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medianet.at automotive business Krise hält an Volkswagen übt sich immer noch im Krisenmanagement 82 Erfolg prolongiert KTM legt bei Umsatz & Absatz im Q3 weiter zu 83 Neuling am Start Ford bringt neue Generation des Ford S-Max 86 Zu Ende gedacht Daim- ler schließt die Batterie- Wertschöpfungskette 87 Freitag, 13. November 2015 COVER 81 © Daimler © Opel PR Die Zukunft der Mobilität wird immer vernetzter Das „Connected Car“ wird vom Schlagwort zur Realität: Hersteller und Zulieferer intensivieren ihre Forschungsbemühungen. 84 In Zukunft billiger? Versicherungen sollen laut KPMG günstiger werden. Deutliche Zuwächse Opel konnte heuer schon mehr Nutzfahrzeuge verkaufen als im Gesamtjahr 2014. © Panthermedia.net/Zagandesign 82 88 © Ford STATISTIK AUSTRIA Zulassungen 2015 leicht rückläufig WIEN. Von Jänner bis Oktober wurden laut Statistik Austria 262.342 Pkw neu zum Verkehr zugelassen, was gegenüber demselben Zeitraum des Vor- jahres einem Rückgang von 0,7 Prozent entspricht. Die Anzahl der Neuzulassungen von Diesel-Pkw (Anteil: 57,7 Prozent) konnte um 1,3 Prozent auf 151.346 Stück zulegen, während sich Benzin-Pkw um 4,6 Prozent auf 106.145 Stück rückläufig entwickelten. Unter den alternativ betriebenen Pkw konnten Hybridfahrzeu- ge um fast die Hälfte (+47,6 Prozent), Elektrofahrzeuge um fast ein Drittel (+32,1 Prozent) zulegen, wenngleich deren Anteil, gemessen an den Pkw- Neuzulassungen, insgesamt mit 1,6 Prozent noch relativ gering ist. (red) KÜS & BBE AUTOMOTIVE Internet als Faktor beim Autokauf BERLIN. Das Internet wird bei der Suche nach einem neuen Auto immer wichter. Laut einer aktuellen Umfrage der Sach- verständigenorganisation KÜS und der Beratungsgesellschaft BBE Automotive haben sich 44 Prozent der Besitzer eines ge- brauchten Pkw vor dem Kauf zuerst im Internet umgesehen, und 38 Prozent gingen zuerst zum Händler. Beim Neuwa- genkauf sind die Verhältnisse verdreht: 56 Prozent begannen ihre Suche beim Händler, 31 Prozent suchten zuerst im Netz. (red)

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Krise hält an Volkswagen übt sich immer noch im Krisenmanagement 82

Erfolg prolongiert KTM legt bei Umsatz & Absatz im Q3 weiter zu 83

Neuling am Start Ford bringt neue Generation des Ford S-Max 86

Zu Ende gedacht Daim-ler schließt die Batterie-Wertschöpfungskette 87

Freitag, 13. November 2015 covEr 81

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Die Zukunft der Mobilität wird immer vernetzter Das „Connected Car“ wird vom Schlagwort zur Realität: Hersteller und Zulieferer intensivieren ihre Forschungsbemühungen. 84

In Zukunft billiger? Versicherungen sollen laut KPMG günstiger werden.

Deutliche Zuwächse Opel konnte heuer schon mehr Nutzfahrzeuge verkaufen als im Gesamtjahr 2014.

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StatIStIK auStrIa

Zulassungen 2015 leicht rückläufigWIEN. Von Jänner bis Oktober wurden laut Statistik Austria 262.342 Pkw neu zum Verkehr zugelassen, was gegenüber demselben Zeitraum des Vor-jahres einem Rückgang von 0,7 Prozent entspricht. Die Anzahl der Neuzulassungen von Diesel-Pkw (Anteil: 57,7 Prozent) konnte um 1,3 Prozent auf 151.346 Stück zulegen, während sich Benzin-Pkw um 4,6 Prozent auf 106.145 Stück rückläufig entwickelten. Unter den alternativ betriebenen Pkw konnten Hybridfahrzeu-ge um fast die Hälfte (+47,6 Prozent), Elektrofahrzeuge um fast ein Drittel (+32,1 Prozent) zulegen, wenngleich deren Anteil, gemessen an den Pkw-Neuzulassungen, insgesamt mit 1,6 Prozent noch relativ gering ist. (red)

KÜS & BBE autoMotIvE

Internet als Faktor beim AutokaufBERLIN. Das Internet wird bei der Suche nach einem neuen Auto immer wichter. Laut einer aktuellen Umfrage der Sach-verständigenorganisation KÜS und der Beratungsgesellschaft BBE Automotive haben sich 44 Prozent der Besitzer eines ge-brauchten Pkw vor dem Kauf zuerst im Internet umgesehen, und 38 Prozent gingen zuerst zum Händler. Beim Neuwa-genkauf sind die Verhältnisse verdreht: 56 Prozent begannen ihre Suche beim Händler, 31 Prozent suchten zuerst im Netz. (red)

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••• Von Jürgen Zacharias

WOLFSBURG. Bei VW folgt derzeit eine Krisensitzung auf die nächste. Mal geht es um eine mögliche Aus-weitung des Dieselskandals auf weitere Motoren, mal um „Unre-gelmäßigkeiten“ bei den CO

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sionswerten von Benzinern und mal – so wie Anfang dieser Woche – um das Krisenmanagement in den kommenden Tagen und Wochen.

Dabei verfestigt sich zusehends der Eindruck eines Unternehmens, das von den jüngsten Entwicklun-gen schlichtweg überfordert ist und sich in einer Hinhaltetaktik

statt konkreten Lösungsvorschlä-gen übt. Die Fahrzeuge sollen in die Werkstätten zurückgerufen wer-den? Schon, aber welche Behand-lung man ihnen dort konkret an-gedeihen lassen möchte, ist immer noch nicht klar. Eintauschprämien für den Umstieg auf neue Fahrzeu-ge stehen ebenso im Raum wie Ein-griffe am Motor oder Katalysator oder einfache Software-Updates.

