38
STUDIA BOTANICA HUNGARICA (Antea: Fragmenta Botanica) XX. 1933 p. 9-31 Die ältesten Blütenpflanzen-Sammlungen des Naturwissenschaftlichen Museums in Budapest Von Zs. BUNKE (Eingegangen am 10. Dezember, 1987) Abstract: Numerous valuable herbaria are found in the Hungarian Natural History Museum (BP). Some of them were collected in the 18th century (MY- GIND, CRANTZ, PILLER, LUMNITZER), others at the turn and in the first half of the 19th century (KITAIBEL, WOLNY, SCHOTT-Pater, HOPPE, SAD- LER, ALBACH, FRIVALDSZKY I., HEUFFEL etc. collections). Before com- puterization our common task is to complete the data, to discover hidden val- ues and relevant contemporary connections. "Eine Kräutersammlung vertritt nicht nur die Stelle der Pflanzenabbildungen, ist nicht nur ein jedem Botaniker nothwendiges Bedürfniss, sondern enthält auch die Urkunden, wel- che dem botanischen Geschichtsschreibers zu allen Zeiten die wichtigsten Resultate darbrin- gen. " (DAVID HEINRICH HOPPE von 21. 6. 1819, Archiv d. Regensb. Bot. Ges.; in ILG 1984: 87). Das Schicksal der Sammlungen ist oft verwickelt; sie waren Beschädigungen unterge- worfen, ausgeliehene Exemplare, Gattungen, gar Familien niemals zurückgestattet, Samm- lungen von den grössten Botanikern wurden ins Ausland geschafft, manche zerstreuten sich in den Händen der Erben. Umso wertvoller sind diese, die Übersiedlungen, Weltkriege, An- sichtsveränderungen übergestanden noch heute da sind, als unwiederholbare Dokumente je- ner Zeiten. Auch in menschlicher Relationen bergen sie eigenartige Werte, oft unmessbare Mühen in sich. Bevor die Datenverarbeitung mit Computertechnik stattfinden wird, haben w i r Aufgaben, die älteste Pflanzen mit fehlenden Angaben, noch zur Zeit möglichst zu ergänzen. Bevor einige quantitative Angaben von verschiedenen Herbarien dieser frühen Zeit fol- gen, muss man klarstellen, wie die Angaben zu verstehen sind. Bei grösseren Sammlungen bedeutet in den meisten Fällen die Summe nicht Artenzahl, denn einzelne Arten sind - von verschiedenen Standorten - mit mehreren Exemplaren vertreten. "Exemplare" zu erwähnen ist auch nicht überall exakt, denn Pflanzen von kleiner Gestalt werden oft in mehreren Exem- plaren gesammelt. Drei verschiedene Begriffe können hier angewendet werden. "Herbar- bögen", wenn die Pflanzen auf Papierbögen befestigt sind. (Zu den Zahl der Bögen: « s war ehemals Brauch bei Herbarium Sadlerianum und Haynaldianum, mehrere Exemplare von ver- schiedener Sammlern und Standorten auf einem Bogen befestigten. Das diente zur Verglei- chung und geschah auch aus Sparsamkeitsmassnahmen. Dabei gaben sie acht, dass alle Pflan- zen aus demselben Gebiet, z.B. aus dem Karpaten-Becken, aus Skandinavien usw. stammen). Man kann auch von "Nummern" sprechen, wenn die Kollektion eigentlich numeriert ist. Fer- ner können wir "Sammeleinheiten" verwenden, wenn das Material dieselbe Art von einem Standort, als einmaliges Sammeln zu verstehen ist.

STUDIA BOTANICA HUNGARICA - publication.nhmus.hupublication.nhmus.hu/pdf/Studia/StudiaBotHung_1988_Vol_20_9.pdf · 1840 Katalog verfass (GOMBOCt 1936:278Z JÁVORK, 1957:97)A KITAIBEL

  • Upload
    lyduong

  • View
    213

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

S T U D I A B O T A N I C A H U N G A R I C A (Antea: Fragmenta Botanica)

XX. 1933 p. 9-31

Die ältesten Blütenpflanzen-Sammlungen des Naturwissenschaftlichen Museums in Budapest

Von

Zs. B U N K E (Eingegangen am 10. Dezember, 1987)

A b s t r a c t : Numerous valuable herbar ia are found in the Hungarian Natura l His tory Museum (BP). Some of them were collected in the 18th century (MY-GIND, CRANTZ, P I L L E R , L U M N I T Z E R ) , others at the turn and in the f i r s t half of the 19th century ( K I T A I B E L , WOLNY, SCHOTT-Pater , HOPPE, SAD­LER, A L B A C H , FRIVALDSZKY I . , H E U F F E L etc. col lect ions) . Before com­puterization our common task is to complete the data, to discover hidden v a l ­ues and relevant contemporary connections.

"Eine K r ä u t e r s a m m l u n g v e r t r i t t nicht nur die Stelle der Pflanzenabbildungen, is t nicht nur ein jedem Botaniker nothwendiges B e d ü r f n i s s , sondern en thä l t auch die Urkunden, wel ­che dem botanischen Geschichtsschreibers zu allen Zeiten die wichtigsten Resultate da rb r in ­gen. " (DAVID HEINRICH HOPPE von 21 . 6. 1819, Arch iv d. Regensb. Bot. Ges.; in ILG 1984: 87).

Das Schicksal der Sammlungen i s t oft verwicke l t ; sie waren B e s c h ä d i g u n g e n unterge­worfen, ausgeliehene Exemplare , Gattungen, gar Fami l i en niemals z u r ü c k g e s t a t t e t , Samm­lungen von den g r ö s s t e n Botanikern wurden ins Ausland geschafft, manche zerstreuten sich in den Händen der Erben. Umso wer tvo l l e r sind diese, die Ü b e r s i e d l u n g e n , Wel tkr iege , An­s i c h t s v e r ä n d e r u n g e n ü b e r g e s t a n d e n noch heute da sind, als unwiederholbare Dokumente j e ­ner Zeiten. Auch in menschlicher Relationen bergen sie eigenartige Werte, oft unmessbare Mühen in s ich. Bevor die Datenverarbeitung m i t Computertechnik stattfinden w i r d , haben w i r Aufgaben, die ä l t e s t e Pflanzen mit fehlenden Angaben, noch zur Zeit m ö g l i c h s t zu e r g ä n z e n .

Bevor einige quantitative Angaben von verschiedenen Herbar ien dieser f rühen Zeit fo l ­gen, muss man k la r s t e l l en , wie die Angaben zu verstehen sind. Be i g r ö s s e r e n Sammlungen bedeutet in den meisten F ä l l e n die Summe nicht Ar tenzahl , denn einzelne A r t e n sind - von verschiedenen Standorten - mi t mehreren Exemplaren ve r t r e t en . "Exemplare" zu e r w ä h n e n i s t auch nicht ü b e r a l l exakt, denn Pflanzen von kleiner Gestalt werden oft in mehreren Exem­plaren gesammelt. D r e i verschiedene Begriffe können hier angewendet werden. "Herbar-bögen" , wenn die Pflanzen auf P a p i e r b ö g e n befestigt sind. (Zu den Zahl der Bögen : « s war ehemals Brauch bei H e r b a r i u m Sadlerianum und Haynaldianum, mehrere Exemplare von ver­schiedener Sammlern und Standorten auf einem Bogen befestigten. Das diente zur Ve rg l e i -chung und geschah auch aus Sparsamkeitsmassnahmen. Dabei gaben sie acht, dass alle Pflan­zen aus demselben Gebiet, z . B . aus dem Karpaten-Becken, aus Skandinavien usw. stammen). Man kann auch von " N u m m e r n " sprechen, wenn die Kol lekt ion eigentl ich numer ie r t i s t . Fer­ner können w i r "Sammeleinheiten" verwenden, wenn das M a t e r i a l dieselbe A r t von einem Standort, als einmaliges Sammeln zu verstehen is t .

Es i s t nicht leicht den Anfang der Geschichte der beiden grossen Sammlungen genau zu best immen. Das G r ü n d u n g s j a h r des Ungarischen Nationalmuseums (bzw. seines Vorfahrens) i s t 1802; innerhalb dieses Zeitraumes hat s ich die Natural iensammlung ers t langsam entfal­tet . Die erste grosse Kol l ek t ion , - die ein für a l lemal die fundamentale Pflanzensammlung des Museums bleibt , - i s t das Herbar von P Á L K I T A I B E L (1757-1817). E r hat "gewiss unter allen ungarischen Botanikern für sein Vater land das meiste geleistet. " (KANITZ 1865: 128). Fünf Monaten nach K I T A I B E L s Tod kaufte Palat in JOSEPH den s ä m t l i c h e n wissenschaftlichen Nachlass und schenkte es dem Nationalmuseum. Es wurde von dem Herbar - das mehr als 14.000 Nummern enthäl t und darunter zahlreiche Originalexempiare - i m Jahre 1818 von K I ­T A I B E L s Nachfolger H A B E R L E , und s p ä t e r von HABERLEs Nachfolger SADLER i m Jahre 1840 Katalog verfasst (GOMBOCZ 1936:278, JÁVORKA 1957:97). K I T A I B E L s v o l l s t ä n d i g e s Herbar , also Blütenpf lanzen und Kryptogamen sind gesondert aufbewahrt, in zwei S c h r ä n k e n untergebracht in der ehemaligen Reihenfolge, wie er es selbst gebraucht hatte. In den Jahren 1926- 1936 bearbeitete S. JÁVORKA eingehend k r i t i s c h die Blü tenpf lanzen des H e r b a r i u m K i -taibel ianum (Annis. h i s t . -na t . Mus, natn. hung. ). In der Einlei tung t e i l t JÁVORKA m i t , dass " . . . insgesamt von 68 verschiedenen Botan ikern , G ä r t n e r n und Pflanzenliebhabern finden w i r in K I T A I B E L s Herbar Pflanzen" (1926: 431-435, 1957:97). Die Angaben der Et iket ten wurden aus dem Briefwechsel e r g ä n z t .

Acht Jahre s p ä t e r nach dem H e r b a r i u m Kita ibel ianum gelangte ein - mehr als 2500 A r ­ten enthaltendes, - aber annehmbar etwas ä l t e r e s Her'bar ins Museum, die Sammlung von STEPHANUS LUMNITZER (1747- 1806), Stadtarzt in Pozsony = Presburg = Bra t i s l ava . Es war ein Geschenk von Graf L A M B E R G . Die Sammlung besteht aus zwei verschiedenen Tei len : der eine bildet die Grundlage des von Sammler geschriebenen Werks F l o r a Posoniensis (Lip-siae 1791), und ist um 1780 oder etwas f r ü h e r entstanden (Tafel I . 1). Der andere T e i l , - "her­ba r ium universale" genannt, laut dem handschrif t l ichen Originaikata log (Fol . 85.) - en thä l t Pflanzen von Zeitgenossen, ferner Gartenpflanzen, Exoten m i t und ohne Angaben (BUNKE in msc r . ) . L U M N I T Z E R und sein Landsmann und Freund, ANDREAS WOLNY (1759- 1827) sind i m H e r b a r i u m Kitaibel ianum mi t vielen Pflanzen ver t re ten . Das Herba r ium Woinyanurn be­t r ä g t mehr als 2800 Bögen; es en thä l t A r t e n von den Karpaten, Pest-Buda und besonders von Syrmien (aus dem ehemaligen Comitat Szerem). WOLNY war ein scharfsinniger Beobachter, bei vielen Exemplaren finden w i r die Fragestel lung: nova? Die Etiketten können aus WOLNYs unbearbeiteten Handschriften, ferner aus Lebensbeschreibungen mi t unge fäh ren Zeitangaben e r g ä n z t werden ( z .B . BEREGSZÁSZI NAGY P Á L : Tudós Wolny A n d r á s é l e t é n e k r ö v i d l e í r á -sa, 1828). Es scheint, dass der "sagax naturae scrutator" (WALDSTEIN und K I T A I B E L 1802: X X X I I ) schon f rüher zu botanisieren anfing als K I T A I B E L . Auch WOLNYs Br ie fe tragen zur Interpreta t ion der Sammlung bei . Einen besonderen Wert bedeuten i m Herba r ium Woinyanurn die e igenhänd igen Anmerkungen K I T A I B E L s auf einigen Etiket ten (BUNKE in msc r . ; Tafel 1.2).

