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Windsurfing Journal Ausgabe 13

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Windsurfing Journal Ausgabe 13

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8 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

inhalt

FAHRER NICOLAS AKGAZCIYAN © FOTO CHRISTOPH ELOMBARDO

© COVERSHOT TOM BRENDT FAHRER GOLLITO ESTREDO

Page 6: Windsurfing Journal Ausgabe 13

I rgendwie sind wir aus den Boardshorts und den

Flip Flops in den letzten Wochen nicht mehr

rausgekommen. Nach diesem Winter eine gelun-

gene Abwechslung. Das einzige kleine Problem, Wind

ist hier im Norden so gut wie Fehlanzeige. Also zu-

mindest Wind für kleinere Segel. Selbst das sonst so

windverwöhnte Klitmøller glänzt in diesem Jahr deutlich

mehr mit glasklaren Wellen als mit ordentlicher Luftbe-

wegung. Klasse zum Stand Up Paddling und Wellenreiten

und es wäre auch alles halb so wild, würde die Indus-

trie uns nicht schon im Juni das 2011er-Wavematerial vor

die Nase halten. Nachdem wir im letzten Jahr gemerkt

haben, dass Twinser verdammt viel Spaß machen, ist

man doch neugierig: Bringen vier Finnen, kombiniert

mit leichten, ultrakompakten Wavesegeln, wirklich noch

mehr Lustgewinn an steilen Wellenhängen? Der Herbst

wird kommen und dann werden wir`s ausprobieren.

Hoffentlich, denn auch der Weltmeister in der Welle

wird im hohen Norden gekürt. Der Colgate World Cup

Sylt ist der entscheidende Event für den Kampf um die

Wavekrone der PWA. Zwei heiße Titelkanditaten – Vic-

tor Fernandez und Philip Köster, nach Pozo Erster und

Zweiter in der Rangliste – haben wir schon mal für

dich mit Fragen bombardiert.

Einschläge gab es übrigens auch auf der Kieler Woche

zu vermelden. Kein Wunder, aus zehn Meter Höhe fast

ungebremst ins Hafenbecken einzutauchen, macht schon

ordentlich Wumms. Wie hart das Ganze wirklich ist, da-

von überzeugte sich Alexander Lehmann selbst, als er

zum Lohn für einen missglückten Nachtfl ug mit 22 Sti-

chen genäht werden musste. Wie du siehst, es wurde

nicht gekleckert, sondern geklotzt – schließlich ging es

beim „Vodafone Ocean Jump“ zum zweiten Mal um die

Weltmeisterkrone, beim legendären Zweikampf von Wind-

skatern gegen Pedaliéros. Mit unglaublicher Stimmung,

Nervenkitzel, und natürlich Bombenwetter toppte die dies-

jährige Veranstaltung alles bisher Dagewesene locker.

Vor allem bei den drei Nightshows mit Feuerwerk und

feinstem Sound ging die Post ab. Florian Jung hol-

te sich verdient die Krone. Kein Wunder, wenn man

den „Ocean Jump“ schon auf dem Windsurfboard be-

herrscht, dann kann auf dem Windskater nicht mehr viel

schiefgehen. Also, genieß das warme Wetter und mach

dich klar für den Herbst. Apropos Herbst, besuch dein

Lieblingsmag: Vom 24.09. bis zum 3.10.2010 präsen-

tieren wir wieder die Boxengasse beim World Cup auf

Sylt. Also komm einfach mal vorbei, das neuste Mate-

rial, alle Stars und jede Menge Aktionen erwartet dich.

Egal, mit wie viel Finnen du

auch unterwegs bist, wir wün-

schen dir einen geilen Herbst.

Deine Windsurfi ng-Journal-Crew

EINSCHLÄGE GAB ES ÜBRIGENS AUCH AUF DER KIELER

WOCHE ZU VERMELDEN. KEIN WUNDER, AUS ZEHN METER

HÖHE FAST UNGEBREMST INS HAFENBECKEN EINZUTAUCHEN,

MACHT SCHON ORDENTLICH WUMMS.

MANN, WAS FÜR EIN SOMMER!

10 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

editorial

FAHRER LEON JAMAER © FOTO MARCO KNOPP

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VOLL AUF ZACK: NORTH EGO 2011Innovativ bis in die letzte Segelnaht, so kam das EGO 2009 zur

Welt. Daran hat sich auch 2011 nichts geändert. Kurzes Vorliek

und im Gegensatz zu vielen anderen kompakten Wavetüchern in

allen Größen mit fünf Latten bestückt, soll es, was federleichtes

Handling in Sidehore-Bedingungen angeht, das Topmodell von

North sein. Auch beim EGO hat Kai Hopf an der Vorliekkurve, der

Segelspannung und den Lattenprofi len geschraubt, um das Hand-

ling noch besser zu machen. Wenn es genauso radikal unterwegs

ist, wie es 2011 optisch rüberkommt, wirst du sicher deinen Spaß

damit haben. Größen: 3.0, 3.4, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3

Quadratmeter. WWW.NORTH-WINDSURF.COM

KURVENSTAR: FANATIC TWINSER 2011Was sind das den für bunte Vögel? Wie auch der Rest der

Fanatic-Linie haben die Twinfi ns einen komplett neuen Look be-

kommen. Sehr gut, fi nden wir! Unter dem bunten Kleid stecken

allerdings die unveränderten, erfolgreichen Shapes aus 2010. Etwas

länger als die neu entwickelten Quads sind die Twins fi xe, wendige

Allrounder. Sie fühlen sich in allen Wellenbedingungen heimisch

und sind zudem noch recht einfach zu fahren. Im letzten Jahr

waren die Boards extrem beliebt. Das wird sich sicher so schnell

nicht ändern. Alle vier gibt es nur in der exklusiven Team Edition.

Größen: 72, 79, 86 und 93 Liter. WWW.FANATIC.COM

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gallery wave 2011gallery wave 2011

FAHRER VICTOR FERNANDEZ © FOTO JOHN CARTER

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SEI DIE MACHT MIT EUCH:NAISH FORCE UND THRUSTER WAVE 2011„Wenn`s nach meinem Geschmack geht, gehe ich immer noch sehr oft und gern mit

einem Thruster-Setup raus“, so Robby vor zwei Jahren auf meine Frage, was er von den

neuen Twinser-Boards hält. Tja, nun kann jeder von euch selbst ausprobieren, warum der

Meister nicht erst seit gestern gern mit drei Finnen im Heck die Wellen zerpfl ückt. Die

neue Wavelinie, fünf Boards inklusive einem winzigen 55-Liter-Board für Kids und Frauen,

können alle entweder als Singlefi n oder Thruster gefahren werden. Die neuen Einbuch-

tungen im Deck sollen für noch höhere Stabilität sorgen. Neue dünnere Kanten und eine

ebenfalls neue Rockerlinie sollen die Boards extrem loose auf der Welle machen. Kraftvoll

geht es dafür weiterhin bei Robbys Wavesegel, dem Force, zur Sache. Gleichmäßiger

Segeldruck auf beide Hände verteilt, superleicht und trotzdem extrem robust, macht es

keinen Unterschied zwischen Onshore- oder Sideshore-Bedingungen. Das Force gibt es in

den Größen 3.0, 3.4, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3, 5.7 und 6.2 Quadratmeter, das

Thruster Wave mit 55, 64, 74, 80 und 87 Liter. WWW.NAISHSAILS.COM

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gallery wave 2011

FAHRER ROBBY NAISH © FOTO DARRELL WONG

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VOLLE DECKUNG: SEVERNE SWAT 2011Alarm: SWAT, das „Sondereinsatzkommando“ von Severne, geht in die zweite Runde.

Geblieben sind die vier Latten, die kompakte Outline, der komplette X-Ply-Body und

das extrem hoch geschnittene Unterliek. Neu in der „Truppe“ ist eine höhere Span-

nung im Segel, die es direkter reagieren lassen soll, dazu kürzere Gabellängen beim

5.7er und 5.2er und weniger Nähte im Unterliek, um das Tuch noch robuster zu

machen. Eine neue, coole „Uniform“ gibt es noch oben drauf. Da können die Wellen

sich auf einiges gefasst machen. Los geht‘s: Angriff! Größen: 3.3, 3.7, 4.2, 4.7, 5.2,

5.7 Quadratmeter. WWW.SEVERNESAILS.COM

DREIZACK: PATRIK DIETHELM TRAILER WAVE 2011Okay, du kennt Singlefi n, Twinser und Quad, aber hast du schon mal was von Trailer-

fi ns gehört? Patrik Diethelm hat dieses Konzept, das – wie sollte es anders sein –

beim Wellenreiten schon etwas länger existiert, für Windsurfboards adaptiert. Stell dir

einfach einen Twinser mit einer kleinen Mittelfi nne vor und voilà, schon hast du ein

Trailerfi n. Wie der Name schon sagt, gibt die kleine Finne im Heck dem Board mehr

Führung, die Twinser sorgen für die Wendigkeit. Daneben kann man das Board bei

Onshore-Bedingungen auch als Singlefi n fahren oder, wer es mag, als Thruster-Board

einsetzten. Patrik ist überzeugt, so jeden Wavesurfer in allen Bedingungen mit einem

Board glücklich zu machen. Einer ist seit Kurzem schon im siebten Waveboardhimmel:

Daniel Bruch. Der radikale Teneriffa-Local kitzelt die Wellen nur noch mit Trailerfi n-

Boards von Patrik und ist begeistert: „Draufstelllen und wohlfühlen! Schon beim ers-

ten Mal habe ich mich auf den Shapes zu Hause gefühlt. Die Boards sind easy und

radikal zugleich!“ Größen: 72, 78 und 85 Liter. WWW.PATRIKDIETHELM.COM

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FAHRER DANY BRUCH © FOTO JOHN CARTER

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CHAMÄLEON: NORTH DUKE 2011Keine Angst, das neue Duke passt sich nicht den Wasserfarben an, ganz im Gegenteil.

Wenn du das Teil im superpoppigen Code Mad wählst, fällst du garantiert überall auf.

Endlich kommt mal wieder so richtig Farbe in die Segelwelt! Anpassungsfähig wie kein

zweites Wavesegel in der North-Palette soll das Design in Bezug auf unterschiedliche Be-

dingungen und Fahrstile sein. Neue Vorliekkurve, veränderte Segelspannung und optimier-

te Lattenprofi le sollen noch leichteres Handling ohne irgendwelche Einbußen im Vortrieb

ermöglichen. Die Größen bis 5.4 sind in erster Linie als Powerwavesegel designt, der Rest

als perfektes Freestyle-Crossover-Tuch für alle Manöverlagen. Größen: 4.7, 5.0, 5.4, 5.9,

6.4, 6.9 Quadratmeter. WWW.NORTH-WINDSURF.COM

EVERYBODY‘S DARLING: FANATIC FREEWAVE 2011 Na, eine Runde Wasserschach gefällig? Wassserschach?! Hey, kein Witz, das Unterwasser-

schiff des Freewave 95 in der neuen ultraleichten Textreme-Bauweise kann auch gut als

Schachbrett herhalten. Doch nicht nur der Look fällt auf, die exklusive Webweise ermög-

licht dünnere Carbonfasern, die weniger Harz aufnehmen. So wiegt das 95-Liter-Board

gerade mal 5,8 Kilo. Wie bei den Twins sind auch die erfolgreichen Freewave-Shapes aus

2010 unverändert geblieben. Die quietschbunten Boards gibt es größenabhängig in drei

Bauweisen. Da sollte für dich unter den fünf Allroundern, die in Welle und Flachwasser

abgehen und als Crossoveruntersatz als Benchmark-Boards der Branche gehandelt werden,

etwas dabei sein. Größen: 75, 85, 95, 105, 115 Liter. WWW.FANATIC.COM

20 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

gallery wave 2011

FAHRER ANDRE PASKOWSKI © FOTO JOHN CARTER

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FAHRER THOMAS TRAVERSA © FOTO GILLES CAVET

SCHLAUE KOMBI FÜR DIE WELLE: GAASTRA IQ UND TABOU DA CURVE TEAM EDITIONDas erste „Thomas Traversa“-Signaturesegel kommt leicht, handlich und ab 5.0

Quadratmeter abwärts mit nur noch vier Latten daher. Damit liegt es voll im Trend

der kompakten Wave-Freestyle-Segel. Kurzes Vorliek, moderate Gabelbaumlänge und

robuste Verstärkungen machen es auch auf der Welle super agil. Von unten raus soll

es ordentlich Dampf machen und dabei trotzdem ewig lange volle Kontrolle bieten,

auch wenn der Wind kräftig zulegt. Wenn du dir dazu die nagelneue Da Curve

Team Edition unter die Füße schnallst, geht es am Wellenhang richtig rund. Das

Twinser-Setup mit vier Finnen kombiniert mit den tiefen Konkaven im Bug geben dem

Shape ordentlich Griff und Biss am Wellenhang und im Weißwasser. Indem man die

vorderen beiden Finnen entfernt und die hinteren Spurhalter gegen ein paar Größere

austauscht, kann man die Boards laut Tabou auch als Twinser einsetzten. So bekommt

man ein extrem looses Board, das perfekt für kleinere Wellen ist. Tabou-Shaper Fabien

Vollenweider: „Mein Ziel war es schon immer, ein vielseitiges Windsurfboard zu entwi-

ckeln und nur noch ein Segel darauf zu packen. Im Grunde ist dies genau das, was

wir mit den neuen „Da Curve“-Quads getan haben.“ Größen Gaastra IQ: 3.6, 4.0,

4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3, 5.7, 6.1, 6.6 Quadratmeter. WWW.GAASTRA.COM. Tabou Da

Curve Team Edition: 67, 74, 79, 85 und 91 Liter. WWW.TABOU-BOARDS.COM

FAHRFAHFAHFAHRFAHRAHRAHRFAHRFAHRHRFAHRFAHRFAHRFA RHRFAHFAHRER ER ERREREEERERERER ER EREEEE THOTHOTHOMTHOTHOTHOTHOTHOOMOMMMMTTH MMOMOTHOHTHOHTHOHOHOTHTTTTTHHOTHOMO AS TAS TAS TS TS TTS TAS AAAA RARARRRARARAARARARARRRARR22 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 23| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

gallery wave 2011gallery wave 2011

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GIB MIR DREI: JP SINGLE THRUSTER 2011Im Zuge der Finneneuphorie im Waveboardbereich präsentiert JP die

„Single Thruster“-Linie. Dahinter verbergen sich fünf Allrounder, die

es mit allen Wavebedingungen locker aufnehmen sollen. Unter dem

neuen Design stecken die bekannten „Real World Wave“-Shapes

aus 2010, die zusätzlich Thruster-Finnenkästen spendiert bekommen

haben. Für schwere Jungs ist der 99er jetzt neu in der Range. Dabei

kommt die leichtere Pro Edition mit drei Finnen, die etwas schwerere

Wood Editon mit einer Finne in die Shops. Die Abdeckungen für

die kleinen Thruster-Kästen sind immer dabei. Kurz gesagt sollst

du mit drei Finnen mehr Halt und Drive bekommen und somit

besonders in Sidehore-Bedingungen noch mehr glänzen können. Als

Singlefi n sind die Shapes perfekte Bump-and-Jump-Untersätze und

auch bei Onshore-Bedingungen in ihrem Element. Komplett neu ent-

wickelt wurde auch die Finne, die allein schon für mehr Speed und

Beweglichkeit sorgen soll. Größen: 69, 75, 83, 93 und 99 Liter.

WWW.JP-AUSTRALIA.COM

© FOTO THORSTEN INDRA

24 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

gallery wave 2011

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VODAFONE OCEAN JUMP AFTERSHOW-PARTY

4 Wer sich tagsüber bei der Shoperöffnung vom Surf-

shop Kiel mit Freibier und Freiwurst (siehe News 03)

noch nicht total ins Abseits geschossen hat, sollte auf alle

Fälle ab 22 Uhr in die Champs Bar in die Eggerstedtstra-

ße und dann ab 24 Uhr ins Osho in Kiel kommen! Dort

feiern wir nämlich den Sieg von Neu-Weltmeister Flo Jung

bei der Vodafone Ocean Jump Weltmeisterschaft mit der

legendären Aftershow-Party. Wir zeigen dir in der Champs

Bar den Shortmovie des Events und versprechen dir schon

jetzt einen echten Hingucker, zeichnen doch die beiden

Funsportmovie-Experten Andy Jansen und Sebastian Dörr

für das Werk verantwortlich. Im Anschluss zeigen wir

NEUER SURFSHOP IN KIEL

3 In Zeiten, in denen von Jahr zu Jahr immer mehr

Surfshops von der Landkarte verschwinden, muss

man Neueröffnungen umso euphorischer feiern. Deshalb

freuen wir uns sehr, dass in unserer Heimatstadt Kiel am

21. August 2010 ein neuer Surfshop seine Pforten öff-

nen wird. Direkt am Ostring gelegen (Klausdorfer Weg

FLO JUNG IN BRAVO SPORT

5 Der frischgebackene Ocean Jump Weltmeister

schaffte Anfang Juli gleich den nächsten Coup,

EIN TRIP DER ETWAS ANDEREN ART!

