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© 2012 DFKI I ISSN - 1615 - 5769 I Ausgabe 30 OrcaM – 3D-Digitalisierung von Objekten META-NET – Multilingual Europe Technology Alliance Industrie 4.0 auf der Hannover Messe 2012 NEWS DEUTSCHES FORSCHUNGSZENTRUM FÜR KÜNSTLICHE INTELLIGENZ 2/2012

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© 2012 DFKI I ISSN - 1615 - 5769 I Ausgabe 30

OrcaM – 3D-Digitalisierung von ObjektenMETA-NET – Multilingual Europe Technology Alliance

Industrie 4.0 auf der Hannover Messe 2012

NEWSD E U T S C H E S F O R S C H U N G S Z E N T R U M F Ü R K Ü N S T L I C H E I N T E L L I G E N Z

2/2012

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Zusammen mit den Konsortialpartnern Karlsruher Institut für Techno-logie (KIT), AGT Germany, SEEBURGER AG und Stadtwerke Saarlouiszeigt das DFKI im Rahmen des Projekts PeerEnergyCloud ein innovati-ves Energie-Management System zur intelligenten Nutzung erneuer-barer Energien.

PeerEnergyCloud wird vom Bundesministerium für Wirtschaft undTechnologie (BMWi) gefördert und zählte 2011 zu den Gewinnern desTrusted Cloud Wettbewerbs. Als „Ort im Land der Ideen 2012“ wird dasProjekt PeerEnergyCloud am 9. Oktober in Saarlouis gefeiert.

www.peerenergycloud.de

Smart Home, Smart Grid, Smart Market –Das Projekt PeerEnergyCloud ist „Ort im Land der Ideen 2012“

Dezentrale Stromerzeugung für lokalen Verbrauch, erneuerbare

Energien intelligent kombiniert mit konventionellen Kraft -

werken: Informations- und Kommunikationstechnologie kann

Angebot und Nachfrage zielgenau zusammenbringen und

ermöglicht über digitale Bürgermarktplätze Mehrwertdienste

und nachbarschaftlichen Energiehandel.

Saarlouis 9. Oktober 2012

V.l.n.r.: Bernd Seeburger, Geschäftsführer SEEBURGER AG; Prof.Lutz Heuser, Sprecher Software-Cluster; Prof. Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der Geschäftsführung DFKI; Dr. Ralf Levacher, Geschäftsführer Stadtwerke Saarlouis

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9. Oktober 2012

KI 2012 – 35. Deutsche Jahrestagung für Künstliche Intelligenz am DFKI und an der Universität des Saarlandes ............4

Kl 2012 – Internationale Konferenz zur Künstlichen Intelligenz zeigt Wandel in den Anwendungen...................................6

iGreen auf den DLG-Feldtagen 2012 ........................................................................................................................................................7

Die 4. Industrielle Revolution nimmt Fahrt auf....................................................................................................................................8

DFKI-SmartFactoryKL stellte auf der Hannover Messe 2012 ihre Vision von der Fabrik der Zukunft vor – Die 4. Industrielle Revolution nimmt Form an .....................................................................................................................................9

Neue Technologien aus dem DFKI Bremen auf der Hannover Messe 2012 .................................................................................10

Prof. Wahlster überreichte Hermes Award 2012 bei der Hannover Messe....................................................................................11

Mehr Sicherheit bei Großveranstaltungen durch Crowd-Monitoring – Einsatz bei den Olympischen Spielen in London.......................................................................................................................................................................................................12

OrcaM – 3D-Digitalisierung von Objekten............................................................................................................................................13

XML3D in der Anwendung – Visualisierungsterminal der Festungsstadt Saarlouis.................................................................14

Unterwegs in der virtuellen Welt – Geodaten im 3D-Internet........................................................................................................15

Bürgernahe Bildungsberatung und Lehrinnovation im Medizinstudium durch CeLTech-Entwicklungen..........................16

Wo das DFKI wirkt, ist Exzellenz – Förderung für die Universitäten in Bremen und im Saarland.........................................18

Bundesforschungsministerin Prof. Annette Schavan am DFKI in Saarbrücken..........................................................................19

Lernende Weltraum-Roboter mit handwerklichem Geschick – DFKI entwickelt Software....................................................20

Mitarbeiterportrait Dr. José de Gea Fernández ...................................................................................................................................21

Die Gottesanbeterin als Vorbild – sechsbeiniger Roboter soll Infrastruktur auf Himmelskörpern bauen.........................22

Bremer Team B-Human ist Vizeweltmeister im Roboterfußball....................................................................................................23

Navigieren, Warnen, Bremsen – Assistenzsysteme für sichere Mobilität von Senioren..........................................................24

uRun – Neue Sport- und Gesundheits-Apps im erfolgreichen Praxistest....................................................................................25

Die Einkaufswelt von morgen im ThyssenKrupp IdeenPark 2012..................................................................................................26

Projekt „Das digitale Kekszeitalter“ im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet ...................................26

Spannende Zeiten fürs Web – HTML5 verändert die Welt ...............................................................................................................27

Mindestens 21 europäische Sprachen sind vom digitalen Aussterben bedroht ........................................................................28

So funktioniert Unternehmenssoftware von morgen –Unternehmensübergreifende Wertschöpfungsketten in der Nahrungsmittelindustrie........................................................30

Kompakt gemeldet ....................................................................................................................................................................................32

Das Dienstleistungsangebot des DFKI..................................................................................................................................................33

Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz – Unternehmensprofil ..................................................................34

Impressum

30. Ausgabe, September 2012, ISSN 1615-5769Herausgeber: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)Redaktion: Heike Leonhard, Michael Bruss, Christof Burgard, Reinhard KargerRedaktionsanschrift: Campus D3 2, D-66123 Saarbrücken, E-Mail: [email protected], Tel.: +49 681 85775 5390Fotonachweis: DFKI, wenn nicht anders vermerkt.

Layout, Grafik: Christof Burgard, Produktion: One Vision Design, V.i.S.d.P.: Heike LeonhardErscheinungsweise: halbjährlich, Newsletter online: www.dfki.de/web/aktuelles/dfki-news/ News 2_2012 I © DFKI 3

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Die KI 2012 ist die 35. Ausgabe der Deutschen Konferenz fürKünstliche Intelligenz, die traditionell Forscher aus den Hoch-schulen und ihre Kollegen aus der Industrie zusammenbringt– aus allen Teilgebieten der KI. Das Programm der KI 2012 wirdArtikel- und Poster-Präsentationen sowie eine Vielzahl vonWorkshops und Tutorials umfassen.

Die Konferenz ist eines der wichtigsten Foren für den Aus-tausch von Nachrichten und Forschungsergebnissen in Theorieund Anwendungen aller Aspekte der KI. Vorgestellt werden be-deutende aktuelle und bislang unveröffentlichte Forschungs-ergebnisse aus allen Bereichen der KI, ihrer Grundlagen, ihrerAlgorithmen, ihrer Geschichte und ihrer Anwendungen.

Die Interessenschwerpunkte der 35. Ausgabe der DeutschenKonferenz für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken sind unteranderem:

Wissenserwerb, Darstellung, Schlussfolgern und OntologienKombinatorische Suche, Konfiguration, Design und Deduk-tionNatural Language Processing, Statistical NLP, SemantikPlanning und Scheduling, Räumliches und zeitliches DenkenDenken unter Unsicherheit, Probabilistische InferenzenNichtmonotones Denken und Standard-LogikErfüllung von Lösungsbedingungen, Verarbeitung und ProgrammierungEmbodied AI: Robotik, visuelle Erkennung und Wahr-nehmungIntelligente Informationsbeschaffung, Semantische Suche, Semantisches WebEvolutionäre Informatik und NeuroinformatikMaschinelles Lernen, Lerntheorien und Data-MiningVerteilte Problemlösung und MultiagentensystemeGame Playing und interaktive Unterhaltung, KI für GrafikGame Theory und allgemeines Game Playing, generalisierteIntelligenzKI für Mensch-Computer-Interaktion und Adaptive KommunikationMobile Lösungen mit texturierten, semantischen und räumlichen MedienAugmented Reality, Smart Cities, Smart Traffic, Smart HardwareAssistenzsysteme in Wohn- und ArbeitsumgebungenSoftware-Engineering, Modellverifikation und Sicherheit in der KIVerteilte Datenverarbeitung und SchwarmintelligenzKognitive Modellierung, KI und PsychologieGeschichte und philosophische Grundlagen der KIAnwendungen zum Beispiel in Logistik, Produktion und Gesundheitswesen

Der Auswahlprozess war sehr selektiv. Von 58 Einreichungenakzeptierte das Programmkomitee 22 Originalarbeiten (Annah-mequote von 37%) und acht als Kurzreferate. Die KI 2012-Vor-sitzenden begrüßten insbesondere die eingereichten Bewer-bungsunterlagen und Plakate, die neue Erkenntnisse über dasZusammenspiel von KI und der realen Welt bieten, sowie Pa-piere, die nützliche Computertechnologien aus anderen Berei-chen der Informatik in die KI einbringen.

Das DFKI ist bei der diesjährigen „German Conference on Arti-ficial Intelligence“ mit äußerst interessanten Beiträgen vertre-ten. Neben mehreren Vorträgen und einem Tutorial präsen-tieren DFKI-Mitarbeiter eine Vielzahl von Live-Demos hausei-gener Forschungs-Prototypen, Poster und Prototypen aus inter-nationalen Verbund-Forschungsprojekten.

Die folgenden DFKI-Beiträge wurden von den KI 2012-Pro-gramm-Komitees angenommen:

DFKI PapersTatjana Scheffler, Rafael Schirru und Paul Lehmann: „MatchingPoints of Interest from Different Social Networking Sites“Alexander Volokh und Günter Neumann: „Dependency Parsingwith Efficient Feature Extraction“Ben Hennig und Norbert Reithinger: „Developing of a Multimo-dal Interactive Training System in Therapeutic Calisthenics forElderly People“Christian Federmann: „A Machine-Learning Framework for Hy-brid Machine Translation“ Marvin Schiller und Fernand Gobet: „A Comparison betweenCognitive and AI Models of Blackjack Strategy Learning“ (CeL-Tech Paper)

Zusammen mit der Hauptkonferenz werden hochwertigeWorkshops angeboten in den Bereichen Emotion und Daten-verarbeitung, Planning und Scheduling, Human Reasoning undAutomatisches Beweisen, modellbasierte Absichtserkennungund Sprach-Dialog-Systeme. Mehrere DFKI-Workshop-Beiträgeergänzen die Hauptbeiträge der KI 2012.

DFKI TutorialJens Haupert, Alexander Kröner und Boris Brandherm: „ObjectMemory Tools: Tailoring a Thing’s Data Collection and Commu-nication Behavior“

DFKI KI Live DemosBenjamin Adrian, Markus Ebbecke und Sebastian Ebert: „AutoClassifier: Explaining Customers a Machine-Learning Model“

Daniel Sonntag und Christian Husodo Schulz: „Using a Dis-course and Dialogue Infrastructure for Collaborative Radiology“

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Internationale Konferenz zur Künstlichen Intelligenz zeigt Wandel in den Anwendungen

KI 2012 – 35. Deutsche Jahrestagung für Künstliche Intelligenz am DFKI und an der Universität des Saarlandes

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Ivana Kruijff-Korbayova, Heriberto Cuayahuitl, Bernd Kiefer, Ste-fania Racioppa, Piero Cosi, Giulio Paci, Giacomo Sommavilla,Fabio Tesser, Hichem Sahli, Georgios Athanasopoulos, WeiyiWang, Valentin Enescu, Werner Verhelst, Lola Canamero, AryelBeck, Antoine Hiolle, Raquel Ros und Yiannis Demiris: „A Con-versational System for Multi-Session Child-Robot Interactionwith Several Games“

Christian Federmann: „An Open-Source Toolkit for Manual Eva-luation of MT Output“

DFKI KI PosterWolfgang Schlauch, Darko Obradovic und Andreas Dengel: „Organizational Social Network Analysis – Case Study in a Re-search Facility“

Paul Baxter, Heriberto Cuayahuitl, Rachel Wood, Ivana Kruijff-Korbayova und Tony Belpaeme: „Towards Augmenting Dialo-gue Strategy Management with Multimodal Sub-SymbolicContext“

Christian Rauch, Tim Köhler, Martin Schröer, Elmar Berghöferund Frank Kirchner: „A Concept of a Reliable Three-Layer Beha-viour Control System for Cooperative Autonomous Robots“

Markus Goldstein: „Histogram-based Outlier Score (HBOS): A fast Unsupervised Anomaly Detection Algorithm“

Matthias Reif, Faisal Shafait und Andreas Dengel. „Dataset Generation for Meta-Learning“

Matthias Reif, Faisal Shafait und Andreas Dengel: „Meta²-Features: Providing Meta-Learners More Information“

DFKI KI Industrial Project PostersJochen Setz, Gianluca Quercini, Daniel Sonntag und ChantalReynaud: „Facetted Search on Extracted Fusion Tables Data forDigital Cities“ (Projekt mit dem European Institute of Innova-tion and Technology)

Jochen Frey, Boris Brandherm und Jörg Baus: „Trading Renewa-ble Energies“ (Projekt PeerEnergyCloud)

Constantin Houy, Peter Fettke, Peter Loos, Iris Speiser, Maximi-lian Herberger, Alfred Gass und Ulrich Nortmann „TowardsComputer-supported Analysis, Retrieval and Synthesis of Argu-mentation Structures in Humanities Using the Example of Ju-risprudence“ (Projekt ARGUMENTUM)

KontaktDr. Daniel SonntagForschungsbereich Intelligente BenutzerschnittstellenE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5254

Julian Krumeich „Collaborative Process Assistant – Towards aContext-sensitive Business Process Support Based on Emails“(Projekt COMMIUS)

Ivana Kruijff-Korbayova , Tony Belpaeme, Lola Canamero, PieroCosi, Yiannis Demiris, Remi Humbert, Marco Nalin, Mark Nee-rincx und Hichem Sahli: „Adaptive Strategies for SustainableLong-Term Social Interaction“ (Projekt ALIZ-E)

Thierry Declerck und Stefania Racioppa für „Multilingual Lexicaland Grammatical Resources for Sentiment Analysis“ (ProjektTrendMiner)

Die Plakat- und Demo-Session mit über 40 internationalen Bei-trägen findet am 25. September 2012 im Foyer des DFKI in Saar-brücken statt.

Organisation der KonferenzGeneral Chair Antonio Krüger (Universität des Saarlandes undDFKI)Program Chair Birte Glimm (Universität Ulm)Local Chairs Boris Brandherm (Universität des Saarlandes undDFKI), Ralf Jung (Universität des Saarlandes und DFKI)Workshop Chair Gabriele Kern-Isberner (TU Dortmund)Tutorial Chair Wolfgang Maaß (Universität des Saarlandes)Poster and Demo Chair Stefan Wölfl (Universität Freiburg)Doctorial Consortium Chair Carsten Lutz (Universität Bremen)Publicity Chair Daniel Sonntag (DFKI)

Weitere Informationenwww.dfki.de/ki2012

Beiträge für die Fachzeitschrift „KI – Künstliche Intelligenz“

Die „KI - Künstliche Intelligenz“ ist das Organ des Fach-bereiches KI in der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI)mit Beiträgen aus allen Bereichen der KI. In der RubrikAI Market haben KI-Spezialisten die Möglichkeit aktu-elle Entwicklungen vorzustellen, die Forschungsergeb-nisse in industrielle Anwendungen umsetzen. DerFokus sollte dabei auf den KI-Aspekten liegen, um denLesern ein besseres Verständnis der aktuellen Praxis inder KI zu ermöglichen. Einreichungen sind zu jedemZeitpunkt möglich. Für weitere Informationen wendenSie sich bitte an Dr. Daniel Sonntag, DFKI.

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wendungen

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Die Spracherkennung im Smartphone, die schnelle Suchma-schine im Internet, der Reinigungsroboter im Wohnzimmer –diese Entwicklungen nutzen Künstliche Intelligenz. Diese hatin den vergangenen Jahren viel dazu beigetragen, unseren All-tag zu erleichtern. Und auch künftig wird Künstliche Intelligenzbei vielen Neuerungen eine zentrale Rolle einnehmen. Um überden aktuellen Forschungsstand und mögliche Ausblicke zu dis-kutieren, kommen vom 24. bis 27. September 2012 Experten zur„German Conference on Artificial Intelligence“ auf dem Saar-brücker Campus zusammen. Organisiert wird die Tagung vonAntonio Krüger, Professor für Künstliche Intelligenz im Handelan der Universität des Saarlandes und wissenschaftlicher Di-rektor am DFKI.