Letztere wären aus Sicht von VW wohl die kostengünstigste Lö-sung, scheinen aber nur bei weni-gen Autos tatsächlich möglich zu sein. Allein in Deutschland können laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA)

bei mehr als einer halben Million Diesel-Autos die Abgas-Manipula-tionen nicht mit einem einfachen Software-Update abgestellt wer-den; größere technische Änderun-gen müssten durchgeführt werden.

Interne DiskussionenÄhnlich diffus wie in seiner Außen-darstellung zeichnet sich derzeit auch das Bild des Konzern-Ma-nagements. Mit einheitlicher Stim-me wird jedenfalls nicht gespro-chen, was als Nachwehen der vie-len Personalrochaden und -wechsel wenig verwundern mag. Ärgerlich ist es aber allemal, wenn der neue

Vorstandschef Matthias Müller von „tiefgreifenden Sparmaßnah-men“ spricht und Betriebsratschef Bernd Osterloh sich prompt öffent-lich darüber moniert, dass der „Be-triebsrat dabei bewusst außen vor gelassen werde“.

„Der Vorstand verkündet Spar-maßnahmen einseitig und ohne Grundlage“, so Osterloh, der sich nach dem jüngsten Meeting ver-söhnlicher gab: „Matthias Müller wird sich persönlich um die Zu-sammenarbeit zwischen Vorstand und Betriebsrat kümmern. Dies ist ein starkes Signal für die Beleg-schaft.“

Osterloh zeigte sich sogar wie-der richtig zuversichtlich: Die He-rausforderungen der Abgas-Affäre

seien zwar „enorm, aber die Beleg-schaft steht hinter dem Unterneh-men, sofern es uns gelingt, eine ausgewogene Planung zwischen In-vestitionen, Sparmaßnahmen und Zukunftsprojekten zu verabreden“, so der Betriebsrats-Chef.

Begleitet wurden die erneuten Krisensitzungen von massiven Protesten der Umweltschutzorga-nisation Greenpeace: Auf dem Dach des Haupteingangs protestierten mehrere Aktivisten mit Plakaten und forderten „mehr Transparenz“ in der Aufarbeitung des Diesel-skandals und ungeschönte Abgas-daten.

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Der Vorstand verkündet Spar-maßnahmen einseitig und ohne Grundlage.

VW: Kein ende der Krise in sichtVolkswagen wird für sein Krisenmanagement kritisiert. Noch immer ist die weitere Vorgangsweise unklar, und auch in der Führungsebene wird der Ton zunehmend rau.

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RÜSSELSHEIM. Opel Movano, Viva-ro und Combo erfreuen sich reger Beliebtheit: Opel konnte von sei-nen leichten Nutzfahrzeugen (LCV) schon jetzt mehr Einheiten als im Gesamtjahr 2014 verkaufen. Bis

Mitte Oktober sind bereits mehr als 85.000 Bestellungen in Europa eingegangen.

Geschäfte gebündelt„Das ist ein großartiger Erfolg für unser neu geschaffenes Team“, sagt Opel/Vauxhall-Nutzfahrzeugchef Steffen Raschig, „zudem konnten wir bei unseren drei Kernmodellen die Segmentanteile deutlich aus-bauen. Insgesamt hat unser LCV-Geschäft um mehr als 26 Prozent zugelegt – der europäische Markt hingegen um lediglich knapp acht Prozent.“

Seit einem Jahr bündelt Opel alle Aktivitäten zu den leichten Nutz-fahrzeugen in einer neuen europä-ischen Organisation unter der Lei-tung von Raschig mit dem Ziel, das Nutzfahrzeuggeschäft im Rahmen

Volle Kraft voraus!Opel hat kürzlich sein Geschäft mit leichten Nutzfahrzeugen neu strukturiert – erste Früchte werden schon geerntet.

Bis Mitte Oktober konnte Opel 85.000 Movano, Vivaro und Com-bo verkaufen.

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Betriebsratschef Bernd Osterloh kritisierte das Vorgehen von Konzernchef Matthias Müller, zeigte sich zuletzt aber wieder versöhnlicher.

tesla-bilanz

Höherer Verlust im dritten QuartalPALO ALTO. Hohe Kosten für die Marktpremiere des Elektro-SUV „Model X“ und die Entwicklung des für den Massenmarkt geplanten „Mo-del 3“ rissen tiefe Löcher in die Bilanz von Elektroautobauer Tesla. Im dritten Quartal stieg der Verlust, verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeit-raum, von 75 auf 230 Mio. Dol-lar (210 Mio. Euro), der Umsatz stieg indes um zehn Prozent auf 937 Mio. Dollar (856 Mio. Euro). (APA)

Porsche-Plus

Absatz bereits auf VorjahresniveauSTUTTGART. Gute Nachrich-ten für Porsche: Trotz der Pro-bleme von Konzernmutter VW darf sich der Sportwagenbauer über steigende Verkaufszahlen freuen. Bis Ende Oktober ver-kaufte der Hersteller um gut ein Viertel mehr Fahrzeuge als im Vergleichszeitraum des Vor-jahres und konnte insgesamt 192.000 Fahrzeuge ausliefern. Damit konnte schon jetzt der Absatz des vergangenen Jahres übertroffen werden; im Vor-jahr lieferte Porsche weltweit knapp 190.000 Autos aus. (red)

toyota-strategie

Selbstfahrende Autos im FokusTOKIO. Toyota vollzieht ei-ne Kehrtwende und steigt nun doch in die Entwicklung selbstfahrender Autos ein. Der japanische Konzern will in den kommenden fünf Jahren eine Mrd. USD (918,6 Mio. Euro) in Forschung und Entwicklung dieses Bereichs investieren, im Silicon Vallay wurde dafür eigens eine Tochtergesellschaft gegründet. (APA)

des Wachstumsplans Drive! 2022 deutlich auszubauen.

Dass die neue Struktur Früch-te trägt, beweisen die Zahlen. So machte der neue Vivaro mit 1,9 Prozentpunkten Zuwachs den größ-ten Sprung und liegt nun bei mehr als elf Prozent Marktanteil im Seg-ment. Darüber hinaus hat Opel für den Vivaro seit dem Bestellstart

mehr als 100.000 Aufträge generie-ren können.

