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Zu Mayer's Anthologie Author(s): Lucian Müller Source: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, 20. Jahrg. (1865), pp. 633-637 Published by: J.D. Sauerländers Verlag Stable URL: http://www.jstor.org/stable/41249908 . Accessed: 20/05/2014 11:19 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . J.D. Sauerländers Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Rheinisches Museum für Philologie. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.29.185.178 on Tue, 20 May 2014 11:19:06 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Zu Mayer's Anthologie

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Zu Mayer's AnthologieAuthor(s): Lucian MüllerSource: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, 20. Jahrg. (1865), pp. 633-637Published by: J.D. Sauerländers VerlagStable URL: http://www.jstor.org/stable/41249908 .

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Aritifd?*@i:egetif<i)e3. 633

In ultimo autem versu pro fxsQifxva scribo f.iSQifxva} ut coeant jueAonowg fisQi/nva.

0. Goram.

3ur griedjifdjen Sltttljolflgte* HnHj>&Uu$ Anth. Pal. IX U, 5 p. 9 rnirb getefcn Sioxev-

feig <)' ini ddfxvov eg olxia dei"ka Xaywov , u>o fcenn dsiXa fur JctXov ftdnbe. 3)a8 9^id)ttge bitrfte ^a^Xa fein. - SeontbaS XI 25, 6 xai /Jiog eivai ' dsvrsQog oang e&rjx* ciaxQa (pasivo- rega nmrbe gefddtger Kingen, luenn man cpasivd riga fc^ricbc: cmel(fcer ber ©cbopfet biefer gldn^enben 2Bunbergefta(ten iff. SeonibaS Anth. Pal. XI 9 , 2 p. 321 ixi] nili fioi (xstu detnvov, 6V ovxbti yaoTsga nsi'd'o), ov&ara xai /oiqcov aQ%a rid'si ts- paXy- 3a!ob§ toermut^ete agra fei am laga Derberbt. ©laubltcber ift nad? $(anub. Hqti, ba^ n irrtg mieber^olt ift unb uqti&si ber SReft Don naQiidefxsv ift.

3u OjUnan* Oppian Halieut. I 53 ov ydg n jluijv odov sgy,txat

iX&vg. 3)er cod. P-a unb bie SSuIgata geben iotutui, ber Reg. I aber gloffirt lorajai burcfe sq/stiu noQsvsiai. 3)arau£ bitrfte ft^ IETAI aU erfte Se^art ergeben, melcfce^ burd) noQsverui ums Jdprteben 311 merben pflegt.

Wl. Sd&mibt.

&n ^littardj. 2U3 (Sicero in'3 %i( ging, toerfolgt son bem Secret, bag i&n

unter ein gaftli^eS $acfe aufeunebmen t)erbot; ba, fagt $lutar# 6ic. XXXII, marten p* alle anbern ntdfctS au§ btefem Secret, ein ©is alter SBiliuS ober, ber burd) 6tcero^ greunbfc&aft »tel ®ute3 genoffen tyxttt, na^m i^n in fein §au§ nicfet auf, fonbern . . oixiaK fxhv ovx ed€%axO) to zcjqiov [(. Xoqi'ov] db xaraygdipeiv enqyysXksTO, fonbern broljte, t^m ba§ Seber gu gatifen (Jo xaraygdcpeiv totg ovv$i bei Sleltan). 23iefleidbt ift bieje Slenberung ebenjo gut aU bie feit Sorae^ gebrducblicfee, ba§ to ^u ftreicfeen unb 311 uberfefeen: fon* bem er merbe i^m ein Pdfccben anmeifen laffen (burd? einen 2Jtauer* anjanag ypa^aT/w, tt)te <5*dfer memtj.

3. 3unbet.

