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Deutsch perfekt is an ideal blend of professional journalism and successful language training. Interesting texts and topical issues provide important insights into life in Germany, Austria and Switzerland, and at the same time form the backbone of Deutsch perfekt's unique language service.
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L E A R N G E R M A N | E S T U D I A R A L E M Á N | A P P R E N D R E L’A L L E M A N D | I M PA R A R E I L T E D E S CO | N AU K A N I E M I E C K I E G O | У Ч И М Н Е М Е Ц К И Й | A L M A N C A Ö G R E N M E K
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Neue Serie
Die Deutschen:
Anatomie
einer Nation
Welche sind am romantischsten?
Weihnachts-märkte
Sprachtandems & Co.
Wie Sie zusammen
mit anderen Deutsch
am besten lernen
Albrecht Dürer
Kunst-Genie
der Renaissance
Sprache & Service
2 Beruflich telefonieren
2 Einladungen schreiben
2 Viele Übungen
Auf den jungen Seiten:
Wie Stars heute
zur Schule gehen
01_DP_Titel_12-13_ok.qxd 30.10.13 10:20 Seite 1
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© 2010 Grubbe Media GmbH
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FRAGEN
Auf dem Flohmarkt hast du sehr billig
einen schönen Bildband über Berlin
gekauft. Du erzählst einem Freund:
„Schau mal, dieses Buch hat nur …
Euro gekostet.“
a) ein
b) einen
c) einer
Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin?
a) 010
b) 040
c) 030
FRAGENAuf dem Flohmarkt hast du sehr billig einen schönen Bildband über Berlin gekauft. Du erzählst einem Freund: „Schau mal, dieses Buch hat nur … Euro gekostet.“ a) ein
b) einenc) einer
Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin?a) 010b) 040c) 030
FRAGEN
Bei den Internationalen Filmfestspielen
Berlin entscheidet eine internationale
Jury, … den ersten Preis – den Golde-
nen Bären – bekommt.
a) wer
b) wessen
c) was
Wie heißt das bekannteste Drama von
Gotthold Ephraim Lessing, der in den
1750er-Jahren als Publizist in Berlin
lebte?
a) „Faust“
b) „Maria Stuart“
c) „Nathan der Weise“
Person, die sehr gute Kenntnisse
auf vielen Gebieten und viel Erfahrung hat
ANTWORTENa) wer„Wessen“ ist ein Fragewort im Genitiv.
Das Fragepronomen „was“ fragt nach
einer Sache.
c) „Nathan der Weise“ Lessing war einer der wichtigsten
Dichter der deutschen Aufklärung.
Die Ringparabel zum Verhältnis der
drei monotheistischen Religionen
aus „Nathan der Weise“ ist einer
der wichtigsten Texte dieser Epoche.
hier: Epoche zwischen 1600 und
1800 in Europa, in der rationales Denken und Tun
zum Ideal wurde
kurze, symbolische
Geschichte von einem Ring, die dem Leser eine
Moral zeigt
Berlin_Fragekarten 2
E5
44 | Tiergarten
Der vom Barock und der italie-
nischen Renaissance inspirierte
Dom ist eine der wichtigsten protestantischen Kirchen in Deutschland. Er wurde 1905 eingeweiht. Auch vorher gab
es auf dem Areal am Lustgarten
schon eine Kirche. In der Gruft
des Doms liegen viele Mitglieder
der Monarchenfamilie der Hohenzollern. Heute finden im
Berliner Dom oft auch kulturelle
Veranstaltungen statt.
hier: in einer neuen Kirche zum ersten
Mal einen Gottesdienst feiernreligiöse Feier, vor allem in
der christlichen Kirche)Ort, meistens unter einer Kirche,
wo die Toten liegen
3 | Berliner
Dom
H4
2011 12
Sie reisen mit dem Intercity-
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Editorial
ExportnationWie viel Deutsches finden Sie in Ihrem Land? Autos? Wahr-
scheinlich. Maschinen? Wahrscheinlich. Die Exportnation
Deutschland ist aber noch viel kreativer. Sie versorgt die Welt
nicht nur mit rund 2000 Oktoberfest-
Kopien. Auch die so typisch deutschen
Weihnachtsmärkte finden außerhalb
Deutschlands immer mehr Freunde.
Warum gehen jedes Jahr Millionen von
Menschen auf diese Märkte? Das hat unser
Reporter Marcel Burkhardt am Beispiel
Mainz untersucht – und für seine Repor-
tage (ab Seite 14) die Weihnachtsmarkt-
Besucherin Tonja Miljanic begleitet. Die
26-Jährige hat mit der Veranstaltung nur ein Problem: „Die
Magie ist zu früh vorbei.“
Im Exportgeschäft waren die Deutschen schon vor 500 Jah-
ren aktiv. So schickte der Renaissance-Künstler Albrecht Dürer
(1471- 1528) Helfer auf internationale Messen und verkaufte
seine Bilder in ganz Europa. Eine eindrucksvolle Ausstellung in
Frankfurt am Main zeigt jetzt einen großen Teil seiner Werke.
„Dürer ist ein Kosmos“, hörte Marian Berr bei seinem Besuch im
Frankfurter Städel Museum. Stimmt: Der Nürnberger ist viel mehr
als ein Künstler. Er schrieb zum Beispiel das erste deutsche
Mathematikbuch – das Universalgenie versuchte, mit geometri-
schen Methoden die menschliche Anatomie zu verstehen (ab
Seite 62).
Apropos Anatomie: „Anatomie einer Nation“ nennen wir eine
neue Serie, die mit diesem Heft beginnt. Wie gehen die Deut-
schen durchs Leben? Was macht sie glücklich? Wie arbeiten sie?
Wie wohnen sie? Unterschiedliche Autorinnen und Autoren
geben in den kommenden Monaten Antworten auf Fragen wie
diese. Im ersten Teil schreibt die Journalistin Annett Zündorf
über den Start ins Leben (ab Seite 48).
Zum Jahresende möchte ich Sie
wieder auf unseren Jahresindex
hinweisen. Darin finden Sie die
wichtigsten Themen aller Hefte aus
diesem Jahr. Den Index 2013 kön-
nen Sie jetzt von unserer Website
herunterladen: www.deutsch-
perfekt.com/produkte/downloads.
vers¶rgen m“t hier: liefern; bringen
begleiten mitgehen; mitkommen
das Exp¶rtgeschäft, -e ≈ alle wirtschaftlichen Aktivi -täten im Export
die M¡sse, -n hier: Ausstellung, auf der neueProdukte gezeigt werden
eindrucksvoll toll; so, dass es gut gefällt
das W¡rk, -e hier: Produkt eines Künstlers
apropos … franz. ergänzend zum Thema …
h“nweisen auf hier: informieren über
her¢nterladen aus dem Internet holen und aufdem PC speichern
der Ch¡fredakteur, -e Chef von allen Journalisten beieiner Zeitung oder Zeitschrift
12/13
Jörg WalserChefredakteur
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4
Die Themen des Monats Dezember 2013
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LEICHT
LEICHT
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LEICHT
SCHWER
SCHWER
SCHWER
SCHWER
SCHWER
SCHWER
MITTEL
MITTEL
MITTEL
MITTEL
MITTEL
MITTEL
6 Mein Deutschland-Bild Angelika Warmuth über Wasservögel im Winter
8 PanoramaNeues, Namen und Zahlen
22 Ja oder Nein?Streit-Thema: Wildtiere in Zoos verbieten?
24 Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
28 Kuriose FirmaDas Insekten-Imperium von Irsingen
51 Weltliteratur Elfriede Jelinek und dominante Mütter
52 Ein Bild und seine GeschichteVor 50 Jahren: ein sehr spezielles Weihnachtsgeschenkfür die Berliner
54 Mein erster MonatAhmad Hassan in Planegg
56 Der Blick von außenWladimir Kaminer über Feiertage und den Führerschein
58 Im Interview: Harald MartensteinDer Autor über Liebe und Horror an Weihnachten
61 ReisetippsSamedan • Regensburg • Burg Vischering
66 Kulturtipps Kino • Konzert • Ausstellung • Theater • Hörbuch •Buch
68 Kolumne Alia Begisheva über das Schwein
69 Nächsten Monat… in Deutsch perfekt
70 D-A-CH-MenschenEine von 98 Millionen: Was denkt Angela Kosi?
Das war 2013 • Wo Stars zur Schule
gehen • Weihnachtsbäume • RätselDie jungen Seitenvon Deutsch perfekt
Weihnachts-märkte
In der dunklen Jahreszeit sind sieOasen der Gemütlichkeit: die Weih-nachtsmärkte. Bei klassischer Weih-nachtsmusik, heißen Getränken und
gutem Essen steigt dort die Freude aufdas Fest. Woher kommt diese typisch
deutsche Tradition? Und welche Märk-te sind am romantischsten?
Alleine lernt man nicht so gutwie im Team. Das gilt auch fürDeutschlerner. Welche Möglich-keiten gibt es außer dem klassi-schen Sprachkurs noch? Die Ant-wort: viele. Aber für wen ist wel-che Variante die beste?
32
14
PLUS
PLUS
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MITTEL
MITTEL
Er war einer der wichtigsten Künstler der Renaissanceund der Reformation: Albrecht Dürer. Für viele ist erein Universalgenie, das sich auch für Technik undMathematik interessierte. Jetzt zeigt eine Ausstellungeinen großen Teil seiner Bilder.
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Zusammenbesser lernen
Albrecht DürerSCHWER
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SCHWER
SCHWER
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In diesem Heft: 15 Seiten Sprache & Service
32 Zusammen lernenTeamplayer verstehen mehr
35 Wörter lernenIm Busbahnhof
36 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten
37 Schreiben • Sprechen • VerstehenEine Einladung per Mail schreiben • Bildbeschreibung •Ausdrücke und Redewendungen mit „gut“ Sammelkarten
39 Raten Sie mal! • ComicRätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis
40 GrammatikFragesätze
42 Deutsch im Beruf Am Telefon
44 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?
45 StarthilfeExtra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch
Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern
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¢
, ¿er
lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen
Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie Texte
mit diesem Symbol hören. Diesmal:
17 WeihnachtsmärkteThüringer Bratwurst in Birmingham
64 Albrecht DürerDas Universalgenie
6 Unterricht für die VampirschwesterEine Schule im Internet
Deutsch perfekt Audio: der Trainer fürHörverstehen und Aussprache, auf CD oderals Download (siehe Seite 19).
Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zudiesen Artikeln können Sie Texte und Übungenauf Deutsch perfekt Audio hören.
Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungenund Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr(siehe Heftrückseite).
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Kundenservicewww.spotlight-verlag.deTel. +49 (0) 89/8 56 [email protected] +49 (0) 89/8 56 81-159
PLUS
LEICHT SCHWERMITTEL
LEICHT
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LEICHT
MITTEL
MITTEL
MITTEL
MITTEL
MITTELSCHWER
LEICHTMITTELSCHWER
LEICHTMITTEL
LEICHTMITTEL
PLUS
PLUS
PLUS
Lernen mit -Produkten
Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
GER Gemeinsamer europäischer
Referenzrahmen
Texte auf Stufe B1 des GER
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Von der Geburt bis zum Tod – diegroße neue Serie über die Deutschen:Wie leben sie? Wie arbeiten sie?Wovon träumen sie? Im ersten Teil:
Wie starten dieDeutschen insLeben?
48 Anatomie einerNationMITTEL
SCHWER
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Jedes Jahr müssen die Schwäne der Als-ter in Hamburg umziehen. Im Winter gibt
es nämlich Eis auf der Alster – schlecht fürdie Vögel. Also leben sie in den kaltenMonaten auf dem Eppendorfer Mühlen-teich. Eine Pumpe hält diesen See eisfrei.
Olaf Nieß organisiert die ganze Aktion.Er ist der Schwanenvater der Stadt. DiesenJob gibt es in Hamburg schon seit 1674. DieMenschen hier lieben ihre Schwäne nämlichund wollen nicht, dass ihnen etwas Schlim-mes passiert. Deshalb rufen sie Nieß auch,wenn ein Schwan verletzt ist. Er weiß, wasdann zu tun ist. Sein Vater hat diesen Jobauch lange Zeit gemacht. So hat Nieß schonals Kind viel Kontakt zu Schwänen gehabt.
Wenn der Schwanenvater und seineHelfer die Schwäne für den Umzug zusam-mentreiben, haben sie viel Publikum:Schulkinder, Touristen, Leute, die einkaufen– und natürlich die Medien. Fernsehen,Radio, Zeitungen und Onlinemedien berich-ten jedes Mal. Viele dieser Vögel sind schonoft umgezogen. Nur für die jungen Schwä-ne ist es das erste Mal. Auf meinem Fotosind sie noch ganz grau. Im Frühling dür-fen alle wieder zurück auf die Alster.
der Schwan, ¿e großer, weißer Wasservogelmit langem Hals
die [lster Fluss in Hamburg undSchleswig-Holstein
der Mühlen- hier: kleiner See: Er war Teilteich, -e von einer Mühle.(die Mühle, -n Haus: Dort wird Mehl ge-
macht; das funktioniert mit der Energie von Wasser.)
(das Mehl weiße Substanz aus Pflanzen:Aus ihren Früchten machtman z. B. Brot.)
die P¢mpe, -n hier: Gerät: ≈ Es bringt Luft insWasser, sodass es nicht ruhigbleibt.
eisfrei h„lten hier: machen, dass ... ohneEis bleibt
der }mzug, ¿e Wechseln des Wohnortes
zus„mmentreiben hier: Tiere z. B. durch Rufenmotivieren, an einem speziel-len Ort zu einer Gruppezusammenzukommen
ber“chten informieren
Fotografin: Angelika Warmut
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712/13
FOTOS: PICTU
RE ALLIANCE; PRIVAT
Mein Deutschland-Bild
LEICHT
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8 12/13
Tipp des MonatsWLAN kostenlos
An immer mehr Orten in vielen Städten kann man kostenlos im Inter-
net surfen. In Berlin und München hat die Firma Kabel Deutschland zum
Beispiel jeweils rund 200 Hotspots. Dort sind aber nur die ersten 30
Minuten gratis. Die Deutsche Bahn und die Deutsche Telekom bieten an
mehr als 100 Bahnhöfen kostenloses WLAN an. Auch dort gibt es ein Limit
von 30 Minuten. Genauso bieten viele Cafés und Restaurants ihren
Gästen WLAN an. Eine gute Übersicht über Hotspots in den deutsch -
sprachigen Ländern gibt es auf www.drahtlosunterwegs.de.
AUF DER BRÜCKE WOHNEN¢mbauen anders bauen; ändern(bauen hier: Wohnungen, Geschäfte
… machen)
nun jetzt
¶ffen hier: nicht sicher
WLAN KOSTENLOSjeweils hier: in jeder Stadt
gratis kostenlos
die Übersicht, -en hier: ≈ Liste
drahtlos unter- hier: ohne Kabelverbindungwegs (sein) ins Internet gehen
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
!
Originelles ProjektDie Simulation zeigt, wiedie Wohnungen auf, anund unter der Brücke
geplant sind
HessenAuf der Brücke wohnen
Dieses Projekt ist wirklich sehr speziell: Eine Firma will eine alte Autobahnbrücke in der
Nähe von Limburg (Hessen) radikal umbauen. Die Brücke über den Fluss Lahn soll dann
nicht mehr für Autos da sein. Die Firma will exklusive Wohnungen, Geschäfte, Büros und
Hotels daran bauen. Die Limburger sind sich nicht sicher, ob sie die Idee innovativ
finden – oder absurd. Sicher ist: Eine neue Brücke ist nötig. Sie wird auch schon an ande-
rer Stelle gebaut. Denn die mehr als 100 000 Autos und Lkw pro Tag sind zu schwer für
die alte Brücke. Ob aus ihr nun wirklich eine Wohnbrücke in exklusivem Design wird, ist
offen. Denn es fehlen noch Investoren.
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912/13
DIE DEUTSCHLANDKETTEdie Wahl, -en hier: das Wählen von
Politikern für dasParlament
die B¢ndeskanzlerin, Chefin der deutschen -nen Regierung
das G¶ld sehr teures Metall; hier:in goldener (gelber)Farbe
die Fahne, -n großes Stück Stoff inspeziellen Farben alsSymbol für eine Nationoder einen Verein
der G¶ldschmied, -e Mann: Er macht (meistens aus Gold) Schmuck.
(der Schm¢ck schönes Ding: Man trägtes z. B. am Finger oderam Ohr.)
normalerweise ≈ Das ist normal.
das Einzelstück, -e Stück: Das gibt es nureinmal.
die W¡rbung von: werben = versu-chen, ein Produkt sehrbekannt zu machen
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
Panorama
LEICHT
PolitikDie Deutschlandkette
Bei dem TV-Duell vor der Wahl hat Bundes-
kanzlerin Angela Merkel eine Kette getragen.
Die Farben: Schwarz, Gold und Rot. Die
Fahne Deutschlands hat zwar die Farben
Schwarz, Rot und Gold – trotzdem haben alle
sofort von der Deutschlandkette gesprochen.
Auf Twitter hat es nach wenigen Minuten einen
eigenen Account der Kette gegeben („Sie trägt
mich falsch! Ich bin doch nicht Belgien!“), später
konnte man in vielen Nachrichten etwas über sie lesen.
Gemacht hat sie Goldschmied Hans-Peter Weyrich aus Idar-Ober -
stein (Rheinland-Pfalz). Nach dem Duell haben viele bei ihm angerufen, die auch eine
Deutschlandkette haben wollten. Ein paar neue Ketten im gleichen Design hat er des-
halb auch gemacht. Aber das tut er nicht immer: Normalerweise macht Weyrich Einzel-
stücke. Die kostenlose Werbung für die Firma Weyrich hat der Goldschmied natürlich
trotzdem nicht schlecht gefunden. FOTO
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KrimisWer hat es getan?
Jedes vierte Buch, das in Deutschland verkauft
wird, ist ein Krimi. Besonders populär sind regio-
nale Krimis. Viele Leser finden es besonders inte-
ressant, wenn ein Kommissar in einer Region aktiv
ist, die sie gut kennen oder kennenlernen möch-
ten. Auch viele einfache Bücher für Deutschlerner
sind Krimis.
Es gibt verschiedene Krimifestivals, auf denen
Besucher nationale und internationale Autoren
treffen können. Oft werden dort auch Preise verlie-
hen. Der älteste und bekannteste Preis des Landes
ist der Deutsche Krimipreis.
Viele der erfolgreichsten deutschen Krimiautoren
sind Frauen: Charlotte Link aus Frankfurt am Main
(Das andere Kind) hat schon mehr als 20 Millionen
Bücher verkauft. Auch die Krimis von Andrea Maria
Schenkel (Tannöd) und Ingrid Noll (Die Apotheke-
rin) sind sehr populär.
Die Deutschen lieben Krimis auch im Fernsehen.
Besonders bekannt ist die „Tatort“-Serie, die
immer in einem bestimmten Bundesland spielt.
Auch viele Ausländer mögen sie: Alle 22 „Tatort“-
Folgen aus Hannover sind zum Beispiel in Estland,
Lettland und Litauen zu sehen. Frankreich interes-
siert sich für den „Tatort“ aus Kiel. Denn dort spielt
Sibel Kekilli („Game of Thrones“) mit, die auch
international bekannt ist.
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
EinkaufenRenaissance für
Dorfläden
Nur in wenigen kleinen Orten gibt es
Supermärkte oder wenigstens kleine
Lebensmittelgeschäfte. Aber nicht jeder
Dorfbewohner hat ein Auto – und alte
Leute sind oft nicht mehr mobil genug,
um dann mit dem Fahrrad in den nächs-
ten größeren Ort zu fahren. Deshalb orga-
nisieren immer mehr Dorfbewohner ihren
eigenen Dorfladen, zum Beispiel als
Genossenschaft. So sammeln sie das
Basiskapital für ein Ladenprojekt. Positiv
ist nicht nur der kurze Weg zum Einkau-
fen: Viele Kunden mögen Dorfläden mit
regionalen Produkten besonders. Auch
andere Dinge müssen nicht teurer sein als
im Supermarkt. Außerdem entstehen
durch die Läden neue Arbeitsplätze. Reich
wird man natürlich nicht. Trotzdem gibt
es aktuell wieder mehr als 200 Dorfläden
in Deutschland – und es werden jeden
Monat mehr.
UntersuchungNie bei der
Arbeit fehlen
Wer möchte an einem kalten Dezember-
tag denn nicht gern im Bett bleiben?
Dumm, wenn da der Wecker klingelt, und
die Arbeit wartet. Vielleicht doch lieber im
Bett bleiben? Die meisten Deutschen ste-
hen trotzdem auf. Das hat das Meinungs-
forschungsinstitut GfK jetzt in einer
Untersuchung für die Welt am Sonntag
festgestellt: Deutsche fehlen selten ohne
Grund bei der Arbeit. So haben fast 50
Prozent noch nie blaugemacht. Bei 36
Prozent ist es länger als ein Jahr her.
Dabei gibt es große Unterschiede zwi-
schen Ost und West: In Ostdeutschland
haben nur 44 Prozent schon einmal ohne
Grund bei der Arbeit gefehlt – im Westen
53 Prozent. Auch beim Alter gibt es Unter-
schiede: Unter jungen Leuten sind mehr
Blaumacher. Von den 20- bis 29-Jährigen
sind 74 Prozent schon einmal zu Hause
geblieben. Bei den 50- bis 59-Jährigen
haben 49 Prozent gesagt, dass sie noch
nie blaugemacht haben.
Lesehit KrimiJedes vierte Buch ist
ein Kriminalroman
WER HAT ES GETAN?der Kr“mi, -s kurz für: Kriminalroman(der Roman, -e lange, fiktive Erzählung)
der Preis, -e hier: Ding oder Geld: EinGewinner bekommt es.
verliehen Part. II von: verleihen =hier: bei einer Feier geben
erf¶lgreich mit viel Erfolg(der Erf¶lg, -e ≈ positives Resultat)
der Tatort, -e Ort eines kriminellen Tuns
best“mmte (-r/-s) hier: andere (-r/-s); so,dass sich der Ort ändert
das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalisti-schen Republik
die F¶lge, -n hier: Teil einer Serie imFernsehen
NIE BEI DER ARBEIT FEHLENder W¡cker, - Uhr: Sie klingelt laut, um
zu wecken.
das Meinungsfor- Institut: Dort untersuchtschungsinstitut, -e man, was die Leute über
ein Problem denken.
f¡ststellen hier: durch Untersuchun -gen Informationen finden
s¡lten hier: fast nie
der Gr¢nd, ¿e hier: Motiv: Warum kommtman nicht zur Arbeit?
blaumachen ohne Motiv nicht zurArbeit gehen
… her sein vor … gewesen sein
dabei hier: ≈ auch, wenn
RENAISSANCE FÜR DORFLÄDENder D¶rfbewohner, - Person: Sie wohnt in
einem Dorf.
die Gen¶ssen- ≈ Verein; Organisationschaft, -enentstehen hier: gemacht werden
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1112/13
3 FragenKinder, Kinder!
Sonja Pinto (61) arbeitet beim Verein Zuckermark in Wall-mow (Brandenburg). Sie kümmert sich um die vielen Kinder: 70 der 320 Einwohner sind unter 18.
In Deutschland gibt es zu wenig Kinder. Warum ist dasin Wallmow anders? 1990 sind viele junge Leute aus Nord und Süd, Ost undWest nach Wallmow gekommen. Sie haben 1995 den Verein Zuckermark mit einer Grundschule, einem Kinder-garten und später einer Jugendkunst-schule gegründet. 2012 hat der Baueines neuen Kindergartens begon-nen, weil mehr junge Familienin die Region kommen. Wall-mow ist zu einem Bildungs-standort geworden und hateine sehr gute Infrastruktur.
Aber ziehen die Menschennur wegen der guten Kinder-betreuung nach Wallmow?
Natürlich nicht. Es gibt hier auch andere tolle Projekte. Wirhaben Biolandwirte, Biogärtner, ein Lokal – alles, was zurLebensqualität junger Leute auf dem Land gehört. Esmöchten auch immer mehr Familien zu uns ziehen. Aberwir haben leider keinen Platz mehr. Am Anfang war esnatürlich auch etwas schwierig: Die Einwohner von Wallmow waren skeptisch. So viele Fremde in ihrem Dorf.Aber jetzt sind alle froh über die positive Entwicklung.
Interessieren sich Politiker für Wallmow?Wallmow ist wirklich ein besonderes Dorf
in der Region mit vielen motiviertenMenschen. Leider interessieren
sich die Politiker nicht sehr fürdas, was wir hier andersmachen. Das finde ich natürlichschade. Aber vielleicht ändertsich das bald. Denn die positive
Entwicklung, die wir hier haben,kann auch an einem anderen Ort
passieren.
ZahlenspielMusik
104 Millionen Tonträger hat die Musikindustrie 2012 in Deutschland verkauft. Davon waren eine Million Vinyl-Schallplat-
ten – so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. Insgesamt haben die Deutschen 1,5 Milliarden Euro für Musik ausgegeben,
zum Beispiel 115 Millionen für Musikdownloads. Sehr populär sind Songs in deutscher Sprache: Auf sieben der zehn meist-
verkauften Alben haben die Sänger auf Deutsch gesungen. Besonders gern hören die Deutschen Rockmusik (47 Prozent).
Aber auch Klassik ist in (23 Prozent). Der bekannteste klassische Komponist im Land ist der Österreicher Wolfgang
Amadeus Mozart – jeder zweite Deutsche kennt ihn. Auf Platz zwei ist Ludwig van Beethoven (36 Prozent), auf Platz drei
Johann Sebastian Bach (23 Prozent). Die meisten Schüler an den 922 Musikschulen lernen Klavier oder Gitarre. Die Block -
flöte ist hinter der Violine auf Platz vier. 61 Millionen Deutsche spielen kein Instrument. Ruhige Musik hilft Rindern: Sie
geben drei Prozent mehr Milch, wenn sie zum Beispiel Ludwig van Beethovens „Pastorale“ hören. Aber nicht nur Klassik
funktioniert: Auch „Everybody Hurts“ von R.E.M. war für die Tiere ein Hit.
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46FOTO
S: I
STOCK
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INKS
TOCK
(2)
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IVAT
Panorama
LEICHT
Populäres InstrumentAn Musikschulen stehtdie Geige auf Platz drei
MUSIKder Tonträger, - Medium zum Speichern
von Musik oder Sprache(z. B. CD, Kassette)
die Sch„llplatte, -n dünnes, rundes, schwarzesStück aus einer Plastikartmit Musik
“nsgesamt im Ganzenmeistverkauft in größter Menge verkauftder Sænger, - Mann: Er singt.das Klavier, -e Pianodie Bl¶ckflöte, -n Musikinstrument aus Holz
oder Plastik
KINDER, KINDER!die Jugendkunst- Schule für Jugendliche:schule, -n Dort lernt man, ästhetische
Dinge zu machen, z. B.Skulpturen oder Bilder.
gr•nden startender B“ldungsstand- Ort mit vielen Institutio-ort, -e nen: Dort kann man viel
lernenziehen ≈ umziehendie K“nderbetreu- hier: Kindergarten, Dorf-ung, -en schule …der Biolandwirt, -e Person: Sie stellt ökolo-
gisch Lebensmittel, z. B.Kartoffeln und Gemüseher, und/oder hat Tiere,z. B. Rinder und Schweine.
der Biogärtner, - Person: Sie stellt ökolo-gisch Blumen, Pflanzenund Gemüse her.
auf dem L„nd ↔ in der Stadtschwierig ↔ leichtdie Entw“cklung, -en Änderung einer Situationbes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s)
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12 12/13
a) Tennis-Legende Boris Becker. Nach derPublikation seiner neuen Biografie Das Leben ist
kein Spiel musste er sich für Anekdoten überseine Ex-Frau Barbara entschuldigen.
b) Faris Al-Sultan. Der bayerische Triathlet hatschon mehrere Male den Iron Man gewonnen. Hier
spricht er von seiner Motivation.
c) Der Sänger, Musikproduzent und SchauspielerHerbert Grönemeyer hat diesen Satz vor seiner
ersten US-Tour 2013 gesagt. Er war sich nämlich nicht sicher, ob viele Leute zu seinen
Konzerten kommen.
Lösung auf Seite 44
Wer hat es gesagt?
„Ich bin ein Masochist.“ WER HAT ES GESAGT?
mehrere (-r/-s) mehr als zwei
der Sænger, - Mann: Er singt.
der Schauspieler, - Mann: Er spielt im Film oderim Theater mit.
ENDE FÜR DAS HOTEL BOGOTAjüdisch von: Jude(der Jude, -n Person: Ihre Religion hat die
Thora als Basis.)
w¢rde erm¶rdet ≈ hat man ermordet(erm¶rden hier: nach einem genauen
Plan totmachen)
der Maler, - Person: Sie macht Bilder.
der Krieg, -e Streit zwischen Nationen
die Entnazifizie- offizielle Institution: Sie hatrungsbehörde die politische Aktivität eines
früheren Nationalsozialistengeprüft und ihm eineSanktion gegeben.
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
Boris Becker Faris Al-Sultan Herbert Grönemeyer
BerlinEnde für das Hotel Bogota
Das historische Wohnhaus in der Schlüter-
straße 45 in Berlin hat schon viel gesehen.
Besucher konnten dort in den 20er-Jahren
den jungen Jazzmusiker Benny Goodman
spielen hören. Die jüdische Modefotogra-
fin Else Neuländer-Simon („Yva“), die 1942
von den Nazis deportiert und ermordet
wurde, hatte im vierten Stock ihr Atelier.
Ihr bekanntester Schüler: Helmut Newton.
Nach der Deportation haben die Nazis in
dem Haus Bilder von Malern gesammelt,
die nicht zu ihrer Ideologie passten. Nach
dem Krieg hat Großbritannien dann eine
Entnazifizierungsbehörde in den Zimmern
eingerichtet. Seit 1964 ist das Wohnhaus
das Hotel Bogota. Viele bekannte Gäste
wie Udo Lindenberg und Keira Knightley
haben dort schon übernachtet. Jetzt ist
das vorbei. Das Hotel schließt, im Dezem-
ber werden die Möbel verkauft. Es hat
nämlich zu wenig Gäste gehabt – und der
Direktor konnte die Miete nicht mehr
bezahlen.
Im vierten Stock hatteHelmut Newtons Lehrerin
ihr Atelier.
Die Lichter gehen ausDas Berliner Hotel
Bogota muss schließen
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NiedersachsenDie Mumie von oben
Auf dem Dachboden seiner Großmutter hat ein zehnjähriger Junge eine Mumie gefunden. Sie
hat in einem Sarkophag gelegen und war bandagiert. Eine historische Sensation? Das haben
viele in Diepholz (Niedersachsen) gedacht. Experten haben nämlich eine Computertomogra-
fie der Mumie gemacht. Das Resultat: Das Skelett ist echt, vielleicht 2000 Jahre alt. Dann haben
die Archäologen die Mumie vorsichtig ausgewickelt – und konnten wieder nach Hause gehen.
Denn schnell war klar: Das Skelett ist aus Plastik, bei der Computertomografie konnten sie das
aber nicht sehen. Nur der Schädel ist echt. Aber auch er ist keine historische Sensation: Er ist
wahrscheinlich ein Präparationsschädel aus dem Medizinstudium.
DIE MUMIE VON OBENder D„chboden, ¿ Raum direkt unter dem
Dach
bandagieren hier: lange Stoffteile legenum
¡cht hier: ↔ imitiert; falsch
auswickeln hier: die Stoffteile wegma-chen
der Schädel, - Kopfskelett
der Präparations- Schädel: Man hat ein schädel, - spezielles Präparat daraus
gemacht.
OHNE VISUM REISENdie Wahl von: wählen
s“ch niederlassen an einen Ort gehen, umdort zu leben
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
Panorama
LEICHT
PässeOhne Visum reisen
Welcher Reisepass ist der beste für interna-
tionale Reisen? Menschen welcher Nation dürfen
am meisten Länder ohne Visum besuchen? Die
Züricher Firma Henley & Partner weiß die
Antwort: Auf Platz eins stehen Finnland, Schwe-
den und Großbritannien (173 Länder). Auf Platz
zwei Dänemark, Deutschland, Luxemburg und
die USA (172 Länder). Auf dem letzten Platz:
Afghanistan (28 Länder). Warum die Firma das
untersucht hat? Sie hilft reichen Menschen, sich
in einem Land ihrer Wahl niederzulassen. Und
die wollen natürlich wissen, ob der Pass in der
neuen Heimat praktisch ist.
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Gestempelte PässeWelcher ist der beste fürinternationale Reisen?
Sarkophag von DiepholzWas ist die Geschichtedieser Mumie?
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1512/13
Weihnachtsmärkte
%
Oasen der Lebensfreude
FOTO: PICTU
RE ALLIANCE/D
PA
n“chts zu suchen an einem Ort nicht haben “n sein dürfen/sollender Römer, - hier: Einwohner des his-
torischen Romsentstehen hier: gemacht werdendie Adv¡ntszeit Zeit von vier Wochen vor
Weihnachtenerleben hier: ≈ als Erfahrung
machens“ch die Augen die Hände auf die Augen reiben drücken und hin- und
herbewegen; hier auch:überrascht reagieren; nicht glauben, was man sieht
der [nblick hier: Sehen¢nter freiem H“mmel draußender T„nnenbaum, ¿e Baum, dessen kleine,
harte „Blätter“ auch imWinter grün sind
]s d„mpft. hier: Es steigt Dampf nach oben.
(der D„mpf, ¿e hier: warme Luft vomKochen und Braten, dienach oben steigt)
die Maroni, - runde, braune, hartesüdd., österr. Frucht von der Baumart
Kastanieder Glühwein, -e warmer Wein mit
Gewürzender St„nd, ¿e kleines Geschäft, oft nur
ein Tisch, auf einem Marktd¢ften gut riechen
Oh, diese kalten, dunklen, deutschen Winter – sie sind schreck-
lich! Wer die Wärme und das Licht liebt, der hat zwischen Novem-
ber und März nichts zu suchen in diesem Land. So haben das die
Römer vor 2000 Jahren gesehen. Zum Glück hat sich in der Zwischen-
zeit etwas geändert. Deshalb ist die kalte Jahreszeit in Deutschland
auch gar nicht mehr so schlimm. Ein wichtiger Grund dafür ist die
Liebe der Deutschen zur Gemütlichkeit und Romantik. Was daraus
entsteht, lässt sich in der Adventszeit im ganzen Land erleben.