1 Ein Trip nach Maui ist mehr als ein Kite- oder Wind-

surfurlaub! Es ist ein Abenteuer zu den Ursprüngen

des Boardsports – der ultimative Surftrip. Und eine

Steigerung des Ganzen ist für dich vom 22.11. bis

08.12.10 möglich. Dann startet Watersports Training

den ultimativen Kite-, Windsurf- und SUP-Trip auf die

Insel der Träume. Neben professionellem Coaching von

VDWS-Lehrteamern wirst du von Naish-Teamridern zu

den Spots begleitet, gehst mit Dave Kalama zum Stand

Up Paddling, wirst in das Naish-Headquarter eingeladen,

um mit Robbie himself einen Blick hinter die Kulissen

werfen, und wirst alles in allem unvergleichliche Natur-

erlebnisse auf dieser traumhaft schönen Südseeinsel ha-

ben. Lust auf diesen ultimativen Surftrip in Kooperation

mit dem VDWS und Naish bekommen? Weitere Infos

und Buchung unter www.watersports-training.com

oder telefonisch unter 0234 9542250.

WINDSURFING JOURNAL KALENDER 2011

2 Für das kommende Jahr bringt das Windsurfi ng

Journal erstmals einen stylishen Fotokalender auf

den Markt. Damit überstehst du garantiert auch Re-

gentage mit null Windstärken. Das Besondere an dem

XXL-Kalender im A2-Hochformat (42 Zentimeter breit,

3

5

2

1

4

60 Zentimeter hoch) ist, neben einer Auswahl der besten

und spektakulärsten Bilder, das große Kalendarium, in das

du deine Termine oder Geburtstage eintragen kannst. Ap-

ropos Geburtstage: Wir haben für dich schon die wich-

tigsten eingetragen! Du fi ndest die Daten aller Stars und

bist so immer auf dem Laufenden. Außerdem haben wir

auch schon einige Veranstaltungstipps für dich ins Kalen-

darium geschrieben. Innerhalb Deutschlands versenden wir

ab dem 22. September 2010 das gute Stück versandkos-

tenfrei, innerhalb Europas kommen 6,90 Euro Portoge-

bühren zum Verkaufspreis dazu. Unschlagbare 17,90 Euro

kostet der Windsurfi ng Journal Kalender 2011, die du

bequem auf Rechnung bezahlst! Wer also noch ein pas-

sendes Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk sucht oder

sich einfach mal wieder selber etwas gönnen möchte:

Schreib einfach eine Mail mit deiner Adresse an info@

windsurfi ng-journal.de, ruf an unter 0431 9969977 oder

geh in den nächsten Surfshop!

dann sogar noch Fanatics „Addicted to ride SIX“ als Welt-

premiere, ehe DJ Moisi im Anschluss wieder die Platten-

teller im Osho und deine Fußsohlen zum Kochen bringen

wird. Als kleines Highlight erwartet dann zum Abschluss

der Party alle Gäste noch eine kleine Geschenktüte, um die

Nacht zum Tag und den Tag zur Nacht werden zu lassen

Die Überraschung solltest du dir nicht entgehen lassen!

Mehr Infos: www.ocean-jump.de

5

167) kannst du nun auf dem Weg zu den besten Spots

der Kieler Förde auf dem Ostufer wie Laboe, Heidkate,

Kalifornien oder Schönberger Strand kurz noch mal in

den SURFSHOP KIEL einkehren, um dich mit dem neus-

ten Stuff zu versorgen. Der Geschäftsführer des Ladens

ist freilich kein Unbekannter: Lars Wehrmann, seinerzeit

Haus- und Hoffotograf von all unseren Funsporttiteln,

hat es satt, dass wir ihn immer so scheiße bezahlen,

und macht also ein wenig zu unserem Leidwesen mit-

hilfe eines potenten Partners einen Surfshop der Extra-

klasse auf: „Ich habe bei meinem Surfshop eine klare

Philosophie: Weniger Marken, dafür aber alle Produkte!

Nur bei uns kann man sich beispielsweise die vollstän-

dige 2011er-Fanatic-Boardpalette anschauen und dann

sein Wunschbrett sofort mitnehmen! Mich hat der Satz

‚Bestell ich dir‘ als Kunde in einem Surfshop immer ge-

nervt. Deshalb setzten wir alles daran, jedes Produkt,

in jeder Farbe und in jeder Größe von unseren Partner-

brands im Laden sofort verfügbar zu haben.“ Wir sind

gespannt! Wenn du es auch bist: Am 21.08. fi ndet eine

große Shoperöffnungsparty ab 11 Uhr vor Ort statt.

Lars verspricht dabei allen Kunden Freibier und Freiwurst

– Ehrensache, dass wir bei so einem Angebot auch vor

Ort sind! Mehr Infos: Surfshop Kiel, Klausdorfer Weg

167, Kiel, 0431 25 93 49 10, [email protected],

www.surfshop-kiel.de

indem er endlich mal wieder Windsurfen in einem

zielgruppenrelevanten Massenmedium präsentierte. Mit

einer verkauften Aufl age fern der 150.000 Exemplare

erreicht jede einzelne Ausgabe Bravo Sport nicht nur

mehr Leser als vermutlich alle Windsurfmagazine auf

der Welt in zehn Jahren gemeinsam, sondern spricht

mit Jugendlichen von zwölf bis 18 Jahren auch noch

genau die Zielgruppe an, die um unseren Sport der-

zeit eher einen weiten Bogen macht. Erschreckend,

dass die Branche selbst solche positiven Vorstellungen

in Massenmedien nicht hinbekommt. Hervorragend,

dass es Einzelsportler wie Flo Jung gibt. Danke, Flo!

NEWS

NE

WS

NE

WS NEWS

26 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

news

Page 15: Windsurfing Journal Ausgabe 13

X.O. SAILS FUSIONR

8 Beim Fusion setzt X.O. Sails auf absolute Gewichts-

ersparnis. Das Freestyle-Wave-Segel mit drei Latten ist

aus den leichtesten Materialien hergestellt, die momentan

auf dem Markt zu bekommen sind, und erreicht so ein

sensationelles Gewicht. Wie alle X.O. Sails verfügt auch

das Fusion über das Strip Draft Locker System (SDL). Das

sind durchgängige Kevlarbahnen, die das Profi l des Segels

zusätzlich stabilisieren und somit die Handlingeigenschaf-

ten verbessern. Das Fusion ist ein Hightech-Segel, das die

perfekte Kombination aus Kraft, Leichtigkeit, Präzision und

Leistung bietet. Verfügbare Größen: 0.3, 3.5, 4.0, 4.5, 5.0,

5.5, 6.0, 6.5, 7.0 und 21.0 Quadratmeter. Okay, die letzte

Größe gibt es (noch) nicht … Wir wollten nur checken,

ob du noch bei der Sache bist! Preise: Von 470 bis 599

Euro. Infos: www.xosails.com oder [email protected]

NEIL PRYDE MIT ONLINESHOP UND BIKES

9 Neil Pryde ist unter die Rennradproduzenten gegan-

gen. Unter www.neilprydebikes.com fi ndet man

eine Range von verschiedenen Bikes mit schickem Design

und sehr edler Optik. Die Bikes kosten um die 3.000 bis

4.000 Euro und sind direkt im Internet beim Hersteller be-

stellbar. Anscheinend sucht Neil Pryde verstärkt sein Glück

im Internet, sind doch in Nordamerika auch alle Funsport-

produkte und Accessoires von Neil Pryde und JP in einem

Onlineshop verfügbar. Wir sind gespannt, wann die Kolle-

gen hierzulande Gun Sails und Hot Sails mit einem eigenen

Onlineshop Konkurrenz machen werden. Das vollständige

Angebot fi ndest du unter http://store.npusa.com/. Bislang

kann man nur mit einer Adresse aus den USA bestellen,

doch sollte sich das ändern, lohnt sich dort der Einkauf

bei steigendem Eurokurs bestimmt! Klick doch mal rein!

BIC WINDSURF MIT TOLLEM

EINSTEIGER-KOMPLETTPAKET

7 Die Marke BIC Windsurf bietet ein sensationelles Ein-

steiger-Komplettpaket an. Bereits ab 898 Euro kann

man mit BIC komplett ausgestattet in den Windsurfsport

einsteigen. Die Boards der Reihe BIC Beach sprechen Ein-

steiger wie Wassersportstationen mit Schulungsbetrieb

gleichermaßen an. Die Boards sind in zwei Versionen,

als Beach 175D und Beach 225D erhältlich. Die Shapes

wurden mit dem klaren Fokus auf die besonderen Be-

dürfnisse von Einsteigern entwickelt. Sie bieten maximale

Stabilität und lassen sich trotzdem leicht manövrieren.

Die eingelassenen Deckpads sorgen außerdem für einen

komfortablen Stand. Beide Boards sind zudem mit einem

einfach zu bedienenden Klappschwertsystem und Trage-

griffen ausgestattet. Die passenden Riggs hat BIC eben-

falls im Angebot. Die BIC-Range Nova ist die ideale Wahl

für alle Einsteiger und perfekt auf die Verwendung mit

den BIC-Beach-Boards abgestimmt. Die Riggs zeichnen

sich durch einfaches Handling und leichtes Aufriggen

aus. Zudem sind die Segel aus widerstandsfähigem Da-

cron hergestellt, das extrem haltbar ist. Die Nova-Riggs

sind ab einer Größe von 2.5 bis 5.5 Quadratmeter er-

hältlich. Jedes Nova-Rigg beinhaltet neben einem Segel,

Mast und Gabelbaum auch eine Aufholleine und einen

Mastfuß, sodass man ohne weitere Anschaffungen sofort

in See stechen kann. Im Komplettpaket sind die BIC-

Beach-Boards in beiden Größen inklusive Nova-Rigg be-

reits ab 898 Euro zu haben. Die versandkostenfreie Liefe-

rung innerhalb Deutschlands macht dieses Komplettpaket

zum unschlagbaren Schnäppchen. Jetzt sparen und direkt

bestellen unter www.bicshop.de.

URF MIT LLEM

ET

F MIT TOLL

DAMENWAHL

6 Jewel, so lautet der Name der spezifi sch für Frau-

en hergestellte Neopren von ION mit einem her-

vorragenden Tragekomfort und coolem Design. Diese

Neos sind für ambitionierte Windsurferinnen gemacht,

die zum einen auf hohe Funktion achten, dabei aber

nicht wie der letzte Müllsack rumlaufen wollen. Die

Jewel-Kollektion von 2010 wurde weiter optimiert und

hinsichtlich der Bedürfnisse der Mädels noch weiter an-

gepasst. So verfügen alle Wetsuits über „Double Lined

Crotch Panels“, um die Abnutzung der „Leg Straps“

durch das Tragen eines Trapezes zu verhindern. Die

Anzüge, die dicker als vier Millimeter sind, werden neu

mit einem speziellen Hexagon-Belag ausgestattet, der

windabweisend wirkt! Der Jewel ist als Skin-Neopren

für maximale Wärmeisolierung oder als Double-Lined-

Neopren für sehr gute Abriebfestigkeit erhältlich. Den

Jewel Skin gibts als Semidry 5/4 und 4/3, als Steamer

4/3 und als Overknee mit langen Armen in 4/3. Der Je-

wel Double Lined ist als Semidry 5,5 und 4,5, Steamer

3/2 und als Overknee mit kurzen Armen in 3/2 in ei-

nem coolen Surfshop in deiner Nähe käufl ich. Für wei-

tere Infos check www.ion-essentials.com.

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28 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

news

Page 16: Windsurfing Journal Ausgabe 13

2ND WIND AND WAVES SURF FESTIVALVom 2. bis 3. Juli 2010 lud Tommy Buchacher, Besitzer des ersten Surfshops in Kärnten (Wind and

Waves Shop in Krumpendorf), zum gleichnamigen Surf Festival ins Strandbad Stich am Wörthersee.

Über 700 Besucher konnten die neuesten Produkte von Fanatic, North, ION, JP, NP, RRD, Naish,

Simmer und Challenger testen. Trotz Pech mit dem Wind gab es dank mehrerer Wakeboardboote

neben Wakeboardshows auch Tow-in-Windsurfaction auf dem Wasser. Tine Slabe und Chris Sam-

mer sicherten sich jeweils 100 Euro für den besten Trick des Tages. Das Preisgeld wurde wenig später

klarerweise ins Kärntner Nachtleben investiert. Außerdem gab´s einen SUP-Contest, eine richtig gute

Modenschau mit ION, Tinana und NP und die Kärntner Schulmeisterschaften mit vielen jungen mo-

tivierten Nachwuchswindsurfern.

VORARLBERG SURFT!

Als Ostösterreicher ist man zugegebenermaßen immer dazu verleitet, das Staatsgebiet westlich von

Salzburg zum windsurftechnischen Niemandsland zu erklären. Eines Besseren belehrt wurde ich un-

längst von einer Gruppe Vorarlbergern. Zwar verstehen sie sich vor lauter Dialekt gegenseitig kaum,

wissen nicht, ob sie nicht doch lieber zur Schweiz gehören würden, trinken defi nitiv (wahrscheinlich

wegen 1,5 Stunden Sonne täglich in den Bergtälern, in denen sie hausen) zu viel Schnaps, surfen

großteils mit Helm (teilweise abgestimmt auf die Trapezfarbe) und sprechen jeden einzelnen Wind-

surfspot und Freestylemove auf diesem Planeten falsch aus,

trotzdem sind sie ein echt liebenswerter Haufen und geben am

Wasser ganz schön Gas. Wieder daheim zwischen den Bergen,

surft die Crew am Boden- oder Comersee. Um den Windsurf-

hunger zu stillen, wird studiert (Stephan, Simon), massivst ge-

arbeitet (Marco) oder weniger gearbeitet (bei der Gemeinde

und so), um schnell wieder mit dem Flugzeug das Land verlas-

sen zu können. Solltest du den Jungs mal über den Weg laufen,

halte deine Frau fest und stell dich auf lange Partynächte und

viel Spaß auf dem Wasser ein.

UPDATE GAINING GROUNDS „Irgendwas ist ja immer!“ ist ab sofort nicht nur eines der meist

gebrauchten Zitate von Chefredakteur Alexander, sondern auch

von Redakteur Manuel. Spätestens seit Beginn seines DVD-Pro-

jekts Gaining Grounds (www.gaininggrounds.com) ist tatsäch-

lich immer was. Kein Wind, zu viel Wind, Wind aus der falschen

Richtung, angelaufene Wassergehäuse, ein halb abgetrennter

Zeh eines Riders, schlechtes Licht, fl iegender Sand, keine Wellen,

dreitürige Mietwagen, eine gewasserte Kamera und hysterische

Helikopterpiloten.

Schon jetzt gibt es so viel lustige Outtakes, dass der Bonus-

part des Films wohl der Burner werden wird. Wer glaubt, die

Jungs lassen sich unterkriegen, liegt falsch. Gerade sitzt ein

Teil der Crew auf einer Insel im Atlantik und fi lmt, was das Zeug

hält. Wenn mal gutes Licht wäre. Aber irgendwas ist ja immer!

www.gaininggrounds.com

Moving on and on …

30 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

österreichnews

+ + ++ + ++ + ++ + +UNSER MANN IN ÖSTERREICH:

MANUEL GRAFENAUER

TEXT MANUEL GRAFENAUER © FOTOS EVENTPIC.AT

NEWSÖSTERREICH

NEW

S

NEW

S NEWS

Page 17: Windsurfing Journal Ausgabe 13

Sonntagabend, Brennerautobahn

Mein Rücken schmerzt. Diesmal schiebe ich nicht dem Sitz

meines Fiat Ducato die alleinige Schuld zu, während er sich mit

knapp 80 km/h den Berg hochquält. Neben mir schläft mein Bei-

fahrer, PWA-Freestyler Phil Soltisiak, komplett am Ende in einer

Art Embryonalstellung. Die zehnstündige Heimreise ist der krö-

nende Abschluss eines denkwürdigen Trips an den Gardasee.

72 Stunden zuvor – Donnerstagabend, Torbole

Gut gelaunt und topmotiviert kommen Phil und ich in Torbole

an. Der Kanadier ist, um für die PWA-Tourstopps auf Lanzarote

und Fuerte zu trainieren, schon früher nach Europa gekommen

und folgt genauso wie ich der Einladung von Mikel Slijk, seines

Zeichens Besitzer des berühmten SHAKA Surfshops in Torbole,

zum diesjährigen SHAKA Bump and Jump.

