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2016 7 Berlin [LTV Berlin] Brandenburg [LTV Br] Sachsen [LTVS] Sachsen-Anhalt [TVSA] Thüringen [TTSV] Das Infomagazin der Landestanzsportverbände im Gebiet Ost Berlin 20. Cole-Pokal Berlin tanzt in Hessen Brandenburg Jazz- und Modern Dance Rock’n’Roll Sachsen Tanzgala in Grimma Trainingslager in Görlitz Discofox in Dresden Sachsen-Anhalt Interview mit Schimmel Workshop mit Kies Thüringen Kleine Füße unterwegs 16. Mühlhäuser Tanz- sportwochenende Rennsteigperlen feiern 20. Geburtstag Impressum Tanzjournal ist das offizielle Organ der Landestanzsportverbände Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und des Thüringischen Tanzsportver- bandes. Herausgeber: LTV Berlin e.V., LTV Brandenburg e.V., LTV Sachsen e.V., LTV Sachsen-Anhalt e.V., Thüringischer Tanzsportverband e.V. Erscheinungsweise: 12mal jährlich als Einlage des Tanzspiegel im Gebiet Ost. Gebietsredakteurin: Ulrike Sander-Reis, Tanzwelt Verlag Landesredakteure und V.i.S.d.P.: Berlin: Sibylle Hänchen Brandenburg: Constanze Hildebrandt Sachsen: Rebecca Schöne Sachsen-Anhalt: Jette Schimmel Thüringen: Sylvia Schlossus. Alle weiteren Angaben im Tanzspiegel-Impressum. Titel-Foto: Robert Panther Titel-Gestaltung: Daniel Reichling Berlin 20. Cole-Pokal Berlin tanzt in Hessen Brandenburg Jazz- und Modern Dance Rock’n’Roll Sachsen Tanzgala in Grimma Trainingslager in Görlitz Discofox in Dresden Sachsen-Anhalt Interview mit Schimmel Workshop mit Kies Thüringen Kleine Füße unterwegs 16. Mühlhäuser Tanz- sportwochenende Rennsteigperlen feiern 20. Geburtstag Impressum Tanzjournal ist das offizielle Organ der Landestanzsportverbände Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-An- halt und des Thüringischen Tanzsport- verbandes. Herausgeber: LTV Berlin e.V., LTV Brandenburg e.V., LTV Sachsen e.V., LTV Sachsen-Anhalt e.V., Thüringi- scher Tanzsportverband e.V. Erscheinungsweise: 12mal jährlich als Einlage des Tanzspiegel im Gebiet Ost. Gebietsredakteurin: Ulrike Sander-Reis, Tanzwelt Verlag Landesredakteure und V.i.S.d.P.: Berlin: Sibylle Hänchen Brandenburg: Constanze Hildebrandt Sachsen: Rebecca Schöne Sachsen-Anhalt: Jette Schimmel Thüringen: Sylvia Schlossus. Alle weiteren Angaben im Tanzspiegel-Impressum. Titel-Foto: Robert Panther Titel-Gestaltung: Daniel Reichling Tobias Wozniak und Maria Hirnich Semifinalisten der DM Kombi Tobias Wozniak und Maria Hirnich Semifinalisten der DM Kombi

Tobias Wozniak und Maria Hirnich Tobias Wozniak und Maria Hirnich

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20167Berlin [LTV Berlin] Brandenburg [LTV Br] Sachsen [LTVS] Sachsen-Anhalt [TVSA] Thüringen [TTSV]

Das Infomagazin der Landestanzsportverbände im Gebiet Ost

Berlin20. Cole-PokalBerlin tanzt in Hessen

BrandenburgJazz- und Modern DanceRock’n’Roll

SachsenTanzgala in GrimmaTrainingslager in GörlitzDiscofox in Dresden

Sachsen-AnhaltInterview mit SchimmelWorkshop mit Kies

ThüringenKleine Füße unterwegs16. Mühlhäuser Tanz-sportwochenendeRennsteigperlen feiern20. Geburtstag

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Sachsen Tanzgala in GrimmaTrainingslager in GörlitzDiscofox in Dresden

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Tobias Wozniak undMaria Hirnich

Semifinalisten der DM Kombi

Tobias Wozniak undMaria Hirnich

Semifinalisten der DM Kombi

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Unter der souveränen Turnierleitungvon Hartmut Bruin und unter den Augender fünf Wertungsrichter sowie vieler Teil-nehmer des aktuell in Berlin stattfindendenWertungsrichter-C-Lehrgangs startete dasTurnierwochenende am Samstag mit demStandardturnier der Senioren I D, das Dr.Jasper und Cordula Wieck (btc Grün-Gold

der TiB 1848) klar für sich entschieden. Da-ran schloss sich zur Freude der Zuschauer,da Abwechslung bringend, das Lateintur-nier der Hauptgruppe D an, das ChristianStrohm/Ksenia Manylova (Blau-Silber Ber-lin) gewannen.

Für Patrick Adam/Carmen Braun(Braun schweig Dance Company) hatte sichdie weite Anfahrt gelohnt, denn im Turnierder Senioren I C gaben sie nur drei Einsen

an die Zweitplatzierten Sascha und NadineDybowski (TC Blau-Gold im VfL Tegel 1891Berlin) ab. Dritte wurden René und DianeWettstädt (TC Schwarz-Rot Neuruppin), dieihren Aufstieg in die B-Klasse feierten.

Der Pokal für den ersten Platz in derHauptgruppe C-Latein ging mit 18 der 20möglichen Einsen an Yasin Dereli/Lena Ma-ria Greverath (TSZ Blau-Gold). Der Sieger-pokal der mit drei Paaren besetzten Senio-ren I B-Standard landete, wie zuvor in derC-Latein, in Tegel, allerdings beim TC Blau-

Gold im VfL Tegel 1891. Josef Rukavicka/Isabel Krüger gaben lediglich den WienerWalzer an die frischaufgestiegenen Renéund Diana Wettstädt ab. Da das Turnier derSenioren I A-Standard mangels Meldungenausfallen musste, war die Standardsektionfür diesen Tag vorzeitig beendet.

Das größte Startfeld des Tages folgte inder Hauptgruppe B-Latein. In der Endaus-rechnung trennten das Siegerpaar Arno

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Berlin

Am ersten Maiwochenende richtete der Blau-WeissBerlin unter der Schirmherrschaft von NorbertKopp, Bezirksbürgermeister von Steglitz-Zehlen-dorf, wieder sein traditionelles Colepokalturnieraus, diesmal jedoch unter erschwerten Bedingun-gen: Seit Oktober 2015 wird das dem Turnier na-mensgebende Cole Sports Center als Notunter-kunft für Flüchtlinge genutzt, weswegen die großeHalle dem Berliner Sport zurzeit nicht zur Verfü-gung steht. Glücklicherweise bot der TTC Carat sei-ne Hilfe an und stellte seine schönen Räumlichkei-ten zur Verfügung, so dass der 20. Colepokal alsKooperation beider Vereine im Lindenhofsaalstattfinden konnte.

20. ColepokalTanzen bis die Polizei kommt!

Jakobus Eckert/Nina Arendt, Siegerder AK I im BSW Latein. Foto: Bolcz

Felix Fürstenberg/Friederike Tentschert, Sieger der B-Standard. Foto: Bolcz

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Klöcker/Juliane Braun (Creative Club Ber-lin), die Zweiten Christian Schultz/SarahWilde (Shall we dance Berlin) sowie AntonGulenko/Nicola Grote (Blau-Silber BerlinTSC) jeweils nur ein Punkt voneinander.

Lagen nach Meldeschluss für die A-La-tein neun Meldungen vor, so raffte einmerkwürdiges Virus anscheinend ein Paarnach dem anderen dahin – die letzte Absa-ge trudelte gegen 11 Uhr vormittags ein.Ein wackeres Häuflein von drei Paaren lie-ferte sich ein spannendes Tanzduell, dasam Ende Roman Miller/Melanie Klein (btcGrün-Gold der TiB 1848) vor Denis Steren-berg/Nicole Zeller (OTK Schwarz-Weiss

19922 im SCS) und Christian Hassenstein/Dana Guerra (Blau-Silber Berlin TSC) für sichentschieden.

Den zweiten Tag eröffnete bei früh-sommerlichem Wetter die Paare der Haupt-gruppe D-Standard. Das Turnier gewannenmit allen Einsen Oliver Weber/SaraTomczak (TSZ Blau Gold). Der Blau-WeissBerlin hatte seit langem erstmals wiederBreitensportwettbewerbe in Standard undLatein ausgeschrieben, diesmal für die Al-tersklassen AK I (10-15 Jahre) und AK II (16-21 Jahre). Da für die jüngere Altersklasseausreichend Meldungen eingegangen wa-ren, fanden diese beiden Wettbewerbestatt und wurden in die Wertung für dieBreitensport-Trophy der Berliner Tanzsport-jugend aufgenommen.

In der AK I Standard dominierten Jako-bus Eckert/Nina Arendt vom gastgeben-den Verein und holten sich alle Einsen vorKevin Nagel/Nele Günther (TSV Schönwal-de 03) und Alda Bunjaku/Marie-Luise Jeri-chen (Tanzsportclub „Sängerstadt“ Finster-walde). Überraschend erschienen mitten inder Siegerehrung zwei Polizeibeamte: Ob-wohl das Turnier ein Sportwettkampf unddamit nicht genehmigungspflichtig war,ordneten sie die Reduzierung des „Lärms“an, da ein Anwohner Anzeige wegen Ruhe-störung erstattet hatte und trotz be-schwichtigender Worte der Beamten zu ei-ner Zurücknahme selbiger nicht bereit war.Beide Vereine blicken der weiteren Ent-wicklung in dieser Angelegenheit gelassenentgegen.