Beide Kollektionen wurden in der Zei t SADLERs kata logis ier t ; und die A r b e i t , die E t i ­ketten mi t te l s ro te r Tinte m i t Signatur versehen, wurde begonnen, jedoch nur bei einem k l e i ­nen Bruch te i l des Mater ia ls d u r c h g e f ü h r t . In den Jahren ab 1870 wurde unter der Leitung von VIKTOR JANKA (1837- 1890) ausser dem "klassischen Herbar" K I T A I B E L s " i n einem grossen gemeinsamen Herbar" auch L U M N I T Z E R s und WOLNYs g r ö s s t e n t e i l s anonyme Sammlung ein­gereiht . (Vgl . JANKA 1880: 14). Die Ident i f iz ierung beider Sammlungen wurde mi t te l s der in der Anlage 4. angegebenen Methode d u r c h g e f ü h r t .

Zur Zei t i s t die Inkorporat ion des ehemaligen U n i v e r s i t ä t s h e r b a r s i m Gange. Die Ge­schichte dessen steht i m Zusammenhang mi t der Er r ich tung der medizinischer F a k u l t ä t der ungarischen U n i v e r s i t ä t , und innerhalb dessen mit dem chemisch-botanischen Lehrs tuh l . Dies ereignete sich i m Jahre 1770. Die erste grosse Sammlung, - als eine unerwartete Erb­schaft - t r a f aber ers t nach zwei Jahrzehnten s p ä t e r aus Wien ein. Das Herbar von F R A N -CISCUS MYGIND (1710- 1789), dieses "co l l ec t io revera r a r a et perampla" wurde am 12. Au­gust 1790 von der U n i v e r s i t ä t erhalten (HABERLE 1830:58, GOMBOCZ 1914:40, PRISZTER-BUNKE in mscr . ). MYGIND sammelte zuerst am damaligen ö s t e r r e i c h i s c h e n L i t o r a l , nach­her bei Wien und in i h r e r Umgebung (Tafel I I . 1), und auch am Schneeberg. Bei zahlreichen Pflanzen fehlen jedoch die n ä h e r e Angaben. MYGINDs Name w i r d unter den g r ö s s t e n Zeitge­nossen e r w ä h n t : "Es war dies das goldene Zei ta l ter der Botanik i m Geiste L I N N É ' s , durch

JACQUIN, SCOPOLI, CRANTZ, W U L F E N , MYGIND, H A N K E , HACQUET und Andere ve r ­h e r r l i c h t . " (NEILREICH 1855:31). Diese Sammlung r e p r ä s e n t i e r t in der Tat eine F l o r a Ge­nera l i s : es en thä l t A r t e n z . B . aus England, Lappland, Astrachan, Karibeische Inseln, Peru usw. (Tafel I I . 2, I I I . 1-2, V I . 2). Ar t enzah l war ü b e r 5000 gewesen. Selbst ANTON SCOPOLI (1725- 1788) s c h ä t z t e hoch das Herba r ium Mygindianum als er Informationen erhie l t daraus: "L igus t i cum Peloponesiacum . . . hanc plantam v id i etiam in amplissimo Hor to sicco N o b i l i s s i m i MYGINDI" (Flora ca rn io l i ca - Ed. I I . 1772:205-206). Wenigstens ein T e i l der a u s l ä n d i s c h e n Pflanzen stammt von NICOLAUS JOSEPH JACQUIN (1727- 1817). Etiketten m i t JACQUINs Handschrift wurden nach der Analyse des Textes i den t i f i z i e r t (Tafel I I . 2), auch bei der Sa- pindaceae-Revision von Prof . L . RADLKOFER (München) w i r d eine Anmerkung von i h m in Anbetracht genommen. Zahlreiche Zeitgenossen-Handschriften warten noch auf ihre E r k l ä ­rung.

Das Herba r ium Mygindianum katalogisier te K I T A I B E L , Or ig ina l i m Landesarchiv. B u ­dapest. Weder Katalog noch Etiketten tragen Nummer; eine Signatur " H M " mi t Ble i s t i f t i s t wahrscheinl ich H A B E R L E s Schrift (Tafel I I . 1-2, I I I . 1-2, V I . 2). E r hatte die Absicht ''omnes collectiones separatas, herbar ium R. Univers i ta t i s constituentes, s é r i e alphabetica in c o l -lect ionem unicam fasc icula t im coordinare , ut plantae comparandae in momento inven i r i pos-sint . " (1830:60). Professor HABERLE konnte aber diese E i n i g u n g s t ä t i g k e i t nicht v o l l b r i n ­gen; er schr ieb: "Hicce labor, non exiguus, inceptus quidem, ad finem tarnen perductus non-dum est" (ebendort), sein t ragischer Tod verhinderte ihn daran endgül t ig (GOMBOCZ 1914: 103). In der umfangreichen Mygind-Biographie von L . H O H E N B Ü H E L - H E U F L E R e r w ä h n t der Au to r : "Nach den brief l ichen Mit the i lung des g e g e n w ä r t i g e n Professors der Botanik an der U n i v e r s i t ä t in Pest D r . JURÁNYI i s t das Mygind'sche Herbar zum g r ö s s t e n Theile gut erhalten und den ü b r i g e n Herbar ien der U n i v e r s i t ä t e ingere ih t . " (1870:909).

Diese Sammlung wurde, mi t dem Herbar ium Crantz ianum am Anfang unseres Jahrhun­derts als museales M a t e r i a l , von der U n i v e r s i t ä t dem Nationalmuseum ü b e r g e g e b e n . H E I N ­RICH JOHANN NEPOMUK CRANTZ (1722- 1799) war bedeutender Naturforscher seiner Ze i t , und auch - wie bekannt, - LINNÉ's Gegner. Sein Herbar , das zwischen 1757-1769 entstand, schenkte er seinem S c h ü l e r JACOB JOSEPH W I N T E R L (1739- 1809). E r i s t unter ihnen der einzige, den CRANTZ in seinem Werk S t i rp ivm avs t r i a ca rvm . . . ed. I I . , e r w ä h n t , undzwar an sieben Stellen. Z . B . : "Alysson saxatile . . . P u l c h e r r i m a m hanc omnibus botanicis aus t r ia -cis ignotam et a l i i s mul t i s invisam plantam reper i 1767 in i l l o i t inere , quod cum egregio Botanico Domino W I N T E R L med ic ináé Doctore ins t i tu i in Durrens ta in" , ferner "S i symbr ium s inapis t rum . . . Hanc plantam primus et j a m ante aliquot annos in Aust r iae invenerat D. W I N ­T E R L M . O. v i d i dein in eodem loco, quem mihi in botanisatione Gatterholz monstravi t . " (1769: 16, 52). W I N T E R L wurde s p ä t e r der erste Professor der Chemie und Botanik an der neu err ichte ten ungarischen U n i v e r s i t ä t . Unbekannt is t der Zeitpunkt, wann WINTERL das Herbar ium Crantzianum erh ie l t . Nach WINTERLs Tod kam es in das U n i v e r s i t ä t s h e r bar und HABERLE liess es - wahrscheinl ich i m Jahre 1827 - kata logis ieren: "Catalogus ad hocce herbar ium non prostabat; talem conscr ib i curavi per D. WIERCZBICKI , tempore assisten-tiae eius; continet genera 525., species 1129." (HABERLE 1830:59). Heute besteht es aus mehr als 1840 Bögen ; aus den inneren Proportionen geht he rvor , dass es seinerzeit aber noch zahlreicher gewesen war . Der katalogisiernde PETER WIERZBICKI (1794-1847) war selbst hervorragender Botaniker und als Banat-Forscher bekannt (GOMBOCZ 1936:418-425). Der von W I E R Z B I C K I geschriebene Katalog ist verlorengegangen.

, CRANTZ sammelte in der Umgebung von Wien, am Schneeberg und in den Alpen i m Grenzgebiete zwischen N i e d e r ö s t e r r e i c h und Ste iermark. Sein Herbar e n t h ä l t Typen i m ho­her Zahl (KELLER 1943:95- 128, JÁVORKA 1957: 12; Tafe l I V . 1). Es sind auch zahlreiche Pflanzen von Zeitgenossen zu finden, z . B . von SA VERIO M A N E T T I (1723-1784; Tafel I V . 2) F i renze , GIOVANNI MARSIG L I (1727- 1795) Padova, JOHANN PHILIPP RUE LING (1741-1803) Göt t ingen ; mi t einer A r t i s t auch A D A M CHENOT (1721- 1789) protomedicus T r a n s s y l v a n i á é ver t re ten . Die h ie r befindlichen, von W I N T E R L gesammelten Exemplare , 21 Ar t en , davon 15 Blü tenpf lanzen besitzen für uns einen besonderen Wer t (Tafel V. 1-2). W I N T E R L war es, der "binnen einem Jahrzehnte (1778- 1788) nach und nach die endemischen Pflanzen der so mannigfaltige pannonische F l o r a , etwa 50- 60 Ar ten" entdeckte (PRISZTER 1969:207). Nach WINTERLs Testament hinter l iess er sein Herbar m i t der Cran tz -Kol lek t ion der U n i v e r s i t ä t i n Pest; falls seiner W i t w e - d e r Verdiensten des Verstorbenen und den U m s t ä n d e n g e m ä s s -Rente zugewiesen w i r d . Das Herbar des ersten Entdeckers der ungarischen F l o r a - mi t den

1 1

Worten O T T Ó HERMANS (1873: 7 ) - is t i m Mehrzahl namenlos vergangen. Die Nachlassen-schafts-Aufnahme nach WINTERLs Tode, durch den Professoren K I T A I B E L , SCHUSTER und F A B R I C I , en thä l t vom H e r b a r i u m Win te r l i anum nur missbi l l igende Qual i f ikat ion. (Vgl . HABERLE 1830:58: "He rba r ium hocce non est magni momenti , plantae sunt promiscue sine omni ordine adglutinatae, et permultae a vermibus laesae; et ut p l u r i m u m duplicata tantum s is t i t hocce he rba r ium" ; GOMBOCZ 1914:79). Es wurde auch kein Katalog verfasst , wie dies i m Museum mit der K i t a i b e l - , Lumni t ze r - , Wolny- , A lbach - , sowie an der U n i v e r s i t ä t mi t der M y g i n d - , Crantz- , P i l l e r - und Rochel-Sammlung geschah.

Weder in seiner Entstehung noch in seiner Inkorporat ion i s t das Herbar ium P i l l e r i a - num die ä l t e s t e Kol lek t ion . Nach der kal l igraphierenden Schrift scheint es das ä l t e s t e zu sein (Kalligraphische Schritte sind schwerer in einem Zei ta l te r zu versetzen; eine gewisse A l ­t e r t ü m e l e i i s t nicht f remd davon.) Die P i l l e r - K o l l e k t i o n , die i m ehemaligen U n i v e r s i t ä t s h e r ­bar als "quintum incrementum" untergebracht war , (HABERLE 1830:59) enthäl t mehr als 2400 A r t e n . MATHIAS P I L L E R (1733-1788) war der erste Professor der Naturgeschichte an der neu e r r ich te ten Lehrkanzel der ungarischen U n i v e r s i t ä t , undzwar zuerst an der philoso­phischen, s p ä t e r an der medizinischen F a k u l t ä t . E r besass eine ausserordentl ich grosse Na­tura l iensammlung, von welcher mehrere Kataloge ve r fe r t ig t wurden. I m A r c h i v der E ö t v ö s -L o r á n d - U n i v e r s i t ä t zu Budapest befindet sich z . B . ein Catalogus revis ional is 1809, geführ t von Adjunkt J . K. SCHUSTER. Minera l ien sind von Collect io P i l l e r i ana erhalten, aber die zoologischen Objekte sind zugrunde gegangen, sowie die dreidimensionalen G e g e n s t ä n d e der Pflanzensammlung. Das flachgepresste G e f ä s s p f l a n z e n m a t e r i a l bl ieb in gutem Zustande er­halten (BUNKE 1985).