Die stärksten Zuwächse im Nutz-fahrzeuggeschäft im Vergleich zum gesamten Vorjahr verzeichnet das Unternehmen in Irland (+ 50 Pro-zent), Polen (+ 20 Prozent), Finnland (+ 19 Prozent) sowie in Spanien (+ 12 Prozent) und Frankreich (+ 11 Prozent). (red)

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medianet.at Freitag, 13. November 2015 hersteller & zulieferer 83

••• Von Jürgen Zacharias

MATTIGHOFEN. Für den oberöster-reichischen Zweiradhersteller KTM läuft es weiter wie geschmiert. Nachdem das Unternehmen in der ersten Jahreshälfte 2015 seine Ver-kaufszahlen um mehr als ein Viertel (25,6 Prozent) gegenüber dem Ver-gleichszeitraum des Vorjahres nach oben schrauben konnte und seinen Umsatz um 25,5 Prozent auf 515,1 Mio. Euro steigerte, lag nun auch das dritte Quartal deutlich im Plus.

Weitere ZuwächseDas enorme Wachstumstempo der ersten beiden Quartale konnte KTM von Juli bis September aller-dings nicht mehr halten. Über die ersten neun Monate hinweg ging der Absatz deshalb im Vergleich zur Halbjahresbilanz leicht auf 17 Prozent zurück (135.332 Fahrzeuge konnten ausgeliefert werden), und auch beim Umsatz gab es im Ver-gleich einen Rückgang auf plus 18 Prozent.

In den ersten drei Quartalen er-wirtschaftete KTM damit insge-samt 759,1 Mio. Euro, im Vorjah-reszeitraum war der Umsatz noch bei 644,8 Mio. Euro gelegen.

EBIT-Marge von 10 ProzentDurch diesen deutlichen Anstieg bei Absatz und Umsatz konnte KTM das EBIT auf 76,1 Mio. Euro gegenüber 61,3 Mio. Euro im Vor-jahr steigern. Das Betriebsergebnis zum Halbjahr lag mit 50,3 Mio. Eu-ro noch um 49,7 Prozent über dem Vorjahreswert von 33,6 Mio. Euro.

KTM erzielte damit in den ers-ten drei Quartalen 2015 eine EBIT-Marge von zehn Prozent.

Für das weitere Geschäftsjahr rechnen die Mattighofener mit ei-

ner Fortsetzung ihres Erfolgslaufs. Sowohl bei Absatz als auch Um-satz erwartet sich das oberöster-reichische Unternehmen Steige-rungen.

Schon Ende August ließ man wis-sen, dass die globale Produktstra-tegie durch geplante Expansionen

weiter umgesetzt werde und das für 2015 geplante Investitionsvo-lumen weiterhin auf hohem Niveau liege. Schwerpunkte seien dabei vor allem neue Serienentwick-lungsprojekte sowie Infrastruktur und Entwicklungsinvestitionen in Motorsport und Logistik. (red)

KtM gibt auch im dritten Quartal GasKTM hat seinen Absatz in den ersten drei Quartalen um 17 Prozent auf 135.332 Fahrzeuge erhöht, das EBIT konnte um 24 Prozent auf 76,1 Mio. Euro verbessert werden.

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In den ersten neun Monaten des Jahres konnte KMT 135.332 Zweiräder absetzen.

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2015Österreichs kreative EinrichtungsszeneTop-Infos, Tipps & Adressen

10 JAHRE

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Ist Verschmelzung Frankreichs Ziel?PARIS. Frankreichs Wirtschaftsmi-nister Emmanuel Macron drängt laut Insidern die Autobauer Renault und Nissan zu einer Fusi-on. Macron strebe einen Deal noch vor den Parlamentswahlen 2017 an, und die französische Regie-rung wolle dabei die Bedingungen vorgeben, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Erst im April hatte der Staat seinen Einfluss bei Renault aus-gebaut und seinen Anteil erhöht. Lange Zeit galt die Regierung in Paris als Gegner einer Fusion, Macron dürfte diese Haltung aber geändert haben und fordert nun seit Monaten den Chef beider Au-tobauer, Carlos Ghosn, auf, eine Arbeitsgruppe zur Aufstellung mehrerer Fusionsszenarien zu gründen. (APA)

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Das US-Technologieunternehmen will über die Benutzeroberfläche Android Auto hinaus eine Kom-plettlösung für Autos anbieten, die bisherige sogenannte Head-Units ersetzen könnte.

Medienberichten zufolge soll An-droid Automotive bisherige Syste-me vollständig ablösen und könnte

84 hersteller & Zulieferer Freitag, 13. November 2015

••• Von Jürgen Zacharias

WIEN/MOUNTAIN VIEW. Über-rascht von der guten Sensorik und Reaktion auf Unvorhergesehe-nes zeigte sich vor wenigen Tagen Verkehrsminister Alois Stöger bei seiner ersten Fahrt mit Googles fahrerlosem Auto in Kalifornien. Auch das „abrupte Stehenbleiben“ des Pkw in bestimmten Situatio-nen erstaunte Stöger, „aber seine Entscheidungen waren richtig und besser als ich gefahren wäre“.

Dass bereits 2016 fahrerlose Au-tos wie jenes des Internetkonzerns auf Österreichs Straßen unterwegs sind, glaubt Stöger nicht, auch wenn die Vernetzung der Mobilität zuletzt große Entwicklungsschritte genommen hat.

Teststrecke angedachtSchon 2016 geklärt will Stöger aber die Rahmenbedingungen für auto-nom fahrende Autos haben, wie er nach seinem Besuch bei Google X in Mountain View erklärt. Dazu hat er Ende Oktober vier Arbeitsgrup-pen eingesetzt, in denen Experten, Vertreter der Industrie und der Wissenschaft Anforderungen für rechtliche Rahmenbedingungen, Infrastruktur und Anwendungs-fälle ausarbeiten sollen.

so Google Maps, Google Play Music und weitere Dienste anbieten, ohne auf eine permanente Verbindung des Smartphones angewiesen zu sein.

Zudem ließe sich mit dem neuen Betriebsprogramm Probleme lösen, die bislang bei Android-Versionen auf Autos auftauchten. Die Bedien-elemente waren dabei oft zu klein und erinnerten an einen Smartpho-

Vernetzte Mobilität schreitet weiter voran Noch scheint der Durchbruch autonom fahrender Autos einige Jahre entfernt. Hersteller und Zulieferer treiben in der Zwischenzeit ihre F&E-Abteilungen aber immer stärker in Richtung vernetzte Mobilität.

