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Nr. 3 · Herbst / Winter 2011 Region BONN | KOBLENZ | KÖLN | DÜSSELDORF rockt! KOSTENLOS www.rtp-bonn.de mit Terminkalender zum Herausnehmen 10 JAHRE 02.12. Bonn, Harmonie ARCH ENEMY 13.12. KÖLN ESSIG-FABRIK JULIA NEIGEL GUILDO HORN BLACK BARDS CUSTARD PIES ARCH ENEMY 13.12. KÖLN ESSIG-FABRIK JULIA NEIGEL GUILDO HORN BLACK BARDS CUSTARD PIES

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Nr. 3 · Herbst / Winter 2011

Region BONN | KOBLENZ | KÖLN | DÜSSELDORF rockt!

K O S T E N L O S

www.rtp-bonn.de

mit Terminkalenderzum Herausnehmen

10 JAHRE02.12. Bonn, Harmonie

ARCH ENEMY13.12. KÖLN ESSIG-FABRIK

JULIA NEIGELGUILDO HORNBLACK BARDSCUSTARD PIES

ARCH ENEMY13.12. KÖLN ESSIG-FABRIK

JULIA NEIGELGUILDO HORNBLACK BARDSCUSTARD PIES

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SP MedienserviceV e r l a g , D r u c k & W e r b u n g

Friesdorfer Str. 122 · 53173 Bonn · Tel.: 0228 / 390 22-0 · Fax: 0228 / 390 22-10www.sp-medien.de · [email protected]

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Herausgeber:Rock-Times Production

Jürgen Both (JB)Frongasse 20 a, 53121 Bonn

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Redaktion:Manfred Rothe (MR)

Lerchenweg 21, 53119 BonnTel.: 0228 / 966 30 09

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Lektorat: Pia Steinhaus

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Fotos:Jürgen Both, sowie von den Bands,

Promo + Plattenfirmen zur Verfügung gestellt.Titel- / Killerz-Fotos: Andreas Stetten

Guildo Horn Fotos: Walter Schnabel

Anzeigen:Jürgen & Manni, (Anschrift siehe oben)

Gesamtherstellung:SP- Medienservice

Friesdorfer Str. 122, 53173 Bonn Tel.: 02 28 / 390 22-0

Auflage:5000 Exemplare, kostenlos ausgelegt im Großraum Bonn, Köln, Koblenz und

Umgebung in CD Shops, Szenekneipen,Discos, Konzerthallen, u.a.

Rock Times erscheint 4 mal im Jahr. Genaue Terminebitte erfragen. Für unverlangt eingesandte Manuskriptekann keine Haftung übernommen werden. Kein Teil desRock Times darf ohne ausdrückliche Genehmigung derHerausgeber in irgendeiner Form reproduziert,vervielfäl-tigt oder verbreitet werden. Veranstalter von Rockkon-zerten oder ähnlichen Events können ihre Termine andie Redaktionsadresse schicken, sie wer den in der ent-sprechenden Ausgabe kostenlos veröffentlicht.

INHALT SEITEInterview: Guildo Horn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Interview: Schrader . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Interview: KILLERZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6+7

Business Talk: Thorsten Schramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Location: Musikladen Andernach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Pinnwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12+13

Black Bards Record . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Konzertvorschau ARCH ENEMY . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Interview: CUSTARD PIES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Interview: NINE BELOW ZERO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

CD Kritiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Interview: Julia Neigel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Liebe Leser,

nach einem turbulenten Sommer meldet sich der Herbst/Win-ter. Wir haben im Dezember wieder einige klasse Konzerte füreuch organisiert. Da wäre zum Beispiel unsere Tributeband KIL-LERZ, die heuer ihr 10-jähriges Jubiläum feiert. Was als Projektvon Bassist Rolf Sanders (THE QUEEN KINGS) gestartet ist, hatsich zu einer der besten IRON MAIDEN Tributebands Deutsch-land entwickelt (steht sogar als Tipp auf der offiziellen IRONMAIDEN Homepage). Höchste Zeit, euch die Musiker dahintermal ausführlicher vorzustellen. Das Jubiläumskonzert findet am2.12. wie immer in der Bonner Harmonie statt. Als Schmankerlwerden sie Stücke der Alben "The Number Of The Beast","Piece Of Mind" und "Powerslave" darbieten.Letztes Jahr schon der Knüller: GUILDO HORN+ DIE ORTHOPHÄDISCHEN STRÜMPFE: "Die Rocky Horny Weihnachtsshow" wird am 4.12wieder in der Harmonie laufen. Wir stellten dem "Meister" einige Fragen und stellen euch seine Band vor. Dazu kommen weitere Kon-zerte im Januar in unserem "Wohnzimmer" Harmonie, u.a. mit Julia Neigel, NINE BELOW ZERO, CUSTARD PIES, die wir euch im Inter-view präsentieren. Im Business-Talk stellen wir euch Thorsten Schramm von SOBER TRUTH vor, der viel für die hiesige Metal-Szene tut.

Viel Spaß beim Lesen, schöne Weihnachten und einen guten RutschJürgen + Manni

VOODOOCIRCLE Support 9.12. SINNER Konzert Andernach, Juz.

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Du heißt mit bürgerlichem Namen Horst Köhler und hastals Therapeut mit Behinderten gearbeitet. Wie bist du aufdie Idee gekommen, die „Kunstfigur“ Guildo Horn zuerfinden und Rock-Schlager zu singen (1992)? (Als Par-allele fällt mir nur Konrad Beikircher ein, der als Gefäng-nispsychologe im Siegburger Gefängnis arbeitete)Weniger durch tiefgreifendes Nachdenken als durch Spaßan der Freude, Liebe zur Schlagermusik und dem unbändi-gen Wunsch angetrieben, selbigen aus der Geisel der Ver-dammnis zu befreien. Das konnte nur einer wagen: GuildoHorn... aus der Schräghanglage eines Weinbergs entsprun-gen und vom Geiste Roy Blacks beseelt.Ist Guildo Horn für dich eine ähnliche Kunstfigur wieALICE COOPER?Wenn ich privat auch Guildo Horn sein müsste, hätte ichbestimmt 'nen kleinen Bauch und 'ne Halbglatze.Du parodierst Schlager und bringst sie in einer rockigenVersion.Ich hab das noch nie als Parodie gesehen. Die Frage klingtin etwa so wie die, ob man in der Kirche auch lachen darf.Ich musiziere so wie ich eben bin und hab das Leben undmich noch nie sonderlich ernst genommen. Tut einer das,hat er natürlich vielleicht auch mal ein Problemchen mitdem Horn.Eine Frage, die man auch Helge Schneider stellen könn-te (begnadeter Jazz-Musiker): Würdest du gerne auchmal eigenständigere, anspruchsvollere Musik machenoder bist du in dem Guildo Horn-Image gefangen, weildich die Fans nicht anders hören wollen?Ich mache eigentlich genau das, was ich will. Mit denOrthopädischen Strümpfen kann ich durch sämtlicheMusikgenres reisen und wir machen dabei keine Gefange-nen. Wer uns einmal live erlebt hat, weiß wovon ich spre-che. Will ich mal was anderes machen, spiele ich Theater.Ob Unterhaltungs- oder ernste Musik, ich mache da keinenUnterschied. Dann kann man ruhig mal an einem Wochen-tag den Horn in der Oper erleben und den Tag drauf nassverschwitz in zünftiger Orthopädenmanier. So ist derBrauch. Ich bin damals wegen meiner offenen Gesinnungaus dem Landesjugendchor Rheinland Pfalz geflogen, weilmein Chorleiter meinte, Bach und am Abend vorher Coun-try-Musik zu machen passe nicht zusammen. Wie dummvon diesem Mann! (lacht)Würdest du sagen, dass die Teilnahme am Grand Prix inOslo (1998) zum Höhepunkt deines künstlerischenLebens gehört? Wie siehst du den Auftritt im Nachhin-ein?Das war schon was Feines. Äußerst breitenwirksamesDing, und hat der weiteren Entwicklung des Contest mitSicherheit den Weg in die richtige Richtung geebnet. Ich binseit 1990 mit den Strümpfen auf Tour und rein als Auftrittbetrachtet, war es ein kleiner, dreiminütiger Zwischenstoppin unserem Touralltag, wo wir jeden Abend zweieinhalbStunden auf der Bühne verbringen. Aber ein wunderschö-

ner Abend unter vielen wunderschönen Abenden.Ist der Musik/Anarcho-Clown Jango Edwards einVorbild für dich?Außer Uwe Seeler und Indira Weis habe ich keineVorbilder, aber Jango Edwards finde ich toll.Lass uns über die Weihnachtsshow reden. Wie bistdu auf die Idee gekommen, konntest du die „nor-malen“ Weihnachtslieder nicht mehr hören? Wasbedeutet dir Weihnachten?Tja, unser Weihnachtsprogramm gibt es ja nunschon seit 11 Jahren und es wächst und gedeiht.Das ist Weihnachten durch die Hornbrille. Und imweihnachtlichen Hornuniversum darf halt aufs hef-tigste gefeiert werden, im nächsten Moment dannwird es rührselig und man ist heilfroh, den Nachbarnan den Händen greifen zu dürfen. Hand in Handdurch den Winterwald mit rot gefrorenen Näschen.Hach, ich liebe Weihnachten. Weihnachten ist fürmich eine der schönsten Drogen der Jetztzeit. Esführt über die Verdrängung von Sorge und Stress zurIntensivierung des Gegenwartserlebnisses und zurFlucht in nostalgische, regressive Zustände, die demTraum bei halbwachem Zustand ähneln.Ist die Show dieselbe wie im letzten Jahr?Es gibt immer was Neues und was Altes. Ich bin zumBeispiel alt.Bitte stell' uns deine Band vor (außer Schrader,siehe Extrainterview)!Addi Mollig ist unserer Pianofortespieler. Gebürtigaus Latex und da steckt auch seine Leidenschaft.Beruflich kann er jedes Festzelt am Geruch erken-nen. Addi Mollig trinkt Bier.Dr. Gisela Ginster kommt aus Fulda und spieltSchlagzeug seit jüngster Kindheit. Gisela hat sogarschon bei den Wildecker Herzbuben getrommelt,was er den wenigsten erzählt. Gisela trinkt kein Bier.Petra Pogo pflegt das Bassspiel. Petra fährt, wieRudi, gerne mit dem Fahrrad, weil das so schönlangsam ist, und trinkt vornehmlich Wein und Bier.Was passiert nächstes Jahr?Im November starten die Proben zur „Rocky HorrorPicture Show“ am Theater in Hagen und ich bin froh,dass die Strümpfe dabei sein werden. Ach ja, ichspiele den Riff Raff. Wir werden auch wieder ins Stu-dio gehen und ich möchte vielleicht einen Nachfolgervon meinem „Doppel-Ich“ schreiben. Und dann wer-den wir viele schöne Konzerte spielen und wenn ichzuhause (bei Köln) bin, ziehe ich wieder meine Halb-glatze und Schmerbauch aus, versprochen!Aber vorher besuchen wir Guildo+Band am 4.12.in der Bonner Harmonie zur traditionellen Weih-nachtsshow (die 2012 übrigens Samstag stattfin-det, hurra, noch mehr Party!)!