Es kommen auch einige Bögen i m Budapester B l ü t e n p f l a n z e n h e r b a r vor, die wahrschein l ieh wesentlich ä l t e r sind, als die besprochenen Sammlungen. Es sind vie l le icht Fragmente unbekannter Herbar ien . Z . B . i m Herbar ium Lumni tze r ianum gibt es einige Exemplare mi t a m p h o r e n f ö r m i g e n Etiket ten versehen, wie "Sonchus laevis quartus flore coeruleo" (Vgl . RUPPIUS 1745:205; Tafel V I . 1). Eine a n n ä h e r n d e Al te rsbes t immung erschwert der U m ­stand, dass einige Sammler geneigt sind, althergebrachte Formen zu bewahren; ausserdem ist es auch m ö g l i c h , dass ein Sammler unter bescheidenen p e k u n i ä r e n Umständen s ich mi t der ä l t e r e n L i t e r a t u r begnügen musste auch nach der Erscheinung LLNNÉ's Species planta- ru m (1753),

Bisher die ä l t e s t e n , mi t Jahreszahl versehenen Pflanzen sind i m Herbar ium Mygindia- num zu finden, z . B . eine Glo r iosa (Methonica malabarorum) aus dem Jahre 1749 von dem akademischen botanischen Garten in Leiden; die authentischen Handschrif t is t unbekannt (Ta­fel V I . 2). Fe rne r ein Capparis Breynia (Breynia barbadensis) auf dessen Et iket t der Zei t ­genosse (Kopis t?) als Sammler CATESBY (MARK C. 1680-1749) und die Angaben Jamaica 1715 angeführ t s ind. (SPRENGEL 1818: 203).

I I I .

Diese Sammlungen "beleuchten einander" (vgl . HABERLE in JÁVORKA 1957:94), nicht nur i m nomenklaturischem, ortographischem Sinne, sie verra ten auch i m allgemeinen v i e l vom ehemaligen wissenschaftlichen Leben und p e r s ö n l i c h e n Beziehungen. KÁROLY F L A T T (1853- 1906), Botaniker und Wissenschaftgeschichts-Forscher, der MYGIND s an LINNÉ ge­richtete Br ie fe bekanntmachte ( im Linnean Society in London aufbewahrt), schliesst seine Bearbeitung m i t den Worten: "Grave! nunc he rba r ium Mygindi in magno herbar io un ive r sa l i d is t r ibutum est, quo p r o p r i i momenti pondere pot i ss imum p r iva tu r , valde optandum itaque esset, ut he rba r ium hoc seorsum, prout he rba r ium Linnaei , se rve tur . " (1897:599). F L A T T weist damit auf den bedeutenden Wer tver lus t , dem eine in h i s to r i scher Hinsicht beachtungs­werte Pflanzensammlung nach Ar ten zer te i l t un ter l ieg t . F ü r dieses alte Mate r i a l eine Col ­lectio separata zu e r r i ch ten , i s t andererseits Grundbedingung für eine schonungsvolle Be­wahrung. Wenn man die Pflanzen zu jener Zeit entsprechend p r ä p a r i e r t e , und in den vergan­genen Jahrhunderten die Deponierung und Behandlung s a c h g e m ä s s und sorgfä l t ig war , dann ist i m Zustand der Pflanzen keine V e r ä n d e r u n g , Schädigung wahrnehmbar. Das beweisen auch die ä l t e s t e n Sammlungen in Budapest. Fe rne r is t ein wich t iger Anlass, dieses g le ich-alterige M a t e r i a l in einer SpezialSammlung separat zu bewahren, denn dadurch w i r d eine eingehende Bearbeitung von v i e l e r zeitraubender Mühe befreit .

Zahlreiche Sammler dachten bei der Entwicklung ihres Herbars gar nicht, dass ihre Pflanzen einst in eine öffent l iche Sammlung geraten werden, und d e m g e m ä s s sollen auch die Angaben in a l l g e m e i n v e r s t ä n d l i c h e r F o r m angegeben werden. Eine Col lect io autographica und Col lec t io typographica ist unentbehrl ich für die Identif ikat ion anonymer Et iket ten. Es i s t z w e c k m ä s s i g die Photoaufnahmen auf E i n z e l b l ä t t e r anzubringen, denn so sind sie auch i s o l i e r t und nach Bedarf in f re ier Gruppierung verwendbar. Diese Sammlungen bestehen in Budapest zur Zeit aus 94 Photos; der e r l ä u t e r n d e Text is t in lateinischer Sprache verfasst .

I V .

Die meisten Pflanzen von Zeitgenossen und auch ä l t e r e n Sammlern en thä l t das Herba­r i u m Haynaldianum. LAJOS H A Y N A L D (1816-1891), Erzbischof von Kalocsa, seinem e i f r i ­gen Pflanzensammler Vater , STEPHANUS H A Y N A L D folgend (1773-1854; Tafe l V I I . 2) is t zu einem bedeutenden Botaniker geworden. Das Herba r ium Haynaldianum bestand aus mehr als 100.000 Bögen nebst 30 Fasc ike l unbearbeitetem Mate r i a l und gelang nach seinem Testament (1882) nach seinem Tode ins Besitz des Nationalmuseums (SZUJKÔNÉ LAC ZA 1973:51). E r hatte auch durch Kauf mehrere wer tvol le Kollekt ionen erworben. Von diesen so l l an dieser Stelle jener T e i l des Schott-Herbars, den "Schott-Pater", HEINRICH SCHOTT (1759- 1819) gesammelt hat, herausgehoben werden. (Tafel V I I I . 1-2). Sein Sohn, HEINRICH W I L H E L M SCHOTT (1794-1865) i s t mehr bekannt, als sein Vater (RIEDL 1965, SZUJKÓ- LAC ZA 1975), besonders durch seine Teilnahme in der Bras i l i en -Exped i t ion in den Jahren 1817- 1822, und seine gemeinsame A r b e i t mi t THEODOR KOTSCHY. SCHOTT-Pater , der G ä r t n e r des M i t t -rowsky-Gar ten in Brno , und ab 1800 in Wien als U n i v e r s i t ä t s - G ä r t n e r t ä t i g , g i l t i n seiner Zeit als al lgemein bekannt und sein Herbar wurde hoch g e s c h ä t z t . So e r w ä h n t ihn W. BESSER "Tandem Herbar ium locuple t i ss imum et i l l i u s Commentator optimus SCHOTT et qua obser-vator strenuus, et qua plantarum cultor indefessus o rb i botanico not iss imus, cujus amit i t iae s ingular i s semper ero memor ; maximae m i h i fuit u t i l i t a t i s " (1809:IV). THEODOR KOTSCHY schre ib t von diesem Herbar : " . . . mehrere der ersten A u t o r i t ä t e n zu jener Zeit bei ihren wissenschaftlichen Arbe i ten directe benü tz t en oder sich b r i e f l i c h an dem E i g e n t h ü m e r um Rath gewendet haben. " (1857: 111- 112). Schade, dass HEINRICH SCHOTT i n vie len F ä l l e n statt dem Or ig ina lze t te l e igenhänd ig Et iket te schr ieb: "Von D r . Panzer", "Von P(rof) . Schre-ber", "Von Schleicher aus der Schweitz", " T h u i l l i e r Pa r i s " , "Donum C l . Hoppe" usw. Einen ve rwicke l t en Problemenkreis bedeutet h ie r jenes g r ö s s e r e M a t e r i a l , das wahrscheinl ich tei ls zu dem Herbar von SCHOTT-Pater g e h ö r t e , tei ls ers t nach se..iem Tode in das Herbar seines Sohnes gelangte, undzwar aus S ü d - R u s s l a n d und auch aus M i t t e l - A s i e n . Wenigstens d re i verschiedene Handschriften kommen h ie r vor ; die Farbe der Etiket ten is t blau. Samm­lername und Zeitangaben fehlen. Diese Kol lek t ion wurde ohne n ä h e r e Angaben i m Herbar ium Schottianum eingereiht. Die Standorten der Pflanzen sind z . B . K i s l a r , T i f l i s , Iber ia (Tafel V I I I . 3; v g l . KUKKONEN und V I L J A M A A : H e r b a r i u m of Chr i s t i an Steven 1971: 15), ferner "e deserto Caspico", "aus der T a t a r e i " , "S ib i r i a t ransbaicalensis" usw.

W i r sehen i m H e r b a r i u m Heuffelianum dagegen schöne Beispie le , wie Pflanzen ind i rek-tor Weise aus zweiter oder gar d r i t t e r Hand mi t entsprechenden Informationen ins Museum gelangen (Tafel X . 2 ) . Diese Sammlung wurde auch von L . H A Y N A L D erworben. Der Banat-For sche r A r z t JÁNOS H E U F F E L (1800- 1857) stand mi t vielen b e r ü h m t e n Botanikern in Ver ­bindung. So bekam er von dem Apotheker ERNST GOTTFRIED HORNUNG (1795- 1862) aus Aschersleben, Pflanzen aus dem H e r b a r i u m Sprengelianum. Von KURT SPRENGEL (1766-1833) Professor in Halle und b e r ü h m t e n Wissenschafthis tor iker sind auch mehrere Pflanzen ins K i t a i b e l - und Schott-Herbar gelangt. Ü b e r das Herba r ium Sprengelianum is t noch folgendes zu bemerken: "nach dem Tod zers t reut , z. T . in B (+)" (WAGENITZ Í982 : 159), " B (+) weist auf Sammlungen hin , die vor 1943 in B e r l i n waren und beim Brand z e r s t ö r t wurden. " ( ibid. p. 11).

Hins ich t l i ch der Einzelbelege namhafter Botaniker aus f r ü h e r e n Zeiten so l l der Name von G Y U L A TAUSCHER ("Julius Augustus Tauscher", 1831- 1882) ausgehoben werden. E r war A r z t der Gemeinde E r c s i und ein bedeutender Forscher der Csepel-Insel . E r bekam besonders viele Pflanzen von dem Arz te EDUARD LINDEMANN (1825- ?) aus Russland. In den Jahren 1884-1885 ve rö f fen t l i ch t e L I N D E M A N N lehr re icher Weise s ä m m t l i c h e Angaben seiner Sammlung. E r führ te von den A r t e n ein alphabetisches und ein systematisches V e r -

zeichnis; die Ar tenzahl war mehr als 23.000 mi t ungefähr 62.000 Nummern , dabei "Die Zahl der Exemplare muss a n n ä h e r n d etwas ü b e r 200. 000 betragen". E r gruppierte die geographi­schen Daten und nachher gab er Namen von mehr, als 800 Botanikern an, von denen er Pflan­zen in sein Herbar hatte, mi t kurzen biographischen Angaben " . . . we i l dadurch zugleich mancher verdiens tvol le , aber weniger bekannte Name der Vergessenheit entzogen w i r d . " (1884: 265-267). L INDEMANN sandte für TAUSCHER nicht nur Exemplare aus seiner eige­nen S a m m e l t ä t i g k e i t sowie Pflanzen von Zeitgenossen, sondern ü b e r r e i c h t e seinem Freunde in Ungarn auch ganz seltene, höchs t wer tvo l l e Pflanzenteile. Von diesen ist das ä l t e s t e ein T r i e b Ruscus aculeatus, undzwar m i t einer " F a c s i m i l e " Ü b e r s c h r i f t tragenden g r ö s s e r e n Et ike t te , auf die L INDEMANN den Or ig ina l t ex t von JACOB BREYN (1637-1697) kopier te , -daneben m i t ( k o r r i g i e r t e r ) Zeitangabe: 1670.

V .