Wer gerade noch durch windige Straßen gelaufen ist und dem
dabei sehr kalt wurde, der reibt sich beim ersten Anblick eines Weih-
nachtsmarktes die Augen. Gerade noch in der Eiswüste, jetzt ist da diese
lebensfreundliche Oase und darin im warmen Licht so viele glückli-
che Menschen. Sie lachen, reden, essen und trinken zusammen unter
freiem Himmel! In der Mitte des Platzes steht ein großer, geschmück-
ter Tannenbaum. Überall dampft es. Da werden Würste gebraten, dort
Äpfel und Maroni. Glühwein wird aus Tassen getrunken. An anderen
Ständen werden Schokofrüchte verkauft – und die Winterluft duftet.
In der dunklen Jahreszeit sind
sie Oasen der Gemütlichkeit: die
Weihnachtsmärkte. Bei klassischer
Weihnachtsmusik, heißen Getränken
und gutem Essen steigt dort die
Freude auf das Fest. Marcel
Burkhardt geht mit einem
großen Weihnachtsmarkt-Fan
auf Entdeckungstour.
In hellem LichtDer Weihnachtsmarktvor dem Dom in Mainz
MITTEL PLUS
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16 12/13
Tonja Miljanic liebt die Atmosphäre auf
den deutschen Weihnachtsmärkten. „Statt
in Cafés treffe ich meine Freunde in der
Adventszeit am liebsten auf dem Weih-
nachtsmarkt, einfach, weil die Atmosphä-
re dort besonders gemütlich ist“, sagt die
Studentin aus Mainz. Auf dem Weih-
nachtsmarkt der Landeshauptstadt von
Rheinland-Pfalz ist es an diesem Abend
vor allem eng. Das könnte jetzt Stress
geben – gerade in der Zeit vor Weihnach-
ten, die für viele besonders stressig ist.
Aber davon merkt man nichts! Weih-
nachtsmärkte machen die meisten Men-
schen ruhig und zufrieden. Vielleicht sind
der Grund dafür auch die klassischen
Weihnachtslieder, die überall gespielt
werden: „Alle Jahre wieder“, „Oh du fröh-
liche“ oder „Stille Nacht, Heilige Nacht“ –
das ganze schöne Repertoire, immer wie-
der. „Wenn ich meine Freunde hier treffe,
bin ich total entspannt und froh“, sagt
Miljanic. „Und wenn ich mal ein paar
Minuten auf ein Glas Glühwein warten
muss, weil so viele Menschen da sind … na
und?“, sagt die 26-Jährige und lacht.
„Hier ist es so schön, da bleibe ich gern ein
bisschen länger.“
Striezelmarkt in DresdenEs gibt viele Weihnachtsmärkte in Deutschland, aber keiner ist mit seinenfast 580 Jahren älter als der Dresdener Striezelmarkt, dessen Name von demberühmten Dresdener Christstollen, dem Striezel, kommt. Der Striezel wirdauf dem Stollenfest an alle Besucher verteilt. An mehr als 200 Ständen rundum die berühmte Frauenkirche gibt es außerdem die mit 14 Metern weltgröß-te Weihnachtspyramide und viel traditionelle Handwerkskunst aus dem Erz-gebirge zu entdecken.
verteilen geben
der St„nd, ¿e kleines Geschäft, oft nur ein Tisch, auf einem Markt
die H„ndwerkskunst, ¿e hier: Produkt, das nach alter Tradition mit Händen undWerkzeugen gemacht ist
das ]rzgebirge Gruppe von Bergen in Deutschland und der TschechischenRepublik
Weihnachtsmarkt in Rothenburg ob der TauberNeben dem Dresdener Weihnachtsmarkt gehört auch der Markt in der frän-kischen Kleinstadt Rothenburg ob der Tauber zu den ältesten und schöns-ten des Landes. Dort wird die Adventszeit schon seit mehr als 500 Jahrenmit dem Reiterlesmarkt gefeiert. Zu dem besonderen Namen gibt es einebesondere Geschichte: Das Reiterle ist wie der Weihnachtsmann eine Figur,die allen Menschen Freude und Glück bringen soll. Während des Marktesgeht das Reiterle durch die Straßen der Stadt, um den Menschen den Frieden zu geben, den sie in der Adventszeit suchen.
gehören zu ≈ Teil einer Gruppe sein
frænkisch von: Franken = Region in Bayern
die Adv¡ntszeit Zeit von vier Wochen vor Weihnachten
bes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s)
Die schönstenWeihnachtsmärkte
Kleiner Gendarm Dekorative Nuss -knacker sind auf
Weihnachtsmärktentypische Produkte
einfach ≈ hier: Der Grund dafür ist, ...
die L„ndes- hier: Hauptstadt eines Bundes-hauptstadt, ¿e landes(das B¢ndes- Teil von einer föderalistischenland, ¿er Republik)
heilig im christlichen Glauben beson-ders wichtig
entsp„nnt hier: ohne Stress; ohne großeSorgen
Na ¢nd? Wo ist hier das Problem? /Das ist doch egal.
´
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14-18+21-Weihnachtsmaerkte_1213.qxd 06.11.13 15:46 Seite 16
1712/13
XXXXXXX: DD
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EEEE RRRRR WW
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Miljanics Begeisterung für den Mainzer
Weihnachtsmarkt teilen viele. Laut einer
Umfrage der Fachhochschule Südwestfalen
können sich Weihnachtsmarktbesucher
am besten in Mainz, Wiesbaden, Karlsru-
he und Heidelberg in Feststimmung brin-
gen. Bekannter sind zwar große Märkte in
Städten wie München, Nürnberg, Hamburg
und Köln – aber gemütlicher finden es die
meisten Leute auf kleineren Märkten, so
das Ergebnis der Umfrage.
%
xxxx xxx xxxxxd ddd ddsdad dasasd rwerw wt
Weihnachtsmärkte
Thüringer Bratwurst in Birmingham
So populär Weihnachtsmärkte seit langer Zeit schon in Deutschland und Öster-reich sind, so neu ist die Adventsattraktion in der Schweiz. Aber auch in derAlpenrepublik kommen von Jahr zu Jahr mehr Besucher auf die Märkte.
Inzwischen haben die Deutschen ihre Weihnachtsmärkte auch in andereLänder exportiert, wo sie ein Bild von Gemütlichkeit und Romantik vermitteln.Besonders populär sind sie in Großbritannien. In London, Edinburgh, Glasgow,Leeds, Nottingham und Manchester sind die deutschen Weihnachtsmärkte inner-halb weniger Jahre zu großen Publikumserfolgen geworden. Auch die Briten lie-ben Thüringer Bratwurst und mögen es, draußen ein Glas Glühwein zu trinken –auf dem Weihnachtsmarkt ist das ausnahmsweise erlaubt.
Den größten Weihnachtsmarkt außerhalb Deutschlands gibt es in Birming-ham, der zweitgrößten Stadt Großbritanniens. Dort, in der Partnerstadt vonFrankfurt am Main, begann 1997 auch die Export-Erfolgsgeschichte. Die Premie-re war als einmaliges Projekt der Partnerstädte gedacht. Inzwischen kommenrund drei Millionen Besucher jedes Jahr dorthin, wo ihnen deutsche VerkäuferBier, Süßes, Bratwurst und Spielzeug „made in Germany“ verkaufen.
die Bratwurst, ¿e gegrillte Wurst
die Adv¡ntsattraktion, -en spezielle Sehenswürdigkeit in der Adventszeit(die Adv¡ntszeit Zeit von vier Wochen vor Weihnachten)
verm“tteln hier: zeigen
der Glühwein, -e warmer Wein mit Gewürzen
ausnahmsweise ↔ normalerweise
das Spielzeug, -e Gegenstand zum Spielen
Nürnberger ChristkindlesmarktAuf dem Hauptmarkt im historischen Zentrum eröffnet das „Christkindl“am 25. November feierlich den weltberühmten Nürnberger Christkindles-markt. Dann gibt es neben mittelalterlicher Atmosphäre, den original Nürn-berger Lebkuchen und Bratwürsten auf dem Markt auch Konzerte in den Kirchen, eine traditionelle Krippenschau, eine Kinderweihnacht und einenLichterzug zur Burg.
das Chr“stkind am Jesuskind orientierte Kinderfigur, von der Kinder südd., österr., schweiz. glauben, dass sie die Geschenke zu Weihnachten bringt;
hier: junge Frau als Symbol für das Christkinderœffnen zum ersten Mal öffnenm“ttelalterlich wie im Mittelalter = historische Zeit von ungefähr 500 bis
1500 nach Christusder Lebkuchen, - süßer Weihnachtskuchen mit vielen Gewürzendie Bratwurst, ¿e gegrillte Wurstdie Kr“ppenschau, -en Krippenausstellung(die Kr“ppe, -n hier: Modell mit Figuren, das Jesus, Maria und Josef und
Tiere in der Weihnachtsnacht zeigt)der L“chterzug, ¿e gemeinsames Gehen vieler Menschen durch die Straßen
mit Lichtern
Münchner ChristkindlmarktMünchen hat – wie viele andere deutschen Großstädte auch – mehrereschöne Weihnachtsmärkte. Der größte ist direkt vor dem Rathaus. Man hörtauf dem traditionsreichen Münchner Christkindlmarkt Festtagsmusik, dieverschiedene Gruppen auf dem Rathausbalkon spielen. Besonders roman-tisch ist auch das Sternenplatzl am Rindermarkt mit hellen Sternen an denBäumen und Ständen voll kulinarischer Genüsse und handwerklicherGeschenke.
das Chr“stkind am Jesuskind orientierte Kinderfigur, von der Kindersüdd., österr., schweiz. glauben, dass sie die Geschenke zu Weihnachten bringt
traditionsreich mit langer Tradition
der St„nd, ¿e kleines Geschäft, oft nur ein Tisch, auf einem Markt
der Gen¢ss, ¿e hier: gutes Essen und Trinken
h„ndwerklich von: Handwerk = hier: alle Berufe, in denen man mitHänden und Werkzeugen arbeitet
Diesen Text können Sie mit einem Premium-Abo hören: www.deutsch-perfekt.com/service
die Begeisterung Gefühl großer Freudeteilen hier: auch habenLaut einer }mfrage Es gibt eine Umfrage derder F„chhochschule Fachhochschule Südwest-Südwestfalen … falen, die sagt, dass …(die F„chhoch- spezielle Universität für eineschule, -n Ausbildung z. B. im techni-
schen Bereich)s“ch “n F¡ststim- ≈ sehr gute Laune mung br“ngen bekommen, weil bald
Weihnachten ist
Schmuck für denWeihnachtsbaumWelche Variante ist am schönsten?
FOTOS: VSTO
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MITTEL PLUS
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18 12/13
An diesem Abend wirkt eine ganz
besondere Magie in Mainz. Aus dem dunk-
len Winterhimmel fallen dicke weiße
Schneeflocken. Auf Straßen, Dächer und
Winterjacken legt sich der Schnee wie
Zuckerwatte. Aus größerer Distanz gesehen
wirkt der Weihnachtsmarkt direkt vor dem
mehr als 1000 Jahre alten Mainzer Dom
märchenhaft.
Überhaupt geht es auf Weihnachts-
märkten um gute Geschichten. Da bleiben
die Kinder vor einer großen Krippe stehen,
in der Maria und Josef und das Jesuskind
zu sehen sind. Lebensgroße Holzfiguren
sind das, die die Kleinen ansehen. Die
Kinder wollen ihre Geschichte hören.
„Wieso sind sie da? Wo sind sie hergekom-
men? Was ist mit dem Baby?“ Auf diese
Fragen müssen Eltern jetzt antworten.
Nur ein paar Meter weiter verkaufen
Händler Krippen für zu Hause. Die güns-
tigste gibt es für rund 100 Euro. Die teuers-
te kostet mehr als 1000 Euro. Natürlich
geht es bei Weihnachtsmärkten auch ums
Geldverdienen. Das war immer schon so.
Auf den ersten Märkten dieser Art wurden
vor fast 600 Jahren Fleisch und andere
wichtige Lebensmittel verkauft. Später
durften dann auch Zuckerbäcker und
Spielzeugmacher ihre Waren anbieten.
Diese Tradition lebt bis heute. „An den
Holzspielzeugständen kann ich total lang
bleiben, es gibt da so schöne Sachen“, sagt
Miljanic begeistert. Die Studentin kauft auf
dem Weihnachtsmarkt gern kleine Ge -
schenke für Kinder ihrer Freunde.
Die Magie des Holzspielzeugs wirkt aber
auch auf einen älteren Herrn, der mit sei-
nem weißen Bart und langem Haar aus-
sieht wie der Nikolaus in Person. Er lässt
sich eine Bahn in eine große Tüte packen.
„Da wird sich mein Enkel an Weihnachten
freuen“, ist er sich sicher und schaut dabei
selbst glücklich wie ein Kind.
Zum Verkäufer sagt der alte Herr noch:
„Bei Ihnen gibt es wirklich die schönsten
bes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s)
die Schneeflocke, -n kleines Schneeteil
die Z¢ckerwatte, -n ≈ weiße, weiche, leichteMasse aus Zucker
märchenhaft wie im Märchen
]s geht ¢m ... hier: Das Wichtigsteist/sind …
die Kr“ppe, -n hier: Modell mit Figuren,das Jesus, Maria und Josefund Tiere in der Weih-nachtsnacht zeigt
lebensgroß in natürlicher Größe
der Hændler, - Verkäufer
der Z¢ckerbäcker, - Bäcker, der z. B. Kuchenund Torten herstellt
der Spielzeug - Person, die beruflichmacher, - Gegenstände zum Spielen
herstellt
%
Weihnachtsmarkt in ZwickauDer Zwickauer Weihnachtsmarkt ist einer der kleineren in Deutschland, aberin einer speziellen Kategorie ist er der größte: Denn laut einer Studie fühlensich die Besucher nirgends sonst so freundlich bedient wie in der Stadt amRand des Erzgebirges in Sachsen. Sehr schön ist auch das historische Zen-trum, in dem er stattfindet. Der schönste Moment des Zwickauer Weih-nachtsmarktes ist der Umzug mit circa 300 Bergmännern in traditionellenKleidern (dieses Jahr am 14. Dezember). Diese Tradition ist typisch für dasErzgebirge, es gibt sie auch nur dort.
laut einer Studie … in einer systematischen Untersuchung steht …
bedienen Speisen und Getränke bringen; servieren
der R„nd, ¿er hier: ↔ Zentrum
das ]rzgebirge Gruppe von Bergen in Deutschland und der TschechischenRepublik
der }mzug, ¿e hier: gemeinsames Gehen vieler Menschen durch die Straßen
der B¡rgmann, Arbeiter, der Salze, Mineralien oder Metalle aus der Erde holt¿er/-leute
Christkindlmarkt in SalzburgNach einem Besuch des Christkindlmarktes in Salzburg sagen viele Besu-cher: „Schöner geht’s nicht.“ Die Atmosphäre auf dem Domplatz, die tradi-tionellen Stände und die Kinderchöre sind wunderbar. Nicht sehr besinnlichist aber ein sehr schöner Moment des Marktes: der Perchtenlauf am 21.Dezember. Wilde Kreaturen vertreiben dabei die bösen Geister des Winters.Aber auch dieses Spektakel hat in Salzburg eine lange Tradition. Den Marktgibt es nämlich seit mehr als 500 Jahren.
das Chr“stkind am Jesuskind orientierte Kinderfigur, von der Kinder südd., österr., schweiz. glauben, dass sie die Geschenke zu Weihnach ten bringt
der St„nd, ¿e kleines Geschäft, oft nur ein Tisch, auf einem Markt
bes“nnlich hier: ≈ ruhig; harmonisch
vertreiben ≈ wegschicken
der Geist, -er hier: ≈ Dämon; nicht tote Person ohne Körper
Krippe mit kleinemJesus und Maria Details sind oft
besonders interessant
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2112/13
FOTO: M
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RKHARD
T
Sachen, ein bisschen so wie früher. So
muss es sein.“ Wie er besuchen viele Deut-
sche Weihnachtsmärkte, weil sie dort typi-
sche Handwerkskunst suchen, Holz-
schmuck aus dem Erzgebirge, Glaskugeln
aus dem Thüringer Wald. Daneben gibt es
jene, die einfach nur etwas essen wollen,
Schokofrüchte zum Beispiel oder den
berühmten „Striezel“, ein Gebäck aus
Dresden. Außerdem hat jede Region ihre
eigenen Spezialitäten.
Miljanic findet vor allem den Mainzer
Reibekuchen sehr lecker. Er ist aus Kartof-
feln, wird in heißem Fett gebacken und
mit Apfelmus serviert. Drei Reibekuchen,
und kein Mensch braucht mehr ein Abend-
essen. „Aber es gibt ja auch noch so viele
andere Leckereien auf dem Markt“, sagt
die Studentin. „Am Ende habe ich Bauch-
weh.“ So, wie sie dabei lacht, kann es aber
nicht so schlimm sein.
Außerdem darf hier jeder genießen.
Denn viel Zeit bleibt nicht. Kurz vor Weih-
nachten schließen die meisten Weih-
nachtsmärkte. „Das ist das Einzige, was
ich an Weihnachtsmärkten schade finde –
die Magie ist zu früh vorbei“, sagt Tonja
Miljanic. „Mein Vorschlag wäre, daraus
Wintermärkte zu machen und die gemüt-
liche Atmosphäre bis Januar, Februar zu
verlängern.“ 2
Auf den ersten Märkten dieser Artwurde vor fast 600
Jahren Fleisch verkauft.
Weihnachtsmärkte
Weihnachtsmarkt in BaselDer Weihnachtsmarkt auf dem Barfüsserplatz unddem Münsterplatz ist einer der schönsten derSchweiz. Rund 600 000 Besucher pro Jahr machenihn auch zum größten Weihnachtsmarkt der Alpen-republik. In diesem Jahr gibt es ihn zum 35. Mal imhistorischen Zentrum von Basel. An beiden Stand-orten bieten viele Verkäufer und Kunsthandwerkerihre Waren an.
der St„ndort, -e hier: Ort, an dem ein Marktstattfindet
der K¢nsthandwerker, - Person, die schöne Produkte mitHänden und Werkzeugen her-stellt
„Die Magie ist viel zufrüh vorbei“ Tonja
Miljanić auf dem Main-zer Weihnachtsmarkt
die H„ndwerks- hier: Produkte, die nachkunst, ¿e alter Tradition mit Händen
und Werkzeugen gemachtsind
das ]rzgebirge Gruppe von Bergen inDeutschland und derTschechischen Republik
die Glaskugel, -n ≈ kleiner Ball aus Glas
das Gebæck süßes Gebackenes
das [pfelmus weiche Masse aus gekochtenÄpfeln
die Leckerei, -en (meistens süßes) Lebens -mittel, das gut schmeckt
genießen hier: mit Freude essen, trin-ken und schauen
verlængern hier: länger dauern lassen
Weihnachtsmärkte in BerlinRund 60 traditionelle Weihnachtsmärkte gibt es in der deutschen Hauptstadt. Jederhat seine ganz spezielle Atmosphäre, aber nirgends ist die Kulisse nostalgischer alsauf dem Gendarmenmarkt. Das historische Konzerthaus, der Französische und derDeutsche Dom machen den Platz für viele zum schönsten der Stadt (siehe Titelbild).Der „Weihnachtszauber Gendarmenmarkt“ ist vor allem populär wegen seiner Musik-,Theater- und Tanzaufführungen. Als einer der ganz wenigen Märkte in Deutschlandhat er auch nach Weihnachten noch geöffnet.
die Kul“sse, -n hier: Ort, wo der Markt stattfindet
der Weihnachtszauber ≈ Magie von Weihnachten
die T„nzaufführung, -en Zeigen eines Balletts oder Tanztheaters vor Publikum
Weihnachtsmarkt in Frankfurt am MainDer Frankfurter Weihnachtsmarkt ist einer der ältesten und größten in Deutschland.Vor historischer Kulisse bieten die 200 Stände vom Paulsplatz am Römerberg bis zumUfer des Mains Kinderspielzeug, Kunsthandwerk und Dekoration für das Weihnachts-fest und natürlich auch original Frankfurter Spezialitäten. Rund um den 30 Meterhohen Weihnachtsbaum können die Besucher auch Musikkonzerte hören.
die Kul“sse, -n hier: Ort, wo der Markt stattfindet
der St„nd, ¿e kleines Geschäft, oft nur ein Tisch, auf einem Markt
das K“nderspielzeug, -e Gegenstand für Kinder zum Spielen
das K¢nsthandwerk hier: Produkt, das nach alter Tradition mit Händen und Werkzeugengemacht ist
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MITTEL PLUS
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Tiger sind wilde und schnelle Tiere, die viel Platz brauchen. Kritiker
sagen deshalb, dass sie – genau wie andere Wildtiere – nicht in Zoos
leben sollten. Andere denken, dass Tierparks besonders dabei helfen,
bestimmte Arten zu schützen. Wir fragten:
Für Wildtiere sind Zoos nichts anderes als Gefängnisse.
Die Enge und die fehlende Beschäftigung dort machen
sie krank. Viele entwickeln Verhaltensstörungen, die
deutlich zu erkennen sind. Kein Zoo kann einem Goril-
la oder Tiger die nötigen Lebensbedingungen bieten.
Tiger bewohnen in der Natur Gebiete von Hunder-
ten Quadratkilometern. Im Zoo aber laufen sie viele
Stunden am Käfigrand hin und her, weil die Gefangen-
schaft auf engstem Raum für sie unerträglich ist. Eis -
bären müssen und wollen sich sehr viel bewegen und
wandern in Freiheit bis zu 100 Kilometer am Tag. Im
Zoo leiden viele von ihnen unter Verhaltensstereo -
typien, laufen immer im Kreis.
Kinder lernen im Zoo daher nichts über das natürli-
che Leben der Tiere. Natürliche Bewegungsabläufe, die
Nahrungssuche und soziale Interaktionen werden fast
komplett unterdrückt oder sind wegen der Enge nicht
möglich. Kinder sehen nicht, wie Vögel fliegen, Tiger
rennen oder Affen in Bäumen klettern.
Entgegen der allgemeinen Meinung helfen Zoos
beim Artenschutz kaum. In Gefangenschaft geborene
Eisbären, Menschenaffen oder Tiger können nicht aus-
gewildert werden; sie müssen ihr ganzes Leben in
Gefangenschaft bleiben. Eine solche Nachzucht, die nur
der Haltung in Gefangenschaft dient, ist kein Arten-
schutz, sondern Tierquälerei. Artenschutzmaßnahmen
sind nur im natürlichen Lebensraum der Tiere sinnvoll.
Aber während Zoos Steuergelder in Millionenhöhe für
das sinnlose Einsperren von Tieren erhalten, fehlt in
Nationalparks in Asien und Afrika das Geld für effekti-
ve Schutzprogramme.
Zoos müssen sich verändern. Nachzucht und das
Importieren von Tieren müssen verboten werden. Ich
sehe Zoos in Zukunft nur noch als Auffangstation für
Tiere aus Zirkussen oder schlechter Privathaltung.
die Art, -en hier: kurz für Tierart =Kategorie von Tieren
überleben hier: weiter existierenbeitragen zu hier: einen unterstützenden
Effekt haben auf
JAdas Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminelle
geschlossen werden
der Käfigrand, ¿er hier: äußerer Teil innerhalbeines Käfigs
(der Käfig, -e Metallkonstruktion, in dieman Tiere schließt)
unerträglich/ hier: so schlimm, dass sie ¢nerträglich krank werden
der Eisbär, -en großes, weißes, gefährlichesTier, das in der Arktis lebt
unterdr•cken hier: nicht stattfinden
auswildern in die freie Natur hinauslas-sen
die Nachzucht, -en hier: Tier, das im Zoo gezüch-tet wurde
(z•chten ≈ dafür sorgen, dass Tier-rassen/Pflanzenarten mitbestimmten Charakteristikaentstehen)
die H„ltung von: halten = hier: ein Tierbesitzen
die Tierquälerei, -en von: Tiere quälen ≈ Tierenabsichtlich wehtun
die Artenschutz- Handlung/Aktion, um maßnahme, -n Artenschutz zu erreichen
einsperren hier: in Käfige schließendie Auffangstation, -en Heim, in dem Tiere bis zu
ihrem Tod bleiben können
NEINder W¡ltzooverband internationale Organisation
für die Interessen von Zoosdie Erh„ltung von: erhalten = hier: schüt-
zen, damit sie weiter existie-ren
die Vielfalt hier: viele Varianten vonTierarten
das naturkundliche Wissen über die Natur, z. B.W“ssen Zoologie und Geologiedie Erh„ltungszucht Züchten, damit eine spezielle
Tierart weiter existiertdas Freilandprojekt, -e Projekt in freier Naturdie Wiederansiedlung, Zurückbringen bestimmter -en Tierarten in ihren natürlichen
Lebensraum der Bartgeier, - großer Vogel, der vom Fleisch
toter Tiere lebtder Artgenosse, -n Individuum derselben Artdie B“ldungsein- Einrichtung/Institution, in derrichtung, -en man etwas lerntdas Bew¢sstsein hier: ≈ das Wissen und die
Überzeugung, dass Arten-schutz wichtig ist
fœrdern hier: machen, dass sich etwasentwickelt
Wildtiere in Zoos verbieten?
„Entgegen der allgemeinen Meinung helfen Zoos beim
Artenschutz kaum.“
Ja
Peter Höffken ist Kampagnenleiterund Wildtierexperte der Tierschutz-organisation Peta.
Ja oder Nein?
SCHWERFOTO
S: PICTURE ALLIAN
CE/DPA; PETA; D
ANIEL ZU
PANC
22-23-Ja_Nein_1213 06.11.13 15:47 Seite 22
12/13
Dagmar Schratter ist Zoologin und Direktorin des TiergartensSchönbrunn in Wien.
NeinJeder von uns weiß oder glaubt zu wissen, was ein Zoo
ist: ein Ausflugsziel für die Familie, mit vielen Tieren. Das
ist richtig, aber es ist nicht alles!
Schon vor 20 Jahren ist als Ergebnis einer internatio-
nalen Zusammenarbeit des Weltzooverbandes und der
Weltnaturschutzorganisation ein Dokument entstanden,
das Standards und Regeln für zoologische Gärten festlegt.
Das Ziel: Zoos sollen für die Erhaltung der biologischen
Vielfalt noch viel wichtiger werden.
Die Wildtierpopulationen in der ganzen Welt werden
durch die Zerstörung ihrer Lebensräume immer kleiner.
In der Bevölkerung nimmt das naturkundliche Wissen ab.
Gleichzeitig nimmt die Freizeit der Menschen, die in
immer lebensfeindlicher werdenden Städten leben, zu.
Durch diese drei Entwicklungen haben Zoos heute wich-
tige Aufgaben.
Arten- und Naturschutz hat Priorität, sei es durch
Erhaltungszucht oder finanzielle und inhaltliche Unter-
stützung von Freilandprojekten. Tiere in Zoos können
direkt zum Überleben von Arten beitragen. Die erfolgrei-
che Wiederansiedlung des Bartgeiers und des Przewalski-
Pferdes sind Beispiele dafür. Außerdem forschen Zoos
gemeinsam mit anderen Institutionen. Die Erkenntnisse
nützen direkt der Pflege der Tiere und helfen auch den
Artgenossen im Freiland.
Tiergärten sind auch Bildungseinrichtungen, die ihren
Gästen die Welt der Tiere zeigen und dabei das Bewusst-
sein für Natur- und Artenschutz fördern. Für viele Städ-
ter sind Zoos der erste Kontakt zu Wildtieren und zur
Natur. Damit sind sie das Kinderzimmer für die Natur-
schützer von morgen. Kinder Nase an Nase, nur durch
Glas getrennt, mit Pinguinen, Tigern und Fischen: Wer
das gesehen hat, der weiß, dass so Beziehungen und Inte-
resse entstehen – am Schutz exotischer Tierarten und
auch an Wildtieren in der Heimat.
„Tiere in Zoos könnendirekt zum Überleben von
Arten beitragen.“
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22-23-Ja_Nein_1213 06.11.13 15:47 Seite 23
24 12/13
Fast jeden Tag werden neue Detailsüber Spionage-Angriffe der US-Amerikaner in Deutschland öffent-lich. Im August hatte die Bundeskanzlerin die
NSA-Affäre noch für beendet erklärt. Weil sie
inzwischen aber selbst ins Visier des US-Geheim-
dienstes geraten ist, wacht Angela Merkel (CDU)
auf. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel nennt
es einen „Realitätsschock für die Kanzlerin“.
Denn nach Informationen des früheren US-
Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden
haben US-Geheimdienste vielleicht über Jahre
Merkels Handy abgehört. Ihr Ärger ist nun groß.
Sie sprach von einem „gravierenden Vertrauens-
bruch“ und fordert jetzt klare Regeln für US-
Spione in Deutschland. Die USA zeigen anschei-
nend auch Interesse an einem solchen Vertrag.
Details sind aber noch nicht bekannt.
Deutsche Medien beschreiben die USA
währenddessen als „fremden Freund“. Sie kriti-
sieren aber auch Merkels Verhalten in der Ver-
gangenheit. Tatsächlich hatten im Sommer wohl
nur wenige politische Beobachter das Gefühl,
dass sich die Bundeskanzlerin ernsthaft mit dem
NSA-Skandal beschäftigt. „Ein kurzer, vehemen-
ter Ruf nach Aufklärung ganz zu Beginn – das
war’s. In der Folge bemühten sich ihre Leute
nach Kräften, die Angelegenheit klein zu halten“,
kommentiert zum Beispiel die Nachrichtenseite
Spiegel Online.
Ein Untersuchungsausschuss im Bundestag
könnte nun aber für Klarheit sorgen. Sozialdemo-
kraten, Linke und Grüne wollen die Skandal-
Details parlamentarisch aufklären. Auch die
Union will den Ausschuss nicht verhindern.
Snowden wäre der wichtigste Zeuge. Aber auch
deutsche Spitzenpolitiker müssten mit einer
Befragung rechnen. Besonders heikel wäre das
für die Kanzlerin. Denn die Ermittler dürfte inte -
ressieren, wie glaubwürdig Merkels Aussage ist,
seit ihrem Amtsantritt 2005 nichts von den Spio-
nageaktivitäten der USA gewusst zu haben.
Trotz aller Brisanz des Falles fühlen sich mehr
als drei Viertel der Deutschen laut einer Umfra-
ge des Meinungsforschungsinstituts Allensbach
für die Wirtschaftswoche durch die NSA aber
nicht bedroht. Dass ihnen durch deren Spionage-
arbeit persönliche Nachteile entstehen könnten,
halten 76 Prozent der Deutschen für unmöglich.
Nur 24 Prozent zeigten sich „sehr besorgt“.
DEUTSCHLAND UND DER „FREMDE FREUND“
der [ngriff, -e Attacke; hier: geplanteAktion, um geheimeoder private Daten zubekommen
die Affäre, -n unangenehme Sache;Skandal
für be¡ndet erklären sagen, dass etwas been-det ist
“ns Visier geraten genau beobachtet wer-den
der Geheimdienst, -e staatliche Organisation,die geheime Informa -tionen aus anderenLändern mithilfe vonAgenten holt und gehei-me Dinge des eigenenLandes vor fremdenAgenten schützen soll
die CDU kurz für: Christlich Demokratische Union
das Nachrichten- Zeitschrift mit aktuellenmagazin, -e Nachrichten
„bhören im Geheimen bei Tele -fongesprächen mithören
gravierend schlimm
der Vertrauensbruch von: das Vertrauen bre-chen = etwas tun, wasdas Vertrauen zerstört
¡rnsthaft hier: echt, wirklich
vehem¡nt ≈ stark; hier auch: laut
nach Kræften ≈ so gut, wie es möglichist
die [ngelegenheit, -en Sache
klein h„lten hier: sagen, dass etwasnicht so schlimm ist, wiees den Eindruck macht
der Untersuchungs - Ausschuss mit dem ausschuss, ¿e offiziellen Auftrag, eine
spezielle Sache genau zu untersuchen
(der Ausschuss, ¿e Gruppe von Politikernaller Parteien im Parla -ment, die sich um einspezielles Thema küm-mert)
der B¢ndestag deutsches Parlament
der Sp“tzenpolitiker, - Politiker mit höchsterPosition
heikel schwierig
der Erm“ttler, - Polizist; hier: Mitglieddes Untersuchungsaus -schusses
glaubwürdig ≈ so, dass man an derWahrheit nicht zweifelnmuss
der [mtsantritt, -e ≈ erster Tag in einemoffiziellen Amt
die Bris„nz hier: Aktualität, dieeinen Konflikt oderSkandal verursacht
s“ch bedroht fühlen das Gefühl haben, dassman in einer gefährli-chen Situation ist
bes¶rgt voll Sorge
Deutschland und der „fremde Freund“
24-27_Nachrichten_V2_1213 07.11.13 13:54 Seite 24
Nachrichten
FOTOS: PICTU
RE ALLIANCE/D
PA (2)
Was heißt …?
Internet-Bremse
Wer im Internet ein Video ansehen will,der möchte nicht lange warten. Deshalbist eine hohe Surfgeschwindigkeit wich-tig. Mit schnellem Internet werben auchdie Internetprovider. Einer von ihnen, dieDeutsche Telekom, wollte die Surfge-schwindigkeit im Festnetz jetzt aber dros-seln. Wenn ein bestimmtes Datenkontin-gent verbraucht ist, sollten Flatrate-Kun-den nur noch viel langsamer im Internetsurfen können. Kritiker nannten die Tele-kom deshalb auch „Drosselkom“ undsprachen von einer Internet-Bremse.
Auch die Verbraucherzentrale Nord-rhein-Westfalen kritisierte die Idee. Sieklagte vor Gericht. Das Ergebnis: Die Tele-kom darf das Tempo nicht reduzieren,wenn der Kunde eine Flatrate hat. Dennbei Flatrate denken die meisten Kunden,dass sie einen bestimmten Betrag bezah-len – und dafür auch eine bestimmteSurfgeschwindigkeit ohne Limit bekom-men. Ob das Verbot der Internet-Bremsebleibt, ist aber unsicher. Die Telekom willnämlich in Berufung gehen.
die Surfgeschwin- ≈ Schnelligkeit: Wie digkeit, -en schnell werden Daten im
Internet geschickt?das F¡stnetz technische Infrastruktur
für Telekommunikationmit dem normalenTelefon
dr¶sseln langsamer machen; redu-zieren
best“mmte (-r/-s) hier: so, dass es eineRegel oder eine Verein -barung gibt
verbrauchen (eine genau kalkulierteMenge) verwenden
die Verbraucher- Organisation, bei der derzentrale, -n Verbraucher Informatio -
nen über Produkte be -kommt
(der Verbraucher, - Person, die Waren kauftund benutzt)
klagen vor sich bei Gericht beschwe-ren und die Sache in einem Prozess untersu-chen lassen wollen
(das Ger“cht, -e hier: öffentliche Insti -tution: Dort wird ent-schieden, ob sich jemandnicht an den Regeln desStaates orientiert hat.)