Mit etwas leiserer Musik und Modera-tion, was aber keinen Einfluss auf die Stim-mung im Saal hatte, schloss sich das Stan-dardturnier der Hauptgruppe C an, in demJan-Lucas Kirstein/Joëlle Weinreich (Rot-Gold Berlin) alle vier Tänze und damit denSiegerpokal gewannen. Wie schon im Stan-dardwettbewerb der AK I dominierten Ja-kobus Eckert/Nina Arendt (Blau-Weiss Ber-lin) auch das Lateinturnier, mussten aberzwei Einsen an die Zweitplatzierten AldaBunjaku/Marie-Luise Jerichen (Tanzsport-club „Sängerstadt“ Finsterwalde) abgeben,die diesmal vor Kevin Nagel/Nele Günther(TSV Schönwalde 03) lagen.

Den Höhepunkt des Tages bildete dasStandardturnier der Hauptgruppe B, dastrotz vorheriger Absage des Turniers derHauptgruppe A – vier von fünf gemeldetenPaaren hatten sich abgemeldet – kombi-niert stattfand, da nach Rücksprache das

verbliebene A-Paar Tobias Pfeil/MichellaGogolin (TSC Kristall Weißwasser) die weiteAnreise nicht scheute und mit einem zwei-ten Platz vor dem mittanzenden Siegerpaarder Hauptgruppe C belohnt wurde. DenSieg und Pokal dieses letzten Turniers hol-ten sich mit 20 Einsen unangefochten FelixFürstenberg/Friederike Tentschert (TSZBlau-Gold).

Ein großer Dank gilt seitens des aus-richtenden Vereins dem TTC Carat für seineHilfsbereitschaft, da sonst ein Berliner Tra-ditionsturnier hätte ausfallen müssen. DerBlau-Weiss hofft, im nächsten Jahr wiederviele Paare am angestammten Ort im ColeSports Center begrüßen zu können.

Marcus Nenninger

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Berlin

Tobias Pfeil/Michella Gogolin,Sieger der A-Standard. Foto: Bolcz

Roman Miller/Melanie Klein, Sieger der A-Latein. Foto: Bolcz

ZUM TITEL

Wieder in KamenMit dem Tanz in den Maiam 30. April wurde dieDeutsche Meisterschaftder Hauptgruppe S-Kom-bination, wie schon imVorjahr, in Kamen ausge-tragen. Mit 20 Paaren ge-startet erreichten TobiasWozniak/Maria Hirnich(Blau-Silber Berlin TSC) das Semifinale. Die beidenhaben gut getanzt. Beidem relativ gleichstarkenFeld wurde es am Ende derelfte Platz. Text: Sibylle Hänchen Foto: Robert Panther

Trotz Auswanderung – die Pokale bleiben die Gleichen. Foto: Nenninger

Die ersten Jubiläumspokale, der Se-nioren I D, bleiben bei Dr. Jasper undCordula Wieck in Berlin. Foto: Retzlaff

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Entspannter waren damit nicht nur diePaare und deren Anhang, sondern auch dieTrainer, die nun nur noch eine Anlaufstati-on hatten. Der Anteil der Berliner Paarehielt sich in den offenen Turnieren in Gren-zen, während die Ranglisten nicht nur ganzgut mit Paaren bestückt, sondern auchüberaus erfolgreich waren.

Die Ranglistenturniere

Am Samstag tanzten die Junioren II Bund die Senioren II S auf den Flächen ne-beneinander das Standardranglistenturnierund beide Siege gingen nach Berlin. GertFaustmann/Alexandra Kley (Blau-Silber Ber-lin TSC) setzten sich bei den Senioren ge-nauso wie Efrem Kuzmichenko/Samira Ha-fez (btc Grün-Gold der TiB 1848) bei den Ju-nioren II mit allen gewonnenen Tänzen ge-gen ihre Konkurrenz durch. Letztere ließenim Ranglistenturnier der Junioren II B-La-tein am Sonntag niemanden an sich vorbeiund nahmen noch einmal einen Satz Sie-gerschleifen in Empfang.

Neben den drei Siegen gab es zweiweitere Finalteilnahmen in den Ranglisten-turnieren. Arseni Pavlov/Nicole Balski (btcGrün-Gold der TiB 1848) tanzten sich in derJugend A-Standard auf den zweiten Platz.Das gute Berliner Ergebnis in der JuniorenII B-Standard komplettierten Sven Rosans-ki/Anastasia Konor (Askania TSC) mit Rangfünf. Siebenmal tanzten die Berliner in denverschiedenen Semifinals und zeigten so,

dass sie zu den besten Paaren Deutsch-lands gehören.

Doppelt im Semifinale vertreten warBerlin sowohl in der Jugend A-Latein alsauch bei den Senioren II S-Standard. Alsbestes Berliner Paar tanzten sich ErikHeer/Elisabeth Byckov (OTK Schwarz-Weiß1922 im SCS) in der Jugend A-Latein aufden achten Platz. Das tolle Ergebnis wurdekomplettiert von Arseni Pavlov/Nicole Bals-ki (btc Grün-Gold der TiB 1848) auf Rangzehn. Bei den Senioren II S-Standard ginges für Horst Droste/Claudia Kahl-Kaminsky(btc Grün-Gold der TiB 1848) auf Platz zehnund für Fabian Lohauß/Simone Braun-schweig (Askania TSC) auf Platz 13.

Mehr als zufrieden waren wohl auchJürgen Schaz/Natalia Mariankowska (btcGrün-Gold der TiB 1848) mit ihrem achtenPlatz in der Junioren II B-Standard und JanGoerling/Zoé-Marlen Boche (btc Grün-Gold der TiB 1848) mit Platz neun in der Ju-gend A-Standard. Nach ihrem Semifinalein-zug bei der Deutschen Meisterschaft überZehn Tänze eine Woche zuvor in Kamenzeigten Tobias Wozniak/Maria Hirnich(Blau-Silber Berlin TSC) als bestes BerlinerPaar in der Hauptgruppe S-Latein, dass siemehr als nur ein gutes Allroundpaar sind.

Die offenen Turniere

Große Turniere haben die Besonder-heit, dass man an einem Tag „himmelhoch-jauchzend“ und am anderen Tag „zu Tode

betrübt sein“ kann und das, obwohl mansich keiner anderen abgelieferten Leistungbewusst ist oder diese sichtbar für Außen-stehende war. Auch in diesem Jahr war daswieder zu beobachten. So gab es Paare, dieam ersten Tag im Finale oder Semifinalestanden. Am zweiten Tag aber bereits inder Vorrunden ausschieden – oder umge-kehrt. Ja, so denken sich wohl einige,kommt mir bekannt vor. Ihr tolles Ergebnisvom Blauen Band wiederholten im hessi-schen Frankfurt Arno Klöcker/Juliane Braun(Creative Club) in der B-Latein. Hier nah-men die beiden nach fünf getanzten Run-den einen der begehrten Hessen-tanzt-Wimpel für den dritten Platz in Empfang.

Bereits am Freitag tanzten die JugendD-Paare Latein. Das Ergebnis um Platz einswar denkbar knapp. Die Rumba gewonnen,in den anderen beiden Tänzen fehlten Vin-zent Gollmann/Cindy Jörgens (TSZ Blau-Gold), jeweils eine Bestwertung für den ers-ten Platz. Dass die Jugendpaare – egal inwelcher Startklasse – in der Hauptgruppevorn dabei sind, zeigen sie auch auf denGroßturnieren immer wieder. Dieses Malnutzten Jan Goerling/Zoé-Marlen Boche(btc Grün-Gold der TiB 1848) die Doppel-startmöglichkeit und tanzten bis ins Finaleder A-Standard. Mit zwei sechsten Plätzengestartet nahmen sie ihrer unmittelbarenKonkurrenz aus Böblingen die restlichenTänze ab und wurden Fünfte.

Ebenfalls Platz fünf, allerdings in derLateinsektion der Hauptgruppe D, ertanz-ten sich David Mieth/Miriam Nagler (AhornClub, TSA im Polizei SV). Die vier sechstenPlätze der Berliner Paare „teilten“ sich dreiPaare. Gleich zweimal ins Finale ging es fürArthur Chaustov/Milana Sarkissova (btcGrün-Gold der TiB 1848). Erst in Latein, spä-ter auch in Standard tanzten sich die bei-den in der Junioren I B auf Platz sechs. IhreVereinskollegen Nikita Kulikov/Maria He-ckel tanzten sich in der Kinder C-Latein aufdiesen Platz, während sich Kamil Zak/Ma-nuela Rudolph (Royal Dance) über diesenFinalplatz in der Standardsektion derHauptgruppe B freuten.

Sibylle Hänchen

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Berlin

Berlin tanzt in HessenWie heißt ein Sprichwort „Not macht erfinde-risch!“. In diesem Sinne tanzte man in diesemJahr im hessischen Frankfurt nicht in zwei Ta-gen in zwei Hallen, sondern aufgrund des Brü-ckentages nach Christ Himmelfahrt an drei Ta-gen in einer Halle. Die Paare und wohl auch dieOrganisatoren waren ob des Umstandes derNutzung der Fabriksporthalle als Flüchtlingsun-terkunft nicht traurig, denn so hatten alle Gele-genheit „alles zu sehen“, ohne das dauernde hinund her von einem Ort zum anderen.

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Der Standardformationstanz hat inBerlin eine langjährige und auch erfolgrei-che Tradition – neben dem Gewinn derDeutschen Meisterschaften 1998 und 1999holte der TC Allround 1998 den Weltmeis-ter- und 1999 den Europameistertitel nachBerlin.

Derzeit führt diese schöne Mann-schaftssportart in der Bundeshauptstadtjedoch eher ein Mauerblümchendasein.Umso erfreulicher, dass es mit dem OTKSchwarz-Weiß 1922 im SCS und dem Blau-Weiss Berlin noch immer zwei Vereine gibt,die nach vielen Saisons ihrer Mannschaftenin der 1. und 2. Bundesliga weiterhin wederKosten noch Aufwand scheuen, sich zu en-gagieren.