3« mttttx1* 5lnt*ologie. 3)a ber amette $&etl beg hn 18. SBanbe biefer 3eitf*rift begon*

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634 Miscellen.

nenen Auffatzes fiber bie Lateinifche Anthologie auf ungeahnte Schwie- rigkeiten stoht, infofern es perioulosae plenum opus alsae ift, ohne Besuch ber Parifer Bibliothek ein abschliehenbes ober nur befriebigenbes Refultat in Vezug auf bas hanbfchriftliche Material ber in Rebe stehen- ben Masse zu gewinnen, unb ba mir uberoies ber Stoff unter ben Hanben lawinenmdhig anschwillt, fo werbe ich einftweilen unter ver- fchiebenen Titeln unb Verkleibungen en passant Beitrdge zu Burmanns unb Meyer's Collectaneen bringen. Unb zwar beginne ich heute mit einigen Stucken aus bem Gebiete ber afrikanifchen Latinitdt, bie leiber ben meiften Philologen noch zur Stunbe ziemlich fpanifch vorkommt. -

Ich will zundchst auf ein Akrostichon aufmerkfam machen, welches in bem Epigramm 899 latitirt ober vielmehr bem Auge offen zu Tags liegt, aber bis heute burck eine feltfame Schicksalstucke nicht bemerkt ist. Dazu muh ich jeboch bas ganze Gebicht herfchreiben:

Fausta novum domini eondens Fortuna lavaorum Invitat lessos hue properare viae.

I^aude operis lundi oapiet sua gaudia praesul, Hospes duloiilua dum reoreatur aqua,

(^ondentis monstrant versus primoi'dia nomen Auotoremque laoit littera piima legi,

I^ustrent pontivagi ll!umani litoris antra, Indigenae placeant plus mihi divitiae.

Nach ber Angabe in V. 5 unb 6 wurbe man unzweifelhaft ben Na- men bes Erbauers ber Thermen erkannt haben, wenn nicht ungluck- licher Weife bas Werkchen mit fausta' angefangen hdtte. In Folge bessen meinte Burmann, jener Herr habe Faustus geheihen, Wernsborf aber wollte gar in bemfelbcn feinen Freunb Feftus Avienus (- F. Au.) wiebererkennen, welcher bei ihm in Verbinbung mit Penta- bius alle herrenlofen Gebichte , biesmal leiber auch einen Gegenstanb von materiellem Werthe unficher macht. Es ift uberflussig bie Ab- surbitdt ber Ansichten beiber Gelehrten nachzuweifen, ba biefelbe sich aus bem Worllaut bes britten Distichous von felbst ergibt. Der Grunber des bezuglichen Babes erlaubt fich vielmehr auf ben Namen Filocalus zu horen, wozu man allerbings bas n im vierten Verse streichen muh. Ueber bie Form ospes ein anbermal, wann ich ndmlich fiberhaupt von bem Gebrauch bes n zu ben Zeiten ber Vanbalen fprechen werbe. Fur heut nur foviel, bah bamals ber Menfchheit neben bem geistigen Spi- ritus auch ber materielle ziemlich allgemein abhanben gekommen war. Der Gebrauch bes k statt pn, ben freilich Quintilian nicht goutirte, ift aus Infchriften fpdterer Zeiten bekannt genug. Dah er aber auch literarifch gebilbeten Mdnnern nicht fremb war, habe ich burck bie For- men koi-nrius unb Frix d. r. m. 470 nachgewiefen. Uebrigens steht bies Gebicht in ber Leibener Abfchrift bes Salmafianus M. I.. V. 0. 16^ hinter Nr. 897, mit ber Auffchrift 'aliter', woraus man fchliehen barf, bah beibeArbeiten auf bafjelbe Bab gehen, zu beffen Verherrlichung auch 900-'

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Kritisch-Exegetisches. 635

902 gefchrieben sinb, bie nack 899 in berfelben Reihenfolge unb gleich- falls mit Wieberkebr bes aliter ber Voffianus barbietet. Gestiftet war basselbe zu offentlichem Gebrauche wobl von einem Vanbalischen Konige (899, 1 domini), wahrfcheinlich bem Thrafamunbus. - In bem vierten Verfe wurbe man eber erwarten duleiiiea, unb fo wurbe ich auch vor zwei Iahren gefchrieben haben (vergl. bies Mufeum Bb. XVIII S. 437). Seitbem jeboch hat sich meine Anstcht verdnbert, indem ich erkannt habe, wie in ber Latinitdt bes spdtesten Alterchums unb ber zugleich greifenhaften unb kinberhaften Anfdnge bes Mittel- alters bie Compostta bes Verbums ̂uo' auf Koften bes guten Ge- fchmackes unb ber gefunben Logik uberwuchern. Eine ndhere Betrach- tung berfelben habe ich fur eine Abhanblung itber bie Gebichte bes Albhelmus refervirt (f. Iahn's Iahrb. Bb. 91 (1865) S. 223). Bis bahin werben sich auch noch meine Collectaneen vervollftdnbigt haben.