J.B.

Für seine Fans ist er „der Meister“. Sein Genre könnteman als „Rock-Schlager“ bezeichnen, mit den ORTHO-PÄDISCHEN STRÜMPFEN hat er eine geniale Band imRücken (siehe auch Schrader-Interview). Er hat denSchlager aus dem Grab geholt und als Höhepunkt 1998Deutschland beim Grand Prix de la Chanson vertreten (7.Platz). Im Jahr 2000 kam ihm die gute Idee, eine auf ihnzugeschnittene Weihnachtsshow namens „The RockyHorny Show“ zu veranstalten, wo er verrockte Weih-nachtslieder und einige Songs aus seinem Repertoirepräsentiert. Wie im letzten Jahr findet dieser dufte Eventam 4.12. in der Bonner Harmonie statt. Über dieses undandere Themen sprachen wir mit dem Meister.

Konzert-Tipp: 04.12. Harmonie , Bonn

GUILDO HORN

Die Kultfigur neben dem Meister bei den ORTHOPÄDI-SCHEN STRÜMPFEN ist Gitarrist Schrader. Neben seinerArbeit bei Guildo kennt man den in Bornheim (bei Bonn)ansässigen langen Schlacks auch vom Gitarrenakustik-duo Schrader @Parisi und diversen Karnevalsbands. ZeitEuch diesen Alleskönner einmal näher vorzustellen.

Mein Name ist August Schrader, Schneidermeister aus demschönen Steyerberg, bekannt als westfälischer Saftschin-ken, musikalischer Leiter der Orthopädischen Strümpfe,Gitarrist, Komponist, Produzent.Was hast du vor dem Engagement bei Guildo für Musikgemacht bzw. in welchen Bands gespielt?Wie so viele Musiker fing alles mit einer Schülerband amNiederkasseler Kopernikus-Gymnasium an, nannte sichSparwitz. Dann folgte Figo (1984), hier hatten wir schoneinen Plattenvertrag. Danach wirkte ich bei den OriginalBuam und Yah Yah mit.Kanntest du Guildo schon, als du in die Band eingestie-gen bist (1997), wie kam das zustande?Ich kannte den „Meister“ selbstredend aus den Medien undwurde nach einer gründlichen, umfassenden medizini-schen Untersuchung als Ersatz für Roland Gaross bzw.StreifJensling (heute übrigens ein überaus bekanntes Köl-ner Huhn...) verpflichtet. Der erste Gig war direkt der Ham-mer, vor 25.000 Menschen beim Kölner Ringfest 1997.Magst du Schlager oder anders gefragt, hat es dichgereizt, sie im Rock Sound wiederzugeben?Ich mag gute Songs und somit auch gelungene Schlager.Außerdem empfinde ich mich als Rockgitarrist, der es liebt,auf der Bühne zu stehen. Insofern kommt hier einigeszusammen.War der Grand Prix-Auftritt in Oslo für dich auch einHöhepunkt?Ja, auf jeden Fall. Es war ein Riesen-Event, das ich immerin toller Erinnerung behalten werde. Ich bin Grand Prix-Fan,wir haben diesen Event früher immer mit der ganzen Fami-lie im heimischen Wohnzimmer geguckt, mit Käseigel undSalzstangen. (lacht)Wollt ihr in Zukunft mehr eigene Titel komponieren?Gelegenheit macht bekanntlich Diebe, aber wir fahren zur-zeit recht gut mit der „Eigener Text auf Hit“-Nummer.Wie siehst du die Weihnachtsshow? (Heimspiel in derHarmonie)Für mich der Höhepunkt des orthopädischen Jahres. Fürdiese Tour wird immer ein ganz spezielles einzigartigesProgramm kreiert, das in alle möglichen Stilkisten greift.Das musikalischste, bunteste und sicher auch schrägsteaus dem orthopädischen Koffer. Und hier noch die ange-nehme Anreise zur Harmonie, in der ich ja auch als Gastgerne verkehre (orthopädischer Gruß an die nette Beleg-schaft).Man kennt dich in Bonn auch mit deinem Partner Parisials Akustikduo. Ist das der Ausgleich zu Guildos Musik?Nun ist das Horn Programm vom schleimigen Schlager bisbrettharten Rock ja auch schon bunt aufgestellt. Abernatürlich ist es eine schöne Abwechslung, mit meinemalten Weggefährten (er hat mit mir schon in der D-JugendFußball gespielt) als Schrader@Parisi aufzutreten. Wir wol-len übrigens im Frühjahr wieder in die Harmonie kommen.

J.B.

AUGUST SCHRADER

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LERZ, außerdem spielt er bei der JUDAS PRIEST Tribute-band JUDAS RISING. Doch Armin hat noch mehr Talente, z.B. betreibt er mit einem Kumpel ein Tonstudio in Hennef. Zunächst habe ich Klavier gespielt. Doch als ich Anfang der80er Jahre KISS im Fernsehen gesehen habe, wollte ichGitarre lernen. Lustigerweise hat mich zuerst Gene Sim-mons begeistert, bis ich merkte, dass er den Bass bedient.Wann hast du das erste Mal IRON MAIDEN gehört, wiebeurteilst du ihre Musik und wie schwer ist sie zu spie-len?Ich bin erst 1983 auf IRON MAIDEN gestoßen. Ich finde ihreMusik sehr eigenständig durch die zweistimmigen Gitarrenund den charakteristischen Basssound. Schwer zu spielenist die Musik nicht. Sicher anspruchsvoll, aber nicht soschwierig wiederzugeben, wie es sich vielleicht anhört.Du hörst aber auch gerne härtere Musik?Ja. Ich habe vor den KILLERZ bei der technischen DeathMetal-Band PAVOR mitgewirkt. Im Grunde ist alles unterdem Oberbegriff Heavy Metal einzuordnen, nur wird dieseMusik schneller und härter gezockt. Wie so viele bin ichMitte der 80er Jahre auf SLAYER, EXODUS und VENOMgestoßen, die haben mich total geflasht. Diese Musik istetwas schwerer als IRON MAIDEN‘S Stil zu spielen, weil manschnell und präzise spielen muss. Am schwersten hat es derDrummer, er muss diesen schnellen Stil sehr genau beherr-schen, sonst klingt es unsauber.Wie ist die Zusammenarbeit mit den KILLERZ entstanden?Viele glauben, Martin hätte mich zur Band geholt, dasstimmt aber nicht. Martin war nicht von Anfang an dabei.Rolf hatte mich ein paar Mal getroffen und wusste, dass ichein guter Gitarrist bin. Er fragte mich, ob ich mitmachenwollte. Wir trafen uns dann im Tresor (Hard Rock-Kneipe,Bonn Altstadt), noch mit Thomas Mergeler (der sich heuteum den Live Sound kümmert). Aus Zeitgründen musste eraussteigen und so kam Martin ins Spiel.Du wirkst noch bei der JUDAS PRIEST-Tributeband JUDASRISING mit...Ja. Zur Zeit arbeiten wir unseren neuen Sänger Patrick Sühl(GUN BARREL, PANTALEON) ein.Auch wenn das keiner glauben will, JUDAS PRIEST-Songssind schwerer zu spielen als IRON MAIDEN‘S Musik. Der Stilvon PRIEST umfasst eine viel größere Spannbreite, von sof-ten Nummern bis zu harten Krachern wie „Painkiller“ mitseinen schwierigen Solos. PRIEST sind für mich übrigens dieErfinder des Speed Metal mit dem Track „Exciter“. Dem-nächst wird es auch Liveauftritte geben.An zwei Tagen arbeitest du bei City Music, dem Gitarren-fachgeschäft in Bonn. Doch dein eigentlicher Job ist einanderer, du betreibst ein Studio in Hennef.Ja, ich bin Produzent/Toningenieur. Ich habe mir diese Tätig-keit selber beigebracht, habe den Job nicht an einer Fach-hochschule studiert. Ich gehe dieser Tätigkeit seit 1999nach. Das Studio heißt „Soundsight Studio“, liegt in Hennefund befindet sich im Dachgeschoß eines modernen Hauses.Es eignet sich perfekt für alle Arten von Produktionen. Ichhabe aus dem Bereich Heavy Metal u.a. KLABAUTERMANN,ISLAND, GRABNEBELFÜRSTEN; DARK NOCTURNW,SLAUGHTERCULT, PAVOR produziert. Demnächst gibt es einneues GRABNEBELFÜRST-Album, ich arbeite mit einigen

New Metal Acts und für das Label Zyk habe ich eini-ge Coversongs bearbeitet. Ich möchte auch direktklarstellen, dass ich nicht nur Metal Bands produzie-re. Ich bin da flexibel, auch Soundtracks für Filmewerden bei mir bearbeitet.(www.soundsightstudio.de)