Die Anfänge der Künstlichen Intelligenz (KI) liegen in den 50er-und 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. „Damals hatteman hohe Erwartungen, was ein Computer alles leisten kann“,weiß Prof. Krüger, Sprecher des Fachbereichs KI in der Gesell-schaft für Informatik. „Die Wissenschaftler haben versucht, diekognitiven Leistungen des Menschen im Computer nachzubil-den.“

Der Mensch als Vorbild, um intelligente Maschinen zu ent-wickeln – davon ist die Forschung mittlerweile weitgehend ab-gekommen. Vor allem in den vergangenen Jahren hat sich vielgetan: Durch die Weiterentwicklungen haben sich die Metho-den der KI-Forschung stark verändert. „Größerer Speicherplatz,höhere Rechenleistung und gute Sensorik werden heutzutagemit modernen Informatik-Methoden gekoppelt. So könnenComputer beispielsweise standardisierte Situationen besser er-kennen“, erklärt Krüger weiter. „Die Forschung hat auf dieseWeise etwa die Automobiltechnik, die Logistik oder auch dieMedizintechnik ganz wesentlich vorangetrieben.“

Auch in Zukunft wird Künstliche Intelligenz bei vielen Entwick-lungen eine wichtige Rolle spielen. „Mit Blick auf die alterndeGesellschaft muss es noch mehr technische Entwicklun- gen geben, die einfach und intuitiv zu bedienen sind“, erklärtder Professor. Dazu zählen zum Beispiel Assistenzsysteme imAuto, die erkennen können, dass der Fahrer gesundheitlicheProbleme hat und dann das Auto sicher zum Stehen bringen.

Internationale Konferenz zur Künstlichen Intelligenz zeigt Wandel in den Anwendungen

Oder Kühlschränke, die melden, wenn der Joghurt abgelaufenund die Milchtüte leer ist. „Vielversprechende Entwicklungenwird es auch in der Medizin geben, etwa drahtlose Sensoren,die den Herzschlag des Menschen überwachen können oderSensoren, die anhand des Bewegungsverhaltens erkennen kön-nen, ob eine Demenz im Anfangsstadium vorliegt“, erläutertKrüger. Der Saarbrücker Forscher ist zudem überzeugt, dass dieVernetzung der KI zum Beispiel mit Medizin, Mechatronik undanderen Disziplinen in den nächsten Jahren zunehmen wird.„Interdisziplinäre Projekte gibt es bereits heute schon“, erklärter. „Meine Arbeitsgruppe arbeitet zum Beispiel eng mit Psycho-logen zusammen.“

Bei der Tagung „German Conference on Artificial Intelligence“an der Universität des Saarlandes haben deutsche und inter-nationale KI-Experten die Möglichkeit, sich auszutauschen.Unter anderem geht es auf der Konferenz um die soziale Inter-aktion zwischen Mensch und Maschinen – etwa darum, wieComputer menschliche Mimiken erkennen können und welcheAnwendungsmöglichkeiten sich dadurch ergeben. Ebensosteht auf der Tagesordnung, wie Computer Biosignale des Men-schen wahrnehmen können, zum Beispiel wie sie durch Gedan-ken gesteuert werden oder Stress messen können. In Work-shops und Tutorials gibt es darüber hinaus auch Wissenswerteszu klugen Dialogsystemen oder den Möglichkeiten, räumlicheUmgebungen im Computer darzustellen.

Weitere Informationenwww.dfki.de/KI2012

Kl 2012

KontaktProf. Dr. Antonio KrügerLeiter Forschungsbereich Innovative Retail LaboratoryE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5075

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iGreen auf den DLG-Feldtagen 2012

AGRARTECHNIK

Wenn die staatlichen Stellen – dank der iGreen-Ergebnisse –ihre Boden- und Beratungsinformationen in offengelegten For-maten bereitstellen und andererseits individuelle Betriebsda-ten in ebenso offengelegten Formaten empfangen können,beginnt ein effektiver Austausch zwischen beiden Seiten: DerLandwirt kann bei Bedarf die konkrete Anbausituation einesFeldes elektronisch an den Berater übertragen und dann vondiesem eine optimal auf die spezifische Situation ausgerichteteEmpfehlung erhalten. Dabei können beide die vorhandenen öf-fentlichen Basisdaten nutzen.

Weitere Informationenwww.igreen-projekt.de

In der Zeltstadt der DLG-Feldtage in Bernburg-Strenzfeld prä-sentierten der Konsortialführer DFKI und mehrere Projektpart-ner gemeinsam Ergebnisse des Forschungsprojekts iGreen. Anmehreren Exponaten, die als „Produktionskreislauf“ und als„öffentlich-privater Informationskreislauf“ angeordnet waren(siehe Grafik), erläuterten die Partner, wie iGreen offene Struk-turen in der Landwirtschaft für einen produktiven Wissensaus-tausch ermöglicht. Die von der Deutschen Landwirtschaftsge-sellschaft – DLG e.V. organisierten DLG-Feldtage gelten alswichtigster Treffpunkt für Pflanzenbauprofis und finden allezwei Jahre statt.

Die Darstellung des Projekts konzentrierte sich auf das öffent-lich-private Wissensmanagement und die Kommunikations-In-frastruktur für den durchgängigen Datenaustausch zwischenallen Beteiligten in der Landwirtschaft. Dabei bilden Schnitt-stellen, Datenformate, Vokabulare und Kommunikationsstruk-turen die Basis fur ein umfassendes Netzwerk der Daten, desWissens und der Dienste, in dem die Beteiligten der landwirt-schaftlichen Produktion vom Austausch miteinander und ins-besondere von neuen Möglichkeiten der öffentlich-privatenKooperation profitieren können.

Am Beispiel der Kommunikation zwischen Landwirt und Offi-zialberatung wird der Nutzen solcher Kooperationen deutlich:

Die Wissenskreisläufe in iGreen: Der innere Kreislauf (grun) stellt den Informationsfluss in der landwirtschaftlichenProduktion dar. Der äußere Kreislauf betont, wie durch die Kooperation zwischen öffentlichen und privaten Teil-nehmern das verfugbare Wissen verbessert und fortgeschrieben werden kann

KontaktProf. Dr. Andreas DengelLeiter Forschungsbereich WissensmanagementE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 1000

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Grafik: Corinna Treitz, DLR R-N-H, Bad Kreuznach

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Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien(IKT) wie Smartphones, Mobiles Internet oder Cloud Compu-ting haben die vor mehr als zwei Jahrzehnten postulierte Visiondes Internet der Dinge im Alltag zur Realität werden lassen. DerEinzug dieser Technologien in das industrielle Umfeld eröffnetder produzierenden Industrie die Möglichkeit, Produktivität,Qualität und Flexibilität signifikant zu erhöhen und einen Pa-radigmenwechsel in der industriellen Fertigung einzuleiten. ImRahmen der Hightech-Strategie IKT-2020 unterstützt die Bun-desregierung deutsche Unternehmen und Forschungsinstitutebei der Umsetzung von Industrie 4.0.

Zeitgleich mit der Vorstellung des DFKI-SmartFactoryKL System-demonstrators auf der Hannover Messe 2012, nimmt dasThema deutlich an Fahrt auf. „Googelte“ man etwa vor einemhalben Jahr nach Industrie 4.0, so kamen vergleichsweise we-nige Treffer zusammen – heutzutage sind die Informationendeutlich angewachsen.

Mit diesem Systemdemonstrator verdeutlicht das DFKI erst-mals die Kernaspekte der 4. Industriellen Revolution. ZentralesElement ist dabei das Cyber-Physische Produktionssystem(CPPS). Cyber-Physische Systeme sind verteilte, intelligente Ob-jekte, die miteinander über Internettechnologien vernetzt sind.Im Bereich der Produktionstechnik kann dies z.B. einzelne Pro-zessmodule bis hin zu Anlagen und Betriebsmitteln aber auchindividuelle intelligente Produkte umfassen. CPPS werden zu-künftige Fabriken von Grund auf revolutionieren und umfassenfolgende charakteristische Aspekte:

Smarte Objekte – die Erweiterung technischer Geräte durchdezentrale Intelligenz

Allumfassende Vernetzung – die Kommunikationsfähigkeitaller solcher smarten Objekte in einem Netzwerk

Nutzung von Internet-Standards – die Adaption existierenderund erprobter Standards zur kabelgebundenen und drahtlosenKommunikation

Wandelbare, agile Produktionssysteme – die Aggregationsmarter Objekte zu weitgehend selbstkonfigurierenden Pro-duktionssystemen

Vertikale Integration im Netzwerk – die Ablösung strikt hier-archischer Steuerungsarchitekturen durch stärkere vertikale In-tegration und Durchgängigkeit in den Netzwerkstrukturen

Veränderte Rolle des Menschen – die stärkere Unterstützungdes Nutzers durch einen verbesserten und mobilen Zugriff aufProduktionsdaten und -anlagen verbunden mit einer nutzer-zentrierten und kontextadaptiven Interaktionsgestaltung

Die 4. Industrielle Revolution nimmt Fahrt auf

KontaktDr. Jochen SchlickForschungsbereich Innovative FabriksystemeE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 3405

Diese Themen werden in der DFKI-SmartFactoryKL seit ihrerGründung aktiv verfolgt und sind bereits bei einer Vielzahl vonPartnerunternehmen in Produkt- und Prozessentwicklung ein-geflossen. In den vom Bundesministerium für Bildung und For-schung (BMBF) geförderten Projekten SemProM und RES-COMhat das DFKI mit namhaften Industrievertretern Basistechno-logien wie z.B. das Digitale Produktgedächtnis entwickelt undeingesetzt. Grundlage für neue Ebenen der Produktivität undWertschöpfung ist die Entwicklung und Vermark- tung auto-nomer, selbststeuernder und wissensbasierter Produktionssy-steme, welche auf Cyber-Physischen Systemen basieren. DerEinzug des Internet der Dinge und des Internet der Dienste indie industrielle Produktion wird weiterführende Verbesserun-gen bei der Durchführung industrieller Prozesse in Produktion,Engineering, Supply Chain und Life Cycle Management ermög-lichen, die in ihrer Gesamtheit zu einer neuen Form der Indu-strialisierung, der sogenannten Industrie 4.0 führen.

Weitere Informationenwww.dfki.de/ifs

www.hightech-strategie.de/de/2676.phpwww.forschungsunion.de/pdf/kommunikation_beric ht_ 2012. pdf

www.semprom.dewww.res-com-projekt.de

MASCHINENBAU

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DFKI-SmartFactoryKL stellte auf der Hannover Messe 2012 ihre Vision von der Fabrik der Zukunft vor – Die 4. Industrielle Revolution nimmt Form an

Dieser Werkstückträger regelt nicht nur den Materialfluss, son-dern nimmt durch eingebettete Sensorik, lokale Verarbeitungs-intelligenz und drahtlose Kommunikation mit der Anlagen-steuerung aktiv Einfluss auf den Fertigungsprozess.

Die automatisierte Produktmontage kann je nach Kunden-wunsch ressourcenschonend oder zeitlich optimiert erfolgen.Die dafür notwendigen Prozessvarianten werden entsprechendden Auftragsdaten des intelligenten Produkts ausgewählt unddurchgeführt. Zur Darstellung und Bewertung von Ressourcen-verbräuchen kann der Nutzer auf ein webbasiertes Visualisie-rungsframework zurückgreifen, welches im Rahmen desBMBF-Projekts RES-COM entwickelt wird.

Wenn der SmartKeyFinder diesen exemplarischen Cyber-Phy-sischen Produktionsprozess durchlaufen hat, wird er in derHandarbeitsstation einer Qualitätskontrolle unterzogen. Op-tional kann die Produktmontage auch manuell erfolgen, wobeiFachkräfte durch digitale Arbeitsanweisungen und Montage-anleitungen unterstützt werden können. Dabei werden mitHilfe der Augmented Reality (AR)-Technologie Informationenund Handlungsanweisungen in ein Kamerabild der realen Si-tuation eingeblendet, wodurch durchzuführende komplexe Ar-beitsprozesse und -abläufe in besonders anschaulicher Weiseerläutert werden. In seiner Gesamtheit zeigte der Systempro-totyp der DFKI-SmartFactoryKL erstmals eine reale Umsetzungder Kernaspekte der 4. Industriellen Revolution.

Weitere Informationenwww.dfki.de/ifs

In Cyber-Physischen Produktionssystemen bestimmt jedesWerkstück selbst, welche Leistungen es von den Fabrikanlagenabruft. Die starre zentrale Fabriksteuerung der klassischen in-dustriellen Produktion wird von einer neuartigen dezentralenFertigungsarchitektur abgelöst. Ausgestattet mit Sensorik undkabellos vernetzt, erkennen die Systemkomponenten komplexeEreignisse und kritische Zustände, reagieren darauf und passendie weitere Handlungsplanung an.

Auf dem Forum Industrial-IT der Hannover Messe 2012 präsen-tierte das DFKI einen Systemprototyp, in dem ein intelligentesProdukt exemplarisch eine komplette Fertigungsstrecke ausder Fabrik der Zukunft durchlief. In Zusammenarbeit mit nam-haften Industriepartnern entstand eine komplette prototypi-sche Produktionsstraße, auf der vor Ort ein SmartKeyFinderproduziert wurde, der seinem Besitzer im Zusammenspiel miteinem SmartPhone den Aufenthaltsort von Alltagsgegenstän-den wie z.B. einem Schlüsselbund verrät.

Der Produktionsprozess des Schlüsselfinders startet in einerKommissionierstation, in der die Auftragsdaten aus Systemender Unternehmensleitebene in das Produktgedächtnis desSchlüsselfinders übertragen werden. Über die einzelnen Ferti-gungsstationen der Anlage hinweg werden die Daten durch einstandardisiertes Datenformat, das sog. Object Memory Model(OMM) interoperabel gespeichert. Das OMM wurde am DFKIim Rahmen des BMBF-Projekts SemProM entwickelt und wirdderzeit durch das W3C standardisiert.

Nachdem das halbfertige Produkt nun weiß, welche Ferti-gungsschritte es noch durchlaufen muss, wird die Gehäuse-schale an der Frässtation individuell nach Kundenwunschgraviert. Aus den Auftragsdaten wird ein produktindividuellesFräsprogramm erzeugt, indem modulare Subprogramme dyna-misch zu einem übergeordneten Ablaufprogramm orchestriertwerden. Sobald der Bearbeitungsprozess abgeschlossen ist,wird die Gehäuseschale durch den Roboter der Kommissionier-station entnommen. Auf aktuelle Betriebsdaten der Frässtationkann von einem mobilen Tablet-PC aus zugegriffen werden.

Danach erfolgt der automatische Zusammenbau des Smart-KeyFinder in einer Montagestation, in der halbfertige Produktedurch den Roboter der Kommissionierstation auf einen intelli-genten Werkstückträger platziert werden.

MASCHINENBAU

KontaktMathias Schmitt Forschungsbereich Innovative FabriksystemeE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 3416

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Am Stand der Bundesregierung: Prof. FrankKirchner, Leiter des DFKI Robotics InnovationCenter (rechts) stellt Stefan Schmitt, Refe-ratsleiter im Bundesministerium für Verkehr,Bau und Stadtentwick lung (Mitte) das EOsmart connecting car vor

Das E-Auto der Zukunft wandelt seineForm, ein Kegelscanner ist der Schutzen-gel autonomer Fahrzeuge und Landma-schinen arbeiten Hand in Hand: Inno- vative IT-Lösungen zeigte der BremerDFKI-Standort auf der Hannover Messe2012 im April.

Auf dem Messestand der Bundesregie-rung demonstrierte das EO smart con-necting car des Robotics InnovationCenter, wie es seine Form individuellenMobilitätsbedürfnissen anpasst. Indemes das Fahrwerk zusammenschiebt, bocktsich die Fahrerkuppel auf. Die Vision: Eskoppelt Module wie Passagierkabinenoder Laderampen an und schließt sichmit anderen Fahrzeugen zu „Road Trains“zusammen. In der Autokette übertragensich Daten und Energie von einem aufdas andere Fahrzeug. Dies eröffnet neuePerspektiven für die Mobilität im ländli-chen Raum: Gleiche Wegstrecken werdengemeinsam energiesparend zurückge-legt. Jedes der vier Räder kann sich um90° drehen, um z.B. in enge Parklückenseitwärts einzuparken. Neben EO smartconnecting car zeigten DFKI-Forscher an-hand einer interaktiven Ladesäule, wie inder Modellregion Elektromobilität Bre-men/Oldenburg durch Flottenversuchemit E-Fahrzeugen Daten zum Fahr- undLadeverhalten erhoben sowie analysiertwerden. Die Fahrzeuge sind hierfür mitspeziellen Loggern ausgestattet, die u. a.Daten zur tatsächlichen Reichweite spei-chern. Die Daten dienen der Entwicklung

einer intelligenten Infrastruktur für Elek-tromobilität.

Ein intelligenter Scanner schützt auto-nom fahrende Industriefahrzeuge vorKollisionen, indem er diese vorhersieht:Im Projekt IGEL hat der Forschungsbe-reich Cyber-Physical Systems gemeinsammit der Götting KG die Software für einenLaserscanner entwickelt, der anstelle derüblichen zweidimensionalen eine kegel-förmige Fläche abtastet. Die Software be-rechnet aus Entfernungsmessdaten eineReferenzebene, sodass Hindernisse imBoden wie Löcher und Gräben genausowie Hindernisse auf dem Boden erkanntwerden können. Das konnten Besucheran einem Demonstrationsaufbau aufdem Messestand der Götting KG live er-leben.

