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TRANSACTIONS OF THE OPHTHALMOLOGICAL SECTION OF THE SWEDISH MEDICAL ASSOCIATION 1934. (Authors’ abstracts). Edited by K. G. Ploman, Secretary. 29th Meeting, March loth, 1934. J. W. Nordenson: Weitere Bemerkungen uber die Frage nach der Farbe der Macula centralis Retinas. Bereits fruher habe ich mir erlaubt, die Aufmerksamkeit der KoL legen fur eine Besprechung der genannten Frage in Anspruch zu nehmen. Das hier vorliegende Problem ist bekanntlich folgendes: Im toten Menschenauge findet man in der Netzhaut um die Netzhauta grube einen mehr oder weniger ausgebreiteten gelben Fleck. Es gehen nun die Ansichten dariiber auseinander, oh dieser gelbe Fleck von Farbstoff herruhrt, der schon im lebenden Auge d6rt vorhanden, in diesem aber aus gewissen Grunden nicht sichtbar ist, oder oh er von nach dem Tode eingewandertem Farbstoffe herruhrt. Die erste An< sicht wird u. a. von Ts c h e r n i n g und V o g t, die zweite u. a. yon S c h w e i g g e r und G u 11 s t r a n d vertreten. Die Forscher, wels che die gelbe Farbe der Makula fur eine postmortale Erscheinung halten, crklaren die Tatsache, dass die Makula unter gewissen Umstanden schon im lebenden Auge gelb gesehen werden kann, dadurch, dass es sich dabei um Licht handelt, das aus den tiefer liegenden Tcilen des Auges zuriickreflekticrt und auf seinem Wege durch Aderhauts und Netza hautpigment gelb gefarbt wird. Da nun meinc fruheren Auseinandera setzungen dieser Frage Einspruche hervorgerufen haben, erlaube ich mir, diesen Gegenstand hier wieder aufzunehmen. In einem mit einem Vorwort von A. Vogt versehenen, in den Klinischen Monatsblattern fur Augenheilkunde (Bd. 89. 1932. S. 433.) erschienenen Aufsatz von Fraulein C h. E i d e n b e n z wird die Frage nach der Makulafarbe wieder aufgenommen. Der Aufsatz behandelt hauptsachlich die Methodik der Untersuchung im rotfreien Lichte, und hat in dieser Frage zu einer Diskussion gefuhrt. Da sich aber Friiulcin E. nebenbei auch mit einigen von mir veroffentlichten Be5 merkungcn iiber die Makulafarbe beschaftigt, mochte ich zu ihren Xusserungen hicr einige Bemerkungen machen. Fraulein E i d e n b e n z beginnt damit zu sagen, ich hatte noch eincn Versuch gemacht, die Auffassung von G u 11 s t r a n d in dieser Frage zu retten. Hierzu sei nur bemerkt, dass diese Auffassung, wie Fraulein E. selbst zugibt, auf sehr eingehende theoretischrphysikalische Ueberlegungen und auf sehr genaue Experimente gcstutzt ist, und dass sie daher von den Angriffen von V o g t und E i d e n b e n z uberhaupt nicht gefahrdet werden kann und Rettungsversuche nicht

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TRANSACTIONS OF THE OPHTHALMOLOGICAL SECTION OF THE SWEDISH MEDICAL ASSOCIATION 1934.

(Authors’ abstracts). Edited by K. G. Ploman, Secretary.

29th Meeting, March loth, 1934.