JACOB BREYN z i t i e r t das bekannte Werk GASPARD (CASPAR) BAUHIN 1623: Pinax thea t r i botanici . . . Basil iae Helv. als "Casp. Bauhine in pinace pag. 470". Das Werk taucht noch v i e l s p ä t e r auf Herbaret iket ten in verschiedenen, nicht leicht entzifferbaren A b k ü r z u n ­gen auf. So z. B . i m H e r b a r i u m Mygindianum als "C . B. P. 152" bei Chaerophyl lum Sylvati-cum„ oder i m Herbar ium P i l l e r i anum in F o r m "Bauh. P in . 523. " bei Cynara scolymus. Zur Bearbeitung einer jeden Sammlung g e h ö r t s e l b s t v e r s t ä n d l i c h auch die Erschl iessung der von dem betreffenden Sammler angewandten L i t e r a t u r . Man braucht aber dazu nicht wenig Kombi ­nationssinn.

Manchmal is t aber die L i t e r a t u r nicht unmit te lbar auf der Etikette zu suchen. So ist es bei dem ersten T e i l des He rba r ium Lumni t ze r i anum, wo w i r bloss den Pflanzennamen und eine Nummer finden (Tafel I . 1). Nach a l lgemeiner Auffassung gi l t ein Bogen ohne Angaben für wer t lo s . Wenn w i r aber L U M N I T Z E R : F l o r a Posoniensis (Lipsiae 1791) in der Hand ha­ben und die Nummern vergleichen, e r g ä n z e n sich die Pflanzen mi t wer tvo l l en , eingehenden Angaben. H ie r finden w i r auch - bei jeder A r t gesondert - die zur Best immung angewandte L i t e r a t u r . Es muss e r w ä h n t werden wie der Autor , CAROLUS CLUSIUS i n den Fusstapfen wandelt: "Non mediocr i sane mih i voluptat i fu i t , post i n t e rua l lum ducentorum annorum i i s -dem locis non paucas plantas inuenisse, quorum ocula t i ss imum i l l e botanicus in sua S t i rp ium per Pannoniam etc. obseruatarum h i s t ó r i a . Antwerpiae 1582. é d i t a , memin i t . " (Praefatio p. V . ). Wenn w i r die von L U M N I T Z E R z i t i e r ten Arbei ten in chronologische Reihe einordnen, so s te l l t es sich aus, dass die 40 Werke von dem X V I . Jahrhundert bis zur Zeitgenossen e i ­ne kont inui r l iche Reihe bi lden. F l o r a Posoniensis w i r d bei N E I L R E I C H (1866: 2) als "das Beste aus dieser Ze i t " bezeichnet. Sogar in etnobotanischer Hinsicht l iegt dar in etwas Be­merkenswertes: es werden deutsche, ungarische (hie und da auch dessen mehrere) , ferner slovakische v o l k s t ü m l i c h e Pflanzennamen angeführ t , "Quantum quidem hic l o c i vsi ta ta sunt" (Praefatio p. V I I . )

" E i n noch weit g r ö s s e r e s Verdienst e rwarb sich aber LUMNICZER dadurch, dass es i h m gelang, die studierende Jugend Pressburgs , die ihn auf seinem botanischen Excursionen begleitete, mi t Liebe für die scientia amabi l i s zu e r fü l l en , und sie zur treuen begeisterten A n h ä n g e r n derselben heranzubilden. (Anonymus: D r . STEFAN L U M N I C Z E R . E in Gedenk­blatt , 1891). Es l ä s s t s ich nachweisen, dass SADLER, A L B A C H und H E U F F E L , - dessen Sammlungen auch hier in Budapest s ind, - LUMNTTZERs F l o r a Posoniensis benü tz t hatten. Es ist weiterhin annehmbar, dass SADLER und A I BACH Teilnehmer an LUMXITZERs Exkursionen waren.

I m Herba r ium Woinyanurn finden w i r einige wenige Literaturangaben auf den Etiketten. Man erstaunt aber übe r dem Reichtum der Werke , die man in den unbearbeiteten Handschrif­ten WOLNYs findet. E r schaffte sich Gelegenheit in einer Kleinstadt (Car lovi tz = K a r l ó c a = Sremski Kar lovc i ) als Gymnasialprofessor der Naturgeschichte, s p ä t e r auch D i r e k t o r , eine Reihe l i t e ra r i sche Werke anzuschaffen und studieren.

Von den umfangreichen Fachbibliothek des U n i v e r s i t ä t s p r o f e s s o r s C A R L CONSTANTIN H A B E R L E (1764-1832) is t ein handschr i f t l icher Katalog erhalten geblieben, "ab Ass . W i e r z -b iczk i conscr iptus" . Die Etiketten des H e r b a r i u m Haberleanum verra ten aber nichts davon. Der Schwerpunkt seiner T ä t i g k e i t neben den U n i v e r s i t ä t s u n t e r r i c h t lag in der sehr e r f o l g r e i ­chen Leitung des Botanischen Gartens. Sein Herbar schenkte er der U n i v e r s i t ä t : "coniunxi he rba r ium meum p r o p r i u m (e 5000 speciebus phaeno- et cryptogamis) in Germania , et in

i t iner ibus meis unique quondam col lec tum; s i s t i t ideo incrementum 6tum. " (1830:59). E r begann auch Pflanzen aus dem Botanischen Garten einzulegen; i m Jahre 1822 waren 2000 A r ­ten beisammen (GOMBOCZ 1914:103). Seine Etiket ten sind teils p rov i sor i sch , mi t schwer entzifferbaren A b k ü r z u n g e n , mit tels B le i s t i f t geschrieben. Ein anderer T e i l , - auf g r ö s s e ­ren Zet te ln mi t Tinte geschrieben, jedoch ohne Zeitangabe und nur selten mi t Standortanga­be - hat am Anfang unseres Jahrhunderts i r r t ü m l i c h e r w e i s e den Stempel " P i l l e r Mátyás gyűj­t e m é n y é b ő l " ("Aus der Sammlung von Mathias P i l l e r " ) bekommen (BUNKE 1985:192).

V I .

Andere Fragen kommen bei dem wahrscheinl ich mehrtausend Pflanzen enthaltenden, bedeutenden Herba rmate r i a l von ANTON KOCHEL (1770-1847) in Betracht . Der b e r ü h m t e Banat-Fors cher - eigentl ich Wundartzt, s p ä t e r O b e r g ä r t n e r neben HABERLE i m Botanischen Garten der U n i v e r s i t ä t in Pest - sammelte seinem Leben hindurch ein umfangreiches Herbar ; i m Jahre 1820 waren es schon 30.000 Bögen (GOMBOCZ 1936:410); er verkaufte es in Dres ­den bevor seinem Tode. Doch aus seinen Duplikaten befinden sich i m Herba r ium Ki t a ibe l i a ­num nahezu 500 Ar t en , ausserdem sandte er zahlreiche Pflanzen dem Naturalienkabinett des ungarischen Landesmuseums. Diese Etiket ten wurden h ie r mi t rote Signatur versehen: "hb. Rochl . " (Tafel X . 1). Dem U n i v e r s i t ä t s h e r b a r sandte ROCHEL aus Rovnye (= L e d n i c k é Rovne), wo er ab 1805 ungefähr zehn Jahre lang lebte, laut dem Katalog mehr als 1100 A r t e n ; " . . . co-mitatu t rents iniensi vivens, mis i t ab anno 1811 usque 1815 fascicules perplures p a r t i m plan-t a rum indigenarum, p a r t i m exot icarum, in hortulo suo botanico cu l ta rum, de qua collectione D. Professor SCHUSTER 1815 indicem conscr ips i t" (HABERLE 1830:58). ROCHEL gab auch in Rovnye eine Exsikkaten-Sammlung aus, die aus 4 Centurien bestand (GOMBOCZ 1936:406-407) und m i t handgeschriebenen blauen Etiket ten versehen war. Von seinen beiden Banater Reisen (1815, 1835) und aus der Zeit seiner T ä t i g k e i t i m Pester Botanischen Garten sind zahlreiche Pflanzen da, undzwar mit Et iket ten von verschiedenen Farben und Fo rmen , oft namenlos eingereiht. Bei gewissen Duplikaten pflegte er den folgenden " A b k ü r z u n g s b l o k k " zu schreiben: "Rochli tban", diese begleiten Pflanzen von " i t e r banaticum" stammend. Unter den Rochel-Duplikaten befinden sich viele Typenexemplare; das Mate r i a l hat einen bedeutenden Wertzuwachs errungen.

Der Museolog und Professor J Ó Z S E F SADLER (1791- 1849) hat den informat iven , tech­nischen (ja sogar ä s t h e t i s c h e n ) Niveau seiner Sammlung auf eine hohe Stufe erhoben, die se i ­ne Vorfahren nicht e r re ich ten . Sein mehr aus 30.000 Nummern z ä h l e n d e s Herbar is t weitge­hend e inhei t l ich und m i t typographischen Elementen umrahmten, leicht hervorstechenden E t i ­ketten versehen, die den gedruckten T i t e l besassen: "Herb . D r i s Josephi Sadler"; die e inzel­nen Angaben t rug er auch e igenhänd ig auf (Tafel X I . 1-3). Mehr, als 100 Zeitgenossen sind mi t i h ren Pflanzen in H e r b a r i u m Sadlerianum ver t re ten . In vielen F ä l l e n sind ihre Zetteln mi t autographer Schrift aufbewahrt und m i t SADLERs eigenen Etiketten beide aufgeklebt. SADLER war in Ungarn der erste Herausgeber von wer tvo l len Exsikkatensammlungen m i t gedruckten Etiketten. Er wusste damit auch eine ku l tu re l le Tä t i gke i t auszuüben mi t besonde­r e r R ü c k s i c h t auf die ungarischen F a c h a u s d r ü c k e auf dem Gebiet der Pflanzenkunde. A l s Vors teher des Botanischen Gartens - i m Gegensatz zu seinen Vorfahren - gab er jedoch k e i ­nen Index mehr aus. Doch die vielen Pflanzen in seinem Herbar aus dem Botanischen Garten können uns Begr i f f geben übe r dem ehemaligen Zustand des Gartens seiner Zei t . In seinen a u s l ä n d i s c h e n Verbindungen or ient ie r te sich SADLER besonders nach Regensburg.

In dieser Stadt lebte und übte seine vielsei t ige T ä t i g k e i t der b e r ü h m t e deutsche Bota­niker D A V I D HEINRICH HOPPE (1760-1846) aus. E r b e g r ü n d e t e i m Jahre 1790 die Regens­burgische Botanische Gesellschaft (Soc. Bot. Ratisbonensis). Diese hatte auch 33 ungarische (oder in Ungarn tä t ige) Mi tg l i eder ; der erste war P Á L K I T A I B E L , Mi tg l i ed ab 1801, der letzte Á R P Á D DEGEN (1866-1934), der i m Jahre 1918 aufgenommen wurde (ILG 1984: 317-348). HOPPE sammelte mehr als sechs Jahrzehnte hindurch Pflanzen; und wie w i r in derGe-schichte der Gesellschaft lesen können, " . . . ve r füg te jeder (HOPPE und seine beiden G e f ä h r ­ten) am Tag der Gründung übe r ein eigenes ' H e r b a r i u m v i v u m ' - , nicht nur, we i l sie alle Apotheker waren, sondern auch eingedenk LLNNÉ's Feststel lung: ' H e r b a r i u m oraestat omni icone, necessarium omni Botan ico ' . " (ebendort 1984:86). Leider sind aber von HOPPE's Pflanzen nur wenige bis heute verbl ieben. E in grosser T e i l davon ist in Budapest aufbewahrt,

darunter zahlreiche Originalexemplare (Tafel I X . 3-4). DEGENs Scharfsinn und Opferberei t ­schaft is t es zu verdanken, dass er i m Jahre 1907, als der Hoppe-Nachlass in Wien auf­tauchte, diesen für sein Herbar kaufte. Nach seinem W i l l e n wurde das umfangreiche Degen-Herbar als Geschenk dem ungarischen Naturwissenschaft l ichen Museum ü b e r g e g e b e n . Es be­stand aus 250-300.000 Bögen , e r l i t t aber i m zweiten Wel tk r i eg einen schweren Schaden (FE­K E T E und KOVÁTS 1974:224, 225). Das ä l t e s t e Ma te r i a l i s t darunter das Herba r ium Hop-peanum. DEGEN studierte es eingehend, hatte die verschiedenen Handschriften miteinander verg l ichen , und das Resultat seiner Forschungen bewahrte er uns mi t feinen Ble i s t i f t s r i chen : "Wohl Panzer's Schr i f t ! " , "Koch! !" usw. Von den namhaften deutschen Botanikern GEORG WOLFGANG FRANZ PANZER (1755- 1829) gibt es auch Pflanzen i m Herbar ium Ki ta ibe l ianum und Schottianum. Von W I L H E L M D A N I E L JOSEPH KOCH (1771- 1849) sind dagegen nur e in i ­ge Pflanzen i m H e r b a r i u m Hoppeanum. Einen besonderen Wert besitzen seine ü b e r 30, k ü r ­zeren oder l ä n g e r e n Anmerkungen neben HOPPE's Pflanzen.