Mikel, der alte und neue Chef des Surfcenters am Conca d´oro, hat für uns das grandiose „Freestyle

Hotel Santoni“ reserviert. Neben schönen Zimmern und einem super Ausblick über das Dorf vom Bal-

kon aus, sollte das extra für Sportler zugeschnittene, sensationelle Frühstücksbuffet in den folgenden

Tagen unser Lebensretter sein. Als Phil wenig später seinen Freund Mojabio aus Jeri trifft, der bei Mikel

als Surfl ehrer arbeitet, ist an Schlaf nicht mehr zu denken.

Freitag 10.00 Uhr, Conca d´oro

Nach 90 Minuten Schlaf und einer genialen Session um sechs Uhr früh in Al Pra sitzen wir verkatert am

Conca d´oro zum Skippers Meeting. Rider aus Brasilien, Holland, Österreich, Deutschland, Schweiz,

Kanada und natürlich Italien haben sich an dem strahlend blauen Vormittag eingefunden, um über die

Heckwelle eines Speedybootes zu springen. „Guys, be a bit sensitive with the younger competitors,

they do have a different view concerning pain as you older veterans have!“, mahnt uns Mikel zur Rück-

sicht auf die U20-Fraktion. Dann unterzeichne ich noch einen auf italienisch verfassten Haftungsaus-

schluss und überschreibe mit meiner Unterschrift wahrscheinlich im Falle eines Unfalls bei der ganzen

Aktion mein gesamtes Hab und Gut an Quicksilver und Naish – die Sponsoren des Events.

21.–22.MAI2010

Freitag 16.00 Uhr, Hotel Pier

Das 5.3er ist aufgebaut, eine große Finne montiert, die Sticker

sind im Segel und das Lycra ist angezogen. Pünktlich auf die

Minute kommen Ora und Boot – besser hätte das Timing nicht

sein können. Voller Vorfreude pumpe ich ein paar Mal, steige in

die Schlaufe, falle ein bisschen auf Raumwind ab und treffe die

Welle genau richtig. Verzögerter Frontloop. „Yes!“, denke ich

mir. Nach vielen Events und Sessions mit dem Speedyboot räu-

me ich mir gute Chancen ein, im Ranking weit nach vorn zu fl ie-

gen. Aber schon, als ich dem Speedy nach meinem ersten Jump

nachschaue, wird mir klar, dass die kleinen Freestyleitaliener ihre

Hausaufgaben gemacht haben. Nicht mehr Loops, Ponch oder

Tabeltop sind die angesagten Manöver – jeder erdenkliche Free-

stylemove wird ausprobiert. No-handed Airfl akas, Shakas, Bur-

ners, Culos, Aircanabravas, Superman Jumps, Toads und Konos

landen einige der Fahrer sauber.

Samstag 02.00 Uhr, Moby Dick

Dank eines ausgiebigen Rider-Dinners und Gutscheinen für

Cocktails habe ich es mal wieder nicht früh ins Bett geschafft.

„180 Minuten Schlaf“, denke ich mir, als ich wenig später den

Wecker auf 05.00 Uhr stelle – es ist Nordwind angesagt.

Samstag 17.00, Hotel Santoni

„Robby Naish ist auch da!“, schreit der Typ an der Rezeption

völlig hysterisch. „Ihr müsst ihm Hallo sagen, ihr seid doch auch

Surfer!“ Nach kurzem Smalltalk erfahren wir, dass er ebenso ei-

nen Jetlag hat wie wir und gern schlafen würde. Phil und ich sind ganz bei ihm und nutzen die zwei

Stunden Pause zwischen der zweiten Jumpsession, die wir zuvor am Conca d´oro gefahren waren, und

der Siegerehrung, um wieder zu Kräften zu kommen.

Samstag 19.00 Uhr, Conca d´oro

Während Robby vor lauter Autogrammstunden wohl keine Ruhe hatte, fühle ich mich quasi wie frisch

geboren. Auf einer riesigen Leinwand im Conca-d´oro-Gelände werden die besten Actionshots der bei-

den Speedyboot-Sessions präsentiert. Nach 783 bewerteten Jumps konnte sich wenig überraschend

der junge Freestyle-Hotshot Mattia Fabrizi den Sieg sichern. Phil wurde als bester Nicht-Italiener Ach-

ter. Trotz des relativ leichten Windes, keinen zehn Stunden Schlaf in drei Tagen und einem fast unbe-

siegbaren „Team Italia“ war der Event mal wieder ein voller Erfolg. Es ist einfach geil, mit einem Luft-

stand von fünf Metern über den See zu fl iegen. Schon jetzt zähle ich die Tage, bis es im Mai 2011 wieder

heißt: „Go BIG or go home!“

32 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 33| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

eventevent

SHAKABUMP&JUMP 20

10

TEXT MANUEL GRAFENAUER © FOTOS FABIO FIORE STAROPOLI AND RONNY

Page 18: Windsurfing Journal Ausgabe 13

Moin moin, nachdem euer Magazin bisher gut zur Surfeinstellung gepasst hat – man muss

den Wind und das Heft dann nehmen, wenn er/es kommt – muss man sich zumindest beim

Windsurfi ng Journal jetzt wohl umgewöhnen. Danke! Könnt ihr das auch noch dem Wind

beibringen? Besonders Klasse fi nde ich immer eure Leserfotos. Und gerade die guten, alten

Zeiten hatten ihren besonderen Reiz. Daher anbei eins von meinen ersten Versuchen 1983 –

mit einem Twinser, hieß damals aber HiFly 444 und war mit 3,45 Metern revolutionär kurz

… Ey, das ging ab … Wir glitten die ganze Zeit, die ganze Zeit … Mir gefällt euer Magazin

übrigens sehr gut, ich habe auch alle Ausgaben. Behaltet euren ehrlichen Stil bei. Das ist sehr

erfrischend! Auch die Einführung des Begriffes Schnitzelhalter anstelle Stakeholder im letzten

Magazin hat Stil. Danke und Gruß, Nis Boy

Hallo Nis Boy! Danke für die netten Worte und das eingesendete Bild! Super, dass

du unserem Aufruf, auch alte Bilder einzusenden, gefolgt bist. Du fi ndest dich na-

türlich in unserer Lesergallery wieder! Und an der Zuverlässigkeit des Windes wer-

den wir als Nächstes arbeiten.

Hallo Alexander, mein Leserbrief richtet sich noch einmal an dein Editorial der vorletzten Aus-

gabe. Eigentlich habe ich gelernt, dass man im Job nicht über Fußball und nicht über Politik

reden soll. Also sehr mutig, dass du das Thema im Editorial ansprichst, insbesondere wo deine

liberale Grundhaltung sicher den einen oder anderen Leser erschreckt hat. In deiner Altersklas-

se beziehungsweise leicht darüber war ich nach 16 Jahren Kohl froh, dass es mit Schröders

SPD und den Grünen in eine neue Zeitrechnung ging. Nun, im gesetzteren Alter, habe ich mir

mit den Liberalen, nach Jahren des Stillstands mit der Großen Koalition, auch eine progres-

sive Politik gewünscht. Viel mehr als die Senkung der Mehrwertsteuer für Hoteliers ist aber

kaum an die Öffentlichkeit gedrungen. Mist, wenn man nur mit dem WOMO unterwegs ist

… Die Politikverdrossenheit wird weiter zunehmen; die Extremen bekommen mehr Bedeutung

oder werden sogar von der SPD zunehmend hofi ert. Schlimm! Bei deiner Einschätzung des

Windsurfmarktes gebe ich dir auch recht. Es ist schon traurig, wenn zum Saisonstart Anfang

April an meinem Heimatspot viermal so viele Kitesurfer auf dem Wasser sind wie Windsurfer.

Anstatt utopische UVPs zu kommunizieren, sollten lieber gleich realistische Preise genommen

werden. Sie schrecken junge Leute und Neueinsteiger weniger ab. Des Weiteren sollte die

Spezialisierung runtergefahren werden. Themen wie „One mast fi ts all“ und Bretter und Segel

mit großem Einsatzbereich für verschiedene Bedingungen und Windstärken reduzieren die

Materialfl ut, die Kosten und den Platzbedarf zu Hause und im Auto. Vor Kurzem kam ich

mit einem Studenten ins Gespräch (Kiter). Er sagte mir gleich, dass er vom Segelsport kommt

und eigentlich Windsurfen vielseitiger fi ndet als Kiten. Aber sein Kite-Material bekommt er in

seinen uralten Polo (ein Brett, zwei Kites) hinein. Viele Grüße, macht weiter so! Michael Syren

aus Schwanewede

Hallo Michael! Danke für deine unterstützenden Worte. Es gab nicht wenige, die

eine ähnliche Grundhaltung wie du haben („Man redet im Job nicht über Fußball

und Politik“) – doch zum einen sind mir die egal und zum anderen beweisen die

weit überwiegenden Zuschriften von Lesern wie dir, dass es ab und zu mal nicht

schaden kann, ein wenig Dampf abzulassen …

Hallo Alexander, sicher wolltest du mit deinem Editorial in der vorletzten Ausgabe auch pro-

vozieren, keine Frage. Ist dir gelungen. Ich sehe die Situation der Hersteller in der Entwicklung

allerdings etwas anders als du. Es gibt keine überfl üssigen oder gar sinnlosen Innovationen.

Und ich verstehe tatsächlich nicht ganz, wie du einen gefederten Mastfuß für 399 Euro an-

preist, den schwierigen Versuch, die Boards zu verfeinern, aber mit den Worten „braucht [...]

kein Schwein" verreißt. Beides führt auf längere Sicht zum selben Ziel: Die Weiterentwicklung

dieser Sportart. Und die ist angesichts der paar kaufwilligen Windsurfer auf der Erde sicher

ein recht undankbarer Job. Ich für meinen Teil kann mir weder die neue SHOX.XTR noch einen

2010er-Vierfi nnler leisten. Trotzdem bin ich froh, dass experimentiert wird. Und ob überhaupt

irgendwelche Vorschläge das Windsurfen wieder zu einem Breitensport wie in den 80er-Jah-

ren werden lassen, wage ich zu bezweifeln. Mastfüße für 400 Euro werden es sicher nicht sein

… Aber trotzdem ist das WJ super und bekommt gerade durch dich (gut, manchmal kantig,

aber IMMER gerade heraus!!!) die besondere Marke … Liebe Grüße, Stefan aus Berlin.

Moin Stefan, ich hatte dir ja schon ausführlich auf deine Mail geantwortet, deshalb

hier nur für alle Leser meine wichtigsten Punkte: Ich schätze ehrliche Meinungen!

Wie es in den Wald hineinschallt, kann es auch ruhig wieder hinausschallen. Du hast

vollkommen recht ... Ich wollte mit dem Editorial provozieren, und das ist mir auch

gut gelungen, wenn man das mal auf die zahlreichen Reaktionen herunterbricht: Es

steht 50:50. Die eine Hälfte fand es gut, die andere nicht. So soll es sein :-)! Zu den

Quads lasse ich in dieser Ausgabe ja nun extra auch mal die andere Seite sprechen.

Da kann sich also jeder sein eigenes Urteil bilden. Zur SHOX.XTR: Das Ding ist der

Hammer. Da geht kein Weg dran vorbei. Das die Mitbewerber das runterreden ist

klar, schließlich will sich keiner eingestehen, nicht auf so eine gute, einfache und

vor allem schon da gewesene Idee (wieder) gekommen zu sein.

Hallo Windsurfi ng Journal, Matthias Neumann sagt in seinem Interview in der vergangenen

Ausgabe, dass es für Frauen in Deutschland keine Sponsorengelder gebe. Da stimme ich ihm

völlig zu. Aber es ist auch ein Teufelskreis. Kriegen die Frauen keine besseren Sponsorengelder,

können sie es sich einfach nicht leisten, einen ganzen Winter in Südafrika zu trainieren. Also

werden sie immer schlechter sein als die Frauen, die entweder das Glück haben auf Gran Cana-

ria zu wohnen oder die so gut gesponsert werden, dass sie den Sport professionell betreiben

können. Wenn sich nicht mal ein Sponsor den Ruck gibt, die Frauen zu unterstützen, werden

die deutschen Windsurferinnen auch nicht besser werden. Denn mit Windsurfen nur nach

Feierabend gewinnt man keinen World Cup. Auf der anderen Seite kriegt jeder Hansel, der auf

seinem heimischen Baggerloch eine Airjibe steht (oder auch nicht), Board und Segel von der

Marke in den Arsch geschoben, die teilweise auch für Steffi Wahl zuständig ist. Aber daran

sieht man ja: Noch nicht einmal die Surffi rmen selbst sind wirklich an uns surfenden Frauen

interessiert. Denn würde da gespart werden, wo das Talent grade mal für „coole Facebook-

Bilder“ reicht, wäre vielleicht ein bisschen mehr Geld für weibliche Talente übrig, die es sogar

schon auf das World-Cup-Podium geschafft haben ... In diesem Sinne: Auf eine Saison in der

der Weltmeistertitel Freestyle und Wave der Damen jeweils bei einem Event entschieden wird.

Yiiihaa! Kiri aus Stuttgart

Hallo Kiri! Besser hätte ich einen Leserbrief aus der Sicht einer Frau sicherlich nicht

schreiben können. Du hast den Teufelskreis beschrieben, da gibt es nichts hinzuzu-

fügen. Nur so viel: Die ganzen „Mehr-oder-weniger-Teamfahrer“ bekommen in der

Regel Händlereinkaufskonditionen … Das bedeutet, die Marke verdient mit ihnen

genauso viel Geld, als hätten sie das Produkt in den Einzelhandel geliefert. Deshalb

gibt es ja auch so viele „Teamfahrer“… Matthias hat, glaube ich, deutlich zum Aus-

druck gebracht, dass er voll hinter den Damen steht. Nur was soll er machen, wenn

die Budgets immer kleiner werden und sich auch die PWA offensichtlich das Thema

Frauenwindsurfen nicht gerade auf ihre Fahnen schreibt?

Hallo Alexander, habe gerade frisch das neue WJ aus dem Briefkasten gezogen und muss mal

sagen: Das beste WSJ bis jetzt! Knallhart, ehrlich, Fakten, Fakten, Fakten! Weiter so, MEHR

DAVON!!! Torben kannst du ausrichten, das er mir mal voll sympathisch ist. Seine Studie zu

Marktpreisen kann ich nur bestätigen. Meine North ICE 2010 Code Blackberry haben 430

und 450 Euro gekostet. Die Wahrscheinlichkeit, mal ein Hotsail zu kaufen, ist auf jeden Fall

gestiegen. Anbei noch ein Bild von mir aus Hanstholm, geknipst von Alexander Kühn. Beste

Grüße, Maximilian Hinz.

Hallo Max, Torben lässt dich schön grüßen! Und auch ich danke für dein Lob! Wir

geben weiterhin Vollgas und werden versuchen, uns von Mag zu Mag zu steigern!

Das ist nicht immer ganz leicht. Sensationelle Gesprächspartner für so eine Inter-

view-Special-Ausgabe fi ndest du beim Windsurfen leider nicht an jeder Ecke. Dein

Bild kommt in die kommende Ausgabe, versprochen! Es waren nur noch zu viele

Einsendungen abzuarbeiten.

34 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

leserbriefe

Page 19: Windsurfing Journal Ausgabe 13

01 Leo Bruskowski hat ein Herz für seinen Mitbewohner Jens Welsch, sendete dieses

Foto von ihm ein und beschert ihm damit ein Freiabo. (© Foto Benjamin Hauser)

02 Ralf Franz hebt im Juni 2009 vor der Insel Rhodos ab. (© Foto Simone Franz)

03 Lars Winheller in Gold auf Fehmarn bei „typisch“ norddeutschem Wetter.

(© Foto Simone Winheller)

04 Michi Brauch beim letzten Fuerte-Urlaub. Zwei Wochen täglich sieben bis neun Beaufort

und 28 Grad. Was will man mehr? (© Foto Annette Brauch)

05 Ungewöhnliche Position von Clemens Hauft … Vielleicht ein neuer Move? (© Foto Ewald Hauft)

06 Bruder Felix Hauft hat ebenfalls etwas Ungewöhnliches am Start. Aber auf diesem Bild ist

es nicht das Hinterteil, sondern die Perspektive …

07 Jörg Grossmüller rippt die Big Bay in Tableview/Südafrika. (© Foto Dany G.)

08 Chef und Junior-Chef vom Surfshop Laupheim vereint. Danny und Uwe Röllig beweisen,

dass Windsurfer und Kitesurfer auch gemeinsam Spaß auf dem Wasser haben können!

