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Aktivitäten zum Thema Evolution
200 Jahre Darwin150 Jahre Evolutionstheorie
year 09
‘.. from so simple a beginning endless forms most beautiful and most wonderful have been, and are being, evolved.’
Charles Darwin in: „On the Origin of Species“ (1859)
Darwin Jahr 2009 200 Jahre Darwin – 150 Jahre Evolutionstheorie
Im Jahr 2009 wird weltweit das Darwin-Jahr gefeiert. Damit soll an den Mann erinnert werden, der eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Theorien aller Zeiten entwickelt hat: die Evolutionstheorie. Charles Robert Darwin wurde am 12. Februar 1809 in England geboren; 50 Jahre später (1859) veröffentlichte er sein Hauptwerk „Über die Entste-hung der Arten“. Mit dem internationalen Darwin-Jahr werden gleichzeitig das 150-jährige Jubiläum der Veröffentlichung dieses bahnbrechenden Buches und der 200. Geburtstag seines Autors gefeiert.
Fotografie: Korallen; Andreas Wermuth, UZH
Die Frage nach der Entstehung der Artenvielfalt fasziniert uns auch noch 150 Jahre nach Darwins Buch – nicht zuletzt deshalb, weil sie auch die Abstammung des Menschen betrifft.Doch geht die Bedeutung des Evolutionskonzepts weit über dieses Thema hinaus. Evolutive Überlegungen spielen heute in vielen Gebieten der mo-dernen Biologie eine Rolle, zum Beispiel in Genetik, Zell-, Entwicklungs-, Neuro- und Verhaltensbiologie sowie in der Ökologie. Sie haben auch zu neuen Erkenntnissen in der Medizin und der Altersforschung geführt, sind relevant für den Natur- und Artenschutz und finden Anwendung bei der Pflanzen- und Tierzüchtung. Selbst für die Entwicklung neuer (Bio-) Technologien, Computer-Algorithmen oder für das Verständnis von öko-nomischen Prozessen haben sich Darwins Prinzipien der natürlichen Evolution als fruchtbare Ansätze erwiesen - ganz zu schweigen vom un-geheuren Einfluss des Evolutionskonzepts auf unser Denken, auf Philoso-phie, politisches Handeln und Religion. Diese wachsende Bedeutung des Evolutions-Gedankens macht die Evolutionsforschung zu einer äusserst vielfältigen, aktuellen und dynamischen Wissenschaft. Die überragende Bedeutung der Evolution für das Verständnis des Lebendigen und der zu-nehmende Einfluss dieser Gedanken führt bei vielen Menschen aber auch zu persönlichen Konflikten, Zweifeln oder sogar zu vehementer Ablehnung des Evolutionsgedankens.
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Dozierende und Forscher der Evolutionsbiologie an den Schweizerischen Universitäten wissen um die Tragweite von Darwins Werk und die Bedeu-tung von Evolution für wichtige Fragen unserer Zeit. Sie sind sich aber auch der Schwierigkeiten bewusst, dieses Wissen für die Gesellschaft, die Schulen und die interessierte Öffentlichkeit verfügbar zu machen.Das Darwin-Jahr 2009 bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, weite Kreise über Fragen und Erkenntnisse der Evolutionsbiologie zu informie-ren sowie die Faszination dieser Wissenschaft zu vermitteln.
Abbildung: Nach Sequenzierung des menschlichen Genoms, Science
Aus Anlass des Jubiläumsjahres bietet Zürich ein umfassendes und ab-wechslungsreiches Programm zu „Darwin und die Evolution“. Angesprochen werden sollen alle Alters- und Interessengruppen, von Kin-dern bis zu Senioren, von Schulklassen über Studierende bis zur breiten Öffentlichkeit, vor allem aber auch die Besucherinnen und Besucher der Stadt. Die Orte des Geschehens reichen von Hörsälen, dem Zoologischen Garten und den Museen bis zu viel besuchten Orten unter freiem Him-mel.