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Verkehrsminister Alois Stöger hat sich in den USA ein Bild vom selbstfahrenden Google-Auto gemacht.

Es ist wichtig, dass wir in der Technologie­entwicklung mit dabei sind. Speziell im Bereich Sensorik, Software und Sicherheits techik gibt es Lösungen österreichischer Unternehmen.

Alois stöger Verkehrsminister

Bis April 2016 sollen die Ergeb-nisse dann in einem Aktionsplan zusammengefasst und auch eine erste Teststrecke für autonomes beziehungsweise automatisiertes Fahren ausgewählt werden. Inter-esse dafür hätten bisher die Stei-ermark, Tirol und Oberösterreich angemeldet, Stöger kann sich vor-stellen, auch mehrere Teststrecken zuzulassen.

Bei Entwicklung „mit dabei sein“Der Minister, der anlässlich des Austrian Research and Innovati-on Talk in San Francisco Techno-logie- und Weltraumunternehmen in Kalifornien besuchte, glaubt nicht, dass schon bald zahlreiche fahrerlose Autos zu kaufen sein werden, aber die Technologie be-komme durch solche Vorreiter-projekte Schwung, etwa bei den diversen Assistenzsystemen in Fahrzeugen.

„Da ist es wichtig, dass wir in der Technologieentwicklung mit dabei sind“, so Stöger. Speziell im Bereich Sensorik, Software und Si-cherheitstechnik gebe es Lösungen von österreichischen Unternehmen.

Während in Österreich noch über Teststrecken diskutiert wird, arbei-tet Google bereits an einem eige-nen Betriebsprogramm für Autos.

teststrecke geplant Schon im kom-menden Jahr soll in Österreich eine erste Teststrecke für autonomes und automatisier-tes Fahren aus-gewählt werden. Interesse dafür haben bislang die Steiermark, Tirol und Oberöster-reich signalisiert.

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Vernetzte Mobilität ist schon jetzt in Teilbereichen Re-alität. In wenigen Jahren wird sie in allen Fahrzeugen gelebte Realität sein.

KAPFENBERG. Gute Nachrichten für den steirischen Luftfahrt- und Rennsportausrüster Pankl Racing Systems: Erstmals in diesem Jahr konnte das Unternehmen im drit-ten Quartal beim Profit seine Vor-jahreszahlen übertreffen. Zwar lie-gen die Gewinne im Neunmonats-vergleich noch unter dem Vorjahr, trotzdem darf man sich im Ma-nagement über das zweitbeste Zwi-schenergebnis der Firmengeschich-te nach neun Monaten freuen.

Anteil geht zurückKumuliert, auf Neunmonatssicht, blieb der Nettogewinn mit 5 Mio. Euro um 13 Prozent hinter dem Vorjahreswert (5,75) zurück.

Das den Aktionären der Pankl-Gruppe zurechenbare Ergebnis lag mit 4,8 Mio. Euro nach drei Quar-talen aber nur geringfügig unter

dem Vorjahreswert (4,9 Mio. Euro). Dies entsprach 1,52 Euro je Aktie (Vorjahr: 1,57 Euro). Der Quartals-umsatz ist um 10 Prozent auf 41,3

Mio. Euro gestiegen, das operative Quartals-Betriebsergebnis (EBIT) um 70 Prozent auf 1,4 Mio. Euro. (red)

starkes 3. QuartalPankl Racing Systems legt starkes Quartalsergebnis hin; noch liegt der Zulieferer aber leicht unter den Vorjahreszahlen.

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SALZBURG. Catharina Pappas hat mit ihrer CP Auto GmbH 100% der Anteile der Frey Autohaus Gesell-schaft m.b.H. erworben. Übernom-men wurden vier Häuser mit den Marken BMW, Mini, Jaguar und Land Rover in Salzburg, Hallwang, St. Veit im Pongau und Villach. Die Grundstücke und Immobilien, welche von der CP Auto langfris-tig angemietet werden, sowie das Servicegeschäft bleiben weiterhin im Besitz von Elisabeth Frey und Michaela Strasser-Frey.

Stillschweigen über KaufpreisDer Markenauftritt, die Namens-gebung und das Management der AutoFrey Gruppe bleiben beste-hen. Der Fortbestand als Familien-unternehmen ist für CP Auto und AutoFrey laut eigenen Angaben

„von großer Bedeutung“. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung der Bundeswettbewerbsbehörde, der operative Start in neuer Konstella-tion ist mit 1. Jänner 2016 geplant.

Begründet wurde der Verkauf mit den zukünftig notwendigen Inves-titionen als auch mit dem inter-nationalen Konzentrationsprozess auf größere Händlergruppen.

Die CP Auto GmbH befindet sich zu 100 Prozent im Besitz von Catharina Pappas. Ein weiteres hundertprozentiges Tochterun-ternehmen ist die DanubeDrive GmbH; diese beschäftigt sich mit dem Vertrieb und Service von Nutz-fahrzeugen der Marke DAF und dem Vertrieb von Transportern der Marke Fiat Professional. (red)

Übernahme von Autohaus freyNeuer Eigentümer ist die CP Auto GmbH von Catharina Pappas. Der operative Neustart soll in neuer Konstellation mit 1. Jänner 2016 erfolgen.

Noch fehlt bei der Transaktion die Zustimmung der Bundeswettbewerbsbehörde.

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Plus bei den Umsätzen: In den ersten neun Monaten erwirtschaftete Pankl 129,6 Mio. Euro, ein Zuwachs um 4,1 Prozent.

ne-Bildschirm. Android Automotive könnte hier Rahmenbedingungen setzen, die dann von Entwicklern mit weiteren Anwendungen be-spielt werden könnten.

Für Hersteller, die den Trend zum vernetzten Auto verschlafen haben, käme das neue System wie gerufen. Premium-Hersteller wie BMW oder Porsche setzen lieber auf eigene Systeme.