(© Foto Charles Diehle)

09 Markus Jatzkowski gibt Gas! 30 Knoten am Nordstrand bei Husum.

(© Foto Henning Edler)

10 Thomas Grabherr auf Karpathos mit seinem neuen Lieblingsboard. (© Foto privat)

11 Michael Syren trägt das Stirnband nicht, weil es so gut aussieht ... Vielmehr war eine

schmerzhafte Ohrenentzündung daran schuld. (© Foto Andrea Brüning)

12 DAS BESONDERE FOTO

Nis Boy Naeve ist unserem Aufruf in der vergangenen Ausgabe gefolgt und hat uns ein

Bild von 1983 geschickt! (© Foto Walter Naeve)

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Wolltest du auch schon immer mal gerne in einem Windsurfmagazin auftauchen? Dann sende einfach eine Mail mit einem Windsurf-Foto von dir an info@windsurfi ng-journal.de

und benenne die Bilddatei nach folgendem Muster: Fahrername_Fotografenname_Spot.jpg (Beispiel: ReinerHorst_MoniTor_Gardasee.jpg)! Als Dankeschön erhält

jedes veröffentlichte Bild ein Jahresabo (5 Ausgaben im Wert von 24,50). Wenn du dich also irgendwann im Magazin auf einem Foto wiederfi ndest, sende einfach

eine Mail (erneut an info@windsurfi ng-journal.de) mit deiner Adresse und ab der dann kommenden Ausgabe erhältst du fünf Mal das Windsurfi ng Journal kostenlos.

36 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

lesershots

Page 20: Windsurfing Journal Ausgabe 13

H ALLO YOLA, 25 JAHRE CLUB MISTRAL, DU

BIST SEIT 15 JAHREN DIE GESCHÄFTSFÜHRE-

RIN ... Stimmt, vor 15 Jahren habe ich die

Firma gekauft, aber dabei bin ich schon seit 20 Jahren.

WIE FING DAS MIT DIR UND DEN SURFREISEN AN?

1974 hatte ich die erste Surfschule in einem Robinson

Club, mit vier Boards! Es hat gereicht, um mit der

Zeit allen Geschäftsführern das Windsurfen beizubrin-

gen. Die Idee kam gut an und irgendwann hatte ich

dann zehn Surfschulen in den verschiedenen Robinson

Clubs. Das waren alles Sommerstationen, das heißt,

wir haben im Winter alles vorbereitet, und dann habe

ich im Sommer selbst als Surfl ehrerin in einer der Sta-

tionen gearbeitet. Ende der 80er hat Robinson dann

die Surfschulen von mir und meinem Mann zurückge-

kauft, um sie selbst zu managen.

UND WIE KAM DANN DER KONTAKT ZU MISTRAL? Wir

hatten damals schon immer die Boards bei Mistral ge-

kauft und daher kannte ich die Verantwortlichen sehr

gut. 1989 gingen die Boardverkäufe bei Mistral zurück

und so kamen sie auf die Idee etwas Geld zu verdie-

nen, indem sie mir den Club Mistral verkaufen, der

damals auch nur Kosten verursachte. Ich habe dann

erst einmal ein neues Konzept vorgelegt und ihnen

vorgeschlagen, für sie als Geschäftsführerin der neuen

„Club Mistral GmbH“ zu arbeiten. So fi ng es an.

WAS HAST DU DAMALS ALLES GEÄNDERT, UM DIE IDEE

PROFITABEL ZU MACHEN? DAS IMAGE VON MISTRAL

MIT ROBBY NAISH UND CO WAR DAMALS JA SICHER

NICHT DAS PROBLEM? Nein, es ging in erster Linie

um die Mietverträge der Stationen, die an einigen

Destinationen einfach utopisch ausgehandelt waren.

Die konnten so nie Geld verdienen.

DAS HEISST, IHR ZAHLT MIETE AN HOTELS FÜR DAS

GRUNDSTÜCK, AUF DEM EUER CLUB LIEGT? Genau, bis

auf einen Club, da gehört uns auch das Grundstück.

Daneben besitzen wir von 26 Stationen 22 und kön-

nen so auf das gesamte Erscheinungsbild, die Qualität

des Materials und natürlich des Personals Einfl uss

nehmen. Das ist ziemlich einmalig in der Branche.

SO LASSEN SICH IDEEN WIE ZUM BEISPIEL DAS SUP-

SURFEN SCHNELLER UMSETZEN? Genau, wir müssen

nicht erst die Stationsbesitzer überzeugen, denn wir

als Firma kaufen das Material und kümmern uns um

das Personal. Das macht uns sehr fl exibel auf der

einen Seite, auf der anderen können wir unseren Gäs-

ten garantieren, dass die Qualitätsstandards weltweit

eingehalten werden.

ZUM 25. GEBURTSTAG SCHAUT MAN SCHON MAL

ZURÜCK. NICHT ANDERS BEIM CLUB MISTRAL. IN

DEN FRÜHEN 80ERN ALS NETTE MARKETINGIDEE

GEBOREN, ENTWICKELTE SICH AUS DER BUNTEN

MISCHUNG BIS HEUTE EINER DER ERFOLGREICHSTEN

SURFREISEANBIETER. SEIT 20 JAHREN DAS RUDER

FEST IN DER HAND HAT JOLA BICHLER. MIT GANZEN

VIER BOARDS FING ALLES AN, WIE UNS DIE SYMPA-

THISCHE HOLLÄNDERIN ERZÄHLT:

TEXT DIRK HERPEL © FOTOS MISTRAL

38 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 39| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

interview yola bichler

25JAHRECLUBMISTRAL

NICHTS ALS SONNE UND WIND!

interview yola bichler

Page 21: Windsurfing Journal Ausgabe 13

WIE KONTROLLIERT IHR DAS? Wenn jemand unzu-

frieden ist, hört man schnell von ihm ... Daneben

machen wir immer einmal im Jahr ein neuntägiges

Meeting mit allen Stationsleitern in einem Club und

reden über neue Ideen und über eventuelle Probleme.

Dieser Austausch ist sehr wichtig, oft helfen sich die

Leiter auch untereinander bei speziellen Fragen. Das

machen wir jetzt auch schon zum 17. Mal.

FRÜHER WAR DIE WELTWEITE KOMMUNIKATION SICHER

NICHT SO EASY? Oh nein, da dauerte alles deutlich län-

ger, heute muss dafür alles auch ganz schnell gehen.

ALS VOR ZWEI JAHREN DIE „BOARDS AND MORE“-

GRUPPE DIE MARKE MISTRAL VERKAUFTE, WAR DAS

SICHER NICHT LEICHT FÜR EUCH? Nein, wir wussten

davon Gott sei Dank schon recht früh, aber klar war,

dass es mindestens eine Saison keine neuen Mistral-

Boards geben würde. Wir haben dann mit vielen

unterschiedlichen Herstellern gesprochen und uns am

Ende für Fanatic entschieden, weil das Produkt stimmt

und die Lieferwege schon klar waren.

WIE HABEN DIE URLAUBER AUF EINEN CLUB MISTRAL

MIT FANATIC-BOARDS REAGIERT? Da hatten wir am

Anfang echt Angst, dass es negative Reaktionen geben

würde, aber da war gar nichts. Die Brettmarke ist

nicht so ausschlaggebend, solange die Qualität nicht

schlechter wird. Nun haben wir die neue Fanatic-

Range und die neuen Mistral-Boards plus North-Segel

in den Stationen.

IMMER WIEDER GIBT ES DAS ARGUMENT AUS DER

INDUSTRIE, DASS AUFGRUND DER PERFEKTEN MATERI-

ALAUSSTATTUNG AN DEN URLAUBSTATIONEN WENIGER

NEUE BOARDS VERKAUFT WERDEN … Das Argument

kenne ich gut, aber auf der anderen Seite bringen wir

jedes Jahr wieder neue Leute auf die Boards und viele

würden gar nicht mehr windsurfen, wenn es unser

Angebot nicht geben würde.

ALSO MERKT IHR KEINEN RÜCKGANG? Wir sind sehr

international aufgestellt und insgesamt steigert sich

die Zahl der Windsurfer bei uns eher, als dass es

rückläufi g wäre.

WINDSURFEN, KITEN, WELLENREITEN UND NUN NOCH

SUP-SURFEN, DAS ANGEBOT AN WASSERSPORTARTEN

IST DEUTLICH BREITER GEWORDEN. Ja, aber man

kann sagen, ein Drittel unseres Umsatzes ist inzwi-

schen Kitesurfen und fast zwei Drittel sind immer noch

Windsurfen. Wellenreiten bieten wir in den Stationen

an, in denen es Sinn macht, aber dafür sind wir nicht

bekannt, SUP fangen wir gerade an, weiter auszubauen.

DU SAGTEST, IHR SEID SEHR INTERNATIONAL AUSGE-

RICHTET ... Das war von Anfang an ein wichtiger Punkt

in unserem Konzept. Heute arbeiten Menschen aus 24

Nationen bei uns und in allen Stationen herrscht ein

bunter Mix an Kulturen. Am Anfang war das für einige

Kunden, die lieber unter sich bleiben wollten, neu.

Heute ist dieser „Multikulti“-Mix ein echter Vorteil. Es ist

doch klasse, neben dem Urlaubsland auch noch andere

Urlauber aus Frankreich, Russland etc. kennenzulernen.

Unseren Gästen gefällt das sehr.

DANEBEN MACHEN DIE MITARBEITER NATÜRLICH IN

GROSSEM MASSE AUCH DAS FLAIR EINES CLUBS AUS ...

Genau, die Menschen sind das Wichtigste. Jeder

Konkurrent kann hingehen und gutes Material kaufen,

aber tolle, freundliche Mitarbeiter fi ndet man nicht so

leicht. Deshalb sind alle Mitarbeiter bei uns angestellt,

bekommen ein festes Gehalt, haben eine Sozialversi-

cherung, und selbst wenn es mal persönliche Pro-

bleme innerhalb der Familie geben sollte, versuchen

wir zu helfen, wo wir können!

DA BIST DU JA SO WAS WIE DIE MUTTER DER NATION

... (lacht) Ja, so kann man das sagen.

LETZTE FRAGE, WO FÄHRST DU IM URLAUB AM LIEBS-

TEN HIN, WENN DU NICHT GERADE DEINE TOCHTER

BESUCHST, DIE IN EURER STATION AUF MAURITIUS

ARBEITET? Oh, ich habe immer wieder neue Lieblinge.

Letztens war ich gerade zehn Tage in Cabarete und es

war einfach klasse, immer am Strand zu sein, selbst

abends hat man die Flip Flops nie ausgezogen.

VIELEN DANK FÜR DAS INTERVIEW UND WEITERHIN

VIEL SPASS MIT DEINEN VIELEN MULTIKULTI-KINDERN! YOLA BICHLER

JEDER KONKURRENT KANN HINGEHEN UND GUTES

MATERIAL KAUFEN, ABER TOLLE, FREUNDLICHE

MITARBEITER FINDET MAN NICHT SO LEICHT."

40 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 41| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

interview yola bichlerinterview yola bichler

Page 22: Windsurfing Journal Ausgabe 13

ERST EINS, DANN ZWEI, DANN DREI,

DANN VIER, SCHON STEHEN DIE NEUEN

WAVEBOARDS VOR DER TÜR: SO GUT WIE

JEDE MARKE PRÄSENTIERT FÜR 2011 QUADS,

ALSO WAVEBOARDS MIT VIER FINNEN IM

HECK. ALLES NUR EIN MARKETINGGAG?

CRAIG GERTENBACH, FANATIC BRAND

MANAGER: „NEIN, ICH DENKE, DASS ES IN

EINIGEN JAHREN FAST KEINE TWINSER MEHR

GEBEN WIRD, QUADS SIND DIE LOGISCHE

WEITERENTWICKLUNG DES KONZEPTES.“

VICTOR FERNANDEZ

TEXT DIRK HERPEL © FOTOS JOHN CARTER

42 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 43| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

entwicklungentwicklung

VIERGEWINNT?

Page 23: Windsurfing Journal Ausgabe 13

LALA SURFING

Die alten Hawaiianer hatten es in puncto Finnen noch leicht: In ihren

riesigen Olo-Boards gab es keine Leitwerke. Gelenkt wurde – wenn über-

haupt –, indem man den einen oder anderen Fuß ins Wasser steckte

und damit ein wenig abbremste. Jedem, dem beim Windsurfen schon

mal eine Finne gebrochen ist, weiß, dass dies nicht unbedingt praktika-

bel ist. So setzen, seit Tom Blake 1934 die Finne für Surfboards erfand,

auch Wellenreiter auf mehr oder weniger Spurhalter im Heck. Auch wenn

ein paar besonders „Feinfüßige“ seit ein paar Jahren immer mal wieder

auf Boards ganz ohne Finnen

rauspaddeln. „Lala-Surfen“ nennt

sich das Ganze, was man frei als

kontrolliertes Sliden am Wellen-

hang übersetzen kann. Ganz klar

nur etwas für Leute, die beim

Bottom Turn problemlos einen 360er einfl ießen lassen können. Kein Wun-

der, dass der „Lala-Faktor“ im Line-up verschwindend gering ist.

ALLES SCHON MAL GESEHEN.

Gut, im ersten Windsurfer steckte schon eine Finne, wenn auch eine

ziemlich wabbelige. Aber es gab auch mal ein Board der ersten Gene-

ration, den TC 36, der kam ohne aus. Blieb aber die Ausnahme. Die

Evolution des Windsurfens brachte im Laufe der Zeit Thruster (Robby

Naish) und auch Twinser-Shapes (Josh Angulo) in die Welle. Aber spätes-

tens nachdem Jason Polakov auf seinem schnellen Singlefi n-Pintails Maui

eroberte, wurden solche Spielereien rund um den Globus in die letzten

Ecken der Shapewerkstätten verbannt. Was Jason ultraschnell durch die

Welle bringt, muss auch für den Rest der Wavesurfer perfekt sein, das

galt lange Zeit als Richtschnur der Shaper. Erst als 2006 ein junger, ta-

lentierter Brasilianer völlig hemmungslos die Wellen von Maui zerlegte,

begann der eine oder andere umzudenken. Zusammen mit seinem Shaper

Keith Teboul begann Kauli Boards zu

entwickeln, die es ihm ermöglichten,

genauso nah und radikal am brechen-

den Teil der Welle mit Segel zu sur-

fen, wie es ihm die Jungs ohne Segel

tagtäglich vormachten. Zuerst wurden

seine Boards immer kürzer und breiter. Um noch mehr Beweglichkeit hi-

neinzubringen, experimentierten die beiden dann zunächst mit Thrustern,

dann recht schnell mit Twinsern herum. Ein voller Erfolg, wie der Sieg

und mehr noch das Windsurfen von Kauli im Früjahr 2008 beim PWA

World Cup auf den Kapverden zeigte. Innovation war gefragt, um unse-

ren Sport wieder interessanter zu machen und das Level der Windsurfer

mithilfe eines neuartigen Board-Konzeptes weiter zu verbessern.

KLAAS VOGET & MARCILIO BRAWZINHO

44 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

entwicklung

„WIR CHECKTEN VIELE WELLENREITER-QUADS.

ALLE IDEEN, DIE WIR HATTEN, WURDEN IN SEBS

COMPUTER MITEINANDER VERBUNDEN."

Page 24: Windsurfing Journal Ausgabe 13

ALSO QUADS?

Nun kann man sich zu Recht die Frage stellen: Alles nur Hype, der uns

dazu verführen soll, für Umsatz zu sorgen? Oder wirklich wieder eine

Evolution für viel mehr Spaß in den Wellen wie die neuen Twinser? Am

Beispiel der Entwicklung der Fanatic-Quad-Range versuchen wir, ein paar

Antworten zu bekommen. Und siehe da, auch Produktmanager Craig

Gertenbach war erst einmal skeptisch: „Obwohl ich absolut überzeugt

bin von den modernen Boards mit mehreren Finnen, haben wir uns die

ersten Quads auch erst mal ganz genau angeschaut. Eigentlich hatte ich

gehofft, einen Thruster zu entwickeln, der das Beste aus beiden Wel-

ten verbindet, indem man ihn ganz einfach je nach Bedingungen als

Twinser oder Singlefi n nutzt.“ Nach einigen Versuchen mit dem Drei-

Finnen-Setup war die Euphorie bei Fanatic aber schnell verfl ogen. Nach

den ersten Testfahrten mit vier Finnen war dagegen schnell klar, welche

Richtung die Erfolg versprechende war.