Alle Veranstaltungen werden gemeinsam von der Universität Zürich (UZH), der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) und Life Science Zu-rich organisiert. Sie stehen unter dem Patronat von Professor Dr. Andreas Fischer, Rektor der UZH, und Professor Dr. Ralph Eichler, Präsident der ETH.
Aktivitäten zum Darwin Jahr 2009 in Zürich
Eröffnung 12. Februar 2009Am 200. Geburtstag von Charles Darwin wird in Zürich das Darwin-Jahr 09 mit einer Festveranstaltung für geladene Gäste aus Forschung und Politik sowie für Geldbeber und Medienvertreter feierlich eröffnet. Dabei werden Charles Darwin und die Bedeutung seiner Forschung kurz beleuchtet und die in Zürich geplanten Aktivitäten werden vorgestellt.
Der Weg der Evolution Sommer 2009, InnenstadtSchautafeln zum Thema Evolution werden für mehrere Wochen an einem viel besuchten Ort aufgestellt.Damit sollen Passanten - einschliesslich Touristen - anschaulich über „Evolution“ informiert werden.
Ausstellungen und Führungen In verschiedenen Museen der Stadt Zürich (Zoologisches Museum, Palä-ontologisches Museum, Anthropologisches Museum) und des Umlandes (Sauriermuseum Aathal) werden themenorientierte Führungen für Kinder und Erwachsene angeboten. Der Zoo Zürich offeriert für das Darwin-Jahr 2009 ein Spezialprogramm.
Fotografie: Schmetterlinge; Andreas Wermuth, UZH
Der Baum des Lebens: Vielfalt und Einheit4.-6. September 2009, Haupthalle RailCity ZürichWoher kommen wir? Wie lange gibt es uns schon? Verglichen mit dem Alter der Erde sind wir Menschen gewissermassen erst im letzten Augenblick auf der Bildfläche erschienen. Die weltweit einma-lige Ausstellung „Der Baum des Lebens: Vielfalt und Einheit“ gibt Auskunft über wichtige Ereignisse der Evolutionsgeschichte, von den Wurzeln vor ungefähr 3,5 Milliarden Jahren bis zu den heutigen Ästen. Der in der Bahn-hofshalle nachgebildete Baum lädt Kinder und Erwachsene ein, im Vorbei-schlendern mehr über das Thema „Darwin und die Evolution“ zu lernen. Informationstafeln, Filmsequenzen und Broschüren erklären wichtige evo-lutionsbiologische Begriffe und Mechanismen. Sie regen an, auch andere Veranstaltungen und Ausstellungen im Darwin Jahr zu besuchen. Fach-leute stehen bereit, um zusätzliche Informationen zu liefern und Fragen zu beantworten. Eine besondere Attraktion sind die ausgestellten Dinosau-rierskelette und viele andere Exponate, aber auch lebende Tiere wie zum Beispiel Riesenschildkröten. Sie verdeutlichen die Vielfalt der Organismen unserer Erde und rufen uns auf, sie zu bewahren.
Vorlesungen und VorträgeFreitagsseminar „Evolution“ - Im Frühjahrsemester 2009 findet eine Vor-tragsreihe satt, in der führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt das Thema Evolution unter verschiedenen biologischen Ge-sichtspunkten behandeln, aber auch geistes- und sozialwissenschaftliche Aspekte beleuchten. Die öffentlichen Vorträge finden jeweils am Freitag Nachmittag statt und werden in der Regel in englischer Sprache gehal-ten.