ALEX KRIENKEEr ist die Stimme von KILLERZ (und den SUNNYSKIES) und ein sehr sympathischer Mensch. Auchihn baten wir, einige Statements zu KILLERZ abzu-geben.Man kennt dich von den SUNNY SKIES. Was vielenicht wissen, du bist auch großer Hard Rock-Fan.War das einer der Gründe, bei KILLERZ mitzuwir-ken?Ja. Ich bin schon immer großer Hard Rock- und HeavyMetal-Fan gewesen; neben QUEEN sind die britischenHard Rock und NWOBHM Bands der 70er und frühen80er Jahre meine wichtigsten musikalischen Einflüs-se. Als Rolf dann die Idee hatte, die KILLERZ ins Lebenzu rufen, war ich sofort dabei. Wir kennen uns schonsehr lange, u.a. haben wir eine gemeinsame PianoVersion von DIO´S Song „Holy Diver“ arrangiert.Wie schwer ist es, wie Bruce Dickinson zu singen,oder hast du es erst gar nicht versucht und dieSongs in deiner Stimmlage wiedergegeben?Genau wie Bruce Dickinson zu singen, ist fast unmög-lich, da er eine einzigartige Stimmlage und Gesangs-technik hat. Ich singe daher in einem anderen Regi-ster als Bruce, die Stimmlage und Höhe ist allerdingsgenauso wie auf den Platten. Bei den Phrasierungenmuss ich ein wenig variieren. Dafür komme ich auchzwei Oktaven tiefer als Dickinson.Liegen dir die Paul Di Anno-Nummern nicht, oderwarum gibt es so wenig Lieder von den ersten bei-den IRON MAIDEN-Alben in eurem Liveprogramm?Wir haben sieben Stücke der ersten beiden Alben imRepertoire und ich mag die Di Anno-Songs sehrgerne, besonders „Sanctuary“ und „Phantom Of TheOpera“. Wenn man bedenkt, dass IRON MAIDEN 14Studio Alben veröffentlicht haben, finde ich nicht,dass wir zu wenig Stücke der ersten beiden Plattenspielen. Wir versuchen immer eine gute Mischung zufinden, damit Fans der alten und neuen Nummern aufihre Kosten kommen.Welcher ist dein Lieblingssong von IRON MAIDENund welcher am schwierigsten zu singen?Meine Lieblingsnummer ist „Hallowed Be Thy Name“.„Wasted Years“ ist für mich am schwersten zu sin-gen.Du hast nie versucht, Look und Show von Dickinsonzu kopieren. Warum? Gehört das nicht auch dazu?Für mich nicht. Ich bin Alex und nicht Bruce Dickin-son; wir sind eine Tributeband und keine Klonkrieger.Da wäre auch die Frage, welchen Look und Show ausfast 30 Jahren IRON MAIDEN mit Dickinson ich neh-men sollte. Oder ob ich mich dann zu Paul Di Anno-Nummern umziehen müsste. Nein, da bleibe ich lie-

ROLF SANDERSIhn kennen die meisten von MAYQUEEN und seit einigenJahren auch THE QUEEN KINGS. Was viele nicht wissen,Rolf ist Hard Rock Fan (hat z.B. bei STS 8 MISSION der ex-Band von Sänger Xaver Dressler-voc gespielt)Ich denke, die meisten Fans kennen mich inzwischen vonden THE QUEEN KINGS, MAYQUEEN ist ja nun schon längerher. Aber du hast recht, ich bin Hard Rock-Fan und da istman als Bassist fast automatisch Fan von Steve Harris. Ichbin großer IRON MAIDEN-Fan und das war auch der Grund,warum ich die KILLERZ gegründet habe. Ich kannte Martinund Andy von der gemeinsamen Band REVERSE, die dortmitwirkten. Alex lernte ich kennen, weil ich einen Gesangs-lehrer suchte, mit dem ich Backings für die QUEEN-Songsüben konnte. Als ich Alex singen hörte und er mir erzählte,dass er ein großer Heavy Metal-Fan ist, kam mir die Idee,eine Metal-Coverband zu gründen. Martin brachte dann denArmin mit und als wir zwei, drei IRON MAIDEN-Stücke zock-ten, war das die Geburtsstunde der KILLERZ (2001).Die QUEEN-Musik fällt eher komplex aus. Wie schwer istim Vergleich die IRON MAIDEN-Musik zu spielen?Man denkt immer, die QUEEN-Songs wären schwer zu spie-len, weil sie sich so bombastisch anhören. Dem ist abernicht so. Das ist bei IRON MAIDEN anders, alleine auf Grundder Geschwindigkeit. Das ist eine große Herausforderung,da muss man sich ganz schön umstellen. Dafür ist der Chor-gesang von QUEEN sehr kompliziert, da muss man vielüben.War es schwer, die geeigneten Musiker für KILLERZ zu fin-den?Ich hatte das große Glück, Andi, Martin und Alex schon langezu kennen und nicht nur als IRON MAIDEN-Fans und Musi-ker zu schätzen. Die Band war damit fast schon komplett,nur hatte man noch nicht zusammen IRON MAIDEN-Songsgespielt. Als Martin dann noch den Armin mitbrachte, warunser Glück perfekt. Armin rockt!Für euer 10- jähriges Jubiläums Konzert am 2.12 in derBonner Harmonie habt ihr euch entschieden, Material von„Number Of The Beast“, „Piece Of Mind“ und „Powersla-ve“ zu spielen. Werdet ihr die Alben komplett spielen?„Fear Of The Dark“ ist als einziger Special Song mitdabei?

Vor zehn Jahren hatten die Freunde Rolf Sanders (bs-THE QUEEN KINGS), Martin Behr (g-SUNNY SKIES),Armin Rave (g) , Alex Krienke (voc.-SUNNY SKIES) und Andy Altmeier (dr.-SUNNY SKIES) eine tolle Idee, siegründeten die IRON MAIDEN-Tributeband KILLERZ. Seitdem gibt es jährlich einen Auftritt in der Bonner Har-monie. Um nun ihr 10-jähriges Jubiläum stilvoll zu begehen, haben sie sich für den Harmonie-Auftritt am2.12. etwas besonderes einfallen lassen: Sie haben eine Setlist gewählt, die aus Stücken der Alben „TheNumber Of The Beast“, „Piece Of Mind“ und „Powerslave“ besteht (für viele die drei besten IRON MAIDEN-Werke). Wir baten alle fünf Musiker zum Interview und jeder gab ein Statement zu „10 Jahre KILLERZ“ ab.

den Songs und haben mei-stens einen hohen Wieder-erkennungswert. Da die

Fans die Solos Note für Note kennen, fällt ihnen sofort auf,wenn man sie nicht exakt nachspielt. Darin besteht einegroße Herausforderung. Wir haben uns entschieden, dieSolos genauso wie auf Platte zu spielen, da man sie kaumbesser spielen kann und eine eigene Note nicht passenwürde.Als ihr die Songs von IRON MAIDEN geprobt habt, wardirekt klar, wer welche Solos spielt? Welcher Gitarristvon IRON MAIDEN kommt dir am nächsten?Die Aufteilung auf Dave und Adrian ist nicht komplett kon-sequent, aber die Tendenz geht bei mir eher zu Dave undbei Armin zu Adrian. Da gab es bei uns kein langes Über-legen, die Parts wurden je nach Geschmack schnell auf-geteilt.Welchen IRON MAIDEN Song spielst du am liebsten?Das ist eine knappe Entscheidung zwischen „Rime Of TheAncient Mariner“ und „Die With Your Boots On“. „WhereEagles Dare“ gefällt mir auch sehr gut und „Fear Of TheDark“ kommt cool wegen der Publikums Reaktionen.Wir kennen dich als Gitarrist von Tributebands. Bringstdu deshalb Solo-Alben heraus, um eigene Stücke zupräsentieren?So ist es. Meine dritte Solo-CD ist schon länger in Arbeit,wird aber in absehbarer Zeit fertig. Sie fällt insgesamt här-ter aus als die letzte („The Law Of The Jungle“). Rolf spieltauf ihr Bass.10 Jahre KILLERZ – was waren die Höhepunkte und wiesiehst du euren Jubiläums-Gig in der Harmonie?Wir hatten bei allen Konzerten viel Spaß und das Publikumwar immer großartig. Der Höhepunkt war der Auftritt beimBonner Sommer auf dem Marktplatz (zusammen mitDIRTY DEEDS 79, vor zwei Jahren). Die Atmosphäre in derHarmonie ist immer klasse und wir freuen uns das Konzertam 2.12. Wir haben bereits Ideen, wie wir diesen Gigbesonders machen werden. „Up the irons and keep itheavy and keep it hard!”

ARMIN RAVEEr bildet mit Martin das geniale Gitarrenduo bei KIL-

Diese drei Alben sind die IRON MAIDEN-Klassiker. Vondiesen Werken haben wir eh schon immer vielgespielt. Ich finde es spannend, live eine ganzeScheibe darzubieten, in der Reihenfolge, wie sie auchauf dem Album steht. Es kann sein, dass wir aus Zeit-gründen drei Titel streichen werden. „Fear Of TheDark“ ist dabei, weil er eines der beliebtesten Live-stücke ist und die Fans da immer mitsingen können.

MARTIN BEHREr ist Kennern der Bonner Musikszene schon längerbekannt. Der geniale Gitarrist, der alles spielenkann, machte sich bei UNDERCOVER und aktuellden SUNNY SKIES einen Namen. Aber die Krönungsind die KILLERZ, wo er mit Armin Rave ein konge-niales Gitarrenduo bildet. Wer sich von seiner musi-kalischen Vielseitigkeit überzeugen möchte, dersollte sich seine Solo CDs zulegen.Martin, wie fing es bei Dir an, was hat dich dazugebracht Gitarre zu spielen und was sind deine Vor-bilder?Ich bin über die „Monday Rock Show“, die in den80er Jahren auf BFBS (englischer Radio Sender, derin Köln produzierte) lief, auf Heavy Metal aufmerksamgeworden. Dort wurden jede Woche die neustenScheiben der Metalbands gespielt. Dazu gehörte auchder Song „Two Minutes To Midnight“ von IRON MAI-DEN. Als ich die ersten Takte hörte, bin ich total aus-gerastet. Ich wollte unbedingt Gitarre lernen, um die-sen Song nachzuspielen. Neben IRON MAIDEN gehö-ren u.a. WASP, DOKKEN, YNGWIE MALMSTEEN, VINNIEMOORE, JOE SATRIANI und TONY MACALPINE zu mei-nen Einflüssen.Da ich ein riesiger IRON MAIDEN-Fan bin, war direktklar, dass ich bei KILLERZ mitmache, als Rolf michfragte. Dass ich jetzt mit Alex und Andy auch bei denSUNNY SKIES mitspiele, ist natürlich klasse.Wie beurteilst du die Gitarrenarbeit von IRON MAI-DEN, wie anspruchsvoll ist sie?Adrian und Dave sind tolle Gitarristen. Es gibt sicherLeute, die technisch schwierigere Sachen spielen,aber bei IRON MAIDEN passen die Solos perfekt zu

ber ich selber und versuche so gut wie möglich zu singen.