Die Standardformationen beider Verei-ne traten in der vergangenen Ligasaison inder aus sieben Mannschaften bestehendenRegionalliga Nord-West an. Zwar gab es andem die Liga dominierenden B-Team desTSC Schwarz-Gold Göttingen kein Vorbei-kommen, doch sorgten das A-Team desTTC Grün-Gold Herford und das von Andre-as Fischer und Torsten Kühl trainierte A-

Team des Blau-Weiss Berlin für Spannungim Kampf um Platz zwei.

Bei den ersten zwei Turnieren tanztensich die Mannschaften vor jeweils heimi-schem Publikum in Herford bzw. Berlin (sie-he Tanzjournal 5/2016) auf den zweitenPlatz. Im dritten Turnier reichte es für dieBlau-Weissen zwar in Göttingen zum Ein-zug in das große Finale, bedingt durch ei-nige krankheitsbedingte Ausfälle in derMannschaft mussten sie sich jedoch amEnde mit dem geteilten vierten Platz be-gnügen.

Die Mannschaft gab nach diesemRückschlag nicht auf und holte sich beimvierten Turnier in Syke wieder souveränden dritten Platz. Das harte Training derFolgezeit wurde beim letzten Ligaturnier inNienburg mit dem klaren zweiten Platz be-lohnt. Gefeiert wurde aber nicht nur diesersportliche Erfolg, sondern auch Nicole Fi-scher, die dort ihr 100. Standardformations-turnier für den Blau-Weiss tanzte.

Mit dem dritten Platz in der Gesamt-wertung sicherten sich die Berliner dieQualifikation für das Aufstiegsturnier, das

am 14. Mai in Bietigheim-Bissingen statt-fand. Dort trafen die drei jeweils bestenMannschaften der Regionalligen Süd undNord-West aufeinander, um die beiden Auf-steiger für die 2. Bundesliga zu ermitteln.Trotz bester Vorbereitung und hervorra-gendem Teamgeist reichte es für das A-Team des Blau-Weiss wegen eines sehr auf-fälligen Patzers im Wertungsteil der Vorrun-de nicht zum Einzug in das Finale, sondernnur zum geteilten vierten Platz.

Das Turnier gewann das B-Team desTSC Schwarz-Gold Göttingen vor dem B-Team des TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg,die beide in die 2. Bundesliga aufstiegen.Dennoch freut sich die Blau-Weiss-Mann-schaft sehr darüber, das vor Saisonbeginnselbstgesteckte Ziel Aufstiegsturnier er-reicht zu haben und fiebert schon jetzt dernächsten Ligasaison entgegen.

Marcus NenningerClara Schulze Buschhoff

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Berlin

Mit der Saison zufrieden: das Teamdes Blau-Weiss Berlin, im VordergrundNicole Fischer. Foto: Ilona Schulte

Aufstieg verpasst

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Über 900 Zuschauer fieberten mit denFormationen in der Lausitzarena. Es war einWochenende voller Emotionen, einer superStimmung und tollen Platzierungen. 36verschiedene Teams aus Berlin, Niedersach-sen, Bremen und Hamburg zeigten wun-derbar bunte und sehr kreative Choreogra-phien.

Um die Tanzfläche wurde die Touris-musregion „Spreewald“ lebendig. Strohbal-len, Heugabeln, Gurkenfässer, ein Zelt,Fahrräder, Bänke, Koffer und vieles mehrwurden liebevoll dekoriert. Zwischen denWettkämpfen erlebten die ZuschauerShoweinlagen mit wunderbaren Bildern,guter Körperbeherrschung und harmoni-schen und zugleich kräftigen Bewegungen.Toll und lustig waren die Kleinsten mit ih-ren Schulranzen. Hier spürte man Lebens-

freude und Lust am Tanzen pur. Das wareine super Eigenwerbung für den VereinJDCC99!

Natürlich sorgten zahlreiche Helfer desVereins für einen reibungslosen Ablauf desTurniers und erzeugten eine wunderbareWohlfühlatmosphäre für jeden Tänzer undBesucher. Nicht zuletzt wegen der tollenOrganisation und einem Catering, bei demes an nichts fehlte. Viele Helfer standen zurUnterstützung bereit und wuselten an bei-den Tagen durch die Arena. Der Kuchenwurde aufgeschnitten, der Kaffee gekocht,die Brötchen und Spreewaldgurken aufden Teller gelegt und nebenbei auch nochgetröstet.

Wer in der „Fankurve“ saß, erlebte einKonzert von Hupen, Tröten und Trillerpfei-fen schon vor dem Start. Die Tänzer freuten

sich riesig über den Ansporn. Toll und völligunerwartet war es während den Tänzenmucksmäuschenstill… – so konnte man alsZuschauer diese besondere Art des Tan-zens – eine Mischung aus Ballett, Sport,Ausdruckstanz und Akrobatik wirklich ge-nießen.

Am 30. April starteten zehn Teams derVerbandsliga und neun Teams der Regio-nalliga. Jeweils den ersten Platz belegtenShiva (TG Elbdeich d. MTV Germania Flie-genberg von 1990) und Vitesse (TSA d. VfLWestercelle Celle). Die Jazzy Moves, dasEinsteigerteam des Gastgebers JDCC 99,ertanzten sich vor heimischem Publikumden dritten Platz in der Verbandsliga Nord-Ost. Am 1. Mai gingen fünf Teams der Ju-gendverbandsliga an den Start. Twirly (TSAd. VfL Wolfsburg) erkämpften sich den ver-dienten Sieg.

Die Jazzy Jumps aus Cottbus tanztenmit viel Power und Kraft auf den zweitenPlatz und schlossen damit auch die Ju-gendverbandsliga als Vizemeister ab.Gleichzeitig qualifizierten sie sich für dieRegionalmeisterschaft und können auf dieTeilnahme bei den Deutschen Meister-schaften in Dresden hoffen.

In der Oberliga starteten zehn Teams.Den krönenden Abschluss bildete das Cott-busser Team Jazzy Mo's. Mit allen Bestno-ten gewannen sie zum dritten Mal dieOberliga. Die Lausitzarena tobte. Die Freu-de war riesig und eine Belohnung für dievielen Trainingsstunden mit ihrer TrainerinSandra Meersch. Vielleicht können sieschon mit einem Auge in Richtung Regio-nalliga (Aufstieg) schauen. Es war ein wirk-lich erfolgreiches und rundum gelungenesWochenende für den Cottbusser VereinJDCC99, der mit vier Jazzy-Teams gestartetist und vier hervorragende Plätze erzielte.(Flames 4., Moves 3., Jumps 2. und Mo's 1.Platz).

Dirk Robinski/Constanze Hildebrandt

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Brandenburg

Die Jazz- und Modern Dance Turniere der Ju-gendverbandsliga, Verbandsliga, Oberliga undRegionalliga Nord-Ost fanden am 30. April und1. Mai in der Cottbusser Lausitzarena statt undwurde wieder einmal zum Jahreshighlight desJDCC 99.

Kunst und Sportauf der Tanzfläche

Jazzy Mo’s.

Machen ihrem Namenalle Ehre: die JazzyJumps. Alle Fotos: Christian Fünfgeld

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Am 7. Mai fand die erste Qualifikations-runde für die Deutsche Meisterschaft indem kleinen, ruhigen Ort Amberg beiSchnaittenbach statt. Zum ersten Mal indieser Saison trafen die Paare des Nordensauf die Paare des Südens Deutschlands undkonnten so im direkten Wettkampf ihreChancen abstecken. Denn bisher kochtendie Nordcup- sowie die Südcup-Serie je-weils ihre eigenen Süppchen und hattenihre Favoriten. Jetzt ging es um das Kräfte-messen.

Für alle Paare des „TSC Take it easy“ging es darum, sich möglichst weit nachvorn zu kämpfen, um mit einer hohenPunktzahl eine etwas komfortablere Aus-gangslage für das zweite Qualifikationstur-nier zu schaffen. In jeder Tanzklasse konn-ten sich abhängig von der Startklasse dieersten drei oder vier der jeweiligen Klassedirekt für die Deutsche Meisterschaft qua-lifizieren. Dies gelang mit einer sensationel-len Leistung dem Juniorenpaar des TSC,Nele Flechtner/Lukas Köpping. Die beidenschafften es, über die Vorrunde mit Bravourdurch die gefürchteten „K.-o.-Runde“ ins Fi-nale. Bei der K.-o.-Runde werden Paare ei-nander zugeordnet, die gegeneinandertanzen und direkt auf der Fläche nach dem

Auftritt ihre Entscheidung öffentlich erhal-ten, wer die Runde gewonnen hat. Derjeni-ge ist glücklich im Finale, für den anderenist das Turnier beendet. Im Finale konntensie nochmal einen draufsetzen und durchRoutine und Exaktheit viele Punkte holenund das Turnier mit Platz vier und der Si-cherheit der Teilnahme an der Heim-DMbeenden.

Für Marlene Martin/Carl Munder in derSchülerklasse lief das Turnier – ebenso wiefür Stine Janshen/Denny Wruck in der Ju-

niorenklasse – noch nicht wie gewünscht.Beide Paare zeigten nicht ihre persönlicheBestleistung und konnten sich damit nichtgegen das starke Starterfeld des Südensdurchsetzen. Sie müssen nun alle Hoffnungin das zweite Turnier am 12. Juni legen unddort unter Beweis stellen was sie können.

Große Hoffnungen kann sich das C-Klassenpaar Leoni Stimper/Mattheo Hiel-scher machen, da sie trotz des Trainingsde-fizits ihr Talent und ihr gutes Gefühl für dasTanzen zeigen konnten und sich locker insFinale tanzten. Dort unterlief ihnen aller-dings ein kleiner Patzer, wodurch es erst-mal beim siebten Platz des Turniers blieb.Jedoch konnten sie einige Punkte auf ih-rem Konto gutschreiben.