Wertschöpfungsketten in der Landwirt-schaft können durch planbasierte Robo-tersteuerung optimiert werden. Dasverspricht die Logistiklösung „marion“,die am 23. April 2012 auf der HMI von derInitiative „365 Orte im Land der Ideen2012“ ausgezeichnet wurde. Als Grund-lage dient ein Planungssystem, mit demdie Maschinen auf Veränderungen in derUmgebung reagieren und ihre Routenaufeinander abstimmen können. Dasmacht Ernteprozesse produktiver. For-scher des DFKI Robotics Innovation Cen-ter entwickeln „marion“ gemeinsam mitdem Landmaschinenhersteller Claas, derFirma Still und Atos C-LAB in einem Ver-

Neue Technologien aus dem DFKI Bremen auf der Hannover Messe 2012

AGRARTECHNIKAUTOMOBILINDUSTRIE

Der intelligente Kegelscanner als Schutzengel autonomer Fahrzeuge: Prof. ChristophLüth vom Forschungsbereich Cyber-Physical Systems stellte das Projekt IGEL auf derHannover Messe 2012 vor

bundprojekt des Bundesministeriums fürWirtschaft und Technologie (BMWi). InHannover erlebten die Besucher auf demBMWi-Stand einen Gabelstapler derFirma Still, der in „marion“ weiterentwi-ckelt wird.

Verleihung der Auszeichnung „Ort im Land der Ideen 2012“ für das Projekt „marion“

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Der renommierte Technologiepreis der Deutschen Messe AGwurde am 22. April 2012 im Rahmen der offiziellen Eröffnungs-feier der Hannover Messe überreicht. Im Beisein von Bundes-kanzlerin Angela Merkel, von Wen Jiabao, Ministerpräsident desPartnerlandes China, der Bundesforschungsministerin Prof. Dr.Annette Schavan und des niedersächsischen Ministerpräsiden-ten David McAllister gab der Vorsitzende der unabhängigenJury, Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, den Gewinner des HermesAward 2012 bekannt.

Ministerin Schavan übergab den Preis an die 1923 gegründeteFirma Phoenix Contact aus Blomberg in Nordrhein-Westfalenfür das innovative Blitzstrommesssystem LM-S. Phoenix Con-tact wird für ein System ausgezeichnet, das Blitzströme in Blitz-ableitungen misst und die Auswertungsergebnisse sofort überdas Internet für die Fernwartungszentrale bereitstellt. BeiWindkraftanlagen sind Blitzeinschläge für einen Großteil derBelastungen von Rotorblättern verantwortlich. Durch das preis-gekrönte System ist ein kontinuierliches Monitoring gewähr-leistet, um nach einem Blitzeinschlag sofort Wartungsarbeiteneinzuleiten. Das System basiert auf dem elektro-optischen Fa-raday-Effekt, erfasst den zeitlichen Blitzstromverlauf vollstän-dig und ordnet die Blitzströme den einzelnen Rotorblättern zu.Durch den Einsatz des Systems werden die Verfügbarkeit derAnlagen und die Versorgungssicherheit mit elektrischer Ener-gie erhöht. Wartungsarbeiten können gezielter und kostengün-stiger durchgeführt werden.

„Der HERMES AWARD hat sich in der neunten Runde weltweitals begehrter Oscar für Ingenieure etabliert. Da in der Industriedie Forschungsintensität während der letzten drei Jahre starkangestiegen ist, gab es durch die exzellente Bewerberlage zwi-schen den 46 Einreichungen diesmal in der Jury ein spannendesKopf-an-Kopf Rennen um die begehrten fünf Nominierungs-plätze. Neue Instrumente der Hightech-Strategie wie Spitzen-cluster, Zukunftsprojekte und deren Koordination durch dieForschungsunion haben in Deutschland eine enorme Schub-

kraft im Innovationsprozess entfaltet“, erläuterte DFKI-ChefProf. Wahlster während der Eröffnungsfeier der HannoverMesse. „In diesem Jahr stand ein technologischer Megatrendim Fokus der Einreichungen: Cyber-Physische Systeme, die fürdie Verbindung der physischer Welt der Industrie und der in-formationstechnischen Cyber-Welt des Internet stehen. SolcheCyber-Physischen Systeme bilden die Grundlage für die 4. In-dustrielle Revolution, die in Deutschland nun mit dem von derBundesregierung beschlossenen Zukunftsprojekt Industrie 4.0vorangetrieben wird. Intelligente Sensorik erfasst die Arbeits-umgebung, Messwerte werden in Echtzeit über Internet welt-weit verfügbar, Ventile und andere Aktuatoren in der Fabrikwerden über das Internet der Dinge angesteuert, industrielleAssistenzsysteme ermöglichen durch Kraftverstärkung mitExoskeletten auch älteren Mitarbeitern noch den Fabrikein-satz.“

Neben dem Gewinner, der Phoenix Contact, waren zudem no-miniert: ContiTech AG, Hannover, Festo AG, Esslingen, Linz Cen-ter of Mechatronics, Linz, Österreich, Pepperl + Fuchs, Mann-heim.

Weitere Informationenwww.hannovermesse.de/de/hermesaward

Prof. Wahlster überreichte Hermes Award2012 bei der Hannover Messe

Prof. Wahlster würdigt in seiner Laudatio den Preisträger Phoenix Contact

v.l.n.r.: Preisverleihung an den Gewinner des Hermes Awards 2012 Prof.Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, Roland Bent, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb Phoenix Contact,Prof. Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der Hermes Award-Jury, Dr. Martin Wetter, Geschäftsbereichsleiter Phoenix Contact, DavidMcAllister, niedersächsischer Ministerpräsident, Dr. Wolfram vonFritsch, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe AG

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SICHERHEITSTECHNIK

Mehr Sicherheit bei Großveranstaltungendurch Crowd-Monitoring – Einsatz bei denOlympischen Spielen in London

Große Menschenansammlungen bergen Risiken: Die Dyna-mik von Menschenmassen kann nur schwer erfasst werden, Si-cherheitskräfte können kaum unmittelbar auf kritischeSituationen reagieren und eingreifen. Der DFKI-Forschungsbe-reich Eingebettete Intelligenz arbeitet an Verfahren, mit denensich kritische Ausmaße von Menschenansammlungen erken-nen und beeinflussen lassen.

Den Ansatz liefert eine allgegenwärtige Technologie – die Sen-sorik von Smartphones: Besucher einer Großveranstaltung nut-zen eine App, die ihre Positionsdaten anonymisiert übermitteltund sie zugleich mit sicherheitsrelevanten Informationen ver-sorgt. Die von den Teilnehmern auf freiwilliger Basis übermit-telten Daten werden aggregiert und auf einer Karte visua-lisiert. Durch diese wird sichtbar, in welche Richtung und mitwelcher Geschwindigkeit sich die Menschenmassen bewegenund wo Ansammlungen gegebenenfalls kritische Ausmaße er-reichen. Durch derartiges „Crowd Monitoring“ lassen sich Risi-kosituationen frühzeitig einschätzen und Veranstaltungs-besucher direkt informieren. Wenn das System beispielsweiseeinen Engpass erkennt, kann es per Push-Nachricht die nächst-gelegenen Ausweichmöglichkeiten empfehlen.

Entstanden ist die Technologie im Rahmen des vierjährigen EU-Projektes SOCIONICAL, in dem verschiedene Hochschulen undForschungszentren das Zusammenspiel von Technologie undsozialer Interaktion untersuchen. Bei den Olympischen Spielen2012 kam das System offiziell zum Einsatz, integriert in dieSmartphone-Apps der City of London Police und der City ofWestminster. Während die Sportbegeisterten in das Stadtzen-trum von London strömten, konnten die Behörden so die Men-schenströme in Echtzeit beobachten und analysieren.Glücklicherweise kam es während der Spiele zu keinen sicher-

heitskritischen Situationen, doch erwies sich die direkte Kom-munikation mit den Nutzern als hilfreich, als U-Bahn-Linienausfielen und umgehend Ausweichrouten empfohlen werdenkonnten. Der hohe Nutzen für die persönliche Sicherheit unddie Einbindung von verschiedenen Informationen, beispiel-weise zu Events während der Olympischen Spiele, führtendazu, dass tausende Besucher ihre anonymisierten Daten bei-steuerten und so zu repräsentativen Werten beitrugen.

Datenschutz wird großgeschriebenBesonderes Augenmerk richten die Wissenschaftler des DFKIbei diesen Technologien auf den Datenschutz. Das Projekt wirddurch entsprechende Beratungs- und Bewertungsmaßnahmenbegleitet. Denn einerseits hängt die Aussagekraft des Crowd-Monitorings über Mobiltelefone von der Anzahl Personen ab,die freiwillig ihre Positionsdaten übermitteln, andererseitswirft die kollaborative Aktivitätserkennung juristische undethische Fragen auf. Entsprechend bleiben die App-Nutzer beider Anwendung anonym und ihre Positionsdaten werden ver-schlüsselt an die Server geschickt. Die Übermittlung der Datenist auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt und wird nur in kri-tischen Situationen für einen festgelegten Zeitraum und auchnur mit expliziter Zustimmung der User aktiviert. Der Nutzerbestimmt also selbst, ob, wann und welche Daten er zur Verfü-gung stellt. Die kostenfreie Smartphone-App der City of LondonPolice steht unter dem Namen „City Police“ in den App-Storeszum Download zur Verfügung. Die eingesetzten Technologienwurden vor dem Olympia-Einsatz bereits mehrfach erfolgreichgetestet: 2011 beim maltesischen Freiluft-Festival „NotteBianca“, während der „Lord Mayor’s Show“ in London, 2012 imRahmen des Londoner Kulturfestivals „West End Live“ und des„Wien Marathon“. Nach den Olympischen Spielen soll die Tech-nologie auch für andere Großveranstaltungen zur Verfügung stehen.

Weitere Informationenwww.dfki.de/ei

Kontakt

Prof. Dr. Paul LukowiczLeiter Forschungsbereich Eingebettete IntelligenzE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 4000

Tobias FrankeForschungsbereich Eingebettete IntelligenzE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 2049

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MEDIENINDUSTRIE

OrcaM – Orbital Camera System – ist ein Hard- und Software-system zur automatisierten, dreidimensionalen Erfassung undRekonstruktion von realen Objekten. Geplant und umgesetztwurde der hochauflösende Rundum-Scanner von Wissen-schaftlern aus dem DFKI-Forschungsbereich Erweiterte Realitätund Ingenieuren der NEK GmbH (Nachhaltige Energiesystemeund Anlagenbau Kaiserslautern).

In Kooperation mit dem Museum Pfalzgalerie wurde das Ver-fahren bereits exemplarisch ausgerollt. Im berührungslosenScanprozess erfasst und digital rekonstruiert wurden WilhelmLehmbrucks Skulptur „Weiblicher Torso“ (1918, 67 x 40 x 25 cm,Bronze) und Hermann Scherers „Das kleine Mädchen“ (1924/25,76 x 38 x 40,5 cm, Arve), die der Öffentlichkeit im November2011 als digitale Modelle vorgestellt wurden.

Eine 3D-Rekonstruktion der detailreichen Statuette „Allegorie,die Prinz Heinrich der Niederlande von den dankbaren BürgernLuxemburgs geschenkt wurde“ entstand in Zusammenarbeitmit der luxemburgischen Firma Lion Systems S.A. und demMusée d' Histoire de la Ville de Luxembourg.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Laserscannern können durchden Einsatz des OrcaM-Systems weitaus präzisere Daten zuFarbe und Textur von Gegenständen gesammelt werden. Diesermöglicht eine nahezu natürliche 3D-Rekonstruktion, die inder Summe der einzelnen Rekonstruktionsmerkmale bislangunerreicht ist und neue Qualitätsmaßstäbe setzen wird. Durchdie Möglichkeit einer nachträglichen Beleuchtung, die bei-spielsweise eine nahtlose Einbettung der Objekte in Videoauf-nahmen realer Szenen erlaubt, sowie aufgrund der geomet-rischen Genauigkeit der Rekonstruktionen, die im Submillime-ter-Bereich liegt, lassen sich die vielfältigen Einsatzmöglichkei-

ten des Systems erahnen: Sei es zur Einrichtung virtueller Mu-seen, zum Erstellen von Objektrepositorien für digitale Weltenin computergenerierten Filmen oder PC-Spielen, für Internet-anwendungen wie Shops, Kataloge oder Auktionen oder zurÜberführung eines in Handarbeit erstellten Modells in eine di-gital verwendbare Repräsentation.

Funktionsweise von OrcaMUm einen Gegenstand dreidimensional digital nachzubilden,muss er von allen Seiten optisch zugänglich sein. Im 3D-Scan-ner OrcaM wird das Objekt auf einer Glasplatte positioniertund aus verschiedenen Blickwinkeln von mehreren Kamerasmit einer Auflösung von 175 Pixel pro mm2 aufgenommen,wobei definierte Lichtbedingungen herrschen. Die so gewon-nenen Daten erlauben die Rekonstruktion von Form, Farbigkeitund Textur der Gegenstände. Winzigste Unebenheiten auf derOberfläche, wie in Lehmbrucks weiblichem Torso, werden er-fasst und dargestellt, was erheblich zur fotorealistischen An-mutung des 3D-Modells beiträgt.

Weitere Informationenhttp://av.dfki.de/projects_recent/orcam

www.nek-kl.dewww.lionsystems.lu

OrcaM – 3D-Digitalisierung von Objekten

KontaktProf. Dr. Didier StrickerLeiter Forschungsbereich Erweiterte RealitätE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 3500

Gegenüberstellung Fotografie und Rekonstruktion: Hermann Scherers„Das kleine Mädchen“ zur Verfügung gestellt vom Museum Pfalzgale-rie Kaiserslautern

Digitales 3-D Modell der Allegorie v.l.n.r. Geometrie, berechnete Materialeigenschaften unter neutraler Beleuchtung, HDR-Beleuchtung und Umgebungsreflektion

OrcaM – Orbital Camera SystemRekonstruktion: Wilhelm Lehmbrucks „Weiblicher Torso“ zur Verfügunggestellt vom Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern

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XML3D in der Anwendung – Visualisierungsterminal der Festungsstadt Saarlouis© THESEUS Pressebüro

Seit Juni 2012 sind die 3D-Modelle der Festungstadt Saarlouisim Städtischen Museum für die Öffentlichkeit zugänglich undkönnen dort am berührungsempfindlichen Bildschirm virtuelldurchwandert werden. „Die Herausforderung bestand in derIntegration des 3D-Modells mit den Informationen und Bildernzu den einzelnen Bauwerken. Dies wurde erst durch den Einsatzunserer neuen XML3D-Technologie möglich“ so Prof. Slusallek,Leiter des Forschungsbereichs Agenten und Simulierte Realität.Die im Saarland entwickelte 3D-Internet-Technologie „XML3D“erweitert den bisherigen HTML-Standard um deklarative inter-aktive 3D-Inhalte. Das Visualisierungsterminal ist ihr ersterpraktischer Einsatz.

XML3D wurde aus Sicht der Entwickler von Webanwendungenentworfen und stellt eine minimale und nahtlose Erweiterungdes bisherigen HTML-Standards dar. Bekannte und bewährtenMethoden können weiterhin angewendet werden, eine kom-plizierte und spezielle Grafikprogrammiersprache muss nichterlernt werden. Ein Satz an Elementen zur Spezifikation vongeometrischen Strukturen, Materialien, Licht oder Kameraper-spektiven genügt, um dreidimensionale Inhalte einzubetten.Durch die weitgehende Wiederverwendung und Erweiterungschon bekannter HTML-Elemente konnte so ein Entwurf vorge-legt werden, der den HTML-Standard nur so weit vergrößert,wie unbedingt notwendig. Somit wird gewährleistet, dass derEinstieg in diese neue Technologie nicht mit unüberwindbarenHürden verbunden ist.

Diese Strategie hat bereits Anklang gefunden. Die Standardi-sierungsinstanz im Internet, das W3C hat eine CommunityGroup zur Weiterentwicklung und Etablierung der neuen 3D-Internet-Technologie ins Leben gerufen. Das DFKI ist nebendem Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung undeinigen anderen Gründungsmitglied dieser Gruppe und stelltmit Kristian Sons den stellvertretenden Vorsitzenden diesesGremiums. „Deutschland ist in Fragen der deklarativen 3D-In-ternet-Technologie führend. Wir haben die Möglichkeit, einenweltweiten Standard zu etablieren und ganz neue Möglichkei-ten für Anwendungen im Internet zu schaffen.“ sagt KristianSons, Leiter der XML3D-Forschungsgruppe am DFKI.

Neben der Entwicklung von Anwendungen und der Standardi-sierung der Technologie wird bereits über den nächsten Schritt

in der Webtechnologie nachgedacht. Jedes moderneSmartphone besitzt einen 3D-Chip mit immenser Rechenleis-tung, welche nicht nur zur Darstellung von 3D-Inhalten genutztwerden kann, sondern auch zur Berechnung komplexer Simu-lationsmodelle. Die Erforschung, wie sich die neuen Browser-technologien weiter verbessern lassen und wie sich darausneue Nutzungskonzepte ergeben, sind Gegenstand der For-schungsagenda für das Future Internet der EU, an dem auchdie Gruppe um Prof. Slusallek teilnimmt: „Das Projekt des Vi-sualisierungsterminals für die Stadt Saarlouis gab uns die Ge-legenheit, die Leistungsfähigkeit unseres Ansatzes unterBeweis zu stellen. Unsere Vision ist es, dass dieses Modell mitHilfe unserer Technologie in den nächsten Jahren jedem überdas Internet verfügbar gemacht werden kann, so wie sie heuteTexte, Bilder oder Videos von den Webseiten der Stadt Saarlouisaufrufen können.“

Weitere Informationenhttp://staedtisches-museum.saarlouis.de

www.xml3d.org

KontaktProf. Dr. Philipp SlusallekLeiter Forschungsbereich Agenten und Simulierte RealitätE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5276

Kristian SonsLeiter der XML3D-Forschungsgruppe und stellvertretender Vorsitzender der Declarative 3D for the Web Architecture Community Group des W3CE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 3833

MEDIENINDUSTRIE

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Visualisierung eines Teils der Saarbrücker Innenstadt. Die Fassadenge-staltung orientiert sich an den in OpenStreetMap erfassten Daten

Unterwegs in der virtuellen Welt – Geodaten im 3D-Internet

3D-Ansicht der Stadt Saarbrücken auf Basisvon OpenStreetMap-Daten. Tooltips an deneinzelnen Objekten bieten zusätzliche Infor-mationen

Ob als persönlicher Standorthinweis auf Facebook, exakteWegbeschreibung aus dem Routenplaner oder präzise Infor-mation zur Verkehrssituation vom Navigationssystem – Geo-daten sind längst beim privaten Nutzer angekommen.