ANDREAS „ANDY“ ALTMEIEREr ist die Frohnatur der Band. Gerade an ihm sieht mandie Entwicklung, auch als Musiker. Klang er am Anfangnoch etwas verhalten, ist er heute nicht mehr wegzuden-ken im KILLERZ Line-up. Er ist das rhythmische Rückgratder Band. Dabei kommt ihm entgegen, dass Nicko MacBrain eher ein technischer Drummer denn ein „Haudrauf“der Marke Bonham ist. Ich habe schon früh mit dem Schlagzeugspielen angefan-gen. Mein erstes Schlagzeug habe ich mit vier, fünf Jahrenbekommen. Ich war schon immer von diesem Instrumentfasziniert. Erst habe ich mir einige Sachen selber beige-bracht und später dann Unterricht an einer Musikschulegenommen.Wie ging das bei dir mit der Musik los?Vor KILLERZ war ich so gut wie gar nicht im Rock- oderMetalbereich tätig. Während der Schulzeit habe ich zusam-men mit Rolf und Martin bei Reverse mitgewirkt. Wir habendamals instrumentale, progressive Rockmusik gezockt.Ansonsten habe ich ausschließlich in Jazz- und Tanzbandsgetrommelt.Wann bist du das erste Mal auf IRON MAIDEN aufmerksamgeworden, was bedeutet dir ihre Musik?Das müsste 1986/87 gewesen sein. Ich liebe ihre Musik,weil sie frisch und zeitlos klingt. Es gibt einfach kein Ver-fallsdatum.Wie siehst du die Unterschiede im Stil von Clive Burr undNicko Mac Brain? Welcher Song von ihnen ist am schwie-rigsten zu trommeln?Ich mag beide Stile, sie haben mit ihrer speziellen Art undWeise den Sound von IRON MAIDEN mitgeprägt.Nicko verfügt über eine vorzügliche Bass-Drum-Technik undbaut viele Drumfiles in die Songs ein. Clive spielt an derStelle eher weniger und mehr geradeaus.Mich würde aber brennend interessieren, wie „Piece OfMind“ und „Powerslave“ mit Clive Burr geklungen hätten.Die zweite Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Dagibt es einige Stücke, die ihre Tücken haben. Aber „WhereEagles Dare“ ist ganz oben auf der Liste.“ Neben den KILLERZ wirkst du auch bei den SUNNY SKIESmit.Die SUNNY SKIES decken ein viel größeres Spektrum anMusik ab. Hier kann ich all die Stücke spielen, die ich sonstso mag. Egal ob Pop, Rock, Jazz oder was auch immer. DieSKIES sind der perfekte Ausgleich für mich.

J.B.

Konzert-Tipp: 02.12. Harmonie , Bonn

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Es gibt Leute, die sind nicht nur Heavy Metal Fans und spielen in einer Band, nein, sie tun auch etwas für die Szene. Soein Mensch ist Thorsten Schramm (git., voc.) von der Hennefer Thrash Metal Band SOBER TRUTH. Neben seinem „norma-len“ Job (Sozialarbeiter) und der Gruppe betreibt er eine Konzertagentur (Taktart Booking) eine Plattenfirma und arbeitetmit einem Tonstudio zusammen. Zeit, diesen interessanten Menschen näher vorzustellen.

Meine erste Band 1990 nannte sich NOTHAMMER. Die Musikkonnte man als Punkrock mit deutschen Texten bezeichnen.Ich war damals der Sänger, wobei ich eher geschrieen habeals gesungen. Die Gitarre habe ich erst 1999 entdeckt, ichbediente die Rhythmusgitarre bei meiner damaligen GruppeNEKTRA. 2007 gründete ich meine jetzige Band SOBERTRUTH.Kann man sagen, dass dich die Thrash Heroen wie SLAY-ER, METALLICA oder MACHINE HEAD beeinflusst haben?Nein. Ich komme aus der Punk-Ecke. Erst später hat sich beimir die Leidenschaft für Heavy Metal aufgetan. Ich habe dasVideo von „One“ (METALLICA) gesehen. Dort hat mich vorallem der tolle Doublebass Drum Sound von Lars Ulrichbegeistert.NEKTRA war eher ein Progressive Metal Act. Doch 2007 warSchluss, weil alle Bandmitglieder mit ihren Berufen so aus-gelastet waren, dass sie keine Zeit für die Band mehr hatten.Wie ist dann SOBER TRUTH entstanden?Die Gruppe existierte schon. Ich hatte gehört, dass sie einenSänger suchten und habe mich beworben. Schon nach eini-gen Proben war klar, wohin die musikalische Richtung gehensollte. Den Namen habe ich vorgeschlagen und klar war,dass wir viel live spielen wollten. Als reine „Hobbyband“sehe ich sie nicht, auch wenn ich einem Beruf nachgehe.Den Rest meiner Zeit widme ich der Band.Dazu gehört auch die Booking-Agentur „Taktart Booking“.Ich habe diese Agentur gegründet, weil ich SOBER TRUTHKonzerte vermitteln wollte und dachte, unter dem Nameneiner Agentur wäre das leichter. Das lief dann so gut, dassich 2008 angefangen habe, auch andere Bands/Konzerte zuveranstalten. Ein weiteres Konzept sind „Austauschgigs“.Das heißt, wir holen eine Band aus dem Umland, die hierspielt und sie organisiert dafür einen Gig in ihrer Region, wowir dabei sind. Ein Mal im Jahr findet ein Festival statt und

Von SOBER TRUTH erscheint jetzt eine Neuauflage der„Outta Hell“ CD (2009) mit vier neuen Songs.Ja. 2009 ist die Original Version herausgekommen. Die ersteAuflage (1000 St.) ist komplett ausverkauft. Deshalb gibt eseine Neuauflage. Wir haben sie über unsere Homepage, eini-ge Shops verkauft, aber vor allem bei unseren Konzerten. ImRuhrpott sind die meisten verkauft worden. Die Neuauflagegibt es auch über den Twilight Vertrieb, wir hoffen daher aufnoch größere Verkaufschancen. An der nächsten CD arbeitenwir auch schon, es existieren bis jetzt zwölf neue Nummern.Es sollen im Endeffekt 20 Lieder werden, damit wir eine Aus-wahl haben. Wir wollen diesmal eine richtig amtliche Pro-duktion fahren, im März/April werden wir ins Studio gehen.Im Herbst 2012 ist der Release.Du hast aber auch noch einen interessanten Beruf.Ja. Ich arbeite für eine soziale Einrichtung, in der ich schwererziehbare Jugendliche zu Verkäufern ausbilde. Der Vorteildieser Stelle ist, dass ich diesen Job gut mit der Arbeit für dieBand vereinbaren kann.Was findet als nächstes statt?Für SOBER TRUTH findet etwas Tolles statt, im Dezemberspielen wir mit ORDEN OGAN und BRAINSTORM in Witten.(3.12.) Im März gibt es Konzerte mit CONTRADICTION.In Troisdorf läuft die „Bauhaus live“ Konzertreihe, in demortsansässigen Jugendzentrum. Dort treten junge Acts auf,die hier ihre ersten Live Erfahrungen sammeln können(bewerben unter wwwtaktartbooking.de). Das findet einmalim Monat statt, jeden zweten Freitag. Dazu zählt auch derBandcontest (erster Preis: eine professionelle Aufnahme inFreijo´s Studio).Weitere Aktivitäten findet ihr für SOBER TRUTH in der Home-page (www.sobertruth.de). Im nächsten Jahr werden wir dieKonzerte in unserer Region kürzen und weiter reisen.

J.B.

es gibt einen Bandcontest für junge Acts im „Bauers“ inTroisdorf.Dazu gibt es auch noch eine eigene Plattenfirma.Letztes Jahr haben wir das Label „Brett Hard Records“gegründet. Bisher haben wir fünf Bands unter Vertrag. Wirsind offiziell angemeldet und arbeiten mit dem Twilight Ver-trieb zusammen. Die CD´s sind überall erhältlich, z.B. Ama-zon, EMP, wichtige Handelsketten. Dazu werden die Produk-te im Legacy Magazin beworben.Bisher sind dabei: SCUM aus Köln (Death Metal), LEVIATAN ,SOBER TRUTH natürlich, ARISE, KALIBER X (Thorstens Zweit-band, eher im Rockbereich angesiedelt)Der ehemalige NEKTRA Sänger Freijo betreibt in Hennefein Studio.Ja, das „Big Easy Studio“. Wir haben dort produziert, LEVIAT-HAN, THE GATE und viele andere. Durch seine Tätigkeit alsStudiobetreiber hatte er keine Zeit mehr, bei NEKTRA zu sin-gen, deshalb existiert die Gruppe nicht mehr. Er ist gut aus-gelastet. Das Studio wird demnächst erweitert.

Thorsten Schramm Harmonie LiveHarmonie Live

HARMONIE · 53121 BONN ENDENICH · FRONGASSE 28-30 · TEL: 0228 - 614042TICKETS über BONNTICKET unter 0180 - 5001812 oder WWW.HARMONIE-BONN.DE

THE QUEEN KINGSFr 18. Nov. 20:00 h

von November-Februar

FOGGY MOUNTAIN ROCKERSSa 19. Nov. 19:30 h

DON ROSS & BROOKE MILLERDo 24. Nov. 20:00 h

BLUES CULTUREFr 25. Nov. 20:00 h

BLUEGRASS & AMERICANA MUSICFr 09. Dez. 19:30 h

THE SLAPSTICKERSMi 21. Dez. 20:00 h

GÖTZ WIDMANNDo 22. Dez. 20:00 h

PILI PILIMi 18. Jan. 20:00 h

HAMBURG BLUES BANDDo 19. Jan. 20:00 h

THE PATH OF GENESISFr 20. Jan. 20:00 h

DEADMANDi 07. Feb. 20:00 h

BOUNCEFr 10. Feb. 20:00 h

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Musikladen Toth Auf dem Hügelchen 9, 56626 Andernach

Öffnungszeiten: Mo-Fr. 9.00-19.00 Uhr, Sa. 9.00-14.00 Uhr

„Das war von 1968-1973. Mein Job war es, den Kontakt zu den Plattenläden aufzubauen, zu pflegenund die Bestellungen entgegenzunehmen und auszuliefern. Das war im Raum Koblenz/Frankfurt.Dadurch habe ich viele Kontakte geknüpft. Mir fiel auf, dass es hier im Bereich Andernach/Koblenz garkeine Läden gab. Als mir günstig dieser Laden angeboten wurde, habe ich den Schritt in die Selbst-ständigkeit gewagt. Nach mir kamen dann in Neuwied Die Rille und in Koblenz das ELPI.Der Laden befindet sich in der Nähe des Markts, auf einem Platz, den man durch eine Passageerreicht. Was bietet ihr alles im Laden an, habt ihr ein Spezialgebiet?Wir haben von Anfang an sämtliche Musiksparten abgedeckt, von Klassik, Pop, Rock, Metal, Jazz, Folk,Blues, Country, Film Musik und vor allem: Deutsch. Außerdem kann man bei uns Konzerttickets kaufen,natürlich auch für die Konzerte im Juz Andernach. Dazu gibt es noch ein größeres Fach mit LP‘s, allesNeuware.Die Preise sind normal. Wenn etwas fehlt, kann es Herr Toth besorgen. Natürlich gibt es auch allekostenlosen Rock Magazine, z.B. auch das Rock Times. Wie sehen Sie die Zukunft?Das ist schwierig, man kann heute nicht mal für zwei Jahre Voraussagen machen. Wenn das mit demInternet und der Brennerei so weiter geht, wird es in fünf Jahren keine CD-Shops mehr geben.Hoffen wir das nicht. Diesen Laden kann man absolut empfehlen.

