektleitung Sammy Ruppel Telefon: +49 (0)221/20701-138 Fax: +49 (0)221/20701 Mobil: +49 (0)189/9221726 E-Mail: [email protected] Website: www.kolping.de/jgd

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Impressum V. i. S. d. P.:

Deutsch-Malawische Gesellschaft e.V. Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin Vertreten durch die Vorsitzende, Tel.: 030 28874899 Frau Christiane Bertels-Heering, Fax: 030 28874891 E-Mail: [email protected] Internet: www.d-ma-g.de

Spendenkonto: Deutsch-Malawische Gesellschaft e.V. Konto-Nr.: 5706809 Sparkasse Göttingen Bankleitzahl: 260 500 01