Uebrigens haben bie Herausgeber ber Anthologie auch nicht das Akroftichon bemerkt in Nr. 1301 (Vera) unb nicht einmal das ellew lange in bem verftummelten Gebichte 812 (lulii I'austini N ....).

Eine dhnliche Spielerei, aber eine fubtilere noch, steckt in 892. Doch erforbert ihre Befprechung einen groheren Aufwanb von Zeit und Naum als ich im Augenblict bafur inbulgiren mochte. Alfo ein anber Mat!

652. Dies Stuck muh in 4 Epigramme gefonbert werben, wie ber

Augenfchein lehrt. Die Verfuche ber verfchiebenen Dichter uber bas Urtheil bes Paris stnb ubrigens wohl mit wechfelfeitiger Beziehung zu einanber unb zu 651 gedichtet. In biefen ift ̂ provexit eoniugs ^lroiam' gefagt wie bet Tacitus ann. II, 84 ^auetus liberis Drusus'.

551. Nedeam t'ertur natos ?rognenque neeasse. Nn natis atavisque simul vel eaede sorum (^reseit plus moriens, sumpsit de prole tumorem.

Statt ^sorum' bieten bie Ausgaben unftnnig suorum, es muh heihen ^sororum'j auherbem ^e natis'.

538. Lellipotens Navors, Veneris gratissime lurtum Hie seeurus ama. loeus nie amplexibus aptus. Vuleanus pronibetur aquis. sol pellitur umbra.

Der lehte Buchftabe in Veneris wirb im Leibensis ganz mit Unrecht verbdchtigt. Iebenfalls ift zu fchreiben lurto, worauf man ein Komma zu sehen hat.

301, 4. Nostri ditkugiens pauperiem I^aris

Es muh heihen delugiens, ebenfo 626, 1.

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636 Miscellen.

304, 6. ^.tria nee rapidis decora loedat unguiis. Vielmehr rabidis.

951, 3. Cur tua lemineo caeduntur pectora socco

Inlamique manu barbuia vulsa cadit. Pectora bat ber Leibensts, tempora angeblich ber Salmasianus. Wahrfcheinlich ift zu fetzen 'tergora'. In V. 4 muh es heihen 'in- firmaque'.

952, 1-2. Quern natura marem dederat fit lemina lerro.

Nam tener impubes viribus exuitur. Impubsy (ober inpubes) ift bie Ueberlieferung. Allein erftens entfteht burch biefes Wort eine garftige Tautologie, zweitens ift fo ber Ge- bante im folgenben mangelhaft, ba man unmoglich bas Kaftriren blos burch viribus exuere bezeichnen kann. Es muh gefchrieben werben teneri pubes. Uebrigens ift bas Wortfpiel mit testis aus Plautus unb anbern Dichtern bekannt, fowie ber Witz in 953, 5- 6 aus Aufonius ^epigr. 50^.

Ich fuge zum Schlusse zwei weber bei Burmann noch bei Meyer unb, foweit ich von hier bie Steppen ber philologifchen Litteratur itberfehen kann, uberhaupt nie gebruckte Gebichte hinzu. Diefelben ftammen aus bem bekannten Salmasianus, boch habe ich ste aus Cupers Papieren entnommen, unter benen im einunbzwanzigften Folio- banbe eine grohe Zahl Piecen ber lateinifchen Anthologie, einer Copie jenes Manufkriptes aus ber Bibliothek bes Antonius Clemens ent- nommen, sich finbet ^). Hier finb ste benn alfo :

In Nandrite mimo. NIandris notus olim telix lur cautus et audax Quatuor in medio dicit pecoasse colonas. 8ive ego sive lupus dixit, toilatur et anser.