J. B.

Im schönen Rheinstädtchen Andernach gibt es neben dem Jugendzentrum Andernach (das wireuch in der nächsten Ausgabe ausführlich vorstellen möchten, sie feiern dann ihr 40-jährigesBestehen), wo viele tolle Rock Konzerte stattfinden, der Rock-Kneipe V 8, auch den kultigen CDShop Musikladen Toth. Diesen im Herzen der Fußgängerzone gelegenen Laden wollen wir euch hiervorstellen.

Sie gehören inzwischen zur aussterbenden Gattung ihrer Branche,den reinen CD-Shops (mit DVD/LP, teilweise Ticketverkauf). Wo frü-her in jeder größeren Stadt zwei bis drei davon existierten, sind esoft nur noch einer oder gar keiner (in Bonn Mr.Music). Ihren Platzhaben große Ketten wie Saturn, Karstadt , Expert, Müller MediaMarkt oder ProMarkt eingenommen.In Andernach ist das seit 1974 „Der Musikladen“ vom Ehepaar Toth.Michael Toth hat früher als Vertriebs-/Gebietsleiter für CBS (heuteSony/BMG) gearbeitet.

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Ich komme aus der Veranstaltungsbranche, ich habe Mit-telaltermärkte und Stadtfeste organisiert. Dann ist einebefreundete Gruppe LYRIEL (Gummersbach/Köln) an unsherangetreten, die kein Label gefunden hatten undanfragten, ob wir nicht zusammen ihre CD herausbringenkönnten. Daraus ist das Label Black Bards entstanden(2004). Zunächst haben wir Acts aus der Region gesignedwie MINDCRIME aus Bergisch Gladbach.Wie sah euer Konzept für das Label aus?Zunächst sollte nur die LYRIEL CD in Deutschland erschei-nen. Doch nach und nach ist die Firma gewachsen, auchmit besseren Vertriebsstrukturen im Ausland. Ich habe dasdamals noch nebenbei als Hobby gemacht, es hat sichaber nach und nach zum Beruf entwickelt.Was gehört alles zur Firma?Zunächst das Plattenlabel, dann die Booking-Agentur, wowir nicht nur unsere Bands vermitteln (z. B. TUNDRA,WOLFCHANT, BLACK MESSIAH). Es gibt einen Verlag. Wirveranstalten selber Konzerte und für einige Acts haben wirdas Management übernommen. Zurzeit sind wir drei festeLeute und viele Helfer.Wie viele Bands habt ihr für das Label unter Vertraggenommen? Nach welchen Kriterien wählt ihr die Grup-pen aus?Es sind fünfzehn. Wir haben angefangen mit Gothic undFolkmetal. Klar, am Anfang geht es auch nach dem eige-nen Geschmack, doch um als Plattenfirma zu funktionie-ren, muss man sich daran orientieren, was der Markt/Fanhaben möchte. Ich würde aber keinen Act verpflichten,hinter dem ich nicht stehe. Ich mag z. B. kein Metalcore,

daher gibt es auch keine Bands dieses Genres aufdem Label. Wir stehen für Pagan, Viking, Folk, Mittel-alter, Powermetal und seit neustem Sleaze/MelodicRock.Am Valhalla (nicht zu verwechseln mit dem KölnerHeavy Metal Pub, hier handelt es sich um einRestaurant, wo Hard Rock/Mittelaltermusik gespieltwird und ab und zu auch eine Band auftritt) warstdu auch beteiligt.Ja, das existiert noch. Im Dachgeschoss befindet sichunser Büro. Den Laden habe ich vor zehn Jahren mitgegründet, mache ich aber aus Zeitmangel nichtmehr. Er hat sich als Treffpunkt für Metaller, Mittelal-ter/Gothic-Fans im Oberbergischen entwickelt. EinRestaurant gibt es auch, man kann gut und günstigessen. Alle ein bis zwei Wochen finden Livekonzertestatt.

Was veranstaltet ihr als nächste Konzerte?Es wird eine Neuauflage des „Shout It Out Loud Festival“geben (Glam+Sleaze Bands), einige Bands sind schonbestätigt, z.B. CRASHD ET, HOLLYWOOD BURNOUT, CRAZYLICKS, HARDCORE SUPERSTAR. Am Headliner arbeiten wirnoch (10.03.2012). Dann gibt es das „Black Troll Festi-val“, das immer in Juni in Bornstedt auf der Schweinsburgstattfindet (in Sachsen-Anhalt) und an zwei Tagen stattfin-det (Viking, Pagan, Mittelalter). Das Pedant dazu ist imNovember das „Black Troll Winterfest“, das in Mülheim ander Ruhr in der RWE Halle stattfindet (dieses Jahr z.B. mitIMMORTAL/PRIMORTAL). Im Januar 2012 agieren wir alsörtlicher Veranstalter eines Konzertes der GRANDMAGNUS/BULLET Tour in Andernach, JUZ. Last but notleast gibt es im Dezember ein Konzert mit den DEATH-STARS in Bochum (Zeche) / www.black-bards.de

Wie schon im Business-Talk mit Thorsten Schramm vonSOBER TRUTH wollen wir euch in diesem Bericht einenMann und sein Plattenlabel + Tour Agentur vorstellen,der hier in der Szene aktiv ist (Gummersbach) und dasschon seit einigen Jahren. Sein Spezialgebiet istPagan/Mittelaltermetal. Die Firma veranstaltet großeKonzerte („Shout It Out Loud Festival“, „Black BardsWinterfest"etc.). Hier findet ihr für die nächsten Konzer-te Vorschauen und ihr erfahrt alles Wissenswerte überDirk Zimmermann und sein Label.

DI R K Z I M M E R M A N N

DEATHSTARS, THE OTHER, LEICHENWETTER3.12. Bochum Zeche, Begin: 18.00 Uhr

Im Dezember zieht am 3.12. ab 18.00 Uhr die wohl dunkelste Wolke am Goth/Glam Rock Himmel inder Zeche Bochum auf. Die DEATHSTARS aus Schweden geben sich die Ehre und begeistern die dunk-le Szene mit harten und sterilen Gitarrensounds. Wer diese Band kennt, weiß was ihm blüht! Komplet-tiert wird der schaurige Abend durch die Unterstützung der Kölner Horrorpunks von THE OTHER, wel-che bekannt sind für ihr extravagantes und Angst einflößendes Auftreten. Eröffnet wird das Massakervon der Band LEICHENWETTER, die durch schaurige Texte und inhumane Erscheinung den Markt dermakaberen Musikdarbietungen erobert haben.

KonzertvorschauGRAND MAGNUS, BULLET, VANDERBUYST, STEELWING, SKULL FIST

13.01.2012 Andernach JUZ, Begin: 18.00 Uhr

Ist schon wieder „Swordbrothers Festival“? Nein, hier folgt im Januar die erste Headliner-Tour derDoomer GRAND MAGNUS. Doch das machen sie nicht alleine, sie bringen mit den schwedischenACCEPT-Jüngern BULLET, den Senkrechtstartern der Hardrockszene den Holländern VANDERBUYST,STEELWING und der Speed Metal Band SKULL FIST aus Kanada ein illusteres Line-up mit. Dieses tolleLine-up sollte kein „true Metal“ Fan verpassen.

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WARBRINGER, CHTONIC,LAST ONE DYING13.12. Köln, Essigfabrik

Beginn: 19.30 UhrTicket: 18 Euro (+Gebühr) · www.pr-concerts.de

Die schwedischen Melodic Deathmetal-Superstars ARCH ENEMYgeben sich im Dezember die Ehre, um auf dieser Deutschland-Tourihre neue CD „Khaos Legions“ vorzustellen. Dabei führt sie ein Gignach Köln in die Essigfabrik, der Heimatstadt ihrer Sängerin Ange-la Grassow. Das besondere an diesem Gig ist, dass sie ihn für einegeplante DVD filmen.ARCH ENEMY wurden 1996 von Michael und Christopher Amott(git.) gegründet, als sich ihre Band CARCASS (inzwischen gab esda auch eine Renunion) auflöste. In Sänger Johan Liiva und Drum-mer Daniel Erlandson (ex IN FLAMES) und wechselnden Bassistenfanden sie die geeigneten Musiker (erst 1999 ist mit Sharlee DiAngelo ex MERCIFUL FATE ein fester Bassist eingestiegen). IhreMusik war klar definiert, feinster Schweden-Death Metal in derTradition von CARCASS, IN FLAMES und ENTOMBED. Der Erfolgstellte sich schnell ein. Nach drei Alben ist Sänger Johan ausge-stiegen, um Projekte/Bands zu gründen, wo er sich künstlerischbesser einbringen kann. Zur Überraschung vieler Fans wurde ervon der Kölner Death Metal-Sängerin Angela Grassow ersetzt, dieMichael Amott bei einem Interview kennenlernte und ihm einDemotape von ihrer damaligen Band übergab und mit brutalemGesang überzeugen konnte. Ihre Stimme hört sich fast wie dieeines Mannes an und erinnert etwas an Sabina Classen (HOLYMOSES). Ihr neues Werk ist ihr bisher melodischstes und variabel-stes und bekam in der Presse und von den Fans gute Kritiken.Drei Supports machen den Abend rund: WARBRINGER („Old SchoolThrash Metal aus Kalifornien), CHTONIC (Black Metal der MarkeCRADLE OF FILTH aus Asien) und LAST ONE DYING (Metalcore ausKöln!)Also Fans der härteren Gangart, hier bekommt ihr für einen abso-lut fairen Preis vier tolle Bands zu sehen.

J.B.