In Geoinformationssystemen (GIS) zusammengefasst, aufbe-reitet und präsentiert, geben Geodaten Auskunft über die In-frastruktur ganzer Stadtviertel oder dienen als Instrument fürdie Stadt- und Raumplanung und geben so z.B. Aufschluss überdie Eignung eines Standorts als Technologiepark oder für eineUnternehmensansiedelung. Auf der Basis von GIS-Daten lassensich Rettungsszenarien bei Großschäden ebenso simulierenwie die Auswirkungen von Klimaveränderungen auf ge-schützte Landschaften oder große Städte.

Die dreidimensionale Darstellung dieser Daten spielt dabeieine immer größere Rolle. Integriert in ein Web-GIS, bieten 3D-Stadt- oder Landschaftsmodelle mehr Plastizität bei flexiblerenZugangsmöglichkeiten. Im Projekt „RealGIS“ entwickelte dieDFKI-Forschungsgruppe Simulation und Visualisierung in Ko-operation mit dem Unternehmen CAIGOS eine Erweiterung desGeoinformationssystems „CAIGOS-GIS“ um die XML3D-Visua-lisierungsplattform des DFKI. Durch XML3D ist es sehr leichtmöglich, 2D- und 3D-Webinhalte mittels Standardtechnologiennahtlos miteinander in einer einzigen Webanwendung zu ver-binden und neue Anwendungen zu schaffen. Dabei sorgen derdeklarative Ansatz für einen leichten Einstieg der Entwickler indie Arbeit mit 3D-Modellen und die Verfügbarkeit von WebGL-fähigen Browsern für eine einfache Verwendung der Technolo-gie durch die Benutzer.

Die Software erlaubt es, automatisiert ein virtuelles Modelleiner realen Stadt oder Landschaft auf Basis der vorliegendenGeodaten zu erstellen und dieses dem Anwender interaktiv imWebbrowser zu präsentieren. Durch direkte Interaktionsmög-lichkeiten mit der 3D-Geometrie wird ein Modell erzeugt, dasnicht nur die dreidimensionale Darstellung der Fachdaten desGIS erlaubt, sondern auch umgekehrt 3D-Objekte wieder inBezug zu den dahinterliegenden Fachinformationen bringt.

Die hier entwickelten Visualisierungsmöglichkeiten sind nichtauf die Verwendung in kommerziellen Geoinformations-systemen beschränkt, sondern können auch auf frei verfügbareGeodaten wie OpenStreetMap (OSM) zugreifen, um daraus in-teraktive 3D-Stadtmodelle zu generieren, die im Web-Browserdargestellt werden. OSM ist die wohl bekannteste Datenquellefür frei verfügbare Geodaten und bietet eine Vielfalt an Infor-mationen über Landnutzung, Straßenführung, Gebäudegrund-risse und Points of Interest.

Die Herausforderungen liegen hier insbesondere in der globa-len Ausdehnung der Datensätze. Dabei stellt die Verwaltungder 3D-Objekte, wie Bäume, Verkehrsschilder, Laternen oder de-taillierte Gebäudemodelle prominenter Landmarken, spezifi-sche Anforderungen. Diese Problematik wird aktuell in derEntwicklung eines datenbankgestützten Verwaltungssystemsfür XML3D-Szenen untersucht.

RealGIS wird im Rahmen des Zentralen InnovationsprogrammsMittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft undTechnologie (BMWi) gefördert.

KontaktDr. Hilko HoffmannForschungsbereich Agenten und Simulierte RealitätE-Mail: [email protected].: +49 681 85775-7742

Lothar BubelCAIGOS GmbH66459 Kirkelwww.caigos.deE-Mail: [email protected].: +49 6849 6004 0

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MEDIENINDUSTRIE

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Bürgernahe Bildungsberatung und Lehrinnovation im Medizinstudium durch CeLTech-Entwicklungen

BMBF Projekt „ReverB“ ermöglicht erstmals technologiebasierte Bildungsberatung im Saarland

Das ReverB-Suchkonzept unter-stützt bei der Auswahl von Bil-dungsberatungsangeboten in derRegion

Der „Regionalverband macht Bildungsmanagement“ – unterdem Label „ReverB“ haben der Regionalverband Saarbrückensowie ein Stiftungsverbund in Zusammenarbeit mit CeLTech(Centre for e-Learning Technology) in den letzten Jahren ein inDeutschland neuartiges Online-Portal entwickelt, das nunrechtzeitig zu Projektende in die landesweite Erprobungsphaseüberführt wird.

ReverB bietet eine Plattform für Bildungsberatung zum lebens-begleitenden Lernen, die nicht nur bei der institutionellen Be-ratung, sondern auch beim persönlichen Gespräch zurindividuellen Weiterbildung zum Einsatz kommen kann. Geför-dert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung(BMBF) im Programm „Lernen vor Ort“ wurde in ReverB das Zielverfolgt, ein kohärentes Bildungsmanagementsystem ein-schließlich der dazugehörenden Kommunikations- und Netz-werkstrukturen basierend auf einem Bildungsmonitoring-Ansatz zu entwickeln.

Schwerpunkte waren dabei die Etablierung und Koordinationeines Bildungsberatungsnetzwerks mit ergänzender Online-In-frastruktur für Berater und Ratsuchende, weiterhin innovativeQualifizierungskonzepte, u.a. e-Learning-Module, für spezifi-sche Zielgruppen und letztlich die Verbesserung technisch-wis-senschaftlicher Kompetenzen bei Jugendlichen.

Das am CeLTech konzipierte und implementierte Online-Portalist wesentlicher Bestandteil des Bildungsberatungssystems,das Berater vor Ort bei ihrer täglichen Arbeit unterstützt undmöglichst eine Effizienzsteigerung herbeiführt. Das Portal ba-siert auf einer umfassenden Datenbank, die eine Übersicht re-gionaler und bundesweiter Bildungsberatungsstellen und-angebote umfasst und hierdurch eine Vernetzung der Akteureermöglicht. Bildungsträger können auf Basis eines differenzier-

ten Rechtemanagementsystems ihre Angebote in das Portaleinstellen und damit dem landesweiten Beratungsnetzwerkzur Verfügung stellen. Am Netzwerk beteiligt sind derzeit über25 Beraterinnen und Berater, die auf mehr als 160 Angebote inder Bildungsberatung im Regionalverband Saarbrücken zugrei-fen können.

Möglich wird dies durch die Entwicklung eines intelligentenSuchkonzeptes. Anhand vordefinierter Kategorien und freierSchlüsselbegriffe werden passende Bildungsberatungsange-bote und die dazugehörigen Institutionen gefunden, wobei in-dividuelle Lebenslagen berücksichtigt werden. Details zu denAngeboten werden ebenso angezeigt wie die Beratungsorteselbst. Über eine Karte können die Angebote in der Nähe einesKlienten ausgewählt und über entsprechende Funktionen auchdie genaue Route zur Beratungsstelle ermittelt, ausgedrucktund dem Klienten direkt mitgegeben werden. So entsteht vorOrt eine kompetente, regional vernetzte Bildungsberatung fürMenschen jeden Alters und in allen Lebenslagen.

Ergänzt werden die Funktionalitäten von ReverB durch Self-As-sessment-Angebote, die im CeLTech-Lab „Psychological Assess-ment Technologies“ unter Leitung von Prof. Dr. Frank M. Spinathentwickelt werden. Die Self-Assessment-Angebote bestehenaus Tests zu Interessen, Leistungsmotivation, Arbeitsverhaltenund Persönlichkeitseigenschaften. Bequem können die vom Be-rater zusammengestellten Fragebögen auch im Vorfeld einerBeratung mobil vom Tablet PC aus ausgefüllt werden. Klientund Berater erhalten somit schon vor dem Beratungsgesprächein individuelles Feedback.

Weitere Informationenhttp://reverb.saarlernnetz.de.

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KI-basiertes Lernsystem „Active Med“ wird zukünftig flächendeckend an Hessischen Universitätskliniken eingesetzt

KontaktCeLTech – Centre for e-Learning Technology im DFKIPD Dr. Christoph IgelManaging DirectorE-Mail: [email protected] Tel.: +49 681 85775 1051 oder -1052

Studentin führt unter Supervision eines Arztes eine Wundnaht durch

In dem Verbundprojekt des Ministeriums für Bildung undForschung soll die praktische klinische Kompetenz von Medizi-nern – Studierende und praktizierende Ärzte – mit Hilfe einessystematischen, technologieunterstützten Unterrichts unddurch die Professionalisierung der Lehrenden gestärkt werden.

An dem Vorhaben beteiligt sind neben CeLTech als Technolo-giepartner die Medizinischen Fakultäten und korrespondieren-den Universitätskliniken der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, der Justus-Liebig-UniversitätGießen, der Philipps-Universität Marburg ebenso wie die Deut-sche Gesellschaft für Chirurgie, die Gesellschaft für Medizini-sche Ausbildung und der Bundesverband Medizinstudierender.

In der ersten Projektphase werden verbindliche nationale Lern-ziele unter Federführung der Chirurgischen Arbeitsgemein-schaft Lehre der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie inKooperation mit den verschiedenen chirurgischen Fachgesell-schaften erarbeitet. Die Lehrmaterialien, die benötigt werden,um diese Lernziele zu erreichen, werden dann in dem von CeL-Tech entwickelten KI-basierten Learning-Content-Manage-ment-System hinterlegt. Das System erkennt den Wissensstanddes Mediziners und passt die Kurse mit den jeweiligen Lernob-jekten, beispielsweise Texte, Filme und Bilder, an diesen an. ZurAnzeige des in der Medizin häufig verwendeten DICOM-Stan-dards wird der so genannte Digital Imaging and Communica-tions in Medicine Viewer integriert, mit dessen Hilfe zumBeispiel Röntgenbilder dargestellt werden können.

Zur Abfrage des Sachwissens werden außerdem u.a. Multiple-Choice-Aufgaben eingesetzt. Parallel dazu werden die Curriculader beteiligten Universitäten erfasst, im Sinne der Lernziele desLernzielkataloges ergänzt, hinsichtlich der Evidenz der Lehrme-thode systematisch untersucht, Empfehlungen für eine Re-strukturierung ausgesprochen sowie deren Umsetzungkoordiniert. An den beteiligten Universitäten werden Qualifi-zierungsprogramme und damit neue Karrierewege für Ärzteaufgezeigt, die sowohl die Lehre im klinischen Alltag optimie-ren als auch die Attraktivität professioneller Lehre steigern. EinTrain-the-Teacher-Programm, das allen 36 deutschen Medizin-fakultäten zur Verfügung stehen wird, vermittelt jüngeren Ärz-ten die notwendige Lehrkompetenz. Das KI-Lernsystem vonActive Med baut auf dem vom DFKI entwickelten intelligent-adaptiven Lernsystem Active Math auf und wird erstmals auchzur Nutzung über mobile Endgeräte, insbesondere TabletPC’s,entwickelt.

Erster Kurs in Active Med: Vermittlung von theoretischen Grundlagender Wundversorgung

Über diese und weitere Themen und Projekte informiertSie das Centre for e-Learning Technology gerne. BesuchenSie CeLTech auch bei folgenden Konferenzen, Messen undEvents:

17. – 22. September 2012: Woche der Wissenschaften. Landeshauptstadt Saarbrücken.

18. – 21. September 2012: EC TEL 2012 – European Confe- rence on Technology Enhanced Learning. Universität des Saarlandes, Campus Saarbrücken.

19. – 21. September 2012: Technologies of Play – Game- Based Aesthetic Education. Between Performative Prac- tice and Institutional Design. Hochschule der Bildenden Künste, Saarbrücken.

24. – 27. September 2012: KI 2012. Universität des Saar- landes und DFKI, Campus Saarbrücken.

25. September 2012: Innovation in HR Development. Macromedia Hochschule für Medien und Kommunika- tion, Hamburg.

25. – 26. September 2012: Abi, was dann? Kongresshalle Saarbrücken, Saarbrücken.

13. – 14. November 2012: Social Media und Personalent- wicklung in Unternehmen. Wirtschaft und Wissenschaft im Dialog, Europäische Akademie Otzenhausen.

22. – 23. November 2012: Campus Innovation 2012. Multimedia Kontor Hamburg, Hamburg.

4. – 8. Februar 2013: e-Learning@UniGR. Universität der Großregion, Luxemburg.

Weitere Informationenwww.celtech.de

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GESUNDHEITSWIRTSCHAFT

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Bei der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder habendie Universität Bremen und die Universität des Saarlandes be-eindruckende Erfolge verbucht.

In der dritten Runde der Exzellenzinitiative ist die UniversitätBremen an der Spitze der deutschen Universitätslandschaft an-gekommen. Mit ihrem Antrag „Ambitioniert und agil“ über-zeugte die norddeutsche Hochschule in der Förderlinie„Zukunftskonzepte“ – und ist damit eine von Deutschlands elfExzellenz-Universitäten. Erfolg auf ganzer Linie: Auch in den an-deren beiden Förderlinien „Exzellenzcluster“ und „Graduierten-schulen“ setzte sich die Universität durch. Insgesamt erhält sie98 Mio. Euro. Davon fließen 50 Mio. Euro in die Umsetzung desZukunftskonzeptes. 39 Mio. Euro bekommt das Exzellenzcluster„Der Ozean im Erdsystem - Zentrum für Marine Umweltwis-senschaften (MARUM)“, mit dem das DFKI Bremen im BereichUnterwasserrobotik kooperiert. Mit neun Mio. Euro wird dieGraduiertenschule „Bremen International Graduate School ofSocial Sciences“ (BIGSSS) gefördert. Prof. Rolf Drechsler, seit Ok-tober 2011 Leiter des DFKI-Forschungsbereichs Cyber-PhysicalSystems, kann so zum Ende seiner Amtszeit als Konrektor fürForschung und wissenschaftlichen Nachwuchs seinem Nach-folger in Bremen eine „exzellente“ Universität übergeben. DasDFKI Bremen wird künftig im Rahmen eines trilateralen Koope-rationsvertrags noch enger mit dem Fachbereich Informatik derUniversität und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raum-fahrt (DLR) Bremen zusammenarbeiten: Ziel ist der Aufbau desgemeinsamen Graduiertenprogramms „System Design“. ImJahr 2014 wird die Brückenprofessur „Intelligente Kinematik“eingerichtet.

An der Universität des Saarlandes wurde der Exzellenzcluster„Multimodal Computing and Interaction“ in der zweiten Phaseder Exzellenzinitiative um fünf Jahre verlängert. Die Erfolge fürdie Informatikeinrichtungen in Saarbrücken bringen in denkommenden fünf Jahren Fördermittel in Höhe von insgesamtbis zu 59 Mio. Euro und bieten zahlreichen hochqualifiziertenWissenschaftlern Arbeitsmöglichkeiten. Auch die SaarbrückerGraduiertenschule für Informatik wird weiterhin von der Deut-schen Forschungsgemeinschaft mit rund sieben Mio. Euro wei-ter gefördert. „Die bisherige Förderung wird damit um 60Prozent erhöht, was die bisher geleistete Arbeit und die über-zeugenden Pläne für den weiteren Ausbau finanziell würdigt“,sagt Raimund Seidel, Direktor am Max-Planck-Institut für In-formatik und Sprecher des Saarbrücker Exzellenzclusters. AmExzellenzcluster und der Graduiertenschule sind neben der Uni-versität des Saarlandes auch das Max-Planck-Institut für Infor-matik, das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme sowie dasDFKI beteiligt.

