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CampusSource Workshop
Open Sourcee-Learning-Projekte und StrategienUSA / Deutschland im Vergleich- eine Froschperspektive
Gerd KortemeyerMichigan State UniversityOktober 2006
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“About Me”
• Studiert in Deutschland
• Seit 1993 in den Staaten
• Assistant Professor of Physics Education, Michigan State University
• Direktor, LearningOnline Network with Computer-Assisted Personalized Approach (LON-CAPA) Projekt
More About Me
• Im Sommer 2006 Gast der CampusContent und CampusSource Gruppen an der FernUni Hagen
• Besuch verschiedener anderer deutscher Unis
• Ziel des Vortrages: Vergleichende Eindrücke vermitteln Diskussionen anregen
Aufbau
• Open Learning Content Lehrkultur Lernkultur Verwaltungskultur Open Content Consortia
• Open Source Learning Content and Course Management Systeme Uniweiter Einsatz von Systemen
• Early Adopters
• Enterprise Systems
• Total Cost of Ownership
• Are two CMSs better than one?
Open Source CMS Consortia
Open Learning Content
• Open Learning Content
• Austausch von online Lehrmaterialien
Lieber die Zahnbürste teilen
• Einer der ersten Kommentare als ich in Deutschland von der Wiederverwendung von Lehrmaterialen sprach:„Deutsche Professorenwürden lieber ihreZahnbürsten als ihreLehrmaterialienaustauschen“
• Stimmt das?• Wieso?
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Lehrkultur
• In Deutschland haben viele Vorlesungen ihr eigenes Skript
• In den USA haben die meisten Vorlesungen ein kommerzielles „Textbook“
• Dozenten bereits daran gewöhnt, Materialen anderer zu verwenden Auch wenn viele Skripts natürlich ebenfalls
abgeschrieben sind ...
Lehrkultur
• Gute online Materialen sind nicht einfach nur ein auf‘s Web gestelltes Skript Vielleicht obendrein noch ein langes PDF oder
gar gescannte Abbildungen der Seiten
• Die Erstellung qualitativ hochwertiger Online Materialen ist zeit- und kostenintensiv
• Zuviel Arbeit für einen einzelnen Dozenten• Ergebnis: es passiert nicht ohne
Wiederverwendung
Lernkultur
• In den USA: Studierende erwarten, dass Vorlesungsmaterialen online zur Verfügung gestellt werden Bequemlichkeit Zu wenig Zeit, zu jeder Vorlesung zu kommen „Andere Professoren machen das auch“
• Studierende sind Kunden, die langfristig zufriedengestellt werden müssen
Lernkultur
• Durchschnittliche Studiengebühr pro Jahr, Michigan State University: $8.900 für Studierende aus Michigan („in state“) $21.500 für sonstige („out of state“)
• Meine Physikvorlesungen kosten zwischen $900 („in state“) und $2.000 („out of state“)
• Diskutierte Studiengebühr pro Jahr, Deutschland: circa €1.000 Der Kunde ist König ... sollte man von Uni-Seite in den
Diskussionen nicht vergessen
Lernkultur
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Oh nein,mein Profist offline!
Ich habe nicht für Error 404 bezahlt
Vision der Zukunft?