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Marco, unser Schlagzeuger, hat in seinen früherenBands Heavy Metal und Blues gespielt. Alex, unserBassist, ist ein Jugendfreund, mit dem ich mit vier-zehn Jahren meine erste Coverband gegründethabe. Da war auch „Stairway To Heaven“ im Reper-toire. In den frühen 90er Jahren fingen wir an eige-ne Songs zu schreiben, beeinflusst von der Grunge-Welle. Wen das interessiert, der kann sich im Inter-net etwas anschauen (www.myspace.com/verdan-cy). Diese Band löste sich einige Jahre später aufund ich bin eine Weile mit der Akustikgitarre aufge-treten, natürlich wieder Coversongs. Bald bekam ichwieder Lust auf „richtigen“ Rock´n´Roll und eineBand. In der Zeit lernte ich Marco kennen, der dasselbe wie ich wollte. Unsere beider Lieblingsgruppeist LED ZEPPELIN. Ich dachte aber nicht im Traumdaran, das wirklich auszuprobieren. Wir wusstenbeide nicht, ob das nur ansatzweise annehmbarklingen würde. Doch als wir es im Proberaum aus-probierten, waren wir positiv überrascht, wie gut dasResultat klang. Da wir keinen Bassisten fanden, kammir die Idee, Alex zu kontaktieren. Dass er das Mate-rial spielen konnte, war mir klar. Er sagte direkt zu.Ihr habt dann CUSTARD PIES gegründet.Ja. Das ist ein Song von ihnen, was genau RobertPlant damit meint, möchte ich hier nicht übersetzen(lacht). Wir haben die Band gegründet, weil aus mei-ner subjektiven Sicht war LED ZEPPELIN einfach,alle möglichen musikalischen Kriterien betrachtetwie Komposition, Vielseitigkeit, Ausdrucksstärke, Vir-tuosität, die beste Band der Welt.Ihr unterscheidet euch von den meisten anderenTributebands von LED ZEPPELIN, du spielst Gitarreund singst. War das von vorneherein geplant oderhattet ihr keinen Sänger/Gitarrist gefunden? Istdas schwierig oder habt ihr die Stücke so arran-giert, dass es passt?Wir hatten anfangs einen Gitarristen in der Band,müssten uns aber aus verschiedenen Gründen nacheinem Jahr von ihm trennen. In dieser Zeit habe ichnur gesungen und so war der eigentliche Plan. Es

war nie geplant, dass ichdie Gitarre übernehmensollte. Leider haben wirtrotz einiger Bewerberkeinen geeignetenGitarristen gefunden.Ich habe dann

ersatzweise die Gitarre übernommen und das klappte so gut, dass wir es dabei beließen. Im Grunde istdas nicht schwieriger zu arrangieren, als wenn wir zu viert auf der Bühne stehenwürden. Das einzige Problem sind die Keyboards, die bei einigen Stückenzu hören sind. Da mussten wir Samples verwen-den, was nicht optimal ist.Ist es schwer, den LED ZEPPELIN Soundzu erreichen und eine Setlist zu erstel-len? Wie viele ZEP-Songs beherrschtihr?Im Grunde muss man sich nur schlaumachen, was an Equipment benutztwurde. Dann kann man versuchen, sichdem anzunähern. Haargenau kriegt mandas nicht hin. Eine perfekte Setlist zu erstel-len ist in der Tat schwer, weil man selten weiß,welche Songs man streichen soll, bevor das Programm zu langwird. Wir haben ca. 45 Songs zur Auswahl, von denen wir ca. dieHälfte pro Konzert spielen.Versucht ihr den LED ZEPPELIN-Sound exakt zu kopieren oderbringt ihr auch ine eigene Note in die Songs?Wir versuchen schon, alles originalgetreu wiederzugeben. Es gibtjedoch unzählige Liveaufnahmen von ZEP, wo sie improvisieren, dagibt es einige Auswahl. Ich gehöre wohl in der Band zu den Perfek-tionisten, der exakt alles so wie es ist nachmachen möchte. Marcound Alex lassen sich mehr Freiräume, was aber auch gut ist. Sonstwurden wir verkrampfen und uns ständig streiten.Was ist für dich schwerer, Gitarre wie Jimmy Page zu spielen oderso zu singen wie Robert Plant?Das ist wohl die schwerste Frage. Rhythmusgitarre spiele ich nahezublind. Ich glaube, ich bin gesanglich an Plant näher dran als vom stili-stischen Gitarrensound an Page. Es gibt einige Passagen in ihren Lie-dern, die sind extrem schwer zu singen. Genauso verhält es sich mitden Gitarrensounds.Spielt ihr noch in anderen Bands?Alex nicht. Marco hat noch zwei weitere Gruppen, eine Blues-Band undeine Rory Gallagher-Tributetruppe (BRUTE, FORCE AND IGNORANCE).Ich spiele noch in zwei Akustik-Coverduos.Am 13.01.2012 könnt ihr diese tolle Band zum alljährlichen Kon-zert in der Harmonie erleben. Lasst euch diesen Leckerbissennicht entgehen. LED ZEPPELIN Tribute Acts gibt es viele,aber nur eine CUSTARD PIES! J.B.

LED ZEPPELIN Tribute-Acts gibt es viele, aber CUSTARD PIES aus Münstersind etwas besonderes. Nicht nur, dass Gitarrist Pascal singt und Gitarrespielt, auch Bassist Alex und Drummer Marco gehören zu den Meistern ihresFaches. Wenn man die Augen schließt, meint man fast die Originale zuhören. Natürlich spielen sie alle Hits („Whole Lotta Love“, „Stairway To Hea-ven“, „Dazed And Confused“), aber auch die eine oder andere nicht sobekannte Nummer gehört zu ihrem zweistündigen Programm. Im Januar istes wieder so weit, am 13.1.2012 zelebrieren sie ihr jährliches Konzert in derHarmonie zu Bonn. Wir wollen euch die Jungs einmal vorstellen. Pascalbeantwortet die Fragen.

Die Gruppe wurde 1977 in Südlondon von Gitarrist Den-nis Greaves gegründet. Zur Hochzeit des Punks bautensie sich eine treue Anhängerschaft in der LondonerKlubszene auf. In Mark Feltham (voc.,harp.) Pete Clark(bs.) und Kenny Bradley (dr.) fand er geeignete Musiker. „Ich erinnere mich, dass alle meine Freunde in der Schu-le in Punkbands mitwirkten und mich für verrückt erklär-ten, dass ich ausgerechnet eine Bluesband gründen woll-te. Ich bin durch zwei Onkel an diese Musik geraten, siespielten mir ständig ihre Lieblingsscheiben vor. Dazukam, dass ich Punkmusik und den Look der Punks über-haupt nicht mochte. Mir gefiel auch die Art, wie Bluesmu-siker Gitarre spielten.Siehst du die Band in der Tradition von Gruppen wie DR.FEELGOOD, RORY GALLAGHER, JOHN MAYALL+BLUES-BREAKERS, YARDBIRDS?Das kann man so sagen. Die Bands, die du in deinerFrage erwähnt hast, gehören definitiv dazu. Wir waren vonder Musikszene in London beeinflusst.1979 lernten sie den ehemaligen Musiker MickyModern kennen, der ihnen anbot, das Management zuübernehmen. Von ihm stammte auch die Idee, denNamen zu ändern. Sie einigten sich auf NINE BELOWZERO, nach dem gleichnamigen Song des Bluesgitarri-

sten Sonny Boy Williamson II.1980 war es dann soweit, sie veröffentlichten eineEP „Pack Fair And Square“ und ihr erstes Album„Live At The Marquee“. Warum gerade ein LiveAlbum als erstes Release ? (Die EP war mehr einDemo, das es nur bei Konzerten zu kaufen gab unddas längst vergriffen ist)Wir fühlten uns noch nicht reif für eine Studioaufnah-me. Wir wollten die Energie eines Liveauftritts festhal-ten. NINE BELOW ZERO ist bis auf den heutigen Tageine Liveband. Auf der Bühne sind wir am besten.Von den Kritikern wurde die LP begeistert aufge-nommen: „Ein beeindruckendes Bluesrock-Set, dasdie Energie der frühen ROLLING STONES-Auftrittewieder in Erinnerung ruft.“ 1982 erschien ihr erstesStudio Album „Third Degree“, das sie mit Tourneenals Support für die KINKS und THE WHO promoteten.Wie sieht es bei euch aus, schreibt ihr alle eureSongs selber oder zockt ihr auch Coverversionen?Das ist unterschiedlich. Ich komponiere selber Stük-ke, aber auch gerne mit anderen Musikern. Hier kannman verschiedene Ideen zu guten Songs zusammen-fassen. Ich spiele aber auch gerne Coverversionen,die wir dann in unserem typischen Stil darbieten.

Wie seht ihr eure Studioalben?Wir haben uns über die Jahre gesteigert und sind alsMusiker besser geworden. Jede Platte reflektiert die Zeit,in der sie entstanden ist. Bei uns gab es nie Stillstand, wirhaben uns immer weiterentwickelt.Wie wichtig ist dein Sänger/Harpspieler Mark Felthamfür die Band?Mark und ich sind nun seit 35 Jahren zusammen in einerBand. Als wir uns das erste Mal im Proberaum getroffenhaben, war direkt klar, dass sein Mundharmonikaspielnicht nur sporadisch auftauchen sollte, sondern als einprägendes Element. Gerade das beschert uns einen ein-zigartigen Sound. Zusammen mit seiner Stimme hilft esuns, unserer Musik viele verschiedene Facetten zu verlei-hen und die Songs interessanter zu gestalten. Unserentypischen Sound würde ich übrigens als roh, powervollund harmonisch bezeichnen.Betreibt ihr immer noch eure eigene Plattenfirma ZedRecords?Ja. Wir haben hier die volle Kontrolle über unsere Musik.Niemand redet uns rein oder übt Druck aus. Ich denke,gerade durch die eigene Firma existiert die Band noch.2012 wir eine neue CD von uns erscheinen und ein „BestOf“ Album.Doch zunächst folgt im Januar die Tour, nicht verges-sen: 26.01.2012 Bonn Harmonie. J.B.

Konzert-Tipp:13.01.2012

Harmonie , Bonn

Die englische Bluesband NINE BELOWZERO existiert mit einer siebenjährigenUnterbrechung seit 1977 (damals nochunter dem Namen Stan´s Blues Band).Sie gelten als eine der besten engli-schen Acts ihres Genres. 2012 wirdeiniges bei der Band um Gitarrist Den-nis Greaves und Sänger/HarpspielerMark Feltham passieren, u. a. ist einneues Album geplant. Am 26.01.2012werden sie nach längerer Pause auchwieder die Bonner Harmonie beehren.Dennis beantwortet nun einige Fragenaus ihrer Karriere.