“n Berufung gehen ein Urteil von einem höheren Gericht prüfen lassen
(das Urteil, -e ≈ Strafe, die ein Gerichtgegeben hat)
Die Deutschen haben Menschen in Not von Januar bis August mehr als 2,6Milliarden Euro gespendet. Das ist fast 20 Prozent mehr als im letzten Jahr. Insgesamt spen-
deten rund 18 Millionen Menschen, etwas mehr als ein Viertel der Deutschen, an soziale Organisa-
tionen und Kirchen. Die Zahl der Spender stieg um 1,9 Millionen Menschen. Auch die Höhe der durch-
schnittlichen Spende stieg von 26 auf 30 Euro. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen GfK-Analyse
im Auftrag des Deutschen Spendenrats. Sehr groß war die Hilfsbereitschaft zum Beispiel nach der
Hochwasserkatastrophe im Osten und Süden Deutschlands im Sommer. Allein im Juni spendeten die
Deutschen deshalb 208 Millionen Euro. In
diesen Wochen erwarten Hilfsorganisatio-
nen noch einmal viel Geld – vor Weihnach-
ten ist die Spendenbereitschaft traditionell
besonders groß.
Deutschland könnte bis Weihnachten eineneue Bundesregierung haben. Die Vorausset-
zung dafür ist, dass Unionspolitiker und Sozialdemokraten
ihre Verhandlungen über eine neue Große Koalition
konstruktiv beenden. Außerdem müssen sich die SPD-Mitglieder danach in einer großen Abstimmung bis
zum 12. Dezember mit den Ergebnissen zufrieden zeigen. Zwischen den Politikern gibt es Kompromisse bei
wichtigen Themen wie Mindestlöhnen und der Familien- und Gleichstellungspolitik. So soll die unterschied-
liche Bezahlung von Frauen und Männern beendet werden. Außerdem soll es für Frauen in den Chefetagen
gesetzlich festgelegte Quoten geben. Auch das gescheiterte Steuerabkommen mit der Schweiz könnte neu
verhandelt werden. Ein neuer Vertrag müsse „gerechter und fairer“ als der alte sein, sagte SPD-Politiker
Norbert Walter-Borjans der Nachrichtenseite Spiegel Online.
SCHWER
die Union hier: die Parteien Christlich Demokratische Union (CDU) und Christlich-Soziale Union (CSU)
die Verh„ndlung, von: verhandeln = über etwas diskutieren, um -en ein Problem zu lösen oder etwas zu vereinbaren
die SPD kurz für: Sozialdemokratische Partei Deutsch -lands
der M“ndestlohn, ¿e Lohn, den jemand mindestens bekommen muss
die Gleichstellungs- Politik, die sich um Gleichberechtigung zwischenpolitik Frauen und Männern kümmert
die Ch¡fetage, -n ≈ hohe berufliche Position
f¡stlegen regeln; bestimmen
scheitern hier: nicht gelingen; nicht entstehen
das Steuer- Vereinbarung oder Vertrag zwischen Staaten abkommen, - über Steuern
MITTEL
2512/13
der Zuwanderer, - ≈ Migrant
Milliarden Euro für Menschen in Not
Große Koalition sehr wahrscheinlich
Starke Migration nach Deutschland
Die Zahl der Ausländer in Deutschland ist im letzten Jahr so stark gestiegen wieseit 1993 nicht mehr. Sie erhöhte sich im Vergleich zu 2011 um 282 800 auf 7,2 Millionen, teilte das
Statistische Bundesamt mit. 80 Prozent der neu gemeldeten Zuwanderer kommen aus anderen Staaten der
Europäischen Union (EU). So erhöhte sich die Zahl der zugewanderten Polen zum Beispiel um 13,6 Prozent,
die der Ungarn sogar um 29,8 Prozent. Deutlich gestiegen ist auch die Zahl der Migranten aus Rumänien
(+ 28,8) und Bulgarien (+ 26,5). Rund 20 Prozent der neuen Zuwanderer kamen aus Nicht-EU-Staaten
wie Syrien, China, Indien und Russland. Besonders populär sind große Bundesländer wie Bayern, Nordrhein-
Westfalen und Baden-Württemberg.
sp¡nden Geld oder andere Dinge schenken, um anderenzu helfen
die GfK kurz für: Gesellschaft für Konsumforschung
der Deutsche Organisation aller spendensammelnden Sp¡ndenrat Organisationen in Deutschland
allein hier: wenn man nur ... betrachtet
24-27_Nachrichten_V2_1213 07.11.13 13:54 Seite 25
26 12/13
Sensationeller Kunstfund in München
Pablo Picasso, Marc Chagall, Otto Dix – Zollbeamte haben in MünchenKunstwerke von weltberühmten Malern gefunden. 1406 Kunstwerke haben sie aus
der Wohnung von Cornelius Gurlitt mitgenommen. Der Vater des 79-Jährigen war einer der wichtigs-
ten Kunsthändler der Nazizeit. Ein Teil der Funde sind Werke, die die Nazis zu „entarteter Kunst“
erklärt und aus Museen entfernt hatten. Händler wie Hildebrand Gurlitt hatten solche Kunstwerke
damals an private Sammler verkauft. Insgesamt könnten die Bilder etwa eine Milliarde Euro wert sein.
Experten sprechen von dem größten Fund verlorener Kunstwerke seit der Nazizeit. Manche der Bil-
der sind unbekannt, wie zum Beispiel ein Selbstporträt von Otto Dix und ein weiteres Bild von Marc
Chagall. Fälschungen sind es wohl nicht: „Von den Werken, zu denen ich Recherchen durchgeführt
habe, gehe ich davon aus, dass es sich um echte Werke handelt“, sagte die Berliner Kunsthistorikerin
Meike Hoffmann vor Journalisten. Die Öffentlichkeit war überrascht über den Fund. Nun untersucht
die Justiz, wem die Kunst werke aus der geheimen Sammlung gehören. Die Justiz hatte die Bilder schon
Anfang 2012 gefunden, aber erst nach einem Pressebericht darüber informiert. Für sie ging es um eine
vergleichsweise kleine Steuersache – deshalb sei dieser Fall nicht „von großem öffentlichen Interesse“.
Debatte um Kirchenfinanzen
Wegen der Finanzaffäre um Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst im Bistum Limburg (Hessen) kommt die katholische Kirche nicht zur Ruhe. Die
Baukosten für die Limburger Bischofsresidenz waren auf mehr als 31 Millionen Euro gestiegen, was zu
starker öffentlicher Kritik geführt hat. Nun gibt es eine Diskussion über den Umgang der Kirche mit
ihrem Vermögen. Als Konsequenz aus dem Limburger Skandal hatten mehrere Bistümer gesagt, dass
sie ihre Vermögen offen legen wollen. Aber nach Informationen der Zeitschrift Der Spiegel verschwei-
gen Bischöfe mehrstellige Millionenbeträge. So seien in Limburg seit 1948 Kirchensteuereinnahmen
von etwa 300 Millionen Euro in eine graue Kasse gekommen. Im besonders reichen Erzbistum Köln
ist nicht einmal der eigene Finanzchef über die Höhe des Vermögens informiert. „Ich kann Ihnen keine
Zahl über das Vermögen nennen, da ich selber nicht weiß, wie hoch es liegt“, sagte der Kölner Dom-
propst Norbert Feldhoff über den bisher nur Kirchenmännern bekannten Haushalt des Domkapitels.
Nur wenige Experten haben den Mut, einen ungefähren Wert des Vermögens der katholischen Kirche
in Deutschland zu nennen. Einer davon ist der Politikwissenschaftler Carsten Frerk. Er hält die Summe
von rund 270 Milliarden Euro für realistisch.
Fünf von 1406 aus dergeheimen Sammlung
Bilder von Otto Dix, CarlSpitzweg, Marc Chagall,
Franz Marc und AntonioCanaletto (von links oben
im Uhrzeigersinn)
SENSATIONELLER KUNSTFUND IN MÜNCHEN
entartet von: entarten = in negativerArt anders sein, als es nor-mal ist
erklären zu … öffentlich sagen, dass etwas… ist
entf¡rnen wegnehmen
das S¡lbstporträt, Bild, das ein Künstler von -s sich selbst gemacht hat
die Fælschung, -en hier: Kopie, die nicht derechte Maler gemacht hat
wohl hier: ≈ wahrscheinlich
die Recherche, -n Suchen von genauen Infor-franz. mationen
d¢rchführen machen
ausgehen v¶n ≈ vermuten; hier auch: ziem-lich sicher sein
DEBATTE UM KIRCHENFINANZENdie Fin„nzaffäre, ≈ Finanzskandal-nder B“schof, ¿e Person mit hoher Position in
der Kirche
das B“stum, ¿er Gebiet, das ein Bischof ver-waltet
der }mgang hier: richtige Methode; rich-tige Art
das Vermögen, - Besitz einer Person oderInstitution insgesamt (z. B.Geld, Häuser, Autos)
¶ffenlegen öffentlich machen; ↔ geheim halten
verschweigen mit Absicht nicht sagen
mehrstellig mit mehreren Ziffern
die K“rchensteuer- Geld, das die Kirche durcheinnahme, -n Steuern bekommt
die graue K„sse, ≈ nicht ganz legales -n oder offizielles Konto
das Erzbistum, ¿er große Provinz der katholi-schen Kirche
der Dompropst, ¿e Mann mit der höchsten Position in einem Domkapitel
(das Domkapitel, - ≈ Gruppe aller Personen mitreligiösen Aufgaben einerDomkirche)
der K“rchenmann, Mann mit einer Position in¿er der Kirche
der Haushalt, -e hier: ≈ finanzielle Situationder Kirche
24-27_Nachrichten_V2_1213 07.11.13 13:54 Seite 26
2712/13
Sechs von zehn Menschen gestresst
Stress gehört in Deutschland zumAlltag. Er kann positiv wirken. „Ein
bisschen Stress im Job ist sogar ganz gut“, sagt
Jens Baas, der Chef der Techniker Krankenkasse
(TK). Für fast sechs von zehn Deutschen gehört
aber eine Form von Negativ-Stress inzwischen
zum Leben dazu. Dazu gehören Dinge wie Hek-
tik oder Herzrasen. Das ist das Ergebnis einer
Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der TK.
Laut der Studie „Bleib locker, Deutschland“
sind die Menschen zwischen 30 und 40 Jahren
am stärksten vom Stress betroffen, weil sie in die-
sen Jahren besonders viel zu tun haben – mit der
Karriere, den Kindern, dem Haushalt und
manchmal auch mit kranken Eltern. Diesen Men-
schen fehlt es laut TK vor allem an Ausgleich,
weil keine Zeit für Hobbys bleibe. Und so sagen
acht von zehn Befragten in diesem Alter, dass sie
Stress haben. Jeder dritte sagt sogar, er leide per-
manent unter Stress. Und: In den letzten drei Jah-
ren sei es immer stressiger geworden. „Deutsch-
land, Stressland“, bilanziert die Süddeutsche
Zeitung.
Am meisten stresst viele Deutsche ihre Arbeit.
Acht von zehn Angestellten sagten, sie seien
gestresst. Dazu kommen hohe Erwartungen an
sich selbst, überall gut zu sein – am Arbeitsplatz,
in der Partnerschaft, im Umgang mit den Kin-
dern. Vor allem Frauen seien von diesem Phäno-
men betroffen. Frauen im Alter zwischen 26 und
50 Jahren seien auch wegen dieses Drucks dop-
pelt so oft wie Männer in einer Psychotherapie.
Männer versuchen Stress dagegen oft mit
Alkohol zu bekämpfen. 40 Prozent sagten, dass
sie bei Stress Bier oder Wein trinken würden. Bei
Frauen sind es nur 25 Prozent. Weil sie noch leis -
tungsfähiger und aktiver sein wollen, nehmen
sechs Prozent der Befragten sogar Medikamente.
Auf den zweiten Blick
Der Spiegel
Ausgeliefert
Wenn eine Firma die Ware zum
Kunden geliefert hat, so ist die
Ware ausgeliefert. Ausgeliefert
sein bedeutet aber auch, dass
eine Person in einer schwieri-
gen Situation ist: Ein anderer
kann mit ihr machen, was er will. Das ist auch das Thema des Tex-
tes: Darin berichtet Der Spiegel über Probleme mit der Ausliefe-
rung von online bestellten Produkten. Viele Empfänger sind tags-
über nämlich nicht zu Hause. Oder die Paketzusteller fahren wei-
ter, bevor die Kunden die Tür geöffnet haben. Für die Empfänger
ist es dann mühsam, an ihre Pakete zu kommen. Sie sind der
Situation ausgeliefert.
Süddeutsche Zeitung Magazin
Saitenwechsel
Die Karriere des deutschen Geigers David Gar-
rett begann klassisch. Yehudin Menuhin nann-
te ihn einmal den „größten Violinisten seiner
Generation“. Aber Garrett will noch mehr: Er
möchte die Klassik populär machen. Dazu hat
der Musiker einen neuen Stil gewählt, eine
Mischung aus klassischer Musik und Popmusik. So bekam Garrett
das Image eines Rebellen: Denn der Star hat ja die Seiten gewech-
selt, von der Klassik hin zum Pop. Da Garrett auch nach seinem
Seitenwechsel viel und intensiv spielt, muss er sicher oft die Sai-
ten seiner Violine wechseln. So bleibt ihm auch nach dem Seiten-
wechsel der Saitenwechsel nicht erspart.
Der Tagesspiegel
Katerfrühstück
Ein Kater ist eine männliche Katze. Aber wer
frühstückt einen Kater? In diesem Text wird
mit der doppelten Bedeutung des Wortes
gespielt. Wem es am Morgen nach einem
Abend mit viel Alkohol schlecht geht, der hat
einen Kater. So heißt es in der gesprochenen Sprache. Vielleicht
könnte da ein Katerfrühstück helfen, zum Beispiel saurer Fisch
und viel Wasser. In Berlin gibt es ein spezielles Katerfrühstück, im
ersten Katzencafé der Hauptstadt, über das die Zeitung berichtet.
Dessen Gäste können mit den Katzen und Katern des Hauses spie-
len und schmusen. Nur: Wenn man wirklich einen Kater hat, möch-
te man wahrscheinlich lieber ohne Kater frühstücken.
FOTOS: PICTU
RE ALLIANCE/D
PA (2)
MITTEL
SECHS VON ZEHN MENSCHEN GESTRESSTdie H¡ktik große Eile, die nervös macht
das H¡rzrasen sehr schneller Herzrhythmus
das F¶rsa-Institut Institut, das untersucht, wasdie Menschen über verschie-dene Dinge denken
die Studie, -n wissenschaftliche Unter -suchung
l¶cker hier: ≈ nicht nervös; nichtgestresst
betr¶ffen hier: so, dass man den Effektvon etwas spürt
der Ausgleich, -e hier: Sache, die man alsGegensatz/Kompensationmacht
der/die Person, die auf Fragen zuBefragte, -n einem speziellen Thema ant-
wortet
der }mgang hier: Leben; Alltag
der Dr¢ck hier: psychischer Stress vonaußen
bekæmpfen hier: versuchen, zu redu -zieren
leistungsfähig so, dass man viel leistenkann
AUSGELIEFERTtagsüber am Tag
der Paket- Person, die Pakete bringtzusteller, -mühsam so, dass es viel Arbeit macht
SAITENWECHSELdie Saite, -n langes, sehr dünnes Teil an
einem Musikinstrument, daseinen Laut macht, wennman die Hand oder einenGegenstand darüber bewegt
der Geiger, - Musiker, der Geige spielt(die Geige, -n Musikinstrument in der Form
eines kleinen Cellos)
die Generation, hier: alle Menschen, die -en ungefähr gleich alt sind
erspart bleiben nicht machen müssen
KATERFRÜHSTÜCKschmusen hier: mit der Hand über das
Fell gehen(das F¡ll, -e Haare eines Tieres)
Nachrichten
SCHWER
24-27_Nachrichten_V2_1213 07.11.13 13:54 Seite 27
28
Prüfend steckt Georg Reitmaier seine Nase an
den Nylonstrumpf. Es riecht zu streng,
kritisiert der muskulöse Mann mit den
kurz geschnittenen Haaren. In dem
Strumpf ist ein Plastikbecher.
Darin ist ein saurer Frucht-
brei, in dem Maden
leben. Daraus
sollen Fruchtfliegen
werden. Die Plastik -
becher stehen eng neben -
einander, einer nach dem
anderen in Regalschubladen, die
bis unter die Decke reichen.
Es ist ein kleines Imperium, das Georg
Reitmaier in rund 20 Jahren aufgebaut und
Bugs International genannt hat. Der Betrieb
steht in einem Gewerbegebiet in Irsingen, einem
Dorf, das eine Autostunde westlich von Mün-
chen liegt. Von außen sieht er aus wie eine ganz
normale Industrieanlage. Drinnen ist jedoch
keine Maschine zu hören, sondern das Zirpen
und Rascheln von vielen Mil-
lionen Insekten.
Untergebracht in ein-
zelnen Hallen, die die
Größe eines Klassen-
zimmers bis hin zu
einem Basketball-
feld haben, schlüpfen in schubladenähnlichen
Boxen täglich sechs bis neun Millionen Heim-
chen, Millionen Grillen und Hunderttausende
Wüsten- und andere Wanderheuschrecken. Für
andere sind sie Ungeziefer. Aber Reitmaier zieht
die Tiere fünf Wochen lang auf, bis sie groß genug
sind, um sie als Lebendfutter in klimatisier-
ten Kleinlastwagen an Zoohandlungen,
Großkunden und Reptilienzüchter
auszuliefern.
Bis sie die Hallen ver-
lassen, folgt alles
einem strengen
der H¡rr, -en hier: Besitzer
str¡ng hier: schlecht; unange-nehm
der Pl„stikbecher, - Gegenstand aus Plastik,aus dem man trinkt
der Fr¢chtbrei, -e Fruchtmasse; ≈ Frucht-creme ) S. 46
die Made, -n langes, dünnes, weißesTierchen, aus dem später ein Insekt wird ) S. 46
die Regalschublade, ≈ kleiner, offener Kasten -n in einem Regal, den
man herausziehen kann
reichen hier: ≈ gehen
aufbauen hier: ≈ machen; entwi-ckeln
das Gew¡rbegebiet, Gebiet, in dem es viele -e Firmen gibt
z“rpen hohe Laute machen wieein Insekt ) S. 46
r„scheln hier: durch Hin- undHerlaufen Laute machen) S. 46
¢nterbringen hier: stellen
das Basketballfeld, Platz, auf dem Basket--er ball gespielt wird
schl•pfen hier: langsam aus einemEi herauskommen ) S. 46
die B¶x, -en kleiner Kasten
das Heimchen, - hier: gelblich braune Grille ) S. 46
(die Gr“lle, -n kleines Insekt, das anwarmen Sommeraben -den laut zirpt) ) S. 46
die Wüstenheu- eine Art der Wander-schrecke, -n heuschrecken ) S. 46(die Wüste, -n extrem trockene Region,
in der es fast keine Pflanzen gibt)
(die W„nderheu- Insekt mit langen kräf-schrecke, -n tigen Hinterbeinen, das
weit springen kann(Foto) ) S. 46)
das }ngeziefer bestimmte Insekten, vondenen man glaubt, dasssie Schaden bringen ) S. 46
aufziehen hier: sich um ein Tierkümmern, bis es groß/älter ist ) S. 46
der Reptilienzüchter, - Person, die spezielleReptilienarten produ-ziert ) S. 46
str¡ng hier: genau
Eine Autostunde westlich von München hat eine Firma Lebensbedingungen wie im Dschungel entstehen
lassen. Das Insekten-Imperium von Irsingen ist ein Glück für Hunderttausende Reptilienfreunde.
Herr der Insekten
12/13
HeuschreckeHunderttausende von
ihrer Art leben in denBoxen von Irsingen
28-29-Bugs_1213.qxd 30.10.13 10:25 Seite 28
29
Insekten-Imperium
FOTO: ISTO
CK/THIN
KSTOCK
Produktionssystem. Größere Temperaturschwan-
kungen, Stromausfall in den Boxen, wo Tausen-
de Lampen Tageslicht simulieren, oder defekte
Industriewaschmaschinen: Für den Betrieb wä -
ren solche technischen Probleme katastrophal.
In den Boxen muss es nämlich sauber sein wie
in einem Labor. Der Biologe Andreas Graf legt
seine Lesebrille auf den Konferenztisch, der von
übergroßen, nachgebauten Heuschreckenbeinen
gehalten wird. „Stimmt die Hygiene nicht, kann
es zu Epidemien kommen, die den ganzen
Bestand gefährden“, erklärt er. Dann könnte die
Firma keine Insekten liefern. „Die punktgenaue
Lieferung an jedem Montag von einer immer
gleich bleibenden Menge an mittleren und grö-
ßeren Tieren“, sagt Graf, „das ist die große
Herausforderung.“
In deutschen Haushalten gibt es rund
800 000 Terrarien mit Schlangen, Echsen oder
Schildkröten, so die aktuelle Zählung des Zentral-
verbandes Zoologischer Fachbe-
triebe in Wiesbaden. Wahr-
scheinlich ist, sagt Reitmaier,
dass die hohen Energiekos-
ten und der Internethandel
Druck auf die Preise
machen werden. Dann wird die Qualität der
kleinen Tiere, die hohe Nährwerte haben, beson-
ders wichtig. „Die Heuschrecken und Heimchen
sollen auch beim Kunden noch zwei Wochen
leben“, sagt Rudolf Hammerl vom Schwabinger
Zoo Center in München. „Gute Ernährung ist
das A und O.“
Weil Reitmaiers Echsen und Schlangen, Spin-
nen und Pfeilgiftfrösche in seinen eigenen, priva-
ten Terrarien immer wieder krank wurden,
begann der Reptilienfreund selbst Lebendfutter
aufzuziehen. Schnell entwickelte sich daraus
eine größere Zucht. Der gelernte Kaufmann
kündigte seinen alten Job in der Medienbranche
und baute eine Firma auf, die heute rund 120
Mitarbeiter hat.
Reitmaier versorgt sich auch bei den Futter-
mitteln für seine Zuchten selbst. Bis zu zehn Ton-
nen Trockenfutter und fünf Tonnen Weizensaat-
gut pro Woche braucht die Firma. „Mein Banker
nennt den Betrieb ein Industrielabor“, erzählt
Reitmaier und lacht.
Draußen ist es kalt und regnerisch, drinnen
aber sehr heiß. Die Heimat von Heimchen und
Heuschrecken ist eben nicht das kalte Allgäu,
wie die alpine Region im Südwesten Bayerns
heißt. Sie mögen es warm und feucht. Deshalb
müssen die Lebensbedingungen denen im
Dschungel ähneln. Für dieses künstliche Klima
verbraucht der Betrieb täglich 4000 Kilowatt
Strom. Lüftung und Heizung sorgen für eine
Feuchtigkeit von fast 85 Prozent und bis zu 38
Grad Wärme. Wo so viele Tiere atmen, müssen
auch stündlich 60 000 Kubikmeter Luft ausge-
tauscht werden.
Damit dieses technische Gesamtwerk nicht
ausfällt, gibt es ein elektronisches Überwa-
chungssystem, das Reitmaier in seinem Bespre-
chungsraum über Kameras steuern kann. Sein
Bruder Michael, der Fahrzeugtechnik studiert
hat und im Betrieb mitarbeitet, unterstützt ihn in
technischen Fragen.
Georg Reitmaier lässt sich allerdings nicht viel
aus der Hand nehmen. „Die Produktion folgt
genauen Regeln“, sagt der Herr der Insekten
und rückt noch einmal den Tisch vor
dem Gästesofa zurecht. Bei Bugs
muss einfach jedes Detail
stimmen.
2 Gudrun Weitzenbürger
die Temperatur- schneller Temperatur -schwankung, -en wechsel
der Stromausfall, ¿e Wegbleiben von Strom
der Best„nd, ¿e hier: Menge an Insekten) S. 46
gefährden in Gefahr bringen ) S. 46
die Herausforde- schwierige Aufgaberung, -endie Schl„nge, -n Reptil mit sehr langem
Körper, aber ohne Beine) S. 46
die ]chse, -n kleines Reptil mit vierBeinen ) S. 46
die Sch“ldkröte, -n Reptil, das sehr alt werden kann ) S. 46
der Zentralverband zentrale OrganisationZoologischer aller ZoogeschäfteF„chbetriebeDr¢ck m„chen auf hier: stark beeinflussen
der Nährwert, -e ≈ Wert von Nahrung, denein Organismus braucht,um gut funktionieren zukönnen
das A ¢nd O sein sehr wichtig sein
die Sp“nne, -n kleines Tier mit achtBeinen ) S. 46
der Pfeilgiftfrosch, ¿e sehr giftiges Amphibien -tier, das im Wasser undan Land lebt und sprin-gen kann ) S. 46
das Lebendfutter Nahrung für Tiere, dienoch lebendig ist ) S. 46
die Z¢cht hier: Produktion undPflege von bestimmtenInsektenarten ) S. 46
der Kaufmann, Person, die im Einkauf/ ¿er/-leute Verkauf arbeitet
s“ch vers¶rgen hier: herstellen
das Weizensaatgut kleine Teile, die man in die Erde steckt, um Weizen zu bekommen
(der Weizen Pflanze, aus deren klei-nen, harten Früchtenman Mehl macht)
der Banker, - engl. Person, die beieiner Bank arbeitet
ähneln ähnlich sein
die L•ftung, -en Konstruktion, die ähn-lich wie ein Ventilatorfunktioniert und frische,kühle Luft bringt
austauschen hier: verbrauchte Luftherausnehmen und fri-sche hineinblasen
das Überw„chungs - ≈ Kontrollsystemsystem, -eder Bespr¡chungs- Raum für Treffen oderraum, ¿e Sitzungen
steuern hier: kontrollieren undregulieren
die Fahrzeugtechnik ≈ Produktion von Autos,Bussen, Motorrädern …
zur¡chtrücken in die richtige Positionbringen
SCHWER
12/13
Für sein künstlichesKlima verbraucht derBetrieb täglich 4000
Kilowatt Strom.
28-29-Bugs_1213.qxd 30.10.13 10:25 Seite 29
SPRECHEN - SCHREIBEN - MITREDEN
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sowohl an Lehrer, die in ihrem Unterricht
Wert auf korrekte Aussprache legen und
handliches und vollständiges Übungs-
material suchen, als auch an Selbstler-
ner, die auf eigene Faust ihre Aussprache
verbessern möchten. Die Übungen auf
den sechs Audio-CDs sind sehr umfang-
reich, sodass jeder Lerner die Übungen
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sangs- und Orgelstück gegenüberste-
hen. Gesang und Orgelmusik wechseln
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32 12/13
„Themen, die uns
wirklich interessieren“
Ahmad Salloum (25) aus Syrien besuchtalle zwei Wochen den Deutsch-Stamm-
tisch einer Sprachschule in Berlin.
Ich bin Arzt und habe mich hier beim
Stammtisch gerade mit einem Italiener
unterhalten, der auch Arzt ist. Wir haben
darüber geredet, wie wir uns in Deutsch-
land spezialisieren können. Ich möchte
hier meine Ausbildung zum Facharzt für
Allgemeine Chirurgie machen. Das ist das
Tolle am Stammtisch: Wir sprechen
Deutsch, aber wir reden über Themen, die
uns wirklich interessieren. Im Unterricht
liest man oft Texte, die langweilig sind und
soll dann darüber reden.
Seit drei Monaten besuche ich einen
Sprachkurs an einer Sprachschule in Berlin
und war seitdem jedes Mal bei ihrem
Stammtisch. Es kommen ungefähr 50
Personen, das sind die Schüler der Schule
und ein paar Mitarbeiter. Ich lerne hier
jedes Mal neue Leute kennen. Wir reden
über alles: unsere Erfahrungen in Deutsch-
land, die Unterschiede zwischen unseren
Ländern und Deutschland, unsere Zu-
kunftspläne, aber auch Fußball. Wir
lachen sehr viel.
Im Unterricht sprechen wir zwar auch,
aber beim Stammtisch können wir die
ganze Zeit reden und uns korrigieren. Das
ist ein großer Vorteil. Ich habe schon
gemerkt, dass ich jetzt Dinge richtig
mache, die ich vor zwei Monaten noch
falsch gesagt habe, so wie: „Ich habe zur
der St„mmtisch, -e hier: Gruppe vonPersonen, die sich z. B.einmal pro Woche ineinem Lokal treffen
der F„charzt, ¿e Arzt mit spezieller Ausbil-dung, z. B. für Psychiatrie,Osteopathie …
die [llgemeine Bereich der Medizin, derChirurgie sich um Operationen küm-
mert
der M“tarbeiter, - hier: Angestellter
Teamplayer lernen mehr. Das gilt auch für Deutschlerner, nicht nur im klassischen Sprachkurs.
Welche Möglichkeiten gibt es noch? Und welche Variante ist für wen die beste?
Katja Hanke hat Lerner nach ihren Erfahrungen gefragt.
Gemeinsam statt einsam
FOTO: K. H
ANKE
Glücklich überden Sprach-stammtischAhmad Sal -loum (links)mit anderenDeutschler-
nern in Berlin
32-34-SF_Gemeinsam-lernen_1213.qxd 31.10.13 10:32 Seite 32
Arbeit gegangen.“ Weil mich beim Stamm-
tisch mal jemand korrigiert hat, habe ich
es mir jetzt gemerkt: „Ich bin zur Arbeit
gegangen.“
Beim Stammtisch kann ich sofort die
Dinge verwenden, die ich im Kurs gehört
habe. Ich benutze natürlich noch keine
komplizierte Grammatik, sondern versu-
che, einfach, langsam und deutlich zu
sprechen. Aber später kann ich bestimmt
schneller sprechen und kompliziertere
Sätze machen. Das ist wie mit dem Klavier-
spielen – man wird immer besser.
Typ: SprachstammtischIdeal für: Lerner, die gern viele neue Leute kennen-
lernenWie finden? Meistens organisieren Sprachschulen ihre
eigenen Stammtische, aber auch deutsch-sprachige Kulturinstitute oder Germanis-tik-Fachbereiche an Universitäten im Aus-land bieten sie an.
„Wir kommunizieren
meistens schriftlich“
Cristina Batres (31) aus Spanien lernt in der Online-Community Busuu.
Am liebsten benutze ich das Portal, um
neue Wörter zu lernen. Man kann sich
immer sofort überprüfen. Das Tolle ist,
dass ich es auf dem iPhone machen kann,
wenn ich mal kurz Zeit habe: in der U-
Bahn oder am Flughafen. Ich arbeite dann
eine kleine Themeneinheit durch.
Ich bin über die Website mit vielen
anderen in Kontakt: Ich kann zum Beispiel
etwas auf Deutsch schreiben, und sie kor-
rigieren das. Sie geben auch Tipps und
Hinweise. Oft geht es um Redewendun-
gen, und wie man sie richtig verwendet.
Wir kommunizieren meistens schriftlich.
Man kann sich aber auch richtig miteinan-
der unterhalten. Wenn ich in der U-Bahn
sitze, habe ich allerdings kein Mikrofon.
Manchmal spreche ich zu Hause vor dem
Computer mit jemandem. Wenn ich mit
einer Person öfter Kontakt habe, bereiten
wir auch mal ein Thema vor, zum Beispiel
Arbeit, Freizeit, Sport oder Essen. Wir spre-
chen 30 Minuten auf Deutsch über das
Thema und 30 Minuten auf Spanisch. Es
sind nicht immer nur Deutsche, die mir
online helfen, sondern auch Personen aus
ganz anderen Ländern, wie dem Libanon
oder Bolivien, die Deutsch sprechen.
Ich benutze Busuu seit zwei Jahren,
manchmal jeden Tag, manchmal nur alle
zwei Wochen. Das Portal kenne ich von
meinem Wirtschaftsstudium in Madrid.
Zwei Mitstudenten haben es damals als
Studienprojekt entwickelt. Mir gefällt am
besten, dass man die neuen Wörter auch
hören kann: in Sätzen und sogar in
Gesprächen. Nach dem Hören und Lesen
kann man mit den Vokabeln selbst Sätze
schreiben. Die anderen Mitglieder korri-
gieren sie und erklären die Fehler. Zu
jedem Thema gibt es am Ende der Einheit
einen Test. Manchmal arbeite ich ein
Thema ein paar Mal durch, um mir die
neuen Wörter besser zu merken.
Typ: Online-CommunityIdeal für: Lerner, die gern am Computer arbeiten
und vor allem ihre schriftlichen Kenntnis-se verbessern möchten
Wie finden? www.busuu.comÄhnliche www.communityd.de der Deutschen Angebote: Welle mit ihrer Facebook-Seite für
Deutschlerner:www.facebook.com/dw.learngerman
„Wenn ich komme,
ist der Tee schon fertig“
Die Engländerin Victoria Hollingsworth (25)lernt mit einer älteren Deutschen.