Hohe Studienge-bühren haben Konse-quenzen in der Erwartungs-haltung der Studierenden
Verwaltungskultur
• Erwartungshaltung nicht nur von Studierenden• Vor einigen Jahren gab unser Provost
(„Kanzlerin“) bekannt, dass von nun an keine besonderen Mittel mehr zur
Erstellung von online Materialien zur Verfügung gestellt werden
erwartet wird, dass Dozenten Online-Komponenten als Teil ihres Lehrauftrages zur Verfügung stellen
• Lehre hat einen höheren Stellenwert bei Gehalts- und Beförderungsentscheidungen als in Deutschland
Verwaltungskultur
• In den USA wurden online Materialen zunächst als Geldmacher gesehen
• Uni sollte alle Rechte an den von ihren Lehrenden erstellten Materialen haben Im Gegensatz zu z.B. Textbooks Einschließlich von Materialen, die „nachts um
Elf im eigenen Keller erstellt werden“ Argumentation: die Expertise ist, wofür die Uni
bezahlt
Verwaltungskultur
• Inzwischen von diesem Anspruch abgegangen
• Materialien haben keinen Marktwert Zu viele Materialien schon frei verfügbar Häufig falsche Granularität
• Das wirkliche Geschäftder Uni: Verkauf vonAbschlüssen
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Verwaltungskultur
• Neuer Trend: hybrid lectures
• Teil der Hörsaalzeit durch online Komponentenersetzen
• Vorlesungskapazitäterhöhen
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Verwaltungskultur
• Rationalisierungszyklen: Zuerst: MSU hatte zuerst „custom
courses“, jeder mit einem „Producer“ (nicht der Lehrende!) und Personal
• jeder Kurs anders• kleiner Satz von gemeinsamen „Widgets“
Dann: hin zum Course Management System für alle, Lehrender ist Autor
Jetzt: wieder weg vom One-Size-Fits-All, und hin zu einer begrenzten Anzahl von CMS/LCMS Systemen
• Lehrender ist immer noch der Autor
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Verwaltungskultur
• Während der Streit in den USA schon fast vorbei ist, fängt er in Deutschland erst an.
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Open Content Consortia
• Betrachten nun Open Content Consortia
• Unterscheidung: Linksammlungen - Querverweise Repositories - haben Inhalte
MERLOT
• MERLOT Linksammlung
• 15.000Materialien
• Peer-Review
NSDL
• National Science Digital Library
• Gefördert durchNational ScienceFoundation
• Sammlung vonSammlungen
MIT OpenCourseWare
• Eines der ersten Open Kursmaterial Repositories
• Online Materialien von MIT Vorlesungen
• Kostenfrei undohneRegistrierung
• 1400 Kurse
• Funding vonHewlett undMellonFoundations
MIT OpenCourseWare
• Viele Materialien zur Wiederverwendung unbrauchbar, falsche Granularität, zu speziell
• Dennoch: Markt für online Materialien spätestens hierdurch ausgehöhlt MSU kann schlecht E-Technik verkaufen,
wenn MIT sie umsonst herausgibt
OpenCourseWare Consortium
• 93 Mitgliedsinstitutionen
• 13 Länder
• ... niemand von Deutschland
LON-CAPA
• Open-Source Infrastruktur und Repository zur Wiederverwendung von Lehrmaterialen über Institutionsgrenzen hinaus
• Gefördert von der National Science Foundation
• Verbund von 49 Schulen und 43 Hochschulen
• Über 250.000 Lehrobjekte
• Zielsetzung ähnlich zu CampusContent, jedoch LON-CAPA hat integriertes Course Management Hat keine Didaktikunterstützung Ist ein verteiltes System („Cluster“)
LON-CAPA
LON-CAPA
Total Holdings and Sharing
Available Used Used Externally
Images 88079 18262 9629
Problems 80009 57979 23816
Web Pages 57972 5888 2949
Reusable Content Assemblies
7405 3184 1299
Animations and Simulations 1575 507 338
Movies and Sound Files 742 326 105
Other (MS Office, etc) 11302 2484 674
Total 247084 88630 38810
CampusContent
• Fazit: Wiederverwendung von online Kursmaterialien kann funktionieren!