Ein wichtiger Aspekt des Zukunftskonzeptes ist die enge Ko-operation mit außeruniversitären, international renommiertenInstituten wie dem DFKI: „Wo das DFKI wirkt, ist Exzellenz“,sagt Prof. Wolfgang Wahlster und fügt hinzu: „Sämtliche An-träge der Universität des Saarlandes und der Universität Bre-men waren erfolgreich! Das stärkt die notwendige Grundla-genforschung am DFKI und bildet die Saat für weitere Erfolgein der anwendungsorientierten Forschung.“

Weitere Informationenwww.dfg.de

www.mmci.uni-saarland.de http://gradschool.cs.uni-saarland.de

www.bmbf.de/de/1321.php

Wo das DFKI wirkt, ist Exzellenz – Förderung für die Universitäten in Bremen und im Saarland

15.6.2012 - Die Universität Bremen ist eine von Deutschlands elf Exzel-lenz-Universitäten. Im Jubel vereint (v.r.n.l.): Die Professoren WilfriedMüller, Rektor der Uni Bremen, Rolf Drechlser, Konrektor für Forschungund wissenschaftlichen Nachwuchs der Uni Bremen und Leiter desDFKI-Forschungsbereichs Cyber-Physical Systems, und Joachim Treusch,Präsident der Jacobs University Bremen

Mit einem Transparent macht die Universität Bremen ihre Freude über den Erfolg in der Exzellenzinitiative auch nach außen sichtbar

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Bundesforschungsministerin Prof. Annette Schavan am DFKI in Saarbrücken

Prof. Wolfgang Wahlster und Prof. Annette Schavan mit dem Berichtzum Zukunftsprojekt Industrie 4.0

News 2_2012 I © DFKI 19

Bundesministerin Schavan und Ministerpräsidentin Kramp-Karren-bauer mit den Software Campus-Doktoranden Sandro Castronovo undSabine Janzen

Die QKies sind ein Kooperationsergebnis von DFKI und demsaarländischen Mittelständler Juchem Food im Rahmen desSoftware-Clusters . Als „Ort im Land der Ideen 2012“ wurde dasProjekt „Das digitale Kekszeitalter“ am 10. September 2012 beiJuchem Food in Eppelborn gefeiert.

Im Visualisierungszentrum des DFKI präsentierte Prof. Dr. Philipp Slusallek Anwendungsbeispiele für XML3D, eine Erwei-terung der Web-Sprache HTML, die es möglich macht, 3D-Inhalte für das Internet schnell und einfach zu entwickeln undohne Plug-in im Browser anzuzeigen. Anwendungsbeispielesind 3D-Wikipediaseiten über Venedig oder eine virtuelle Re-konstruktion der alten Festungsstadt Saarlouis (S. 14), dreidi-mensional angereicherte Rundgänge in virtuellen Museen oder3D-Konfiguratoren für die Automobilindustrie.

Die Systemdemonstration „IT im Kontext Ressourcenschonungund Energiewende“ zeigte erstmals Ergebnisse aus dem Um-feld des BMBF-Projekts „RES-COM: Ressourcenschonung durchkontextaktivierte Maschine-zu-Maschine-Kommunikation“.Der Prototyp demonstriert eine Möglichkeit für intelligentesEnergie-Monitoring in privaten Haushalten, das den Konsu-menten dabei unterstützt, heimliche Stromfresser zu entlarvenund die monatliche Stromrechnung zu reduzieren.

Mit Sandro Castronovo und Sabine Janzen stellten sich zweiDoktoranden der BMBF-Qualifizierungsoffensive SoftwareCampus vor. Jährlich sollen etwa 80 bis 100 Studierende auf-genommen und ihre Projekte mit jeweils bis zu 100.000 € übermaximal zwei Jahre gefördert werden.

Weitere Informationenwww.innovative-retail.de

www.qkies.dewww.res-com-projekt.de

www.softwarecampus.de

Gemeinsam mit Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Kar-renbauer und Minister Andreas Storm, dem damaligen Chefder saarländischen Staatskanzlei, besuchte Prof. Dr. AnnetteSchavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung am 20.März 2012 das DFKI in Saarbrücken und diskutierte die Chancenvon Industrie 4.0, der 4. Industriellen Revolution, anhand vonkonkreten Beispielen aus dem Saarland.

Industrie 4.0 steht für einen Paradigmenwechsel in der indu-striellen Fertigung und gehört zu den Zukunftsprojekten derHightech-Strategie der Bundesregierung. In digital veredeltenProduktionsanlagen, sogenannten Smart Factories, werdenneuartige cyber-physische Systeme über IP-basierte Funkpro-tokolle und semantische Technologien vernetzt und mit indu-striellen Assistenzsystemen für die Mitarbeiter integriert.Produkte und Fertigungsanlagen werden zu aktiven System-komponenten, die ihre eigene Herstellung und Logistik steuern.Damit können auch kleinste Losgrößen bei raschem Produkt-wechsel und hoher Variantenzahl effizient hergestellt werden.

Die digitale Veredelung der Unternehmensprozesse schafft al-ternative Geschäftsmodelle und steigert die wirtschaftlicheLeistungsfähigkeit der Unternehmen. Erforscht und entwickeltwird diese nächste Generation von Unternehmenssoftware fürjede Firma, ob Zulieferer oder Handwerksmeister, Kleinstunter-nehmer oder Weltmarktführer im Software-Cluster, dem euro-päischen Silicon Valley rund um die Städte Darmstadt,Kaiserslautern, Karlsruhe und Saarbrücken.

Mit dem Innovative Retail Laboratory (IRL) des DFKI und derGLOBUS SB-Warenhaus Holding stellte sich ein Living Lab desSoftware-Clusters vor, in dem auf der Basis unternehmensüber-greifender Softwarelösungen konkrete Anwendungsbeispielefür den Einzelhandel getestet und ausgerollt werden. Gezeigtwurde eine intelligente Frischetheke, die Zeigegesten erkennt,ein Bezahlmodell für Handys auf Basis von Near-Field-Commu-nication (NFC) und QKies – Kekse mit QR-Codes, die einen We-blink verschlüsseln und so z.B. auf eine Einladung zu einemFirmenevent oder eine Produktinformation hinweisen.

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BesMan wird gefördert von der Raumfahrt-Agentur des Deut-schen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. mit Mitteln desBundesministeriums für Wirtschaft und Technologie aufgrundeines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Weitere Informationenwww.dfki.de/robotik

Lernende Weltraum-Roboter mit handwerklichem Geschick – DFKI entwickelt Software

KontaktProf. Dr. Frank KirchnerLeiter Forschungsbereich Robotics Innovation CenterE-Mail: [email protected] Tel.: +49 421 17845 4100

Dr. José de Gea FernándezProjektleiter BesManE-Mail: [email protected] Tel.: +49 421 17845 4112

Eine lernfähige Software soll Robotern ermöglichen, mensch-liche Bewegungen des Oberkörpers, der Arme und Hände nach-zuahmen. So sollen Roboter künftig lernen können, kniffeligeAufgaben auf fremden Planeten mit Feingefühl zu lösen – z. B.um Sonnensegel zur Energieversorgung aufzubauen. Die Lern-plattform entwickeln Forscher des Robotics Innovation Centeram DFKI und der Arbeitsgruppe Robotik der Universität Bre-men.

Das jetzt gestartete Projekt BesMan („Behaviours for MobileManipulation“) wird mit rund 3,8 Mio. Euro vom DeutschenZentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) über eine Laufzeit vonvier Jahren gefördert. Das Team um Prof. Dr. Frank Kirchner er-arbeitet Methoden zum ein- und zweiarmigen Hantieren, dieRoboter über eine Schnittstelle zum Menschen einstudierensollen. Gleichzeitig schreiben die Wissenschaftler Planungsal-gorithmen, durch die Roboter handeln können, ohne dass derMensch eingreift.

Diese funktionieren nach dem Prinzip des Baukastens: EineReihe von Fähigkeiten wie Greifen, Heben, Schrauben hat derRoboter bei seiner Reise ins All bereits im Gepäck. Er nimmt Ver-änderungen in seinem Umfeld wahr und kann selbstständigdarauf reagieren. Für jede Situation schmiedet er einen neuenPlan. So soll er sich selbst aus schwierigen Lagen befreien oderneue Aufgaben meistern können. Schafft er dies nicht, kommtdie Lernplattform zum Einsatz: Auf der Erde macht der MenschBewegungen im Labor vor, die dem Roboter aus der Klemmehelfen können (Programming by Demonstration). Die Datenwerden über eine Schnittstelle ins All übertragen und vom Ro-boter ausgeführt.

„Die Software soll in Robotern unterschiedlicher Gestalt funk-tionieren – etwa in mehrbeinigen Kletterrobotern oder men-schenähnlichen Systemen“, sagt Projektleiter Dr. José de GeaFernández. Zunächst testen die Wissenschaftler ihre Algorith-men an der humanoiden Roboterdame AILA.

Beim Lernen gilt der Maßstab MenschUm effiziente Bewegungsabläufe der Arme und Hände zu er-stellen, nehmen die Wissenschaftler den Menschen als Vorbild:Sogenannte Motion-Tracking-Kameras zeichnen die Bewegungder Person im Labor auf. Dann zerlegt die Lernplattform denBewegungsablauf automatisch in einzelne Segmente. In einerSimulation wird die Abfolge reproduziert und ins All auf denRoboter übertragen. Dieser führt die Handlung aus. Das Systemübernimmt die neue Bewegung in sein Verhaltensrepertoire.

Zum Aufbau einer Infrastruktur müssen Roboter – auch unterunvorhersehbaren Bedingungen – motorisch fit sein: Kistenwollen gehoben, Solarpanels aufgebaut, kleine Stecker verbun-den werden. „Dafür müssen wir Systeme schaffen, die an dieFähigkeiten des Menschen herankommen“, sagt Prof. Dr. FrankKirchner, Leiter des DFKI Robotics Innovation Center und der Ar-beitsgruppe Robotik an der Universität Bremen. Durch den Ein-satz intelligenter Roboter könnten immense Kosten gespartwerden, da im Vergleich zur bemannten Raumfahrt deutlichweniger Gewicht ins All befördert werden müsse.

Die lernfähige Software und Algorithmen zur Feinmotorik testen DFKI-Forscher zunächst an Roboterdame AILA. Die Technik soll künftig inWeltraumrobotern eingesetzt werden

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Mitarbeiterportrait Dr. José de Gea Fernández

Dr. José de Gea Fernández ist Stellvertretender Leiter der Abteilung Mobility & Manipulationim Forschungsbereich Robotics Innovation Center

Welche Anwendungspotenziale prägen Ihre For-schungsarbeiten?Mein Forschungsgebiet ist robotische Manipula-tion, insbesondere die sogenannte mobile Mani-pulation. Dieses Gebiet beinhaltet die Ausführungkomplexer Manipulationsprozesse in sich ständigändernden, unstrukturierten Umgebungen. Robo-ter werden aus einer typischen definierten, ge-schlossenen Industrieumgebung herausgenom-men und unter realen Bedingungen in Szenarieneingesetzt, wie sie im Alltag vorkommen können.Wenn das gelingt, können Roboter zuhause, inKrankenhäusern, aber auch in Industrieumgebun-gen eng mit Menschen zusammenarbeiten undihnen helfen.

Seit wann befassen Sie sich mit Künstlicher Intel-ligenz und wie haben sich die KI-Verfahren seit-dem entwickelt?Das Interesse wurde geweckt, als ich 2003 bei derRobotics Group der Universität Bremen unter derLeitung von Prof. Kirchner begann. Es war sehr mo-tivierend, dass hier von „Verhalten“ gesprochenwurde, wenn es um Roboter oder die Verwendungvon biologisch inspirierten Konzepten zu derenSteuerung ging. Nach meinem Ingenieurstudium,in dem sich alles hauptsächlich um die klassische,schwerfällige Robotik gedreht hatte, war es sehrerfrischend zu erleben, wie die Kontrollmethodeneinfacher biologischer Systeme dazu verwendetwerden können, auch Roboter zuverlässig zu steu-ern. Und nach dem Studium einfacher biologischerSysteme beobachten wir heute höhere Wirbeltiereund Menschen, um zu verstehen, wie wir nochkomplexere Operationen meistern können.

Was sind die heutigen Herausforderungen undChancen für KI-Systeme?Es ist immer schwierig, genau zu wissen, wo wir inder KI gerade stehen. Auf der berühmten Dart-mouth-Konferenz vor mehr als 50 Jahren dachteman, dass innerhalb einer Generation eine Ma-schine zur Verfügung stünde, die so intelligent wieein Mensch sein kann. Die gibt es natürlich nochnicht, aber in den letzten Jahrzehnten haben wirwichtige Fortschritte auf dem Gebiet der Robotikgesehen. Wir können jetzt extrem kompakte undminiaturisierte Komponenten nutzen: Vom Sensorbis zu leistungsstarken Aktuatoren und sehr lei-stungsfähigen Rechenressourcen – alles steckt inden Robotern selbst. Dadurch haben wir neueMöglichkeiten, komplexe Regelalgorithmen in me-chanische Roboter-Systeme zu integrieren, waseine neue Kategorie von intelligenten Systemenentstehen lassen könnte.

Senior Researcher Dr. José de Gea Fernández,leitet die Projekte „BesMan“ und „Robofoot“

Was ist ihre Lieblingsbeschäftigung neben IhrerArbeit als Forscher?Reisen, so viel es mir möglich ist, kochen, neue Re-staurants entdecken. Fußballspielen und Fitness-sport sind weitere, eher alltägliche Aktivitäten, diemir dabei helfen, für ein paar Stunden abzuschal-ten. Eigentlich als Hobby hatte ich begonnen, vielüber Neurowissenschaften und das Gehirn zulesen, was sich in meinem Beruf nun als sehr nütz-lich erweist.

An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit?Ich leite derzeit das auf vier Jahre angelegte, vomDLR geförderte Projekt BesMan und das europäi-sche Projekt ROBOFOOT. In BesMan entwickeln wirgenerische Software, die es Robotern unterschied-licher Morphologie ermöglicht, komplexe Manipu-lationen zu lernen und selbstständig auszuführen.Schlüsselwörter des Projektes sind: Ganzkörper-Manipulation; in die wir die Aufgaben, das Einwir-ken äußerer Kräfte und die physikalischenEinschränkungen in einem einzigen Kontrollrah-men integrieren; die autonome Planung von Ma-nipulation; und „Programmieren durch Vor-machen“, wobei der Roboter durch das Beobachteneines menschlichen Operators beim Durchführeneiner Aufgabe neue Fähigkeiten lernt.

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Die Gottesanbeterin als Vorbild – sechsbeiniger Roboter soll Infrastruktur auf Himmelskörpern bauen

Eine Gottesanbeterin für Mond, Mars und Meteoriten: Derfangschrecken-ähnliche Roboter „Mantis“ soll eigenständigPlaneten erkunden und mit seinen Greifern eine Infrastrukturaufbauen können. Die Hard- und Software entwickeln Wissen-schaftler des Robotics Innovation Center und der UniversitätBremen.

Dank seines bioinspirierten Körpers und verschiedener Lauf-muster wird Mantis steile Krater und Geröllfelder meisternsowie mit seinen Vorderbeinen manipulieren. Indem er aus sei-nen Erfahrungen lernt, soll er zielsicher handeln können. Dasjetzt gestartete Projekt LIMES wird mit rund 3,7 Mio. Euro vomDeutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gefördert.Die Laufzeit beträgt vier Jahre. LIMES steht für „Learning Intel-ligent Motions for Kinematically Complex Legged Robots forExploration in Space“.

Der Name des Roboters ist der Gottesanbeterin – Englisch:Mantis – entlehnt, die zur Ordnung der Fangschrecken zählt.Die Roboter-Morphologie wird der des natürlichen Vorbilds äh-neln: Das System soll die zwei vorderen seiner sechs Beine nichtnur zum Laufen, sondern auch zum Greifen von Gegenständeneinsetzen können. Dafür hebt es – wie die Gottesanbeterin –den Oberkörper an.

„Die Herausforderung ist, Laufmuster für unterschiedliche Bo-denbeschaffenheiten zu erlernen, in denen alle sechs Beinetrotz verschiedener Aufgaben im Einklang arbeiten“, erklärtProf. Dr. Frank Kirchner, Leiter des DFKI Robotics Innovation Cen-ter und der Arbeitsgruppe Robotik an der Uni Bremen. Die vie-len Gelenke, verteilt auf mehrere Beine, ermöglichen vieleverschiedene Bewegungsmuster. So könne der Roboter seineKörperhaltung den Gegebenheiten anpassen – und sicher inunbekanntem Gelände manövrieren.

Roboter wählt situativ aus seiner „Verhaltensbibliothek“Projektziel ist, dem Roboter Algorithmen für verschiedene Lauf-modi mitzugeben. Diese können etwa auf energiesparendesoder vorsichtiges Fortbewegen ausgelegt sein. Stolpersteine,Krater und Hügel erfühlt Mantis mit taktilen Sensoren, die er

Kontakt

Prof. Dr. Frank KirchnerLeiter Forschungsbereich Robotics Innovation CenterE-Mail: [email protected].: +49 421 17845 4100

Sebastian BartschProjektleiter LIMESE-Mail: [email protected].: +49 421 17845 4321

News 2_2012 I © DFKI22

Von der Fangschrecke inspiriert: Roboter „Mantis“ wird mit seinen Vorderbeinen nicht nur laufen, sondernauch manipulieren können

in den Sohlen trägt. Durch eine Kamera im Kopf erstellt er ein3D-Bild der Umgebung. Die Daten werden per Satellit zur Erdeübertragen. Der Mensch gibt dem Roboter Befehl, welches Zielangesteuert werden soll. „Mantis wählt anhand der Daten daspassende Laufmuster aus seiner sogenannten Verhaltensbi-bliothek. Er erkennt Hindernisse und weicht dann von selbstaus“, sagt Sebastian Bartsch, DFKI-Informatiker und Projektlei-ter. Nach jeder Aktion bewertet der Roboter seine Entschei-dung. „Zum Beispiel fragt er sich: War mein Energieverbrauchgut? Wenn nicht, handelt er künftig in ähnlicher Lage anders“,sagt Bartsch. So baue der Roboter seinen Erfahrungsschatz ste-tig aus.