DER ZYKLUS BEGINNT

Craig: „Am Anfang einer neuen Boardentwicklung steht immer ein Brain-

storming. Vergleicht man Twinser mit Singlefi ns machen sie einige Sachen

besser, aber der Grip oder besser das Fehlen des Grips ist oft ein Pro-

blem. Damit meine ich den Griff beim Bottom Turn. In dieser Hinsicht

sind Quads eine logische Weiterentwicklung.“ So hatte Fanatic-Waveboard-

entwickler Klaas Voget zusammen mit Teammate Victor Fernandez und

Shaper Sebastian Wenzel eine neue Aufgabe. Klaas: „Wir checkten viele

Wellenreiter-Quads. Alle Ideen, die wir hatten, wurden in Sebs Compu-

ter miteinander verbunden. Ein paar Tage später hatten wir unsere ersten

Prototypen und konnten damit aufs Wasser.“

MAGISCHER MOMENT

Vier Finnen, das sind jede Menge Möglichkeiten, etwas falsch oder richtig

zu machen. Klaas: „Am meisten beschäftigte uns bei den ersten Proto-

typen das Setup der Finnen. Bei vielen Surfboards stehen die Flossen in

einem leichten Winkel zur Mittellinie. Damit fi ngen wir an. Wir begannen

mit ein paar Future Fins, aber die waren zu weich und das funktionierte

nicht so ganz. Wir fl ogen von Pozo zurück nach Guincho, wo Sebasti-

ans Werkstatt ist. Dort verbrachten wir ein paar Tage im Shaperaum da-

mit, neue Finnen zu machen. Ich schmirgelte ungefähr acht Setups und

gemeinsam versuchten wir sie auf den Brettern. Das Testmuster sah fol-

gendermaßen aus: Zwanzig Minuten fahren, so viele Wellen abreiten wie

möglich und einige Sprünge. Dann Finnen austauschen und wieder zwan-

zig Minuten fahren. Wir wechselten die Stellung der Finnen in der Box

oder veränderten die Finnen. Mein Standard-Begleiter am Strand war eine

Tasche mit Finnen und ein Gummihammer. So fanden wir mit der Zeit

immer genauer heraus, was für verschiedene Moves und Turns am besten

funktioniert. Eine kleine Änderung im Setup kann eine große Veränderung

im Fahrverhalten sein. Dabei haben wir schnell gelernt: Wenn der Winkel

nicht stimmt, das gilt besonders für die beiden vorderen Finnen, leiten die

CRAIG GERTENBACH VICTOR FERNANDEZ

Konkaven im Unterwasserschiff das Wasser mehr auf die Seite. Dies gibt

zusätzlichen Widerstand und das ist nicht das, was du willst. Wir pro-

bierten es mit ziemlich großen Finnen vorn und änderten den Winkel, bis

wir endlich die richtige Position fanden: Ein magischer Moment!“

DIE SUCHE NACH DER PERFEKTEN KURVE

Der Winkel war richtig, aber damit hatte die Entwicklung erst angefan-

gen. Denn ein Quad ist, zumindest bei Fanatic, alles andere als ein nur

ein Twinser mit zwei zusätzlichen Finnen. Victor: „Aufgrund der extra

Finnen hat ein Quad deutlich mehr Grip als ein Twinser. Um dies voll

auszuschöpfen, mussten wir auch die Rockerlinie im Unterwasserschiff

anpassen, indem wir dem Shape mehr Tailkick verpassten. Mehr Rocker

bedeutet, dass man das Heck stärker in die Welle drücken kann und so-

mit noch engere und vertikalere Turns hinbekommt. Daneben gibt der ex-

tra Rocker auch mehr Kontrolle. Bei einem Twinser muss die Linie gerader

sein, sonst schmiert das Heck beim Bottom Turn aufgrund der fehlenden

Führung einfach weg. Beim Quad sorgen die vorderen Finnen und die

tiefen Konkaven dafür, dass immer genügend Halt da ist. Gleichzeitig be-

schleunigt das Board auch besser in der Welle.“

BREITES HINTERTEIL, NUR GESCHMACKSACHE?

Craig: „Unsere Quad hat ein abgerundetes Squaretail. Dies hat nichts

mit neuem Look zu tun, sondern für zusätzlichen Drive und Power ist es

notwendig genügend Fläche hinter der Finne zu haben. Die Outline muss

dabei auch etwas gerader sein, um den Finnen genug Platz zu geben.

Ohne die zusätzliche Fläche hinter den Flossen würden die Bretter oft

Spinouts haben und Angleitpower verlieren.“

EINMAL RUND UM DIE WELT

Für Fanatic war es wichtig, dass das neue Konzept unter verschiedenen

Bedingungen und von verschiedenen Fahrern getestet wurde, damit die

Bretter überall gut funktionieren und nicht nur den Profi s in bestimmten

Bedingungen Spaß machen. Craig: „Sep, unser Shaper, lebt in Guincho/

Portugal, einem der besten Windsurfspots in Europa. Unsere Teamfahrer

reisen um den Globus: Klaas fährt oft an die Nordsee, Victor lebt und

surft viel in Almeria an der Mittelmeerküste. Daneben fl iegen beide oft

nach Gran Canaria oder Chile, wo sie seit einiger Zeit zusammen ein

Haus haben. Brawzinho ist entweder in Brasilien oder in Maui. Eine gute

Mischung von Spots, eine gute Mischung aus Fahrern, unterschiedlichen

Körpergewichten und Fahrstilen. Daneben haben wir auch noch eine ge-

meinsame Testsession in Kapstadt eingelegt. Die größten Wellen des Win-

ters inklusive! Alles in allem eine solide Basis für einen Test.“

MAIL AUS BRASILIEN

Brawzinho bekam schon sehr früh ein paar Prototypen und schickte be-

geistert seine Erkenntnisse per E-Mail zurück an den Rest der Crew: „Das

Erste, was mir auffi el, als ich auf einem Quad stand, war die enorme

Kontrolle, auch wenn man nur geradeaus fährt. Klasse bei starkem Wind,

zum Springen und bei viel Chop auf der Welle. Hier in Brasilien funkti-

oniert das Board hervorragend in kleinen Wellen bis auf Schulterhöhe,

mit extrem scharfen, engen Kurven und viel Grip. Sehr einfach und Feh-

ler verzeihend zu fahren; das Board macht genau das, was ich möch-

te. Der zusätzliche Rocker macht einen himmelweiten Unterschied aus.

VICTOR FERNANDEZ46 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 47| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

entwicklungentwicklung

VIER FINNEN, DAS SIND JEDE MENGE

MÖGLICHKEITEN, ETWAS FALSCH

ODER RICHTIG ZU MACHEN.

Page 25: Windsurfing Journal Ausgabe 13

Wenn es viel Wind gibt, hat man so genau die Kontrolle, die man

braucht. Wenn ein Brett zu fl ach ist und man mit hoher Geschwindigkeit

auf eine Welle zukommt, verliert man schneller die Kontrolle. Mit mehr

Rocker drehst du viel leichter und so hast du auch mehr Kontrolle! Wenn

man diesen Rocker in einen Twin packen würde, wäre das Brett sehr lang-

sam, weil die beiden Flossen weniger Drive, also weniger Geschwindig-

keit, bringen.“ Auch Klaas gefällt das Plus an Speed: „Bei diesen Boards

spüre ich wirklich, wie die vorderen Finnen Halt geben. Wenn man sich

auf einem Quad beim Bottom Turn nach vorn lehnt und Druck auf den

Mastfuß und die Rails gibt, fühlt man, dass man nach oben gedrückt

wird. Das gibt mehr Geschwindigkeit beim Weg zum Wellenkamm.“

ONSHORE AUCH OKAY?

Victor: „Wir haben die Shapes in Guincho und Chile bei Onshore-

Bedingungen eingesetzt und auch da waren sie immer noch ziemlich gut.

Sie haben vielleicht nicht so viel Geschwindigkeit wie ein Singlefi n oder

die gleiche Menge an Auftrieb bei Sprüngen, aber insgesamt fahre ich

heutzutage fast nur noch Quads. Besonders für Newschool-Tricks in den

Wellen wie Takas generieren die Quads genau die zusätzliche Geschwin-

digkeit, die du brauchst, um den hinteren Fuß wegzudrücken und in den

Move reinzusliden. Und wenn man dann wieder Kontrolle braucht, hat

man sie auch. Sobald die Finnen wieder im Wasser sind, hat man Speed.

Beim Twinser war genau dieses leicht unkontrollierte Sliden manchmal ein

Problem. Auf dem Weg zur Wellenlippe kannst du dir auf einem Quad

durch das Plus an Geschwindigkeit mehr Zeit lassen. Beim Cutback hast

du dann mehr Kontrolle beim Sliden als auf einem Twin. Gerade in gro-

ßen Wellen ein echtes Plus.“

IT`S SHOWTIME

Um mit einem Singlefi n-Shape den Spray ordentlich vom Wellenkamm

zu rasieren, sind eine Menge Erfahrung und perfektes Timing nötig. Die

Quads machen solche Spielereien auch für noch nicht ganz so perfekte

Surfer deutlicher leichter. Craig: „Mit dem Singlefi n-Board musst

du die Welle genau am steilsten Punkt treffen, um ordentlich

Spray zu verteilen. Die Quads haben so viel Griff, dass du dir

den Punkt auf der Welle nach Belieben aussuchen kannst, selbst

wenn die Welle nicht viel Power hat. Ich glaube, dass die Quads

gerade auch für Surfer perfekt sind, die erst anfangen das Wel-

lenabreiten zu lernen. Für Fahrer, die in erster Linie springen

wollen und nur ab und an mal eine Welle abreiten, sind Single-

fi n-Shapes immer noch das Beste, weil sie einfach schneller sind. Aber für

all jene, die gern ihr Wellenabreiten auf ein neues Niveau bringe wollen,

ist ein Quad genau das passende Ticket. Zum Vergleich: Ein Singlefi n be-

hält nur die Geschwindigkeit, die es schon hat, wenn man auf die Welle

kommt, oder die durch den Speed der Welle generiert wird. Das richtige

Timing ist hier das A und O, um den Speed zu behalten: Wie halte ich

mein Segel, wann öffne ich es und so weiter. Ich windsurfe auch schon

lange in der Welle, aber ich bin nicht mehr jeden Tag auf dem Was-

ser wie die Pros und habe darum sicher kein perfektes Timing. Twinser,

„EINE GUTE MISCHUNG VON SPOTS, EINE GUTE

MISCHUNG AUS FAHRERN, UNTERSCHIEDLICHEN

KÖRPERGEWICHTEN UND FAHRSTILEN ... ALLES

IN ALLEM EINE SOLIDE BASIS FÜR EINEN TEST."

VICTOR FERNANDEZ

48 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

entwicklung

Page 26: Windsurfing Journal Ausgabe 13

aber vor allem Quads generieren ihren eigenen Speed und deshalb wird

das Timing auf der Welle nicht mehr so wichtig. Man kann zu früh oder

zu spät unterwegs sein und behält trotzdem die volle Kontrolle über den

Turn. Die Quads geben mir das Gefühl, dass ich viel besser windsurfe,

ideal für ältere Windsurfer wie mich oder auch für Einsteiger, man hat

einfach mehr Spaß!“

SINGLEFIN, TWIN ODER QUAD?

Hmm, das klingt alles sehr, sehr vielversprechend. Da fragt man sich, ha-

ben nun Twinser und Singelfi ns keine Chance mehr? Craig: „Nein, so ist

das absolut nicht. Beide Shapes haben noch ihre Berechtigung. Wären

wir nicht dieser Meinung, hätten wir sie auch nicht mehr im Programm.

Ich vergleiche das mal mit einem Auto, ein Singlefi n ist wie ein Fahrzeug

mit Frontantrieb, es gleitet am schnellsten, es ist schnell und hat auf

einer geraden Linie die höchste Kontrolle. Für alle, die gern springen und

oft in Onshore-Bedingungen unterwegs sind, also erste Wahl. Wellenab-

reiten mit ihnen funktioniert nur perfekt über Druck auf dem vorderen

Fuß, dafür braucht man Erfahrung, vor allem wenn man den Speed zwi-

schen den Turns erhalten möchte. Eine Finne im Heck ist auch immer

noch hervorragend in klassischen Down-the-Line-Bedingungen, vor allem

in großen Wellen. Twinser sind wie Autos mit Heckantrieb, sehr spiele-

risch und agil über den hinteren Fuß zu fahren. Da sie ihre Geschwin-

digkeit beim Wellenabreiten besser halten, machen sie es für den Piloten

hier etwas leichter. Die Boards gleiten gut an und machen in kleineren

und mittelgroßen Wellen jede Menge Spaß. Wenn sie anfangen zu sliden,

hat man etwas weniger Kontrolle über sie und bei Chop und viel Wind

sind sie manchmal schwieriger zu kontrollieren. Thruster: Für Boards mit

drei Finnen im Heck habe ich keinen direkten Autovergleich. Die Boards

sind sehr wendig über den hinteren Fuß und fühlen sich sehr loose an.

Gleichzeitig sind sie aber recht langsam und so nicht besonders toll zum

Springen, deshalb haben wir uns bei Fanatic gegen solche Shapes ent-

schieden. Das Quad ist mit einem Allradantrieb zu vergleichen, jede Men-

ge Grip und Kontrolle, selbst beim Sliden. Das Wellenreiten bekommt auf

einem Quad ein neues Niveau, die Turns werden enger und schneller. Die

Range der Shapes ist insgesamt gesehen sehr gut, auch wenn sie etwas

später angleiten, einen Tick langsamer sind in der Endgeschwindigkeit als

Singlefi ns und etwas weniger Drive und Speed vermitteln in kleinen Wel-

len und leichtem Wind. So hat jedes Board seinen Platz in der Welle,

es kommt also ganz allein auf deine Vorlieben, deinen Stil und deinen

Geschmack an, mit welchen Shape du am liebsten unterwegs bist!“

*Noch ein Wort in eigener Sache: Heiß, trocken und windstill präsentiert

sich bisher der Sommer im Norden. Deshalb haben wir den nagelneuen

Fanatic-Quad nur im Pool kurz schwimmen lassen. Dort macht er eine

ausgezeichnet poppige Figur. Sobald es mal wieder ordentliche Luftbewe-

gung gibt, darf er natürlich raus aufs Meer. Und dann erzählen wir dir

sofort, was wir von ihm halten.

Zum Thema Quads haben wir kürzlich auch Post von Jürgen Hön-

scheid bekommen. Nachdem wir selber die neuen Boards noch nicht

fahren konnten, möchten wir dir seine Meinung nicht vorenthalten:

JÜRGEN HÖNSCHEID © FOTO JUAN CASAS/ENTUBAO.COM

© FOTO LARRY STANLEY

VICTOR FERNANDEZ

Nachdem ich ja vor einigen Monaten auch meine Zweifel angemeldet

habe, ob Quad-Waveboards nun wirklich sinnvoll sind oder nicht, habe

ich das „neue“ System jetzt einfach mal ausprobiert und eines gebaut.

Vor lauter Begeisterung habe ich danach sogar meinen alten Twinser

auf Quad erweitert und das ist echt so, als wenn du nochmal einen

Turbo einlegst. Das hat doch irgendwie mehr, als ich anfangs gedacht

habe. Das Board hat einen super Grip und im Vergleich zum Twin-

ser fahre ich es viel lieber. Ich hatte nicht mal ansatzweise seitliches

Wegrutschen oder Spinouts. Vielmehr hatte ich das Gefühl, dass alle

Energie wirklich nach vorn geht. Bei Sideonshore-Wind war es insbe-

sondere beim Wellenabreiten so, dass ich selbst ohne viel Druck im

Segel mit viel mehr Speed wieder aus dem Bottom Turn gekommen

bin. Der einzig bisher entdeckte Nachteil: die Endgeschwindigkeit auf

Raumschotkurs. Sie ist wahrscheinlich einen Tick geringer. Dafür kann

man aber stark anluven und eine irre Höhe laufen. Das ist für mich

außer den guten Abreiteigenschaften immer das wichtigste Kriterium

eines Waveboards. Was nützt dir das wendigste Board, wenn du gar

nicht an den Peak kommst, immer der Letzte in der Warteschleife bist

und den anderen die Vorfahrt lassen musst? Auch bei starker Seiten-

strömung wie oft an der Nordsee sind gute Höhelaufeigenschaften von

enormer Bedeutung. Auf den Fotos sieht man das für mich persönlich

beste Quad-Setup. Hinten fahre ich zwei 15,5-Zentimeter-Finnen, vorn

zwei FCS halbseitig profi liert (circa 10 Zentimeter). Das FCS-System

fahre ich aufgrund der Gewichtsersparnis. Hinten sind die Finnen pa-

rallel, vorn leicht nach außen geneigt und leicht angestellt zur Nose

hin. Was mir noch auffi el: Anscheinend vertragen die Quads ein paar

Millimeter mehr Rocker, ohne dabei die guten Gleiteigenschaften zu

verlieren. Man lernt eben nie aus! Viele Grüße von Fuerte, Jürgen

50 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 51| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

entwicklungentwicklung

Page 27: Windsurfing Journal Ausgabe 13

EINFACH MAL WIEDER RAUS!

S eit dem 1. Mai stand der Hamburger Freestyle-Pro

aufgrund seiner Krebserkrankung nicht mehr auf

dem Board. Eigentlich war er deshalb nur als Zu-

schauer zur DM nach Sylt gefahren. Doch bei Wind, Welle

und Sonne hielt es ihn nicht lange am Strand. Zur Beloh-

nung gab es einen dritten Platz im Wave/Freestyle für ihn.