Als HOPPE starb, kam sein Nachlass zur Tochter und Schwiegersohn nach Salzburg und wurde dort "eine stete A t t r ak t ion für Eingeweihte" (ILG 1984: 104). Doch die Zeitgenossen sterben aus, die Fami l iengl ieder wechseln s ich, werden eventuell durch Not b e d r ä n g t , - die Sammlungen haben auch einen besonderen Raumanspruch i m Heim - und langsam n i m m t der Wunsch eine Gestalt : die Fami l i e w i l l s ich von dem E r b t u m trennen. Solche Gedanken belaste­ten auch KASPAR STERNBERG (1761- 1838), - dessen Name aus der Geschichte der ungar i ­schen Botanik bekannt is t (WALDSTEIN und K I T A I B E L 1803: 172, BUNKE in mscr . ) - als er i m Jahre 1814 in seinem Tagebuch aufzeichnete: "Die Erfahrung, dass die wichtigsten Samm­lungen, welche man in einem Menschenleben zusammenzubringen vermag, oft von den Erben verwahr los t und zers t reut , manchmal vollends in fremde L ä n d e r gelangen, wie die Sammlun­gen von Linné und Pallas nach England, hatte mich schon oft besorgt gemacht, dass auch meinen Sammlungen einst ein ä h n l i c h e s Schicksal drohen könn te . 11 (Tagebuch herausgegeben von P A L A C K Y , F . 1868:99). STERNBERG, als H a u p t g r ü n d e r des b ö h m i s c h e n Landesmuse­ums (Národni M ú z e u m v Praze). hatte Gemeinwohl dienend, für seine und andere Sammlun­gen gut gesorgt.

Der Sammler HOPPE wurde nicht nur durch seine f lor is t i schen Forschungen und ausser­ordentlichen O r g a n i s a t i o n s f ä h i g k e i t bekannt, sondern wegen seiner P r ä p a r a t i o n s m e t h o d e , die er lebenslang a u s ü b t e . Mi t dem sozusagen "Flachpressen der Pflanzen" (DEGEN in ILG 1984: 111), i s t ein e r w ä h n e n s w e r t e r V o r t e i l verbunden, dass "der Insektenbefall weitgehend redu­z i e r t wurde" (ebendort p. 110), und in der Tat : kein einziges Exemplar des Herba r ium Hop­peanum in Budapest wurde von Insekten b e s c h ä d i g t . Die Zeitgenossen wussten die Schönhei t des Mater ia ls zu s c h ä t z e n . HOPPE's Pflanzen wurden auf den Versammlungen Deutscher Naturforscher und Arz t e demons t r ie r t , z . B . : "Prof . HOPPE aus Regensburg zeigt seine kunstreich eingelegten und t r e f f l i ch erhaltenen Pflanzen vor , und e r k l ä r t frey seine Ein le -gungsmethode . . . S c h ö n e r e Herbar ien als diese kann es keine in der Welt geben, und man w i r d daher wohl thun, sich dieselben anzuschaffen." (München 1827; in Isis 21:414, - I L G 1984: 111).

Es i s t ferner für das Herba r ium Hoppeanum folgendes bezeichnend: es en thä l t in r e l a ­t i v h ö c h s t e r Zahl von Zeitgenossen stammende Pflanzen. In der Kol lekt ion der Angiospermae von kaum mehr, als 1100 Bögen sind 85 Sammler mi t Pflanzen ver t re ten . Bezeichnend is t ferner , dass die Zahl der gedruckten Etiketten der käuf l i che Herbar ien v e r h ä l t n i s m ä s s i g hoch i s t , beinahe ein D r i t t e l des Mater ia l s s tammt aus verschiedenen Exsikkatensammlun-gen. Der unbekannte Sammler is t i n den meisten F ä l l e n HOPPE selbst (Tafel I X . 4).

V I I .

U r s p r ü n g l i c h hatte jedes Exsikkatenwerk - wenigstens auf dem Pappdeckel - Angaben ü b e r Herkunft , aber, " . . . we i l diese beim Einordnen der Pflanzen beiseite gelegt oder in f r ü h e n Zeiten weggeworfen wurden und deshalb den Benutzern der Sammlung nicht zur Ge­sicht k o m m e n . " (URBAN 1917:6). Anfangs waren Sammlername und Standorte m i t a n n ä h e r n ­den Zeitangaben noch i m G e d ä c h t n i s s ; die Praxis beweist aber, dass w i r uns in Museen, öf­fentlichen Sammlungen gar nicht auf menschliches G e d ä c h t n i s s tü tzen dür fen . Heutzutage be­deuten diese Exsikkatenetiketten mi t ihren schwer unterschiedbaren Eigenschaften nicht we­nige Schwierigkeiten.

Es sind auch in Budapest - von verschiedenen Herbar ien stammend - in hoher Zahl Exemplare aus den von F R A N Z W I L H E L M SIEBER (1789- 1844) herausgegebenen Exsikkaten-sammlungen (MAIWALD 1904: 111-116) vorhanden. A m f rühes t en tauchten sie i m Herba r ium Ki ta ibe l ianum und Woinyanurn auf (Tafel D£. 2). SADLER und HAYNALD versahen diese E t i ­ketten in i h r e m Herbar m i t Anmerkung "v . Sieber".

Die ä l t e s t e Exsikkatenausgabe in Budapest is t das von FRIEDRICH EHRHART (1742-1795) in Hannover herausgegebene Mate r i a l , etwa 120 A r t e n aus verschiedenen Serien. Auch EHRHARTs Name taucht in der Geschichte der ungarischen Botanik auf: "FRIDERICUS EHR­HART, Inspector h o r t i r e g i i Herrenhusani , et Phytographus regius Hanoveranus, anno 1792 plantas plures Winter l ianas , a Win te r l io communicatas, et in suo horto cultas, in Ephemer i -dibus botanlcis , sub t i t u l o : B e i t r ä g e zur Naturkunde, Tomo 7-mo, a pag. 139. usque 168. publ icavi t . " (HABERLE 1830:22-23). Die Bögen von der Ehrhar t -Sammlung sind m i t zweier­l e i Informationen versehen. Rechts oben am Rande befindet s ich eine gestempelte Nummer : 265, sie s tammt aus der Zei t des Museumdirektors NÁNDOR F I L A R S Z K Y (1858- 1941), und bedeutet "Wien, Botanische Abteilung des Naturhis tor ischen Hofmuseums" (Tafel V I I . 1). Diese Exemplare wurden - m i t anderen wer tvo l l en Pflanzen - am Beginn unseres Jahrhun­derts erhal ten. Ferner wurde der fehlende Sammlername auf die Etiketten mi t B le i s t i f t auf­getragen: " E h r h a r t " ; es i s t die Handschrift vom Museologe J E N Ő BÉLA KÜMMERLE (187 6-1931). Die meisten Pflanzen stammen aus Hannover und Umgebung, aber bei 20 Ar t en steht "Upsal iae", (Tafel I X . 1), was deshalb eine besondere Aufmerksamkei t verdient , we i l EHR­HART zwischen den Jahren 1773 und 1776 der letzte Schü l e r L I N N É ' s war (WAGENITZ 1982: 5, 48).

V I I I .

Ausser EHRHART finden w i r noch in Budapest von folgenden L i n n é - S c h ü l e r n Pflanzen: PEHR FORSKAL (1736- 1768) i s t mi t einer A r i s t i d a - A r t ve r t r e t en (Schott-Herbar; Kopis t?) und es sind mehrere Exemplare von JOHANN CHRISTIAN D A N I E L SCHREBER (1739- 1810) i m H e r b a r i u m Mygindianum, Ki ta ibe l ianum, Schottianum vorhanden; v e r m u t l i c h is t auch e i ­ne autographe Schrift unter den Etiketten.

Doch nicht nur L I N N É ' s Zei ta l ter i s t h ie r mi t wer tvol len Belegen ver t re ten , auch Pflan­zen von LINNÉ gelangten m i t dem H e r b a r i u m Haynaldianum her , jedoch ohne n ä h e r e Angaben übe r ih ren Ursprungsor t . Eine Gor te r ia setosa (Compositae) und eine Struthiola glabra (Thy-melaeaceae) als Geschenk des damaligen schwedischen Gesandten BURENSTAM. Die folgen­de Anmerkung schrieb H A Y N A L D : "Determinavi t et nomen adscr ips i t i m m o r t a l i s Carolus Linnaeus!" ( ISTVÁNFFI 1894: 238-240). I m H e r b a r i u m Schottianum liegt ein kle iner A r t e ­ mis ia sp. T r i e b , daneben wahrscheinl ich SCHOTT-Paters verblichene Schrif t : "Specimen missum a Linnaeo".

I X .

Es forder t sehr viele vergleichende Kle inarbe i t , die latente Werte in ihren Zusammen­hängen i m m e r eingehender auszuarbeiten. E in Beisp ie l zu der Iden t i f ika t ions tä t igke i t . Von GÖRAN WAHLENBERG (1780-1851) liegen mehrere Pflanzen anonym i m Herba r ium Haynal­dianum. WAHLENBERG, der Autor der F l o r a Carpatorum pr inc ipa l ium (Goettingae 1814) verbrachte i m Jahre 1813 l ä n g e r e Zeit h ie r , besuchte auch K I T A I B E L an der U n i v e r s i t ä t in Pest. Obwohl H A Y N A L D den Gebrauch hatte neben anonymen Etiket ten den Sammlernamen aufzuzeichnen, i m Fal le WAHLENBERGs i s t das nicht geschehen. W ä h r e n d der Bearbeitung des H e r b a r i u m Hoppeanum tauchten aber mehrere Bögen auf, auf denen dieselbe Schrift zu sehen war . Z . B . Carex microstachya E h r h . in palude Vi tul fbergensi Upsaliae 1817" und ne­ben dieser autograph-Schrift finden w i r HOPPE's Anmerkung: "Wahlenb. m i s i t . "

A u f dem Gebiet der Schrif tvergleichung bietet das Dupl ikatenmater ia l des Apothekers A D O L F FERENC LÁNG (1795-1863) besondere Aufgaben. Sein grosses, aus 60.000 Exempla­ren bestehendes Herbar verkaufte seine Witwe nach dem Tode; es kam i m Besitze des Apo­thekers K A R L KECK, A i s t e r s h e i m in Ö s t e r r e i c h (GOMBOCZ 1936:434). LÁNG hegte m i t SADLER die Hoffnung, in absehbarer Zeit eine ungarische F l o r a herauszugeben. In verschie-

denen Herbar ien tauchen mehrere Hunderte seiner Pflanzen auf, doch sind seine Herba re t i ­ketten wenigstens v i e r e r l e i , m i t verschiedenen typographischen Elementen eingerahmt und m i t Angaben von verschiedenen Handschriften versehen. Welches davon das authentische i s t , konnte durch eine Descr ipt ion des Echium Schiffer i Lang, mi t der Subscription entschieden werden (Wissenschaftgeschichtliche Sammlung des Naturwissenschaftliches Museums, Buda­pest). Seltsamerweise finden w i r seinen Namen auf Exsikkatenetiketten nur i m Herba r ium Hoppeanum und zwar an zwei Stellen: "191 . Cryps is aculeata A i t . In arenosis humidis c i rca Pestum ce l . M(agister) Lang A p r i l i l eg i t " und 192. Crypsis Schoenoides La Marek. In are­nosis humidis c i rca Pestum Cel . Mag. Lang A p r i l i legi t . Die Serie gab HOPPE in Regens­burg zwischen den Jahren 1820- 1836 heraus; es war ein ' H e r b a r i u m v i v u m ' , G r ä s e r und R i e d g r ä s e r enthaltend, Exemplare aus der I I . Centurie . LÁNG war i m regen Kontakt mi t Regensburg, und zwar mi t der Redaktion der Ze i t schr i f t F l o r a , die eine wichtige L i t e r a t u r ­quelle für die postkitaibelianische Zeit der ungarischen Botanik i s t .