Die Bewegungsmuster sind in Simulationen vorgelernt, die au-ßerirdische Bedingungen nachstellen: Gravitation, Lichtverhält-nisse, Steigungen. Reale Tests folgen in der Weltraum-Ex plo rationshalle des DFKI, einem 288 Quadratmeter großenTestgelände mit künstlicher Kraterlandschaft.

LIMES wird gefördert von der Raumfahrt-Agentur des Deut-schen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. mit Mitteln desBundesministeriums für Wirtschaft und Technologie aufgrundeines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Weitere Informationenwww.dfki.de/robotik

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Zweitbeste Mannschaft der Welt im Roboterfußball: B-Human RoboCup 2012

Das Bremer Studententeam B-Human ist Vizeweltmeisterdes RoboCup 2012. Der dreifache Welt- und vierfache Europa-meister unterlag im Finale am 23. Juni 2012 dem US-Team Au-stin Villa mit 2:4 in Mexico City.

B-Human dominierte in den vergangenen drei Jahren die Stan-dard Platform League: Das Team der Universität Bremen unddes DFKI blieb bislang ungeschlagen. Nun konnten einige Kon-kurrenten in ihrer Leistung zum ehemaligen Weltmeister auf-schließen. 25 Teams aus 17 Ländern kämpften um den Titel. Inder Standard Platform League wird mit einheitlicher Hardwaregespielt, dem zweibeinigen Roboter NAO der französischenFirma Aldebaran Robotics.

Leichtes Spiel hatte B-Human in der ersten Vorrunde. Mit 10:0gegen das Portuguese Team und noch einmal 10:0 gegen diegriechische Mannschaft Kouretes schaffte B-Human spielendden Sprung in die zweite Runde. Hier schlugen die Bremer daschinesische Team TJArk mit 8:0 und die Austrian Kangaroos mit9:1. Gegen den späteren WM-Dritten rUNSWift aus Australienkonnte sich B-Human mit 4:3 knapp behaupten. Nachdem esim Viertelfinale mit 10:0 am Team Edinferno aus England vorbeiins Halbfinale zog, stieg die Spannung. Erst im Elfmeterschie-ßen konnte B-Human das Spiel gegen das Leipziger Nao-TeamHTWK mit 4:3 für sich entscheiden.

Die WM 2012 war von technischen Problemen geprägt. Un-ebene, vibrierende Spielfelder ließen die Roboter Laufbewegun-gen ihrer Kollegen spüren – dies brachte die NAOs aus demeigenen Tritt. Das Funknetzwerk, über das die Roboter mitein-ander kommunizieren, war oft gestört, wodurch ein Teamspielselten zustande kam. Mit der geringen Feldbeleuchtung hinge-gen kamen die Roboter durch ihre neuen Kameras gut zurecht.

„Die Konstruktion der Felder besiegelte letztendlich auch B-Hu-mans Schicksal im Finale“, sagt Team-Chef Dr. Thomas Röfer:Der Gegner Austin Villa kam dank kleinerer Schritte mit demBoden deutlich besser zurecht. Austin Villas Laufalgorithmenstammen von B-Human, das seine Vorjahres-Software veröf-fentlicht hatte. Sechs weitere Teams setzten ebenfalls die Tech-nologie von B-Human ein, darunter Edinferno und die AustrianKangaroos.

Hintergrund: B-Human und der RoboCupB-Human ist ein studentisches Projekt im Studiengang Infor-matik an der Universität Bremen. Es wird von Wissenschaftlerndes Forschungsbereichs Cyber-Physical Systems des DFKI unterder Leitung von Professor Rolf Drechsler betreut. Es nimmt jähr-lich an RoboCup-Wettbewerben teil.

Der RoboCup ist eine internationale Initiative zur Förderung derForschung in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Robotik.Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 ein Team von autonomen, huma-noiden Robotern zu entwickeln, das den amtierenden mensch-lichen Fußballweltmeister schlagen kann. Um diese Visionumzusetzen, werden in fünf verschiedenen Ligen jeweils an-dere Forschungsschwerpunkte gesetzt. In der Standard Plat-form League liegt die Herausforderung in der Software-Entwicklung – also der künstlichen Intelligenz der Roboter.

Dank Unterstützung der WFB Wirtschaftsförderung BremenGmbH im Rahmen der Initiative „Bremen innovativ“ und derUniversität Bremen konnte B-Human sechs Roboter der neuenVersion 4 des NAO in seinen Kader aufnehmen. Diese verfügenüber eine höhere Rechenleistung.

Weitere Informationenwww.b-human.de

www.robocup2012.org

Bremer Team B-Human ist Vizeweltmeister im Roboterfußball

Kontakt

Dr. Thomas RöferForschungsbereich Cyber-Physical SystemsE-Mail: [email protected].: +49 421 218 64200

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Kontakt

Dr. Christoph StahlProf. Dr. Bernd Krieg-BrücknerBremen Ambient Assisted Living LabForschungsbereich Cyber-Physical SystemsE-Mail: [Christoph.Stahl | Bernd.Krieg-Brueckner]@dfki.deTel.: +49 421 218 64257 oder 64220

News 2_2012 I © DFKI24

Intelligenter Rollator „iWalker“ und Rollstuhl „Rolland“

GESUNDHEITSWIRTSCHAFT

Mobilitätsassistenten wie Rollatorenoder Rollstühle sind für viele Senioren un-verzichtbar, um im Alltag beweglich zubleiben. Sie bieten eine konkrete Hilfe-stellung bei motorischen Defiziten wieGangunsicherheiten, Gleichgewichtspro-blemen oder Schwindelgefühlen. Mehrtragen sie zur Sicherheit ihrer Nutzernicht bei: Weder erkennen sie Hinder-nisse, noch finden sie den richtigen Wegoder passen sie das Tempo der Beschaf-fenheit des Untergrunds an. Das For-schungsprojekt ASSAM (Assis tants forSafe Mobility) entwickelt dafür Assistenz-systeme, die Senioren helfen, auch kogni-tive Beeinträchtigungen wie z.B. eineSehbehinderung oder eine leichte De-menz zu kompensieren.

Als Forschungspartner in ASSAM entwi-ckelt das DFKI ein modulares Assistenz-konzept, das sich an den individuellenBedürfnissen des Nutzers orientiert. DieNavigationshilfe ergänzt eine Standard-plattform um GPS und Odometrie (Rad-sensorik) zur exakten Lokalisierung undunterstützt den Benutzer bei der Naviga-tion durch Hinweise. Die Fahrhilfe erhöhtzusätzlich die Sicherheit durch eine Hin-derniswarnung, die mit einem Laserscan-ner die Umgebung abtastet und Schran-ken, Bordsteine oder Bodenlöcher er-kennt. In der höchsten Ausbaustufe übernimmt der Navigationsassistent die

Steuerung einer Plattform mit elektri-schem Antrieb und umfährt Hindernisseselbsttätig durch gezielte Lenk- undBremseingriffe. In kartierten Innenräu-men ist sogar völlig autonomes Fahrenmöglich.

ASSAM wird gemeinsam vom Bundesmi-nisterium für Bildung und Forschung undder EU im Rahmen des Ambient AssistedLiving Joint Programme über drei Jahregefördert und vom DFKI koordiniert. DieNavigationskomponente wird zusam-men mit den Partnern Budelmann Elek-tronik und neusta mobile solutionsentwickelt. Die spanischen Partner Uni-versitat Politècnica de Catalunya, LifanteVehiculos und Ecobike entwickeln neuePlattformen für Rollatoren und sichereelektrische Dreirad-Fahrräder. ASSAMverfolgt einen User Centered Design-An-satz, der durch die Utrecht School of theArts sowie die karitativen Organisationen

Johanniter-Unfall-Hilfe, Stichting Barti-méus (Niederlande) und das Centre deVida Independent in Spanien unterstütztwird.

Weitere Informationenwww.assam-project.euwww.baall.net

Navigieren, Warnen, Bremsen – Assistenzsysteme für sichere Mobilität von Senioren

ASSAM

ready!

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Am Deutschen Lauftherapiezentrum in Bad Lippspringe hateine Gruppe erfahrener Lauftherapeuten den Prototyp des mo-bilen Trainingsassistenten unter realen Bedingungen getestet.Die Teilnehmer konnten mit uRun eigene mobile Apps speziellfür Läufer entwickeln und ausprobieren.

uRun ist ein Ergebnis des vom Bundesministerium für Bildungund Forschung geförderten Projekts uService (Förderkennzei-chen 01IS09020D), das 2012 erfolgreich beendet wurde.

„Mobile Dienste von Jedermann für Jedermann“ ist die Vision,die in uService verfolgt wurde. uRun gibt Nutzern die Möglich-keit, innovative Sport- und Gesundheits-Apps für Läufer zu ent-wickeln. Der maßgebliche Unterschied zu Lauf-Apps wieRunkeeper oder miCoach Mobile ist das vom DFKI entwickelteintegrierte Empfehlungssystem, das an die individuelle Situa-tion des Läufers angepasst werden kann. uRun berücksichtigtdie persönlichen Präferenzen des Joggers und seinen Trainings-plan, empfiehlt die optimale Laufroute und kennt die Beschaf-

fenheit des Bodens, so dass auch in einer unbekannten Umge-bung bestmöglich trainiert werden kann. Anhand der integrier-ten Körpersensoren erkennt uRun, wenn der Läufer sich über-anstrengt und empfiehlt einen Zwischenstopp im nahegele-genen Café. Wer die Laufstrecke abbrechen will, dem zeigt uRundie nächste Bushaltestelle und nennt ihm die Abfahrtszeiten.

Eine wichtige Anforderung bei der Entwicklung von uRun warder intuitive Zugang für Anwender ohne technische Vorkennt-nisse. Das integrierte Empfehlungssystem bietet Hilfestellungbei allen Funktionalitäten, auch bei der Erstellung und beimVertrieb eigener Lauf-Apps sowie bei der Suche nach passen-den Apps fürs eigene Training. Diese Unterstützung wurde vonallen Teilnehmern des Feldtests in Bad Lippspringe als beson-ders positiv bewertet.

Die erfolgreiche Entwicklung des Empfehlungssystems beweistdie Umsetzbarkeit von uRun, die positiven Rückmeldungen derTester bekräftigen den Anwendungsnutzen und die Marktrele-vanz. Damit sind die Weichen für den Transfer in die Industriegestellt. Es konnte gezeigt werden, dass die innovative Idee mo-biler Apps von Jedermann für Jedermann in praxisrelevante An-wendungslösungen umgesetzt werden kann.

Weitere Informationenhttp://iwi.dfki.de

www.uservices.de

uRun – Neue Sport- und Gesundheits-Apps im erfolgreichen Praxistest

Kontakt

Dr. Dirk WerthLeiter Business Integration TechnologiesInstitut für Wirtschaftsinformatik (IWi) im DFKIE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5236

Alexandra ChapkoProjektleiterinInstitut für Wirtschaftsinformatik (IWi) im DFKIE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 4092

News 2_2012 I © DFKI 25Beispiele von nutzergenerierten Lauf-Apps

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Die Teilnehmer nutzen ihre selbst erstellten Lauf-Apps unter realen Bedingungen

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HANDEL UND LOGISTIK

Die Einkaufswelt von morgen im ThyssenKrupp IdeenPark 2012

Einfach an der Käsetheke auf die gewünschteWare deuten, Inhaltsstoffe und Nährwertanga-ben ähnlicher Produkte auf dem Display verglei-chen, mit dem intelligenten Einkaufswagenmühelos den Weg zu den smarten Keksen mitQR-Code finden und am Ende alles bargeldlosund berührungsfrei mit dem Handy bezahlen. Sooder so ähnlich könnte ein Einkauf im Super-markt der Zukunft dank intelligenter Assistenz-systeme für Kunden und Mitarbeiter aussehen.Diese Vision für den Einzelhandel stellte dasDFKI im ThyssenKrupp IdeenPark 2012 auf demMessegelände in Essen vor.

Im „Stadtlabor“ in Halle 3 erfuhren Besucher, wieinnovative Technologien die steigende Mobilitätder Benutzer unterstützen und zugleich einennatürlichen und intuitiven Umgang mit Assi-stenzsystemen erlauben. Erst durch die Fusion

von Informationen aus unterschiedlichen Daten-quellen und deren semantischer Interpretationkann aus Information Wissen generiert werden.

Entwickelt und getestet werden solche Systemeim Innovative Retail Labor (IRL) des DFKI, das inder Zentrale der GLOBUS SB-Warenhaus Holdingin St. Wendel eingerichtet ist. Diese enge Verbin-dung mit den Fachexperten von Globus ermög-licht den einzelnen Projekten eine Ausrichtungauf die konkreten Anforderungen und Poten-ziale zukünftiger SB-Warenhäuser und beschleu-nigt den Transfer von Forschungsergebnissen indie Praxis.

Projekt „Das digitale Kekszeitalter“ im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ausgezeichnet

Für seine „QKies“ ist der saarländische LebensmittelherstellerJuchem am 10. September 2012 im bundesweit ausgetragenenWettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet wor-den. Die „QKies“ – Kekse mit QR-Codes und individueller Bot-schaft – wurden als Backmischung in Kooperation mit demDFKI-Innovative Retail Laboratory entwickelt. Die mit Lebens-mittelfarbe auf Zuckerpapier gedruckten QR-Codes verschlüs-seln auf die leckerste Weise jede Nachricht, die der Senderübermitteln will. Den Code kann jeder selbst mit digitalen In-halten verbinden, etwa mit Webseiten, Videos oder Fotos, einerEinladung zum Firmenevent oder mit Produktinformationen.Liest man den Code mit einem Smartphone aus, wird die ver-knüpfte Webseite und die gewünschte Nachricht angezeigt.

Der Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ wird seit 2006von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ ge-meinsam mit der Deutschen Bank realisiert. Sylvia Leiner vomFirmenkundengeschäft der Deutschen Bank Saarbrücken über-reichte Geschäftsführerin Andrea Juchem die Auszeichnung als„Ausgewählter Ort 2012“ und betonte: „Juchem ist ein gutesBeispiel für die Innovationsfreude des Mittelstands. In einemrohstoffarmen Land wie unserem sind es vor allem Ideen, dieuns voranbringen.“

Andrea Juchem dankte für die Auszeichnung: „Wir sind sehrstolz, ein ‚Ausgewählter Ort‘ im Land der Ideen zu sein. DieKekse mit QR-Code sind ein Beispiel dafür, dass es gelingenkann, traditionelle Produkte in einem völlig neuen Umfeld zuplatzieren, wenn Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Be-reichen kommen, ihre klassischen und oft eingefahrenen Denk-strukturen verlassen und sich offen auf andere Disziplinenzubewegen.“

Weitere Informationenwww.qkies.de

www.land-der-ideen.dewww.juchem.de

Kontakt

Prof. Dr. Antonio KrügerLeiter Forschungsbereich Innovative Retail LaboratoryE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5075

v.l.n.r.: Prof. Antonio Krüger, Andrea Juchem, Sylvia Leiner, Emanuel von Bodmann (Initiative „Deutschland – Land der Ideen“)

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Die W3C Events auf den Xinnovations 2012 präsentierten die ultimative Web-Plattform der Zukunft

Vom 10. - 11. September 2012 fanden in Berlin die W3C-Events des Deutsch-Österreichischen W3C-Büros statt. Vorge-stellt und diskutiert wurden die neuesten Entwicklungen rundum den Technologie-Standard HTML5. Dazu hatten die Veran-stalter den HTML5-Experten des World Wide Web Consortiums(W3C) Michael[™] Smith geladen, der in seiner Keynote aus er-ster Hand über die neuesten Browsertechnologien informierte.Neben dem klassischen Vortragsprogramm im Rahmen desW3C-Tags fand in diesem Jahr zum ersten Mal der W3C Start-Up Day statt, der jungen Unternehmen eine Plattform zum Ide-enaustausch über Möglichkeiten und Anforderungen anHTML5 bot. Mit der Erweiterung des Programm- angebotssetzte das Deutsch-Österreichische W3C-Büro seine langjährigeKooperation mit den Veranstaltern der Xinnovations fort, demBerliner Forum für Internet, Politik und Innovation.

Mit HTML5 verändert sich das in nahezu alle Branchen ausge-breitete World Wide Web: von der Automobilindustrie über Lo-gistik, Kommunikation und Entertainment bis hin zum Ver-lagswesen. Noch nie war es für Web-Entwickler leichter, multi-mediale Inhalte im WWW zu verbreiten und intuitiv bedien-bare und mobile-freundliche Benutzeroberflächen zu ent-wickeln. Wie wird sich dadurch der bisherige App-Markt verän-dern? Welche neuen Web-Produkte werden entstehen?

Um Antworten auf diese und weitere Fragen zu geben, veran-staltete das W3C die W3C Events im Rahmen der Xinnovations2012 in Berlin. Michael Smith ist der HTML5-Experte des W3Cund war zu diesem Anlass als Sprecher und Kontaktperson zumersten Mal in Berlin. Von ihm erfuhren die Besucher aus ersterHand mehr über die neuesten HTML5-Entwicklungen, ver-wandte Technologien und derzeitige Meinungen aus der Indu-strie zu HTML5.