Doch das war gar nicht so wichtig. Andre: „Ich hatte

kein eigenes Material dabei, weil es ein paar Unstimmig-

keiten im Vorfeld bei der Einschreibung gab. Als ich dann

vor Ort war und es hieß, ich dürfte starten, habe ich mir

ein Board geliehen und ein

4.7er-Segel und hab es ein-

fach mal wieder ausprobiert.

Ich kann euch gar nicht sa-

gen, wie viel Spaß es ge-

macht hat, wieder auf dem

Board zu stehen.“ Andre be-

endet gerade seine Chemotherapie und hofft in ein paar

Monaten wieder vollständig genesen zu sein. Wir drücken

ihm die Daumen. Auch ohne Daumendrücken holte sich

in diesem Jahr nach etlichen zweiten Plätzen Klaas Voget

endlich seinen deutschen Meistertitel im Wave/Freestyle.

Klaas: „Im Halbfi nale hatte ich einen engen Heat, im Fi-

nale lief es dann besser für mich und es war knapp zwi-

schen mir und Phillip.“ Am Ende hatte Philip Köster, das

Ultratalent aus Gran Canaria, zwar die Nase vorn, doch

für den Meistertitel reichte Klaas auch der zweite Platz

nach seinem zweiten Platz bei den Big Days.

SLALOM, GUNNAR GANZ VORN!Sieben Slalomrennen in einer Woche sind eine ordentliche

Ausbeute. Und wer Sylt kennt, weiß, dass von Flachwasser

hier auch bei weniger Wind keine Rede sein kann. An-

spruchsvolle Bedingungen also und ein ebenso anspruchs-

volles Feld mit ein paar starken Dänen, Holländern und

Schweizern. Doch am ersten Tag war Gunnar Asmussen

einfach nicht zu packen. Klaas: „Der war echt fi x unterwegs,

scheint eine Menge Slalom trainiert zu haben.“ Ein Training,

das sich lohnte, am Ende konnte er sich im siebten Slalom

der Woche sogar einen Fehlstart leisten und gewann trotz-

dem diese heiß umkämpfte Disziplin, in der er nie schlechter

als auf dem dritten Rang ins Ziel kam. Auf seinen Fersen,

wie könnte es anders sein,

Bernd Flessner. Sein zweiter

Platz im Slalom und der Sieg

im Kursrennen reichten ihm

am Ende auch für seinen 15.

deutschen Meistertitel in der

Disziplin Racing. Langsam

wird es echt eng auf dem Kaminsims, Flessi! Dritter im Sla-

lom wurde Vincent Langer vor Helge Wilkens und dem dä-

nischen Talent Sebastian Kornum. Ein paar Lesern wird sein

Name bekannt vorkommen, sein Papa war vor einiger Zeit

auch mal beim World Cup am Start.

FORMULA MAL SECHSEin Rennen mehr hätte vor allem Slalomsieger Gunnar As-

mussen gern hingelegt. Der Grund: Ab sieben Rennen gibt

es zwei Streicher und die hätten die Rangliste im Racing

und in der Overallwertung noch mal durchgeschüttelt.

Sollte aber nicht sein und so holte sich Helge Wilkens den

Formula-Sieg vor Flessi und Vincent Langer. Am Ende hatten

so alle ihren Spaß und jeder der Favoriten zumindest einen

Pokal im Gepäck. Was will man mehr?

„ICH KANN EUCH GAR NICHT

SAGEN, WIE VIEL SPASS ES

GEMACHT HAT, WIEDER AUF DEM

BOARD ZU STEHEN.“

OVERALL-RANGLISTE SYLT

Platz Name Wave Freestyle Slalom

1 Flessner, Bernd 2 / 2

2 Wilkens, Helge 1 4 9

3 Langer, Vincent 3 3 7

4 Kornum, Sebastian 4 5 13

5 Voget, Klaas 7 9 2

6 Asmussen, Gunnar 11 13 1

SOMMERPARTY AUF SYLT: JEDE MENGE RENNEN, ANGENEHME TEMPE-

RATUREN UND VIELE ZUSCHAUER, SO HAT SICH DER AUSFLUG AUF DIE

INSEL FÜR DIE DWC-FAHRER IN DIESEM JAHR AUF JEDEN FALL VOLL

GELOHNT. AM MEISTEN SPASS HATTE ALLERDINGS ANDRE PASKOWSKI ...

FAHRER GUNNAR ASMUSSEN

52 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 53| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

dm syltdm sylt

SYLT2010DEUTSCHEMEISTERSCHAFT

TEXT DIRK HERPEL © FOTOS STEVIE BOOTZ

FAHRER GUNNAR ASMUSSEN

FAHRER ANDRE PASKOWSKIFAHRER KLAAS VOGET

Page 28: Windsurfing Journal Ausgabe 13

FREESTYLE-WINDSURFEN IST TOT –LANG LEBE FREESTYLE-WINDSURFEN!

PREISGELDKÜRZUNGEN, REIHENWEISE EVENTABSAGEN, SCHEINBAR

CHARAKTERLOSE FREESTYLEKINDER, HOCHTRAINIERT AUF IRGENDWEL-

CHEN WINDIGEN KARIBIKINSELN, FÜR ZUSCHAUER ZU KOMPLEXE BE-

WEGUNGSABLÄUFE UND EIN ECHTER NISCHENMARKT DER WINDSURF-

INDUSTRIE, MIT DEM KAUM GELD ZU VERDIENEN IST.

LEICHT HAT ES DIE DISZIPLIN FREESTYLE DIESE TAGE WIRKLICH NICHT.

OBWOHL TAG FÜR TAG NEUE, RADIKALERE MANÖVER GESPRUNGEN

WERDEN UND IMMER NEUE GESICHTER FÜR ABWECHSLUNG BEI DEN

INTERNATIONALEN WETTBEWERBEN SORGEN, SCHEINEN DIE TECHNISCH

ÄUSSERST ANSPRUCHSVOLLEN BEWEGUNGSABLÄUFE DIE MASSE DER

WINDSURFER NICHT ANSATZWEISE ZU INTERESSIEREN.

Nach mehreren Tiefschlägen in Form von Preisgeldkürzungen und Eventab-

sagen auf der PWA- und EFPT-Tour im Juni 2010 der nächste Schock. Der

Megaevent in Fuerteventura wackelt! Aufgrund der wirtschaftlichen Situation

auf den Kanaren konnte nicht genug Preisgeld aufgestellt werden, sodass die

Slalom- und Freestyledamen sowie die Speedsurfer sprichwörtlich die Segel

streichen mussten. Die Herrenbewerbe sollten aber wie geplant stattfi nden.

Man soll über Rene Egli, Boss der beiden größten Surfstationen der Insel

und Eventorganisator, denken, was man will, aber der Event war trotz

fi nanzieller Probleme eine organisatorische Meisterleistung. Schon am

ersten Tag der Freestylecompetition waren die Tribünen am Strand von

Sotavento um 10.00 Uhr vormittags trotz fl iegendem Sand bis auf den

letzten Platz gefüllt. In erster Reihe fußfrei konnte man die Action weni-

ge Meter vom Wasser entfernt rund um die „Competitors Zone“ verfol-

gen, sodass man immer ein „Mittendrin statt nur dabei!“-Gefühl hatte.

Als Sonnen- und Windschutz sorgte ein riesiges, zum Meer hin offenes

Event zelt, das in wenigen Sekunden von den Tribünen erreichbar war.

Viele lokale Restaurants hatten dort Stände aufgebaut, um für das leibli-

che Wohl der Zuschauer zu sorgen.

WORLD CUP FUERTEVENTURA23.07.-07.08.2010

54 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 55| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

pwa fuerteventurapwa fuerteventura

PWAFREESTYLE

TEXT MANUEL GRAFENAUER © FOTOS PWA/JOHN CARTER

FAHRER STEVEN VAN BROECKHOVEN

Page 29: Windsurfing Journal Ausgabe 13

mierte. Die Top 5 der Welt scheint in Contests derzeit nahezu unantastbar.

Gollito, Kiri, Taty, Tonky und auch ein Europäer, nämlich Steven van Broeck-

hoven, sind bei allen Moves radikaler, höher und sicherer als der Rest.

Nicht zuletzt dank Moves wie dem „No-handed Ponch“,einem Pushloop

Flaka und der unglaublichen Kombo „Loop – noch vor der Landung auf

Clew First schiften– zehn Meter weitergleiten

– Clew First Ponch“ sicherte sich nach vie-

len hart umkämpften Heats Gollito, vor dem

schon bemitleidenswerten „ewigen Zweiten“

Kiri Thode und dem sensationell surfen-

den Steven van Broeckhoven, den Sieg und

gleichzeitig den vierten Weltmeistertitel.

Dementsprechend ausgelassen wurde dann auch in der großen „Carpa“

gefeiert. Nirgends war es für die Motivierten unter den Profi s leichter

als am Strand von Fuerteventura, als Windsurfer mit einem Eventarm-

band eine Frau auf´s Hotelzimmer zu bekommen. Auch der dem Party-

zelt nahe „Judgetower“ mit mehreren Trennwänden, die eigentlich das

Abschreiben der Punktrichter verhindern sollten, war nahezu dauerhaft

mehrfach belegt. Speziell die Jungspunde Davy Scheffers, der als neu-

es, großes Freestyletalent gilt, und der jüngste Teilnehmer Yoop Schmidt

(15 Jahre) attackierten ohne Rücksicht auf Verluste alle Damen zwischen

fünfzehn und fünfzig.

Als Phil Soltysiak seine Tanzkünste auf der Bühne unter Beweis stellen woll-

te, war die Party für ihn schnell zu Ende. Ohne Ver- oder Vorwarnung

stürmten vier(!) bewaffnete Polizisten auf die Bühne, und obwohl der Ka-

nadier sofort kooperierte und sich entschuldigte, wurde er vor dem Zelt im

dunklen Polizeicontainer verprügelt. Dies war nicht der erste Fall während

des Events mit einer scheinbar gelangweilten, gewaltbereiten lokalen Poli-

zei. Mehrere Worldcupper klagten über körperliche Übergriffe, als sie den

Männern erklären wollten, ins Zelt zu offi ziellen Bühnenauftritten zu müs-

sen, auch wenn das schon wegen zu vieler Besucher gesperrt war. Zwei

Tage nach dem Vorfall mit dem Kanadier wurde ein Surfl ehrer aus Gran

Canaria von der „Guardia Civil“ im wahrsten Sinne des Wortes kranken-

hausreif geprügelt und wachte erst am nächsten Tag auf der Intensivstati-

on wieder auf.

Mit Ausnahme dieser Geschehnisse war der Event ein deutliches Lebenszei-

chen der Freestyle-Disziplin. Abgesehen von der unglaublichen Action auf

dem Wasser können die Stars der Szene mittlerweile gut genug Englisch,

um bei Auftritten und Interviews mit den Fans zu kommunizieren. Schön

zu sehen war vor allem die Entwicklung des Weltmeisters, der bei der Sie-

gerehrung das Mikrofon forderte, um sich noch einmal bei Fans, Veranstal-

ter und Freunden zu bedanken.

Man scheint verstanden zu haben, wie wichtig es ist, präsent zu sein.

Nicht nur auf dem Wasser, sondern auch am Strand im Gespräch mit

den „einfachen“ Windsurfern. Ob als ständig lachender Spaßvogel wie

Tonky oder als konzentrierter Wettkämpfer wie Steven oder Gollito. Viele

der nicht windsurfenden Zuschauer waren von dem Sport so angetan,

dass sie direkt im Surfcenter am Strand für sich oder die Kinder einen

Beginnerkurs buchten. Ein besseres Kompliment für den Sport kann es

nicht geben. LANG LEBE FREESTYLE-WINDSURFEN!

PWA SLALOM FUERTEVENTURA 2010

Bevor die Freestyler tief in die Trickkiste am Highwind-Spot von So-

tavento greifen durften, wurde das Salommaterial ausgepackt. 62

Starter wollten in den böigen und kabbeligen Bedingungen um die

Krone kämpfen.

Nach ganzen zehn Runden voller Action mit Segeln zwischen 5.7 und

8.0 Quadratmeter waren die Podiumsplatzierungen mal wieder alles

andere als eine Überraschung. Trotz stärkerer Gegenwehr der Verfol-

ger als in den letzten Jahren sicherte sich Antoine Albeau den Sieg.

Finian Maynard und Björn Dunkerbeck folgten auf den Plätzen.

Auffallend dieses Jahr, dass speziell einige der jungen Wilden die

„No Rules“-Regel sehr ernst zu nehmen schienen und nicht davor

zurückschrecken, Gegner zu rammen, ins Startboot zu drängen, das

Material kaputt zu fahren oder an den Tonnen das Gabelbaumende

als Stoßwerkzeug zu verwenden. Von allen neuen Talenten schreiben

die Kenner der Szene vor allem dem 21-jährigen Franzosen und Defi -

Wind-Gewinner Pierre Mortefon das größte Potenzial zur neuen Num-

mer eins zu. Wir sind gespannt …

SO WAR TAGELANG EIN NIE DA GEWESENES

FREESTYLEFEUERWERK AUF DEM WASSER ZU

ERLEBEN, DAS TATSÄCHLICH BIS ZUM LETZTEN

ZINALHEAT ZUM SITZENBLEIBEN ANIMIERTE.

Die Organisation hatte im Vorfeld tatsächlich in den Hotels Werbung ge-

macht, um Touristen an den Strand von Sotavento zu locken. Genauso

erstaunt wie Roberto Hoffmann, italienische Plaudertasche und Speaker des

Events, war ich auch, als sich auf seine Frage: „Wer von euch allen ist

eigentlich Windsurfer?“ keine zehn Prozent von Hunderten Zuschauern als

Aktive des Sports outeten.

Zurück zur Action auf dem Wasser. Konnte

man vor wenigen Jahren noch mit 20 Zen-

timeter hohem Herumgeslide in die Top Ten

der Welt surfen, wurden dieses Jahr erstmals

nicht nur die simplen, aber radikal wirken-

den Loops bejubelt. Die Freestyleelite dreht

bei dem starken Wind die meisten Manöver

meterhoch komplett in der Luft durch und slidet kaum. Dazwischen wer-

den die technisch anspruchsvollen Moves wie Konos, Burner oder Culos

durch Sprungmanöver wie masthohe Airfl akas, Shakas, Pushloops, Bonkas

(Loop into Flaka) oder Doubleloops aufgelockert.

Dank des PWA-„Best Moves“-Formats, bei welchem nur die vier besten

Moves pro Seite in einem sieben Minuten dauernden Heat gezählt werden,

sind die Fahrer motiviert, die härtesten Manöver auszuprobieren.

So war tagelang ein nie da gewesenes Freestylefeuerwerk auf dem Wasser

zu erleben, das tatsächlich bis zum letzten Finalheat zum Sitzenbleiben ani-

DIE FREESTYLEELITE DREHT BEI DEM

STARKEN WIND DIE MEISTEN MANÖ-

VER METERHOCH KOMPLETT IN DER

LUFT DURCH UND SLIDET KAUM.

56 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 57| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

pwa fuerteventurapwa fuerteventura

FREESTYLE-WELTMEISTER GOLLITO ESTREDO

FAHRER TONKY FRANS

Page 30: Windsurfing Journal Ausgabe 13

VICTOR FERNANDEZGeboren am 25.04.1984

Größe: 1,84 Meter

Gewicht: 80 Kilo

PHILIP KÖSTERGeboren am 05.03.1994

Größe 1,83 Meter

Gewicht: 79 Kilo

58 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 59| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

interview victor & philipinterview victor & philip

Warst du schon mal in Pozo? Nicht gerade der gemüt-

lichste Platz zum Windsurfen. Und damit meine ich nicht

mal die runden rutschigen Steine am Strand, die einem

echt auf die Nerven gehen können. Besonders wenn man

nach einer Session mit aufgeweichter Hornhaut und Böen

in Sturmstärke im Rücken zurück an Land balanciert. Ein

durchschnittlicher Pozo-Tag bleibt in den Knien und im

Rücken noch ein wenig länger in Erinnerung. Kein Wun-

der, 4.0er-Segel sind die Regel und fetter Windchop kei-

ne Ausnahme. Dazu weht der Wind schräg aufl andig von

links und ist gern etwas böig unterwegs. Wobei man die

Böen oft an fl iegendem Weißwasser erkennt. Stell dir

einfach vor, mit 50 ungefedert über eine Schotterstraße

zu holpern – und immer wieder mal geht die Tür von

deiner alten Karre auf, das kommt dem Ganzen ziemlich

nah. Tja, und in diesen „perfekten“ Windsurfbedingungen

zeigten Victor Fernandez und Philip Köster wieder einmal

Windsurfen von einem anderen Stern. Wie wird man

so gut? Um dem Geheimnis ein wenig auf die Spur zu

kommen, haben wir den beiden einfach mal 60 Fragen

vor die Nase geknallt. Eine Auswahl der unserer Meinung

nach interessantesten Statements kannst du im folgenden

Artikel nachlesen. Eins schon mal vorweg: Es hilft, wenn

deine Eltern Windsurffreaks sind, und ein Zweitwohnsitz

direkt am Strand ist auch nicht übel ...