BMW-erfolg

Gewinn höher als erwartetMÜNCHEN. Dank glänzender Verkaufszahlen in Europa und den USA hat BMW im dritten Quartal die Schwäche in China umrundet und überraschend viel Gewinn eingefahren. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) kletterte um 12,8 Prozent auf 2,26 Mrd. Euro.

Zugute kam BMW dabei ein höheres Finanzergebnis. Zudem warf die Motorradsparte deut-lich mehr Gewinn ab. Aus Chi-na, wo der Automarkt zuletzt schwächelte, floss indes erneut weniger Geld nach München.

Unterm Strich legte der Gewinn um 20,5 Prozent auf 1,58 Mrd. Euro zu – auch hier übertraf BMW die Erwartun-gen der Analysten. Der Umsatz stieg um 14 Prozent auf 22,3 Mrd. Euro. „Wir halten den Kurs des profitablen Wachs-tums“, sagte Vorstandschef Harald Krüger und bekräftigte die Prognose. (APA)

fiAt Chrysler

Gewinnsprung im dritten QuartalAMSTERDAM/NEW YORK. Fiat Chrysler (FCA) hat das dritte Quartal 2015 mit einem kräf-tigen Gewinn- und Umsatz-wachstum abgeschlossen. Der Umsatz stieg um 17 Prozent auf 27,5 Mrd. Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014, das bereinigte Betriebsergeb-nis (EBIT) stieg um 35 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro, nach 968 Mio. Euro ein Jahr davor. Der Nettogewinn betrug 303 Mio. Euro; im Vergleichszeitraum 2014 lag er bei 230 Mio. Euro.

Das Unternehmen, das ver-gangene Woche die Tochter Ferrari an die Wall Street ge-bracht hat, bestätigte seine Ziele für das Gesamtjahr 2015, in dem der Konzern mit einem Jahresgewinn zwischen 1 und 1,2 Mrd. Euro rechnet. (APA)

Freitag, 13. November 2015 hersteller & Zulieferer 85

Verkehrsminister Alois Stöger hat sich in den USA ein Bild vom selbstfahrenden Google-Auto gemacht.

Rückgänge verzeichnete Pankl in der Sparte Aerospace. Im Bild ein Hauptrotorschaft.

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medianet.at86 MODELL & HANDEL Freitag, 13. November 2015

••• Von Bernhard Katzinger

WIEN. Sie sind die Raumwunder auf unseren Straßen und es gibt sie in allen Größen und Preisklas-sen für alle Anwenderfälle: die Mi-nivans. Es sind keine Autos, die ge-liebt oder gehasst werden, gekauft werden sie wegen ihres unbestreit-baren Nutzenfaktors. Ford bietet mit C-Max, S-Max und Galaxy drei Varianten an.

Der S-Max, der freilich nicht Mini van, sondern SAV (Sports Ac-tivity Vehicle) genannt werden will, tritt jetzt in zweiter Generation an, um Familienväter und -mütter beim Transport ihrer Lieben zu

unterstützen. Diese Unterstützung erfolgt beim S-Max in erster Linie durch Platz und Vielseitigkeit, in zweiter Linie aber auch durch eine große Zahl an verfügbaren Assis-tenzsystemen. Die Fülle an Helfer-leins kann schon ein bisschen über-trieben anmuten. Aber Fahrer, deren Aufmerksamkeit nicht nur vom Ver-kehr, sondern auch vom transpor-tierten Nachwuchs in zweiter und dritter Reihe beansprucht wird, werden sie zu schätzen wissen.

TempowächterAls Highlight des neuen Modells propagiert Ford seinen intelligen-ter Geschwindigkeitsbegrenzer,

der auf Wunsch das voreingestellte Tempo automatisch den Informati-onen der Verkehrsschilderkennung anpasst und so z.B. bei Baustellen-durchfahrten eine Überschreitung des Limits verhindert. Das System lässt sich auf eine tolerierte Über-schreitung einstellen und per Gas-stoß – etwa im Fall eines nötigen Überholvorgangs – deaktivieren.

Bei langen Nachtfahrten als praktisch erweisen sich die LED-Scheinwerfer mit blendfreiem Fernlicht, der Kollisionswarner „Pre-Collision-Assistent“ inklusive Fußgängererkennung verhindert im Falle des Falles Schlimmeres. Die Titanium-Ausstattung bie-

tet zusätzlich zum Basismodell „Trend“ Nützliches und Komfortab-les, u.a. Fahrspurassistent, automa-tisch abblendenden Innenspiegel, LED-Tagfahrlicht, beheizbare Vor-dersitze, den intelligenten Tempo-begrenzer mit Verkehrsschild-erkenner und als optisches Spot-light die 17 Zoll-Leichtmetallräder im 10-Speichen-Design.

Gewöhnungsbedürftige ExtrasWeitere aufpreispflichtige Ex-tras, die den Fahrer zusätzlich von Fahraufgaben befreien, sind z.B. der aktive Park-Assistent für Längs- und Querparkplätze. Inte-rieurseitlig lässt sich sportlicheres Outfit ebenso ordern wie gediege-nes Leder, Standheizung oder eine 3-Zonen-Klimaautomatik für Fah-rer, Beifahrer und Fondpassagiere.

Wiewohl nützlich, sind manche Extras etwas gewöhnungsbedürf-tig – zum Beispiel der Parkassis-tent, der nervös jede Einfahrt in enge Tiefgaragen mit schrillen Warntönen begleitet.

Die Preisliste beginnt bei 34.050 Euro für den 2,0 TDCI mit 120 PS in der Trend-Ausstattung. Ford rechnet mit den höchsten Absätzen beim Volumenmodell 2,0 TDCi mit 150 PS, das in der Version Titani-um 37.900 (mit Allrad 40.400) Euro kostet. Sämtliche Motoren erfüllen die Euro 6-Norm. Empfohlen wird der Griff zum Automatikgetriebe: Die manuelle Schaltung erweist sich als etwas hakelig, harmoniert nicht mit den stärkeren Motorisie-rungsvarianten und passt im Gro-ßen und Ganzen nicht zum Sinn und Zweck des Fahrzeugs.