J. W. Nordenson: Weitere Bemerkungen uber die Frage nach der Farbe der Macula centralis Retinas.

Bereits fruher habe ich mir erlaubt, die Aufmerksamkeit der KoL legen fur eine Besprechung der genannten Frage in Anspruch zu nehmen. Das hier vorliegende Problem ist bekanntlich folgendes: Im toten Menschenauge findet man in der Netzhaut um die Netzhauta grube einen mehr oder weniger ausgebreiteten gelben Fleck. Es gehen nun die Ansichten dariiber auseinander, oh dieser gelbe Fleck von Farbstoff herruhrt, der schon im lebenden Auge d6rt vorhanden, in diesem aber aus gewissen Grunden nicht sichtbar ist, oder oh er von nach dem Tode eingewandertem Farbstoffe herruhrt. Die erste An< sicht wird u. a. von T s c h e r n i n g und V o g t, die zweite u. a. yon S c h w e i g g e r und G u 11 s t r a n d vertreten. Die Forscher, wels che die gelbe Farbe der Makula fur eine postmortale Erscheinung halten, crklaren die Tatsache, dass die Makula unter gewissen Umstanden schon im lebenden Auge gelb gesehen werden kann, dadurch, dass es sich dabei um Licht handelt, das aus den tiefer liegenden Tcilen des Auges zuriickreflekticrt und auf seinem Wege durch Aderhauts und Netza hautpigment gelb gefarbt wird. Da nun meinc fruheren Auseinandera setzungen dieser Frage Einspruche hervorgerufen haben, erlaube ich mir, diesen Gegenstand hier wieder aufzunehmen.

In einem mit einem Vorwort von A. Vogt versehenen, in den Klinischen Monatsblattern fur Augenheilkunde (Bd. 89. 1932. S. 433.) erschienenen Aufsatz von Fraulein C h. E i d e n b e n z wird die Frage nach der Makulafarbe wieder aufgenommen. Der Aufsatz behandelt hauptsachlich die Methodik der Untersuchung im rotfreien Lichte, und hat in dieser Frage zu einer Diskussion gefuhrt. Da sich aber Friiulcin E. nebenbei auch mit einigen von mir veroffentlichten Be5 merkungcn iiber die Makulafarbe beschaftigt, mochte ich zu ihren Xusserungen hicr einige Bemerkungen machen.

Fraulein E i d e n b e n z beginnt damit zu sagen, ich hatte noch eincn Versuch gemacht, die Auffassung von G u 11 s t r a n d in dieser Frage zu retten. Hierzu sei nur bemerkt, dass diese Auffassung, wie Fraulein E. selbst zugibt, auf sehr eingehende theoretischrphysikalische Ueberlegungen und auf sehr genaue Experimente gcstutzt ist, und dass sie daher von den Angriffen von V o g t und E i d e n b e n z uberhaupt nicht gefahrdet werden kann und Rettungsversuche nicht

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nijtig sind. Was ich mit meinen Beitragen zur Frage beabsichtigte war nur, einige einfache Versuche anzugeben, an der Hand deren ins teressierte Kollegen sich selbst eine Auff assung iiber diesen Gegens stand verschaffen konnten.

Mir wird nun zuerst vorgeworfen, ich hatte fast lediglich an totem oder kiinstlichem Material gearbeitet. Hierzu sei doch bemerkt, erstens dass ich mehrere Versuche an lebenden Augen beschrieben habe, und zweitens dass ich ja behauptet habe, dass die fragliche gelbe Farbe iiberhaupt nur bei toten Augen, vorhanden ist, was es ja recht nas tiirlich erscheinen lassen durfte, dass man dieselbe am toten Auge studiert.

Gegen die Ansichten von G u 11 s t r a n d werden sodann einige Beobachtungen an Augen mit Pigmentveranderungen angefiihrt. Obs wohl cs mir im allgemeinen wenig angezeigt erscheint, die Verhalts nissc an kranken lebenden Augen, wo man iiber die anatomischen Vcriinderungen nie genau unterrichtet sein kann, als Beweise in dieser Frage anzufiihren, mochte ich doch bemerkcn, dass die bei Netzhauts veranderungen auftretenden Klumpen von Nctzhautpigment meistens so dicht sind, dass sie uberhaupt sehr wenig Licht durchlassen.

Es wcrdcn weiter einige Beobachtungen V o g t s fur das Vors handensein eines Farbstoffes in der Makula angefuhrt. Die erste ist, dass bci diaskleraler Durchleuchtung mit rotfreiem Lichte die gelbe Makulafarbe innerhalb der makularen Gefassliicke entoptisch wahrs nchmbar ware. Um diese angahe naher zu priifen, habe ich einige diesbezugliche Versuche gemacht.