Konzert-Tipp: 26.01. Harmonie , Bonn

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TRACER-Spaces In Between (Mascot Records)Lange habe ich nicht mehr so ein spannendes undinnovatives Album von einer „Newcomer“-Bandgehört. TRACER aus Adelaide/Südaustralien könn-ten hier in die Fußstapfen von WOLFMOTHER,BLACK STONE CHERRY, KYUSS oder THE ANSWERtreten. Sie mischen Grunge, Stoner Rock mit 70erAttitüde und bauen ihren Klang auf einem rohenerdigen Sound auf. Die drei Jungs rocken sichdurch zwölf Songs, von denen „Too Much“ und derTitelsong als Hits hervorstechen. Die CD bleibtauch nach dem zehnten Durchlauf spannend, manentdeckt immer wieder kleine, feine Melodien undtolle Solos. Wenn die Jungs ihren Weg konsequentdurchziehen, werden wir noch viel von ihnen hören(und sie nicht ein enttäuschendes Album wiezuletzt BLACK STONE CHERRY veröffentlichen).J.B.

GEORGE THOROGOOD+THE DESTROYERS-2120South Michigan Ave. (EMI)Er hat nichts verlernt. Der Meister des BluesRock´n´Roll GEORGE THOROGOOD und seine famo-se Band aus Chicago setzen hier dem legendärenLabel Chess ein Denkmal. Elf der dreizehn Stücksind Coverversionen, die aber wie seine eigenenNummern klingen, wenn George sie spielt (ähnlichwie bei BONNAMASSA) ,sei es Chuck Berry, BoDiddley, Muddy Waters oder Howlin´Wolf, beiGeorge rockt/ „bluest“ alles (z. B. „Let It Rock“).Das ganze verpackt er in einen erdigen Sound undals i-Tüpfelchen wirken noch Buddy Guy undCharlie Musselwhite mit. Ein Blues-Rock-Gour-met-Happen. J.B.

GALAHAD-Incredible (Eigenvertrieb)Unsere Mittelalter/Folkrock-Freunde GALAHAD ausDinslaken haben nach fünf Jahren endlich wiedereine CD herausgebracht. Die sieben Musiker umMainman Paul Jost verfolgen den Weg der letztenPlatte weiter, ruhige Folk/Mittelalternummern, dievon Paul´s Flötenspiel und Tina Schreiber´s schö-ner Stimme getragen werden. Hier ist auch einkleiner Kritikpunkt, ein bis drei schnellere Tanzlie-der hätten für etwas mehr Abwechslung gesorgt.Ansonsten eine schöne CD, die man am bestenentspannt auf dem Sofa hören sollte, um sie rich-tig zu genießen. Bestellen könnt ihr diese Scheibeunter www.galahad.de. J.B.

ROBIN TROWER-The Playful Heart (Repertroit Records)Er ist eine Ikone des Blues (Rock). Der 63-jährigeROBIN TROWER beweist auch bei seiner neuenCD, dass er es noch kann. Im Gegensatz zu vielenKollegen wie Bonnamassa, West oder Thorogoodspielt er noch ursprünglichen Blues, der nichtunbedingt hart rocken muss. Ich würde ihn mitSNOWY WHITE vergleichen. Wo andere Blueser einRiffgewitter aufziehen, schüttelt Robin die Solo´slocker aus dem Ärmel. Hier dominieren schöneMelodien, die den zumeist im Midtempo gehalte-nen Songs den nötigen Drive geben (z.B. DontLook Back“, Find Me“ oder der Titelsong). Zweikleine Kritikpunkte, wie bei Snowy ist der Gesang

+ + + N e u e C D ’s & D V D ’s + + + N e u e C D ’s & D V D ’s + + +nicht immer überzeugend und etwas fetziger hättees schon sein können. Ansonsten eine CD, die injede ordentliche Sammlung eines Bluesfansgehört. J.B.Konzert Tipp: 25.03.2012 Bonn, Harmonie

JULIA NEIGEL -Neigelneu (Universal)Nach 13 Jahren folgt hier Julia´s musikalischesComeback, ihr erstes Album mit einer Band seit1998, das wieder in den Pop/Rock-Bereich ten-diert (siehe Interview). Sie hat es nicht verlernt.Julia gehört immer noch zu den besten deutschenRock/Pop/Soul-Sängerinnen. Leider ist das Song-material nicht so stark wie z.B. auf „Sehnsucht“(1994), ich hätte mir mehr rockige Titel gewünschtals „Teufel“ oder „Es Kommt Zurück“. Dafür findetman viele schöne Midtempo Lieder („Wir SindFrei“) oder Balladen („Froh, Dass Es Dich Gibt“).Von Edo Zanki gut produziert, mit einer tollen Bandeingespielt, sollte sich der JULIA NEIGEL-Fan dieCD zulegen, der Rest kann erst mal hören. Freuenwir uns auf ihre Konzerte! J.B.Konzert Tipp: 7.01.2012 Bonn, Harmonie

PERSPEKTIVE -Realign (Eigenvertrieb)Die vier Jungs von der Nu/Alternativ Metal BandPERSPECTIVE (Stephan Bach-voc., Thomas Kro-nenberg-git., Milan Schlegel-bs., Likas Lehmann-dr.) sind in Bonn keine Unbekannten mehr. BeimPopmotor-Wettbewerb sind sie Zweite gewordenund auf dem Museumsplatz haben sie auch schongespielt. Nun ist ihr neuestes Demo herausgekom-men und die längere Wartezeit hat sich gelohnt.Die sechs6 Tracks sprudeln sehr abwechslungs-reich durch die Boxen. Natürlich merkt man, dassdie RED HOT CHILLI PEPPERS und SYSTEM OF ADOWN zu ihren Einflüssen gehören. Doch wer aufdieser gut produzierten CD, solch tolle Songs wie„Waves And Hurricanes“ oder „Under FriendlyFire“ komponiert, der darf seine Idole zitieren. DieCD erhaltet ihr für 6,-- EUR bei MrMusic oder unterwww.perspektive.de. J.B.

SKAGB-Blendend (Eigenvertrieb)Neben den SLAPSTICKERS sind die SKAGB Bonn´sbeste Ska-Band (was sie u.a. auch auf der Rhein-kultur bewiesen haben). Die Mannen um LinusVolz (voc., git., Hauptkomponist) haben nun eineneue CD herausgebracht mit 10 flotten Liedern,die direkt ins Bein gehen. Dazu enthalten ihreStücke noch witzige Texte, z.B. „Deutsche Bahn“(da sprechen sie einem aus der Seele) oder „Apri-kosenlied“. Sehr stark kommt auch die vierköpfigeBläser-Selection herüber, die den Songs, nebendem Ska-Rhythmus von Gitarre/Bass, den nötigenDrive gibt und in tollen Solos glänzen. Eine CD, diegute Laune macht und allen Rockfans, die Ska-Musik mögen empfohlen werden kann. Erhältlichbei Mr. Music oder unter www.skagb.de. J.B.

SOBER TRUTH-Outta Hell (Brett Hard Records/Twilight)Unsere Freunde von SOBER TRUTH waren soerfolgreich, alle 1.000 Stück ihres letzten Albumssind verkauft. Deshalb gibt es hier eine Neuaufla-

ge mit vier neuen Tracks (auf denen der neueDrummer T.C.mitwirkt). Die Hennefer/BonnerThrash Metaller bleiben auch bei den neuen Songsihrem Stil treu, moderner Thrash Metal, der malhart, mal schleppender wiedergegeben wird, aberimmer auf hohem Niveau. Am besten hat mir„Painless“ gefallen. Klar, hier und da hört man ihreVorbilder heraus (SLAYER, SEPULTURA, IN FLA-MES), aber sie brauchen sich auch nicht hinteretablierten deutschen Thrash Metal Acts verstek-ken. Von dieser Band wird man noch viel hören.Erhältlich im Handel, Internet (www.sober-truth.de) J.B.

LANCE LOPEZ- Handmade Music (Mig Music)Der Wahl-Texaner Lance Lopez ist den Blues-Rock-Fans kein Unbekannter mehr. Seit 1998 seinDebütalbum erschienen ist, gilt er als neuer Sternunter den Bluesgitarristen. Sein Stil ist vergleich-bar mit Steve Ray Vaughn oder George Thorogood,wobei Lopez sowohl die harte als auch die gefühl-volle Schiene beherrscht. Sein neues Album istsicher sein bisher ausgereiftestes Werk, was auchan Produzent Jim Gaines (der schon mit Größenwie Vaughn, ZZ TOP oder SANTANA gearbeitet hat)liegt, der ihm einen maßgeschneiderten Soundzaubert. Anspieltipp: „Come Back Home“, „BlackCat Moan“, „Your Love“. Für Blues Rock Fans, dieAbwechslung lieben, ein Pflichtkauf. J.B.

MAITE KELLY- Das Volle Programm (Universal)Maite Kelly hat sich in den letzen Jahren von derKelly Familie und deren Musik abgenabelt. Dasbeweist sie jetzt auf ihrem neuen Album, das starkan Annett Louisans Sound und Texte erinnert. Mai-tes neuer Musikstil ist ein Mix aus Jazz, Swing,Chanson, Schlager, Pop und Bossa Nova („Conga“,„So Wie Man Tanzt So Liebt Man“, „Niemals Wie-der Nach Paris“). Dieses perfekt produzierteAlbum, mit vielen tollen Orchesterarrangementsversehene Werk steht Maite gut und zeigt ihrneues Selbstbewusstsein. Für die Fans desgenannten Stils; die alten Kelly-Fans sollten erstmal anchecken. J.B.

SINNER-One Bullet Left (A.F.M. Records/Soulfood)Die neue Scheibe von SINNER ist ein echtes HardRock Juwel geworden. Mastermind Mat Sinner(voc.,bs.) hat eine neue All Star Truppe (nebenChristoph Leim-git., sind das Rückkehrer AlexBeyrodt-git.auch aktiv bei PRIMAL FEAR/VOODOOCIRCLE, Alex Scholpp-git TARJA, Andre Hilgers-dr.RAGE) um sich gescharrt, die ein wahres Gitarren-feuer entfachen. Selten hat man die Jungs sorocken hören wie bei "One Bullet Left", "102Death" oder "Atomic Playboy" (Cover von SteveStevens) Doch es gibt auch moderate Töne, z.B."Back On Trail", das einen starken THIN LIZZYTouch aufweißt oder der Halbballade "RollingAway". Fazit: SINNER sind zurück und zwar stärkerden je. Gut das es solche begnadeten Hard RockBands aus Deutschland noch gibt. J.B.Konzert Tipp: 9.12. zusammen mit VOODOO CIRCLE, DOWNSPIRIT Andernach, Juz

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Konzert-Tipp: 07.01. Harmonie , Bonn

Sie zählt zu den bekanntesten deutschen Rocksängerinnen, die in Russland geborene und in Ludwigshafen aufgewachsene Julia Neigel.Ihr erster Hit hieß „Schatten An Der Wand“ (1987), damals firmierte sie noch als Jule Neigel Band. Doch 1999 war Schluss mit lustig. Siemusste ihre eigenen Bandmitglieder verklagen. Dieser Prozess hat sie acht Jahre ihrer Karriere gekostet. In der Zeit hat sie mit „Stimmemit Flügel“ (2006) ein wunderbares Unplugged-Programm aufgeführt. Doch nun startet sie ihr „großes“ Comeback mit neuer Band undneuer CD „Neigelneu“ (produziert von Edo Zanki). Auf Tour geht es auch, am 7.1.2012 beehrt sie die heiligen Hallen der Harmonie. Wirsprachen mit einer gut gelaunten Julia, die viel zu erzählen hatte.