Eleganter AuftrittVon außen gefällt der S-Max mit dem eleganten Abschwung in der Dachlinie und der ford-typischen Frontpartie. Gegenüber dem Ga-laxy ist er bei exakt gleicher Brei-te gerade einmal 5,2 Zentimeter kürzer. Die geducktere Silhouette kostet die Fondpassagiere kaum merkliche 5 Zentimeter Kopfraum, sie finden allerdings sogar etwas mehr Platz für lange Beine vor.

Die Transportkapazität ist zwi-schen Mensch und Gepäck prak-tisch stufenlos variierbar, bei nur zwei Passagieren lässt sich das Vo-lumen auf 2.200 Liter vergrößern.

Ein universeller Raumgleiter„Liebling, ich habe den Familienausflug geschrumpft.“ Der Ford S-Max entlastet den Fahrer mit hilfreichen Extras.

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••• Von Karl Jereb

WIEN. Der Infiniti Q30 soll die Brü-cke zwischen europäischer Technik und asiatischem Design schla-gen. Dank der Kooperation mit Mercedes-Benz kann der Q30 auf gewohnt leistungsstarke Motoren zurückgreifen und diese mit mu-tigem und anziehendem Äußeren ummanteln. Der Q30 baut auf der Plattform der Mercedes A-Klasse auf, sein offroadfreudigerer Bruder QX30, der demnächst erscheint, auf der des Mercedes GLA. Der europä-ische Part des Wagens ist also ein-deutig erkennbar.

Doch nicht nur die Bodenplatte, sondern auch die Motoren können sich eines Sterns rühmen. Die Mo-torenpalette reicht vom 1,5-Liter Diesel mit 109 PS bis zum 2,2-Liter

großen Dieselmotor mit 170 PS. Die stärkste Benziner-Variante bietet zwei Liter Hubraum und 211 Pfer-destärken. Bei den Topmodellen

(2,2-Liter-Diesel und 2-Liter-Ben-ziner) ist die Leistung durchaus als angemessen zu bezeichnen, au-ßerdem bieten diese eine optionale

Allradunterstützung, was für ein Quasi-SUV zweifellos sinnvoll ist.

WertigkeitDank des ausgefeilten Kamerasys-tems können die Sicherheits-As-sistenten hinten, vorn und seitlich eingreifen. Das Siebengang-Auto-matikgetriebe schaltet im Großen und Ganzen unmerklich, der Innen-raum präsentiert sich elegant, qua-litativ hochwertig und haptisch an-sprechend – Armaturenbrett, Lenk-rad, Schaltknüppel und speziell die Sitze beeindrucken.

Infiniti rühmt sich mit den be-sonders wirbelsäulenfreundlichen Plätzen im vorderen Bereich. Den Q30 gibt es in drei Varianten: Das Einstiegsmodell mit 2WD und 109 PS steht ab 26.000 Euro zur Verfü-gung; das Topmodell Q30 mit AWD mit 211 PS kostet 40.883 Euro.

Die Ausstattungsliste ist lang und beinhaltet unter anderem das Infiniti InTouch-Navigationssys-tem, ein Technikpaket (Automa-tischer Park assistent mit Rund-umsicht-Monitor und Bewegtob-jekterkennung, und schlüsselloses Zugangssystem) und ein Sicher-heitspaket.

Exot mit bewährten GenenDer neue Infiniti Q30 greift auf bewährte Technik aus Deutschland zu-rück. Wie die Mercedes A-Klasse den Exoten nach vorn bringen soll.

Der neue Infiniti Q30 steht ab sofort zu Preisen ab 26.000 Euro bei den Händlern.

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Die zweite Generation des Ford S-Max bringt ab 34.050 Euro auch Großfamilien komfortabel von A nach B.

MERcEDEs GLs

Anwärter auf den SUV-Thron

STUTTGART. Mercedes hat im November die Nomenkla-tur seiner Modellreihen neu geordnet Den Bezeichnungen aller SUV-Modelle wird künftig das GL vorangestellt, Die GLS-Klasse bildet streng nach Mer-cedes-Logik ab sofort die Spit-ze der SUV des schwäbischen Herstellers. Tiefgreifende Än-derungen in Technik und Kon-figuration des Platzhirschen sind dennoch beim jüngsten Facelift ausgeblieben: Maximal sieben Passagiere finden in dem 5,13 m-Riesen Platz, der V8-Motor im GLS 500 leistet jetzt 455 statt 435 PS, der GLS 63 AMG hat sich knappe 30 auf 485 PS auftrainiert. Der GLS 400 leistet unverändert 333 PS, ist aber wegen der nun für alle Varianten außer dem AMG obligatorischen Neungang-Automatik einen halben Liter sparsamer und kommt auf einen Normverbrauch von 8,9 Litern. Ansonsten wurde innen wie außen lediglich ein wenig frische Schminke aufgetragen: Leicht umgearbeiteter Kühler-grill, neu gezeichnetes Lenkrad, das Touchpad aus der C-Klasse sowie ein Touchscreen für Kommunikation, Navigation und Entertainment. Gute Nach-richt: Die Preise bleiben eben-falls fast gleich, der Einstieg liegt jetzt bei 74.792 Euro. (red)

RANGE ROvER EvOquE

Englischer Lord Oben-ohne

SALZBURG. Der Range Rover Evoque hat mit seinem schar-fen Design für Furore gesorgt, jetzt prescht der englische SUV abermals vor und präsentiert sich als Cabrio. Neu ist die Idee eines offenen Gelände-wagens freilich nicht: Jeep und auch VW hatten ebenfalls Cabrio-SUVs im Programm. Der neue Range Rover lässt vier Personen in 18 Sekunden im Freien sitzen, 21 Sekunden benötigt das Stoffdach in die umgekehrte Richtung. Der Kofferraum ist dabei mit 251 Litern immer noch passabel. Leichte Einbußen müssen die Passagiere im Fond machen, die eine steilere Rückenlehne vorfinden. Dank verstärkter Karosserie bleibt das Evoque Cabrio auch im Gelände ver-windungssteif und spursicher. Präsentiert wird der offene Evoque erstmals in Los Ange-les, bei uns wird er auf der Vi-enna Autoshow zu sehen sein. Zu haben ab 56.100 Euro. (red)

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medianet.at Freitag, 13. November 2015 InnovatIon & umwelt 87

STUTTGART/LÜNEN. Der heute größte 2nd-Use-Batteriespeicher der Welt wird in Kürze im west-fälischen Lünen stehen. Ein Joint-Venture der Partner Daimler AG, The Mobility House AG und GETEC wird ihn ab Anfang nächsten Jah-res auf dem Gelände der Remondis SE betreiben und am deutschen Primärregelenergiemarkt vermark-ten. Damit sollen Schwankungen im Stromnetz geglättet und ein aktiver Beitrag zur Energiewende geleistet werden.