Meine Tandempartnerin ist 70 Jahre alt
und war früher Grundschullehrerin. Sie ist
sehr nett und hat viel Energie. Wir treffen
uns seit zwei Monaten ein Mal pro Woche
bei ihr zu Hause. Wenn ich komme, ist der
Tee schon fertig. Den trinken wir an ihrem
großen Esstisch und reden. Wenn ich Pro-
bleme mit den Hausaufgaben vom Sprach-
kurs habe, hilft sie mir damit. Wir lesen
jedes Mal ein Kinderbuch, Kinderbücher
sind ja nicht dick. Ich lese laut vor, dann
stellt sie mir Fragen dazu oder lässt mich
die Geschichte nacherzählen. Das ist sehr
schwierig. Wenn sie mich korrigiert, dann
3312/13
Zusammen lernen
MITTEL
%
das Klavierspielen Pianospielen
die German“stik ≈ systematisches Studierender deutschen Spracheund Literatur
der F„chbereich, -e spezieller Bereich
kommunizieren hier: ≈ in Kontakt sein
s“ch überprüfen hier: die eigenenErgebnisse prüfen
d¢rcharbeiten hier: eine Aufgabe nachder anderen lösen
die Themeneinheit, hier: ein komplettes -en Unterrichtsthema
der H“nweis, -e hier: Information, wasman (nicht) tun soll
]s geht ¢m ... Das Thema / Der Inhalt ist ...
die Redewendung, ein paar Wörter mit idio--en matischer Bedeutung
m“teinander/ einer mit dem anderenmitein„nder„llerd“ngs ≈ aber
entw“ckeln hier: eine Idee für einProgramm haben und esdann realisieren
sogar ≈ auch
vorlesen für jemand anderen lesen
nacherzählen hier: eine bekannteGeschichte mit eigenenWorten erzählen
„Wir sprechen30 Minutenauf Deutsch
über einThema und 30Minuten aufSpanisch.“
Cristina Batres lerntin einer Online-
Community
32-34-SF_Gemeinsam-lernen_1213.qxd 31.10.13 10:32 Seite 33
wiederholt sie das Wort einfach, und ich
lese das Stück noch einmal. Den Rest der
Zeit unterhalten wir uns über unsere
Woche oder über ihre Schildkröte Schildi.
Ich bringe ihr auch ein bisschen Englisch
bei. Sie spricht schon viel besser als am
Anfang. Aber meistens lernen wir Deutsch.
Am Tandem mag ich den direkten Eins-
zu-eins-Kontakt. Ich besuche auch einen
Sprachkurs, in dem ich viel lerne. Mit Frau
Carnier, so heißt meine Tandempartnerin,
fühle ich mich beim Sprechen aber woh-
ler. Mit ihr ist es sehr entspannt und offen,
es gibt keine feste Struktur wie im Unter-
richt. Ich stelle ihr die kleinen Fragen, die
zu unwichtig für den Unterricht sind, wie
zum Beispiel, warum man ein „v“ wie ein
„w“ ausspricht.
Ihre ganze Art ist sehr ermutigend. Sie
findet es erstaunlich, wie schnell ich
Deutsch gelernt habe, und klatscht immer
in die Hände, wenn ich etwas richtig sage.
Das ist toll. Ich fühle mich dann wie eine
Fünfjährige, die ein goldenes Sternchen
bekommt. Ich habe nach unserer Stunde
immer sehr gute Laune.
Typ: SprachtandemIdeal für: Personen, die sich eine direkte Bezugsper-
son wünschenWie finden? Es gibt viele Internetportale für die Suche
nach Tandempartnern, zum Beispielwww.cafelingo.de/tandem oder www.tandempartners.org für deutscheStädte oder www.scrabbin.com undwww.totalingua.com für eine internatio -nale Suche.
Ähnliche Auch Lernplattformen wie www.busuu.comAngebote: helfen bei der Suche nach Tandempart-
nern.
„Wichtig, dass jemand
mein Deutsch korrigiert“
Daniel Jewsejew (17) geht jede Woche zum Gesprächsklub am
Goethe-Institut in Moskau.
Für mich ist Sprechen das Wichtigste. Der
Deutschunterricht an meiner Schule ist
zwar gut, trotzdem finde ich: Wir müssten
viel mehr sprechen. Dafür gehe ich einmal
pro Woche zum Gesprächsklub. Er wird von
einem deutschen und einem russischen
Praktikanten geleitet. Am Ende einer Stun-
de fragen sie uns, worüber wir das nächs-
te Mal diskutieren möchten. Wir haben
schon über Veranstaltungen, Verkehrsmit-
tel, Ausbildung in Deutschland und Essen
gesprochen.
Ein Praktikant bereitet immer ein
Arbeitsblatt mit Wörtern vor, die wir
benutzen können. Am Anfang spricht er
über seine Erfahrungen und fragt dann,
was wir darüber denken. Wir können auch
selbst etwas erzählen, es muss aber eine
kleine Verbindung zum Thema geben.
Seit drei Jahren lerne ich in der Schule
Deutsch. Es gefällt mir immer besser. Vor
zwei Jahren habe ich noch zusätzlich am
Goethe-Institut einen Kurs gemacht. Dort
habe ich vom Gesprächsklub erfahren.
Seitdem gehe ich regelmäßig hin.
Meistens sind wir nur fünf Teilnehmer.
Deshalb kann jeder viel sprechen. Wenn
eine Person spricht, hören die anderen zu.
Das Niveau ist sehr unterschiedlich: Es geht
von Leuten, die gerade erst anfangen bis
hin zu Deutschlehrern und Personen, die
beruflich Deutsch sprechen. Trotzdem
langweilt sich niemand.
Durch den Gesprächsklub habe ich mein
Deutsch stark verbessert, vor allem meine
Umgangssprache und meinen Wortschatz.
Ich kann jetzt zu fast jedem Thema etwas
auf Deutsch sagen. Ein großer Vorteil ist,
dass wir im Gesprächsklub korrigiert wer-
den. Die Praktikanten achten sehr darauf.
Ich finde es wichtig, dass jemand mein
Deutsch korrigiert. Aber es macht auch
einfach Spaß, mit den anderen zu reden –
und ich habe viel Neues erfahren.
Typ: GesprächsklubIdeal für: Leute, die sich auch trauen, in einer Grup-
pe zu sprechen Wie finden? Im Internet; oder bei Sprachschulen oder
dem nächsten Goethe-Institut nachfragenÄhnliche Viele Goethe-Institute bieten regelmäßige Angebote: Film- oder Literaturklubs an. 2
einfach hier: nur
die Sch“ldkröte, -n Reptil, das sehr alt werdenkann
beibringen unterrichten
s“ch wohlfühlen zufrieden sein; sich gutfühlen
entsp„nnt hier: ohne Stress
¶ffen hier: unkompliziert; ehrlich
f¡st hier: genau vereinbart
ermutigend so, dass man jemandenmotiviert
erstaunlich überraschend
“n die Hænde applaudierenkl„tscheng¶lden hier: in der Farbe Gold
die Bezugsperson, Person, zu der man eine -en (enge) Beziehung hat
zusätzlich hier: noch dazu
erfahren hier: eine Informationbekommen
regelmäßig immer wieder; z. B. ein-mal pro Woche
das Niveau, -s franz. hier: Qualität der Sprach-kenntnisse
die }mgangssprache gesprochene Sprache imAlltag
der W¶rtschatz hier: Menge von Vokabeln
einfach hier: wirklich
s“ch trauen keine Angst haben, etwaszu tun
nachfragen ≈ fragen
34 12/13
„Wir müssten vielmehr sprechen.“
Daniel Jewsejew besucht trotz guten Deutschunterrichts
einen Gesprächsklub
Direkter Kontakt Victoria Hollingsworthtrifft sich jede Woche
mit ihrer Sprach -tandempartnerin
FOTO: K. H
ANKE
32-34-SF_Gemeinsam-lernen_1213.qxd 31.10.13 10:32 Seite 34
12/13
Wörter lernen
das Gepæckstück, -e
a) ___ Rolltreppe
b) ___ Anzeigetafel
c) ___ Kiosk
d) ___ Fahrkartenautomat
e) ___ Liniennetzplan
LEICHT PLUS
Verbinden Sie, und ergänzen Sie den Artikel!
Im Busbahnhof1
LEICHT
1. Ein Fahrgast _________________ ein Ticket.
2. Der Kontrolleur _________________ die
Fahrkarten.
3. Der Busfahrer _________________ den
Kofferraum.
4. Er _________________ das Gepäck der Fahrgäste
_________________.
5. Ein paar Leute _________________ ihre Tasche
in ein Schließfach.
6. Die Rolltreppe _________________ nach oben.
7. Ein paar ältere Menschen _________________
auf der Bank _________________.
Was passiert im Busbahnhof? Ergänzen Sie die Verben in der korrekten Form!
Achten Sie auf die trennbaren Verben!
In Akt ion2
1. Darauf sieht man,
welcher Bus wohin fährt.
2. Dort kann man
Fahrkarten kaufen.
3. Darauf sieht man, wel-
cher Bus wann an diesem
Bussteig abfährt.
4. Damit kann man fahren,
wenn man die Treppe
nicht hochgehen möchte.
5. Dort kann man zum
Beispiel Zeitungen und
Getränke kaufen.
Im Busbahnhof
35
schließen 2 kaufen 2 öffnen 2 fahren 2
sich ausruhen 2 einladen 2 kontrollieren
der (Fahrkarten-)Kontrolleur, -e franz.(auch: der T“cketkontrolleur, -e franz.)
ILLUSTRATIO
N: B
ERNH
ARD FÖ
RTH
der B¢ssteig, -e (auch: das (B¢s-)Terminal, -s engl.)
Lösungen auf Seite 44
der K¶fferraum, ¿e(auch: der Laderaum, ¿e)
der B¢sfahrer, -
der Fahrkartenautomat, -en(auch: der T“cketautomat, -en)
die [nzeigetafel, -n
die R¶lltreppe, -n
der Überlandbus, -se(auch: der F¡rnbus, -se)
MITTEL
das Wartehäuschen, -
lädtein
die Fahrkarte, -n (auch: das T“cket, -s)
der Zentrale{mnibusbahnhof
der Kiosk, -e
der Fahrgast, ¿e
das Schließfach, ¿er
der Liniennetzplan, ¿e
die (S“tz-)B„nk, ¿e
35-Wortschatz_1213 31.10.13 10:28 Seite 35
36
Übungen zu den Themen des Monats
1. Ich wollte in Deutschland arbeiten. Ich habe mich um ein Visum
beworben.
_________________________________________________
_________________________________________________
2. Ich habe ungefähr vier Monate gewartet. Ich bin nach
Deutschland umgezogen.
_________________________________________________
_________________________________________________
3. Ich konnte kein Deutsch. Ich habe mir wenig Sorgen gemacht.
_________________________________________________
_________________________________________________
4. Das war nicht so schlimm. In meinem Beruf wird viel Englisch
gesprochen.
_________________________________________________
_________________________________________________
5. Meine Frau ist auch nach Deutschland gekommen. Ihr gefällt es
hier auch.
_________________________________________________
_________________________________________________
Seite 54 Mein erster Monat
KonnektorenKonnektoren verbinden zwei Sätze. Lesen Sie die Sätze,und verbinden Sie sie mit einem passenden Konnektor!
Achten Sie auf den Satzbau!
1
Seite 68 Kolumne
Haben Sie a l les
verstanden?In der Prüfung TestDaF,
Leseverstehen Teil 3, sollen Sie Informationenaus einem längeren Textverstehen. Üben Sie hier,
und kreuzen Sie an: Ja, Nein oder sagt der
Text dazu nichts?
3
1. % Was __________________ Sie glücklich
__________________? (machen)
& Wenn die Kinder zufrieden
__________________. (sein)
2. % Worauf __________________ Sie stolz sein?
(können)
& Ich __________________ stolz darauf sein,
dass ich die jüngste Kinderdorf-Mutter von Öster-
reich bin. (können)
3. % Wie viel Zeit __________________ am besten
Ihnen gehören? (sollen)
& Es __________________ schön, wenn die
Nacht mir __________________
__________________. (sein, gehören)
4. % Was __________________ Sie gerne noch in
Ihrer Umgebung? (haben)
& Ich __________________ gern den richtigen
Partner __________________. (finden) Denn
ich __________________ gerne eine eigene
Familie. (haben)
Seite 70 D-A-CH-Menschen
Konjunkt iv I IBei den meisten Verben bildet man den
Konjunktiv II der Gegenwart mit einer Form von würde + Infinitiv. Ausnahmen sind die
Hilfsverben (wäre, hätte) und die Modalverben(könnte, müsste, wollte, sollte, dürfte).
Ergänzen Sie die blauen Verben in der passendenForm des Konjunktivs II!
2
MITTEL
%P$
LEICHT
SCHWER
aber 2 dann 2 deshalb 2 und 2 weil
Ja Nein Der Text sagt dazu nichts.
1. Deutsche essen mehr als vier Millionen
Tonnen Schweinefleisch pro Jahr.
2. „Ich fühle mich sauwohl!“ heißt
„Ich fühle mich sehr wohl!“.
3. Es gibt eine Schauspieler-
Fußballweltmeisterschaft.
4. Die Deutschen essen am liebsten
Geflügel.
5. „Schweinerei!“ sagt man, wenn
man ärgerlich ist.
FOTO: TH
INKSTO
CK
12/13
Lösungen auf Seite 44
Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (siehe Seite 72) und auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.
36-Uebungen_1213 30.10.13 10:25 Seite 36
Auf gut Deutsch PLUS
Eine Einladung per Mai l schreiben
12/1
3Sa
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/13
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12/1
3Sa
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EHEN
Bi ldbeschreibung In manchen Deutschprüfungen sollen Sie ein Bild oder Foto beschreiben
und darüber sprechen. Wie Sie das am besten machen, lesen Sie hier!
Allgemeine Informationen: Was ist zu sehen?Auf dem Bild ist/sind …
Auf dem Foto sieht man …
Man kann … sehen.
Es ist eine Szene, bei der …
Das Bild zeigt …
Aufbau: vorne und hinten im BildIm Vordergrund sieht man …
Im Hintergrund ist/sind … zu sehen.
In der Bildmitte stehen/sitzen …
Auf der rechten/linken Bildhälfte ist/sind …
Auf der rechten/linken Seite des Fotos ist/sind …
Vorne/Hinten/Rechts/Links/Oben/Unten erkennt man …
Mit dem Wörtchen „gut“ gibt es viele verschiedene Ausdrücke
und Redewendungen. Kennen Sie diese?
Mach’s gut!(= Tschüss!)
Dann bis morgen! Mach’s gut!
Na gut!(= Ich bin einverstanden, obwohl ich eigentlich gar
keine Lust habe / obwohl ich die Idee eigentlich nicht
gut finde.)
Na gut! Dann besuchen wir deine Eltern halt am
Wochenende, wenn es sein muss.
Du bist gut!(= iron. Was du sagst, ist unvernünftig. Über dich kann
ich mich nur wundern.)
Ja, du bist gut! Du kannst doch nicht einfach gehen,
ohne zu bezahlen!
So weit, so gut. (= Bis jetzt ist alles in Ordnung.)
Der Plan hat bis jetzt funktioniert. So weit, so gut.
Aber wie geht es jetzt weiter?
Sei so gut. (= Bitte mach das. Bitte tu mir den Gefallen.)
Sei so gut, und fahr bitte das Auto noch in die
Garage, bevor wir essen.
Wie schreibt man eine Einladung an Kollegen, Freunde oder Bekannte?
Worauf sollten Sie dabei achten? Eine kleine Hilfe finden Sie hier!
An Kollegen und Mitarbeiter Anrede
Kennen Sie die Namen der Personen nicht
oder schreiben Sie an eine größere Gruppe,
dann schreiben Sie:
Sehr geehrte Damen und Herren, …
Kennen Sie zwar den Namen, aber die Person
nicht so gut, schreiben Sie:
Sehr geehrte Frau Holler, … / Sehr geehrter
Herr Meindl, …
Kennen Sie die Person ein bisschen besser,
können Sie auch schreiben:
Liebe Frau Holler, … / Lieber Herr Meindl, …
Einladung
Nennen Sie den Grund, warum gefeiert wird.
Ich lade Sie herzlich zu unserer jährlichen
Weihnachtsfeier ein.
Ich feiere meinen Abschied, und Sie sind
herzlich dazu eingeladen.
In kleiner Runde werden wir unser Firmen-
jubiläum feiern. Dazu möchte ich Sie herz-
lich einladen!
Informationen
Zur besseren Planung bittet man die einge-
ladenen Gäste oft, Bescheid zu geben, ob
sie kommen können. Setzen Sie dafür ein
Datum fest.
Die Feier findet am 20.12. ab 14 Uhr in
der Kantine statt. Bitte geben Sie uns bis
zum 16.12. Bescheid, ob Sie kommen
können.
Wir feiern am 19.12. um 18 Uhr im
Konferenzraum 2. Für Essen und Trinken
ist gesorgt.
Grußformel
Wir freuen uns auf eine schöne Feier!
Mit herzlichen Grüßen
Ich freue mich schon sehr, Sie zu sehen.
Viele Grüße
LEIC
HT
MIT
TEL
SCH
WER
In Verbindung miteiner Zahlenangabe
bedeutet gutein bisschen mehr als:
Die Fahrt dauert gut 20 Minuten. Das Ticket kostet gut 200 Euro.
FOTO
: TH
INKS
TOCK
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An Freunde und BekannteAn Freunde oder Bekannte schreibt man
in der Du-Form.
Anrede
Liebe Sara, lieber Max, …
Hallo Ihr Lieben, …
Hallo Karl, …
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3
Einladung
Ich habe eine neue Wohnung, und
lade Dich zu meiner Einweihungsfeier
ein.
Ich mache eine kleine Weihnachtsfeier
und wollte Euch fragen, ob Ihr kom-
men wollt.
Informationen
Vergessen Sie nicht, zu schreiben,
wann und wo Ihre Feier stattfindet.
Am 22.12. stehen bei mir zu Hause im
Blumenweg 3 ab 18 Uhr die Türen
offen.
Die Feier ist am 15.12. ab 20 Uhr im
Gemeindezentrum.
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/13
Falls Sie genau wissen
möchten, wer kom-
men wird, bitten Sie
die Gäste darum,
Bescheid zu geben.
Schreiben Sie auch, ob
die Gäste etwas mit-
bringen sollen oder nicht.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr Zeit habt!
Sagt mir bitte, ob Ihr kommt!
Ihr braucht nichts mitzubringen – außer guter
Laune!
Grußformel
Bis bald, viele liebe Grüße!
Ich freue mich, Euch zu sehen! Bis dann!
Schreibt man an Familien,die man kennt,
ist die Anrede derFamilienname mit angehängtem -s:Liebe Mayers, …
Kennt man die Familienicht so gut,
schreibt man: LiebeFamilie Mayer, …
Interpretation: die eigene MeinungIch (persönlich) denke/glaube/vermute, dass …
Ich nehme an, dass …
Vielleicht/Möglicherweise/Wahrscheinlich/Vermutlich …
Es könnte sein, dass …
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob …
Es scheint … zu sein.
Auf mich macht das Bild den Eindruck, als ob …
Das Bild erinnert mich an …
Man könnte es mit … vergleichen.
Auf mich wirkt das sehr …
Ich meine, dass es um … geht.
Ich würde das Foto so interpretieren: …
Ich denke, die Personen im Hintergrund
sind …
Das klingt gut. (= Ich bin einverstanden. Ich mag die Idee.)
Du willst am Montag ins Kino gehen? Das klingt gut.
so gut wie (= fast)
Wir sind so gut wie da. Es kann nur noch ein paar
Minuten dauern.
Schon gut. (= Es ist okay. Mach dir keine Sorgen.)
Schon gut. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.
Das fängt ja schon gut an!(= iron. Das läuft ja schon am Anfang schlecht.)
Das Spiel läuft erst zehn Minuten, und es sind schon
zwei Spieler verletzt. Das fängt ja schon gut an!
Auf gut Deutsch: …(= Um es deutlich zu sagen: …)
Ich denke, das wird so nicht gehen. Auf gut Deutsch:
Wir brauchen eine andere Lösung für das Problem.
Das trifft sich gut.(= Das passt gut.)
Wir brauchen noch Milch? Das trifft sich gut. Ich
wollte gerade einkaufen gehen.
Ein kurzes Beispiel
Auf dem Foto sind vier Kinder, sie tragen alle Winter-
kleidung. Sie sind draußen in einem Garten, und es
liegt viel Schnee. Die Kinder stehen links und rechts
von einem Schneemann. Im Hintergrund sieht man
ein Haus, das könnte eine Schule sein. Die beiden
Kinder in der linken Bildhälfte spielen gerade mit
dem Schnee. Und ein Junge, der rechts vom Schnee-
mann steht, zeigt auf sie. Es sieht so aus, als ob alle
viel Spaß hätten. Vielleicht sind es Schulkameraden.
Auf mich macht es den Eindruck, als ob die Kinder
sehr glücklich wären. Das Bild erinnert mich an
meine Jugend: Da habe ich mit meinen Freunden im
Winter auch viel im Schnee gespielt.
Schreiben Sie in dieEinladung zum Beispiel
„ab 18 Uhr“, dann kommen deutsche Gäste
meistens zwischen 18 und20 Uhr. Schreiben Sie „um 18 Uhr“, dann
kommen die Deutschenpünktlich um sechs.
Ihre persönlichenVermutungen können
Sie gut mit demKonjunktiv IIausdrücken:
Es könnte sein, dass …Ich würde sagen,
dass …
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Raten Sie mal! | ComicLösungen auf Seite 44
Lösung:
Man muss die __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ , wie sie __ __ __ __ __ __ .
1 9 3 6 9 1 9 7 9 4 5 1 2 8 8 9 5
(Das bedeutet: Man soll jede Gelegenheit zum Feiern auch nutzen.)
39
Wladimir Kaminer schreibt über Feiertage in Deutschland. Kennen Sie diese? Raten Sie, welcheNamen gesucht sind! Ein Tipp: Die gesuchten Festtage sind chronologisch angeordnet. Mit den
Buchstaben über den Ziffern finden Sie auch die fehlenden Wörter im Lösungssatz unten!
Feier tage
Seite 56 - 57 Der Blick von außen
Was kann Essen auf Rädern hier alles bedeuten? Kreuzen Sie an!
Essen, das rund istEssen für Ältere, das in einemWagen von einer Firma gebrachtwirdEssen, das nicht auf dem Tellerbleibt
So’n M“st! Das ist aber blöd!
das Rad, ¿er hier: ≈ dünner Reifen
r¶llen sich bewegen (runde Dinge, z. B. ein Balloder ein Autoreifen)
MITTEL
FOTO: TH
INKSTO
CK; AUS: H
AIOPEIS ©
SIEMEN
SEN/ACH
TERBAH
N IM
LAPPAN VERLAG
GM
BH
SCHWER
1. letzter Tag des Jahres: das/der 3 __ __ __ __ __ __ __ __
2. erster Tag des neuen Jahres: das 5 __ __ __ __ __ __
3. der Freitag vor Ostersonntag: der __ __ __ __ __ __ __ __ __
4. der Tag nach Pfingstsonntag: der __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __
5. Nationalfeiertag der Deutschen: der __ __ __ __ __
__ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __
6. der 24. Dezember: der __ __ __ __ __ __ __ __ __ __
1
3
7
8 2
9
4
6
5
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Grammatik
40
PLUS
ErgänzungsfrageIn der Ergänzungsfrage steht immer ein Fragewort. Das Fragewort steht auf
Position I im Satz, das konjugierte Verb steht auf Position II.
I II Mittelfeld Satzende
Warum bist du schon zu Hause?
Wo habt ihr dieses Jahr Urlaub gemacht?
Auf eine Ergänzungsfrage kann man nicht mit Ja oder Nein antworten.
Die Fragewörter sind:
2 wer, was, wen, wem, wessen:
Wer kommt zur Weihnachtsfeier?
Was schenken wir unserem Kollegen?
Wen wollen wir einladen?
Wem gefällt der Vorschlag?
Wessen Kalender ist das?
2 wo, wohin, woher:
Wo wollen wir feiern?
Wohin fährst du in den Weihnachtsferien?
Woher kommt eigentlich Herr Scondriak?
2 wann, wie lange, wie oft:
Wann beginnt die Feier?
Wie lange hast du Urlaub?
Wie oft besuchen Sie Ihre Familie?
2 warum, wieso, weshalb:
Warum kommt Frau Klever nicht?
Wieso hast du noch keine Geschenke gekauft?
Weshalb ist es vor Weihnachten eigentlich immer so stressig?
2 wie, wie viel, wie viele:
Wie groß ist denn der Raum für das Fest?
Wie viel kostet die Weihnachtsfeier?
Wie viele Gäste werden kommen?
Bei Verben mit Präpositionen steht das Fragewort für Personen im passenden
Kasus, zum Beispiel:
für + Akkusativ ) Für wen ist dieses Geschenk?
mit + Dativ ) Mit wem hast du gerade telefoniert?
Welches Fragewort passt?Markieren Sie!
Der Mantel1
„Wann kommst du wieder?“„Willst du dann etwas essen?“– Fragesätze
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1. % Was / Wie gefällt dir der Mantel?
& Na ja. Ganz gut. Warum / Wer?
2. % Ich weiß nicht, vielleicht kaufe
ich ihn. Wen / Was meinst du?
Soll ich ihn kaufen?
& Keine Ahnung. Wie oft / Wie viel
kostet er denn?
3. % 127,90 Euro. Das ist viel. Von wer
/ wem könnte ich mir den Mantel
denn zu Weihnachten wünschen?
& Vielleicht von deinen Eltern. Wo
/ Wohin wohnen die eigentlich?
4. % In Bremen. Wieso / Wie interes-
siert dich das?
& Nur so. Wie lange / Wie viele
willst du eigentlich noch hier
stehen?
5. % Wann / Wessen musst du denn
nach Hause? Hast du es eilig?
& Nein, aber mir ist langweilig.
LEICHT
LEICHT
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12/13
FOTOS: TH
INKSTO
CK (2)
41
Lesen Sie die Antworten, und formulieren Sie die Fragen mit einem Fragewort!Achten Sie auch auf die korrekte Verbform und die passenden Pronomen!
1. % ____________________________________________________________________________________________________
& Mein Urlaub beginnt am 23. Dezember.
2. % ____________________________________________________________________________________________________
& Ich fahre in die Schweiz.
3. % ____________________________________________________________________________________________________
& Ich treffe dort meine Eltern.
4. % ____________________________________________________________________________________________________
& Wir verbringen unsere Zeit mit Skifahren.
5. % ____________________________________________________________________________________________________
& Meine Mutter kann am besten von uns Ski fahren.
6. % ____________________________________________________________________________________________________
& Ich sehe meine Eltern zwei Mal pro Jahr.
Urlaubspläne 2
Lesen Sie die Fragen, und antworten Sie mit „ja“ oder „doch“. Was passt?
1. Hast du Lust, mich morgen zu besuchen? – ______________________.
2. Kannst du nicht schon früher kommen? – ______________________.
3. Willst du nicht auch deine Freundin mitbringen? – ______________________.
4. Habt ihr denn Zeit, bis zum Abendessen zu bleiben? – ______________________.
5. Wollt ihr am Nachmittag einen Spaziergang durch die Stadt machen? – ______________________.
6. Habt ihr die Stadt nicht schon einmal besichtigt? – ______________________.
„Ja“ oder „doch“?3
Das Fragewort „wo“ für Dinge wird mit der Präposition zu einem Wort kombiniert, zum Beispiel:
wo + für ) Wofür interessieren Sie sich?
wo + mit ) Womit kann ich dir helfen?
Entscheidungsfrage (Ja-/Nein-Frage)In der Entscheidungsfrage steht kein Fragewort. Das konjugierte Verb steht dann auf Position I,
das Subjekt auf Position II.
I II Mittelfeld Satzende
Warst du schon beim Einkaufen?
Haben Sie Frau Klausen schon angerufen?
Auf eine Entscheidungsfrage antwortet man (meistens) mit Ja oder Nein.
Deshalb wird sie auch Ja-/Nein-Frage genannt.
Wenn die Präpositionmit einem Vokalbeginnt, wird ein
-r- eingefügt: wo + auf = worauf
Ist die Frage negativgestellt, ist die Antwort
Doch oder Nein. Mit „Ja“kann man dann nicht
antworten:% Kommst du nicht mit
ins Kino?& Doch. Den Film will
ich auch sehen.
Lösungen auf Seite 44
Wann beginnt dein Urlaub?
LEICHT
MITTEL
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42
Am Telefon ist der Gesprächspartner nicht zu sehen, sondern nur zu hören. Gestik und Mimik sind also keine Hilfe.
Deshalb ist das Telefonieren in einer Fremdsprache besonders schwierig. Diese Sätze helfen im Berufsalltag!
Deutsch im Beruf MITTEL
Am Telefon
Sie werden angerufenSich am Telefon melden
Wenn Sie angerufen werden, sollten Sie
immer den Namen der Firma, Ihren Vor-
und Nachnamen und einen Gruß sagen:
Firma Spanzer, Lucy Stern am Apparat,
guten Tag!
Benta AG, guten Tag. Sie sprechen mit
Laurent Pérard.
So fragen Sie, wie Sie weiterhelfen kön-
nen:
Was kann ich für Sie tun?
Wie kann ich Ihnen helfen?
Man bittet Sie um vertrauliche Auskünfte
Manche Informationen darf man am
Telefon nicht weitergeben. So können
Sie reagieren:
Es tut mir leid, aber Informationen
dieser Art dürfen wir am Telefon nicht
weitergeben.
Es ist uns nicht gestattet (= erlaubt), solche
(= dieser Art) Informationen weiterzugeben.
Sie müssten sich mit dieser Frage bitte an
unsere …abteilung wenden.
Sagen, was Sie tun werden
So sagen Sie, worum Sie sich kümmern
werden oder was Sie nach dem Telefon -
gespräch tun werden:
Ich werde dafür sorgen (= alles tun, was
nötig ist), dass … erledigt wird.
Ich kümmere mich darum.
Ich schicke Ihnen (noch heute) eine
schriftliche Bestätigung.
Sie hören in den nächsten Tagen von mir.
Ich halte Sie auf dem Laufenden.
(= Ich werde Sie informieren, wenn etwas/
was passiert.)
s“ch m¡lden hier: ≈ den Anrufer begrüßen
weiterhelfen helfen, Probleme zu lösen
vertraulich ≈ geheim; diskret; so, dass nur speziellePersonen davon wissen sollen
Nachfragen
Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht ver-
standen haben! Manchmal liegt es ja gar
nicht an fehlenden Deutschkenntnissen,
dass man nicht alles versteht. Vielleicht ist
einfach die Verbindung schlecht. So können
Sie Ihren Gesprächspartner bitten, lang -
samer und/oder deutlicher zu sprechen:
Ich kann Sie leider nur sehr schlecht
verstehen. Könnten Sie bitte etwas lauter
sprechen?
Ich habe das nicht richtig verstanden.
Könnten/Würden Sie das bitte noch ein-
mal wiederholen?
Würden Sie bitte etwas langsamer
sprechen?
Die Verbindung ist sehr schlecht. Könnten
Sie den letzten Satz bitte noch einmal
sagen?
Ich bin nicht sicher, ob ich das richtig ver-
standen habe. Könnten Sie mir das bitte
buchstabieren?
Sich verabschieden
In beruflichen Gesprächen ist es gut, am
Ende des Telefonats das Besprochene
zusammenzufassen:
Dann verbleiben (= vereinbaren) wir also
so, dass …
Halten wir also fest (= Vereinbaren wir): …
So können Sie ein Telefonat beenden:
Ich denke, wir haben alles Wichtige
besprochen.
Und wenn Sie noch Fragen haben, dann
melden (= noch einmal anrufen) Sie sich
einfach.
Dann hören wir voneinander. (= Es ist
nicht genau vereinbart, wer den anderen
das nächste Mal anruft. Aber man wird
bestimmt telefonieren.)
Ich danke Ihnen für das Gespräch.
Auf Wiederhören.
nachfragen hier: durch Fragen prüfen, ob etwasstimmt
]s liegt „n ... ≈ Der Grund dafür ist ...
einfach hier: nur
s“ch ver„bschieden Auf Wiedersehen sagen
das Bespr¶chene von: besprechen = hier: sprechen über
Gehen Sie an ein anderesTelefon, zum Beispiel,
weil Ihr Kollege oder IhreKollegin gerade nicht amPlatz ist, dann können Sie
sich so melden:Firma Spanzer, guten Tag.
Hier spricht Lucy Stern,Apparat Winkler.
42-43-Deutsch_im_Beruf_1213.qxd 31.10.13 10:29 Seite 42
12/13
FOTO
: PH
OTOD
ISC/
THIN
KSTO
CK
Sie rufen anSich am Telefon melden
Auch als Anrufer stellen Sie sich zuerst
vor:
Zotti hier, ATA Hamburg. Guten Tag.
Hier ist Irena Sukowa, Firma X-Set.
Guten Tag.
Nach dem Gesprächspartner/
Ansprechpartner fragen
So nennen Sie den gewünschten
Gesprächspartner oder fragen nach
einem Ansprechpartner:
Könnte/Kann ich bitte mit Frau Tann
sprechen?
Ich möchte bitte mit Herrn Maurer
sprechen.
Ich würde gern Frau Loos sprechen.
Ist sie da?
Könnten Sie mich bitte mit Herrn Kappler
verbinden?
Ich würde gern mit jemandem sprechen,
der mir bei … weiterhelfen kann.
Ich bräuchte Informationen über … An
wen wende ich mich da am besten?
Ich rufe an wegen … Wer ist dafür (bitte)
zuständig?
Eine Nachricht hinterlassen
So bitten Sie Ihren Gesprächspartner, eine
Nachricht zu hinterlassen:
Könnten/Würden Sie Herrn Mayer bitte
etwas ausrichten (= sagen)?
Kann ich eine Nachricht hinterlassen?
Sagen Sie Frau Wicke doch bitte, dass ich
angerufen habe.
Zum Schluss kommen
Bedanken Sie sich, wenn Ihnen geholfen
wurde:
Vielen Dank für Ihre Hilfe. Auf Wieder -
hören.
Dann möchte ich Ihre Zeit nicht länger in
Anspruch (= ≈ benutzen) nehmen. Vielen
Dank und auf Wiederhören.
der [nsprech- Person, die bei Fragen und Problemen partner, - hilft
hinterl„ssen hier: einer anderen Person etwas sagenund sie bitten, die Nachricht an dierichtige Person weiterzusagen
Was passt zusammen? Verbinden Sie!
1. % Hier ist Kunze, Firma TICCS.
2. % Wollen wir dann so verbleiben?
3. % Ich danke Ihnen für das Gespräch.
4. % Ich hätte gern mit Frau Stangel gesprochen.
5. % Könnten Sie mir bitte die Durchwahl von Herrn Müller geben?
Richtig reagieren1
43
Lösungen auf Seite 44
MITTEL
a) & Ja. Sie hören dann in den nächsten Tagen von mir.
b) & Natürlich, das ist die 357.
c) & Guten Tag, Herr Kunze. Was kann ich für Sie tun?
d) & Die ist leider nicht im Haus.
e) & Nichts zu danken. Auf Wiederhören.
Lesen Sie die Sätze, und ergänzen Sie die Verben in der passenden Form!