X .

Aus diesem Zei ta l te r s tammt ein völ l ig i so l i e r t e s , und besonders wer tvol les Herbar , die Sammlung von STANISLAUS A L B A C H (1795- 1853). E r war eigentl ich kein Botaniker , son­dern F r a n z i s k a n e r m ö n c h , eine bekannte P e r s ö n l i c h k e i t seiner Ze i t , ein Freund von ISTVÁN SZÉCHENYI , FERENC K A Z I N C Z Y , FERENC L I S Z T . Das Herbar entstand zwischen den Jah­ren 1835 und 1845; die s a c h g e m ä s s e n Grundlagen bekam A L B A C H durch sein Freund, Pro­fessor SADLER. Die Sammlung der G e f ä s s p f l a n z e n besteht aus mehr als 4000 Sammeleinhei­ten mi t genauen Or t - und Zeitangaben. Es en thä l t Ar t en von Pest-Buda, K i smar ton = Eisen­stadt, wo er seine letzte 16 Lebensjahre verbrachte , sowie aus seinen verschiedenen Reisen. K A N I T Z nannte ALBACHs scharfsinnige Beobachtungen mi t k r i t i schen Vergleichungen der L i t e ra tu r angaben, eventuell m i t e igenhänd igen Zeichnungen als "Analysen"; "er war ein sehr g r ü n d l i c h e r Botaniker" (1865:209). In den Jahren 1844-1845 arbeitete A L B A C H ins t rukt ive P r ä p a r a t i o n s r e i h e n aus. Nicht nur in ers taunl icher Weise zer te i l te Pflanzenorganen sind da zu sehen, sondern auch die V a r i a b i l i t ä t w i r d demonst r ie r t , sowie in der Entwicklung beobach tete Te i le (Tafel X I I , X I I I ) . Die Sammlung kam A L B A C H s W i l l e n g e m ä s s nach seinem Tode als Geschenk nach Pest. Die Blü tenpf lanzen und Farne wurden von dem Custos des National­museums KOVÁTS GYULA ("Julius von K o v á t s " , 1815- 1873) so rg fä l t i g mi t Signatur versehen Dem namhaften Paleontolog, Herausgeber grossen Exsikkatenwerken, KOVÁTS GYULA ver ­danken w i r noch viele andere ähn l i che Arbe i t i m Museum. Die ü b r i g e n , von A L B A C H gesam­melten Kryptogamenpflanzen wurden jedoch in die betreffenden Sammlungen anonym einge­re ih t . Ausserdem sind die Ortsangaben oft m i t eigenartigen Abkürzungen aufgezeichnet, die ohne S p e z i a l s c h l ü s s e l unau f lö sba r s ind. Doch mi t te l s tagebuchartigen Aufzeichnungen sind a l ­le Ar t en m i t aus füh r l i chen Angaben versehen (BUNKE 1980: 227-236). Was A L B A C H s eigene P r ä p a r a t i o n s g e d a n k e n und -methoden anbelangt, so bieten sie der Nachwelt auch eine heutzu­tage h ö c h s t aktuelle Lehre : m ö g l i c h s t viele Informationen in m ö g l i c h s t engstem Raum darbie­ten zu können.

I m Umfang etwas g r ö s s e r und m i t schwierigen Fragen beladen ist das Pflanzenmater ial von dem Zoologe IMRE F R I V A L D S Z K Y ("Emericus von F r iva ldszky" , 1799- 1870). Nach sei­ner Biographie , die von seinen Freund KÁROLY NENDTVICH zusammengestellt wurde, gab dem jungen FRIVALDSZKY einst K I T A I B E L s und SADLERs p e r s ö n l i c h e r Beisp ie l den An­t r i eb , Naturforscher zu werden (1872: 4-6). Die Pflanzen, die er neben seinen zoologischen Forschungen sammelte, ev t l . auf der Balkanhalbinsel sammeln l iess , kamen etappenweise ins Museum und bilden h ie r noch heute eine u n ü b e r s i c h t l i c h e Menge. Ein T e i l davon, mit r o ­ter Signatur: " i t e r t u r c i c u m " , kam zur SADLERs Zei t ; i m Herba r ium Haynaldianum befinden sich Originalexemplare von durch F R I V A L D S Z K Y publ iz ier ten Pflanzenarten m i t den dazu­g e h ö r e n d e n Zeichnungen (Tafel X V ) . Zahl re icher sind aber die namenlos eingereihten Pflan­zen von IMRE F R I V A L D S Z K Y , bei ihnen bietet auch die Schriftvergleichung Schwierigkeiten (Tafel X I V . 1-2). Dieses M a t e r i a l bekam keine sogenannte " co l l e c to r -Nummer" (rechts oben am Rande des Bogens). I m ehemaligen U n i v e r s i t ä t s h e r b a r gibt es Pflanzen, die nur mi t e i ­nem " F " bezeichnet, oder mi t dem Stempel: " S á n d o r J ó z s e f gyű j t eményébő l " (Aus der Samm­lung J ó z s e f Sándor ) versehen sind. Le tz te re r war ein e i f r ige r Sammler, "besass wohl zu sei­ner Zei t das g r ö s s t e Pr iva therbar in Ungarn, ein grosser Pflanzenkenner und Mi ta rbe i t e r

F r i v a l d s z k y ' s " (KANITZ 1865:194, 258; vg l . NENDTVICH 1872: 21-22), obwohl er nach Be­r u f Statthaltereibeamter war . Seine zahlreichen Neubeschreibungen haben sich jedoch nach GOMBOCZ (1936:440) nicht als gül t ig erwiesen. In der Bearbeitung des Fr iva lds z k y - M a t e r i ­als m ü s s e n auch die zahlreichen Pflanzen mi t den Anmerkungen von J Ó Z S E F SÁNDOR eben­falls in Betracht gezogen werden. Das F r iva ldszky-Herba r gelangte durch Kauf in das Mu­seum (vgl, die marginale Anmerkung von JÁVORKA bei MOT Vándorgy Münk. 1872: 105).

X I .

Wie schon e r w ä h n t , kommen in verschiedenen Herbar ien Abbildungen vor , die ehemals von den Sammlern selbst neben die Pflanzen hingelegt wurden. Diese sind nicht nur Dokumen­te der Pflanzenbestimmung, sondern auch Beweise des k ü n s t l e r i s c h e n - t e c h n i s c h e n Niveaus und auch der Betrachtungsweise. Die ä l t e s t e n Kupferstiche sind i m H e r b a r i u m Mygindianum zu finden (Tafel I I I . 3). I m Herbar ium Hoppeanum gibt es z . B . 13 Abbildungen; es sind dabei Bleist if tzeichnung handgemalt, Kontur -Kupfers t ich m i t und ohne I l lumina t ion , tonreicher schwarz-weiss Kupfers t ich und auch Li thographie .

X I I .

Unsere A r b e i t : Angaben, verschiedenart ige Informationen, Z u s a m m e n h ä n g e zu e r fo r ­schen, forder t v i e l Mühe und Geduld, braucht daher auch eine psychologische U n t e r s t ü t z u n g . H i e r , in der Botanischen Abteilung des Naturwissenschaftl ichen Museums, haben w i r - ve r ­suchsweise - mi t einem Z u r ü c k z ä h l e n von 1830 bis zu den ersten Spuren, von Jahr zu Jahr die wichtigsten Daten unserer Sammlungen durchgesehen, para l le l damit wurden die E r e i g ­nisse der Welt- und Heimatgeschichte, wissenschaftliche Entdeckungen, Entstehen grosser Kunstwerke e r w ä h n t (Zusammenkünf t e in der Botanischer Abtei lung, aktuelle Forschungs­t ä t i g k e i t zu besprechen). Wenn zu den Ze i t - und Raumkategorien, auf die w i r in unseren Her­barien treffen, auf assoziative Weise andere Kenntnisse und kul ture l le Erlebnisse gesellen können , w i r d unsere Betrachtungsweise re icher sein. Das e r le ich ter t die Mühe unserer A r ­beit , und führt auch i m Museum zu g r ü n d l i c h e r e n Sachkenntnissen und w i r k s a m e r e r Benützung des Herbarmater ia l s (". . . to make our col lect ion better known and i ts use more effect ive", WAGENITZ 1982, Beglei tworte) . KÁROLY F L A T T mahnte schon vor 85 Jahre: " . . . die Sache is t in ternat ional geworden" (1903:215).

Anlage 1. Ausmass der ä l t e s t e n Sammlungen m i t (Wechsel)beziehungen der Sammler

Anlage 2. Neue Gattungsbenennungen nach den wichtigsten Sammlern

gül t ig

Myginda Jacq. 17 60 Crantzia Pohl 1825

Lumni tzera W i l l d . 1803 Ki ta ibe l i a W i l l d . 1799

Hoppea W i l l d . 1801

Haberlea F r i v . 1835 Rochelia Rchb. 1824 +

Sadleria Kaulfuss 1824

Haynaldia Schur 1866 Jankaea Boiss . 1875, 1879 Degenia Hayek 1910

als synonym

Mygindus Hook, et A r n . 1841 Crantzia Scopoli 1777, Crantzia Swartz 1788, Cranzia Schreber 1789, Crantzia Necker 1790, Crantzia J. F . Gmel in 1791, Crantzia Nutt . 1818, Crantzia Lag. ex DC 1821, Crantzia V e i l . 1835 P i l l e r a Endl . 1833 W i n t e r l i a Moench 1794, Win te r l i a Dennst. 1818, Win -t e r l i a Spreng. 1825 Lumni tze ra Jacq. f. 1844 Ki ta ibela Batsch 1802

(Wolnya K i t . ante 1799 in mscr . , W o l n i a K i t . ante 1802 in mscr . ) Hoppia Spreng. 1818, Hoppea Rchb. 1824, Hoppea Endl . 1839, 1840, Hoppia Nees 1842 Haber l ia Dennst. 1818, Haberlea Pohl ex Baker 1876 Rochelia Roem. et Schult. 1819

F r i v a l d i a Endl . 1838, F r iva ldzk ia Rchb. Heuffelia Schur 1866

1841

(Nach D A L L A TORRE, C G . et HARMS, H. : Genera siphonogamarum ad systema eng-le r ianum conscripta - Lipsiae 1900 - zusammengestellt; Gül t igkei t nach W I L L I S , J . C. : A dict ionary of the f lowering plants and ferns - Eight ed. - Cambridge 1973.) + (prefixed to generic name) = conserved name (WILLIS)

Anlag« ; 3. Zusammensetzung der ä l t e s t e n Herbar ien in Budapest

F L = Floren; gebiete, I = Loka l f lo ra , I I = Europa, I I I = a u s s e r e u r o p ä i s c h , K P = Kulturpflanzen , T Y P = Typen, MS = Mitwirkende Sammler cca

Herbar F L KP T Y P MS I I I I I I

Mygind + + + + + ? 30 und J 31 anonym

Crantz + + - + + 13 P i l l e r + ? + ? + + - ? W i n t e r l ? ? ? ? ? ? Lumni tzer + + ? + + 2 K i t a ibe l + + + + + 68 Wolny + + + + 6 Schott- Pater + + + + + ? 38 Hoppe + + - - + 85 Haberle + ? / + + + ? ? Dupl . Rochei i i + - + + -Sadler + + + + + 100 Albach + + - + - 6 Dupl . Láng i i + + - + 2 F r iva ld szky I . + + + - + 2 Heu f fei + + - - + 70

M E R K M A L E

ÄUSSERE PAPIER Q u a l i t ä t

Hers te l lung

Farbe

konstant var iabe l

B ü t t e n p a p i e r Maschinenpapier (Walzware)

weiss ve rg i lb t grau b läu l i ch g r ü n l i c h b r ä u n l i c h usw.