• Deutschland: CampusContent Richtiger Ansatz: Wiederverwendung von
online Materialien mit angekoppelter Didaktik Auf lange Sicht, braucht wahrscheinlich
Partnerinstitutionen
Open Source CMS und LCMS
• Betrachten jetzt open source CMS und LCMS Systeme
• Der „Markt“ verschieden zwischen Deutschland und den Staaten
Open Source CMSs
CampusSource eduTools.info
CommSy, EdoWorkSpace, ILIAS, Javanti, ltw3, LON-CAPA, metacoon, MILESS, Moodle, MMC, OpenUSS & Freestyle Learning, Stud.IP, SuperX, Uni Open Platform, VirPa, VU, WebAssign
.LRN, ATutor, Bazaar, Bodington, Claroline, ClassWeb, Eledge, Fle3, ILIAS, Jones e-education, KEWL, LON-CAPA, Manhattan Virtual Classroom, MimerDesk, Moodle, Sakai
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Uniweite Nutzung
• Moodle listet Tausende von Institutionen als Nutzer• LON-CAPA listet 90 Institutionen• Aber: wo sind diese Systeme die zentral
unterstützten Hauptsysteme der Uni?• Soll heißen:
Läuft aus einer zentralen Einrichtung (nicht einem Fachbereich oder gar Professorenbüro)
Hat Personal zur Benutzerbetreuung Hat Trainingskurse Einbindung in Verwaltungssysteme Zentrale Ermutigung zur Nutzung
Vergleich: Uniweite Systeme
• In Deutschland nutzen relativ viele Unis open-source CMSs uniweit
• In den Staaten dagegen nutzen nur wenige Unis open-source CMSs als Haupt- oder zentral unterstütztes System
Uniweite Systeme
• Kurze Umfrage und Websuche in den USA
• Eines der zentralen Hauptsysteme an der Uni: Sakai: University of Indiana, University of Michigan,
Stanford, UC Berkeley, Etudes Alliance, MIT LON-CAPA: Michigan State University, University of
Illinois, Simon-Fraser University Moodle: Humboldt State University, University of
Louisiana, UC Irvine, …?
Uniweite Systeme
• Und selbst dann: Stanford hat auch BlackBoard Michigan State hat auch ANGEL University of Illinois hat auch WebCT Humboldt State hat auch BlackBoard ...
Uniweite Systeme
• Warum sind open-source Systeme nicht weiter verbreitet in den Staaten? Early Adopters: viele Unis haben CMSs implementiert
als es noch keine brauchbaren open-source Alternativen gab
Switching Cost: eine Umstellung von Systemen ist mit hohen Kosten verbunden
Enterprise-Ready? Amerikanische Unis haben hohe Nutzerzahlen - sind open-source Systeme skalierbar?
Total Cost of Ownership: Lizenzgebühren nur ein kleiner Teil der Gesamtkosten
Early Adopters
• Beispiel: Als Moodle in 1999 erstmals an einer Uni in Australien
benutzt wurde, benutzten schon 1000 Universitäten WebCT
Moodle erst 2001 zur Verfügung gestellt In 2001 war an vielen amerikanischen Unis bereits die
Entscheidung getroffen, welches CMS verwendet wird In Deutschland hat open-source einen leichteren
Einstieg, da viele Unis erst jetzt beginnen
Cost of Switching
• In 2004 wechselte Michigan State von BlackBoard zu ANGEL
• Kosten für Training Kopieren von Inhalten Bekanntmachungen Mehr Benutzerbetreuung ...
• Allgemeiner Unmut
Enterprise Ready?
Uni
Duisburg-Essen
Michigan StateUniversity
Studierende 34.000 45.000
CMS Moodle
(open source)
LON-CAPA
(open source)
ANGEL
(kommerziell)
Kurssektionen mit CMS/Semester
112 410 2.100
Kurseinschreibungen in CMS/Semester
9.800 16.000 121.000
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• Höhere Nutzerzahlen, höhere Ansprüche Skalierbarkeit Betreuung und Service Abhängigkeit, „Mission Critical System“
Enterprise Ready?
• Informelle Umfrage im Herbst 2003
• Durchgeführt von LON-CAPA Projekt
• 300 Faculty und Adminstrators von verschiedenen Unis
• Allerdings nur 37 Antworten
Enterprise Ready?
• In your personal view, what are charac-teristics of open-source software?
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Enterprise Ready?
• In your personal view, what are charac-teristics of commercial software?
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Enterprise Ready?
• Kein signifikanter Unterschied in Bezug auf Einschätzung von Open Source zwischen Entscheidungsträgern auf Institutionsebene
und Lehrenden
Enterprise Ready?
• Der Open-Source Mythos: Projekte werden von einer großen Anzahl von
Entwicklern in aller Welt getragen Schnelle Behebung von Fehlern Leicht anpassbare Software Nachhaltigkeit weil nicht von einer Institution
abhängig
• Unfug, zumindest bei CMSs
Enterprise Ready?