1. Ich kann Sie so schlecht verstehen. Könnten Sie das bitte _______________________________?
2. Möchten Sie Frau Kranz eine Nachricht _______________________________?
3. Kann ich Herrn Lohse etwas _______________________________?
4. Für vertrauliche Informationen müssten Sie sich bitte an unsere Personalabteilung _______________________________.
5. Ich _______________________________ Sie auf dem Laufenden.
6. Bleiben Sie bitte am Apparat. Ich _______________________________ Sie mit dem Marketing.
7. Wenn Sie noch Fragen haben, dann _______________________________ Sie sich einfach.
Telefonieren2
MITTEL
Ihr Kollege war nicht imZimmer, und Sie sind an seinen
Apparat gegangen? Wie Sieetwas ausrichten können,
lernen Sie in Deutsch perfekt6/2013, S. 42 - 43.
ausrichten Nachrichten einer Personan eine andere Personweitersagen
Die Durchwahl ist die direkteTelefonnummer einer bestimm-
ten Person. So können Siedanach fragen:
Wie ist bitte die Durchwahl von …?
Könnten Sie mir bitte dieDurchwahl von … geben?
best“mmte (-r/-s) hier: mit einer spe-ziellen Position
ausrichten 2 halten 2 melden 2 wiederholen 2 verbinden 2 wenden 2 hinterlassen
42-43-Deutsch_im_Beruf_1213.qxd 31.10.13 10:29 Seite 43
Lösungen
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44 12/13
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ISSN 1861-1605© 2013 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen undMitarbeiter
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock
CHEFREDAKTEUR Jörg Walser
REDAKTION Petra Daniell, Barbara Duckstein (in Elternzeit), KatharinaHeydenreich, Sonja Krell, Claudia May, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke (in Elternzeit)
BILDREDAKTION Judith Rothenbusch
REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Cristiana Cornelio, Tanja Haas, EwaLobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Yulia Strigo, Anne Wichmann
AUTOREN Katja Riedel, Jonny Rieder, Anne Wichmann
KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Joseph Gepp (Wien), BarbaraKerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen), Andrea Lacher (Hannover), YvonnePöppelbaum (Hamburg), Swantje Zorn (Zürich)
GESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)
PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm
LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg
DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg
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GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Markus Schunk
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das Bes¶ndere das Spezielle; das Schöne
versch¡nken als Geschenk geben
das Sprachmagazin, -e Zeitschrift zum Sprachenlernen
Seite 12
b) Faris Al-Sultan
Seite 35
1. e, der; 2. der; 3. b, die;
4. a, die; 5. c, der
1. kauft; 2. kontrolliert;
3. öffnet; 5. schließen;
6. fährt; 7. ruhen sich … aus
Seite 36
1. Ich wollte in Deutschland
arbeiten, deshalb habe ich mich
um ein Visum beworben.
2. Ich habe ungefähr vier
Monate gewartet, dann bin ich
nach Deutschland umgezogen.
3. Ich konnte kein Deutsch,
aber ich habe mir wenig Sorgen
gemacht. 4. Das war nicht so
schlimm, weil in meinem Beruf
viel Englisch gesprochen wird.
5. Meine Frau ist auch nach
Deutschland gekommen, und
ihr gefällt es hier auch / und es
gefällt ihr hier auch.
1. würde … machen, wären;
2. könnten, könnte; 3. sollte,
wäre, gehören würde; 4. hät-
ten, würde … finden, hätte
1. Ja; 2. Ja; 3. Text sagt dazu
nichts; 4. Nein; 5. Ja
Seite 39
Rätsel: 1. Silvester; 2. Neujahr;
3. Karfreitag; 4. Pfingstmontag;
5. Tag der Deutschen Einheit;
6. Heilige Abend
Lösung: Man muss die Feste
feiern, wie sie fallen.
Comic: richtig: Essen für
Ältere, das in einem Wagen von einer
Firma gebracht wird; Essen, das nicht
auf dem Teller bleibt
falsch: Essen, das rund ist
Seite 40 - 41
1. Wie, Warum; 2. Was, Wie
viel; 3. wem, Wo; 4. Wieso,
Wie lange; 5. Wann
2. Wohin fährst du? 3. Wen
triffst du dort? 4. Womit ver-
bringt ihr eure Zeit? 5. Wer
von euch kann am besten Ski
fahren? 6. Wie oft siehst du
deine Eltern (pro Jahr)?
1. Ja. 2. Doch. 3. Doch.
4. Ja. 5. Ja. 6. Doch.
Seite 42 - 43
1. c; 2. a; 3. e; 4. d; 5. b
1. wiederholen; 2. hinterlassen;
3. ausrichten; 4. wenden;
5. halte; 6. verbinde;
7. melden
1
2
1
2
3
1
2
3
1
2
44_Loesungen_V2_1213 06.11.13 15:47 Seite 44
DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH
Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 8 bis 13 werden hier übersetzt.Trennen Sie diese Seite heraus, und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.
Starthilfe
umbauenbauennunoffen
jeweilsgratisdie Übersichtdrahtlos unterwegs(sein)
die Wahldie Bundeskanzlerin
das Golddie Fahneder Goldschmiedder Schmucknormalerweisedas Einzelstückdie Werbung
der Krimider Romander Preisverliehenerfolgreichder Erfolgder Tatortbestimmte (-r/-s)das Bundesland
die Folge
der Weckerdas Meinungsfor-schungsinstitutfeststellenseltender Grundblaumachen
... her seindabei
der Dorfbewohnerdie Genossenschaftentstehen
der Tonträgerdie Schallplatteinsgesamtmeistverkauft
der Sängerdas Klavierdie Blockflöte
die Jugendkunst-schulegründen
to rebuildto buildnowhere: uncertain
at any one timefreehere: listwireless on the go
election(female) German Chancellorgoldflaggoldsmithjewelleryusuallyunique pieceadvertising
crime thrillernovelprize, awardawardedsuccessfullysuccesscrime scenespecific(individual) Germanstatehere: episode
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it was ... agohere: yet
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12/13 45
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ici : l’épisode
le réveill’institut de sondage
constaterrarementla raisonsécher une journée detravaildater d’il y a ...en même temps
le villageoisla coopérativeici : être créé,e
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l’école d’art pour enfantset adolescentsfonder
WLAN KOSTENLOS SEITE 8
DIE DEUTSCHLANDKETTE SEITE 9
WER HAT ES GETAN? SEITE 10
NIE BEI DER ARBEIT FEHLEN SEITE 10
RENAISSANCE FÜR DORFLÄDEN SEITE 10
MUSIK SEITE 11
KINDER, KINDER! SEITE 11
FOTO
: ZEF
A
45-46_Starthilfe 06.11.13 15:48 Seite 45
el centro formativo
mudarseel cuidado de niños
el agricultor ecológicoel jardinero ecológico
en el campodifícilel desarrolloespecial
variosel cantanteel actor
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el desvánvendarauténticodesenrollarel cráneoel cráneo disecado
la eleccióninstalarse
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YahudiMuseviöldürülmeköldürmekressamsavaşNazi akımının sonlandı-rılması dairesi
çatı katıbandajlamakgerçekbandajların çıkarılmasıkafatasımumyalanmış kafatası
tercihyerleşmek
miejsce kształcenia
przeprowadzać sięopieka nad dziećmi
rolnik ekologicznyogrodnik ekologiczny
na wsiciężkorozwójszczególny
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wybórzamieszkać na stałe
место с широкими возможностями дляобразованияпереезжатьприсмотр за детьми
эко-фермерэко-садовод
за городомтяжелоразвитиеособенная (-ый/-oe)
многопевецактёр
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à la campagnedifficilel’évolutionspécial,e
plusieursle chanteurl’acteur
juif,vele Juiffut assassiné,eassassinerle peintrela guerreles autorités chargées dela dénazification
le grenierbanderauthentiquedésemballerle crânele crâne préparé
le choixs’installer
DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH
der Bildungsstandort
ziehendie Kinderbetreuung
der Biolandwirtder Biogärtner
auf dem Landschwierigdie Entwicklungbesondere (-r/-s)
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der Dachbodenbandagierenechtauswickelnder Schädelder Präparations-schädel
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in the countrysidedifficultdevelopmentspecial
severalsingeractor
JewishJewwas killed to killpainterwardenazification authority
atticto bandagerealto unwrapskulldemonstration skull
choiceto settle
ENDE FÜR DAS HOTEL BOGOTA SEITE 12
DIE MUMIE VON OBEN SEITE 13
OHNE VISUM REISEN SEITE 13
Wichtige Wörter aus schweren Texten: Wie werden sie übersetzt? Eine Auswahl zum Thema Insekten:
Starthilfe
Gut zu wissen
12/1346
WER HAT ES GESAGT? SEITE 12
KINDER, KINDER! (FORTSETZUNG) SEITE 11
el puré de frutasla larvagrillarcrujirsalir del huevoel grillola cigarrala langosta del desiertola langosta migratoriael bichocriarel criador de reptilesla existenciaponer en peligrola serpienteel lagartola tortugala arañala rana venenosa de dardola comida vivala crianza
fruit mashmaggotto chirpto rustlehere: to hatchhouse cricketcricketdesert locustmigratory locustverminto raisebreeder of reptileshere: populationto endangersnakelizardtortoisespiderpoison dart froglive foodbreeding
der Fruchtbreidie Madezirpenraschelnschlüpfendas Heimchendie Grilledie Wüstenheuschreckedie Wanderheuschreckedas Ungezieferaufziehender Reptilienzüchterder Bestandgefährdendie Schlangedie Echsedie Schildkrötedie Spinneder Pfeilgiftfroschdas Lebendfutterdie Zucht
la purée de fruitsle verstridulercrisserici : sortir de l’œufle grillon du foyerle grillonla sauterelle du désertle criquet pélerinla vermineéleverl’éleveur de reptilesici : l’effectifmettre en dangerle serpentle lézardla tortuel’araignéele phyllobate terriblela nourriture vivantel’élevage
la mousse di fruttail bacocantare (di grilli)frusciaresgusciareil grillo del focolareil grillola cavalletta del desertola locusta migratoriagli insetti nociviallevarel’allevatore di rettilil’esistenzamettere in pericoloil serpenteil saurola tartarugail ragnola rana velenosail cibo vivol’allevamento
meyve püresikurtcırlamakhışırdamakyumurtadan çıkmakcırcır böceğiçekirgeçöl çekirgesigöçmen çekirgehaşerebeslemeksürüngen yetiştiricisimevcudutehlikeye atmakyılankertenkelekaplumbağaörümcekzehirli ok kurbağasıcanlı yemyetiştirmek
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DER HERR DER INSEKTEN SEITE 28 - 29
45-46_Starthilfe 06.11.13 15:48 Seite 46
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48 12/13
Wie die
ins Leben startenDeutschen
FOTO: PRIVAT
Eine typische FamilieNadja Katzenberger undVolker Eschenbach mitKindern Kilian und Emma
48-50-Anatomie_1213.qxd 07.11.13 13:55 Seite 48
4912/13
Anatomie einer Nation
Kilian liegt auf seiner Decke und lacht.
Seine Mama, Nadja Katzenberger aus
München, kitzelt seinen Bauch. Fünf
Monate ist der kleine Junge alt. Er ist eines
von ungefähr 600 000 Babys, die jedes
Jahr in Deutschland geboren werden.
Frauen bekommen in Deutsch land im
Durchschnitt erst mit knapp 30 Jahren das
erste Baby. Meistens bekommen sie insge-
samt nur ein oder zwei Kinder. Die werden
ganz besonders gepflegt. Schon lange vor
der Geburt ihres Kindes profitieren deut-
sche Frauen von einem speziellen medizi-
nischen Vorsorge-System.
Das erste Bild von Kilian sah seine Mut-
ter zehn Wochen nach der Befruchtung. Da
war er nur wenige Millimeter groß und be -
wegte sich stark in ihrem Bauch. Das Bild
machte der Frauenarzt mit einem Ultra-
schallgerät.
Mit Beginn der Schwangerschaft profi-
tiert eine Frau in Deutschland von einer
intensiven ärztlichen Betreuung. Sie geht
zu einem Frauenarzt, der regelmäßig per
Ultraschall die Größe und das Gewicht des
Babys untersucht. Er kontrolliert, ob die
Schwangere an Krankheiten leidet, ob ihr
Blutdruck und ihr Eisenwert in Ordnung
sind. Später stellt er den Herzschlag des
ungeborenen Kindes fest. „Diese Art der
Schwangerschaftsvorsorge ist gesetzlich
geregelt und gibt es sonst nirgends auf der
Welt“, sagt Susanne Kramarz vom Verband
deutscher Frauenärzte. Mehr als 90 Prozent
der Schwangeren nutzen die Vorsorge. Die
Kosten bezahlen die Krankenkassen.
Aber nicht nur der Arzt ist während der
Schwangerschaft eine wichtige Institution.
Viele Frauen besuchen einen Geburtsvor-
bereitungskurs, in dem sie das Wichtigste
über die Geburt, Kaiserschnitt, Wehen und
Schmerzen lernen. Sie gehen gemeinsam
mit dem Papa in verschiedene Kranken-
häuser und schauen sich den Kreißsaal an.
Setzen die Wehen ein, fahren die meisten
ins Krankenhaus.
Nur wenige Kinder kommen zu Hause
oder in einem Geburtshaus zur Welt. „Jede
Frau in Deutschland hat das Recht, ihr Kind
im Krankenhaus zur Welt zu bringen“, sagt
Kramarz. Dort betreuen Ärzte und Hebam-
men gemeinsam die Schwangere. Auch
hier muss die Patientin nichts bezahlen.
Katzenberger wusste immer schon, dass
ihre Kinder im Krankenhaus geboren wer-
den sollen. Als ihr erstes Kind Emma zur
Welt kam, gab es Probleme. Die Ärzte hol-
ten das Kind mit einem Kaiserschnitt. Es
musste noch eine Woche auf der Neugebo-
renenstation bleiben, die oft gleich neben
der Geburtsstation liegt. „Ich war sehr froh
über die Betreuung. Sie gibt Sicherheit.
Außerdem bekommt man Hilfe beim Stil-
len und alles gezeigt“, sagt Katzenberger.
Kilian kam normal zur Welt. Bei beiden
Geburten war auch Vater Volker dabei.
So, wie die meisten deutschen Väter. Als
Kilian drei Tage alt war, holte Volker
Eschenbach – er und seine Frau haben
verschiedene Nachnamen, wie ungefähr
jedes sechste Paar – Mutter und Kind ab.
Sie packten das Baby in den neuen Kinder-
sitz und fuhren nach Hause.
Dort warteten Schlafsack und Wegwerf-
windeln, Bettchen und Wickelkommode.
Die meisten Babys schlafen im eigenen
Bett, aber bei den Eltern im Zimmer.
Die ersten zehn Tage nach der Geburt
kommt die Hebamme jeden Tag. Sie wiegt
das Baby, hilft der Mutter beim Stillen,
zeigt ihr, wie man das Kind badet und
wickelt. „Meine Hebamme war super“,
erinnert sich Katzenberger. „Sie hat mir so
viele Tipps gegeben.“
Stillen wird in Deutschland als beste
Ernährung für Säuglinge gesehen. Die
meisten Frauen geben ihrem Baby zuerst
Muttermilch. Nach sechs Monaten wird
noch die Hälfte der Babys gestillt.
Kilian darf jetzt, mit fünf Monaten, an
Brotstücken lutschen und den ersten Brei
probieren. „Kürbis“, sagt seine Mama.
Auch Karotten und Pastinaken stehen für
Essanfänger auf dem Speiseplan. Später
kommen andere Gemüsesorten, Kartof-
feln, Reis, Fleisch, Obstpüree und Milchbrei
Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind. In Deutschland beginnt schon vor der
Geburt ein intensives Babyprogramm. Annett Zündorf über den Start ins Leben.
die D¡cke, -n hier: großes Stück Stoff, aufdem kleine Kinder liegen kön-nen
k“tzeln ≈ so die Hand und die Fingerauf der Haut eines anderenbewegen, dass er lachen muss
kn„pp nicht ganzprofitieren Vorteile habendie Vorsorge hier: Untersuchung, die helfen
soll, eine Krankheit so früh wiemöglich zu erkennen
(erk¡nnen hier: merken, dass eine Krank-heit da ist)
die Befr¢chtung von: befruchten ≈ hier: männ-liches Spermium mit einerweiblichen Eizelle mischen
(die Eizelle, -n hier: ≈ kleinstes Teil im weibli-chen Organismus, aus dem einBaby werden kann)
das }ltraschall- Gerät, mit dem man einegerät, -e Sonografie machen kanndie Schw„nger- ≈ Zustand, dass eine Frauschaft, -en schwanger istdie Betreuung von: betreuen ≈ sich kümmern
umregelmäßig immer wieder, z. B. einmal pro
Monatleiden „n hier: ≈ große Probleme haben
wegender Blutdruck ≈ Kraft des Blutes in Arterien
und Venender Eisenwert Zahl als Ergebnis einer Unter -
suchung, die zeigt, wie vielvom Mikroelement Eisen imBlut ist
der H¡rzschlag, ≈ Rhythmus, in dem das Herz¿e klopftdie Schw„nger- ≈ alle Untersuchungen wäh-schaftsvorsorge rend der Schwangerschaftges¡tzlich so, dass es schriftliche Normengeregelt vom Staat gibtder Verb„nd, ¿e hier: Organisationn¢tzen hier: zum eigenen Vorteil
benutzen / teilnehmen ander Kaiser- Operation, bei der das Babyschnitt, -e aus dem Bauch der Mutter
geholt wirddie Wehe, -n ≈ Schmerz kurz vor oder bei
der Geburtder Kreißsaal, großer Raum für Geburten im -säle Krankenhauseinsetzen hier: beginnenzur W¡lt k¶mmen geboren werdendas/ein R¡cht ≈ sicher sein können, dasshaben man etwas bekommt, weil es
schriftliche Regeln dafür gibtein K“nd zur ein Kind bekommenW¡lt br“ngendie Hebamme, -n Frau, die bei der Geburt hilftst“llen ein Baby bei der Mutter Milch
trinken lassender Schlafsack, ≈ große, warme Tasche, in der¿e man schlafen kanndie W¡gwerf- eine Art Hose aus Plastik, diewindel, -n Babys tragen, bevor sie selbst
zur Toilette gehen könnendie W“ckelkom- ≈ kleiner Schrank, auf demmode, -n man ein Kind wickelt(w“ckeln hier: ≈ eine Windel anziehen)wiegen hier: das Gewicht prüfender Säugling, -e Baby, das noch Muttermilch
trinktl¢tschen ≈ in den Mund nehmen und
langsam kleiner werden lassender Brei, -e gekochte, weiche Mischungder K•rbis, -se sehr große, runde, meistens
gelbe Frucht einer Gemüse -pflanze
die Pastinake, weißes, süß schmeckendes -n Gemüse
%
MITTEL
48-50-Anatomie_1213.qxd 07.11.13 13:55 Seite 49
50 12/13
Eigentlich zahlt der Staat das Elterngeld,
damit sich wieder mehr Menschen für Kin-
der entscheiden. Das hat nicht geklappt.
Aber die meisten, die für ihre Babys eine
Zeit lang zu Hause bleiben, finden es toll.
Immer öfter bleiben auch Väter lange zu
Hause. Sie kümmern sich um die Babys,
während die Mütter wieder arbeiten.
„Trotzdem ist die klassische Geschlech-
terrollenverteilung noch sehr lebendig“,
sagt Detlev Lück vom Bundesinstitut für
Bevölkerungsforschung. Junge Paare zie-
hen oft zusammen und erledigen die Auf-
gaben im Haushalt gemeinsam. Aber wenn
sie ein Baby bekommen, bleibt meistens
die Frau zu Hause und kümmert sich um
Kind und Haushalt. Der Mann arbeitet oft
sogar mehr. Er ist jetzt der Ernährer der
Familie. „Die Realität stimmt nicht mit den
Idealen überein“, sagt Lück.
Eine Studie der Hamburger Väter GmbH,
einer Unternehmensberatung, zeigt aber,
dass sich Männer trotzdem gern von
Anfang an um ihre Babys kümmern und
mit ihren Kindern spielen wollen. 88 Pro-
zent der deutschen Väter übernehmen
Aufgaben in der Kinderbetreuung. Sie füt-
tern, wickeln und singen Schlaflieder.
Auch Volker Eschenbach ist einer dieser
Väter. Er kocht, kauft ein und kümmert sich
um seine Kinder. Kilian gluckst vor Freude,
wenn ihn der Papa auf den Arm nimmt.
„Noch schöner wäre es, wenn Volker weni-
ger arbeiten würde. Dann könnte er zwei
Mal in der Woche die Kinder übernehmen,
und ich könnte arbeiten“, sagt seine Frau.
Aber das funktioniert in der Firma ihres
Mannes nicht gut.
Wahrscheinlich wird Nadja Katzenber-
ger nach dem ersten Jahr deshalb nur 30
Stunden in der Woche arbeiten. Kilian wird
dann die Kita besuchen. So wie seine
große Schwester und so, wie immer mehr
Kinder in Deutschland. Besonders im Osten
des Landes und in den großen Städten ist
der Kita-Besuch spätestens ab drei Jahren
ganz normal. Auf dem Land werden Müt-
ter aber manchmal noch kritisiert, wenn
sie ihre Kinder nicht selbst betreuen.
Kilian ist das erst mal total egal. Er ist
müde. Der Tag war lang. Seine Mama singt
ihm leise ein Schlaflied ins Ohr. 2
f•ttern (zu) Essen geben
bio kurz für: biologisch = hier:ökologisch hergestellt
s“ch entw“ckeln hier: groß werden
beh„ndeln hier: mit einer ärztlichenTherapie gesund machen
“mpfen ein Medikament geben, umden Körper vor einerKrankheit zu schützen
t¢rnen gymnastische Übungen (anGeräten) machen
aufteilen hier: entscheiden, wer wannwie lange Elternzeit nimmt
hætte ... gew¢sst Konj. II der Vergangenheitvon: wissen
hætte d¢rch- Konj. II der Vergangenheitstarten s¶llen von: durchstarten sollen =
hier: wieder an denArbeitsplatz zurückgehensollen
leb¡ndig sein hier: aktuell sein; gelebtwerden
die Geschl¡chter- Trennung der Arbeits- undrollenverteilung Lebensbereiche von Frauen
und Männern
die Bevœlkerungs- Arbeiten für mehr Wissenforschung über alle Einwohner eines
Landes
sogar ≈ auch
übereinstimmen hier: genau gleich seinm“tdie Studie, -n systematische Untersuchung
die Unter- Firma, die andere Firmen nehmens- berätberatung, -enübernehmen hier: machen; sich kümmern
um
gl¢cksen hier: ≈ zufriedene Lautemachen
die Kita, -s kurz für: Kindertagesstätte ≈Kindergarten für den ganzenTag
Nach sechs Monatenbekommt jedes zweiteBaby noch Muttermilch.
1,4 Kinder pro Frau
Frauen bekommen ihr erstes Kind im Durchschnittmit 29 Jahren. 1,4 Kinder bekommt eine Frau inDeutschland durchschnittlich. Neben den etwa600 000 Geburten gab es 2011 auch 106 000Schwangerschaftsabbrüche. Diese sind bis zur 12.Schwangerschaftswoche legal. In den meistenFamilien leben nur ein oder zwei Kinder. Es gibt nurwenige Familien mit vielen Kindern. Die Säuglings-und Müttersterblichkeit ist sehr niedrig. 2011 star-ben insgesamt 2300 Säuglinge – 3,6 je 1000Lebendgeborenen – und 32 Mütter, das sind fünf je100 000 Geburten. Die populärsten Vornamenwaren im Jahr 2012 Luca, Maximilian und Alexan-der für Jungen, Sofie, Marie und Maria für Mädchen,schreibt die Gesellschaft für deutsche Sprache.
der Schw„ngerschafts- ≈ gynäkologische Operation, mitabbruch, ¿e der eine Schwangerschaft been-
det wird(die Schw„ngerschaft, ≈ Zustand, dass eine Frau -en schwanger ist) die Säuglings- ¢nd das Sterben eines Säuglings M•ttersterblichkeit oder einer Mutter(der Säugling, -e Baby, das noch Muttermilch
trinkt)die Ges¡llschaft, -en hier: Verein; Organisation
dazu. Manche Mütter kochen alle Breie
selbst, andere füttern Brei aus dem Gläs-
chen. Für viele Eltern ist es wichtig, dass
das Essen bio ist.
Nach dem Essen packt Katzenberger
Kilian in den Wagen. Heute geht es nicht
zum normalen Spaziergang, sondern zum
Kinderarzt. Insgesamt sieben Mal hat Kili-
an hier bis zum zweiten Geburtstag einen
Termin. Wie schwer ist er und wie groß?
Der Arzt untersucht, ob sich das Baby nor-
mal entwickelt. So können Krankheiten
früh erkannt und behandelt werden. Die
meisten Kinder werden auch regelmäßig
geimpft. Aber nicht alle, weil Eltern das in
Deutschland frei entscheiden dürfen.
Dann muss Katzenberger eilig mit Kilian
weg. Sie hat noch einen Kurs. Gemeinsam
mit anderen Müttern sitzt sie später im
Kreis, singt und spielt mit Kilian. Die meis-
ten Mütter besuchen viele Kurse. Sie gehen
mit dem Baby schwimmen, üben Bewe-
gungen, singen, turnen, machen Musik,
laufen mit Kinderwagen und Trainer durch
den Park. Denn sie haben auch Zeit dafür.
In Deutschland können Mütter und
Väter bis zu drei Jahre Elternzeit nehmen.
Bis zu 14 Monate lang bekommen Eltern,
die für ihre Kinder eine berufliche Pause
machen, Elterngeld – zwei Drittel des Gel-
des, das sie vorher verdient haben. Die
insgesamt 14 Monate kann ein Paar auftei-
len, wie es möchte. Aber meistens bleibt
die Mutter die längste Zeit zu Hause. So wie
Katzenberger: „Dieses Jahr ist Luxus. Aber
ich hätte nicht gewusst, wie ich psychisch
und physisch gleich wieder hätte durch-
starten sollen.“ Auch Papa Volker nimmt
seine zwei Monate. Bei der großen
Schwester ging seine Frau da schon wieder
arbeiten. Diesmal nehmen beide zusam-
men Elternzeit.
FOTO
: IS
TOCK
/TH
INKS
TOCK
48-50-Anatomie_1213.qxd 07.11.13 13:55 Seite 50
12/13
MITTEL
FOTO: PICTU
RE ALLIANCE/D
PA
Erika Kohut schläft mit ihrer Mutter in einem
Bett. Ihre Mutter verbietet ihr alles – Freund-
schaften, neue Kleider, Ausgehen. Kommt Erika
zu spät nach Hause, schlägt die Mutter sie. Kauft
sie sich ein neues Kleid, macht es die Mutter
kaputt. Sie hat ein eigenes Zimmer, darf es aber
nicht abschließen. Erika Kohut hasst ihre Arbeit.
Sie ist Professorin am Wiener Konservatorium,
wo sie Klavierschüler unterrichtet. Eigentlich
sollte sie eine berühmte Pianistin werden – so
wollte es ihre Mutter. Erika Kohut ist Ende 30.
Ihr Leben ist die Hölle.
Die Frau, die Elfriede Jelinek in ihrem Roman
Die Klavierspielerin beschreibt, vergisst der Leser
so schnell nicht wieder. Sie ist psychisch kaputt.
Sie leidet an ihrer dominanten Mutter, von der
sie seit ihrer Kindheit kontrolliert wird. Erika
Kohut fühlt nichts: keine Empathie, keine Liebe,
keine sexuelle Lust. Nur Schmerz kann sie füh-
len. Erika Kohut verletzt sich selbst: Sie schnei-
det sich mit Rasierklingen: in die Hände, in den
Körper, in die Genitalien. Und sie beobachtet
andere Menschen beim Sex. Das ist das Leben
von Erika Kohut, als sich ihr Klavierschüler
Walter Kemmer in sie verliebt.
Was ist Liebe für diese Frau? Sie weiß es nicht.
Die Professorin freut sich über die Liebe ihres
Schülers, aber sie hat auch Angst. Angst vor der
Nähe zu einem anderen Menschen. Angst vor
einer Liebesbeziehung. Angst vor ihren eigenen
Gefühlen, die plötzlich da sind. Sie weiß nicht,
was sie tun soll – und schlägt ihrem Schüler Wal-
ter eine sado masochistische Beziehung vor.
Obwohl sie eigentlich Liebe sucht. Am Ende
eskaliert die Situation: Walter Kemmer vergewal-
tigt Erika Kohut.
Als der Roman 1983 publiziert wurde, waren
die autobiografischen Elemente in den meisten
Rezensionen das wichtigste Thema. Es gibt
Gemeinsamkeiten zwischen Elfriede Jelinek und
ihrer Romanfigur Erika Kohut. Auch die Schrift-
stellerin hatte eine sehr dominante Mutter, von
der sie viele Jahre lang kontrolliert wurde. Auch
Jelinek sollte nach dem Plan ihrer Mutter eine
berühmte Musikerin werden – mit 13 Jahren
kam sie ans Wiener Konservatorium. Dort stu-
dierte sie Orgel, Klavier, Blockflöte und Kompo-
sition. Jelineks Vater starb verwirrt in einer psy-
chiatrischen Klinik – wie der Vater von Erika
Kohut im Roman. Und auch die Schriftstellerin
hat psychische Probleme: Sie leidet an sozialer
Phobie, geht nicht gern in die Öffentlichkeit.
Nicht einmal ihren Nobelpreis für Literatur, den
sie 2004 bekam, hat sie sich selbst abgeholt: Ihre
Dankesrede nahm sie auf Video auf und schickte
sie zur Zeremonie nach Stockholm.
Die Klavierspielerin ist eines der wichtigsten
Bücher der 67-jährigen Nobelpreisträgerin. Das
Buch ist nicht leicht zu lesen. Die Sätze sind
komplex und kompliziert, voll von Sarkasmus,
Wortspielen und Anspielungen. Im Roman gibt es
keine Dialoge. Alle Gespräche sind ohne Anfüh-
rungszeichen in den Text eingefügt. Das Tempo
ist hoch, die Sprache ist sehr deutlich, lebendig
und oft sehr brutal. Ein paar Passagen des
Romans sind fast pornografisch.
Der österreichische Regisseur und Oscarpreis-
träger Michael Haneke hat Die Klavierspielerin
2001 verfilmt, mit der wunderbaren Isabelle
Huppert in der Rolle der Erika Kohut. Der Film
wurde einer der erfolgreichsten österreichischen
Filme der letzten Jahre. Auch der Film ist brutal.
Er schockiert seine Zuschauer genauso wie der
Roman seine Leser. Erika Kohut können sie so
schnell nicht wieder vergessen.
2 Barbara Kerbel
Wenn Mütter zu dominant sind: Mit Die Klavierspielerin hat die Österreicherin
Elfriede Jelinek einen Roman geschrieben, den der Leser nicht vergisst.
Ungern in der ÖffentlichkeitAutorin Elfriede Jelinek
Wie viel im Romanist ihre Geschichte?
Weltliteratur Bücher, die um die Welt gingenTeil 6: Jelineks Die Klavierspielerin
Drama einer verletzten Frau
die Klavierspielerin, Frau, die Piano spielt-nenverbieten ↔ erlaubenh„ssen ↔ liebendie Hœlle in vielen Religionen ein Ort,
an den die Menschen nachdem Tod zur Strafe kom-men; hier: Sache oderSituation, die schrecklich ist
leiden „n hier: Probleme haben undsehr traurig sein wegen
die Rasierklinge, -n kleines, sehr dünnes StückMetall zum Rasieren
beobachten genau sehen, was anderemachen
s“ch verlieben “n beginnen, zu liebeneskalieren so schlimm werden, dass es
eine Katastrophe gibtvergew„ltigen mit Gewalt erreichen, dass
man mit jemandem Sex hat(die Gew„lt hier: ≈ Schläge; Schreie;
Aggression)die Gemeinsam- hier: ≈ gleiche Erfahrungenkeit, -endie {rgel, -n großes Musikinstrument in
der Kirchedie Bl¶ckflöte, -n Musikinstrument aus Holz
oder Plastik, in das manmit dem Mund Luft stößt
verw“rrt so, dass man nicht mehrklar denken kann
der Nob¡lpreis für Geld für den besten AutorLiteratur oder die beste Autorinaufnehmen hier: filmen und speicherndie Nob¡lpreis- Frau, die den Nobelpreisträgerin, -nen bekommen hatdie [nspielung, -en ≈ Kommentar, bei dem man
nicht sofort erkennt, wasgemeint ist
das [nführungs- zwei kurze Linien, mit zeichen, - denen man in der geschrie-
benen Sprache gesprocheneSprache markiert („…“)
einfügen hier: ≈ hineintun inbrutal hier: so, dass jemand ver-
letzt wird; ohne Empathie;ohne Emotion
die Passage, -n hier: Teil eines Textsfranz.der Regisseur, -e Leiter, der Schauspielernfranz. Instruktionen gibtverf“lmen einen Film machen auserf¶lgreich hier: so, dass er viele Titel
gewonnen hat
51
51-Literatur_1213 28.10.13 10:15 Seite 51
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Die Frau sieht sehr glücklich aus. Ihr geht es
so wie 700 000 Menschen aus Westberlin.
Deren Glück kann man nicht nur auf ihren
Gesichtern lesen, sondern auch auf einem klei-
nen Stück graubraunem Papier. „Leusmann,
Meta“, steht darauf. Und ein wichtiges Wort:
„Passierschein“. Am 17. Dezember 1963 gibt es
nämlich zum ersten Mal eine Vereinbarung zwi-
schen der Deutschen Demokratischen Republik
(DDR) und der Regierung von Westberlin, das
Passierscheinabkommen. Eigentlich teilt die
Mauer Berlin in zwei Hälften. Jetzt geht die
Grenze für ein paar Tage auf.
Seit 28 Monaten trennt die Mauer die Men-
schen. Seit 1949 gibt es zwei deutsche Staaten.
Aber bis zum 13. August 1961 konnten sich die
Berliner auf beiden Seiten der Grenze gegen-
seitig besuchen. Dann wollen immer mehr Ost-
berliner lieber ganz im Westen leben, wo es ein
anderes politisches System gibt und wo es der
Wirtschaft immer besser geht. Die DDR will das
verhindern, sie schließt plötzlich die Grenzen.