PWAWORLDCUPPOZO2010

DIEKINGSVONPOZO

DAS BESTE AUS 60 FRAGEN AN VICTOR UND PHILIP ...

AUCH WENN DER REST DES STARTERFELDES ORDENT-

LICH GAS GAB, VICTOR FERNANDEZ UND PHILIP KÖSTER

ROCKTEN DAS HAUS. AM ENDE GING ES SOGAR IN

DIE VERLÄNGERUNG: NACH DER DOUBLE ELIMINATION

MUSSTE EIN DRITTER, ALLES ENTSCHEIDENDER HEAT

GEWINDSURFT WERDEN. MIT DEM BESSEREN ENDE FÜR

DEN SPANIER. DIESES MAL ...

TEXT DIRK HERPEL © FOTOS PWA/JOHN CARTER

Page 31: Windsurfing Journal Ausgabe 13

•WO BIST DU GERADE? Philip: Auf Sylt bei den deutschen Meister-

schaften. Victor: Auf Teneriffa in El Cabezo. Wir hatten hier gerade die

spanischen Meisterschaften.

•WO UND WANN HAST DU DEN ERSTEN WINDSURFER DEINES LEBENS

GESEHEN? P.: In Vargas, unser Haus ist nur 100 Meter vom Strand

entfernt und so habe ich aus meinem Zimmer immer den Windsurfern

zugeschaut. V.: Ich war damals gerade mal vier Jahre alt, aber ich kann

mich daran erinnern, wie ich meinem Vater in Almeria beim Windsurfen

zugeschaut habe.

•WANN HAT ES DICH ERWISCHT? P.: Mit acht Jahren bin ich das erste

Mal in Vargas selbst rausgegangen. V.: Ich hab mit fünf Jahren angefan-

gen. Da habe ich mit ein paar Freunden auf dem großen Windsurfzeug

rumgespielt.

•KANNST DU DICH NOCH AN DEINEN ERSTEN TAG AUF DEM BOARD

ERINNERN? P: Ja, ich hatte ein Brett von meinen Eltern und beide wa-

ren mit mir zusammen auf dem Wasser. V.: Ich habe mir das Material

von meinem Vater geschnappt, bin damit rausgefahren und kam nicht

mehr zurück. Es war viel zu groß für mich und ich konnte keine Halse

fahren. Er hat mich dann wieder zurückgeholt.

•WAS WAR DEIN ERSTES EQUIPMENT? P.: Ich glaube, ein Mistral.

V.: Ich hatte einen Bic Melody und ein „Not Normal“-Segel aus Tarifa.

•DEINE ERSTEN LEHRER? P.: Meine Eltern und später dann meine

Freunde in Vargas. V.: Mein Vater.

•WAS WAR DEIN ERSTES EIGENES MATERIAL? P.: Starboard Evo und

Severne-Segel. V.: Ein Bic Rap und ein 2.7er-Segel von Not Normal mit

einem Alumast, den mein Vater mir selbst gebaut hatte.

•WANN UND WIE HAST DU DEINEN ERSTEN FRONTLOOP GELERNT?

P.: Vor vier oder fünf Jahren, ich habe jemanden am Strand gefragt, wie

das geht, und das war es. V.: Mit elf. Pablo, ein guter Freund von mir,

konnte schon den Speedloop und so schaute ich mir genau an, wie es

geht, und habe es dann einfach ausprobiert.

•WER WAR AM WICHTIGSTEN FÜR DEINE KARRIERE ALS PRO-WINDSUR-

FER? P.: Ich glaube, die Pros mit ihren tollen Videos. V.: Meine Familie,

Antonio Casimiro und Manuel Rodriguez, die mich seit Anfang des

Jahres coachen.

•VORBILDER? P.: Da habe ich viele, ich respektiere ihre Leistungen.

V.: Oh klar, Francisco Goya, Robby Naish und Björn Dunkerbeck.

•WANN WURDEST DU EIN PRO? P.: Vor vier Jahren in Pozo bekam ich

meine erste Wildcard, da fühlte ich mich als Pro. V.: Mit 18 Jahren, als

ich meine Schule beendet hatte.

•DEIN ERSTER WETTKAMPF? P.: Mit zehn oder elf das Vargas Festival,

ich weiß aber nicht mehr, welchen Platz ich erreicht habe. V.: Mit 14

wurde ich „IFCA Serienboard Junior“-Weltmeister in Ferrol (Galizien). Ich

habe auch bei den Herren mitgemacht und bin erst im Finale gegen

Scott McKercher rausgefl ogen.

•HAST DU DIE SCHULE BEENDET? P.: Ja, in diesem Jahr habe ich mei-

nen Realschulabschluss auf der deutschen Schule in Las Palmas gemacht.

V.: Ja, mit 18.

60 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

interview victor & philip

Page 32: Windsurfing Journal Ausgabe 13

•WAS LIEBST DU AN DEINEM JOB ALS WINDSURF-PRO? P.: Dass ich

den Sport an so vielen wunderbaren Orten auf der Welt ausleben kann,

das Reisen, die Freiheit, Freunde. V.: Windsurfen, mit Freunden zu rei-

sen, andere Kulturen kennenzulernen.

•WAS HASST DU? P.: Nicht viel. V.: Eigentlich nichts, nur das Reisen

mit so viel Gepäck ist manchmal echt anstrengend!

•WAR SLALOM ODER RACING NIE INTERESSANT FÜR DICH? P.: Doch,

ich bin gerade dabei ein wenig Slalom zu üben, hatte meinen ersten

Wettkampf auf Gran Canaria. War nicht schlecht, auf alle Fälle macht es

sehr viel Spaß. Und mit Chris Pressler auf Fuerte habe ich etwas geübt,

da ist noch viel Technik gefragt. V.: Doch, früher habe ich viel Slalom

geübt und heute fahre ich auf der spanischen Tour mit, wenn es geht.

•WIE VIELE TAGE IM JAHR BIST DU IM DURCHSCHNITT ZU HAUSE?

P.: Naja, ich fange erst an, meine Laufbahn ohne Schulstress zu organi-

sieren. Ich denke, ein halbes Jahr bin ich zu Hause. V.: So vier Monate.

•WAS WAR BISHER DEIN BESTER WINDSURFTRIP? P.: Immer wieder

Maui und auf alle Fälle Australien. V.: Maui im letzten Frühjahr.

•WIE TRAINIERST DU? P.: Ich windsurfe einfach und habe Moves im

Kopf, die ich ausprobiere. Ich glaube, ein Coach wäre nicht schlecht, um

zusätzlich etwas zu tun, über Trainingsformen, Vorbereitungen etc. mehr

zu wissen. V.: Mit meinen beiden Trainern mache ich viel in Almeria,

gehe schwimmen, in den Gym, Fahrrad fahren und laufen. Wenn Wind

ist, bin ich auf dem Wasser.

•WAS WAR BISHER DER AM HÄRTESTEN ZU LERNENDE SPRUNG?

P.: Ich glaube, der Push Forward, die Landung tut manchmal sehr weh ...

V.: Ich glaube, der Frontloop, als ich noch klein war.

•WELCHEN MÖCHTEST DU IN DER ZUKUNFT SCHAFFEN? P.: Weiß nicht

genau, ich probiere immer mal etwas Neues aus. V.: Ich arbeiten am

Push Forward, ich muss noch eine Menge üben ...

•KANN MAN EINEN SAUBEREN TRIPLELOOP HINBEKOMMEN? P.: Glaube

schon, das Ziel haben ja viele mittlerweile. V.: Ich denke, wir werden

nicht mehr lange darauf warten müssen, dass ihn einer hinbekommt.

Ich weiß nicht, wer. Ich weiß nur, dass man extrem fokussiert sein muss

und wirklich saubere Doppelloops im Schlaf schaffen sollte.

•HAST DU MANCHMAL ANGST BEI HOHEN SPRÜNGEN ODER IN HEF-

TIGEN WELLEN? P.: Nein, ich habe keine Angst. V.: Ich mache nicht

einfach so verrückte Moves oder gehe sofort in Riesenwellen. Ich pro-

biere alles erst einmal in normalen Bedingungen aus, bevor ich mich an

heftige Sachen Schritt für Schritt herantaste.

•WAS WAR BISHER DEIN BESTER UND DEIN SCHLIMMSTER MOMENT

AUF DEM BOARD? P.: Das erste Mal sehr lange schwimmen in Hookipa

war schlecht. Da lag ich lange unter dem Segel eingehakt im Trapez

und bin über das Riff geschlittert. Der beste Moment war mein Sieg

letztes Jahr in Pozo. V.: Der beste Moment waren meine beiden Siege in

Guincho und in Pozo in einem Jahr. Ich war immer unter den Top drei,

62 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 63| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

interview victor & philip

„ICH WINDSURFE EINFACH UND HABE

MOVES IM KOPF, DIE ICH AUSPROBIERE."

interview victor & philip

Page 33: Windsurfing Journal Ausgabe 13

stand aber nie ganz oben auf dem Treppchen. Mein letzter Sieg hier

in Pozo war auch ein super Gefühl. Ganz schlimme Momente hatte ich

bisher eigentlich noch nicht.

•VERLETZUNGEN? P.: Ja, aber es war nicht so schlimm. Beim Fotoshoot

in Australien hatte ich mein Handgelenk verletzt. V.: Ja, ein paar: am Knie

oder am Knöchel und ein paar Schrammen, aber nie was wirklich Ernstes.

•WIE FÄHRST DU DEINE SCHLAUFEN? P.: Etwas lockerer. V.: Ich habe

meine Füße fast komplett in den Schlaufen, um mehr Druck auf das

Board geben zu können.

•DEIN ERSTER EVENT IN POZO? P.: „Waverider“ erster Platz , mit zwölf,

ein kanarischer Wettkampf. V.: Beim Word Cup 2001 ich wurde 25ster.

•WIE VIELE TAGE WARST DU BISHER IN POZO AUF DEM WASSER?

P.: Eigentlich nicht viele. Meist nur dann, wenn die PWA da ist, sonst

bin ich in Vargas. V.: Alles zusammen sicher fast zwölf Monate.

•WELCHEN TAG IN POZO VERGISST DU NICHT SO SCHNELL? P.: Meinen

Sieg 2009. V.: Als ich zum ersten Mal in Pozo war, kam ich nachts an

und sah nur die Flaggen am Strand. Am nächsten Morgen waren die

Pros mit 3.3ern draußen ...

•TIPPS FÜR POZO? P.: Da frag mal besser die Pozo-Locals. V.: Pozo

ist gar nicht so schwierig zu windsurfen. Eigentlich ist es ein Fun-Spot.

Aufgrund des starken Windes sieht es oft viel schwieriger aus, als es

wirklich ist. Nach ein paar Tagen macht es in Pozo wirklich Spaß.

•WAS GEFÄLLT DIR AN POZO NICHT SO GUT? P.: Nichts. V.: Einen Mast

zu brechen und am Bunker wieder an Land gehen zu müssen.

•WO HÄNGT MAN AM BESTEN AB NACH EINEM TAG AUF DEM WAS-

SER? P.: La Ola Bar. V.: Ich trinke gern im Restaurant „El Viento“ einen

guten Kaffee.

•WAS ISST/TRINKST DU AM LIEBSTEN? P.: Tortellini, Pizza ... Red Bull Cola.

V.: Sushi und Ashado, alles, was meine Mutter macht, und frische Säfte.

•LIEBLINGSKOMBO IN POZO? P.: 4.2er und 74-Liter-Board. V.: 4.2er

und 74-Liter-Board.

•WIESO KOMMST DU MIT DEM STURM UND DEN KABBELWELLEN IN

POZO SO GUT KLAR? P.: Das bin ich gewohnt von Vargas, starker Wind

macht mir nicht so viel aus. V.: Bei mir zu Hause in Almeria haben wir

auch oft ähnliche Bedingungen.

•WAS IST DER VORTEIL EINES QUADS GERADE FÜR POZO? P.: Guter

Grip auch in schwierigen Wellen. V.: Meine Quads laufen super Höhe,

liegen sehr stabil im Wasser und ich habe so viel Speed für meine

Sprünge und meine Wellenmoves.

•WAS GING DIR DURCH DEN KOPF, ALS DU HÖRTEST, DASS ES NOCH

EINEN DRITTEN, ENTSCHEIDENDEN HEAT GEBEN WIRD? P.: Ich dachte

daran, ob jetzt hoffentlich bessere Wellen kommen. V.: Dass ich eine

neue Möglichkeit habe, mehr über mich zu lernen, beim Wettkampf

gegen Phillip in Pozo.

•WER WIRD WELTMEISTER IN DER WELLE 2011? P.: Keine Ahnung, ist

noch alles offen. Die Saison hat ja gerade erst angefangen. V.: Hoffent-

lich ich, aber leicht wird es nicht. Doch es ist mein Ziel, auf das ich

schon lange hinarbeite.

64 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

interview victor & philip

Page 34: Windsurfing Journal Ausgabe 13

•FALLS DU DEN TITEL GEWINNST, WAS MACHST DU ALS ERSTES? P.: Grin-

sen. V.: Ich werde mit allen Leuten, die ich liebe, eine große Party feiern.

•WAS LIEBST/HASST DU AN SYLT? P.: Sylt ist unberechenbar, ich habe

Sylt mit tollen Bedingungen erlebt, aber auch mit einer superstarken

Strömung, das kenne ich nicht so gut. V.: Sylt kann toll sein, aber es

ist wohl einer der schwierigsten Plätze auf diesem Planeten für einen

Wettkampf.

•WO HÄTTEST DU GERN EINEN EVENT? P.: Australien. V.: Maui.

•WAS WÜRDEST DU GERN MACHEN, WENN DU KEIN WINDSURF-PRO

WÄRST? P.: Jetzt fang ich erst mal an, ein Pro zu sein. V.: Ich hätte

gern ein Windsurfcenter in Almeria und könnte mir gut vorstellen, dort als

Windsurfl ehrer zu arbeiten und damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen.

•DEINE DICKSTEN KUMPELS AUF DER PWA-TOUR? P.: John Skye und

Jorge aus Gran Canaria. V.: Klaas Voget, Marcilio Browne, Cisco Casas,

Aleix and Eric Sandley, Dario Ojeda, Jonas, etc.

•WAS MACHST DU FÜNF MINUTEN VOR EINEM HEAT? P.: Nichts. V.:

Ich checke noch mal, ob alles mit meinem Material okay ist, und kon-

zentriere mich.

•ICH MÖCHTE DEN DOPPELLOOP LERNEN, IRGENDWELCHE TIPPS DAZU?

P.: Videos angucken und auf Websites schauen, wie es geht, und immer

viel beobachten. V.: Erst mal musst du den normalen Loop bombensicher

beherrschen. Und dann geh nicht zu wild an die Sache heran. Es ist sehr

wichtig, dass du dich nicht gleich bei den ersten Versuchen verletzt.

•WELCHE CD HAST DU ALS LETZTE GEKAUFT? P.: Finger eleven. V.:

Lenny Kravitz.

•BUCH? P.: First certifi cate. V.: La Sombra Del Viento.

•WAS IST DER HIMMEL AUF ERDEN? P.: Ein Eis bei Tutti Frutti in Maui.

V.: Windsurfen.

•AUSSER WINDSURFEN, WELCHE SPORTARTEN MAGST DU? P.: Wellen-

reiten, Biken. V.: Tennis, SUP, Wellenreiten, Golfen, Snowboarden.

•DEINE LETZTE GROSSE PARTY? P.: Im San Juan in Las Palmes. V.: An

dem Tag, an dem ich dieses Jahr in Pozo gewonnen habe.

•PHILIP, WAS DENKST DU ÜBER VICTOR? P.: Sehr, sehr nett, ausge-

sprochen cooler Typ, ruhig und konzentriert, absolut talentiert und kann

sein Können bei einem Wettkampf sehr gut abrufen. Ist immer für eine

Überraschung gut.

•VICTOR, WAS DENKST DU ÜBER PHILIP? V.: Ein großartiger Windsurfer.

Es macht Spaß, ihm zuzuschauen. Er hat eine Riesenzukunft und wird

den Sport bereichern.

•NOCH ETWAS? P: Tschüss! V.: Hasta Luego!