Verbesserte UmweltbilanzDie Besonderheit an dem Projekt stellt der Einsatz gebrauchter elek-troautomobiler Batteriesysteme dar. Systeme aus smart electric drive-Fahrzeugen der zweiten Ge-neration werden in Lünen zu einem Stationärspeicher mit einer Kapa-zität von insgesamt 13 Megawatt (MWh) gebündelt.

Das Verfahren steigert aus Sicht der beteiligten Projektpartner un-ter dem Motto „Elektromobilität zu Ende gedacht“ die Umweltbilanz von Stromfahrzeugen und leiste somit einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit der Elektromo-bilität.

Daimler sichert seinen E-Fahr-zeugkunden je nach Modell eine Batterieleistung von bis zu zehn Jahren zu. Die Batteriesysteme sind jedoch auch danach noch voll einsatzfähig, denn die gerin-gen Leistungsverluste spielen für die Anwendung im stationären Speicherbetrieb nur eine unterge-ordnete Rolle.

Ein wirtschaftlicher Betrieb im stationären Bereich ist daher aus Sicht der Projektpartner für schät-zungsweise mindestens zehn wei-tere Jahre möglich.

Stromnetze stabilisierenLeistungsfähige Batteriespeicher sind ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende. Bei zunehmender Einspeisung von Strom aus fluktu-ierenden Erneuerbaren Energien, wie beispielsweise aus Windkraft-

anlagen oder Solarkraftwerken, sind sie ein wesentlicher Schlüs-sel zur Stabilisierung der Strom-netze. Sie gleichen die Energie-schwankungen nahezu verlustfrei aus – eine Aufgabe, die derzeit zum Teil fossile Kraftwerke überneh-men. (red)

elektromobilität zu ende gedachtKooperation von Daimler, The Mobility House, GETEC und Remondis schließt Batterie-Wertschöpfungskreislauf. 13 Megawatt-Batteriespeicher geht Anfang 2016 ans Netz.

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Der weltweit größte 2nd-Use Batteriespeicher entsteht derzeit in Deutschland.

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Segway-neuheIt

Knielenker kommt Ende des JahresBEDFORD. Segway bringt Ende des Jahres ein weiteres selbst-balancierendes Fahrzeug auf den Markt: Beim Ninebot Mini handelt es sich um ein Modell mit Knie-lenkung. Der Personal Transporter wurde für Europa speziell ab-gestimmt und erhält den Zusatz „Pro“ in der Modellbezeichnung. Die beiden Elektromotoren haben eine Gesamtleistung von 800 Watt, die den Ninebot Mini Pro auf bis zu 18 km/h beschleunigen. Eine Akkuladung soll für bis zu 33 Ki-lometer reichen. Der Knielenker ist höhenverstellbar und kann mit bis zu 100 Kilogramm belastet wer-den. Der Ninebot Mini Pro ist in Weiß und Schwarz erhältlich und kostet rund 1.500 Euro. (red)

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medianet.at88 RUND UMS AUTO Freitag, 13. November 2015

••• Von Georg Biron

FRANKFURT. Die Sparte der Auto-Versicherungen steht angesichts des technischen Fortschritts vor Veränderungen. Je nachdem, wie schnell sich autonomes Fahren, Carsharing und andere technische Neuerungen durchsetzen, müssten die Versicherer bis 2030 mit einem um 15 bis 45% sinkenden Prämien-volumen rechnen, heißt es in einer KPMG-Studie.

Gut für die Autofahrer„Im selben Maß, in dem die Zahl der Unfälle und das Volumen der

Prämien sinken, dürften auch die Kosten für die Kfz-Versicherungs-polizzen zurückgehen“, so Markus Heyen vom Frankfurter Wirt-schaftsprüfungs- und Beratungs-unternehmen KPMG.

Gut für die Autofahrer, schlecht für die Versicherer: 2014 nahmen die Kfz-Versicherer mit Haft-pflicht- und Kasko-Policen allein in Deutschland 24,3 Mrd. Euro ein; im für sie günstigsten Fall könne das Volumen in den nächsten 15 Jahren um 15% zurückgehen, prognostizie-ren die KPMG-Berater.

„Der Umbruch in der Kfz-Versi-cherung wird – und das ist gera-

dezu unausweichlich – zu derart hohen Prämienrückgängen führen, dass eine signifikante Redukti-on der Kosten unvermeidbar sein wird“, so KPMG-Manager Jörg Wäl-der. Für einige Versicherer könnte es dann besser sein, gar keine eige-nen Kfz-Polizzen mehr anzubieten.

In Österreich verfügen laut einer GfK-Studie 73% der Haushalte über eine Kfz-Haftpflichtversicherung. 28% der Haushalte haben eine Kfz-Zusatzversicherung (Vollkasko- oder Teilkasko) und 35% eine Kfz-Rechts-schutzversicherung. Die Abschluss-raten liegen in Salzburg (48%), Tirol (50%) und Vorarlberg (60%) über dem

Durchschnitt, wobei Wien (18%) un-terdurchschnittlich abschneidet.

Deutlich weniger UnfälleDie KPMG-Experten sehen haupt-sächlich drei Gründe, weshalb die Branche vor einem Umbruch steht: Zum einen würden Fahrerassis-tenzsysteme bis hin zu selbstfah-renden Autos die Zahl der Zusam-menstöße bis 2030 um bis zu 50% reduzieren. Zum anderen gäben immer mehr Autofahrer das eigene Auto zugunsten von Carsharing-Modellen auf; das könne bis zu 4,5 Mio. Privatautos obsolet machen.

Darüberhinaus machten Techni-ken wie der 3D-Druck den Trans-port via Lkw teilweise überflüs-sig, weil in der Nähe der Kunden gedruckt werden könnte. Dadurch würden bis zu 30% weniger Lkw gebraucht.