• Funktioniert für Linux, Apache, etc, wo die Nutzer auch gleichzeitig zum Code beitragen können
• CMSs werden jedoch von Lehrenden genutzt• Die meisten Projekte können ohne eine starke
Kerngruppe von Programmierern nicht existieren Moodle ohne Martin Dougiamas?
• Viele Unis in den USA haben schlechte Erfahrungen mit Eigenprojekten gemacht
• Besonders solche mit anfänglicher Projektfinanzierung haben häufig keine Nachhaltigkeit
Enterprise Ready?
• How much trust do you think your institution would have in an enterprise-level course management system, which is developed and maintained ...
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Total Cost of Ownership
• Total Cost of Ownership in dem Survey wahrscheinlich unterschätzt oder nicht verstanden
• Lizenzgebühren nur ein Teil von TCO
• Besonders, wenn es keinen Vendor gibt, müssen sich die Unis mit teurem Personal selbst aushelfen
Total Cost of Ownership
Humboldt Michigan State
Moodle LON-CAPA ANGEL
Lizenz €0 $0 $150.000
Personal €120.000 $175.000 $400.000
Hardware ? $15.000 $30.000
Einschreibungen 16.000 16.000 121.000
Kosten pro Einschreibung
€8 $12 $5
„Ballpark“ Jahreskosten (sehr grob)QuickTime™ and aTIFF (Uncompressed) decompressorare needed to see this picture.
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Total Cost of Ownership
• Wenn man noch Inhaltsentwicklung und weitere Nebenkosten einrechnet, kommt man auf einen Faktor 5 zwischen typischen Lizenzgebühren und TCO
• Lizenzgebühren nicht unbedingt ein überzeugendes Argument für Open Source
• Noch kein Faktor in Deutschland wegen geringerer Nutzung
• In Deutschland noch nicht „mission critical“
Friedliche Koexistenz?
• Wo ist im Moment der Platz für Open Source an amerikanischen Unis?
• Koexistenz• Lange Zeit war der Trend vorrangig, auf
ein System zu Standardisieren• Aber: Verschiedene Fachrichtungen und
verschiedene Lehrende haben verschiedene Ansprüche
Friedliche Koexistenz?
• „Some would say we should be fiercely competitive with Open Source, but our point of view is there's a tremendous opportunity for co-existence between commercial and Open Source software to deliver the best solutions to the e-learning market.“Chris Vento, chief technology officer, WebCT, June 2005
Friedliche Koexistenz
• Are two Course Management Systems better than one?
• Langsamer Trend weg vom Einheitssystem• Bereits Beispiele gegeben• An MSU: Naturwissenschaften, Mathematik und
Ingenieurswissenschaften bevorzugen LON-CAPA
• Die Fachbereiche nehmen die „Switching Cost“ in Kauf für den Mehrwert
Consortia
• Um den Eindruck (und der Tatsache) entgegenzuwirken, dass Open Source Systeme einfach verschwinden können: Consortia
• Universitäten als Mitglieder, feste langfristige Verpflichtungen
Sakai
• Sakai Foundation, University of Michigan• Hervorgegangen aus MIT Open Knowledge
Inititiative und University of Michigan CHEF Projekt
• Förderung durchMellon Foundation
• In Produktion an36 Unis seit 2005
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Iron ChefSakai
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Open Source Portfolio Initiative
• Portfolio: Speicherung und Verwaltung von Arbeiten Studierender
• Nicht wirklich CMS
• Soll aber mit Sakai CMS zusammenarbeiten
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LON-CAPA
• In Produktion an 49 Schulen und 43 Hochschulen
• LON-CAPA Academic Consortium Michigan State University University of Illinois Simon Fraser University
• Verpflichtungen von $2.15M über die nächsten fünf Jahre
CampusSource
• Eine Einrichtung wie CampusSource fehlt in den Staaten Gezielte Vermittlung von kommerziellen Partnern Dachverband Lobbying Kollaboration mehrerer Unis an gemeinsamer
Engine über Systeme hinaus
• Wünschenswert: amerikanische Zweigstelle