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Brandenburg

Die Junioren Nele Flechtner/Lukas Köpping haben sich zur DM qualifiziert.Foto: privat

Anders sah es für Marie Schulze/Se-bastian Mattern in der B-Klasse aus. Denauf Grund ihres Norddeutschen Meisterti-tels klaren Favoriten auf einen sicheren Fi-nalplatz unterlief in der Vorrunde ein sogroßer Fehler, dass sie mit dem folgendenPunktabzug das Finale nicht erreichten. Siemüssen nun am 12. Juni alles geben, umdie Qualifikation zu erreichen.

Auch die zwei A-Paare konnten sich ei-nige Punkte sichern und so ins Finale ein-ziehen. Dort zeigten Christin Heinrich/Ste-fan Parzentny eine feurige Show zu ihremFußtechnik-Lied „I like it like that“ von „TheBossHoss“ und landeten nach einer saube-ren Akrobatikrunde auf dem siebten Platz.Jana Steinwerth/Fabian Mirtschin musstenihre kleinen Patzer aus ihrer Fußtechnik-runde durch die Akrobatik ausmerzen undschafften dies durch sichere Salti undschnelle Wickelfiguren. Sie kämpften sichschließlich auf den fünften Platz vor.

Jana Steinwerth

The power of dance1. Qualifikationsturnier zur DM

Die Jazzy Jumps des JDCC 99 haben sich auf der JMD Regional-meisterschaft Jugend Nord in Schöningen mit ihrem vierten Platzfür die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft am 19. Juni inDresden qualifiziert. Foto: Christian Fünfgeld

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Sachsen

Zwischen dem Publikumstanz zeigtenzunächst vier blau-gelbe Nachwuchspaarelateinamerikanische Tänze. Ein besondererAct war der Auftritt von Aischa Khader-Lindholz, die im vergangenen Jahr vomTurniertanz zum Jazz- und Modern DanceSolo wechselte und mit gefühlvoll vorge-tragenem Contemporary das Publikum zubegeistern wusste. Der absolute Höhe-punkt war jedoch das mehrfache Welt-,Europa- und Deutscher Meisterpaar SteffenZoglauer/Sandra Koperski aus Berlin. Be-reits bei ihrer ersten Kür „The Artist“ begeis-terten sie die Ballgäste. Mit ihrer Michael-Jackson-Performance „This is it“ hielt es die400 Gäste der Veranstaltung nicht mehr aufihren Plätzen: Standing Ovations so lange,bis zwei Zugaben „erzwungen“ waren.

Bis spät nach Mitternacht nutzte dastanzbegeisterte Publikum das 216 m2 gro-ße Tanzparkett der Muldentalhalle. Eindeu-tige Meinung der Gäste: Die Veranstaltungwar Spitze. Apropos Spitze: Zu dieser ge-hörten auch die Nachwuchspaare des TCBlau-Gelb Grimma, welche bei der vorge-schalteten Tagesveranstaltung in den Stan-dard- und Lateinturnieren der Junioren II C,Junioren II B und der Jugend C sehr erfolg-reich waren. Alexander Kunze/Elisabeth Re-mane holten den Sieg in der Junioren II C-Standard. Es folgten für das Paar ein zweiterPlatz sowohl in der Junioren II C als auch inder Jugend C-Latein.

Über den Turniersieg Jugend C-Stan-dard freuten sich Florian Saarow/Kim Isa-bell Zaulich sowie über Platz drei im Latein-turnier. Komplettiert wurde der GrimmaerErfolg mit dem zweiten Platz in Standardund dem vierten Platz in Latein bei den Ju-nioren II C für Alexander Scheffler/StellaKoch. Wieder gelang es den Organisatorendes TC Blau-Gelb Grimma mit der Unter-stützung vieler Sponsoren, eine hervorra-gende Ballveranstaltung mit tänzerischenSpitzenleistungen und viel Publikumstanzauszurichten.

H. Metzker

Zum 14. Mal in Folge veranstaltete derTC Blau-Gelb Grimma am letzten April-samstag seine große Tanzgala.

Dieser außergewöhnliche tanzsportli-che Event nimmt seit vielen Jahren einenfesten Platz im sportlich-kulturellen Ge-schehen der Stadt ein. Mittlerweile hat dergute Ruf der traditionellen Veranstaltungein tanzbegeistertes Publikum über dieGrenzen Grimmas und des LandkreisesLeipzig erreicht.

Gäste aus Dresden, Magdeburg, Halleund Leipzig füllten die ausverkaufte Mul-dentalhalle. Gern hatte der Landrat desLandkreises Leipzig, Henry Graichen, dieSchirmherrschaft übernommen. Die Ball-gäste erlebten in den sechs Stunden desAbends ein hochklassiges, abwechslungs-reiches Programm, dargeboten von Tur-nierpaaren, die national und internationalsehr erfolgreich sind. Bevor die Akteure desEinladungsturniers Standard der A- und S-Klasse in ihren Wettbewerb starteten, eröff-neten traditionsgemäß die jüngsten Mit-glieder des Vereins, die erfolgreiche Grup-pe „eyecatcher“, mit einer Breakdance-Dar-bietung die Ballveranstaltung.

Neun Paare, darunter auch einige, diezu den Top Ten der deutschen Rangliste

Standard zählen, stellten sich dem Publi-kum mit einem Tango vor. Einen besonde-ren Applaus gab es bei der Vorstellung vonAnatoliy Novoselov/Tasja Schulz-Novose-lov, die für den Schwarz-Weiß-Club Pforz-heim an den Start gingen. Die LeipzigerVolkszeitung nannte das Paar „halbe Lokal-matadoren“, da Tasja, die aus der Nähe vonGrimma stammt, ihre tänzerische Laufbahnmit vier Jahren bei Blau-Gelb begann undbis zur Junioren I B viele Erfolge, natürlichfür sich und den Verein ertanzte.

In der Vorrunde und dem anschließen-dem Finale entbrannte ein auf höchstemtänzerischem Niveau ausgetragener Wett-kampf zwischen Anatoliy Novoselov/TasjaSchulz-Novoselov und den Braunschwei-gern Daniel Radu/Anne Weber sowie Ale-xander Stendel/Louisa Dudek Hernandez.Die fünf Juroren trafen im Rahmen der of-fenen Wertungen für die genannten Paareein eindeutiges Votum. Mit allen erstenPlätzen ging der Sieg an Anatoliy und Tasja.Den zweiten Platz ertanzten sich Danielund Anne, gefolgt von Alexander und Loui-sa.

Spitzenpaare undaufstrebender Nachwuchs

Steffen Zoglauer und Sandra Koperskibegeitern mit ihren Küren

Die halben Lokalmatadoren AnatoliyNovoselov und Tasja Schulz-Novose-lov. Beide Fotos: Horst Dieter Koch

Tanzgala in Grimma

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Sachsen

„Die Kletterspinne war das Beste – unddie Salsa mit uns allen“, sagt die achtjährigeRosalie über das Trainingslager des Tanz-club Grün-Gold Görlitz. Rosalie und ihrTanzpartner Louis (11) sind die jüngstenTeilnehmer am Wochenende vom 29. Aprilbis zum 1. Mai im KiEZ in Sebnitz.

An das Jahr, in dem das letzte Trai-ningslager stattgefunden hat, erinnert sichder Vereinsvorsitzende Falko Schiller nichtmehr: „Das war eindeutig vor der Wende.“Zum Reden und besser Kennenlernenbleibt beim normalen Gruppentraining un-ter der Woche meist zu wenig Zeit. Zu kost-bar sind die Trainingszeiten. Falko Schillerist der Schatzmeisterin des Vereins, EllenSchubert, besonders dankbar, dass sie die-ses Wochenende „geplant hat, die Blätter inder Hand behielt und der eigentliche Mo-tor war“.

Zwar sportlich, aber mit Kegeln be-gann das Treffen am Freitagabend und dieknapp 40 erwachsenen Teilnehmer feiertenmit einem Glas Sekt die Erfolge vom Vor-wochenende: In Mühlhausen (Thüringen)gewannen Raphael Schmidt/Claudia Starkezwei Turniere in der C-Klasse, bei zwei wei-teren belegten sie den zweiten Platz. Olafund Beate Schmidt ertanzten den fünftenPlatz in der A-Klasse.

Der Samstag wurde von den Turnier-paaren zu intensivem Training bei JennyMüller und Jonatan Rodriguez Perez ge-nutzt, natürlich mit Blick auf wichtige be-vorstehende Wettkämpfe – vor allem dasHeimturnier im Görlitzerder Wichernhausam 21. Mai. Gleichzeitig studierten die Brei-tensportpaare eine neue Standardformati-on unter Anleitung von Ingrid und DetlefZerbe ein.

Zum Abend wurde der Platz auf demParkett noch einmal eng, denn niemandwollte die Salsa Rueda verpassen. DieseTrainingseinheit war gleichzeitig eine Lek-tion Überlebenswortschatz Spanisch fürTänzer. Jonatan, der aus Katalonienstammt, kommandierte das "Rad" (Rueda)natürlich auf Spanisch: Bei "¡Arriba!" – ei-gentlich "bergauf" tanzt man vorwärts, bei

"¡Abajo!" ("bergab") – zurück. Da kann mansich auf halbwegs ebener Tanzfläche schonmal vertun, was von Jonatan mit einer sehrinternationalen Geste in Bezug auf die Oh-ren quittiert wurde. Die Mitte - "¡Al Medio!"– zu finden, gelang dagegen recht sicher.Einfach zu merken auch: Bei "¡Da – Me!"("gib mir") tanzt der Herr mit der nächstenDame. Zur beliebtesten Vokabel des

Abends avancierte die Kakerlake: Die ima-ginären Schädlinge wurden auf "¡Mata Cu-caracha!" zu Dutzenden erschlagen.

