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Pflegeinformatik - Internationale Entwicklung Ulrich Schrader [email protected] http://www.ulrich-schrader.de

Pflegeinformatik - Internationale Entwicklung

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Einführung in die Pflegeinformatik - Internationale Entwicklung und sich daraus ergebende Aufgaben

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Pflegeinformatik - Internationale Entwicklung

Ulrich [email protected]://www.ulrich-schrader.de

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Ulrich Schrader, FH Frankfurt am Main – University of Applied Sciences

Unser Weg …

• Was ist Pflegeinformatik?

• Entwicklungen

• Aufgaben

• Szenario

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Statistics

...the most important science in the whole world

Florence NightingaleMitglied der Royal Society of Statistics

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„..., I have applied everywhere for information, but in scarcely an instance have I been able to obtain hospital records fit for any purposes of comparison … If wisely used, these improved statistics would tell us more of the relative value of particular operations and modes of treatment than we have means of ascertaining at present?“

Florence Nightingale, Notes on Hospitals, London: Longman, Green, Roberts, Longman, and Green, 1863

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William Goossen, 1996

Pflegeinformatik ist ...

...ein wissenschaftliches, multidisziplinäres Fach, in dem analysiert, formalisiert und modelliert wird,

– wie Pflegekräfte Daten sammeln und handhaben,

– wie sie Daten zu Informationen und Wissen verarbeiten,

– wie auf Wissen basierte Entscheidungen getroffen werden und darauf die Versorgung des Patienten aufgebaut wird,

– wie sie empirische und aus der Erfahrung gewonnene Kenntnisse gebrauchen, um den Bereich der professionellen Pflege zu erweitern und die Qualität zu verbessern.

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Schwerpunkte pflegeinformatischer Forschung sind ... (1)

• Motive für den Einsatz von Informationstechnologie

• Analysieren, Formalisieren und Modellieren der Informationsverarbeitung der Pflegenden und des Pflegewissens für alle Bereiche der pflegerischen Praxis:– Patienten-/Klientenversorgung

– Pflegemanagement

– Pflegeausbildung

– und Pflegeforschungnach William Goossen, 1996

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Schwerpunkte pflegeinformatischer Forschung sind ... (2)

• Untersuchung der Abhängigkeiten, Voraussetzungen, Elemente, Modelle und Prozesse, um Informations- und Kommunikationssysteme für die Pflegepraxis zu entwerfen, zu implementieren und auf ihre Effektivität und Effizienz hin zu erproben

• Untersuchung der Auswirkungen des Einsatzes auf die Pflegepraxis

nach William Goossen, 1996

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EntwicklungenDriving Forces

• Demographische Entwicklung→ Kostendruck→ Mangel an ausgebildeten Pflegekräften

• Qualitätsverbesserung→ Integrative Versorgung→ Elektronische Gesundheitsakte/-karte→ Patientensicherheit

• Wissenschaftlich fundierte Pflege → Evidenz-basierte Versorgung

• Informationsgesellschaft

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Kostendruck (1)

• Transparenz der Pflege

– Angebot (Zahlen bekannt)

– Nachfrage (unbekannt)

– Aufwand (unbekannt)

– Ergebnisqualität (unbekannt)

• Wichtig für gesundheitspolitische Entscheidungen

• Minimale Datensätze der PflegeNursing Minimum Data Sets

– … werden einheitlich sektorenübergreifend erfasst

Demographische Entwicklung → Kostendruck

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Kostendruck (2)

• Pflege muss messbar werden– Vergleichbare Daten – sektorenübergreifend→ Pflegeklassifikationen – Pflegeterminologien

– Vergleichbare Assessmentinstrumente

– Vor allem muss Ergebnisqualität messbar werden(Gegenpol zu Kosten)

• Datensammlung– Nicht zusätzlich auf weiteren Formularen

– Aus der Pflegedokumentation automatisch abgeleitet!→ EDV-Unterstützung notwendig