Wasserzeichen vorhanden

Anwendung Herbare t iket t schon benütz t

Schrift der Kehrsei te (oft wichtige Zeitangaben!) B r i e f Schulaufgabe Rechnung Todesanzeige Drucksache Zeitung

Buchseite Blankette usw.

G r ö s s e

F o r m

var iabe l konstant

var iabel konstant

durchschni t t l ich auffallend klein

gross

g e b r ä u c h l i c h ungewohnt (undzwar:

SCHRIFT Handschrift Druckschr i f t ( s p ä t e r e Herkunft: Maschinenschrift)

Handschrift Schreibschrif t Kal l igraphie

Schreibschrif t authentisch (+) kopier t (+ )

Charakter eigenartig ohne individuelle Züge

S c h r e i b f l ü s s i g k e i t dunkel no rma l kondensiert

Farbe: braun schwarz blau usw.

verbleicht

S c h r e i b g e r ä t konstant var iabe l

Schreibweise fein grob

Druckschr i f t Hervorhebungen

wiederkehrende Merkmale

kur s iv Versa l ien

Ortsnamen gotisch Abkürzungen Linn , oder L .

H . = habitat e. g. = exempl i gra t ia usw.

Z A H L E N dieselbe Schrift fremde Schrif t

Zahlenreihe

ka l l ig raph ie r t gestempelt

kon t inu i r l i ch periodisch

Funktion Artenbezeichnend Ev idenzführung

(Signatur d. Museums)

ORTOGRAPHIE ve ra l t e r t neuzeit l ich

r i c h t i g fehlerhaft

P F L A N Z E N M A T E R I A L P r ä p a r i e r u n g

Zustand

so rg fä l t ig durchschni t t l ich eigenartig

n a c h l ä s s i g

gut be schäd ig t

Insektenbefall Tei le fehlen verschol len

INNERE SYSTEM (z. B. Rivinus I inné De Candolle usw.

ANGABEN Sammelort angegeben"*

Or t s be Zeichnung

B l ü t e z e i t angegeben

gemeinhin aus führ l i ch

Sammelzeit angegeben Monat Jahr Jahreszeit Tag-Monat-Jahr

Lebensform angegeben

Assoziat ion angegeben

U m welts f ak to rén B o d e n v e r h ä l t n i s s e angegeben

Höhenangabe vorhanden

morphologische Beschreibung vorhanden

Hinweis auf Novums vorhanden

LITERATURHINWEIS vorhanden (undzwar:

UNGEWOHNTE ANMERKUNGEN p e r s ö n l i c h e Angelegenheiten historische Situation anderes

I N D I V I D U E L L E ABKÜRZUNGEN, GEWOHNHEITEN undzwar:

KORREKTIONEN gut sichtbar verborgen^

Informationen in der REVISION

1. In E inze l fä l l en i s t von Bedeutung, Schritte mi t Lupe zu untersuchen. Schon fünffache V e r -g r ö s s e r u n g erschl iess t manchmal m e r k w ü r d i g e Eigenschaften.

2. Manchmal mehrere Ortsnamen; in diesem Falle sind es Angaben übe r das Vorkommen, das der Sammler selbst beobachtete.

3. Verborgene Korrekt ionen sind in Seitenbeleuchtung oft gut wahrnehmbar.

Tafe l I . 1. H e r b a r i u m Lumni tze r ianum. "Dictamnus albus. 397" V g l . S. L U M N I T Z E R : F l o r a Posoniensis 1791: 167- 168. "397. Dictamnus albus fol i is pinnatis; caule s i m p l i c i . L I N N . Syst. Veg. p. 397. (Systema vegetabil ium . . . Ed . X I V . éd i t a a J. A . MURRAY - 1784 Goettingae), JACQV. Aus t r . t . 428. ( N . J . JACQUIN: F l o r a austriacae . . . V o l . V. 1778 Viennae), F rax ine l l a CLVS. Pann. p. 54. (C. CLUSIUS: R a r i o r u m aliquot s t i r p i u m , per Pannoniam. A u s t r i a m et vicinas quasdam Provincias obseruatarum H i s t ó r i a 1583 - Antverpiae) . In montibus lapidosis hinter dem Schloss; i m Mazengrund, et in ter frutices übe r dem Tho­ masbrunn. Maio, Iunio. Dic tamwurz . Dictamos; E z e r l ó - f ü ; S z a r v a s - g y ö k é r . T rewdawy 'ko ren . Off ic in . Radix Dic tamni . " Nachher folgt. L U M N I T Z E R s eingehende morphologische Beschreibung.

2. Herbar ium Woinyanurn. N r o . 18. Scabiosa isetensis ? e t iam columbaria ? (letzte d re i W ö r t e r ü b e r s t r i c h e n ) . In

collib(us) ap r i c i s , ipsisq(ue) saxis ad B u d a ö r s . (Bisher WOLNYs Schrif t , ausgenommen Nummer und B l e i s t i f t - L e t t e r ;

Das folgende K I T A I B E L s Schrif t : Videt(ur) esse varietas. S. columbariae, quae, velut e Syno-n i m i i s a Linaeo c i ta t is apparet, valde v a r i â t . Cresc i t etia(m) in arenosis co l l i cu l i s versus K e t s k e m é t , forma ibidem a l i a" .

Tafe l I I . H e r b a r i u m Mygindianum.

1. MYGLNDs authentische Schrift , mi t eigener E r g ä n z u n g : "Salix Caprea 2 6 t a L i n . Sp. p l . G. 976. N B . Addatus Elencho K r a m e r i et m i r u m hanc ab i l l o ommissum fuisse, cum in omnibus fere Austr iae nemoribus , praecipue c i r c a Lanzendorf, abundet" V g l . W. H . K R A M E R : Elenchus vegetabi l ium et an imal ium per A u s t r i a m in fe r io rem observa-t a rum - 1756 Viennae. Gemeinde Lanzendorf n ä c h s t Wien.

2. V e r m u t l i c h N . J . JACQUINs authentische Schrif t : "Panicum max imum. Nova species ex caribaeis i n su l i s " . V g l . N . J . JACQUIN: Icônes plantarum r a r i o r u m 1781- 1786: 2, T . 13. - Vindobonae, und Collectanea ad botanicam, chemicam et h i s t ó r i á m natura lem spectantiae I . , 1786:111. Vindo­bonae, hier auch Sammelort : " i n insula Guadeloupe sponte eresei t" p. 76. G r ö s s e der Bögen 45,2 x 32 cm.

Tafel I I I . H e r b a r i u m Mygindianum.

1. Ve rmut l i ch authentische Schrift von PETER SIMON PALLAS (1740- 1811), Akademiker zu Petersburg, er besuchte auch S ib i r ien . "No. 100 Tul ipa Sylvestr is damit is t die Steppe i m F r ü h l i n g an manchen Orten wie mi t einem gelben Tuch ü b e r z o g e n " MYGLNDS Schrif t : "a D? Pallas" weis t auf einen n ä h e r e n Kontakt.

2. Unbekannte Schrif t aus Oxford; mi t derselben Schrif t einige Belege aus England, aber auch aus Göt t ingen . "Hyacinthus non scr ip tus . Prope ab Oxonio m. Majo 1769."

3. Kupferst ich " X X X . " mi t Signatur "Val(entin) Bischoff del(ineavit) et sculps(it) N o r i m -bergae (= N ü r n b e r g ) 1775." Tafe l aus dem Werk J . C. D. SCHREBER: Beschreibung der G r ä s e r nebst ihren Abbildungen nach der Natur - 1769- 1810 Leipz ig , Zweyter T h e i l . A i r a flexuosa Tafe l X X X . p. 57- 59. Das Werk wurde m i t MYGINDS U n t e r s t ü t z u n g beendigt. V g l . H O H E N B Ü H E L - H E U F L E R 1870:906, NISSEN 1951, I : 197- 198, I I : 242. G r ö s s e der Bi ld ta fe l 37, 5 x 22, 7 c m .

Tafe l I V . H e r b a r i u m Crantzianum.

1. Authentische Schrift von H . I . N . CRANTZ. Revision von J. K E L L E R . "Epipactis rubiginosa a me descripta Crantz 1765 Monte Bad(en)" V g l . des Autors : S t i r p i v m avs t r i aca rvm . . . Ed. I I . aueta - Viennae 1769: 467-468, und K E L L E R 1943: 106.

2. Authentische Schrif t von S. M A N E T T I ? "Clinopodium perenne Pulegii odore, maiorana folio Patavinum Bocc. Mus. " Denselben Text schrieb auch C R A N T Z , ferner: "Manet t i 1767 Hort(us) f lorent( inus)" Das z i t ie r te Werk is t wahrscheinl ich P. BOCCONE: Museo di piante r a r e de IIa Sic i l ia . . . 1697 Venezia. Bögen graublau. G r ö s s e t 32, 5 x 20, 8 cm.

Tafel V. He rba r ium Crantzianum. Sammler JACOB JOSEPH W I N T E R L .

1. "Stachys alpina alpina W i n t e r l Styriae alp. "

Schrift von CRANTZ. Zeitpunkt des Sammeins wahrscheinl ich vor 1770- vg l GOMBOCZ 1914:5.

2. " L y t h r u m novum W i n t e r l S tyr ia"

Angaben wie oben. Blüte und Bogen mi t I n s e k t e n b e s c h ä d i g u n g .

Tafel V I . Fragmente al ter Herbar ien .

1. Unbekannte Schrif t , aus H e r b a r i u m Lumni tze r i anum. "herbar ium universa le" ; Nummer 1224 wohl L U M N I T Z E R s Schrif t . "Sonchus laevis quartus flore coeruleo. Blauer H a s e n k ö h l . " V g l . H . B . RUPPIUS: F lo ra jenensis . Ed . I I I . aucta et emendata ab A l b e r t o Hal le ro - Jenae 1745:205. "Alp inus" wahrscheinl ich s p ä t e r e Schrif t . G r ö s s e des Bogens 32,5 x 20, 5 c m . A m f o r e n f ö r m i g e Etikette aus graublauem Papier.

2. Aus H e r b a r i u m Mygindianum. Schrif t unbekannt. "Glor iosa . . . Methonica malabarorum. Herrn . Lugdb. 688. t . 689. Habitat in Malabar ia . Ex h. Acad. Lugdb. 1749." Das z . B . z i t i e r te Werk ist wahrscheinl ich P. HERMANN 1687: H o r t i academici Lugduno Batavi catalogus . . . (Lugdunum Batavorum = Leiden). G r ö s s e des Originalbogens 39,6 x 24, 8 c m .

Tafel V I I .

1. Aus F . EHRHART Exsikkatenwerk, das aus mehreren numer ier ten Serien bestand. Z w i ­schen 1780-1795. "236. Origanum Dictamnus L i n n . In Hor tu lo p r o p r i o . " Auf dem Bogen rechts oben "Col lec-t o r - N u m m e r " 265. 726 Auf der Etikette mi t brauner T in te : " C l . 14. - y - " Schrift wahrscheinl ich von H. SCHOTT. Classis , genus, species Nummer nach L I N N É ' s Systema vegetabi l ium . . . ed. X I V . , 1784 Gottingae. Mi t B le i s t i f t der Name des Herausgebers, von J. B. K Ü M M E R L E . G r ö s s e des Bogens 48 x 31, 8 c m . 2. Aus dem Herbar von STEPHANUS H A Y N A L D . Authentische Schrif t . "Mel issa off icinal is : T z i t r o m s z a g ú Mel iszsza: Syn: Méhfü; T z i t r o m f ü ; M é z e i k é ; M é z g á n c s . " "Habitat i n montibus hungaric is , Genevensibus, a l lobr igius (in F rank re i ch ) , I t a l i c i s . F l . Ju l . Aug. (: Ex hor to Mándok:)" Oben Hinweise auf dem L I N N É - S y s t e m . Gedruckte Etikette von LAJOS H A Y N A L D : "Ex opt i ­on Patr is mei Stephan! Haynald, cuius sc r ip tura in fol io hocce v i s i t u r , herbar io . . . " Unga­rische Pflanzennamen vg l . D I Ó S Z E G I - F A Z E K A S 1807: 353-354. Gemeinde Mándok i n dem Komita t S z a b o l c s - S z a t m á r . G r ö s s e des Originalbogens 38,2 x 23 cm.