Ab 20:31 Uhr – so stand es im Pro-gramm – brannte das Walpurgisnacht-Feu-er. Das Wochenende war noch nicht zuEnde, aber man zog bereits positive Bilanz.Das Trainerpaar Jenny und Jonatan, die amAbend noch nach Augsburg fahren muss-ten, empfiehlt ein solches Lager ein biszwei Mal im Jahr: „Wir wollen die Paare för-dern und fordern“, sagen sie und: „Es hatuns Spaß gemacht!“. Damit sind sie nicht al-lein. Jutta Holz, die an DienstagabendenPaare trainiert, sieht den Zusammenhalt imClub durch diese Gemeinschaftsaktion ver-bessert und ist von diesem „hochwertigenTraining, mit Detailerarbeitung“ begeistert.Ingrid und Detlef Zerbe sehen, dass sich „je-der bemüht hat und zum Gelingen beige-

tragen hat, in einer super Atmosphäre, ineinem Objekt, das perfekt geeignet ist. Al-les war gut organisiert“, sagen sie. Anitaund Jürgen Schynol heben neben dem „gu-ten Gemeinschaftsgefühl, die "professio-nelle Anleitung durch alle Trainer“ hervor.Ingrid Hahn sagt: „Ich habe zum ersten Maldas Führen und Geführt werden bei latein-amerikanischen Tänzen richtig kapiert.“ Ihr

Mann Herbert ergänzt: „Ellen Schubertmuss besonders positiv erwähnt werden.“Ohne sie hätte es dieses Trainingslagernicht oder nicht so gegeben. Kriemhild und

Andreas Barth kommen jede Wochevon Königsbrück zum Training nach Görlitz.„Unsere Erwartungen sind übertroffen wor-den. Wir sind seit etwa einem Jahr im Club.Wir sind freundlich aufgenommen wordenund hatten nun Zeit zum besseren Kennen-lernen.“ Petra und Holger Schierz hattenSpaß beim „Führen und Folgen – und ander richtigen Stelle Druck aufzubauen. Al-les war gut“, sagen sie.

Nach weiterem Formationstrainingund freiem Training am Sonntag fuhren dieTänzer müde, aber glücklicher und fitter alssie gekommen waren nach Hause.

Tanzclub Grün-Gold Görlitz

Die versammelten Teil-nehmer des Trainingsla-gers, Trainerpaar vorne.Foto: Michael Schubert

Arriba, Abajo, Al MedioGörlitz trainiert spanisch

Trainingslager in Görlitz

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Sachsen

bepark noch Konkurrenz in der eigenenStadt erfahren. Die Ausrichter freuten sichdaher besonders über alle Paare, die sichfür das nicht-kommerzielle Angebot imRahmen der ODM entschieden hatten.

Im Turnier der Breitensportler am Vor-mittag sorgte aus der zahlenmäßig großenBreitensportgruppe des TSC Casino Dres-den das Paar Marcel Hecker/Sandra Schus-ter für den Gastgebersieg. Bemerkenswert,dass das Paar Michael Rast/Kornelia Geißlervom Gastgeber nach ihrem vierten Platz imBreitensportwettbewerb den Schritt zumTurniertanzsport im Discofox in die Sich-tungsrunde der ODM wagten. Danach ginges für beide im ersten Turnier bereits in derHauptgruppe II A weiter, wo sie mit demdreifach geteilten siebten Platz nur knappden Einzug in die Endrunde verpassten.

Ähnlich knapp ging es in der Haupt-gruppe B zu, wo ebenfalls ein dreifach ge-teilter siebter Platz in den Ergebnislisten zu

finden ist. Dabei ist bemerkenswert, dassdie Wertungsrichter durch das gesamteTurnier grundsätzlich Einigkeit bei der Be-urteilung der tänzerischen Darbietungenzeigten, sowohl in den schnellen und lang-samen Titeln als auch in den in der Start-klasse S zusätzlich gezeigten Küren.

Sportlich-geografisch ist der Blick imDiscofox gen Westen zu richten. Fünf dersieben Turniersiege verlassen Ostdeutsch-land und gehen nach Hildesheim an NilsRichter/Nadja Kapitza in der HauptgruppeS, nach Hamburg an Felix Bursian/AnnikaWestedt in der Hauptgruppe A sowie an Ju-lian Schulz/Judith Altenkamp in der Haupt-gruppe B, nach Bietigheim-Bissingen anMarkus Hafen/Sandra Rebmann in derHauptgruppe II A und nach Seeheim-Ju-genheim an Rolf Brahm-Vogelsanger/Astrid Reimuth in Senioren S. Ein Sieg gehtnach Sachsen-Anhalt an Alexander Busch/Jette Schimmel in der Hauptgruppe II Sund der Sieg bei den Senioren A verbleibtin Sachsen bei Gunter Nicolaus/ManuelaRöhmeier.

„Ostdeutscher Meister im Discofox2016“ sind zum achten Mal in Folge Alexan-der Busch/Jette Schimmel vom TCSchwarz-Silber Halle als bestplaziertes ost-deutsches Paar und dies gleich doppelt: ImTurnier der Hauptgruppe S mussten sie sichnoch den amtierenden EuropameisternNils Richter/Nadja Kapitza von der ADTVTanzschule Bodscheller im langsamen undschnellen Titel geschlagen geben, gewan-nen aber die Kür mit ihrer Interpretationdes Dschungelbuchs – wie immer beson-ders originell und liebevoll in Szene gesetzt–den ersten Titel. Den zweiten Meistertitelholte sich das hallesche Paar in überlege-ner Manier in der Hauptgruppe II S.

Ostdeutscher Meister im Discofox 2016in der Senioren S-Klasse sind Thomas Rie-we/Ines Riewe vom gastgebenden TSC Ca-sino Dresden. Am Abend endete ein schö-nes Turnier mit zufriedenen Sportlern, Offi-ziellen und Ausrichtern.

Frank Heltzig/Sven Teinze

Discofox in DresdenTAF Ostdeutsche Meisterschaft 2016

Siegerehrung der Hauptgruppe S und Hauptgruppe II S (Foto: K.-H. Schimmel)

Am 21. Mai gastierte die TAF Ostdeut-sche Meisterschaft Discofox (ODM) erneutin Dresden. Zum größten Discofoxturnierim Osten Deutschlands hatte der TSC Casi-no Dresden in sein Clubheim „über die Dä-cher Löbtaus“ eingeladen. Passend zur Ver-anstaltung herrschte bestes Wettkampf-wetter.

Zu ihrem fünften Geburtstag in derDresdner Ausrichtungsstätte wurde derODM ein weiterer Titel geschenkt: DurchEinführung der Seniorenklasse S konnte2016 der „Ostdeutsche Meister im Disco-fox“ nun drei Mal vergeben werden.

Nach dem Teilnehmerrekord im ver-gangenen Jahr war das Turnier deutlichkleiner und familiärer geworden. Insge-samt waren 43 Startmeldungen für die sie-ben TAF-Turniere eingegangen. Der Brei-tensportwettbewerb am Vormittag hatteunglücklicherweise mit der gleichzeitigstattfindenden Dance Competition im El-

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Sachsen-Anhalt

Im letzten Tanzjournal haben wir unterder Überschrift „Neuer Wind im Präsidium“das neueste Mitglied des LTVSA-Präsidium,Lehrwartin Birgit Schulnies, vorgestellt.Dieses Interview sollte der Beginn für einekleine Serie sein, in der sich die Ehrenamt-lichen im LTVSA-Präsidium näher vorstel-len. In dieser Ausgabe stellt sich Breiten-sportwartin Dr. Christel Schimmel den Fra-gen des Interviews.

1. Seit wann arbeitest Du im LTVSA-Präsidium mit und wie bist Du zu die-sem Ehrenamt gekommen?

Ende 2009 übernahm ich die Funktionder Beauftragten für Senioren-Breitensportim LTV und am 9. März 2013 wurde ich alsBreitensportwartin unseres LTV gewähltund damit Mitglied des Präsidiums. Die Be-auftragtenfunktion ergab sich vor allemaus meiner Mitarbeit in der AG Senioren-sport des LSB Sachsen-Anhalt, meiner Lehr-tätigkeit bei der ÜL-Ausbildung des LSBund der Mitwirkung beim 1. Seniorensport-festival des LSB 2009. Da ich schon seit Jah-ren die wachsende Bedeutung des Breiten-sports für den Tanzsport und nicht zuletztfür die Mitgliederzahlen in unseren Verei-nen erkannte, stellte ich mich 2013 zurWahl.

2. Du bist in Deinem Heimatverein,dem TC Schwarz-Silber Halle, Lehr-wartin und hast neben dem Breiten-sport sehr viel mit dem Turniertanz-sport zu tun. Was reizt Dich an DeinerArbeit als Breitensportwartin imTVSA?

Um es vorweg zu nehmen – ich liebeden Turniertanzsport und arbeite sehr ger-ne als Trainerin in den Disziplinen Standardund Latein, vor allem in Bezug auf den aufGrundregeln basierenden sportlichen undrhythmischen Charakter unseres Tanz-sports. Aber Tanzen ist noch mehr! Und ge-rade im Freizeit- und Breitensport hat mandie Möglichkeit, Tanzen in all seinen ver-schiedenen Stilen, Rhythmen und Kulturen

kennenzulernen und auszuprobieren. Au-ßerdem hat man damit als Verein die Mög-lichkeit, ein breiteres tanzinteressiertes Pu-blikum anzusprechen und neue Mitgliederzu gewinnen. Selbst Jugendliche sind heu-te mehr für moderne Freizeittänze wieStreetdance, Hip-Hop, Showdance usw. zubegeistern. Allerdings setzt das voraus,dass man im Verein dafür qualifizierteÜbungsleiter und Trainer hat, denn „YouTu-be“ alleine ersetzt keine qualifizierte Aus-bildung. Deshalb begrüße ich die im Januar2016 eingeführte modulare Trainer-C-Brei-tensportausbildung.