Die Bundesrepublik Deutschland (BRD) sieht
die Mauer als Unrecht. Sie will die DDR nicht als
eigenen Staat akzeptieren, die Teilung Deutsch-
lands auch nicht. Das ist ein Problem. Denn mit
einem Staat, der keiner ist, kann man auch keine
Verträge machen. Trotzdem gibt es zu Weihnach-
ten 1963 das erste Passierscheinabkommen –
„ungeachtet der unterschiedlichen politischen
und rechtlichen Standpunkte“, heißt es.
Vom 19. Dezember 1963 bis zum 5. Januar
1964 können sich jetzt Verwandte zu Weihnach-
ten oder zu Neujahr zum ersten Mal seit der Tren-
der Passier- schriftliche Erlaubnis, dieschein, -e Grenze zu passieren(passieren hier: überqueren)das [bkommen, - Vereinbarungteilen zwei oder mehr Teile
machenverh“ndern hier: ≈ erreichen, dass
etwas nicht passiertdas }nrecht Aktion, durch die man das
Recht anderer Personen verletzt
(das R¡cht, -e Regeln eines Staates; hier:gleiche Chancen, Möglich-keiten und Bedingungen füralle)
(verl¡tzen hier: sich nicht orientierenan)
¢ngeachtet hier: ohne an … zu denkenr¡chtlich hier: an den Regeln eines
Staates orientiertder St„ndpunkt, -e ≈ Aspekt; Meinungheißt ¡s hier: so sagen die Politiker
Vor 50 Jahren öffnet sich die geschlossene deutsch-deutsche Grenze –
für ein paar Tage nur. Für Tausende Berliner ist es so etwas wie ein sehr
spezielles Weihnachtsgeschenk.
Tage des Glücks
Reise von Berlin nach Berlin Dieses Dokumenterlaubt Meta Leusmann den Besuch im Osten
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Ein Bild und seine Geschichte
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nung wieder in die Arme nehmen. Es gibt 1,2 Mil-
lionen Besuche von circa 700 000 Westberlinern
im Osten der Stadt. Mit nur 30 000 hatte die
Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED),
die ostdeutsche Staatspartei, gerechnet.
„Weder technisch noch politisch war die SED
auf die Völkerwanderung von Berlin nach Berlin
vorbereitet“, schreibt die Wochenzeitung Die
Zeit. Die Menschen, die zu ihren Verwandten
wollen, stehen Tag und Nacht in der Schlange,
stundenlang. In einer Umfrage sagen 80 Prozent
der Westberliner, dass sie das Abkommen gut
finden. Bei den späteren Abkommen – wieder zu
Weihnachten – werden noch mehr Menschen
über die Grenze reisen.
Die BRD sieht das Abkommen als eine einfa-
che Sache der Verwaltung, weil sie die DDR
nicht als eigenen Staat akzeptieren will. Die
DDR sieht darin einen völkerrechtlichen Vertrag
zwischen zwei souveränen Staaten. Wegen die-
ses juristischen Unterschieds werden Symbole
wichtig: Der Westen will nicht, dass die Stempel
auf den Passierscheinen von Polizisten oder Zoll-
beamten kommen. Eine Grenze, die juristisch
nicht existiert, kennt keine Zollbeamten, so die
West-Logik. Deshalb stellen die Westberliner
den Antrag bei der DDR-Post. Deren Mitarbeiter
tragen zwar Postuniformen. Eigentlich sind sie
aber Mitarbeiter des DDR-Geheimdienstes, der
Staatssicherheit.
Das Abkommen ist für die BRD ein sehr gro-
ßer Schritt, der Beginn einer neuen Ostpolitik.
Der sozialdemokratische Politiker Egon Bahr, ein
enger Vertrauter des Berliner Bürgermeisters
Willy Brandt (SPD), nennt das „Wandel durch
Annäherung“. Aber es gibt auch viel Kritik, weil
die BRD mit der DDR zusammenarbeitet. Aber
auch, weil es eine besondere Regel für Berlin
gibt, die für den Rest des Landes nicht gilt. Beson-
ders schimpft die konservative CDU. Das Passier-
scheinabkommen sei „unwiederholbar“, sagt der
Berliner CDU-Chef.
Er irrt sich. Noch dreimal besuchen die West-
berliner an Weihnachten die Ostberliner. Bis zu
einer endgültigen Lösung dauert es noch mehr
als zehn Jahre. 1971 gibt es das Vier-Mächte-
Abkommen, 1972 den Verkehrsvertrag. Dann
dürfen Westberliner nicht nur Verwandte „drü-
ben“ besuchen, sondern auch Bekannte in der
ganzen DDR. Bis 1989, bis aus zwei deutschen
Staaten wieder einer wird. 2 Katja Riedel
Was im Dezember noch
passiert ist
AM 17. DEZEMBER 1938In ihrem Labor in Berlin gelingt den ChemikernOtto Hahn und Fritz Straßmann die Kernspaltung.Ohne das zu wollen, liefern die beiden das Wissenfür den Bau der Atombombe. 1946 bekommtHahn für die Entdeckung allein den Nobelpreis.Als er von den Atombomben von Hiroshima undNagasaki hört, denkt er über Suizid nach. Nachdem Krieg setzt er sich zusammen mit Physikerngegen Atomwaffen ein.
AM 20. DEZEMBER 1963Lange hat die Justiz nichts zu ihrer Verantwortungfür den Holocaust gesagt. Jetzt findet in Frankfurtam Main zum ersten Mal ein Prozess gegen 20Wachleute aus dem früheren Konzentrationslager(KZ) Auschwitz-Birkenau statt. Der Auschwitz-Prozess ist einer der wichtigsten der Geschichtenach dem Krieg. In Auschwitz sind bis zu 1,6Millionen Menschen gestorben, vor allem Juden,aber auch Sinti und Roma. Vier Jahre dauert dieProzessvorbereitung. 359 Zeugen aus 19 Natio -nen sagen aus. So werden viele Details über dieRealität in dem KZ bekannt. Aber auch über dieDeutschen und den Umgang mit dem Holocaust.Am 19. August 1965 endet der Prozess: SechsWachleute müssen für den Rest ihres Lebens undelf bis zu 14 Jahre ins Gefängnis, drei nicht.
die K¡rnspaltung, -en ≈ Prozess der Nuklearphysik, bei dergroße Energie frei wird
die Atombombe, -n ≈ Nuklearbombe
der Nob¡lpreis, -e Geld für die Besten auf den GebietenChemie, Literatur, Medizin, Physik undfür den Frieden
s“ch einsetzen gegen viel gegen eine Person oder Sache tun
der W„chmann, -leute hier: Mann, der im Konzentrationslageraufpasst
der Jude, -n Person, deren Religion die Thora alsBasis hat
der Zeuge, -n Person, die eine kriminelle Sache gese-hen hat
aussagen hier: vor Gericht berichten, dass jemandetwas Kriminelles gemacht hat
der }mgang m“t hier: ≈ Reaktion auf
das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminelle geschlossenwerden
75 J
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Jah
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Vor
r¡chnen m“t hier: ≈ vorbereitet seinauf
die Schl„nge, -n hier: Reihe von Men -schen, die auf etwaswarten
die Verw„ltung, -en Administration
vœlkerrechtlich so, dass es internationalgültiges Recht ist,besonders zwischen ver-schiedenen Staaten
einen [ntrag st¡llen beantragen
der M“tarbeiter, - hier: Angestellter
der Geheimdienst, -e staatliche Organisation,die geheime Informa-tionen aus anderenLändern mithilfe vonAgenten holt und gehei-me Dinge des eigenenLandes vor fremdenAgenten schützen soll
ein sehr großer Schr“tt hier: positive Aktion
der Vertraute, -n Person, zu der man gro-ßes Vertrauen hat
die SPD kurz für: Sozialdemo -kratische Partei Deutsch-lands
der W„ndel Änderung
die [nnäherung hier: Versuch, positivenKontakt zu bekommen
bes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s)
sch“mpfen laut sagen, dass mansich ärgert
die CDU kurz für: ChristlichDemokratische Union
sei Konj. I von: sein
s“ch “rren etwas Falsches glauben
¡ndgültig so, dass es nicht mehrgeändert wird
die M„cht, ¿e hier: Nation, die imKrieg gewonnen hat:USA, England, Frankreichund Russland
drüben hier: auf der anderenSeite der Grenze; in derDDR
MITTEL
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in Planegg
Mein erster Monat
Ahmad Hassan
54 12/13
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Zum ersten Mal war ich im August 2012 in
Deutschland. Damals habe ich an einer Kon-
ferenz teilgenommen. Dort habe ich ein paar
meiner späteren Kollegen kennengelernt. Sie
haben mir erzählt, wie es ist, in Deutschland zu
arbeiten. Das klang für mich sehr positiv – also
habe ich mich um ein Visum beworben.
Die Reaktion meiner Freunde in Pakistan war
aber negativ: „Warum gehst du nach Deutsch-
land? Du sprichst die Sprache nicht!“ Aber des-
halb habe ich mir wenig Sorgen gemacht. Auch,
weil ich als Programmierer einen Beruf habe, in
dem sehr viel Englisch gesprochen wird.
Nicht einmal vier Monate nach der Konfe-
renz bin ich nach Deutschland umgezogen.
Meine neuen Kollegen haben mir von Anfang an
geholfen. Sie haben ein möbliertes Zimmer für
mich gefunden. Später haben sie mir bei der
Suche nach einer eigenen Wohnung geholfen
und mit mir zusammen offizielle Papiere ausge-
füllt. So hatte ich mehr Zeit, um mich mit dem
Land und der Sprache zu beschäftigen.
Schwierigkeiten hatte ich am Anfang mit dem
Essen: Brot, Brot, Brot. Die Deutschen essen so
viel davon! Am Anfang habe ich das nicht
gemocht. Aber jetzt esse ich es gerne. Im ersten
Monat habe ich sehr viel bei Lieferdiensten
bestellt und in Restaurants gegessen. Aber das ist
teuer – und irgendwann möchte man einfach zu
Hause gekochtes Essen essen. Deshalb habe ich
angefangen, selbst zu kochen.
Früher habe ich nie gekocht. Mit Videos auf
YouTube geht das aber ganz einfach. So lerne ich
nicht nur Kochen, sondern auch neue deutsche
Wörter. Was bedeutet „gratinieren“? Wie heißt
dieses Gemüse? Ist der Esslöffel der große oder
der kleine Löffel? Das alles habe ich am Anfang
nicht gewusst. So war auch das Einkaufen in
deutschen Läden kompliziert. Ich habe deshalb
lieber in München in indischen und pakistani-
schen Läden eingekauft.
Aber jetzt ist Kochen mein Hobby. Ich koche
öfters mit meinen Kollegen zusammen oder für
sie. Das ist auch ein Dankeschön für ihre Hilfe.
Am meisten freut sich aber meine Frau über
mein neues Hobby. Sie ist erst im Oktober nach
Deutschland gekommen und war ganz über-
rascht. „Du kochst jetzt?“, hat sie gefragt und
gelacht. Bayerisches Essen habe ich noch nicht
gekocht – Nudeln sind viel einfacher. Aber viel-
leicht probiere ich das ja bald auch aus. 2
Interview und Text: Tanja Haas
kl„ng Prät. von: klingen = hier: einenpositiven Effekt haben
möbliert mit Möbeln
s“ch beschæftigen m“t hier: ≈ kennenlernen; studieren
die Schwierigkeit, -en ≈ Problem
der Lieferdienst, -e Firma: Sie liefert z. B. Essen.
“rgendw„nn ≈ zu einer Zeit: Man weiß nichtgenau wann.
einfach hier: nichts anderes als; nur
gratinieren ≈ z. B. mit Käse backen, bis dieobere Seite braun wird
der ]sslöffel, - Suppenlöffel
œfters immer wieder
ausprobieren etwas Neues versuchen
HEIMAT: Pakistan
ALTER: 30 Jahre
BERUF: Programmierer
ERSTER MONAT: Dezember 2012
HOBBYS: Joggen, Kochen,Schwimmen
LEICHT
Mein Tipp
Mein Arbeitgeber hat mir bei vielen Dingen geholfen. Auch Universitäten,
Kirchen und manche Vereine bieten Hilfefür Migranten an – zum Beispiel bei der
Korrespondenz mit dem Rathaus oder derVersicherung. Am einfachsten sucht manim Internet nach „Migrantenberatung“.
Planegg
Wo es liegt: in Bayern Wie viele dort wohnen: 10 350 Einwohner
Was interessant ist: Wallfahrtskirche und Kloster Maria Eich, Schloss(Foto), Wissenschaftsstandort Martinsried mit Max-Planck-Institut für
Biochemie und Neurobiologie, Nähe zu München
die W„llfahrts - Kirche: Menschen reisenkirche, -n zu ihr, weil dort früher
eine spezielle religiöseSache passiert ist.
das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- undArbeitshäusern: Dortleben und arbeiten sehrreligiöse Männer oderFrauen.
der W“ssenschafts- Ort: Dort gibt es viele wis-standort, -e senschaftliche Institute
und Firmen.(w“ssenschaftlich von: Wissenschaft = viel
systematisches Wissen ineinem Sektor, z. B.Chemie)
Eine Übung zudiesem Text
finden Sie aufSeite 36.
54-EM-1213 28.10.13 10:17 Seite 54
Jeden Monat im Heft!
Die jungen Seiten von
12/13 55
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Die langweiligsten deutschen Feiertage
begannen wie immer damit, dass alle
Geschäfte zumachten und die Straßen men-
schenleer wurden. Das ganze gesellschaftliche
Leben fror ein. Obwohl ich ein Familienmensch
bin, mag ich die deutsche Art, Weihnachten zu
feiern, nicht. Natürlich ist es ab und zu mal nett,
mit der Familie zusammen bei Kerzenlicht am
Tisch zu sitzen, doch das soll nicht nach dem
Kalender, sondern nach eigener Lust und Laune
passieren. Die Deutschen feiern mir Weihnach-
ten zu pedantisch und diszipliniert, auf Befehl
quasi. Wie Soldaten hinter den Brustwehren ver-
stecken sie sich zu Hause hinter ihren Gänse -
braten. So hatte es Jesus mit seiner Geburt ganz
sicher nicht gemeint. Als großer Verfechter der
Nächstenliebe, die ebenfalls nicht nach dem
Kalender, sondern das ganze Jahr über ausgeübt
werden muss, hätte er sich bestimmt gewünscht,
dass die Menschen, wenn sie schon seinen
Geburtstag feierten, dies laut, lustig und vor
allem alle zusammen taten und nicht jeder mit
seiner eigenen Gans. So dachte ich und kündig-
te kurzerhand zusammen mit einem Freund eine
Lesung und Russendisko am Heiligen Abend in
der Berliner Volksbühne an, für Menschen, die
weder Familie noch Freunde, vielleicht über-
haupt niemanden hatten, mit dem sie Weihnach-
ten verbringen konnten. So schrieben wir es in
den Veranstaltungshinweisen, in denen wir Wer-
bung für den Abend machten. Für diese Initiati-
ve der Nächstenliebe wurde ich von meiner Frau
verflucht. Sie schimpfte, sabotierte die Veranstal-
tung und meinte, dass ich die eigene Familie
gegen wildfremde Menschen eintausche. Außer-
dem meinte sie, ganz egal wie viel Werbung wir
dafür machten, es werde sowieso niemand zu
uns in die Volksbühne kommen, weil Weihnach-
ten in Deutschland schon immer ein Zuhause-
sitz-Fest gewesen wäre und die Deutschen ihre
Gewohnheiten nie freiwillig änderten. Wenn sie
einmal etwas beschlossen, zum Beispiel am Hei-
ligen Abend zu Hause zu bleiben, dann blieben
sie eben zu Hause, ganz egal was passierte. Selbst
wenn ihr Haus in Flammen aufging oder ihnen
die Decke auf den Kopf fiel, bewegten sie sich
nicht von der Stelle, schon gar nicht gingen sie
am Heiligen Abend ins Theater, meinte sie.
Meine Frau mag des Öfteren recht haben,
doch diesmal hatte sie sich geirrt. Auch die Deut-
schen sind inzwischen nicht mehr das, was sie
einmal waren – ihre Treue zur Ordnung hat stark
nachgelassen. Zu der Veranstaltung in der Volks-
bühne kamen so viele Leute, dass das Theater aus
allen Nähten platzte. Nicht nur einsame Herzen
kamen zu uns, manche Besucher brachten ihre
ganzen Familien mit. Ich war so berauscht von
diesem Erfolg, dass ich mich fühlte, als würde mir
jeder Berg bloß bis zum Knie reichen. Warum
also nicht doch noch in diesem Jahr den Führer-
schein machen – zwischen den Feiertagen?
Nach Weihnachten schüttete es noch mehr
Schnee auf die Straße, obwohl eigentlich gar
einfrieren zu Eis werden; hier: nichtmehr stattfinden
das K¡rzenlicht (romantisches) Licht von Kerzen
(die K¡rze, -n langes, dünnes Ding, dasLicht gibt, wenn man es miteinem Streichholz anmacht)
der Befehl, -e Kommando
quasi ≈ ungefähr; wenn man sosagen will
die Br¢stwehr, -e Schutzmauer, die bis zurBrust geht
der Gænsebraten, - gebratene Gans(die G„ns, ¿e hier: großer Vogel, meistens
weiß, der auf einemBauernhof lebt)
der Verf¡chter, - Person, die für eine Sachespricht und sie unterstützt
die Nächstenliebe ≈ christliches Ideal der Liebeund Freundlichkeit, mit derman sich um andereMenschen kümmern soll
ausüben hier: ≈ machen
„nkündigen ein zukünftiges Ereignis be-kannt machen
k¢rzerhand einfach so; ohne langesNachdenken
verfluchen sich sehr über eine Sacheoder eine Person ärgern
w“ldfremd völlig fremd
eintauschen gegen etwas geben und etwasanderes dafür bekommen
“n Fl„mmen aufgehen durch ein Feuer zerstörtwerden
d¡s Œfteren immer wieder; einige Male
nachlassen weniger werden
aus „llen Nähten pl„tzen hier: extrem voll wer-den
berauscht hier: so, dass man etwasganz toll findet; enthusias-tisch
b“s z¢m … reichen hier: nicht höher sein als …
sch•tten hier: in großer Menge vomHimmel fallen
Ohne Führerschein kommt der Autor nicht zu seinem neuen Garten.
Aber sollte er die Fahrprüfung wirklich im Schneechaos machen?
Zwischen den Feiertagen? Schließlich sind die Deutschen zur
Weihnachtszeit besonders anstrengend.
Feiertage und
Führerschein
Wladimir Kaminer über
Die meisten Autossahen aus wieSchneeberge.
Eine Übung zudiesem Text
finden Sie aufSeite 39.
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nichts mehr hineinpasste. Die meisten Autos
sahen aus wie Schneeberge, man konnte sich
kaum vorstellen, dass sie Räder hatten. Selbst
erfahrene Fahrer trauten sich kaum noch ans
Steuer. Ob es vielleicht angebracht war, das
Schneechaos für eine problemlose Prüfung zu
nutzen? (…) Der Bruder meiner Schwiegermut-
ter, der gerade zusammen mit ihr und seiner
Frau aus dem Kaukasus zu uns gekommen war,
um mit uns die Winterfeste zu feiern, behaup-
tete, einen sicheren Weg zu kennen, die Prü-
fung zu bestehen. Dafür müsste man bloß einen
Tag vor der Prüfung nichts Alkoholisches trin-
ken und drei Mal klar und deutlich das Vater -
unser aufsagen.
Ich ließ mir die russische Variante des Vater-
unsers von meiner Schwiegermutter aufschrei-
ben und telefonierte mit Freunden, die erst vor
Kurzem ihren Führerschein im Schneechaos
gemacht hatten. Ist es von Vorteil, bei solchem
Wetter die Fahrprüfung zu machen oder nicht,
wollte ich von ihnen wissen. Doch je mehr ich
herumtelefonierte, desto widersprüchlichere
Antworten bekam ich zu hören. Schreckliche
Geschichten von hinterhältigen Prüfern, die
einen bei jedem Wetter durchfallen lassen, häuf-
ten sich jedoch. Mein Freund Florian, der eben-
falls seinen Führerschein im Dezember gemacht
hatte, erzählte mir, dass der Prüfer von ihm als
Erstes den Schalter für die Kennzeichenlichter
wissen wollte. Florian suchte und suchte, war
aber bereits in die Falle getappt, es gibt nämlich
in keinem Auto Extraschalter für Kennzeichen-
lichter. Meinem Freund Berndt schlug der Prüfer
vor, auf leerer Straße eine Vollbremsung durch-
zuführen, also den Wagen auf 50 km/h zu
beschleunigen und dann volle Pulle auf die Brem-
se zu treten. Die Vollbremsung gelang meinem
Freund zwar, doch bei der Weiterfahrt vergaß er
zu blinken, um den anderen nicht sichtbaren
Autos seine Fahrbereitschaft zu signalisieren.
Sofort war die Prüfung zu Ende. Ein anderer
Freund hatte beim rechts Abbiegen die Ampel
verpasst, die gleich nach der Kurve hinter einem
verschneiten Busch hing und rot leuchtete. Die
Erfahrungsberichte bewiesen: Es gab kein gutes
Wetter für eine Prüfung, alles kam immer anders
als erwartet. Augen zu und durch, hupen und
weiterfahren!, dachte ich und ging zur Prüfung.
Es klappte alles glänzend. In der Silvesternacht
betrank ich mich aus lauter Begeisterung über die
neuen Möglichkeiten und aus Neugier auf mein
erstes Autofahrer-Jahr. Zwei Wochen später war
meine Frau ebenfalls so weit. 2
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Wladimir Kaminer
Der Autor wurde 1967 in Moskau geboren. Nacheiner Ausbildung zum Toningenieur studierteer Dramaturgie. Seit 1990 lebt er mit seinerFrau und seinen zwei Kindern in Berlin. Er ver-öffentlicht seine Texte in verschiedenen Medienund organisiert Veranstaltungen wie die inter-national bekannte Russendisko. Dieser Text istaus seinem neuen Buch Diesseits von Eden.Neues aus dem Garten.
der Toningenieur, -e Ingenieur für Musikpro-duktionen
diesseits auf dieser Seite
Blick von außen
SCHWER
das Rad, ¿er hier: ≈ dünner Reifen
s“ch trauen den Mut haben, etwas zu tun
das Steuer, - Gerät, mit dem man ein Auto inverschiedene Richtungen bewe-gen kann
„ngebracht passend
das Vaterunser christliches Gebet
aufsagen etwas, was man gelernt hat, lautsagen
her¢mtelefonieren mit verschiedenen Per-sonen nacheinander ein Telefon-gespräch führen
widersprüchlich so, dass etwas nicht zusammen-passt; kontrastiv
h“nterhältig ≈ mit bösen Absichten
d¢rchfallen hier: nicht bestehen
s“ch häufen hier: mehr werden
bereits schon
“n die F„lle t„ppen in eine unangenehmeSituation kommen, die ein an-derer mit Absicht vorbereitet hat
d¢rchführen machen
beschleunigen schneller werden lassen
v¶lle P¢lle mit ganzer Kraft
s“chtbar mit den Augen gut zu erkennen
verschneit mit viel Schnee
der B¢sch, ¿e Pflanze, ähnlich wie ein Baum,aber kleiner und mit mehr Grün
Augen zu ¢nd d¢rch eine schwierige Aufgabeerledigen, ohne an möglicheProbleme zu denken
glænzend hier: wunderbar; sehr gut
lauter nichts als
die Begeisterung Gefühl großer Freude; Enthusias-mus
so weit sein hier: eine Phase erreichen; denFührerschein machen
Winterliches SchneechaosDer richtige Moment für eine
problemlose Führerscheinprüfung?
FOTO: H
EMERA/TH
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„Nicht zu viel
Harmonie!“
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Interview
In einer Ihrer zwölf „unweihnachtlichen
Weihnachtsgeschichten“ mit dem Titel
„Die Heilige Familie“ liegt der Vater am
Ende tot im Wald. Die arme Familie!
Musste das wirklich sein?
Insgesamt war es mir bei den Weihnachtsge-
schichten wichtig, das Komische, das Skurrile,
das Anrührende und das Ernste miteinander zu
mischen. Der Familienvater zum Beispiel feiert ja
in einer späteren Geschichte eine Art Wiederauf-
erstehung. „Die Heilige Familie“ ist eine Art
moderne Familientragödie. Ein typisches Schick-
sal: Eine Kurzzeitbeziehung zerbricht, ein Kind
ist da. Die Mutter bricht den Kontakt zum Vater
des Kindes ab und erlaubt ihm auch nicht, Kon-
takt zu halten. Mit dieser Geschichte will ich zei-
gen, dass Familie heute etwas ganz anderes
bedeutet als vor 50 oder 100 Jahren. Familie ist
etwas wahnsinnig Zerbrechliches geworden.
Weihnachten wird in vielen Familien als
das Fest der Feste betrachtet. Alles soll
perfekt, friedlich, harmonisch sein. Sie
schreiben über Schreckliches, Komisches
und das Scheitern an Weihnachten. Fin-
den Sie das Fest wirklich so schlimm?
Weihnachten ist manchen Leuten heilig, es ist ja
auch eines der großen Feste der Christenheit. Ich
verstehe auch die Sehnsucht nach heiler Welt.
Aber wenn die Erwartungen zu hoch sind, ist das
eine Garantie dafür, dass das Ganze kein gutes
Ende hat. Ich kann mir vorstellen, dass einige
Leute sagen: Mit Weihnachten darf man nicht
scherzen. Aber ich nehme Weihnachten in mei-
nen Geschichten ja auch ernst, als Fest der Liebe,
Fest der Versöhnung, Fest der Familie. Aber ich
stelle mir eben immer die Frage, was das heute
für uns heißt.
Die Geschichten sind gut erzählt und
lesen sich so, als hätten Sie mit großer
Lust alles ganz schnell aufgeschrieben.
War es so leicht?
Ja, ich hatte tatsächlich große Lust auf diese
Weihnachtsgeschichten und keine Mühe damit.
Allerdings habe ich alles im Sommer geschrieben.
Ich saß in meinem Sommerhaus in der Ucker-
mark, es war schön warm und sonnig, und ich
habe mir Weihnachtsgeschichten ausgedacht.
Das war einer der komischsten Sommer meines
Lebens. (lacht)
Sie sind in Mainz geboren und aufge-
wachsen. Die Stadt ist katholisch geprägt.
In der Weihnachtszeit wirkt alles beson-
ders prächtig und harmonisch. Wie hat
das Ihr persönliches Bild von Weihnach-
ten geprägt?
Mein Verhältnis zu Weihnachten ist weniger
durch die Stadt Mainz geprägt worden als durch
meine Familie. Bei uns hat es an Weihnachten
fast immer Streit gegeben, weil die Erwartungen
so hoch waren: Alle sollten sich gut verstehen,
alles sollte harmonisch und perfekt sein. Dabei ist
doch nichts jemals wirklich perfekt. Auch ein
Weihnachtsfest kann nicht perfekt sein. Die Gans
brennt an, der Weihnachtsbaum fängt Feuer.
Oder man sitzt einfach zu lange zusammen,
trinkt zu viel, und irgendwann wird ein Tabu -
thema angesprochen.
Was haben Sie für sich und Ihre heutigen
Familienfeste daraus gelernt?
Ganz einfach: Das Fest nicht überfrachten! Nicht
zu viel Harmonie, Besinnlichkeit und Kitsch!
Denn zu viel davon reizt doch nur dazu, es nicht
zu bringen.
Einem großen deutschen Lesepublikum
sind Sie bekannt als Kolumnist des Zeit-
Magazins. In Ihren Texten halten Sie den
Deutschen den Spiegel vor. Wie sehen Sie
die Deutschen heute?
Ich denke, dass die Deutschen noch immer
geprägt sind durch die traumatisierenden
Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg, die Nazi-
Bekannt ist er durch seine Kolumnen in großen deutschen Zeitungen. Jetzt hat
sich der Autor Harald Martenstein Gedanken über Weihnachten gemacht – und
Geschichten über Liebe, Komik, Ernst und Horror am Fest der Feste geschrieben.
Marcel Burkhardt hat mit ihm über zu hohe Erwartungen gesprochen und über
die Frage, weshalb die Deutschen immer alles richtig machen wollen.
Meister des feinen Humors
Harald Martenstein ist ein deutscher Journalistund Autor vieler Bücher. Bekannt ist er vor allemdurch seine Kolumne im Zeit-Magazin und alsReporter und Kolumnist beim Berliner Tages-spiegel. Der 60-Jährige gilt als Meister des feinenHumors und der „beißenden Ironie“. Für seineArbeit erhielt Martenstein zahlreiche wichtigePreise. In den Geschichten seines neuen BuchsFreuet Euch, Bernhard kommt bald! – Zwölfunweihnachtliche Weihnachtsgeschichten stellter auf eine komische Art die großen alten Fragenneu: Was heißt heute Familie? Wo wohnt dieLiebe? Wie können wir Frieden finden?
das Magazin, -e hier: Zeitschrift
beißend hier: ≈ unangenehm; extrem
skurril ≈ seltsam; verrückt„nrührend hier: so, dass man starke
Emotionen bekommtdie Wiederaufer- von: wiederauferstehen =stehung, -en schon tot sein, dann aber
aufstehen und wiederleben
das Sch“cksal, -e hier: schlimme Ereignisseim Leben eines Menschen
zerbr¡chen kaputtgehen„bbrechen hier: beendenwahnsinnig hier: sehrscheitern Misserfolg habendie Chr“stenheit ≈ alle Christendie Sehnsucht, ¿e starker Wunschdie heile W¡lt Welt ohne Problemesch¡rzen einen Spaß machendie Versöhnung von: sich versöhnen = sich
nach einem Streit wiedermögen
s“ch ausdenken sich überlegenprägen hier: einen Effekt haben
auf; beeinflussenpræchtig sehr schöndie G„ns, ¿e hier: großer Vogel, meistens
weiß, der auf einemBauernhof lebt
„nbrennen zu viel Hitze bekommenund dadurch schwarz wer-den
Feuer f„ngen beginnen, zu brennen… „nsprechen hier: beginnen, von … zu
sprechenüberfr„chten hier: zu viele Dinge hinein-
packen und erwartendie Bes“nnlichkeit von: besinnlich = ruhig;
harmonisch; so, dass eszum Nachdenken motiviert
reizen zu provozieren/erreichen, dassman … macht
¡s n“cht br“ngen erfolglos seindas Magazin, -e hier: Zeitschriftden Spiegel jemandem zeigen,vorhalten wie er wirklich ist; eine
Sache genau und kritischbeschreiben
das Geschehnis, -se Ereignis
SCHWER
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FOTO: PICTU
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Verbrechen und all das. In Deutschland wird des-
halb alles sehr schnell moralisch aufgeladen: Ist
das richtig, darf man das? Das hat oft auch lusti-
ge Aspekte, über die ich mich amüsiere. Deshalb
schreibe ich auch so gern über Tabuthemen oder
über politisch korrekte Sprache.
In einer Ihrer Kolumnen fragen Sie sich,
was denn so schlimm sei am Wort „Arzt-
helferin“. Haben Sie inzwischen eine
Antwort bekommen?
Meine Mutter sagt noch immer in aller Unschuld
„Sprechstundenhilfe“ und denkt sich dabei über-
haupt nichts Böses. Sie hat Respekt vor der Arbeit
dieser Frauen. Ich finde auch überhaupt nichts
Schlimmes am Wort „Arzthelferin“. Das ist klar
und einfach zu verstehen – und es ist doch nichts
Schlimmes, anderen Menschen zu helfen. Statt-
dessen sollen wir jetzt „medizinische Fachange-
stellte“ sagen. Auch Wörter wie „Behinderte“
und „Friseuse“ stehen ja inzwischen auf dem
Index. Es heißt politisch korrekt „Friseurin“ und
„Menschen mit Behinderung“ oder „Menschen
mit Beeinträchtigung“. Wer die alten Wörter
benutzt, wird manchmal schief angesehen,
obwohl er in der Regel nichts Böses will. Trotz-
dem gilt es als Fauxpas – vergleichbar damit, dass
man auf eine Abendveranstaltung mit braunen
Schuhen kommt statt mit schwarzen.
Sie haben mal geschrieben, dass Sie
Deutschland verlassen, wenn Sie das
erste Mal „Weihnachtliche Honorarkraft“
statt „Weihnachtsmann“ lesen. Haben
Sie schon eine Idee, wohin Sie gehen
wollen?
Das ist natürlich übertrieben! (lacht) Ich wüsste
auch nicht, in welches Land ich da auswandern
würde. Und noch ist ja alles beim Alten: Weih-
nachtsmann ist einer der wenigen Berufe, die
noch nicht korrekt feministisch umbenannt wor-
den sind. Man sagt nicht „Weihnachtsperson“.
Damit werden natürlich alle „Weihnachtsfrau-
en“ ausgegrenzt, ja, das muss man so sehen.
Aber da der Weihnachtsmann nur ein mäßig
bezahlter Dienstleister ist, gibt es wohl keine
Ansprüche auf eine Frauen-Quote. (lacht)
Sie sind seit rund 40 Jahren Journalist.
Früher soll die Sprache der Politiker viel
direkter, härter gewesen sein. Bundes-
kanzlerin Merkel dagegen gilt als Meiste-
rin des „Ungefähren“. Auch viele andere
jüngere Politiker vermeiden das Konkre-
te. Haben Sie eine Idee, woher diese Ver-
änderung kommt?
Ich hab mir neulich mal ein paar alte Reden von
Konrad Adenauer angeschaut. Bei der drasti-
schen Art, wie der erste deutsche Bundeskanzler
gesprochen hat, würde er politisch heute wohl
keine 14 Tage mehr im Kanzleramt überleben.
(lacht) Das Ungefähre, das Frau Merkel aus-
strahlt, macht mich auch ein bisschen ratlos. Viel-
leicht sind die Worte der Politiker heute aber
nicht mehr so scharf, weil es inzwischen einen
großen politischen Mainstream gibt. Es gibt
rechts-sozialdemokratisch, das ist die CDU. Und
links-sozialdemokratisch, das ist die Links-Partei.
Und dazwischen sind die Grünen und die SPD.
Die politischen Unterschiede sind da inzwischen
ziemlich gering. Das wirkt auch auf die Sprache
der Politiker.
Sie haben sich in den letzten Jahren per-
sönliche Freiheiten „erschrieben“. Sind
Sie ein zufriedener Mensch?