Mike Smith zur Bedeutung von HTML5 für das Web der Zu-kunft:„Das sind wirklich spannende Zeiten. Wir befinden uns in derMitte eines Generationswechsels und dieser Wechsel ist min-destens so transformativ wie in den Anfangsjahren des WorldWide Web. HTML5 ist für viele das Buzzword geworden, umdiese Veränderung zu beschreiben. Was aber wirklich dahintersteckt, ist die Umwandlung des Web in eine komplett ausge-statte Anwendungs- und Kommunikationsplattform, die wirbeim W3C einfach als Open Web Platform bezeichnen. Und wirsind wirklich gerade erst dabei, sie aufzubauen. Es wird diesePlattform sein, die unsere Kinder und Enkelkinder ihr ganzesLeben lang nutzen und auf der sie auch zukünftig aufbauenwerden. Es ist die Plattform der Zukunft.“

Dr. Feiyu Xu, Forscherin und Projektleiterin am DFKI sowie Mit-gründerin und Managing Director von Yocoy Technologies, hielteinen Vortrag zu „Sprachtechnologie für das Semantic Web undihre Anwendungsmöglichkeiten“.

„Das heutige Web ist weit vom Semantic Web entfernt“, sagteDr. Feiyu Xu. Sprachtechnologie müsse als Kerntechnologie ge-sehen werden, die das derzeitige Web zum Semantic Webtransformiere. Diese These unterstreichend präsentierte FeiyuXu Schlüsselanwendungen, entwickelt vom DFKI und vonYocoy, für das zukünftige Semantic Web; darunter SemantischeSuchmaschinen, Frage-Antwort-Maschinen und Social MediaMonitoring-Werkzeuge.

Mit dem W3C-Tag und dem W3C Start-Up Day stellte das WorldWide Web Consortium eine Plattform für die Web-Industrie zurVerfügung, um bestehende HTML5-Entwicklungen zu präsen-tieren, Ideen zu teilen und weitere Bedürfnisse um HTML5 zudiskutieren. Dabei war es dem W3C sehr wichtig, Meinungenüber den derzeitigen Stand der HTML5-Technologie zu hörenund sich über weitere Strategien bezüglich Zukunft und Wei-terentwicklung auszutauschen.

Veranstalter des W3C-Events war W3C - Deutsch-Österreichi-sches Büro unter der Leitung von Dr. Felix Sasaki, Professor an derFachhochschule Potsdam, Senior Researcher am DFKI Berlin .

Weitere Informationen:www.xinnovations.de/w3c-events.html

www.w3c.de

Spannende Zeiten fürs Web –HTML5 verändert die Welt

Kontakt

Prof. Dr. Felix SasakiForschungsbereich SprachtechnologieW3C Deutschland/ÖsterreichE-Mail: [email protected].: +49 030 23895 1807

MEDIENINDUSTRIE

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Mike Smith, HTML Activity Lead im W3C

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Mindestens 21 europäische Sprachen sind vom digitalen Aussterben bedroht

Eine Studie führender europäischer Sprachfor-scher warnt: Die meisten europäischen Sprachenwerden im Digitalzeitalter wohl nicht überleben.Dies ist das Ergebnis der Studie „Languages in theEuropean Information Society“, in der Experten denGrad der Unterstützung für 30 der ca. 80 europäi-schen Sprachen evaluiert haben, den Sprachtech-nologien heute bieten. Sie kommen zu demSchluss, dass bei 21 der 30 untersuchten Sprachenein digitaler Rückhalt nicht existiert oder besten-falls schwach ist. Durchgeführt wurde die Studievon META-NET, einem europäischen Exzellenz-Netzwerk, das sich aus 60 Forschungszentren in 34Ländern zusammensetzt.

Die Studie, erstellt von mehr als 200 Experten ausWissenschaft und Industrie, dokumentiert und be-urteilt in 30 Bänden der META-NET White PaperSerie die Unterstützung durch Sprachtechnologiefür jede der untersuchten Sprachen in vier verschie-denen Anwendungsgebieten: automatische Über-setzung, Erkennung und Synthese gesprochenerSprache, Textanalyse und Verfügbarkeit von Sprach-Ressourcen. Insgesamt 21 der 30 Sprachen (70%)wurden von den Experten mindestens einmal in dieschlechteste Kategorie „Unterstützung ist schwachoder nicht-existent“ eingeordnet. Mehrere Spra-chen, zum Beispiel Isländisch, Lettisch, Litauischund Maltesisch, erhalten diese Bewertung in allenvier Gebieten. Während am anderen Ende desSpektrums keine Sprache eine „hervorragende Un-terstützung“ erhalte, wurde nur Englisch mit„guter Unterstützung“ bewertet, gefolgt von Spra-chen wie Niederländisch, Französisch, Deutsch, Ita-lienisch und Spanisch mit „moderater Unter-stützung“. Sprachen wie Baskisch, Bulgarisch, Ka-talanisch, Griechisch, Ungarisch und Polnisch zei-gen nur „fragmentarische Unterstützung“, womitauch sie in die Gruppe von Hochrisiko-Spracheneingeordnet werden müssen.

„Die Ergebnisse unserer Studie sind äußerst alar-mierend. Der Mehrheit der europäischen Sprachenmangelt es in gravierendem Maß an Unterstüt-zung, und einige werden fast komplett vernachläs-sigt. In diesem Sinne sind viele unserer Sprachennoch nicht zukunftssicher“, sagt Prof. Dr. Hans Usz-koreit, Koordinator von META-NET, wissenschaftli-cher Direktor am DFKI und zusammen mit Dr.Georg Rehm Herausgeber der Studie. Dr. GeorgRehm fügt hinzu: „Es gibt dramatische Unter-schiede bei der Unterstützung der verschiedeneneuropäischen Sprachen und Technologiebereichedurch Sprachtechnologie. Die Schere zwischen„großen“ und „kleinen“ Sprachen geht immer wei-ter auf. Wir müssen sicherstellen, dass wir alle klei-neren und unterversorgten Sprachen mit dennötigen Basistechnologien ausstatten, denn sonstsind diese Sprachen zum digitalen Aussterben ver-dammt.“

Europa hat es geschafft, fast alle Grenzen zwischenseinen Staaten abzubauen. Jedoch existierenimmer noch die scheinbar undurchdringlichen, un-sichtbaren Sprachbarrieren, die den freien Fluss vonWissen und Information behindern. Dies beein-trächtigt auf lange Sicht auch das Ziel, einen einzi-gen digitalen Markt zu schaffen, da Waren,Produkte und Dienstleistungen nicht ungehindertfließen können. Sprachtechnologie hat das Poten-zial, diese Sprachgrenzen mit Hilfe moderner ma-schineller Übersetzungsmethoden zu überwinden.Die META-NET-Studie zeigt jedoch klar, dass vieleeuropäische Sprachen dafür noch nicht hinreichendausgestattet sind. Die technologischen Lücken sindsignifikant und entstehen vor allem durch die Fo-kussierung auf die englische Sprache im R&D-Be-reich, mangelndes Engagement und geringefinanzielle Ressourcen sowie nicht zuletzt durchfehlende klare Forschungs- und Technologievisio-nen.

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Kontakt

Prof. Dr. Hans Uszkoreit Leiter Forschungsbereich SprachtechnologieDr. Georg RehmForschungsbereich SprachtechnologieE-Mail: [Hans.Uszkoreit | Georg.Rehm]@dfki.deTel.: +49 30 23895 1833

Um die fehlenden Basistechnologien für die Mehrheit der Spra-chen zu entwickeln und den Technologietransfer anzustoßen, be-darf es umfassender Anstrengungen und einer präzisenKoordination. Es gibt stichhaltige Gründe, diese große Herausfor-derung mit einer gemeinsamen Maßnahme zu adressieren, die dieEuropäische Union, ihre Mitgliedsstaaten und die Industrie mitein-bezieht. Diese Gründe sind unter anderem die hohe finanzielle Pro-Kopf-Belastung kleinerer Sprachgemeinschaften, der nötigeTechnologietransfer zwischen den Sprachen, die fehlende Interope-rabilität der Ressourcen, Werkzeuge und Dienste sowie der Um-stand, dass Sprachgrenzen oft nicht mit politischen Grenzenübereinstimmen. Europa muss Maßnahmen ergreifen, um seineSprachen auf das digitale Zeitalter vorzubereiten. Sie sind ein wert-voller Bestandteil unseres kulturellen Erbes und als solche verdie-nen sie Zukunftssicherheit.

Die META-NET White Paper SerieDie META-NET Language White Paper Serie „Languages in the Eu-ropean Information Society“ berichtet über den Stand von 30 eu-ropäischen Sprachen in Bezug auf Sprachtechnologie und erklärtdie dringendsten Risiken und Chancen. Die Serie deckt alle offiziel-len Sprachen der EU-Mitgliedstaaten und verschiedene andere inEuropa gesprochene Sprachen ab. Zwar existiert eine Reihe vongrundlegenden, umfassenden wissenschaftlichen Studien über be-stimmte Aspekte einzelner Sprachen und Technologien, doch gabes bis jetzt kein allgemein verständliches Kompendium, das diewichtigsten Erkenntnisse und Herausforderungen für jede Spracheim Hinblick auf ein technologie-unterstütztes mehrsprachigesEuropa darstellt. Diese Lücke füllt die META-NET White Paper Serie.META-NET präzisiert, warum die meisten Sprachen ernstzuneh-menden Problemen gegenüber stehen, und zeigt zielgenau die be-drohlichsten Lücken auf. Insgesamt trugen mehr als 200 Expertenaus Wissenschaft und Industrie zur Erstellung der White Papersbei.

Die White Papers, die sowohl online als auch in gedruckter Formverfügbar sind, haben eine Länge von je ca. 100 Seiten und wurdenfür die folgenden europäischen Sprachen geschrieben: Baskisch,Bulgarisch, Katalanisch, Kroatisch, Tschechisch, Dänisch, Niederlän-disch, Englisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Galizisch, Deutsch,Griechisch, Isländisch, Irisch, Italienisch, Lettisch, Litauisch, Malte-sisch, Norwegisch (Bokmål und Nynorsk), Polnisch, Portugiesisch,Rumänisch, Serbisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Schwedischund Ungarisch. Jedes White Paper wurde in der Sprache verfasst,über die es berichtet und beinhaltet eine vollständige englischeÜbersetzung.

Über META-NET und METAMETA-NET ist ein Exzellenz-Netzwerk aus 60 Forschungseinrich-tungen in 34 Ländern. META-NET hat das Ziel, eine technologischeBasis für die mehrsprachige Europäische Informationsgesellschaftaufzubauen. META-NET wird flankiert von META, der Technologie-Allianz für das mehrsprachige Europa. Mehr als 600 Organisatio-nen in 55 Ländern sind bereits Mitglieder dieses Bündnisses füroffene Technologien.

Das META-NET Exzellenz-Netzwerk wird unter anderem finanziertüber das 7. Rahmenprogramm und das ICT-PSP-Programm der Eu-ropäischen Kommission durch die folgenden Finanzhilfevereinba-rungen: T4ME Net (Nr. 249119), CESAR (Nr. 271022), METANET4U (Nr.270893) und META-NORD (Nr. 270899).

Weitere Informationenwww.meta-net.eu

www.meta-net.eu/whitepapers

„Europas Mehrsprachigkeit und unsere wissenschaftlicheKompetenz prädestinieren dazu, die Sprachtechnologieals informationstechnologische Herausforderung voran-zutreiben. META-NET eröffnet Wege für die Entwicklungüberall einsatzfähiger multilingualer Sprachtechnologie.“

Prof. Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung

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Im Juli 2012 wurde der Erfolg der For-schungs- und Verbundvorhaben im Soft-ware-Cluster offiziell bestätigt: Dieinternationale Jury des Spitzencluster-Wettbewerbs der Bundesregierung emp-fahl nach der Zwischenevaluation dieweitere Förderung der Software-Cluster-Forschungsprojekte. Seit der ursprüngli-chen Auszeichnung 2010 forschenzahlreiche renommierte Unternehmenund Forschungseinrichtungen in der Re-gion rund um Saarbrücken, Kaiserslau-tern, Darmstadt und Karlsruhe an denGrundlagen für die Unternehmenssoft-ware der Zukunft – die „emergente Soft-ware“. Der zentrale Faktor ist diedynamische Integration verschiedenerDienste unterschiedlicher Hersteller, umschnell und individuell auf Kundenbe-dürfnisse reagieren zu können. Emer-gente Software wird die einfache undsichere Verknüpfung von Diensten, Pro-zessen und Komponenten über Unter-nehmensgrenzen hinaus ermöglichenund zu wirklichen Innovationen in digita-len Unternehmen führen. Beispielhaftseien drei konkrete Forschungsergebnisseder Software-Cluster-Partner genannt:

Die intelligent views GmbH zusammenmit der Software AG und der TU Darm-stadt etwa arbeiten am Thema Gover-nance und Compliance-Lösungen füremergente Softwaresysteme. Angesichtsder dynamischen Kombination einer Viel-zahl von Komponenten unterschiedlicherHersteller ist es innerhalb eines emer-genten Softwaresystems eine große He-rausforderung, diese Komponenten zuverwalten sowie die Einhaltung entspre-chender regulatorischer und gesetzlicherVorgaben sicherzustellen. Dazu habendie Partner einen Demonstrator entwi-ckelt, der dieses mithilfe einer semanti-schen Suche ermöglicht. Dadurch kannnun wesentlich flexibler auf wechselndeAnforderungen eingegangen und dieWertschöpfungskette entsprechend an-gepasst werden.

Bei Wertschöpfungsketten, die überUnternehmensgrenzen hinweg mittelsemergenter Software gesteuert werden,ist der Schutz sensibler Kundendaten unddie Durchsetzung von Sicherheitsrichtli-nien eine ganz neue Herausforderung. Forscher des Fraunhofer-Instituts für ex-

perimentelle Software-Entwicklung (Kai-serslautern) sowie der TU Darmstadthaben einen Demonstrator entwickelt,der zeigt, wie die Kontrolle über persön-liche und personenbezogene Daten auchin unternehmensübergreifenden Wert-schöpfungsketten durch geeignete Si-cherheitsrichtlinien erfolgen kann, ohnedass die eingesetzten Dienste und damitderen zugrundeliegende Software verän-dert werden müssen.

Ein drittes Beispiel ist ein vom DFKI In-novative Retail Lab gemeinsam mit derimc AG entwickelter emergenter Wis-sensdienst, der eine anwendungsüber-greifende, kontextsensitive und an denBenutzer angepasste Unterstützungs-funktionalität bietet. Je nach Anwenderund Situation werden spezifische Infor-mationen zu Geschäftsprozessen undProdukten im Unternehmen oder organi-satorisches Hintergrundwissen in der je-weiligen Software bereitgestellt. Klas-sische Hilfeinformation zu Standardan-wendungen wie Office, SAP oder Inter-net-Applikationen werden dadurch emer-gent erweitert.

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So funktioniert Unternehmenssoftware von morgen –Unternehmensübergreifende Wertschöpfungsketten in der Nahrungsmittelindustrie

Software-Cluster Demonstrator „Emergenter Wissensdienst am Arbeitsplatz“ auf der CeBIT 2012

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Wie lassen sich nun diese einzelnen Er-gebnisse in ihrem Zusammenspiel in derPraxis vorstellen? Ein einfaches Beispielaus der Nahrungsmittelwirtschaft:

Die bei Herstellung und Transport vonProdukten entstehende CO2-Emmissionwird zunehmend ein Auswahlkriteriumfür die Kunden. Eine Handelskette vonBio-Supermärkten möchte daher einenneuen Heidelbeerjoghurt als Eigenmarkeins Sortiment aufnehmen, der sich durcheinen besonders vorteilhaften C02-Fuß-abdruck auszeichnet. Der Einkauf derHandelskette sucht also einen Nahrungs-mittelproduzenten, der zu einem akzep-tablen Preis einen Joghurt mit einerentsprechenden CO2-Bilanz liefern kannund schließt mit ihm einen Exklusivver-trag.

Für das unternehmensübergreifende Ge-schäftsprozessmanagement des Nah-rungsmittelproduzenten bedingt dieseine Vielzahl von Herausforderungen: DerCO2-Fußabdruck ist ein komplexer Wert,der von nahezu allen Stufen der Wert-schöpfungskette beeinflusst wird, nichtallein von der Frage, ob der Joghurt ausder Region kommt oder nicht. Große Un-terschiede entstehen bereits in der Land-wirtschaft und ihren Vorleistungen –Milchprodukte erzeugen durch die hoheMethan-Emissionen von Kühen per sebesonders viel CO2. Auch in den späterenWertschöpfungsstufen eines Heidelbeer-joghurts – Molkerei, Transport, Verpa-ckung, Lagerung, Kühlung – gibt es vieleVariablen, die auf die CO2-Bilanz des Jo-ghurts Einfluss nehmen: wird der Roh-joghurt zum Fermentieren transportiertoder werden die Heidelbeeren je nachJahreszeit importiert?

Ein Hersteller, der einen CO2-optimiertenHeidelbeerjoghurt entwickelt, greift fürdas Management des Produktionspro-zesses auf die hier beschriebenen As-pekte eines emergenten Softwaresys-tems zurück. Er setzt ein Governance-und-Compliance-System auf, das alleWertschöpfungsstufen und die Einhal-tung der jeweils definierten CO2-Grenz-werte sowie die Kosten auf jeder Stufeund im Gesamtprozess überwacht. Sokönnen genau die Zulieferer – Molke-reien, landwirtschaftliche Betriebe, Trans-portunternehmen, etc. – ausgewählt undin die Wertschöpfungskette eingebun-den werden, die im Sinne der Gesamtmi-nimierung des CO2-Fußabdrucks optimalsind. Sollte es Engpässe bei einzelnen Zu-

lieferern geben, wird auf einen anderenpassenden Zulieferer ausgewichen. Da-mit bleibt die hohe Komplexität einesemergenten Softwaresystems beherrsch-bar, unterschiedliche Komponenten wer-den dynamisch eingebunden und aufwechselnde Anforderungen kann schnellund flexibel reagiert werden.