3. Was ist Deiner Meinung nach füreine gute „Breitensportkultur“, sei esauf Vereins- oder auf Landesebenewichtig?

Breitensport ist ein Begriff unsererSportorganisation, des DOSB. Besser trifftes manchmal, wenn man Freizeitsport sagt.Ich glaube, zum Breiten- oder Freizeitsportgehört Geselligkeit, gehören gemeinsameErlebnisse im Tanzen und im Verein. DieBreitensportler sind oftmals die „Fans“ derTurniertanzsportler, d. h. sie schaffen mit ih-rem Engagement sehr oft die Rahmenbe-dingungen für Wettkampfsport im Verein,z. B. wenn der Verein bundesoffene Tanz-turniere durchführt. Breitensportler sind oftund gerne bereit, für die Mitgliederwer-

bung für ihren Verein bei kommunalen Hö-hepunkten mitzuwirken. Aber oftmals istder Breitensport der Einstieg in den Tur-niertanzsport. Über Tanzen in Formationen,über das Wahrnehmen von zusätzlichenAngeboten wie Workshops, Trainingslagerusw. hat schon mancher Breitensportlerden Weg zum aktiven Tanzsportler gefun-den. Um diese Gesamtheit der Möglichkei-ten allen zugängig zu machen, bemühe ichmich in meiner Funktion auf Landesebene,zentrale Veranstaltungen für den Breiten-sport anzubieten.

4. Welche Breitensportaktivitätensind im LTVSA konkret geplant undüber welche Aktivitäten/Veranstal-tungen für die Zukunft denkst Dunach?

2013 haben wir den „Tanztag Sachsen-Anhalt“ ins Leben gerufen, der jährlich ein-mal an verschiedenen Orten stattfindet.Ziel ist es, in einem Workshop Freizeittänzeanzubieten, die üblicherweise nicht regel-mäßig auf dem Trainingsprogramm in denVereinen stehen. So widmeten sich die ver-gangenen Workshops, die in Magdeburgund in Halle stattfanden, den Tänzen Disco-fox, Lindy Hop und West Coast Swing. Am5. November dieses Jahres führen wir nun-mehr schon den vierten Tanztag Sachsen-Anhalt durch, dieses Mal beim 1. TSC Wer-nigerode und wir haben Salsa und LineDance auf dem Programm stehen.

Bereits 2015 hatte ich in unserem Lan-desverband angeregt, einmal ein Breiten-sport-Formationstreffen durchzuführen. Ei-gene Erfahrungen bei ähnlich gelagertenVeranstaltungen in anderen Landesverbän-den und das Wissen darüber, dass in vielenVereinen mit den Breitensportlern kleineFormationen ganz unterschiedlicher Artgetanzt werden, ließen die Idee bei mir ent-stehen. Allerdings gelang es mir vorigesJahr noch nicht, die Vereine zu überzeugen,sich damit einmal untereinander zu präsen-tieren. Bei der Jahreshauptversammlungwurde ich jedoch von verschiedenen Verei-nen darin bestärkt, an dieser Idee dranzu-

Fünf Fragen an Dr. Christel SchimmelBreitensportwartin des LTVSA

Engagement im Verein und im Lan-desverband: Dr. Christel Schimmel.Foto: privat

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Sachsen-Anhalt

…so die Feststellung von ChristophKies beim Workshop des LTV Sachsen-An-halt zur Charakteristik des Tangos.

Der Landestanzsportverband lud seineKaderpaare sowie hochklassige Senioren-paare zum „Landesworkshop Standard“ ein.Als Trainer engagierte das Präsidium Chris-toph Kies, Trainer A in Standard und Lateinund mehrmaligen Weltmeister über ZehnTänze. Veranstaltungsort war die Vereins-und Trainingsstätte des Tanzclub Schwarz-Silber Halle. Es war der erste vom Landes-tanzsportverband zusätzlich zum Kader-training organisierte Workshop. Ziel war es,den Kaderpaaren die Möglichkeit zu ge-ben, einen ihnen bisher fremden Trainerkennenzulernen und neue Impulse für daseigene Tanzen mit nach Hause zu nehmen.

Das Wochenende 21./22. Mai war fürdie Junioren und Jugendpaare bestens zurTeilnahme geeignet. In der Region fandkein Turnier statt und das Wochenende lagnicht in den Schulferien. So folgten amSamstag sieben von acht Paaren des Nach-wuchskaders bei schönstem Wetter derEinladung nach Halle. Keines der jungenPaare hatte zuvor bei Christoph Kies trai-niert und so waren alle gespannt, was sie

erwartet. Christoph konzentrierte sich aufdie Grundlagen des Langsamen und Wie-ner Walzers und des Tangos. Neben „klassi-schen“ Themen wie Tanzhaltung und Kör-peraufbau, die sicher in jedem Training Er-wähnung finden, ging Christoph auch aufDrehgrade ein. Warum sind diese so? Undwarum ist es so wichtig, die Drehgrade zubeachten? Anhand der Grundlagenfolgenerklärte Christoph Technik und Bewe-gungsabläufe.

Das Feedback der Paare viel durchwegpositiv aus. Sie konnten Christoph gut fol-gen und verstanden, worauf er hinauswoll-te: „Er hat das echt gut erklärt.“ Christophnahm sich die Zeit, auf alle Paare individuelleinzugehen und jedem wichtige Hinweisezu geben. Das kam bei den jungen Paarengut an.

Am Sonntag hatten die Paare desHauptkaders die Möglichkeit, ChristophKies kennenlernen. Da ein Großteil desHauptkaders verhindert war, war man froh,die Seniorenpaare eingeladen zu haben.Sechs Paare standen ab 10:00 Uhr auf derFläche und widmeten sich nach einer kur-zen tänzerischen Erwärmung dem Tango.Es wurde fleißig am Bewegungsablauf die-

ses doch so anderen Standardtanzes ge-feilt. Christoph erklärte, wie man die Cha-rakteristik des Tangos am besten auf dieFläche bringt und wie nicht (s. Überschrift).Er gab wertvolle Hinweise, wie man verhin-dert, dass der temperamentvolle Standard-tanz in der Ausführung Ähnlichkeit mit denSchwungtänzen bekommt. Nach drei Stun-den Feilens an den Grundlagen galt es imHauptkader, die „Basics“ in die Figuren zuübertragen. Dass sich Christoph dafür Zeitnahm, gefiel den Teilnehmern, das Übertra-gen der Technik auf anspruchsvolle Figurenist ein schwieriger Schritt für jeden Tänzer.

Am Ende des Workshoptages warenPaare und Trainer ausgepowert. Das lagnicht zuletzt an den sommerlichen Tempe-raturen, die zum ersten Mal in diesem Jahrin Halle die 30°-Marke erreichten. Fazit desersten Landesworkshops von den Paaren:Es war ein super Training und alle würdenwieder an einem Landesworkshop teilneh-men. Fazit des Trainers: Es hat sehr vielSpaß gemacht, mit so motivierten und kon-zentrierten Paaren zu arbeiten. Der Landes-verband freut sich über das Feedback undarbeitet schon an weiteren Ideen.

Jette Schimmel

Meistens hilft es nicht,einfach nur böse zu gucken

bleiben und einen neuen Termin vorzu-schlagen. Ja – wie heißt es so schön „GutDing will Weile haben!“

5. Du hast den Tanzsport nun schonvon so ziemlich allen Seiten gesehen:als Tänzerin, Trainerin, Wertungsrich-terin und Vorstandsmitglied im Ver-ein und im Landesverband. Wennman ein Thema so tief durchdringt,was kann einen an diesem Sportdann noch begeistern?

Erstens ist es die tägliche Arbeit mitden Paaren im Verein. Es macht mir sehrviel Spaß und Freude, den Paaren das Tan-zen insbesondere unter dem sportlichenund musikalischen Aspekt beizubringenund ihre Fähigkeit, Musik in Bewegung um-zusetzen, ständig weiterzuentwickeln.

Zweitens fasziniert mich, mit welcherPerfektion und hohen technischen Qualitätdie Top-Paare den Tanzsport zur Kunst er-heben. Diese Paare tanzen zu sehen, ist im-mer wieder ein Augenschmaus.

Drittens begeistert mich immer wiederdie Vielfalt des Tanzsports mit all seinenRichtungen und Disziplinen. Natürlich inte-ressiert mich aus meiner Entwicklung he-raus vor allem das Paartanzen. Hier gibt esneben Standard und Latein noch so vielmehr zu entdecken.

Vielen Dank für Deine Antworten undnoch viel Freude im und mit dem Tan-zen.

Das Interview führte Jette Schimmel.„Neben Standard und Latein gibt es so viel mehr zu entde-cken.“ Dr. Christel Schimmel beim Werten des BSW zur TAFOstdeutschen Discofox-Meisterschaft. Foto: privat

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Zum ersten Mal durfte das Junioren-I-Paar Julius Schade/Charlotte Bauer (TKSchwarz-Gold Altenburg) am 43. Hessen-tanzt-Wochenende auf einer der acht Flä-chen in der Frankfurter Eissporthalle tan-zen. Erstmals wurde das Traditionsturnieran einem Freitag eröffnet.

Die Nutzung der Fabriksporthallekonnte aufgrund der Unterbringung vonFlüchtlingen nicht gewährt werden. Daherwurden alle Turniere in der Eissporthalleausgetragen. Der durch den Feiertrag amDonnerstag entstandene „Brückentag“konnte für die Austragung der Turniere op-timal genutzt werden.

Vier Turniere hatten sich Julius Scha-de/Charlotte Bauer für diesen Freitag vor-genommen. Ein ganz schönes Pensum fürdie Neulinge auf diesem Turnier. Sie warensich offensichtlich ihrer Stärken nicht be-wusst, und wussten nicht, wohin die tänze-rische Reise an diesem Freitag gehen soll-te.

Sehr beeindruckt vom Flair in der Halleund hochmotiviert bereiteten sie sich amFlächenrand auf ihre Turniere vor. Die Run-

den Turnieren von „Hessen tanzt“, müssendie beiden noch etwas Erfahrung sam-meln.