An der G u i s t schen Durchleuchtungslampc von Zeiss, die aus eincr kleinen Mikrobogenlampe besteht, wurde zwischen dem Trichter und dem Kondensor ein ErioviridinSKupfersulfatfilter nach V o g t an: gebracht. Die Lampe wurde dann bei mehreren Versuchspersonen auf die Sehnenhaut am ausseren Lidwinkcl so angebracht, dass der so5 gcnannte Purkinjesche Gefassbaum zum Vorschcin kam. Er zeichnet sich sehr schon gegen einen grunen Hintergrund ab. In der gefassa losen Luckc sieht man einen etwas dunkleren Fleck, die entoptische Makula. Ich habe eine grosserc Reihe von Kollegen in dieser Weise untersucht, und von Ihncn hat keiner irgendwelche gelbe Farbe in der Makula sehen kiinnen. Die von V o g t wahrgenommene gelhe Farhe diirfte von Phosphenen herriihren, die dann entstehen, wenn man hei iiusfuhrung dieses Versuches einen Druck auf den Augenball ausiibt.

Zweitens werden die Verhaltnisse bei der zystoiden Makulaschweld lung angcfiihrt. Da ich nicht Gelegenheit gehabt habe, irgendwelche dcrartige Falle zu untersuchen, muss ich sie vorlaufig beiseite lassen.

Drittcns wird angefiihrt, dass bei frischer Netzhautablosung die gelbc Farbe im Bereiche der abgelostcn Makula oft liingere Zeit nachs weisbar sei, und zwar sowohl bei traumatischer wie bei spontaner Ablosung. Diese Tatsache kann ich aus eigenen Beobachtungen be5 stiitigcn. Sie ist abcr kein Bcweis dafur, dass die gelbe Farbe in der

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Netzhaut schon vor der Ablosung vorhanden war. Erstens muss man sich daran erinnern, dass, wie die Praparationsversuche an Leichen: augen lehren, die Ablijsung der Netzhaut unter Umstanden eine Gelbs farbung der Makula hervorruft, wahrend man bei vorsichtiger A u s ~ fuhrung derselben keine solche Gelbfarbung erhalt. Zweitens sei daran crinnert, dass die Netzhaut an der betreffenden Stelle weit dunner als in der Umgebung und somit auch durchlassiger ist; eine gclbe subretinale Flussigkeit kann an dieser Stelle durch die Netzhaut dringen und sie fCrben, wahrend die Umgebung ungefarbt bleibt.

Schlicsslich werden die Verhaltnisse bei der Embolia arteriae cens tralis retinae als Beweis fur das Vorhandensein der gelben Makulas fnrbe herangezogen. Hierzu kann ich nur bemerken, dass ich Ge: legenkcit gehabt habe, ein paar Faille von frischer Embolie der Zen5 tralarterie mit rotfreiem Lichte zu beobachten, und dabei vergebens nach einer gelben Farbe in der Makula gesucht habe. Die Fovea erschien in diesen Fallen als ein dunkler Fleck auf graugrunem Hinter- grund.

Ihre historische Ubersicht uber die Makulafarbe schliesst Fraulein E 1 d e n b e n z mit folgender Bcmerkung ab: sWer die gelbe Makulas farbe im rotfreien Licht bei Chorioiditis, Chorioretinitis, Aderhauts tumor, Netzhautablosung immer und immer wieder als Wegweiser zur Auffindung der Makula kennen und schatzen gelernt hat - ist sie doch in diesen Fallen ohne rotfreies Licht uberhaupt nicht auffindbar - und wer sie am frischcn Leichenauge gesehen hat, dem wird die Behauptung von ihrer Nichtexistenz paradox erscheinen.u Hierzu miichte ich antworten, dass fur den, der sich zur Auffindung der diinn; sten Stelle der Netzhaut des durch dieselbe aus den hinter liegenden Teilen bei rotfreier Beleuchtung zuruckreflektierten gelben Lichtes bedient, keine Paradoxe, sondern nur klare und leichtverstandliche Tatsachen vorliegen.

K. 0. Granstrom: Three orbital cases. I. P e r i o s t i t i s o f t h e l a t e r a l b o r d e r o f t h e o r b i t . Female patient, aged 70. Previously in good health. One month

ago had hit her left temple against a door. For the past nine days aching and swelling over the left eye. On admission on Aug. 14 1933 there was wellsmarked swelling of the upper eyelid besides some lateral chemosis. Eyeball intact. The whole of the external orbital border was much thickened and somewhat tender. Radiography showed no bony changes. General condition satisfactory. Sedimentas tion rate 11 mm. in one hour. White bloodscorpuscles 5,900. W.R. nes gative.