RANGLISTE PWA WORLD CUP GRAN CANARIA

1. Victor Fernandez Lopez E-42 North Sails, Fanatic, MFC

2. Philip Köster G-44 Neil Pryde, Starboard, Dakine

3. Ricardo Campello V-111 NeilPryde, JP-Australia, MFC

4. Dario Ojeda E-211 Simmer Style, Dakine, MFC, Tabou Boards

5. Marcilio „Brawzinho“ Browne BRA-105 North Sails, Fanatic, MFC

6. Robby Swift K-89 NeilPryde, JP-Australia

7. Marcos Pérez E-7 Gun Sails, Exocet

7. Daniel Bruch G-1181 Patrik, Severne Sails

9. Kauli Seadi BRA-253 NeilPryde, JP-Australia, MFC

9. Klaas Voget G-4 Fanatic, Simmer Style, MFC

9. Alex Mussolini Tabou Boards, Vandal Sails

9. Jonas Ceballos Simmer Style, Mistral Boards

66 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 67| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

„SYLT KANN TOLL SEIN, ABER ES IST WOHL

EINER DER SCHWIERIGSTEN PLÄTZE AUF

DIESEM PLANETEN FÜR EINEN WETTKAMPF."

interview victor & philip interview victor & philip

VICTOR FERNANDEZ

VICTOR FERNANDEZ

PHILIP KÖSTER

© F

OTO

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RIV

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Page 35: Windsurfing Journal Ausgabe 13

DIE DREI VOM GRILL © FOTO MARCO KNOPP

FLO JUNG NEUER VODAFONE

OCEAN JUMP

WELTMEISTER 2010BEREITS ZUM FÜNFTEN MAL DUELLIERTEN SICH

DIE BESTEN WINDSKATER UND BIKER DER WELT

ANLÄSSLICH DER VODAFONE OCEAN JUMP

WELTMEISTERSCHAFT AM GERMANIAHAFEN ZUR

KIELER WOCHE. ÜBER DIE DREI VERANSTAL-

TUNGSTAGE VERFOLGTEN MEHR ALS 100.000

ZUSCHAUER DAS GRÖSSTE FUNSPORTSPEKTAKEL,

DAS MAN SICH IN EINER LANDESHAUPTSTADT

VORSTELLEN KANN. AM ENDE SIEGTEN ERNEUT

DIE JUNGS VOM TEAM WINDSURFING JOURNAL

DEUTLICH GEGEN DIE BEINRASIERER VOM PEDA-

LIÉRO MOUNTAIN-MUSCHI-MAGAZIN. EXKLUSIV

IM WINDSURFING JOURNAL LIEST DU DIE GANZE

STORY ZUM EVENT DES JAHRES.

OCEANJUMP2010TEXT TIM JACOBSEN

68 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 69| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

eventevent

Page 36: Windsurfing Journal Ausgabe 13

Kurz vor Eventbeginn klingelte in unserer Redaktion das Telefon. Wind-

surfprofi Flo Jung war am Apparat und sagte sein Kommen fest zu. Da-

rüber hinaus berichtete er uns von seinem Husarenritt auf den Wellen

von Marokko: Als erster Mensch überhaupt hat er den „Ocean Jump“-

Move, der im vorletzten Jahr auf der Rampe erfunden wurde, auch auf

dem Wasser gesprungen. Bei dieser Frontloop-Variation steht man mit

dem Rücken zum Segel auf der falschen Seite des Boards in den Schlau-

fen und fährt so im Kreuzhang auf eine Welle zu … Ein Wahnsinn, so

überhaupt geradeaus zu fahren, Flo drehte dann aber nach dem Ab-

sprung noch in einen Frontloop und ist diesen auch noch sauber gelan-

det. Der Fotobeweis folgte Minuten nach dem Gespräch und so war ihm

der Covershot der letzten Ausgabe nicht mehr zu nehmen. Mittlerweile

ist er mit der Bildserie in weltweit allen großen Windsurfmagazinen auf-

getaucht und hat so den Ocean Jump weit über unsere Landesgrenzen

hinaus noch bekannter gemacht, als er es ohnehin schon war.

Das Adrenalin hat Flo dann offensichtlich aus Marokko mit rüber nach

Kiel gebracht und so entfachte er auf der Rampe ein Feuerwerk sonder-

gleichen. Von den Windsurfern konnte nur Leon Jamaer einigermaßen mit

Flo mithalten, die anderen Fahrer kamen aus dem Staunen nicht mehr

raus. Dachten wir noch im letzten Jahr: „Das war es jetzt – schwierigere

Moves sind auf der Rampe einfach nicht mehr möglich“, beeindruckten

Flo und Leon mit Ducktacks bei voller Fahrt wenige Meter vor dem Kicker

auf dem Flat, um sich dann in Konos, Burner und weitere Kreationen von

Moves zu stürzen, deren Unglaublichkeit nur von der Unaussprechlichkeit

getoppt wird. Und so kam es, dass Flo der Weltmeistertitel nicht mehr

zu nehmen war. Ein Jahr lang hatte er sich auf die Vodafone Ocean

Jump Weltmeisterschaft vorbereitet, war Windskaten und ging bei seinen

endlosen Trips um die Welt immer wieder neue Sprünge und Moves im

Kopf durch. Er wollte den WM-Titel um jeden Preis, seine Anstrengungen

haben sich mehr als gelohnt.

FAHRER LEON JAMAER © FOTO MARCO KNOPP

© FOTO MARCO KNOPP70 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

event

Page 37: Windsurfing Journal Ausgabe 13

Und eines muss man deutlich sagen: Auch die Konkurrenz war in dem

zweiten Weltmeisterjahr noch härter als zuvor. Flo musste sich insgesamt

an 27 Bikern und Windskatern vorbeikämpfen und vor einer vierköpfi gen

Jury beweisen, dass er der Beste auf der Rampe ist. Am Ende reichte der

Vorsprung von Flo Jung vor dem zweitplatzierten BMX/MTB-Ass Mattis

Hansen, dem drittplatzierten Windsurfer Leon Jamaer und dem ungelieb-

ten vierten Platz von Alexander Lehmann. Auf jeden Fall war auch in die-

sem Jahr mal ganz klar erkennbar, dass die Windskater die Nase im Duell

gegen die Biker vorn hatten, und somit hat das Team des Windsurfi ng

Journals im kommenden Jahr ganz klare Narrenfreiheit gegenüber dem

MTB-Magazin Pedaliéro aus dem Hause Terra Oceanis Verlag.

Leider hatte Flo kaum Zeit, seinen Sieg zu genießen, denn er sprang qua-

si von der Rampe direkt in den Flieger, um rechtzeitig nach Grand Cana-

ria zum World-Cup-Training zu fl iegen. Seinen Höhepunkt erlebte er dann

noch einmal bei der bekanntesten Nightshow des Jahres. Vor Zehntau-

senden Zuschauern, die den frischgebackenen Weltmeister mit tobendem

Applaus begrüßten, ließen Flo und die anderen Teilnehmer es noch mal

richtig krachen! Pyroshow, Lichteffekte, Feuermassen und Soundtürme bis

in den Himmel ließen die Zuschauer verweilen, während die Windskater

und Mountainbiker sich duellierten oder gemeinsam spektakuläre Moves

durch die Feuer- und Nebelwände sprangen. Bis null Uhr dauerte am

ersten Wochenende die Nighshow, ans Aufhören dachte aber keiner der

Fahrer. Der Neo wurde gegen ein Diskooutfi t gewechselt und dann ging

es in die Eggerstedtstraße zu der Free-Magazin Ocean Jump Party, wo

das Star-Ensemble DJ Franko Olivero mit DJ Moisi inklusive Assistent C.

Sewening die Gäste bis in die frühen Morgenstunden tanzen ließ. Was

für ein erstes Wochenende zum Start der Kieler Woche!

Der zweite Samstag wurde genutzt, um den sogenannten „Best Trick

Contest“ durchzuführen und somit den Gewinner für den spektakulärsten

Sprung des Eventtages zu küren. Der MTB/BMXer Marcel Profi tlich ließ

den Jurymitgliedern keine andere Chance, als ihn unangefochten an die

Nummer eins zu setzten, gefolgt von Leon Jamaer und Mattis Hansen.

Nachdem Mattis einen doppelten Frontfl ip no-handed auf seinem BMX-

Bike sicher stand, legte Leon nach, indem er einfach mal während der

Rampenabfahrt eine Ducktack und dann einen Backloop no-handed in

den Germaniahafen zimmerte! Die Zuschauer waren begeistert und for-

derten mit Sprechchören alle Sportler an, noch mehr zu zeigen. Marcel

Profi tlich war es dann, der mit einem Sprung der Superlative – „Cassel-

roll“ – die Biker an den obersten Platz des Treppchens beförderte. Dank

des Sponsors „Vapiano“ in Kiel, und durch den vollen Einsatzes des Ge-

schäftsführers, bekamen alle Fahrer nicht nur ein perfektes und leckeres

Catering, sondern auch noch eine weitere Wettkampfkategorie dazu:

AUCH DIE KONKURRENZ WAR IN DEM ZWEITEN

WELTMEISTERJAHR NOCH HÄRTER ALS ZUVOR.

FLO JUNG MUSSTE SICH INSGESAMT AN 27

BIKERN UND WINDSKATERN VORBEIKÄMPFEN UND

VOR EINER VIERKÖPFIGEN JURY BEWEISEN, DASS

ER DER BESTE AUF DER RAMPE IST.© FOTO MARCO KNOPP

FAHRER FLO JUNG © FOTO MARCO KNOPP FAHRER ANSGAR WALDMANN © FOTO MARCO KNOPP

72 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 73| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

eventevent

Page 38: Windsurfing Journal Ausgabe 13

Derjenige, der während des Tages den besten „Wipe-out“ von der 80

Quadratmeter hohen Rampe hingelegt hat, sollte mit einer Begleitper-

son seiner Wahl einen Abend im Vapiano essen und trinken dürfen,

und das völlig kostenlos. Ansgar Waldmann, auch der „Waldmann ohne

Schmerzen“ genannt, eroberte sich den begehrten Gutschein und rief am

Abend in der Nightshow alle Single-Frauen auf, sich doch mal bei ihm

zu bewerben, um den netten Abend gemeinsam zu erleben! Auch eine

Möglichkeit, eine Begleitperson zu fi nden. Das arenaartige Gelände des

Germaniahafens war dann zur Abschluss-Nighshow dank der zahlreichen

Fernsehinterviews, Reportagen und Ankündigungen in Zeitungen und Ra-

dio unter der Woche bis auf die letzten Plätze gefüllt. Gegen 20 Uhr ver-

teilte der Hauptsponsor Vodafone aus einem Boot heraus Tausende von

Klatschstangen, Sitzkissen und 500 Rucksäcke, von denen 50 mit einem

Handy gefüllt waren. Leider fi elen bei dem Sampling einige Rucksäcke

in den Germaniahafen und schwammen dort auf der Wasseroberfl äche,

ohne einen Besitzer zu fi nden. Der Moderator der Aktion nahm dieses

als Anregung und ließ verlauten, dass er jedem zusätzlich zwei Kisten

Jever-Bier schenken würde, wenn jemand ohne Körperbekleidung einen

Rucksack aus dem Hafen fi schte. Gebt den Leuten ein Fest, Musik, Alko-

hol und die Chance auf ein Vodafone-Handy und sie machen (fast) alles!

Nach kurzem Zögern sprangen die ersten Zuschauer, wie Gott sie schuf,

in das Wasser und fi schten die letzten Rucksäcke aus dem Hafenbecken.

Ein Gejohle Tausender Zuschauer war daraufhin zu vernehmen und ein

perfekter Start also für die Stimmung der zweiten Nighshow, die den

Abschluss des wohl spektakulärsten Events direkt im Zentrum von Kiel

bildete. Mehrere Abschussrampen für die Pyro- und Feuershow ließen den

Germaniahafen glühen und in dem Meer von Effekten immer wieder die

Fahrer, die doppelte Frontloops und andere einzigartige Kombinationen

in den Germaniahafen zauberten. Ein wunderschönes Bild und wirklich

ein toller Ansporn, diesen Event weiterhin zu pushen und durchzuführen.

Abschließend bedanken wir uns erneut sehr herzlich bei allen Sponso-

ren, ohne deren Unterstützung der Vodafone Ocean Jump nicht in den

letzten Jahren zu einem festen Bestandteil der Kieler Woche gewachsen

wäre und auch in diesem Jahr nicht hätte stattfi nden können. Wir freuen

uns schon auf das nächste Jahr und versprechen, für noch mehr Über-

raschungen und tolle Augenblicke zu sorgen. Den Eventclip 2010 kannst

du dir ab sofort unter www.ocean-jump.de anschauen!

FAHRER ALEXANDER LEHMANN © FOTO BRIAN BOJSEN

FAHRER MATTIS HANSEN © FOTO MARCO KNOPP

FAHRER RICK SCHMERZLOS JENSEN © FOTO MARCO KNOPP FAHRER NINO KAPPLER © FOTO MARCO KNOPPFAHRER TORBEN WALDMANN © FOTO MARCO KNOPP74 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 | 75

eventevent

Page 39: Windsurfing Journal Ausgabe 13

HIER DAS ENDERGEBNIS FÜR DIE VODAFONE OCEAN JUMP WM

01. FLO JUNG – Team Windsurfi ng Journal

02. MATTIS HANSEN – Team Pedaliéro

03. LEON JAMAER – Team Windsurfi ng Journal

04. ALEXANDER LEHMANN – Team Windsurfi ng Journal

05. MARCEL PROFITLICH – Team Pedaliéro

06. RICK JENSEN – Team Windsurfi ng Journal

07. TORBEN WALDMANN – Team Windsurfi ng Journal

08. ANSGAR WALDMANN – Team Windsurfi ng Journal

HENRIK JAMAER – Team Windsurfi ng Journal

10. NINO KAPPLER – Team Windsurfi ng Journal

© FOTO BRIAN BOJSEN

SIEGER FLO JUNG © FOTO BRIAN BOJSEN

76 | WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 3 / 2010 |

event

Page 40: Windsurfing Journal Ausgabe 13

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Page 41: Windsurfing Journal Ausgabe 13

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MAIL AN [email protected]!

01 FREERIDESTUFF 2011Das neue Material zum Dahingleiten in einer großen Gallery.

02 COLGATE WINDSURF WORLD CUP 2010Der Mega-Event des Jahres ist erneut der Saisonhöhepunkt für alle Windsurfer.

Wir stimmen dich schon mal mit einer Prognose darauf ein!

03 FREESTYLE 2011Mit welchem Brett und mit welchem Segel kannst

du am besten über das Wasser wirbeln?

04 INTERVIEWWeltenbummler Peter Garzke steht uns schonungslos Rede und Antwort!

DIES UND VIELES MEHR IN DER KOMMENDEN AUSGABE DES WINDSURFING JOURNAL BEREITS AM 24.09.2010!

WINDSURFING JOURNAL – IMPRESSUM

BOSSAlexander Lehmann

REDAKTIONSANSCHRIFTWindsurfing Journal | Klausdorfer Weg 167 | 24148 KielFon +49 (0)431 996 99 77 | Fax +49 (0)431 996 99 [email protected]

GESTALTUNG & KONZEPTIONOUTLINE-GRAPHIX.DEJan Weisner (Inh.), Matthias Falk, Jonas Bronnert, Sven Krumbeck

MITARBEITER DIESER AUSGABEDirk Herpel, Manuel Grafenauer, Tim Jacobsen,

Kirsa Stoltenburg, Torben Sonntag, Michi Trapp, Jonas Wagner, Mart Kuperij, Meiko Möller, Jonathan Klinck, Christian Sewening, Flo Jung, Wolfgang Lessacher, Matthias Neumann.

CHEF VOM DIENSTTim Jacobsen

FOTOGRAFENLars Wehrmann, Thorsten Indra, PWA, John Carter, Niels Patrick Geisselbrecht, Darrell Wong, Jeff Henderson, Claus Döpelhauer, Jerome Houyvet, Jonas Roosens, Manuel Grafenauer, Richard Strom, Lord Lolo Gary Crossley the First, Björn Gotschall, Kenny, Frank Möller, Brian Bojsen, Erik Aeder, R. Sprick, Ralf Bachschuster.

SHOPANZEIGENLEITUNGTim Jacobsen, [email protected]

PRAKTIKANTEasy-Heidekorn-Rider & Majos Geliebte

ERSCHEINUNGSWEISE5 x im Jahr

ABONNEMENTSFür jährlich 24,50 Euro auf www.windsurfing-journal.de

DRUCKimpress media GmbH, Mönchengladbach

VERLAGTerra Oceanis Verlag www.terraoceanisverlag.de

GESCHÄFTSFÜHRERAlexander Lehmann

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

ANZEIGENEliane [email protected] +49 (0)431 9969977

IM TERRA OCEANIS VERLAG ERSCHEINEN DIE TITEL: Windsurfing Jahrbuch (www.windsurfing-jahrbuch.de), Pedaliéro (www.pedaliero.de), Sailing Journal (www.sailing-journal.de), Brett (www.brettmag.de), Free-Magazin (www.free-magazin.de), Kitelife (www.kitelife.de) und Silent World (www.silent-world.eu)

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