Hoch anzurechnen ist dem Paar, dasssie als Neulinge tatsächlich alle vier Turnie-re ohne des Anzeichens von Schwäche bisin die späten Abendstunden gemeisterthaben. In der Junioren II D-Standard er-reichten sie den 16. Platz, im Turnier der Ju-nioren II D-Latein den 17. Platz von 32 Paa-ren und in der Startklasse der Junioren IStandard immerhin den achten Platz von16 Paaren. Es ist schon eine sehr lange Zeither, dass der TK Schwarz-Gold Altenburgein solches „Durchstarterpaar“ am Start ei-nes Großturnieres hatte.

In den Standardtänzen wurde das Bun-desland Thüringen auf der insgesamt 1800m2 großen Tanzfläche von Brit-Gerald Klin-genfeld/Christine Blickensdorf und Benja-min Fener/Lisa Eberhard (TC Kristall Jena),Michael Möller/Lucia Cornejova (TSV Grün-Gold Erfurt) und Thomas Leinhäupl/IngridGreck vertreten (Rennsteigperlen Masser-berg). Die Lateinpaare stellten der TSZ Geramit Fabian Hirsch/Annabell Knape undFranz-Elias Gülland/Amelie Renner sowieder TC Kristall Jena mit Artem Mirgorod-sky/Kathrin Weber. Letztere konnten ihr Er-gebnis vom Blauen Band (1. Platz D-Latein)bestätigen. Sie nahmen den begehrtenWimpel mit dem dritten Platz nach Hause.

Sylvia Schlossus

denauslosung wurde sofort gesichtet undim Kopf gespeichert. Sehr vorbildlich! Man-che ältere Paare und welche von höherenStartklassen sind nicht in der Lage, zur aus-gelosten Gruppe auf der Fläche zu erschei-nen oder tanzen gar in einer falschen Grup-pe. Recht aufgeregt tanzten die beiden ih-ren ersten Cha-Cha-Cha auf großem Par-kett. Souverän konnten sie die Vorrundeüberstehen und erhielten 13 von 15 mög-lichen Kreuzen. So aufregend – und dasnicht nur für die Tänzer, sondern auch fürdie mitgereisten Eltern und den betreuen-den Sportwart des TTSV, Christian Simon,die Vorrunde begonnen hatte, endete die-ses Turnier mit einem fehlenden Kreuz zumErreichen den Finales. Sie wurden An-schlusspaar zum Finale mit dem siebtenPlatz.

Im folgendem Turnier der Junioren IID-Standard wollten Julius und Charlotte eswissen. Das Treppchen müsste doch er-reichbar sein. Sie wurden jedoch eines bes-seren belehrt. Nicht dass dieses Turnierschlecht verlief, jedoch für einen Trepp-chenplatz und das ersehnte „Langband“ in

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Thüringen

Kleine Füße ganz groß

Thüringer Paare bei Hessen tanzt

Julius Schade/Charlotte Bauer starte-ten in Latein…

Artem Mirgorodsky/Kathrin Weber.

und Standard. Alle Fotos: Schlossus

Franz-Elias Gülland/Amelie Renner.

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Vom 22. bis 24. April fand in Mühlhau-sen das traditionelle Tanzsportwochenen-de der Hauptgruppen- und Seniorenpaarestatt. Gleichzeitig war diese Veranstaltungdie zweite Station der erstmalig stattfin-denden Thüringen Trophy für Senioren II/IIIder Klassen B bis S und der Rahmen einerReihe von Landesmeisterschaften in denStandardtänzen.

Fand das bei Tänzern und Publikumbeliebte Turnier in den letzten Jahren stetsam Veranstaltungsort „Schützenberg“ statt,wurden die Organisatoren der TSG HeilbadHeiligenstadt in diesem Jahr vor eine neueHerausforderung gestellt. Auf Grund einerunklaren Pächtersituation mussten neueRäumlichkeiten gefunden werden. Manwollte und konnte dieses traditionsreiche

Turnier wegen des Sponsors und des treu-en Publikums nicht sterben lassen, oder garin eine andere Stadt verlegen. So besannman sich auf die Anfänge der MühlhäuserTurniere und kehrte in die Räumlichkeiten„Am Schwanenteich“ zurück. Ein sehr schö-ner Saal, jedoch mit geringerem Fassungs-vermögen als der „Schützenberg“. Und da-mit fingen die Probleme an.

Das Veranstaltungszentrum befindetsich in kommunaler Trägerschaft und somitunter der Aufsicht des Ordnungsamtes,welches die Veranstaltung zunächst nichtgenehmigen wollte und mit dem um jedenZuschauerplatz gekämpft werden musste.Ein festgelegter Bestuhlungsplan lässt sichauf einer Tanzsportveranstaltung nun malnicht anwenden. Nichtwissend, ob die Ver-

anstaltungnoch in letzterSekunde ab-gesagt wird,begannen dieMitglieder desVereins zweiTage zuvor zu-sammen mitden Caterernden Saal vor-zurichten.

Professio-nelle Licht-und Sound-technik wurdeinstalliert, dieTische liebe-voll gedecktund ein Büh-nenbauunter-nehmen be-auftragt, umauf der Saal-bühne eineweitere zwei-stufige Bühnezu bauen, umalle Gäste mitguter Sicht aufdie Tanzflächezu versorgen.

Der Endabnahme durch das Ordnungsamtund der Feuerwehr – 6 Stunden vor Tur-nierbeginn – wurde entgegengefiebert.Man konnte erkennen, wie dem Veranstal-ter nach Erteilung der Genehmigung einStein vom Herzen fiel.

In buntes Scheinwerferlicht gehülltpräsentierte sich der Saal zum freitäglichenBallabend. Eröffnet wurde mit einem kom-binierten Turnier der Senioren III B-/A-Stan-dard. Das mit einer Verletzung angereistePaar Andreas und Irene Scherf (TC KristallJena) wollte an diesem Abend gar nichtmittanzen, sondern sich für die Landes-meisterschaft am folgenden Tag schonen.Sie ließen sich aber dennoch zum Startüberreden und bereuten es nicht, denn siehatten offenbar nicht so recht an sich ge-glaubt. Als B-Paar konnten sie im Turniersehr gut mithalten und wurden schluss-endlich Zweite. Beide waren mit diesem Er-gebnis überglücklich. Nur der Verletzungtat dieses Turnier nicht gut, sie mussten diefür den folgenden Tag angesetzte Landes-meisterschaft absagen.

Im nachfolgenden Turnier der Senio-ren III S-Standard um den „Großen Preis derVR-Bank“ startete mit Dieter und Elke Mül-ler ebenfalls ein Paar des TC Kristall Jena. Indem aus neun Paaren bestehenden Feld er-reichten sie souverän das Finale und wur-den mit dem dritten Platz belohnt. Nachzahlreichen Publikumstanzrunden wurdeden Ballgästen ein buntes Showprogrammgeboten. Als Abwechslung zu den Stan-dardtänzen bot das Thüringer Junioren II B-Paar, Franz Elias Gülland/Amelie Renner(TSZ Gera), den Zuschauern die fünf latein-amerikanischen Tänze dar. Sichtlich moti-viert, einmal vor großem Publikum imScheinwerferlicht zu stehen, wuchsen sieüber sich hinaus und bekamen viel Ap-plaus. Ein weiterer Höhepunkt war dieShow der Cheerleading-Gruppe „Ilm-An-gels“ aus Ilmenau. Den Zuschauern stockteder Atem als menschliche Pyramiden ge-baut wurden und die Damen akrobatischdurch die Luft flogen. Am Ende gab es ste-hende Ovationen. Das abschließende Tur-nier der Hauptgruppe II A-Standard gewan-

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Thüringen

16. Mühlhäuser

Die Siegermedaillen.

Show der Cheerleading-Gruppe „Ilm-Angels“ aus

Ilmenau

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nen Arndt Philipp/Antonia Schulz (TTC Ol-denburg).

Der Samstag war den Landesmeister-schaften der Senioren Standard vorbehal-ten. Die Serie der offen ausgetragenenMeisterschaften begann mit den SeniorenII D. Thüringen war mit Maik und KatrinRose (TSV Grün-Gold Erfurt) vertreten. Immit den Senioren III D kombinierten Wett-bewerb belegten sie unter sechs Paarenden zweiten Platz, wurden Landesmeisterund stiegen in die C-Klasse auf. Gleich imAnschluss tanzten die Aufsteiger ihr erstesTurnier in der neuen Klasse und erreichtenauf Anhieb das Finale, das sie mit demsechsten Platz beendeten. Als einzige Thü-ringer Vertreter wurden sie auch Landes-meister der Senioren II C.

Im Turnier um die Landesmeisterschaftder Senioren II B hatte der TTSV gleich zweiPaare im großen Starterfeld. Sieger undLandesmeister wurden Ralf und Almut No-ack (TC Kristall Jena), nicht ahnend, dass siean diesem Tag noch Großes erreichen soll-ten. Zweite im Turnier und Vizelandesmeis-ter wurden Andreas und Silke Thiemich(TSC Rennsteigperle Masserberg). Nachzahlreichen offenen Turnieren fand am spä-ten Nachmittag die Vorrunde der Landes-meisterschaft der Senioren II A-Standardstatt. Die sechs Finalpaare freuten sich, alssie gefragt wurden, ihre Endrunde amAbend im Rahmen des Ballturniers auszu-tragen. Mit dabei waren Ralf und Almut No-ack (TC Kristall Jena), die Sieger der B-Klas-se und Jörg und Jacqueline Oberender (TCRennsteigperle Masserberg).