Du bist in Russland geboren. Hast du noch Erinnerun-gen an Russland?Ja. Ich sehe mich aber als Deutsche. In Russland nannteman uns „Russlanddeutsche“. Meine Vorfahren sind inDeutschland geboren und nach Russland ausgewandert.Ich bin in Sibirien geboren (1966), wohnte aber nur dreJahre dort. Dann sind wir nach Ludwigshafen umgezogen.Das war nicht einfach, weil ich kein Deutsch konnte. Nachdem Ende des zweiten Weltkriegs durfte man nicht mehrDeutsch sprechen. Mein Großvater lebte in Ludwigshafen.Willy Brandt hatte erreicht, dass die Familien dieser Leuteaus Russland ausreisen durften und so kamen wir nachLudwigshafen, wo wir meinen Großvater wieder trafen(1971). 1998 habe ich meine alte Heimat besucht und warerstaunt, wie groß dieses Land ist. Du begegnest auf lan-gen Strecken keinem Menschen. Auch die ärmlichen Ver-hältnisse hast du als Kind nicht so miterlebt. Du erinnerstdich eher an Schlittenfahrten, Weihnachten und schöneZeiten. Doch jetzt wurde man mit eisiger Kälte undschwierigen Verhältnissen konfrontiert. Ich bin meinerMutter dankbar, dass sie uns von hier weggeholt hat.Kommen wir zur Musik. Wie fing das bei dir an, hat dichdie Szene in Mannheim/Ludwigshafen beeinflusst?Es gab damals noch nicht diese Musikszene in der Regi-on wie heute. Mich hat meine Mutter beeinflusst, die mirimmer wieder gesagt hat, dass ich Talenthabe. Als ich die Schule besuchte, gab esvorher Tests, damit man feststellen konnte,welche Talente ich habe. Ich war im musi-kalischen Bereich begabt und das wurdegefördert. Zunächst wurde ich in klassi-schen Bereich ausgebildet, wie so viele aufder Blockflöte (lacht). Als Zehnjährige habeich das erste Mal die BEATLES im Radiogehört. Ich war vollauf begeistert und habemir bald darauf die erste LP vom Taschen-geld gekauft. So kam ich zur Pop/Rockmu-sik. Ich habe in den folgenden Jahren fastalle Stile gehört von Rock bis Soul. Mit zwölfstand ich das erste Mal auf einer Bühne inmeiner Schule und habe gesungen. Daswar bei einer Punkband, es war nur laut undklang fürchterlich. Mit vierzehn gab eseinen neuen Versuch in einem Club namens Musikhalle inLudwigshafen. Dort habe ich vor 1.800 Zuschauern zweiBEATLES-Songs gesungen. Das kam hervorragend an undda wurde mir klar, dass ich Sängerin werden wollte.Wie verlief deine musikalische Karriere?Ich bin bei der Coverband STEALERS eingestiegen, ausder später die JULE NEIGEL BAND wurde.Wie ist dann das Konzept der JULE NEIGEL BAND mitdeutschen Texten entstanden? Bei der Coverband hastdu Englisch gesungen?Ja, das war Soulmusik mit englischen Texten. Doch schonbald wollten wir etwas Eigenes kreieren. Ich habe dannangefangen Texte zu schreiben und mir Melodien auszu-denken. Als ich aus Russland nach Deutschland kam,wollte ich schnellstens die Sprache lernen. Dabei habe ichgemerkt, dass Deutsch eine wunderschöne Sprache ist.Ich war verliebt in die Poesie der deutschen Sprache.Meine Englischkenntnisse waren in Ordnung, aber inDeutsch konnte ich mich besser ausdrücken.

nem Leben. Es gab nicht nur das Gerichtsverfahren,sondern auch einen privaten Vorfall. Ich habe das lie-ber selber erzählt, bevor in der Presse Unwahrheitengeschrieben werden. (Bild Zeitung)Der Prozess ging um einen der wichtigsten Punkte indem geschäftlichen Leben eines Musikers, es ging umUrheberrechte. Bei mir waren die Gegner keine Mana-ger, sondern mein Exfreund, eben Leute, denen ichvertraut hatte. Man hatte mir komplett etwas andereserzählt. Ich musste nun vor Gericht beweisen, dassmeine Songs von mir geschrieben waren. Zum Glücksind wir durch mit den Prozessen, außer einem.Gab es einen Zeitpunkt, wo du nicht mehr konntestund aufgeben wolltest?Ja, den gab es. Das war am Anfang. Die ersten zweiJahre waren hart. Man fängt an, sich selber Vorwürfezu machen. Doch irgendwann kam der Punkt, wo ichmeine Musik, die Fans und die Bühne vermisste.Du hast deshalb das Projekt „Stimme Mit Flügeln“

Die ersten Alben waren erfolgreich (z. B. der Hit„Schatten An Der Wand“) , aber ich hatte den Ein-druck, dass ihr noch den perfekten Stil gesuchthabt.Das kann man so sagen. Wie du weißt, habe ich nichtmehr so eine hohe Meinung von meiner damaligenBand. Ich denke, wenn ich solche Musiker, wie ich sieheute habe, schon damals an meiner Seite gehabthätte, wäre es schneller gegangen. Aber natürlichbraucht ein junger Künstler auch seine Zeit, um sichmusikalisch zu definieren.Deine beste Zeit war meiner Meinung nach zwi-schen 1994-1998 mit den Alben „Herzlich Willkom-men“, „Spinx“ und „Alles“, die eine rockigere, ero-tische Julia Neigel zeigen.Zu der Zeit hatte ich die Zügel in die Hand genommen,ich war jetzt selbstbewusst genug, um zu sagen, wasich wollte. Meine Grundstruktur in der Musik warimmer rockiger, mit Blues und Soul gemischt. Nur hat-ten wir diesen Stil bei den ersten Alben noch nichterreicht. Was nicht heißt, dass sie schlecht waren.Doch richtig zufrieden war ich erst mit der CD „Herz-lich Willkommen“.Leider kam es 1998 zu einem unschönen Rechts-streit mit ihrem Gitarristen, Exfreund AndreasSchmid Martelle.Das gehörte zu den schlimmsten Erfahrungen in mei-

gegründet (2006).Ja, damit ich wieder auftreten konnte. Die alten Songshabe ich nicht gesungen, weil ich meiner alten Band keinGeld in den Rachen werfen wollte (der Prozess war nochnicht beendet). Ich suchte einen Kompromiss und so istdieses Projekt entstanden. Ich musste lernen, mit nureiner Begleitung (Piano, Flügel) zwei bis drei Stunden aufder Bühne zu stehen und die Leute zu unterhalten. Daswar eine gute Lehrzeit, es hat Spaß gemacht. Ab und anmache ich heute noch solche Auftritte. Ich wollte eigent-lich kein Programm mehr mit Coverversionen bestreiten,aber hier passte das.Spielst du nun deine alten Songs wieder und hättest duauch weiterhin als Jule Neigel auftreten können?Ja. Ich überlegte, wie ich eigentlich zu dem SpitznamenJule gekommen bin und weil diese Erinnerungen nichtalle positiv waren, wollte ich ihn nicht mehr verwenden.Dazu kommt noch, dass Jule in Rheinland Pfalz ein Kin-dername ist. Für mich ist das ganze auch ein Neubeginn.Der darin gipfelte, dass sie neue Musiker für ihre Bandengagierte und mit Produzent Edo Zanki die neue CD„Neigelneu“ einspielte.Das ist mein erstes Album seit zehn Jahren und es zeigtnur einen Teil der Songs, die in dieser Zeit entstandensind. Natürlich klingen einige Nummern etwas ernster,weil ich zu dem Zeitpunkt schwere Zeiten durchgemachthabe. Zunächst habe ich mir in dem Zeitraum von 2002-2006 neue Musiker für meine Band gesucht. Ich habe mirzum ersten Mal selber Leute angehört. Die Jule NeigelBand ist ja zufällig entstanden. Für mich war diesmal

wichtig, dass sie charakterlich passten. Ichhabe mich mit ihnen im Studio meinesGitarristen getroffen und Demos aufgenom-men. Jörg ist auch Gitarrist bei Edo Zanki.Ich lernte Edo dann kennen. Wir verstandenuns auf Anhieb blendend, da wir einen ähn-lichen Musikgeschmack haben. Meine Boo-king-Agentur hatte die Idee, mich zusam-men mit Edo auf Tour zu schicken, was letz-tes Jahr erfolgreich lief. Da kam uns auchder Gedanke, dass Edo das Album produ-zieren sollte.Hattest du in diesem Fall nicht Angst, dassdie CD sich zu sehr nach dem Sound vonEdo Zankis Musik anhören könnte?Nein, das finde ich nicht. Die Soul-Elemen-te gab es ja schon immer in meiner Musik.Ich vermisse ein wenig die Rock Songs.

Komm zu den Livekonzerten und warte auf das nächsteAlbum. Ich finde aber Nummern wie „Teufel“ oder„Boheim“ gehen schon gut ab.Was können wir beim Konzert am 7.1. in der Harmonieerwarten?Es wird eine klassische Rock Show geben. Live klingt esfetziger als auf CD, die Band geht gut ab. Es gibt neue Lie-der und natürlich die alten Klassiker/Hits. Ihr werdet einemotivierte Julia erleben, die es kaum erwarten kann, wie-der auf der Bühne zu rocken! Weitere Projekte, die Julia in der Zukunft realisierenwird: Sie schreibt mit Hilfe eines Journalisten an ihrerBiographie. Es gibt eine Tour mit Ron Williams (Soul)und einer Bigband. Ein neues Album steht auch auf demPlan, ebenso ein Live-Album und DVD. Wie man sieht,Julia startet wieder richtig durch. Und vergesst nichtdas Konzert in der Harmonie am 7.1.2012 (Vorpro-gramm Haase+Band), dort wird Julia und ihre fantasti-sche neue Band zwei Stunden ihre großen Hits wie„Sehnsucht“, „Sphinx“ oder „Schatten An Der Wand“darbieten. J.B.

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