Eigentlich ja. Ich lebe sehr gerne in Berlin. Ich
finde, es ist eine der besten Städte, die es gibt.
Wenn das Wetter noch besser wäre, wäre es die
beste. (lacht) Ich lebe auch gern in diesem Land.
Deutschland ist nicht perfekt, aber angenehm.
Ich glaube, in jedem Land, in dem ich leben
würde, würden mich viele Dinge stören. Das ist
auch in Deutschland so. Aber darüber kann ich
ja schreiben und mich lustig darüber machen.
Täuscht der Eindruck oder gehen Sie mit
einer Grundgelassenheit durchs Leben?
Ja, leben und leben lassen, das ist des Mainzers
Grundgesetz. 2
moralisch aufladen ≈ schlimm finden; nach der Moral einerHandlung/Sache fragen
“n „ller }nschuld ≈ ohne böse Absicht
Resp¡kt haben vor hier: gut/wichtig fin-den, was jemand tut
stattd¡ssen hier: für diesen Beruf
die Beeinträch- ≈ negativer Effekt; tigung, -en hier: gesundheitliches
Problem
schief „nsehen nicht gut finden,was jemand tut
der Fauxpas, - franz. Handlung gegen einegesellschaftlicheRegel/Konvention
die Honorarkraft, ¿e Person, die für ihre Arbeit ein Honorar bekommt
(das Honorar, -e Bezahlung für dieArbeit von Selbst -ständigen)
übertrieben hier: nicht ernst ge-meint
auswandern emigrieren; seineHeimat verlassen
„lles beim [lten sein unverändert sein
ausgrenzen hier: ≈ nicht beachten
mäßig gering
der Dienstleister, - Firma/Person, die eineDienstleistung anbietet
der [nspruch, ¿e hier: Garantie
h„rt hier: ohne Rücksicht;provozierend
vermeiden hier: nicht sagen
dr„stisch hier: sehr direkt
überleben hier: ≈ bleiben; weiter-machen
ausstrahlen hier: den Eindruckmachen von
ratlos hier: so, dass mannicht weiß, wasgemeint ist
sch„rf hier: direkt; provozie-rend
die CDU kurz für: ChristlichDemokratische Union
die SPD kurz für: Sozialdemo -kratische ParteiDeutschlands
s“ch … erschreiben gemeint ist: durch vielegute Texte … bekom-men
s“ch l¢stig m„chen über hier: so beschreiben,dass man lacht über …
täuschen hier: falsch sein
die Gr¢ndgelassenheit ≈ Ruhe, die man inallen Lebenslagenbehält
das Gr¢ndgesetz ≈ Basisprinzip;Naturgesetz
„Weihnachtsmann isteiner der wenigen Berufe,
die noch nicht korrektfeministisch umbenannt
worden sind.“
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Regensburg TourismusTel. +49 (0) 941/5 07 44 10
www.regensburg.de
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SAMEDANder Höhenmeter, - vertikale Distanz: Man geht
sie beim Bergwandern.s“ch ersparen hier: nicht gehen müssendie Seilbahn, -en Transportmittel: Damit kann
man auf den Berg fahren.mal …, mal … hier: für kurze Zeit …, dann
wieder …das Zitat, -e Worte: Jemand hat sie ge-
sagt oder geschrieben.
REGENSBURGdie Hochschule, -n ≈ Universitätdas W¡lterbe Häuser, Städte und Land-
schaften in aller Welt: Siesollen für die Menschen dernächsten Zeit so bleiben,wie sie sind, und man darfsie nicht kaputt machen.
BURG VISCHERINGdie B¢rg, -en ≈ großes, massives Schlossdie Mauer, -n hier: ≈ Sache aus harter
Substanz: Sie formt eineGrenze.
der Graben, ¿ hier: ≈ langer, tiefer, nichtbreiter Weg (mit Wasser)rund um eine Burg
die Zugbrücke, -n Brücke einer Burg übereinen Graben: Man kann siezur Seite der Burg nachoben nehmen.
auf [nfrage hier: so, dass man um eineFührung bitten kann
Burg VischeringTel. +49 (0) 25 91/7 99 00www.burg-vischering.de
SamedanDer Philosophenweg
Zwischen Dezember und April ist es auf dem Philosophenweg
im Südosten der Schweiz am schönsten. Bis zum Horizont
sieht das Auge dann nichts als weiße Berge. Weit unten liegen
die Engadiner Seen und die Orte Sankt Moritz und Maloja.
Die ersten Höhenmeter ersparen sich Wanderer, wenn sie mit
der Seilbahn von Samedan auf den Berg Muottas Muragl
fahren. Von dort geht es mal den Berg hinauf, mal den Berg
hinunter durch die winterliche Landschaft. Damit nicht nur
die Beine etwas zu tun haben, stehen am Weg Schilder mit
Zitaten von bekannten Philosophen.
Reisetipps
LEICHT
Burg VischeringIm Wasser
Obwohl es eine Briefmarke mit einem Bild von ihr
gibt, ist die Burg Vischering in Nordrhein-West -
falen nicht besonders bekannt. Von außen sieht
sie aber wie eine typische Burg aus: dicke Mau-
ern, ein Graben mit Wasser und eine Zugbrücke.
Im Inneren gibt es Informationen über das Leben
in der Renaissance, manchmal auch ein Jazzkon-
zert. In der Burg sind nämlich auch das Münster-
landmuseum und ein Kulturzentrum. Führungen
finden auf Anfrage das ganze Jahr statt.
RegensburgJung trifft alt
Die Stadt im Zentrum Bayerns ist eine der ältesten
Deutschlands. Aber sie ist auch jung: Drei Hochschulen
bringen viele junge Menschen nach Regensburg. Besu-
cher aus der ganzen Welt reisen wegen des historischen
Zentrums in die Stadt. Mit dem Dom Sankt Peter und
der über 850 Jahre alten Steinernen Brücke steht es auf
der Liste des UNESCO-Welterbes. Am einfachsten ler-
nen Besucher die Stadt bei einem Spaziergang kennen.
Die Touristeninformation bietet jetzt auch spezielle
Weihnachtsstadtführungen an.
Samedan TouristeninformationTel. +41 (0) 81/8 51 00 60
www.engadin.stmoritz.ch
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Das Licht ist perfekt an diesem Tag in
Frankfurt am Main. Die Sonne spiegelt
sich in dem Fluss, der ruhig durch die Stadt
fließt. Das ideale Wetter für einen Spazier-
gang, aber es sind nur wenige Menschen
auf der Promenade zu sehen. Ganz anders
ist das nur wenige Schritte weiter. Am
Schaumainkai, vor dem Städel Museum,
stehen Menschen in einer langen Reihe
und warten unruhig darauf, hineinzukom-
men in die große Albrecht-Dürer-Ausstel-
lung (siehe Kasten rechte Seite). Viele sind
weit gereist, um die Werke des Renais-
sance-Künstlers zu sehen, der die meisten
seiner Zeitgenossen so sehr überstrahlt.
Fast jeder Wartende hier hat wohl das
Gefühl, einen guten alten Bekannten wie-
derzutreffen. Denn viele Werke Dürers
gehören zu den bekanntesten Motiven der
Kunstgeschichte: zum Beispiel die beten-
den Hände oder seine an Jesus erinnern-
den Selbstporträts. Dürer war die erste
große deutsche Künstlerpersönlichkeit,
die sich als „gottgleichen Schöpfer“ insze-
nierte.
Seine Ölbilder, Grafiken, Holz- und Kup-
ferstiche sind revolutionär. Legendär ist
nicht nur Dürers Talent und sein Interesse
für alle möglichen Wissensgebiete. Be -
rühmt wurde auch sein Erfolg als Unter-
Er war einer der wichtigsten
Renaissance-Künstler und
schon vor 500 Jahren ein
Star in Europa. Für viele ist
Albrecht Dürer ein Universal-
genie, das sich auch für
Technik und Mathematik
interessierte. Jetzt zeigt eine
Ausstellung in Frankfurt einen
großen Teil seiner Bilder.
Marian Berr hat sie besucht.
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die Promenade, -n schöner, breiter Weg
der Zeitgenosse, -n Person, die zur selben Zeitlebt wie eine andere
überstrahlen hier: einen so starkenEindruck machen, dassandere Künstler nicht mehrso wichtig scheinen
wohl hier: anscheinend
das S¡lbstporträt, -s Bild, das ein Maler vonsich selbst macht
der Schœpfer, - Person, die wichtige Werke produziert / entstehen lässt
s“ch inszenieren hier: sich der Öffentlichkeitzeigen
der K¢pferstich, -e Bild, das entsteht, wenn man Linien in ein flaches Stück Kupfer macht, diese mit Farbe füllt und dann auf Papier druckt
(das K¢pfer orangerotes Metall)
der Unternehmer, - Besitzer und oft auch Leitereiner Firma
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Albrecht Dürer
hohen Kunst. Dürer zeichnete sich mit
einem Silberstift, der keine Korrektu-
ren zulässt.
Das Werk beeindruckt viele Besu-
cher des Städel Museums. Manche
sind so fasziniert, dass sie diesem und
anderen Bildern zu nahe kommen.
Dann fängt die Alarmanlage an zu
arbeiten, piep-piep-piep. Die Muse-
umswärter eilen heran und bitten um
etwas mehr Abstand. Der ist aber gar
nicht so leicht zu halten. Das Interes-
se an Dürer ist nämlich so stark, dass
sogar die großen Ausstellungsräume
des Museums zu einem engen Slalom-
Parcours werden.
Dürer hätte es bestimmt gefallen,
dass er hier von einem internationa-
len Publikum gefeiert wird. Das Städel
zeigt seinen Lebensweg „vom Gold-
schmied zum Alleskönner“, der nicht
nur ein grandioser Zeichner war, son-
dern auch ein Pionier der Druckgrafik
und Schöpfer von Gemälden, die sogar
der Kaiser kaufte.
Ein Glück für die Menschheit, dass
Dürer seinen Vater als 16-Jähriger
überzeugen konnte, eine weitere Aus-
bildung in der Werkstatt des Malers
nehmer. Wer war dieser Mensch, der in Europa schon zu
Lebzeiten wie ein Popstar gefeiert wurde?
Albrecht Dürer wurde am 21. Mai 1471 in Nürnberg gebo-
ren. Seine Mutter Barbara brachte 18 Kinder zur Welt, von
denen nur drei überlebten. Dürer war das dritte Kind.
Nürnberg war damals eine der größten und reichsten deut-
schen Städte. Dürer hatte das Glück, in einer Familie groß
zu werden, in der es keine Geldsorgen gab – in einer Nach-
barschaft, die ihm später zu wichtigen Aufträgen verhalf.
Dürers Vater war ein ungarischer Goldschmied, der in
Nürnberg sein Glück gefunden hatte. Bei ihm machte der
Junge seine Ausbildung. In der väterlichen Werkstatt lern-
te Dürer neben Metallarbeiten auch das Zeichnen nach
Objektvorlagen. Das erste Selbstporträt, das ihn als 13-jäh-
rigen Jungen zeigt, ist Beweis seiner damals schon sehr
zu Lebzeiten während seines Lebens
(ein K“nd) zur W¡lt ein Kind bekommenbr“ngenüberleben hier: weiter am Leben
bleiben
verh¡lfen helfen, etwas zu bekom-men
der G¶ldschmied, -e Mann, der (meistens ausGold) Schmuck macht
die Obj¡ktvorlage, -n Objekt als Modell
die Korrektur, -en hier: Änderung
zulassen hier: möglich machen
beeindrucken hier: sehr gut gefallen
fasziniert so, dass etwas einemsehr gut gefällt
der Museumswärter, - Person, die im Museumaufpasst
der [bstand, ¿e ≈ Distanz
das Gemälde, - Bild, z. B. in Öl
der Kaiser, - oberster Monarch
SCHWER
%
Die Ausstellung
Bis zum 2. Februar 2014 präsentiert das Frankfurter Städel Museum den wohlbedeutendsten deutschen Renaissancekünstler Albrecht Dürer (1471 - 1528).Unter dem Titel „Dürer. Kunst – Künstler – Kontext“ sind rund 200 seiner Werkezu sehen. Durch weitere 80 Arbeiten von Vorbildern, Zeitgenossen und Schülernwird Dürers Werk in den historischen Kontext seiner Entstehung gestellt. Die Aus-stellung vereint Leihgaben aus den wichtigsten Kunstsammlungen der Welt, wieder National Gallery und dem British Museum in London, dem Museo Nacionaldel Prado in Madrid, der National Gallery of Art in Washington, D. C., dem Pari-ser Louvre, den Staatlichen Museen zu Berlin, den Uffizien in Florenz, dem Amsterdamer Rijksmuseum und dem J. Paul Getty Museum in Los Angeles.
wohl hier: wahrscheinlich
bedeutend wichtig
das Vorbild, -er hier: ideales Beispiel, an dem man sich orientiert
der Zeitgenosse, -n Person, die zur selben Zeit lebt wie eine andere
vereinen ≈ verbinden; kombinieren; hier auch: zeigen
die Leihgabe, -n hier: geliehenes Kunstwerk
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Michael Wolgemut beginnen zu dürfen.
Was folgte, fasst eine Ausstellungsbesu-
cherin heute so zusammen: „So viele
schöne Bilder – und da passt alles, per-
fekt“, sagt sie gedankenverloren eher zu
sich als zu ihrem Begleiter.
Eine Basis für den Erfolg sind auch
Dürers Bildungsreisen. Gerade frisch ver-
heiratet, fährt er mit 23 Jahren das erste
Mal über die Alpen in den Süden. Er ist
allein. Seine Frau, die ihm seine Eltern
ausgesucht haben, lässt er in Nürnberg
zurück. Dürer sucht die Freiheit, Inspira -
tion, das Abenteuer. Er fühlt, dass er etwas
sehen muss, bevor er ein Werk schaffen
kann. Die Nacktmodelle in Venedig zeich-
net der Künstler wohl auch nicht nur. Er
liebe die Frauen Venedigs, und man möge
beten, dass er gesund zurückkehre,
schreibt er einem Freund nach Nürnberg.
Dürer ist aber nicht nur beeindruckt von
den italienischen Frauen. Venedig ist
damals eine der großen Metropolen
Europas. Dort gibt es eine lebendige
Gemeinschaft von Künstlern, die sich nicht
als Handwerker, sondern als Wissenschaft-
ler verstehen. Ganz im Geist der Renais-
sance studieren sie antike Texte und
Kunstwerke. Sie untersuchen den Bau des
menschlichen Körpers und beherrschen
die geometrischen Regeln der Zentralper-
spektive, wodurch sie dreidimensional
wirkende Bilder auf zweidimensionalen
Flächen zeichnen können.
Dürer ist beeindruckt von seinen
berühmten venezianischen Kollegen. Er
lernt von ihnen, studiert systematisch die
Proportionen des männlichen und weibli-
chen Körpers. Geometrie und Mathematik
ged„nkenverloren so, dass man ganz aufdie eigenen Gedankenkonzentriert ist
eher hier: ≈ mehr
der Begleiter, - Person, die mitgeht /dabei ist
die B“ldungsreise, -n Reise, um Neues ken-nenzulernen
fr“sch hier: seit kurzer Zeit
zur•cklassen von einem Ort weggehenund etwas/jemandendort lassen
das Abenteuer, - gefährliches, nicht all-tägliches Ereignis
n„ckt ohne Kleidung
zur•ckkehren zurückkommen
“m Geist hier: nach der Idee; ≈ nach der Theorie
beh¡rrschen hier: verstehen; gut kön-nen
dreidimensional ≈ in drei geometrischenGrößen, die die Lageeines Objektes in einemRaum zeigen
zweidimensional ≈ in zwei geometrischenGrößen, die ein Objektals Fläche zeigen
Albrecht Dürerschrieb das erste
deutsche Mathematikbuch.
Das Universalgenie
Wie andere Künstler der Renaissance bemühte sichauch Albrecht Dürer um eine wirklichkeitsnaheWiedergabe eines korrekt proportionierten,mensch lichen Körpers. Dafür studierte er natur-wissenschaftliche Schriften aus der Antike. Aufseiner ersten Italienreise lernte Dürer Luca Paciolikennen. Der Mathematiker beschäftigte sich mitder Berechnung von komplizierten Flächen sowiemit Geometrie und Körperproportionen.
Dürer, der auch Euklids Buch Die Elementegelesen hatte, schrieb 1525 selbst das ersteMathe matikbuch in deutscher Sprache. Es enthieltviele geometrische Zeichnungen und Formen vonGegenständen sowie Anweisungen zu deren zeich-nerischer Konstruktion. Für Dürer war Mathematikeine Basis für sein künstlerisches Schaffen: Erwollte das, was er vor sich sah, mithilfe von Mathe-matik besser verstehen. So wollte er künstlerischePerfektion erreichen. Gegen Ende seines Lebensschrieb Dürer noch weitere wichtige Lehrbücher zuThemen der Architektur und der Proportionslehre.
die Wiedergabe, -n Darstellung
die Schr“ft, -en hier: schriftlicher Text
sowie und
die [nweisung, -en hier: Text mit Instruktionen
das Sch„ffen hier: Arbeiten
Diesen Text können Sie mit einem Premium-Abo hören: www.deutsch-perfekt.com/service
Die Figur blickt den Betrachter anDiese Pose war vor 500 Jahren fürJesusbilder reserviert – hier malte
Albrecht Dürer aber sich selbst
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EISTER, KASSEL
verwendet er dabei als Basis. Seine
„nacketen Bilder“, wie der Kupferstich
Adam und Eva, gelten als wegweisende
Meisterwerke.
Dürer bringt auch die Farbigkeit der ita-
lienischen Meister mit nach Deutschland.
Er arbeitet mit Elan und entwickelt sich
immer mehr zum Unternehmer. Er will
Geld verdienen, viel Geld. Deswegen
bringt er seine Druckgrafiken in hoher Auf-
lage auf den Markt. Von seiner Arbeit ist er
so sehr überzeugt, dass Dürer Frau und
Mutter auf Messen schickt und gleich meh-
rere Mitarbeiter quer durch Europa, um
Interesse zu wecken. Der Verkaufserfolg
kommt schnell. Dürer wird auch deshalb in
ganz Europa bekannt. Sein Monogramm
„AD“ wird zu einem Qualitätssiegel. Es
steht gut sichtbar auf den Arbeiten.
Mit vielen seiner Werke, zum Beispiel
dem Holzschnitt-Druckwerk Apokalypse,
trifft Dürer den Nerv seiner Zeit. Damals
glauben viele Menschen, der Weltunter-
gang sei nahe. Dürer macht Gewalt, Chaos
und Tod zum Thema. Das Buch, damals
noch ein Luxusartikel, wird zum großen
Verkaufserfolg.
Überhaupt scheint alles, was er
anpackt, zum Erfolg zu werden. Große
Arbeiten wie den Heller-Altar, der auch in
Frankfurt zu sehen ist, lässt er
viele seiner Arbeiter mitgestalten.
Die berühmtesten Elemente aber
kommen vom Großmeister per-
sönlich – zum Beispiel die Beten-
den Hände. Das Werk gilt einigen
Kunstexperten als „wichtigste
Zeichnung der Welt“ und ist bei
vielen Tattoo-Liebhabern ein
populäres Motiv. In Frankfurt wer-
den Besucher diese Zeichnung
jetzt vergeblich suchen. Um sie zu
sehen, müssten sie ins Wiener
Kunstmuseum Albertina.
Dafür bleiben deutsche Besu-
cher vor dem Porträt Elsbeth
Tuchers mit einem Blick stehen,
der sagt: „Wir kennen uns doch
irgendwoher!“ Es kann dann
muntere Diskussionen geben, bis
einem einfällt: „Ach, das ist doch die vom
20-Mark-Schein.“ Ja, Dürers Porträt einer
feinen Nürnberger Dame schmückte 40
Jahre lang einen deutschen Geldschein.
Für viele ist sie noch so eine gute alte
Bekannte, für die es sich lohnt, nach
Frankfurt zu reisen. 2
Albrecht DürerSCHWER
n„cket hist. nackt
wegweisend hier: so, dass es die Zukunftder Darstellung in der Kunständert
der Elan große innere Kraft; Energie
auf den M„rkt herstellen und zum Kaufbr“ngen anbieten
die Auflage, -n ≈ Zahl der gedrucktenExemplare
die M¡sse, -n hier: Ausstellung, in der neueKunstwerke gezeigt werden
das Qualitäts- Kennzeichen für gute Qualitätsiegel, -s“chtbar mit den Augen gut zu erken-
nen
das Dr¢ckwerk, -e Buch
den N¡rv seiner etwas zum Thema machen,Zeit tr¡ffen das zur aktuellen Situation
passt
der W¡ltuntergang Ende dieser Welt
„npacken hier: beginnen; sich küm-mern um
m“tgestalten am Design / an der Formmitarbeiten
der Großmeister, - hier: Bester in seinem Be -reich
der Liebhaber, - hier: Person, die sich sehr füreine Sache interessiert
m¢nter gut gelaunt; intensiv
fein hier: elegant; aristokratisch
Betende HändeKein anderes Dürer-
Bild wurde so oftreproduziert wie dieses
Adam und Eva (oben) Viele Jahre suchteDürer nach den idealen Körperproportionen
Bildnis der Elsbeth Tucher (links) Bekanntwurde es auch durch den 20-Mark-Schein
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TheaterDa-Heim
Was passiert mit Kindern und Jugendlichen, die von ihren
Eltern misshandelt werden? Das erzählen Regisseurin
Martina van Boxen und Choreograf Guido Markowitz. Zusam-
men mit betroffenen Jugendlichen aus Bochum (Nordrhein-
Westfalen) zeigen sie den schweren Alltag als Tanztheater.
Premiere: 4.12. Bochum, Schauspielhaus
AusstellungLoriot. Spätlese
Seine Männchen mit den großen Nasen sind in Deutsch-
land ein Teil des Allgemeinguts. Jeder kennt sie. Zu
Loriots 90. Geburtstag zeigt das Münchener Literaturhaus
unbekannte Skizzen und Zeichnungen aus dem Nachlass
des Komikers und Cartoonisten, der vor zwei Jahren
starb. Ein spezielles Highlight ist Loriots Gästebuch, in das
er lustige Fotos seiner Besucher klebte.
bis 12.1. München, Literaturhaus
KinoAm Hang
Zwei Männer treffen sich zufällig in den Bergen. Clarin ist jung,
Loos ist alt. Das Gespräch wird immer länger und intimer. Aber
ihre Meinungen über die Frauen und das Leben sind kontrovers:
Hier Leichtigkeit und Freiheit, dort Schwere und Verbindlichkeit.
Trotzdem haben sie mehr gemeinsam, als sie denken. Regisseur
Markus Imboden machte einen Film aus Markus Werners Roman
mit Henry Hübchen, Max Simonischek und Martina Gedeck.
Filmstart: 28.11.
die Spätlese Sammeln von Trauben am Ende des Herbstes für Wein von besonders guter Qualität; gemeint ist hier: Produkte eines Künstlers, die man erst nach seinem Tod gefunden hat
(die Traube, -n grüne, rote oder blaue Frucht, die man als Obst isst und aus derman Wein macht)
das Allgemeingut ≈ Sache, die für alle da ist
die Sk“zze, -n ≈ Bild; Plan
der Nachlass, ¿e alle Dinge, die nach dem Tod einer Person zurückbleiben (z. B. Geld, Haus …)
der Komiker, - Künstler, der Menschen zum Lachen motiviert
KonzertTill Brönner
Er sieht aus wie Moritz Bleibtreu mit Trompete. Vielleicht deshalb, weil der
Jazz-Musiker Brönner fast so oft zu sehen ist wie der Schauspieler Bleib-
treu. Er lässt keine TV-Show aus. Vor Kurzem machte er auch Werbung für
Herrenkleidung. Natürlich mit Trompete. Manchmal spielt er sie noch.
Auf seiner aktuellen Tournee begleitet ihn der russische Trompeter
Sergei Nakariakov.
4.12. Berlin7.12. Baden-Baden8.12. München10.12. Dortmund11.12. Hamburg
der H„ng, ¿e Seite eines Bergesdie Leichtigkeit von: leicht = hier: ohne Probleme; unkompliziertdie Verb“ndlichkeit, -en von: verbindlich = ≈ hier: so, dass man sich an (soziale) Regeln halten mussgemeinsam haben hier: gleiche Charakteristika habender Regisseur, -e franz. Leiter, der Schauspielern Instruktionen gibt
die Trompete, -n ≈ Musikinstrument aus Metall, in das man mitdem Mund Luft stößt
auslassen hier: nicht teilnehmen an
begleiten hier: auf einem anderen Instrument zurTrompete spielen
Da-Heim Wortspiel: das Heim; und südd.: daheim = zu Hause
missh„ndeln hier: ≈ jemandem wehtun; schlagen
die Regisseurin, -nen franz. Leiterin, die Schauspielern Instruktionen gibt
betr¶ffen hier: so, dass man misshandelt wird
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Kulturtipps
HörbuchHausschatz deutscher Weihnacht
Winterabende im Dezember können sehr schön sein: Draußen
ist es kalt, aber die Wohnung ist warm. Es brennen Kerzen,
und es riecht nach Vanilletee. Jetzt fehlt nur noch eine schöne
Weihnachtsgeschichte. Wenn man nicht selbst lesen möchte,
dann kann man sich den Hausschatz deutscher Weihnacht
anhören. Auf der ersten CD sind Geschichten über lustige, aber
auch weniger schöne Wintererlebnisse. Auf CD zwei und drei
lernt man viel über Traditionen im Advent und am 24. Dezember. Auf
der vierten CD sind kuriose Weihnachtsgeschichten, aber auch
Geschichten über Silvester und das neue Jahr. Die mehr als 80 Texte
haben bekannte deutschsprachige Autoren wie Christian Morgenstern,
Theodor Storm oder Annette von Droste-Hülshoff geschrieben.
In einem Satz: Das ist die Magie der Weihnachtstage.
Audiobuch Verlag, 24,95 Euro
BuchStreetart in Germany
Auch in vielen Straßen ist sie zu sehen: Kunst. Sie ist
speziell, und viele der Künstler bleiben anonym – oft
findet man Straßenkunst nämlich an Stellen, wo
Malen und Sprayen verboten ist. Das Buch Streetart
in Germany will nicht zu Vandalismus aufrufen. Es
möchte aber zeigen, wie viel Fantasie auf deutschen
Straßen zu finden ist. Autor Timo Schaal zeigt schon
seit 2011 die kreativsten Bilder und Ideen auf Face-
book. Jetzt gibt es auch ein Buch. Weil die Bilder bei
Streetart in Germany besonders wichtig sind, muss
man nur wenig Deutsch verstehen. Es gibt aber ein paar Kunstwerke,
bei denen der Leser auch einige schwere Wörter kennen sollte. Da hilft
ein Wörterbuch.
In einem Satz: tolle Sammlung moderner Straßenkunst
Riva Verlag, 14,99 Euro
KinoTore tanzt
Der jugendliche Jesus-Freak Tore hilft Benno
mit seinem kaputten Auto. Sie treffen sich
zufällig wieder. Benno lädt Tore ein, bei sich
und seiner Familie zu wohnen. Bald fängt
Benno an, den netten und ruhigen Tore aus-
zunutzen. Er ist brutal zu ihm. Tore, der nichts
dagegen tut, provoziert Benno zu immer grö-
ßeren Grausamkeiten. Katrin Gebbes Drama
über den Umgang mit Gewaltlosigkeit ist so
extrem wie seine Hauptfigur.
Filmstart: 28.11.
AusstellungBerlins Impressionismus
Ende des 19. Jahrhunderts protestierten mehrere Maler
und Bildhauer gegen die konservative Meinung an der
Königlichen Akademie in Berlin. Unter ihnen Lovis
Corinth, Käthe Kollwitz und Max Liebermann. Sie
nannten sich Berliner Secession und organisierten ihre
eigenen Ausstellungen. Ihr Stil orientierte sich an den
französischen Impressionisten, ihre Motive waren
Szenen des modernen Lebens.
bis 26.1. Köln, Käthe Kollwitz Museum
HAUSSCHATZ DEUTSCHER WEIHNACHTdas Hörbuch, ¿er Buchtext, der auf CD gesprochen wurde
der Hausschatz hier: ≈ wichtige Sammlung
die K¡rze, -n langes, dünnes Ding: Wenn man es mit einem Streichholzanmacht, gibt es Licht.
s“ch „nhören konzentriert zuhören
das W“ntererlebnis, -se hier: schöne Erfahrung im Winter
der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt
STREETART IN GERMANYaufrufen zu … offiziell wollen, dass viele Leute … tun
das K¢nstwerk, -e Produkt eines Künstlers
einige (-r/-s) ein paar; mehrere (-r/-s)
der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt
S C H W E R
L E I C H T
FOTOS: ARSEN
ALFILM; U
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ATION
ALGALERIE
MITTEL
ausnutzen zum eigenen Vorteil benutzen
brutal hier: so, dass jemand verletzt wird
die Grausamkeit, -en ≈ böses Tun
der }mgang m“t hier: richtige Reaktion auf
die Gew„ltlosigkeit von: gewaltlos = so, dass man keine Gewalt benutzt
(die Gew„lt hier: Aggression und Kampf, z. B. Schlagen oderBenutzen von Messern oder Pistolen)
das Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahren
der B“ldhauer, - Künstler, der Skulpturen macht
¢nter ihnen hier: zum Beispiel
PLUS
66-67-KT_1213.qxd 31.10.13 10:31 Seite 67
Schweine
Kolumne
Alia Begisheva über
68 12/13
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In Indien ist es die heilige Kuh, in Thailand der
heilige weiße Elefant, im alten Ägypten war es
die heilige Katze. In Deutschland ist es das heili-
ge Schwein. Mit dem kleinen Unterschied, dass
die Deutschen das Tier gern essen: Unter den
Augen ihrer muslimischen Mitbürgerinnen und
Mitbürger essen die Deutschen 4,5 Millionen
Tonnen Schweinefleisch pro Jahr, mehr als vier-
mal so viel wie Rind und dreimal so viel wie
Geflügel. Für die Germanen war der Eber ein
Symbol für Fruchtbarkeit und Reichtum.
Deutschland ist ein sehr reiches Land: Heute
leben hier fast 28 Millionen Schweine – und das
bei nur 80 Millionen Einwohnern. Die Tiere
werden alle geschlachtet und gegessen: mor-
gens, mittags und abends, zu Hochzeiten, zu
Ostern und Weihnachten. Nur an Silvester gibt
es statt Schweinefleisch ein Schwein aus Marzi-
pan, als Glücksbringer.
Das Schwein ist hier wirklich alles: das Lieb-
lingsessen und der Glücksbringer, Sündenbock
und – als Sparschwein – eine traditionelle Geld-
anlage. Ich würde sagen, ein durchschnittlicher
Deutscher nimmt das Schwein täglich mindes-
tens 3,86 Mal in den Mund. „Das ist eine
Schweinerei!“, schimpft der Deutsche, wenn
sein Zug Verspätung hat. „Er verdient ein
Schweinegeld“, ärgert er sich über den Bank -
manager (oder seinen Chef, seinen Zahnarzt, sei-
nen Nachbarn). Und ergänzt: „Oberschwein!“
„Kein Schwein war da!“, sagt der Deutsche,
wenn seiner Meinung nach irgendwo nicht
genug Menschen anwesend waren. „Da habe ich
noch mal Schwein gehabt!“, freut er sich, wenn
sein Auto zwei Tage vor Garantieende kaputt-
geht. Danach isst er mit Freude sein heiliges
Fleischwurstbrötchen.
Die Intensivierung ist das Präfix „Sau“. Es
geht um das höchste der Gefühle, wenn der
Deutsche einen Vorschlag „eine saugute Idee“
nennt, „Ich fühle mich sauwohl“ sagt oder „Sau-
blöd!“ schimpft. Die Perfektion ist dann die
„eierlegende Wollmilchsau“.
Mein deutsches Lieblingsschimpfwort ist
aber „Schweinepriester“. Schon seit dem 19.
Jahrhundert ein Schimpfwort, kommt der Name
eigentlich von den Schweinehirten in den Klös-
tern. Hier gibt es also eine direkte Verbindung
zwischen der Heiligkeit und dem Schwein. Es ist
außerdem sehr philosophisch. Gebraucht wird
dieser Ausdruck nämlich für Menschen, die
einem zwar Unrecht getan haben, aber in Situa-
tionen, an denen man selbst Schuld hat: Man
kommt eine Minute nach Ladenschluss irgend-
wo an, und die Schweinepriester (Verkäufer)
schließen einem die Tür vor der Nase zu. So fiel
dem Fußballtrainer Hans Meyer nur ein Wort
ein, als die Schweden 2005 bei der Schriftsteller-
Fußballweltmeisterschaft in Italien 5:0 gegen die
Deutschen gewannen: „Schweinepriester!“
Eine viel schönere Karriere machte aber der
Schweinehund. Früher ging er einfach mit den
Hirten auf Wiesen und Weiden mit. Heute, wo
Schweine in der Mast leben und nie den blauen
Himmel und grünes Gras sehen, hat er ein
gemütliches Plätzchen in der kollektiven Psyche
der Deutschen. Und dieses will er nie wieder ver-
lassen. Jedenfalls meinen die Deutschen dauernd
den „inneren Schweinehund“ überwinden zu
müssen, wo andere Nationen einfach nur faul
auf der Couch liegen und sich nichts Schlimmes
dabei denken. Hier zeigt sich die schwäbisch-
preußische Einstellung der Deutschen zur
Arbeit. Voller Neid schauen sie auf das Savoir-
vivre der Nachbarn. Mitmachen können sie
nicht – wegen des inneren Schweinehunds. Er ist
das schlechte Gewissen der Deutschen, die Stra-
fe für den gigantischen Würstchenkonsum. Die
Beichte erledigen dann die Schweinepriester. 2
“n den M¢nd nehmen hier: aussprechen; sagender Elef„nt, -en großes, graues Tier mit langer
Nase, das in Afrika und Asien lebtder Eber, - männliches Schweindie Fr¢chtbarkeit von: fruchtbar = hier: so, dass
man Kinder bekommtder Reichtum Situation, dass man reich istschl„chten ein Tier wegen seines Fleisches
tötender S•ndenbock, ¿e Person, von der man sagt,
dass sie schuld istdie G¡ldanlage, -n ≈ Investitiondas Oberschwein, -e gemeint ist: ≈ Person,
die sehr unangenehm istdas Präfix, -e kurzer Teil, der vor ein Wort ge-
setzt wird, z. B. ver- oder ent- die Sau, -en weibliches Schweindas höchste der das Beste/Schönste, was Gefühle man sich denken kanndie eierlegende ≈ ideale Person/Sache, dieW¶llmilchsau nur Vorteile bringtder Priester, - Mann, der in der katholischen
Kirche die Messe liestder Schweinehirt, -en Person, die auf eine Gruppe von
Schweinen aufpasstdas Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- und Arbeits-
gebäuden, in denen sehr reli-giöse Männer oder Frauen lebenund arbeiten
die Weide, -n Wiese, auf der Tiere im Sommerfressen
die M„st ≈ großer Bauernhof, auf demSchweine mit speziellem Futterschnell groß und fett gemachtwerden
der “nnere Bequemlichkeit, die ver-Schweinehund hindert, dass man tut, was man
eigentlich tun möchte oder sollüberw“nden hier: ≈ intensiv arbeiten gegenschwäbisch von: Schwaben = Region in
Baden-Württemberg und Bayern.Sie ist bekannt für die Arbeits-moral und die Sparsamkeit ihrerEinwohner.
preußisch von: Preußen = früher einer derdeutschen Staaten: Er war be-kannt für sein Militär und dessenDisziplin.
die Einstellung, -en Art, wie man über etwas denktder Neid Gefühl der Unzufriedenheit: Man
hätte gerne etwas, was anderehaben.
das Savoir-vivre franz. Kunst, Freude am Leben zu habendas schl¡chte Gew“ssen Gefühl, etwas Falsches getan zu
habender W•rstchenkonsum Essen von Würstchendie Beichte, -n ≈ Aussage vor einem Priester,
welche Handlungen man gegendie religiösen und moralischenNormen gemacht hat
„Ein durchschnittlicherDeutscher nimmt das
Schwein täglich mindestens3,86 Mal in den Mund.“
Kein anderes Tier ist in der
deutschen Sprache so zu Hause
wie das Schwein. Es bringt Glück,
man kann mit ihm schimpfen –
nur faul auf der Couch liegen sollte
man besser allein.