Um Hersteller und Vertrieb immer mitaktuellen Informationen rund um dieProduktion zu versorgen, wird der emer-gente Wissensdienst am Arbeitsplatz indas beschriebene Anwendungsszenarioeingebunden. Dieser stellt adaptiv aufden jeweiligen Nutzer hin angepasst anprozessübergreifend Informationen be-reit: Je nachdem, ob der Mitarbeiter imEinkauf, in der Logistik oder im Qualitäts-management tätig ist, können etwa dieBewertungen eines bestimmten Zuliefe-rers aus internen sozialen Netzwerkeneinbezogen oder Informationen zu CO2-bezogenen Zertifizierungen angezeigtwerden.

Durch die emergent in die Prozessmana-gement-Software eingebetteten Sicher-heitsrichtlinien wird schließlich sicher-gestellt, dass sensible Daten bei unter-nehmensübergreifenden Wertschöp-fungsketten immer nur genau dort ein-sehbar sind, wo sie gebraucht werden.Auf diese Weise lässt sich gewährleisten,dass weder ein einzelner Zulieferer noch

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der Abnehmer den Gesamtprozess kennt,der zu der günstigen CO2-Bilanz führt. Sokann man mit emergenter Software neueProdukte erschaffen, Wettbewerbsvor-teile schützen, Gewinne erzielen undKundenwünsche erfüllen.

Software-Cluster Messestand auf der CeBIT 2012

Software-Cluster im lab talk auf der CeBIT 2012

Pressekontakt

Bernd HartmannSoftware-Cluster Koordinierungsstelle Mornewegstraße 3264293 DarmstadtE-Mail: [email protected].: +49 6151 1675 212

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Das DFKI Robotics Innovation Center zeigte vom 4. bis 7. September 2012 aktuelle Projekte aus dem Gebiet Unterwasserrobotik aufder Sonderausstellung der 25. „Shipbuilding, Machinery & Marine Technology International Trade Fair” (SMM). Die SMM ist Welt-leitmesse für Schiffbau und maritime Technologien. Die Sonderschau widmete sich den Themen Offshore-Öl und -Gas, Offshore-Windenergie sowie Meerestechnik. Im Projekt „SeeGrip“ wird eine Hand für die Tiefseemanipulation entwickelt, die dem Druck in6.000 Meter Meerestiefe standhalten kann. Aus dem Projekt „CUSLAM“ geht das Unterwasserfahrzeug Dagon hervor, das einmalautonom Landkarten von Meeresböden erstellen soll. Beide Projekte werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie(BMWi) gefördert.

Unterwasserroboter auf der maritimen Messe SMM in Hamburg

Für ihre Arbeit „Service-oriented Process Control with Grafchart and the Devices Profile for Web Services“ wurde Lisa Ol-linger, Mitarbeiterin im DFKI-Forschungsbereich Innovative Fabriksysteme (IFS) mit einem Best Paper Award des „Sympo-sium on Information Control Problems in Manufacturing (INCOM-2012)“ in Bukarest ausgezeichnet. Die INCOM ist eineder weltweit bekanntesten Konferenzen für die Förderung von Forschungsprojekten im Bereich Maschinenbau.

Best Paper Award für Lisa Ollinger

Die Abgeordneten informierten sich im Rahmen einer auswärtigen Sitzung am 16. August 2012 zu den innovativen Tech-nologien des DFKI im Zusammenwirken mit modernen Medien und dem Internet. Der Ausschuss berät die rheinland-pfäl-zische Landesregierung und das Parlament zu landesbezogenen Angelegenheiten des Rundfunks sowie netzpolitischenThemen und kontrolliert die Medienpolitik.

Die Kaiserslauterer Wissenschaftler um Prof. Dr. Andreas Dengel demonstrierten den Abgeordneten unter anderem ein Sy-stem softwaregestützter Videoanalyse, ein Crowd Monitoring-Verfahren, das für mehr Sicherheit bei Großveranstaltungensorgt (S.12) und das Projekt „PAMAP“, ein sensorbasiertes Trainingssystem für ältere Menschen. Am Beispiel des MobilenAgrarPortal Rheinland-Pfalz (MAPrlp) und des Projekts iGreen wurde verdeutlicht, wie moderne Cloud-Strukturen und kar-tenbasierte Standortinformationen sowohl zur Förderung einer umweltschonenden Produktion, als auch zum qualitäts-bezogenen Nachweis der Herkunft von Lebensmitteln eingesetzt werden können.

Landtagsausschuss für Medien und Netzpolitik zu Besuch am DFKI Kaiserslautern

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KOMPAKT GEMELDET

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Auf dem EU-Gipfel zum Future Internet in Helsinki, 31.5 bis 1.6.2012, wurde Prof. Dr Wolfgang Wahlstereinstimmig zum Vorsitzenden des Beratungsgremiums der Future Internet Public-Private Partnership(FI-PPP) gewählt. Die FI-PPP-Initiative soll sicherstellen, dass der Anteil Europas an der globalen Inter-net-Ökonomie stetig wächst. FI-PPP ist Europas Flaggschiff-Forschungsprogramm mit dem Ziel, dieGrundlagen und Anwendungen des zukünftigen Internet zu erforschen, die nötigen technologischenPlattformen zu schaffen und industriell umzusetzen, die Wettbewerbsfähigkeit Europas im Bereichzukünftiger Internettechnologien und -systeme voranzutreiben und die Entstehung neuer Internet-anwendungen zu unterstützen.

Wahlster ist Vorsitzender des höchsten Beratungsgremiums der EU-Forschung zum künftigen Internet

Die Weltraumroboter Aramies und Cesar sind ab Oktober zu Gast im Bremer Übersee-Museum. Die Son-derausstellung „Abenteurer, Entdecker, Forscher“ läuft bis März 2013 und zeigt Pioniere der Forschungs-geschichte. Entdeckerpfade zu James Cook, Charles Darwin, Marie Curie und Co. führen die Besucher ins„Future Lab“. Hier warten die DFKI-Roboter und andere Exponate, welche aktuelle sowie künftige For-schungsansätze aufzeigen.

Bremer Ausstellung „Abenteurer, Entdecker, Forscher“ –Roboter präsentieren DFKI

Weltraumroboter Aramies

V. l.n.r.: 1. Reihe: Dr. P. Turkama, Prof. W. Wahlster, P. Lyons, Dr. R. E. Kahn, Dr. P. Gatellier, Prof. A. Oliveira;2. Reihe: D. Carter, G. Persival, Prof. Y. Neuvo, Prof. W. Jonker, P. Fatelnig, Prof. A. Azcorra, Dr. J.-C. Hourcad

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Technologietransfer international prämierter Forschungsergebnisse des DFKI

Innovationsberatung und Gründungsberatung im Bereich Public-Private-Partnership (PPP)

Individuelle Konzeption, Entwicklung und Realisierung von innovativen Anwendungslösungen

Marktstudien, Gutachten, Machbarkeitsanalysen und empirische Benutzerstudien

Komponentenentwicklung mit KI-Funktionalität zur Performanzsteigerung komplexer Softwaresysteme

Wissenschaftliche Beratung bei der Auswahl und Einführung von komplexen Softwarelösungen

Implementierung, Wartung und Pflege der vom DFKI entwickelten KI-Lösungen

Wissenschaftliche Evaluation und Benchmarking existierender oder neu entwickelter Lösungen

Anwendungsorientierte Grundlagenforschung

Unabhängige Bewertung von IT-Sicherheit und Datenschutz

Wissenschaftsbasierte Workshops, Schulung und Training

Wissenschaftliche Begleitung von Datensammlungen und deren Evaluation

Business Engineering: Prozessanalysen und -entwicklung

Wissenschaftliche Begleitung des Innovations- und Turn-around-Management

Beratung bei der strategischen und technischen Due Diligence von Unternehmen im IKT-Sektor

Technische und organisatorische Unterstützung bei der Standardisierung im IT-Bereich (u.a. W3C, ISO)

Konzeption, Aufbau und Betrieb von branchenspezifischen Living Labs

Mit mehr als 20 Jahren Erfahrungshintergrund in Forschung und Entwicklung

bietet das DFKI als international anerkanntes Exzellenzzentrum für innovative

Softwaresysteme auf der Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI)

folgende Dienstleistungen an:

Das Dienstleistungsangebot des DFKI

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Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH(DFKI) wurde 1988 als Public-Private-Partnership (PPP) gegründet. Esunterhält Standorte in Kaiserslautern, Saarbrücken, Bremen und einProjektbüro in Berlin. Das DFKI ist auf dem Gebiet innovativer Soft-waretechnologien auf der Basis von Methoden der Künstlichen Intel-ligenz die führende wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung Deutsch-lands.

In elf Forschungsbereichen, zehn Kompetenzzentren und fünf LivingLabs werden ausgehend von anwendungsorientierter Grundlagen-forschung Produktfunktionen, Prototypen und patentfähige Lösun-gen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologieentwickelt. Die Finanzierung erfolgt über Ausschreibungen öffentli-cher Fördermittelgeber wie der Europäischen Union, dem Bundesmi-nisterium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Bundesminis-terium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und der Bundesländersowie durch Entwicklungsaufträge aus der Industrie. Der Fortschrittöffentlich geförderter Projekte wird zweimal jährlich durch ein inter-nationales Expertengremium (Wissenschaftlicher Beirat) überprüft.Im Rahmen der alle fünf Jahre stattfindenden Evaluierung durch dasBMBF wurde das DFKI 2010 erneut sehr positiv be ur teilt.

Neben den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland und Bremensind im DFKI-Aufsichtsrat zahlreiche namhafte deutsche und auslän-dische Hochtechnologie-Unternehmen vertreten. Das erfolgreicheDFKI-Modell einer gemeinnützigen Public-Private-Partnership (PPP)gilt national und international als zukunftsweisende Struktur im Be-reich der Spitzenforschung.

Das DFKI engagiert sich in zahlreichen Gremien für den Wissen-schafts- und Technologiestandort Deutschland und genießt weit überDeutschland hinaus hohes Ansehen in der Ausbildung des wissen-schaftlichen Nachwuchses. Derzeit arbeiten 424 hochqualifizierteWissenschaftler und 252 studentische Mitarbeiter aus mehr als 60Nationen an über 160 Forschungsprojekten. Das DFKI dient als Kar-rieresprungbrett für junge Wissenschaftler in Führungspositionen inder Industrie oder in die Selbstständigkeit durch Ausgründung vonUnternehmen. Mehr als 60 Mitarbeiter wurden im Laufe der Jahre alsProfessorinnen und Professoren auf Lehrstühle an Universitäten undHochschulen im In- und Ausland berufen.

Mit einem Finanzvolumen von 39,2 Mio. Euro in 2011 wurde das Re-kordergebnis des Vorjahres erneut übertroffen.

Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz

Intelligente Lösungen für die Wissensgesellschaft

Gründung1988

RechtsformGemeinnützige GmbH (Public-Private-Partnership)

GeschäftsführungProf. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster (Vorsitzender)Dr. Walter Olthoff

AufsichtsratProf. Dr. h.c. Hans-Albert Aukes, Berater des Vorstandes der Deutschen Telekom AG, VorsitzenderHeinz-Josef Mentges, Ministerialdirigent, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Rheinland-Pfalz, Stellvertreter

StandorteKaiserslautern (Unternehmenssitz), Saar-brücken, Bremen, Berlin (Projektbüro). WeitereBetriebsstätten in Osnabrück und St. Wendel

GesellschafterAstrium GmbH, BMW Group Forschung undTechnik GmbH, Daimler AG, Deutsche MesseAG, Deutsche Post AG, Deutsche Telekom AG,Empolis Information Management GmbH,Fraunhofer Gesellschaft e.V., Harting KGaA, IntelCorporation, John Deere European Offce, KIBGGmbH, Microsoft Deutschland GmbH, RICOHCompany Ltd., SAP AG, Software AG, TechnischeUniversität Kaiserslautern, Universität Bremen,Universität des Saarlandes

BeteiligungenCenter for the Evaluation of Languages andTechnologies Srl (CELCT), Trento - Graphics-Media.net GmbH, Kaiserslautern - Ground TruthRobotics GmbH, Bremen - PMC e.G., Bremen -SemVox GmbH, Saarbrücken - Yocoy Technolo-gies GmbH, Berlin

KontaktReinhard KargerUnternehmenssprecher

Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbHCampus D3 266123 Saarbrücken

Tel.: +49 681 85775 5253Fax: +49 681 85775 5485E-Mail: [email protected]

Standort Kaiserslautern Standort Saarbrücken Standort Bremen

Unternehmensprofil

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Projektbüro Berlin

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Forschung und Entwicklung

Wissenschaftliche Direktoren und Forschungsbereiche

Standort KaiserslauternProf. Dr. Prof. h.c. Andreas Dengel: WissensmanagementProf. Dr. Paul Lukowicz: Eingebettete Intelligenz Prof. Dr. Didier Stricker: Erweiterte Realität Prof. Dr.-Ing. Detlef Zühlke: Innovative Fabriksysteme

Standort SaarbrückenProf. Dr. Antonio Krüger:Innovative Retail Laboratory, St. WendelProf. Dr. Peter Loos: Institut für Wirtschaftsinformatik Prof. Dr. Philipp Slusallek:Agenten und Simulierte Realität Prof. Dr. Hans Uszkoreit:Sprachtechnologie Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster:Intelligente Benutzerschnittstellen

Standort BremenProf. Dr. Rolf Drechsler:Cyber-Physical Systems Prof. Dr. Frank Kirchner:Robotics Innovation Center Prof. Dr. Joachim Hertzberg:Robotics Innovation Center, Außenstelle Osnabrück

Projektbüro BerlinProjekte und Kooperationen in der Hauptstadtregion

Living Labs Innovative Technologien in durchgängigen Anwendungssze-narien testen, evaluieren und demonstrierenBremen Ambient Assisted Living Lab, Innovative Retail Lab,Robotics Exploration Lab, Smart Factory Lab, Virtual Office Lab

KompetenzzentrenForschungsaktivitäten bündeln und koordinierenAmbient Assisted Living, Case-Based Reasoning, Computatio-nal Culture, e-Learning, Human-Centered Visualization, Mul-timedia Analysis & Data Mining, Semantisches Web, SichereSysteme, Sprachtechnologie, Virtuelles Büro der Zukunft

Internationaler Wissenschaftlicher BeiratHalbjährliche Evaluierung öffentlich geförderter Projekte

Prof. Dr. Horst Bunke, Universität Bern, Schweiz, Vorsitzender

SpitzenforschungDas DFKI ist als einziges deutsches Informatikinstitut anallen drei führenden Spitzenforschungsclustern beteiligt

DFG-Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“BMBF-Spitzencluster „Softwareinnovationen für das digitale Unternehmen“European Institute of Innovation and Technology - Information and Communication Technology Labs (EIT ICT Labs)

Networks of ExcellenceDas DFKI ist derzeit in vier europäische Networks of Excellence als Koordinator oder Kernpartner eingebunden

NachwuchsförderprogrammGründungsmitglied und Kernpartner des Software Campuszur Förderung des Nachwuchses an Führungskräften in derIT-Industrie

Berufungen auf Professorenstellen Mehr als 60 ehemalige Mitarbeiter des DFKI wurden als Pro-fessorinnen und Professoren auf Lehrstühle an Universitä-ten und Hochschulen im In- und Ausland berufen

Spin-offsMehr als 60 Ausgründungen haben etwa 1.700 hochquali-fizierte Arbeitsplätze geschaffen

Aktuelle Kennzahlen

Finanzvolumen 201139,2 Mio. Euro

Bilanzsumme 2011123,6 Mio Euro

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter424 hauptberufiche Mitarbeiter, 252 studentische Mitarbeiter

Wissenschaftliche Exzellenz und Transfer

Durch seine wissenschaftlichen Direktoren ist das DFKI inzahlreichen Gremien und Akademien vertreten

Wissenschaftliche und politische Leitgremien Forschungsunion der Bundesregierung, Feldafinger Kreis,Münchner Kreis, Technologie- und Innovationsrat Berlin, Ad-visory Board des Future Internet Public-Private PartnershipProgramme der Europäischen Union (FI-PPP), Koordinationder Europäischen Allianz Multilingual Europe Technology Alliance (META-NET), Vorstand des International ComputerScience Institute in Berkeley, Präsidium der Gesellschaft fürInformatik, u.a.

Gremien der WirtschaftInternational SAP Research Advisory Board, GovernanceBoard des Intel Visual Computing Institute, u.a.

Wissenschaftliche AkademienKöniglich Schwedische Akademie der Wissenschaften, Deut-sche Nationalakademie Leopoldina, Berlin-Brandenburgi-sche Akademie der Wissenschaften, Akademie der Wissen- schaften und Literatur, Deutsche Akademie der Technikwis-senschaften, European Academy of Sciences, u.a.

Gremien und Akademien

News 2_2012 I © DFKI 35

Stand 10.9.2012

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