Am Samstagabend war der Saal wieimmer restlos ausverkauft. Der entspre-chende Rahmen für die Königsklassen desTanzsports war gelegt. Gestartet wurde mitdem Finale der Senioren II A. Durch das be-sondere Flair zusätzlich motiviert tanztenalle Paare überdurchschnittlich gut undverdienten sich Szenenapplaus. Mit den Je-naern Ralf und Almut Noack stellte Thürin-gen den verdienten Turniersieger. Die Mas-serberger Jörg und Jacqueline Oberenderwurden Vierte. Somit stand die Reihenfolgeder Landesmeisterschaft fest. Die Sieger

wurden vom Turnierleiter Martin Blankenach dem Start in der Senioren II S gefragt,doch trauten Noacks sich dies noch nichtzu.

Aber zunächst sollten die Senioren derIII S an der Reihe sein. Im neun Paare um-fassenden Feld erreichten Dieter und ElkeMüller (TC Kristall Jena) wieder souverändas Finale und wurden wie am VorabendDritte, und zugleich Thüringer Landesmeis-ter ihrer Klasse. Das Ehepaar Hans und Pe-tra Sieling (TC Fulda) tanzte in seiner eige-nen Liga und gewann klar.

Nun war es endlich Zeit für viele Publi-kumstanzrunden und ein umfangreichesShowprogramm. Wie am Vorabend begeis-terten die „ Ilm-Angels“ mit ihrem Cheerlea-ding-Programm und die Rock’n’Roller vomEisenacher Club Sylvester brachten die Hal-le zum Kochen. Nach so viel standardlasti-gem Tanzen freuten sich die Ballgäste überdie Darbietung aller fünf lateinamerikani-schen Tänze durch verschiedene Nach-wuchspaare des Thüringer Landeskaders.Zu vorgerückter Stunde stand der letzteWettbewerb des Abends an.

In der offenen Landesmeisterschaftder Senioren II Sonderklasse gingen im elfPaare umfassenden Feld gleich drei Paareaus Thüringer Vereinen an den Start. DieHeiligenstädter Gerald und Kerstin Hartung

konnten ihren „Heimvorteil“ nicht nutzenund schieden nach der Vorrunde aus. Mitzwei eigenen Paaren war Thüringen im Fi-nale vertreten. Ihr Glück kaum fassen konn-ten Brit-Gerald Klingenfeld/Christine Bli-ckensdorf (TC Kristall Jena).

Nicht überraschend hingegen war dasErreichen des Finales von Thomas Lein-häupl/Ingrid Greck (TC RennsteigperleMasserberg), gingen sie doch als Favoritenins Turnier. In diesem lieferten sie sich einKopf-an-Kopf-Rennen mit den späterenGewinnern Kim und Silke Bartels (VfLWolfsburg) und wurden Zweite. Den sechs-ten Platz ertanzten sich Brit-Gerald undChristine aus Jena und dürfen sich von nunan Vizelandesmeister nennen. Im An-schluss an dieses Turnier wurde noch bisweit nach Mitternacht das Tanzbein ge-schwungen.

Kurz war die Nacht für die Veranstalterund Wertungsrichter, denn am Sonntag be-gann das Turniergeschehen schon umzehn Uhr. Wenige Stunden später war dieletzte Siegerehrung erfolgt und ein wiedereinmal perfektes TanzsportwochenendeGeschichte. Der neue Saal hat sich bewährt.Bleibt zu hoffen, dass die Entscheidungs-träger der gleichen Meinung sind.

Sylvia Schlossus

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Thüringen

Tanzsportwochenendein neuem Ambiente

Landesmeister der Sen II B Standard: Ralf und Almut Noack (l.) und Vizelandes-meister Andreas und Silke Thiemich mit dem Landessportwart Christian Simon.Alle Foto: Schlossus

LANDESMEISTER-SCHAFTEN

STANDARD, Senioren IID-S und Senioren III S

Senioren II D1. Maik und Katrin Rose,

TSV Grün Gold Erfurt

Senioren II C1. Maik und Katrin Rose,

TSV Grün Gold Erfurt

Senioren II B1. Ralf und Almut Noack,

TC Kristall Jena

2. Andreas und Silke Thiemich,TC Rennsteigperle Masser-berg

Senioren II A1. Ralf und Almut Noack,

TC Kristall Jena

2. Jörg und Jacqueline Oberen-der, TC Rennsteigperle

Senioren II S1. Thomas Leinhäupl/

Ingrid Greck, TC Rennsteig-perle Masserberg

2. Brit-Gerald Klingenfeld/Christine Blickensdorf. TC Kristall Jena

3. Gerald und Kerstin Hartung,TSG Heilbad Heiligenstadt

Senioren III S1. Dieter und Elke Müller,

TC Kristall Jena

Page 16: Tobias Wozniak und Maria Hirnich Tobias Wozniak und Maria Hirnich

Es war eine lange Ballnacht in Masser-berg. Zum Jubiläumsturnier gratuliertenTänzer und Wertungsrichter mit Kerzen,Luftballons, Wurst, Sekt und Wein. Das Rot-käppchen-Turnier hat den Club weit überdie Landesgrenzen bekannt gemacht. An-gefangen hat es vor 20 Jahren ganz be-scheiden.

Es war dämmrig im Saal. Die Musikspielte leise, dann schimmerten Kerzen. DieTänzer der Senioren II S-Standard mar-schierten zu ihrem Turnier ein, allerdings ingemächlichem Schritt, denn sie trugenbrennende Kerzen auf einem Tablett, einenpaillettenbesetzen Tanzschuh und jedeMenge Luftballons mit der Zahl 20.

Einige der Tänzer waren schon vor 20Jahren dabei, als das erste Rotkäppchen-turnier im Parkettsaal der Masserberger Kli-nik ausgetragen wurde. Seitdem halten siedem Club und dem Turnier, welches alljähr-lich eine Woche nach Ostern stattfindet, dieTreue. Zum Turnier- und Vereinsjubiläumhaben sich die Aktiven eine Menge einfal-len lassen. Die Gratulanten warteten mitselbstgemachten Würsten, Wein und einerüberdimensionalen Sektflasche mit demSymbol des Tanzsportclubs, einem Tanz-schuh, auf.

Die Fotografen von Blitznicht hatteneine Collage gefertigt und spielten Video-botschaften befreundeter Tänzer und Ver-

eine ab. Jetzt wissen wir, warum sie alleJahre wieder in den Thüringer Wald kom-men. Gut organisierte Seniorenturniere inden Standard- und Lateintänzen, eine lo-ckere und familiäre Atmosphäre, nette Leu-te und nicht zu vergessen: das gute Essen.

Dass der beschauliche Kurort Masser-berg über die Landesgrenzen hinaus be-kannt und ein Anziehungspunkt für Tänzeraus ganz Deutschland, Österreich und derTschechischen Republik geworden ist, ver-dankt er den ehemaligen TurniertänzernAnnette und Jörg-Peter Sommer.

Den beiden wurde damals der Wegzum Training nach Jena zu weit, den siezwei Mal pro Woche zurücklegen mussten,so dass sie sich nach einem Trainingsraumin der näheren Umgebung umsahen. In derMasserberger Kurklinik fanden sie idealeBedingungen. Der große, lichtdurchfluteteParkettsaal war wie geschaffen für denTanzsport. Dort gaben sie – als Dankeschönfür die Trainingsmöglichkeit – jeden Mitt-woch Patienten der Klinik und Kurgästendes Ortes Tanzunterricht.

Das Angebot sprach sich herum, im-mer mehr Einheimische wollten das Tanz-bein schwingen. „Der Gedanke lag nahe, ei-nen Verein zu gründen und ein regelmäßi-ges, qualitativ besseres Training anzubie-

ten“, erzählt Jörg-Peter Sommer. Am 1. Feb-ruar 1996 hoben die Sommers und andereTanzsportbegeisterte den TanzsportclubRennsteigperle Masserberg aus der Taufe.Zwölf Mitglieder zählte der TSC in der ers-ten Stunde, heute sind es über 100, in ers-ter Linie Breitensportler in den SpartenTanz- und Gesundheitssport. Jeden Sonn-tagabend lockt Tanzmusik Schaulustigeund Patienten vor die Glastüren des großenGymnastiksaals. Die Rennsteigperlen tan-zen zu heißen Lateinrhythmen oder gleitenim Wiener-Walzer-Takt übers Parkett. DieAktiven kommen längst nicht mehr nur ausder näheren Umgebung. Selbst Tänzer ausHamburg, Berlin und München halten demClub seit Jahren die Treue.

Zwischenzeitlich war der Verein sogarauf über 300 Mitglieder angewachsen, da-von zwei Drittel Kinder und Jugendliche.Dem TSC war es gelungen, den Tanzsportin die Schulen zu tragen. Durch den Wegfallvieler Schulen in der Region sowie geför-derter hauptamtlicher Übungsleiterstellenkonnten die Rennsteigperlen ihre Angebo-te im Kinder- und Jugendtanzsport aller-dings nicht aufrechterhalten.

Der Verein lebt vom ehrenamtlichenEngagement seiner Mitglieder. Annetteund Jörg-Peter Sommer, der sich auch alsPräsident des Thüringischen Tanzsportver-bands für den Sport einsetzt, stehen nachwie vor jeden Mittwoch und Sonntag imParkettsaal der Klinik, um Kurgäste undTanzsportler zu trainieren. Drei weitere Ver-einsmitglieder absolvieren die Ausbildungzum Trainer C Breitensport.

Seit vier Jahren mischen die Rennsteig-perlen auch erfolgreich im Turniersportmit. Sieben Paare starten für den Masser-berger Tanzsportclub. Die beiden Sonder-klassenpaare tanzen auf internationalemParkett. So waren Falk Zobel/Antje Hallejüngst im Lateinturnier in Blackpool sowieThomas Leinhäupl/Ingrid Greck im WDSF-Standardturnier in Nordhoek/Holland er-folgreich.

Sigrun an der Heiden

tanzjournal 7-1616

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Thüringen

Gastgeber Jörg-Peter Sommer führte gutgelaunt durch die Geburtstagsfeier. Foto: an der Heiden

Die Rennsteigperlen feiern 20. Geburtstag