Ringvorlesung - An die interessierte Öffentlichkeit und Studierende aller Fachrichtungen richtet sich im Herbstsemester 2009 eine Ringvorlesung mit vierzehn Vorträgen zum Thema „Evolution“. Die meisten Rednerinnen und Redner forschen und lehren an der Universität oder ETH Zürich, so dass die Veranstaltung auch einen Überblick über die Evolutionsforschung am Wissenschaftsstandort Zürich bietet. Themen sind: Alles nur Zufall? Ursprung und Entfaltung des Lebens. Artbildung. Galapagos als Freiland-labor. Was Darwin noch nicht wissen konnte. Evolution im Reagenzglas. Evolution und Unsterblichkeit. Evolution und Krankheit. Das egoistische Gen. Ursprung und Evolution des Menschen. Missbräuche im 20. Jahrhun-dert. Darwin und die Religion. Das philosophische Erbe.
Kinder-Universität - Interessiert ihr euch für Saurier? Dann lasst euch nicht den Vortrag über „Darwin und die wahre Geschichte der Dinosaurier“ ent-gehen.
Senioren-Universität - Im Rahmen der normalen Vorlesungsreihe wird zum Thema „Galapagos“ referiert. Beim Besuch der Galapagos-Inseln (1835) hatte Charles Darwin wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung seiner Evolutionstheorie gewonnen.
Fotografie: Tanne; Andreas Wermuth, UZH
Fachsymposium „Darwin in Science and Society“4. und 5. September 2009, Universität Zürich Das Fachsymposium „Darwin in Science and Society“ legt den Schwer-punkt auf die Person Darwins, die geschichtliche Entwicklung des Evolu-tionsgedankens sowie Darwins Einfluss auf die Sozialwissenschaften und die Erkenntnistheorie. Die Schweizerische Akademie für Geistes- und So-zialwissenschaften (SAGW) und die Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) organisieren dieses Symposium gemeinsam.
Latsis-Symposium 23. und 24. November 2009, Auditorium Maximum, ETH ZürichZum krönenden Abschluss des Darwin-Jahrs veranstalten die Universität und die ETH Zürich gemeinsam ein zweitägiges wissenschaftliches Sym-posium. Hochkarätige internationale Rednerinnen und Redner - unter ih-nen die Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard und Craig Venter, der den genetischen Code des Menschen entschlüsselte - beleuchten die Bedeutung der Evolutionstheorie Darwins aus heutiger Sicht.
Vertiefende InformationIn seinem Informationsblatt publiziert der Schweizerische Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV) Artikel und Bücherlisten zum Thema. Ange-schlossene Buchhandlungen werden spezielle Büchertische zu den The-men „Evolution“ und „Darwin“ einrichten.
Kontakt und InformationDr. Isabel Klusman, Tel: 044 635 35 01, Email: [email protected]
Besuchen Sie unsere Website: www.darwinyear09.ch
Organisation des Darwin-Jahres Zürich:Prof. Uli Reyer, Zoologisches Institut, UZHProf. Paul Schmid-Hempel, Institut für Integrative Biologie, ETHDr. Isabel Klusman, Life Science Zurich, UZH und ETHKarin Niffeler, Fachbereich Biologie, UZHNadia Mouci, Life Science Zurich, UZH und ETHProf. Dr. Sebastian Bonhoeffer, Institut für Integrative Biologie, ETHProf. Dr. Homayoun Bagheri, Zoologisches Institut, UZH
PartnerAnthropologisches Museum, UZHProf. Dr. Carel van SchaikBotanischer Garten, UZH Prof. Dr. Peter Linder, Prof. Dr. Elena Conti, Dr. Michael KesslerNaturmuseum Winterthur Prof. Dr. Hans-Konrad SchmutzPaläontologisches Museum, UZH Prof. Dr. Hugo Bucher, Prof. Dr. Marcelo SánchezSauriermuseum Aathal Hans-Jakob SiberZoo Zürich Dr. Alex Rübel, Nicole SchnyderZoologisches Museum, UZH Prof. Dr. Lukas Keller
Abbildung: Microarray; Jens Sobek, ETH | UZH
Gestaltung: Karin Niffeler, Andreas Wermuth, UZH