Demographische Entwicklung → Kostendruck

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SterblichkeitsvergleicheHelios Klinikenhttp://www.helios-kliniken.de/leistungen/mjb2000/default.htm

Fallzahlen/Krankenhaussterblichkeit im Vergleich zu deutscher Krankenhausstichprobe

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Mangel an ausgebildeten Pflegekräften

• Förderung der Selbstständigkeit Pflegebedürftiger

– Technische Unterstützung

• Smart Home

• Remote Monitoring

– Z.B. Nationale Strategie Südkorea

• u-Healthcare (ubiquitous – allumgebend)

• Allgegenwärtiger Zugang zu Diensten des Gesundheitswesens übers Internet

Demographische Entwicklung → Mangel an ausgebildeten Pflegekräften

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Integrative Versorgung

• Case Management

• Disease Management

• Sektorenübergreifend

→ Unterstützung der Datenflüsse→ Nicht nur Berichte: Nicht weiterverarbeitbar

→ Strukturierte Daten (Standards z.B. HL7 RIM)

→ Definierte Inhalte

→ Pflegeterminologien

→ Schnittstellen

Demographische Entwicklung → Qualitätsverbesserung

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Datenflüsse in der Pflege

Bereich Station

StrategischePlanung

ICU OP

Heim-Leitung

WB WB

Amb.Dienst

Pat Pat

Strat.Plan.

Strat.Plan.

Gesundheitspolitische Planung (NMDS)

Amb. Dienst Krankenhaus Heim

OP ICU Stat.Stat.Stat.

Demographische Entwicklung → Qualitätsverbesserung → Integrative Versorgung

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Elektronische Gesundheitsakte/-karte

• Von der Wiege bis zur Bahre

• Sektorenübergreifend

• Aber nicht nur Berichte

• Sondern strukturierte weiterverarbeitbare Daten

• Sehr umfangreichWichtiges muss zusammengefasst und hervorgehoben werden!

Demographische Entwicklung → Qualitätsverbesserung

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Patientensicherheit

• 98.000 Todesfälle/Jahr durch Medizinische Fehler(IOM – To Err is Human, 2001)

• 7.000 Todesfälle/Jahr durch Medikationsfehler(Kahn LT, 1999)

• Mehr Todesfälle durch Medizinische Fehler als durch Brustkrebs, AIDS oder Autounfälle(deBrantes, 2002)

• Medizinische Fehler = 4. wichtigste Todesursache(LeapFrog Group)

Demographische Entwicklung → Qualitätsverbesserung

Page 17: Pflegeinformatik - Internationale Entwicklung

Erinnerungsfunktion

Men more frequently need to be reminded than informed.

Samuel Johnson, 1770

Demographische Entwicklung → Qualitätsverbesserung → Patientensicherheit

Beispiel: Automatische Erinnerung bei noch ausstehender Medikation

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Entscheidungsunterstützung

...All confirm what would be expected from common sense: The complexity of modern medicine exceeds the inherent limitations of the unaided human mind.

David M. Eddy, 1990

Demographische Entwicklung → Qualitätsverbesserung → Patientensicherheit

• Hinweis auf anwendbare Standards• Warnung bei Kontraindikation geplanter

Maßnahmen• Automatische Bestimmung von Risiko-Scores

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Expertensysteme

We don’t need EXPERT systems!

We need MEDIOCRE systems to prevent us from making stupid mistakes.