Eine Übung zudiesem Text
finden Sie aufSeite 36.
68-Kolumne-1213.qxd 28.10.13 10:18 Seite 68
6912/13
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Nächsten Monat in Deutsch perfekt
Das Januar-Heft gibt es ab 18. Dezember
Was bringt 2014?
Der Blick nach vorn: Die wichtigsten
Ereignisse und Neuigkeiten, die Sie im
nächsten Jahr erwarten können. Außer -
dem: Gewinnen Sie einen Sprachkurs –
und lernen Sie 2014 Deutsch in Berlin!
Bavaria Filmstadt
Seit fast 100 Jahren produziert die Bava -
ria für Kino und Fernsehen. Eine Tour
durch ihre gigantische Film stadt zeigt
viele Details der Produk tion – und ein
Kino, in dem sich die Sessel bewegen.
IN DEN NÄCHSTEN MONATEN
Hamburg
Deutschlands Weltmetropole
Deutsch beim Arzt
Das Heft zum Heft für den Praxisbesuch
Nordrhein-Westfalen
Ein Deutsch-perfekt-Spezial
Alles falsch!
„Das“ oder „dass“, „ihm“ oder „im“ – und
sprechen Sie eigentlich „deutsch“ oder
„Deutsch“? Im nächsten Jahr wird alles bes-
ser! Im Januar-Heft: 100 Fehler, die Sie 2014
nicht mehr machen werden!
So leben die Kinder
Kinderzimmer voll Puppen und Autos, Freizeit-
stress bei Zehnjährigen: Wie wachsen Deutsch-
lands Jüngste auf? Und was sind eigentlich
Helikopter-Eltern und Latte-Macchiato-Mütter?
Zweiter Teil der Serie „Anatomie einer Nation“.
FOTOS: M
AURITIU
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ES/IB/KATI; ISTO
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KSTOCK (2)
Berlin – die Spionage-Hauptstadt
Seltsame Details auf den Berliner Dächern von
ausländischen Botschaften bringen nicht nur
die Deutschen zum Nachdenken. Das Phänomen
ist nicht neu: Schon seit 100 Jahren bewegen
sich in kaum einer anderen europäischen Stadt
so viele Agenten wie in Berlin. Was passiert und
passierte da im Geheimen?
69-Vorschau_V3_1213 07.11.13 13:56 Seite 69
Angela Kosi?
D-A-CH-Menschen
Eine von 98 Millionen:
Wie denken Sie über das Leben,
70 12/13
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DER
DORF
MITTEL
Was war das größte Glück Ihrer Kindheit?
Dass ich wirklich tolle Eltern habe und auf dem
Land aufwachsen konnte mit vielen Freundin -
nen und Freunden.
Was bewundern Sie an Kindern?
Dass die Kinder – gerade bei uns im Kinderdorf
– einen großen Rucksack zu tragen haben und
trotzdem so stark sind, dass sie nicht daran zer-
brechen. Dass sie neu starten können, dass sie
lachen können.
Was macht Sie glücklich?
Mich macht glücklich, wenn die Kinder zufrie-
den sind. Mich kann aber auch einfach
Schokolade glücklich machen. Die brauche ich
manchmal als Nervennahrung.
Worauf sind Sie stolz?
Ich bin stolz darauf, dass ich mit meinen 30
Jahren als jüngste Kinderdorf-Mutter von Öster-
reich fünf Kinder manage.
Welcher Moment ist der schönste am Tag?
Der Moment am Abend, wenn die Kinder
glücklich einschlafen. Der schönste Moment
überhaupt war übrigens mein erster Muttertag.
Die Kinder sind mit Geschenken gekommen.
Ich habe gesagt: „Schenkt es lieber euren
Eltern.“ „Nein, das ist für dich“, haben sie ge -
sagt. Das war sehr emotional.
Wie viel Zeit am Tag gehört Ihnen?
Gute Frage! Wenn ich Glück habe, gehört die
Nacht mir. Es gibt keine richtige Trennung zwi-
schen Berufs- und Privatleben. Kinderdorf-
Mutter zu sein, das ist eine Lebensform. Ich
habe Köchin gelernt, jetzt bin ich 24 Stunden
für die Kinder da. Wir fahren sogar zusammen
in den Urlaub und auch mal zu meinen Eltern.
Wie eine normale Familie.
Wofür sind Sie dankbar?
Ich bin dankbar dafür, dass ich auf der Welt bin.
Und dass ich einen guten Rückhalt habe von
meiner Familie und meinen Freundinnen.
Wie wichtig ist Religion für Sie?
Ich bin kein typischer Kirchgänger, aber trotz-
dem römisch-katholisch. Die Feste feiere ich,
wie sie im Kirchenkalender stehen.
Wie wichtig ist Ihnen Geld?
Geld ist schon sehr wichtig. Damit kann man
sich viele Sachen kaufen. Aber nicht alles.
Was fehlt in Ihrer Umgebung?
Der richtige Partner. Ich möchte auch einmal
eine eigene Familie haben. Die könnte mit mir
im Kinderdorf leben. Früher war das nicht mög-
lich, heute wird es gern gesehen.
Was hoffen Sie, bleibt einmal von Ihnen?
Ich hoffe, dass meine Kinder später erzählen:
„Wir haben eine tolle Mutti gehabt. Uns ist es
gut gegangen.“
2 Interview: Jörg Walser
bew¢ndern toll finden
einen großen R¢ck- hier: ≈ wegen früherer sack zu tragen Konflikte im Familienleben dauerndhaben den Effekt extremer psychischer
Anstrengung fühlen
zerbr¡chen „n kaputtgehen; hier: psychisch krankwerden
einfach hier: nur
die N¡rvennahrung spezielles Essen für gute Nerven
der M¢ttertag, -e zweiter Sonntag im Mai, an demMütter kleine Geschenke von ihrenKindern bekommen
sogar ≈ auch
d„nkbar sein für ≈ froh sein über; sich freuen über
der R•ckhalt ≈ innere, moralische Unterstützung
der K“rchgänger, - Person, die regelmäßig in die Kirchegeht
(regelmäßig immer wieder; z.B. einmal proWoche)
„Wenn ich Glückhabe, gehört die
Nacht mir.“
Sie hat sich für ein Leben mit
fünf Kindern entschieden:
Für die jüngste SOS-Kinderdorf-
Mutter Österreichs, dem Heimat-
land der Kinderdörfer, ist Privat-
und Berufsleben kaum getrennt.
Eine Übung zudiesem Text
finden Sie aufSeite 36.
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Die jungen Seiten von
Dezember 2013Alle Texte auf Stufe A2
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Wie jungeStars zurSchule gehen
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Seite 5
01_Titel_DP_V2_Deins_1213 28.10.13 16:15 Seite 1
KALEIDOSKOP
212/13
gute Laune haben ≈ fröhlich sein
die V¶lksbefragung, -en ≈ schriftliches Ja- oder Neinsagen der Einwoh-ner zu einer politischen Frage
der Zivildienst, -e ≈ Arbeit im sozialen Sektor, wenn man nichtzur Armee will
der Eisbär, -en großes, weißes, gefährliches Tier: Es lebt in derArktis.
das Naturkundemuseum, Museum: Es zeigt Wissen über die Natur, z. B. -museen Zoologie und Geologie.
der [ffe, -n Tier: Es ist mit dem Menschen verwandt.
beschlagnahmen offiziell wegnehmen
bes¶nders gesch•tzt hier: so, dass es Normen gibt, dass man sichgut um spezielle Tierrassen kümmern muss
der Profifußballer, - kurz für: professionel-ler Fußballspieler
der }nterschenkel, - unterer Teil des Beins
der W¡ltfußball- Organisation für die verband Interessen des Fußballs
auf der ganzen Welt
entschieden Part. II von: entschei-den ≈ hier: offiziell er-lauben
SPEZIAL Das warJanuar - März
Das Jahr beginnt in Deutschland mit dem dunkelsten Januarseit 60 Jahren: Nur 22,5 Stunden ist im ganzen Monat die Sonnezu sehen. Gute Laune haben bei diesem Wetter nur wenigeMenschen.
Österreich bekommt keine Berufsarmee. In einer Volksbe-fragung sind rund 60 Prozent dafür, dass junge Männer ab 18 Jahren weiter zur Armee müssen. Sie können aber auch Zivildienst machen.
Der populäre Eisbär Knut ist wieder zu sehen: Ein Präparat desTieres steht für drei Monate im Berliner Naturkundemuseum.Mehr als 150 000 Menschen besuchen die Ausstellung.
Am 1. März feiert Radio Fritz seinen 20. Geburtstag. Das Ju-gendradio war das erste Ost-West-Projekt der Medien nachdem Ende der Deutschen Demokratischen Republik. SeineHörer können viele Musikstile hören – zum Beispiel Indepen-dent, Techno, Electro, Hip-Hop und Heavy Metal. Denn RadioFritz will alle Facetten der Jugendkultur zeigen.
Der kleine Affe von Popstar Justin Bieber, Mally, wird am Flug-hafen München beschlagnahmt. Bieber hat nämlich keine offi-ziellen Dokumente für das Tier dabei. Diese braucht er aber, weilAffen besonders geschützt sind. Jetzt lebt Mally im Serengeti-Park in Hodenhagen (Niedersachsen).
April - JuniMartin Hofbauer aus der Steiermarkdarf als erster Profifußballer der Weltmit einer Unterschenkel-Prothesespielen. Das hat der Weltfußballver-band Fifa entschieden. Dem heute20-Jährigen musste wegen eines Tu-mors 2011 der Unterschenkel ampu-tiert werden.
Fußballer mit HandicapDer Österreicher MartinHofbauer mit Prothese
Wenig Licht im Januar
Die Sonne warin dem Monat
kaum zu sehen
Mally ohne Justin BieberDas kleine Tier lebt jetzt
in Niedersachsen
02-04_Deins_1213.qxd 28.10.13 16:16 Seite 2
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der Schlager, - Lied mit einfachem Text
gehören zu ≈ ein Teil sein von
aufnehmen hier: ≈ als Video speichern
s“ch s“chern hier: ≈ ins Team nehmen
die R¢nde, -n hier: eine von mindestens zwei Phasen des Wählens
sch„ffen hier: erreichen
kæmpfen ¢m hier: intensiv versuchen, etwas zu bekommen
der Preis, -e hier: Ding oder Geld: Ein Gewinnerbekommt es.
der Ver„nstalter, - Firma: Sie organisiert z. B. ein Festival.
die Deutsche Jugend- bestes Mädchen in Deutschlandmeisterin, -nender F¡rnsehsender, - Station: Sie macht Fernsehsendungen.
der Zuschauer, - ≈ Publikum
2013
Juli - SeptemberDie 16-jährige Gina Lückenkemper aus Soest (Nordrhein-Westfalen) wird wieder Deutsche Jugendmeisterin über 200 Meter. In Rostock läuft die Sprinterin eine Zeit von 23,76 Sekunden. Die Prognose der Trainer: 2016 nimmt sie an derOlympiade in Brasilien teil.
Am 5. August um 17 Uhr startet der Schweizer Fernseh senderJoiz auch in Deutschland. Typisch für ihn sind die vielen Inter-aktionen mit dem Publikum. So können die Zuschauer zumBeispiel das aktuelle Programm in Chats oder auf Facebookkommentieren. Der Sender reagiert direkt – eine Sendung kanndeshalb ein ganz anderes Ende haben als geplant.
Kein anderes deutsches Comedy-Trio ist auf YouTube so po-pulär wie dieses: Y-Titty. Manchmal singen die drei auch – und
Die Schweizerin Beatrice Egli gewinnt das Finale der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“. Siesingt keinen Popsong, sondern einen Schlager: „MeinHerz“. Das ist neu bei dieser Show. Alle fragen sich: IstPop bei Teenagern jetzt out?
In Leipzig findet zum 22. Mal das Wave-Gotik-Treffenstatt. 20 000 Gotik-Fans sind da, viele kommen auch ausdem Ausland. Die Leipziger mögen die sehr speziellenGäste – das Festival gehört offiziell zum Kulturpro-gramm der Stadt.
Schüler Tobias Stoll aus Mannheim (Baden-Württem-berg) muss eine Prüfung über Der Proceß von FranzKafka machen. Weil er gerne rappt, hat sein Lehrer dieIdee, dass er einen Rap-Song schreibt und dann auf-nimmt. Die fünf Minuten und 52 Sekunden sind so gut,dass Tobias die beste Note bekommt, die es gibt: eineEins plus.
Die Atlanta Hawks, ein Team der populären ame-rikanischen Basketballliga NBA, sichert sich in derersten Runde der Draft-Lotterie den 19-jährigenDennis Schröder aus Braunschweig (Niedersach-sen). Schröder ist der erste Deutsche seit Dirk Nowitzki, der das geschafft hat.
Zum ersten Mal finden X-Games in Münchenstatt. Im Olympiapark kämpfen junge Leute mitviel Action zum Beispiel auf dem Mountainbikeoder auf dem Skateboard um einen Preis. Mehr als100 000 Besucher sind dabei – trotzdem gibt es dieX-Games 2014 nicht mehr in Deutschland. DerVeranstalter sieht dafür keine gute Perspektive.
Singt keinen PopDie Schweizerin
Beatrice Egli
02-04_Deins_1213.qxd 28.10.13 16:16 Seite 3
Oktober - Dezember
Sehr viele junge Leute beginnen mit dem Studium.Aber es fehlen Wohnungen. Deshalb wird in Berlinfür 13,5 Millionen Euro ein Studentendorf aus Con-tainern gebaut – andere Städte haben ähnlichePläne.
Das Debütalbum von Egoland erscheint. Egoland istdas Projekt der Rapper Atzenkalle, Furious undLucry. Auf Antination kann man 16 Songs des Trioshören. Auch einen Remix der ersten Single Taub.
Zum dritten Mal findet Wiens Klub- und Showcase-FestivalWaves Vienna statt. Das Motto dieses Jahr: East meetsWest. Viele vorher noch unbekannte Bands sind dabei. Jetzt
sind sie alle ein bisschen populärer – und vielleicht bald auchauf noch größeren Festivals zu sehen.
Wie immer Ende des Jahres wählt eine Jury das Jugendwortdes Jahres. Im letzten Jahr ist „Yolo“ auf Platz eins gekom-men. Welches Wort dieses Mal gewonnen hat? Die Antwortgibt es auf www.jugendwort.de.
Christina Stürmer startet ihre „Hör auf dein Herz“-Tour mit26 Terminen in Deutschland, Österreich, Italien und derSchweiz. Mit dabei: der Song „Millionen Lichter“. Die Öster-reicherin hat dafür eine Goldene Schallplatte bekommen.
Der Türkisch-für-Anfänger-Star Elyas M’Barek ist in einem Hollywood-Film zu sehen. Zusammen mit Ben Kingsleyspielt er in dem Epos Der Medicus – einem Abenteuerzwischen Orient und Okzident. Deutschlandpremiere ist am25. Dezember.
das sehr gut. Ihr Song „Halt dein Maul“ kommt auf Platz fünf der deut-schen Single-Charts. In Österreich und der Schweiz ist er in den Top Ten.Ihr Debütalbum Stricksocken Swagger ist wenig später der erste Num-mer-eins-Hit der Gruppe. Große Karriere!
Der Musikwettbewerb Jugend musiziert wird 50. Bekannte Musiker wieDavid Garrett, Anne-Sophie Mutter und Lars Vogt haben früher daranteilgenommen – und gewonnen. Das Niveau ist hoch: Wer einen Preisgewinnen will, muss wirklich sehr gut sein. Im August treten frühereSchüler auf Konzerten auf.
Helene Hegemanns erstes Buch Axolotl Roadkill haben Kritiker 2010 zu-erst gefeiert. Dann war es ein Skandalbuch: Leser haben nämlich herausgefunden, dass die heute 21-Jährige aus einem Internetblog kopiert hat. Das Ende der Karriere? Nein. Hegemanns neues Buch Jagezwei Tiger gibt es ab Ende August – und Kritiker mögen es.
412/13
Anders wohnen Container für Berliner Studenten
Kurios und sarkastischDas Trio Y-Titty ist populär
H„lt dein Maul! Sei ruhig! / Sag nichts!
die Str“cksocke, -n Kleidungsstück für den Fuß ausWolle
der Musikwett- ≈ Suche nach der besten Musikerin /bewerb, -e dem besten Musiker
das Niveau, -s franz. Standard; Qualität
der Preis, -e hier: Ding oder Geld: Ein Gewinnerbekommt es.
auftreten vor Publikum singen oder spielen
herausfinden durch Fragen oder Suchen finden
jagen ≈ Tiere in der Natur finden und tot-machen
bauen hier: ein Dorf / Wohnungen machen
æhnlich fast gleich
erscheinen hier: publiziert werden
taub so, dass man nichts hören kann
die G¶ldene ≈ Ding für sehr gute MusikSch„llplatte, -n(g¶lden hier: in goldener Farbe)(das G¶ld sehr teures Metall)(die Sch„llplatte, -n dünnes, rundes, schwarzes Stück aus
einer Plastikart (z. B. Vinyl) mit Musik)
der [nfänger, - ↔ Könner
das Abenteuer, - gefährliche, nicht alltägliche Erfahrung
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FOTO: Y. PÖ
PPELBAU
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512/13
Montagmorgen, 10.15 Uhr an
der Web-Individualschule in
Bochum (Nordrhein-West-
falen). Lehrer Robin Schade steht in
seinem Büro an einem Stehpult und
beginnt den Unterricht. Auf dem Pult
steht ein aufgeklappter Laptop, auf
der Tastatur liegt ein Mathebuch.
Dann klingelt es plötzlich, und Scha-
de klickt auf „Anruf annehmen“.
„Guten Morgen“, spricht er in seinen
Laptop – und damit zu seiner Schü-
lerin, Marta Martin.
Marta sitzt gerade zu Hause in
Köln vor ihrem Laptop. Sie spielt
eine Hauptrolle in den Kinofilmen
Die Vampirschwestern. Für die Zeit
der Dreharbeiten am zweiten dieser
Filme ist sie jetzt wieder vom Unter-
richt an ihrer Schule befreit, wie
schon vor zwei Jahren beim ersten
Vampirschwestern-Film. Damit die
14-Jährige nicht so viel Schulstoff
verpasst, wird sie von Robin Schade
an der Web-Individualschule unter-
richtet. Heute ist Matheunterricht.
Schade erklärt Marta eine mathema-
tische Formel. Der Unterricht findet
per Videotelefonie über das Internet
statt. So können sich die beiden
hören und sehen. „Schau mal auf
Seite 66“, sagt Schade. „Die Auf-
gabe fünf können wir mal machen.
Hast du ein Lineal da?“
während der in der Zeit, wenn die[rbeiten Arbeiten stattfinden
der Schulstoff hier: Lerninhalt
das Stehpult, -e ≈ kleiner, hoher Tisch
aufgeklappt hier: so, dass der Bild-schirm in vertikalerPosition ist
die Tastatur, -en alle Tasten am Computer(die T„ste, -n eines von vielen kleinen
Teilen am Computer: Mandrückt es mit den Fingern,um Buchstaben undZahlen zu schreiben.)
„nnehmen hier: antworten; reagieren
die Dreharbeiten das Machen eines FilmsPl.
befreien hier: erlauben, dass mannicht am Unterricht teil-nehmen muss
schauen auf (genau) sehen auf
das Lineal, -e einfaches Gerät: Damitund mit einem Stift machtman eine Linie.
Marta Martin ist halbMensch, halb Vampir –
wenigstens in den Kino-filmen Die Vampirschwes-tern. Die 14-Jährige sollwährend der Arbeiten amneuesten Film nicht so
viel Schulstoff verpassen.Deshalb wird sie an einerOnlineschule unterrichtet.
Unter r i ch tfü r d ie
Von Computer zu ComputerLehrer Robin Schade mitSchülerin Marta Martin
05-07_Webunterricht_1213.qxd 28.10.13 10:07 Seite 5
6
FOTOS: U
NIVERSAL M
USIC; PICTU
RE ALLIANCE/G
EISLER-FOTO
PRESS
„Klar“, sagt Marta und
misst eine Länge aus, um
die Aufgabe zu machen. Bis
elf Uhr hat sie heute Zeit für
den Unterricht. Danach wird
sie zu den Dreharbeiten ge -
bracht. „Im Moment fangen
wir meistens erst um 12 Uhr
an zu drehen“, erzählt Marta
nach der Mathestunde. „Und
dann habe ich vormittags
Zeit für den Unterricht.“
Mathe, Französisch und Che-
mie lernt sie mit Schade,
Deutsch und Englisch unter-
richtet ein anderer Lehrer.
Zwar hat Marta weniger
Unterricht als an ihrer nor-
malen Schule. „Aber man
lernt auch viel mehr, weil
man allein unterrichtet
wird, und dann ist eine
Stunde natürlich auch viel
intensiver.“
Robin Schade ist seit
fünf Jahren Lehrer an der
Web-Individualschule. Er
hat Spaß an der Arbeit mit
der jungen Schauspielerin.
Manchmal ist es aber
schwer, einen Termin für
den Unterricht zu finden:
„Der Drehplan für den
nächsten Tag ist immer erst
am Abend fertig“, sagt
Schade. „Deshalb können
wir uns erst abends zum
Unterricht für den nächsten
Tag verabreden.“
ausmessen die genaue Größe, z. B. von einer Seite einesMöbelstücks prüfen
die Længe, -n hier: z. B. Seite von einer geometrischen Figur
die Schauspielerin, -nen Frau: Sie spielt im Film oder im Theater mit.
Eine Schule im Internet
Die Web-Individualschule ist eine Internetschule in Bochum
(Nordrhein-Westfalen). Dort haben fünf Lehrer ihre Büros. Sie
unterrichten die Schüler per Telefon, E-Mail und Videotelefonie.
Im Einzelunterricht kümmern sie sich um Kinder und Jugend-
liche, die wegen gesundheitlicher Probleme nicht zur Schule
gehen können. Kranke und traumatisierte Schüler, Asperger-
Autisten und andere können so über das Internet lernen. Außer-
dem betreut die Schule junge Profisportler, Musiker und Schau-
spieler während der Dreharbeiten für einen Film oder während
einer Konzerttournee. Zwei der bekanntesten früheren Schüler
sind die Brüder Bill und Tom Kaulitz von der Band Tokio Hotel.
Jeder Schüler bekommt individuell angepassten Lernstoff. Zur-
zeit unterrichtet die Schule rund 60 Schüler. Pro Monat kostet
der Unterricht 787 Euro pro Schüler.
der Einzelunterricht Unterricht für nur einen Schüler / eineSchülerin
der Profisportler, - Person: Sie macht professionell Sport.
der Schauspieler, - Person: Sie spielt im Film oder im Theater mit.
während der in der Zeit, wenn ein Film gemacht wirdDreharbeiten„ngepasst hier: so, dass er genau richtig ist
der L¡rnstoff Lerninhalt
Diesen Text kannst dumit einem Premium-Abo (siehe Deutsch perfekt Seite 20) hören: www.deutsch-perfekt.com/service
Bill und Tom KaulitzAuch die Brüder von der BandTokio Hotel waren Schüler derWeb-Individualschule
05-07_Webunterricht_1213.qxd 28.10.13 10:07 Seite 6
die Drehpause, -n Pause beim Drehen eines Films(drehen hier: einen Film machen)
die Schulleiterin, -nen ≈ Chefin einer Schule
„bstimmen hier: sich verabreden
„bhängig sein v¶n hier: nur arbeiten können, wenndas Wetter für Filmarbeiten richtigist
die Schulpflicht ≈ Norm: Man muss zur Schulegehen.
beurlauben hier: für eine spezielle Zeit dieErlaubnis geben, dass man nichtam Unterricht teilnehmen muss
einfach hier: nichts anderes als
sch„ffen hier: machen können
der M“tschüler, - anderer Schüler aus der gleichenKlasse
betreuen sich kümmern um
meist meistens
aufholen hier: erreichen, dass sie die glei-chen Lerninhalte gelernt haben
erleben hier: die Erfahrung machen
das Abenteuer, - gefährliche, nicht alltäglicheErfahrungen
die M„ske hier: Raum: Dort bekommt ein(e)Schauspieler(in) die Maske für dieRolle.
schm“nken Farbe ins Gesicht machen
die K¢ssszene, -n Szene: Die Schauspieler küssen sich.
(s“ch k•ssen den Mund auf den Mund einesanderen Menschen drücken)
s“ch versöhnen ≈ sich nach einem Streit wiedermögen
712/13
Das ist typisch für junge
Schauspieler, die an der Schule
unterrichtet werden: „Da müssen
wir immer die Drehpausen für den
Unterricht benutzen“, sagt Schul-
leiterin Sarah Lichtenberger.
Dazu müssen sich Lehrer und
Schüler gut abstimmen: Denn oft
ändern sich die Drehpläne noch
kurze Zeit vorher, weil die Film-
crews auch vom Wetter abhängig
sind. Aber Zeit für den Unterricht
findet man dann doch meistens.
Zurzeit werden gleich drei
junge Schauspieler von den Leh-
rern der Web-Individualschule
unterrichtet. „Die drei sind natür-
lich nicht von der Schulpflicht
befreit, sondern nur für die Zeit
der Dreharbeiten beurlaubt“, sagt
Lichtenberger.
Schwer ist es an manchen
Tagen mit der Konzentration.
„Wenn die Schüler schon sieben
oder acht Stunden vor der Kame-
ra gestanden haben, dann sind
die auch einfach müde“, sagt
Lichtenberger. Deshalb schaffen
die jungen Schauspieler während
der Dreharbeiten nicht ganz so
viel Stoff wie ihre Mitschüler.
„Aber wir betreuen die Schüler
nach den Dreharbeiten meist
noch ein paar Wochen weiter, und
dann holen sie das auch schnell
wieder auf“, sagt Lichtenberger.
Marta heißt in dem Film Silva-
nia und ist halb Mensch und halb
Vampir. Ihre Filmmutter ist näm-
lich Mensch, ihr Filmvater Vampir.
Zusammen mit ihrer Schwester
Dakaria zieht die Familie von
Transsilvanien nach Deutschland
um und erlebt viele Abenteuer.
Zwei Monate sind für die Drehar-
beiten kalkuliert. In dieser Zeit
kann Marta nicht zur Schule
gehen. „Also, ich habe natürlich
auch nicht immer Lust, zur Schu-
le zu gehen, aber ich freue mich
schon darauf, meine Freunde
dann endlich wieder zu treffen.“
Nach der Mathestunde bleibt
wenig Zeit. Marta muss gleich
zum Filmset und in die Maske. Sie
zieht ihr Kostüm an und wird ge -
schminkt. „Das dauert etwa 45
Minuten“, sagt Marta. Heute wird
die Kussszene gedreht. „Ich ver-
söhne mich mit meinem Film-
freund Jakob“, sagt Marta und
lacht. Ob sie nervös ist? „Nein“,
sagt Marta. „Bis jetzt noch nicht.“
Yvonne Pöppelbaum
Zwei Vampirschwestern Marta Martin (rechts) mit
Kollegin Laura Roge
Die Vampirschwestern
Der Kinofilm Die Vampirschwestern basiert auf den
Kinderbuch-Bestsellern von Franziska Gehm. Zehn
Bände gibt es schon, sie sind in 21 Sprachen über-
setzt worden. Zum Inhalt: Für die 12-jährigen Halb-
vampir-Schwestern Silvania und Dakaria ändert sich
alles, nachdem sie mit ihren Eltern aus Transsilva-
nien in eine Kleinstadt nach Deutschland umgezogen
sind. Dort müssen sich die Zwillingsmädchen an den
Menschen-Alltag anpassen. Niemand darf wissen,
dass sie Halbvampire sind. Der nächste Teil der Serie
Die Vampirschwestern 2 – Fledermäuse im Bauch
kommt im Winter 2014 in die Kinos.
der B„nd, ¿e hier: eines von zehn Büchern: Sie
haben eine lange Erzählung zum
Inhalt.
das Zw“llings- ≈ eines von zwei Mädchen: Sie sind
mädchen, - am gleichen Tag geboren.
s“ch „npassen sich so ändern, dass man mit einer
neuen Situation gut zurechtkommt
die Fledermaus, kleines Tier: Es kann fliegen und
¿ehängt beim Schlafen mit dem Kopf
nach unten.
05-07_Webunterricht_1213.qxd 28.10.13 10:07 Seite 7
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Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen
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RÄTSEL
lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa≈
Die Lösung findest du imnächsten Heft –und schon jetztim Internet:www.deins.de/loesung
CARTOON
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Lösung vom Rätsel 11/2013Waagerecht: 1. Broetchen; 2. boese; 3. erzaehlen;4. bisschen; 5. mich; 6. einzahlenSenkrecht: 1. am; 2. Berg-; 3. -buch; 4. befristet;5. fett
Das musst du wissen über WeihnachtsbäumeFÜNFPUNKTE
n Am 24. Dezember und den Tagen da-
nach sitzen viele Familien vor dem
Baum, auch weil darunter oft die Ge-
schenke liegen, und sie singen – zum
Beispiel „Oh Tannenbaum“.
n Nach dem Fest steht der Baum bei
den meisten Menschen bis zum
6. Januar im Wohnzimmer. Manche
werfen ihn aber erst an Ostern weg.
n Im Dezember steht in vielen Wohn-
zimmern, in Schulen und Rathäusern
ein Baum. Der Weihnachtsbaum wird
zwischen dem ersten Advent und dem
24. Dezember aufgestellt. Früher hat
der Baum nicht immer gestanden. In
manchen Regionen haben ihn die
Menschen an die Decke gehängt –
mit der Spitze nach unten.
n Die Nordmanntanne ist der populärste
Weihnachtsbaum der Deutschen. Na-
türlich gibt es aber auch Bäume aus
Plastik oder Metall.
n Egal, woraus der Baum ist, er wird
dekoriert: mit Glaskugeln, mit Süßem,
mit Lametta und mit Kerzen. Wegen
der Kerzen hat die Feuerwehr im De-
zember besonders viel zu tun.
CARTOON
der erste Adv¡nt der erste der vier Sonntage vor Weihnachten
aufstellen hier: an einen speziellen Platz stellen
die D¡cke, -n hier: obere Seite von einem Raum: Dort hängtz. B. eine Lampe.
die Sp“tze, -n hier: dünnes Ende
die N¶rdmann- ≈ spezielle Tannenbaum-Variantetanne, -n(der T„nnenbaum, Baum: Seine kleinen, harten „Blätter” sind¿e auch im Winter grün.)
die Glaskugel, -n ≈ kleiner Ball aus Glas
das Lam¡tta sehr dünne und lange Stücke aus dünnem Metall
die K¡rze, -n langes, dünnes Ding: Wenn man es mit einem Streichholz anmacht, gibt es Licht.
n“cht l¶cker etwas so lange ver-l„ssen suchen, bis man sein Ziel erreicht hat; hier auch: nicht frei lassen(das Ziel, -e hier: Resultat: Das will
man erreichen.)
4
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2
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4 3
5
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C
DI
G
R
ü = ue
deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei. Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICESpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected], Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected]
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserREDAKTION Petra Daniell, Barbara Duckstein (in Eltern-zeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May,Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke (in Elternzeit)BILDREDAKTION Judith RothenbuschGESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)REDAKTIONELLE MITARBEIT Anne WichmannLITHO H.W.M. GmbH, 82152 PlaneggPRODUKTIONSLEITUNG Ingrid SturmVERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth
VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 [email protected] Axel ZettlerTel. +49 (0)89 / 8 56 81-130DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck
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Waagerecht (= horizontal)1. Alle Kinder bekommen gerne Weihnachts…2. „Sieh mal in den …! Dort liegt sicher schon die Weihnachtspost!“3. „Möchtest du auch ein … Sekt?“ – „Nein danke, ich nehme lieber Wasser.“4. „Nur noch zwei Tage bis Weihnachten! Freust du dich auch schon … das Fest?“5. das Gegenteil von „immer“: …6. Ein Steak wird nicht gekocht, sondern ge…
Senkrecht (= vertikal)1. „Nimm doch noch ein Plätzchen!“ – „Danke, …“2. „Möchtest du auch ein französisches … zum Frühstück?“3. „Dieses Geschenk ist … meinen Freund.“4. Präfix: „Ich habe schon alle Kerzen …gezündet.“5. „Weißt du, wie lange die Weihnachtsferien …?“6. „Ich bin so …, ich will nur noch in mein Bett!“
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