During the following week there was no rise of temperature but soft parts became increasingly swollen until, eventually, there was distinct fluctuation. An incision was then made, Aug. 23, and plenty of pus evacuated. By probing rough bone could be felt along the whole lateral orbital border. Yet radiography had proved negative even

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on Aug. 22. Rapid healing. Quite restored by Sept. 11. The external orbital border could then be felt to be quite normal,

The pus was not bacteriologically examined. It is very probable, however, that the periostitis had been caused by common pyogenic microorganisms and possibly arisen through endogenous infection of a haematoma caused by the trauma. On account of the rapid and satisfactory recovery tuberculosis can probably be entirely ruled out.

2. M e t a s t a t i c r e t r o b u l b a r p h l e g m o n . Male patient, aged 39. Blind through retinal detachment on the

left eye since 1926, on the right eye since 1929. Was admitted to the surgical clinic in May 1932 because of hernia of an appendix scar. On account of perforation of the gut a t the operation on May 19 the wound became infected and an intestinal fistula arose.

On June 22 the temperature again went up, there was much offens sive suppuration from the abdominal wound and the general condis tion, previously good, became aggravated. On June 25 the left eye began getting inflamed and on the following day intraocular tension was much increased; this was regarded as secondary glaucoma of an eye degenerated after the retinal detachment. On June 28 the anterior chamber was punctured. Transient improvement followed but before long tension again became high, chemosis and oedema of the eyelid l e t in. Enucleation was performed on July 1. At the operation the retrobulbar tissue was found to be firm and fibrous. His general condition improved a little after the operation, subsequent course was normal. On July 9 he got an abscess of the abdominal wall and on Aug. 3 otitis media. It was only after repeated abdominal operations that the intestinal fistula healed up and the patient was discharged in a sound condition.

Pathosanatomical examination showed wellsmarked inflammatory changes, of no specific character, of the retrobulbar tissue; there was almost abscess formation within the posterior part of the eyeball while the anterior parts scarcely showed any inflammatory changes. The intrabulbar changes were of distinctly more recent nature than the retrobulbar ones.

The case can probably be so explained that a septic metastasis became lodged in the retrobulbar tissue and that secondarily to this there was in the first place a rise of tension through circulatory disturbance, subsequently followed by abscess formation.

3. F o r e i g n b o d y p e n e t r a t i n g t h r o u g h t h e o r b i t i n t o t h e m i d d l e f o s s a o f t h e s k u l l .

Male paticnt, aged 45. The patient who was found in a much intoxicated condition in the woods was brought to the eye clinic in the night of July 9 1932. A t the outer corner of the right eye a wodden peg. 0.5 cm. thick, had penetrated through the conjunctiva into the orbit. The eyeball was intact. The peg was firmly fixed and directed approximately toward the apex of the orbit. Only 1 cm. of its outer brokensoff end was visible. The peg was grasped as far in

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as possible and could with some difficulty be extracted. It was found to be no less than 11 cm. long and must, judging by its direction, have penetrated for a fairly long distance into the cranial cavity. Therefore, three days later thc patient was transfered to the neurossurgical des partment, where the resection of the lateral wall of the orbit was per< formed and the wound in the orbit exposed. The peg had evidently penetrated into the cranial cavity just on the outer side of the optic nerve where a haematoma and bony splinters were observed. During the first week patient was running a high temperature and was rather confused but before long his condition improved surprisingly quickly. On his discharge, Aug. 23, there were no visible signs of his injury but a mild ptosis. The movements of the eyesball were normal. Fundus normal. Vision was 0.4 (+ 1.0 c. 180O). Visual field normal. (Patient stated he had always seen worse with his right eye than the left, the vision of which was 1 (k0)).

K. G. Ploman: Case o f monucular diplopia (,,false macula"), per: sisting eight years a f t e r squintsoperation.

Erratum. In the article: Ester Gronblad, Strabismal Amblyopia among the

Elementary School Children of Stockholm, Acta Ophthalm., Vol. 12, fasc. 1-2, p. 176, 4th line from above read ,,1965 childrena.