Dean F. Sittig, November 1990

Demographische Entwicklung → Qualitätsverbesserung → Patientensicherheit

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Evidenzbasierte Versorgung

• Verringerung der Variabilität – Förderung der Compliance

– Integration evidenzbasierter Leitlinien in EDV-Systeme

• Erinnerungsfunktion

• Planungshilfe

• Förderung des kritischen DenkensFreiheit zu notwendigen Variation der Leitlinien

Wissenschaftlich fundierte Pflege → Evidenzbasierte Versorgung

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Kritisches Denken

• Informationsangebote– Wissenschaftliche Literatur

• Lernangebote– Kurse, Lehrmaterialien

• Kommunikationsangebote– Peer-Review, Konsultationen

– Austausch mit Kollegen

– Lerngruppen

Wissenschaftlich fundierte Pflege → Evidenzbasierte Versorgung

Aber…

• JederzeitJust in time

• Freier Zugang

→ Online - Internet

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Informelle Weiterbildung"Information at your fingertips"

• Artikel mit Schlagwort "nursing"– 176818 Artikel

– 13928 Reviews

• Davon im Internet frei zugängig– 1626 Artikel

– 97 Reviews

• Innerhalb der letzten 3 Jahre veröffentlicht und frei zugängig– 369 Artikel

– 46 Reviews

Wiss.fundierte Pflege → Evidenzbasierte Versorgung → Kritisches Denken

National Library of Medicine, Juni 2007

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NLM - SchlagwortsucheDruckulkus - Prävention und Versorgung (Leitlinien)

• Artikel mit Abstract

– 2976 Artikel

– 369 Reviews

• Kostenfrei zugängig

– 70 Artikel

– 11 Reviews

Wiss.fundierte Pflege → Evidenzbasierte Versorgung → Kritisches Denken

National Library of Medicine, Juni 2007

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Informationsgesellschaft

[Our] mission is to organize the world's information and make it universally accessible and useful.

Google‘s Mission Statement

Informationsgesellschaft

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Das können auch Kunden!( … oder deren Angehörige)

• Informierte Kunden– Anspruch

• Kunde „kauft“ Leistung• Kunde verlangt Transparenz der Ergebnisqualität• Kosten

– Fehlinformation(In Internet steht auch „Mist“)

– Gezielte Kundenschulung/Informationsangebote notwendig

– Kunden tauschen sich aus

Informationsgesellschaft

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Das machen auch Kunden!(… oder deren Angehörige)

 Internetnutzer

21,2% 50 Jahre und älter  25,3% 40 bis 49 Jahre  26,4% 30 bis 39 Jahre  23,2% 20 bis 29 Jahre    4,0% 19 Jahre und jünger

(w3b Mai 2005)

Informationsgesellschaft

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Aber der persönliche Kontakt?

Studie von Turner et al., 2001

• Kein signifikanter Unterschied zwischen internet-basierten und sich treffenden Selbsthilfegruppen– Einschätzung der empfangenen Unterstützung

durch die Teilnehmer

– Tiefe der Beziehung zwischen den Teilnehmern

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Szenario

• Nursing Informatics 2006 – PostconferenceSeoul Korea

• Thema: Health Care in 2020– Charlotte Weaver (USA)

– Rosemary Kennedy (USA)

– Scott Erdley (USA)

– Jeongeun Kim (Südkorea)

– Polun Chang (Taiwan)

– Margeret Maag (USA)

– Ulrich Schrader

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Aufgaben – Forderungen (1)

• Verwendung einheitlicher Pflegeterminologien

• Definition von auf Pflegeterminologien basierenden Assessmentinstrumenten - Ergebnisqualität

• Sektorenübergreifende Schnittstellen für strukturierte Pflegedaten – keine Berichte

• Strukturierte Aufbereitung von Pflegewissen

– Standards zu Darstellung von Leitlinien

– Entscheidungsunterstützung

– Dokumentationshile

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Aufgaben – Forderungen (2)

• Just in Time Informationsangebote (frei zugängig)– Online Literaturdatenbanken

– eJournals

– eBooks

– Multimedial

– Referenzdatenbanken

• Just in Time Lernangebote (frei zugängig)– Online Kurse

– Lernmaterialien

– Qualitätskontrolliert

– Für Fachkräfte und Laien

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Wie isst man einen Elefanten?

Antwort: Happen für Happen!

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… und wo finde ich mehr Informationen?

Vielen Dank!Photo by Stephen Downes

Google doch einfach oderhttp://www.ulrich-schrader.de

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