Carmen Catonis. liex Nunerix manilesta fides quern lama perennis Inclita ordinibus spargit memorabile factum Quod verbo dursit aquas molemque prokundi Disceda iussis semel nudata natantum lugera cailet nomo pelacus kodisse ligones Nxpavit natura maris subducitur unda lortilis anlractu liquidus conteritus imber Oceanique moiem manibus marecula sortet.

Ich habe biefe beiben Epigramme erst ganz vor Kurzem abgefchrieben, unb in ber geringen Zeit, bie ich bisher auf ihre Vefferung ver- wenbet habe, gelang es mir nicht bie zahlreichen Fehler zu heben;

1) Uebrigens vergleiche man auch Bmmauutz spist. dockoat. p. 48fs.

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Kritisch-ExegetischeS. S37

mogegen ed uberflussig fchien einzelne Irrungen, beren HeUung auf ber Hanb liegt, noch expreh zu dnbern. Wer stch nun nicht gebulben mill, bid mich mein Auffah auf jene Werkchen zuruckfubrt, moge felbst sein Heil verfuchen. Freilich ift bie Kritik biefer mie vieler Gebichte bed Salmafianud in grammatifcher, metrifcher, profobifcher Hinsicht unb fonft febr fchmierig, mie sich einmal anberdwo ergeben mirb.

Uebrigend zeigen sich bie beiben Stucke ald echte Kinber Afrikad unb ber Vanbalenzeit. Denn bad erste gebt auf einen Minu8, also einen Mann bed Vergnugend, fur melched bie Leibenfchaft ber Rbmer bamald ibren Hobepunkt erreicht batte, zumal in Afrika, mie bie Ge- bichte bed Luxoriud unb anbere zeigen. Unb mie bofe Beifpiele immer gute ©itten verberben, murben bie Germanen auch in biefem Geschmacke mie in fo vieler Hinsicht bie ©klaven chrer Bestegten, ftatt biefe, mie ed ber Pbilofopb hatte munfcken muffen, zur naiven Einfalt ber Aboriginer unb ©partanifcher FrUgalitdt zuruckzufichren. Grabs bie Vanbalen, bie jeooch meniger fchlimm sinb ald ibr Ruf, haben sich am fchnellften ben alten Einmobnern bes eroberten Lanbed assi- milirt. - Uebrigend beuten in unferm Gebichte bie Audbrucke 'iur pscoa88s lupus' barauf bin, bah mir ed mit keinem Panegyritus auf jenen Naudris ober mie er fonft geheihen zu tbun baben.

Dad zmeite Epigramm vecherrlicht Wasserbauten bed Hunericud ober mie er bier fprachwibrig genannt ift, Hunerix2), ©obned unb Nach« folgerd von Genzerich. Gefertigt ift ed von einem Cato, ber alfo a^ neuer Zumachs ber romifchen Litteratur binter bem Dichter bed fota» bijchen ober faturnifchen ober trochaifchen ober gar profaifchen oarnisu do inoridus unb bem nicht minber mytbifchen ber viras fomie bem Dionysiud Cato eintritt. Dah er mit ben ersten beiden Mdnnem nichtd lveiter zu fchaffen bat ift ja klar, unb auch mad ben britten betrifft, gchen bie Beziebungen gemih nicht uber bie Namend- und allenfalld Gelftedvermanbtfchaft binaud.

Leiben. Sudan duller.

3u Cicero. Brut. § 14 fragt $ltticud ben Cicero, melcher burch bie 3ufen*

bung unb Debtfatton von beffen 93ucb (liber annalis) fo febr erbaut unb erfreut morben mar : quid tandem liber habuit iste, quod tibi aut novum aut tanto usui posset esse? Cicero antmortet: Ule vero et nova mihi quidem multa et earn utilitatem, quam requi- rebam, ut explicatis ordinibus temporum uno in conspectu omnia viderem. Das ^rdbifat bed §auptfafced {eblt unb icb fuche verge* bend eine Slnbeutung baruber bei ben (Srttdrern. Unb boch ift biefe

2) Den (Sermanifdjen 9^ainen eignet befanntUch bie (Snbung Clous', ma^icnb (rix' ben ©aflijchen jufommt.

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