Rückschläge für die MaklerLeidtragende seien vor allem die Vertreter der Versicherer und Mak-ler. Denn sie würden beim Verkauf von Kfz-Versicherungen massiv vom Vertrieb über das Internet, aber auch von den Autoherstellern selbst verdrängt, heißt es in der Studie; immer mehr Polizzen wür-den direkt beim Autohändler abge-schlossen.

Auto-Versicherung wird bald billigerWirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG pro-gnostiziert in einer Studie, dass die Auto-Versicherer bis zum Jahr 2030 deutlich günstigere Verträge anbieten werden.

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STUTTGART. Seit seiner Gründung im Jahr 1988 ist das eurobest Fes-tival Europas führender Wettbe-werb für die Kreativbranche und Ergänzung zum Internationalen Werbefestival von Cannes.

Jährlich werden die begehrten eurobest Awards in 18 Kategorien vergeben. Die Preise wurden zu-nächst jedes Jahr in London ver-geben. Das änderte sich 2008, als aus dem reinen Kreativ-Award ein dreitägiges Festival mit der Award-Verleihung als Höhepunkt wurde.

In diesem Jahr findet das euro-best European Festival of Creativi-ty vom 1. bis 3. Dezember in Ant-werpen in Belgien statt.

Eine eigene Indoor-Teststrecke„Wir freuen uns sehr, den eurobest Award als ‚Advertiser of the Year’

zu erhalten. Dies ist eine große Eh-re für unsere Marketing-Entschei-der weltweit, die bei der Steuerung und Entwicklung unserer inter-

nationalen Kampagnen involviert sind. Die Auszeichnung wird uns in Zukunft noch mehr anspornen, die Faszination von Mercedes-Benz so

kreativ und effektiv wie möglich in die Kommunikation einzubinden“, so Jens Thiemer, Vice President Marketing Mercedes-Benz Cars.

Innovative IdeenDie Organistoren des Festivals be-gründete ihre Wahl mit dem „un-glaublich kreativen Engagement von Mercedes-Benz bei seiner Kommunikation“.

Die Auszeichnung zum „Adver-tiser of the Year“ wird jährlich an europäische Werbeschaffende ver-geben, die sich durch innovative Ideen und kreative Umsetzung be-sonders hervorgehoben haben.

„Die Liebe zum Erfinden höret nimmer auf“, war das Motto von Carl Benz, einem der Gründerväter der Marke. Bis heute sind Innovati-onen ein großer Erfolgsfaktor von Mercedes-Benz. Als Innovationen gelten Neuerungen, die einen zu-sätzlichen Kundennutzen bieten.

Einer Studie des Center of Au-tomotive Management (CAM) und der Unternehmensberatung Price-waterhouse Coopers (PwC) zufolge ist Mercedes-Benz die innovativste Premium-Automobilmarke mit den meisten Weltneuheiten. (gb)

Sternenflotte ausgezeichneteurobest, das Festival der Kreativbranche, zeichnet Mercedes-Benz für seine Kreativität in der Kommunikation als „Advertiser of the Year“ aus.

In den letzten vier Jahren hat Mercedes-Benz 17 eurobest Awards gewonnen.

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Das Autofahren wird in den nächsten 15 Jahren nicht zuletzt dank der neuen Fahrerassistenzsysteme sicherer werden.

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Yamaha veredelt den Lexus RXTOKIO. Der japanische Kla-vierbauer Yamaha besteht seit mehr als 100 Jahren und ar-beitet von Anbeginn der Marke Lexus bei exklusiven und deko-rativen Holz-Applikationen der unterschiedlichen Modelle mit. Das Ergebnis ist ein markantes Liniendesign, mit einem star-ken Kontrast zwischen dem warmen Holz und dem kühlen Aluminium – angelehnt an feingewobenen Nadelstreifen.

Das Lasercut-Verfahren für exklusive Musikinstrumente verleiht nun auch dem Echt-holzfurnier des Lexus SUV eine qualitativ hochwertige Note. Bei den Applikationen der Mittelkonsole und der Türver-kleidungen werden in das auf einen Aluminium-Träger auf-gebrachte Sapelli-Mahagoni präzise Schnitte graviert. (gb)

MOTORRAD-ZUbeHÖR

Erster Polo-Shop in ÖsterreichSALZBURG. Die Motorradzube-hör und -bekleidungskette Polo hat ihre erste Filiale in Öster-reich eröffnet. Mit dem 800 m2 großen Store in der Vogelwei-derstraße 116 in Salzburg setzt der Multichannel-Händler sei-nen Expansionskurs fort. Die Polo Motorrad und Sportswear GmbH ist im Februar 2012 aus der insolventen Polo Ex-pressversand Gesellschaft für Motorradbekleidung & Sports-wear hervorgegangen.

Im vergangenen Geschäfts-jahr erzielte Polo einen Netto-Umsatz von 102,4 Mio. Euro und somit ein Wachstum von fast zehn Prozent. Rechnet man die Bilanz der Schweizer Tochtergesellschaft dazu, dann kommt die Unternehmensgrup-pe auf einen Konzernumsatz von 113,8 Mio. Euro netto. (gb)

fiNANZeN

VW-Vertrag mit China-BankPEKING. Volkswagen und das chinesische Geldinstitut In-dustrial & Commercial Bank of China Limited (ICBC) haben in Peking ein Memorandum of Understanding für eine lang-fristige strategische Partner-schaft unterzeichnet.

In Anwesenheit des chine-sischen Ministerpräsidenten Li Keqiang und Bundeskanz-lerin Angela Merkel erklärte der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen Aktiengesellschaft, Matthias Müller, dass die Zu-sammenarbeit beiden Seiten weltweit nutzen werde.

Im Rahmen des Memoran-dums plant die ICBC die Ver-sorgung der Volkswagen AG mit umfassenden Bankdienst-leistungen in China und rund um die Welt.

Eine geplante US-Reise lässt der neue VW-Chef aber ausfal-len: Müller hat Angst, in den USA wegen des Abgasskandals festgenommen zu werden. (gb)

Für einige Ver-sicherer könnte es dann besser sein, gar keine eigenen Kfz- Polizzen mehr anzubieten.