Tafel V I I I . He rba r ium Schott.

1. Authentische Schrift von HEINRICH SCHOTT = SCHOTT-Pater . "Gladiolus communis

Aus M ä h r e n , auf Wiesen bei Rocznow. " Der Sammler war bis 1800 in Brno t ä t i g . Die Stadt i s t wahrscheinl ich Roznov pod R a d h o s t é m .

2. Dieselbe Schrif t . "Aus Ungarn Orobus laevigatus

K i t a ib . Besser bitte retour Orobus luteus (durchgestrichen) laevigatus"

Descr ip t ion Orobus laevigatus W. et K . : 1809.

3. Schrift unbekannt. "Convolvulus Cantabricus ibericus Ibe r i a" Iber ia h ie r : Region in Zen t r a l - und West-Kaukasus.

Farbe des Papiers 1-2 gelbl ich grau, 3: blassblau.

Tafel I X . Verschiedene gedruckte und handgeschriebene Informationen.

1. "173. E r i ca vulgar is L inn . Upsal iae ." Exsikkatenwerk von F . EHRHART (s. auch Tafel V I I . 1. ) , "Calluna" Revision von unbekann ter Hand, taxonomische Anmerkung wahrscheinl ich von H . SCHOTT, Name des Herausge­bers schrieb J . B . K Ü M M E R L E .

2. Aus dem ersten Exsikkatenwerk von F . W. SIEBER, 1812. Aus dem Herbar ium Woinya­nurn; " N r o . 9 1 . " Signatur des Museums. "Carex atrata, G e s c h w ä r z t e Segge. Ex alpibus Car inthiacis M . Glokner. F l o r . I u l . Aug. " V g l . M A I W A L D 1904: 112-113.

3. H e r b a r i u m Hoppeanum aus Herba r ium Degenianum. Authentische Schrift von D . H . HOPPE: ' 'Braya alpina Sternb et Hopp.

in alpib Carinthiae" . V g l . Denkschr. Bot. Ges. Regensburg I . 1815, I . T . 1.

4. "Braya alpina Sternb. et Hopp. H(abitat) i n ed i t i s s imis Carinthiae super ior i s alpibus: ueber den obersten Pasterzen Glet­scher auf der Gamsgrube. " Exsikkatenwerk von D . H . HOPPE et F . HORNSCHUCH: Plantae phanerogamicae selectae, Ratisbonae 1817. Decas p r i m a .

Tafel X . H e r b a r i u m Rochel und Heuffel.

1. Aus dem alten M a t e r i a l i m Ungarischen Nationalmuseum. Authentische Schrift von ANTON ROCHEL. "Ep i lob ium palustre. Hb. Rochl . 36.

Paludosa in val le Szalatin C(omitatus) Lip t (oviens is ) . " Gesammelt bis 1820 ? V g l . GOMBOCZ 1914: 97-98. Rechts oben rote Signatur des Museums. Papier blaugrau.

2. Aus Herba r ium Haynaldianum. Schrift von E . G . HORNUNG: "Scirpus parvulus R. et S.

F l . Halensis mis (it) Sprengel" V g l . K. SPRENGEL: F l o r a Halensis Ed . I I . aucta et emendata - Halae Saxonum 1832:32, "Scirpus parvulus Rom, et Schult. " Authentische Schrift von JÁNOS H E U F F E L : "Scirpus nanus Spreng.

Spreng. S.V. (Carol i Linnaei Systema Vegetabi l ium - Edi t io X V I , curante K. SPRENGEL Gottingae 1825-1828) I . 223. n .28 . A Cel (eber r imo) Sprengel missum com(municavit) Hornung. 1834."

Stempel "Ex herbar io D r i s L . Heuffel" fehlerhaft, mi t " L " statt " J " .

Tafe l X I . Herba r ium Sadlerianum.

1. "Veronica foliosa WK. i t ( e r ) zempl(eniense) 1815 (?) A d S. A l l y a Ujhel ly in montosis"

An der Stadt Sá to ra l j aú jhe ly i m Komi ta t B o r s o d - A b a ú j - Z e m p l é n .

2. ' 'Setaria asiatica e sem(inibus) beroKinensibus) culta in h(orto) b(otanico) p(estiensi). "

An beiden Etiketten authentische Schrif ten.

3. Et iket te aus "Magyar P l á n t á k ' s z á r í t o t t g y ű j t e m é n y e . Hatodik Köte t . Orvos i P l án t ák I I I . Kiadta S z á d l e r Józse f , Orvos 1824." - Text des T i te lb la t t e s .

"14. Glechoma h i r su tum WK. In sylvat ic is Budae. Majo. "

Tafe l X I I . He rba r ium Albach. " A t r i p l e x lac inia tum L . hb. Albach 909.

Eisenstadt (= Kismar ton) an Wegen (copia)" Schrif t von GYULA KOVÁTS, Signatur mi t blauer T in te . Auf der Aussenseite des Doppel-

24 bogens ALBACHs Schrift (hier nicht s ichtbar) ; z. B . : Linkspagina tota — 41 . " = 24. 9. 1841, das ü b r i g e M a t e r i a l : 17.9.1844, re i fe Samen: 17. 10.1844. "Adgum. " = "adgummier t" , auf­geklebt 4. 12. 1844. "No. 206. " = Nummer der grossen P r ä p a r a t e n r e i h e n . E r l ä u t e r n d e r Text autograph, in Mischsprache, - la te inisch, deutsch, auch manchmal un­gar i sch - z. B . : " . . . zwei i m Ganzen, cae3i (= caeteri) m i t je einem sepal(um) (vagy valva ha ugy tetszik) dorso a u f w ä r t s . " G r ö s s e des offenen Bogens: 4 0 , 5 x 4 8 , 4 cm.

Tafe l X I I I . H e r b a r i u m Albach. A t r i p l e x lac in ia tum L . Par t ie der vorigen Tafe l . Authentisches Schriftfragment. G r ö s s e der schwarzen Unterlage: 3, 7 x 2,2 cm.

Tafe l X I V . H e r b a r i u m Fr iva ldszkyanum.

1. "442. Epi lobium h i r su tum Carlova August 1835

C: H i n k e . " Authentische Schrif t von CAROLUS HINKE (? - 1836), der für IMRE F R I V A L D S Z K Y auf der Balkan-Halbinsel sammelte. Stadt Kar lovo in Bulgar ien , Kaloferska Planina.

"Epi lob ium pubescens Roth ad Kar lovam, Maced(onia) F r iva ldszky"

Authentische Schrif t von IMRE F R I V A L D S Z K Y . Farbe der Etikette graublau.

2. V e r m u t l i c h Schrift von IMRE F R I V A L D S Z K Y : "Ep i lob ium palustre L .

Mehad(ia, Banat) 837" Farbe des Papiers g r ü n l i c h - g r a u .

Tafel X V . H e r b a r i u m Haynaldianum. Ü b e r s c h r i f t des Bogens: "Exemplar typicum quod C la r i s s imus Fr iva ldszky herbar io meo i n t u l i t . Haynald. " Ü b e r s c h r i f t der Zeichnung: " T ö m ö t t Zizifü. F r iva ldszky . Ziziphora compacta. F r i v . " Schrift des Autors . V g l . Magyar Tudós T á r s a s á g Évkönyvei 1840 I V : 198. t . 4. Zeichnung mi t v e r d ü n n t e r schwarzer F l ü s s i g k e i t , ohne Signatur; s tammt v ie l l e ich t von dem Autor und diente als Skizze. Die gedruckte Vers ion ist r e i ch an Einzelhei ten, eine Schattierung m i t Stricheln deutet auf geübte Hand. Li thographie , ohne Signatur. Die lateinisch verfasste E r l ä u t e r u n g schrieb wahrscheinl ich J Ó Z S E F SÁNDOR ( ü b e r s t r i c h e n ) . Sammelort und B l ü t e z e i t in der z i t ie r ten L i t e r a t u r : " T a l á l t a t o t t Gukl ina ' v idékin R u m é l i á b a n , v i r á g z i k j ú l i u s b a n . " ("Gefunden in der Gegend von Guklina in Rumelien, blüht in J u l i . " )

Photoaufnahmen: D r . RÁCZ ISTVÁN; einen besonderen Dank für seine so rg fä l t i ge A r b e i t .

L I T E R A T U R

BAUHIN, G. (1623): Pinax thea t r i botanici . . . - Basi l iae Helvet . - 522 pp. BEREGSZÁSZI NAGY P. (1828): T u d ó s Wolny A n d r á s é l e t é n e k r ö v i d l e í r á s a . [Kurze Lebens­

beschreibung des Gelehrten A n d r á s Wolny] . - I n : BORBÁS, V. (1893): A s z e r b t ö v i s ha­zája é s v á n d o r l á s a . CHeimat und Verschleppung der Spitzklette!] . - Math. T e r m T u d . K ö z l e m . 25(5): 91-98.

BESSER, W. (1809): P r i m i t i a e F lorae Galiciae Austriacaceae - Pars I I . Viennae, p. I V . BUNKE, Zs . (1980): Stanislaus Albach botanikai m u n k á s s á g a . (Stanislaus Albachs botanische

T ä t i g k e i t ) . - Bot. K ö z i e m . 67(3): 227-236. BUNKE, Zs. (1985): P i l l e r M á t y á s (1733-1788) és h e r b á r i u m a . ( P i l l e r , Mathias und sein

Herbar ) . - Bot. K ö z i e m . 72(1-2): 185-195. CRANTZ, H . I . N . (1769): S t i r p i v m avs t r i aca rvm . . . Ed. I I . aucta, Viennae, 508 pp. DIÓSZEGI, S. und F A Z E K A S , M . (1807): Magyar fûvész könyv. [Ungarisches K r ä u t e r b u c h ] .-

Debreczenbenn, p. 353-354. F E K E T E , G. und KOVÁTS, D. (1974): Magyar h e r b á r i u m o k 12., A 100 éves N ö v é n y t á r her­

b á r i u m a i n a k t ö r t é n e t e . I I . H e r b a r i u m Carpato- Pannonicum. (Ungarische Herbar ien 12., Geschichte der Herbar ien der 100jähr igen Botanischen Abtei lung des Museums, I I . Her ­ba r ium Carpato-Pannonicum). - Bot. K ö z i e m . j>l(3): 223-228.

F L A T T , K. (1897): F r a n c i s c i a Mygind . . . observationes cr i t ico-botanicae seu Epistolae ad Linnaeum scriptae - V e r h . d. Z . - B . Ges. in Wien 47: 473-493, 582-609.

F L A T T , K. (1902- 1903): A h e r b á r i u m o k t ö r t é n e t é h e z . (Zur Geschichte der Herbare) . - M B L Budapest, I I . No. 6. p. 215.

F R I V A L D S Z K Y , I . (1840): T e r m é s z e t t u d o m á n y i u t a z á s a Ba lkány v idékén . [Naturwissen­schaftliche Reise i m Balkan-GebietJ . - M T T á r s É v k . I V : 198, t . 4.

GOMBOCZ, E. (1914): A budapesti egyetemi botanikuskert é s t a n s z é k t ö r t é n e t e , I I I . Az egyetem Pesten, 1-14. [Geschichte des Botanischen Gartens und Lehrstuhls der Buda­pester U n i v e r s i t ä t , I I I . Die U n i v e r s i t ä t in Pes t ] . - Budapest, pp. 24-103.

GOMBOCZ, E. (1936): A magyar botanika t ö r t é n e t e , I V . L inné és kora , V . A t e r m é s z e t e s rendszer kora . [Geschichte der ungarischen Botanik, I V . L inné und sein Ze i ta l t e r , V . Ze i t a l t e r des n a t ü r l i c h e n Systems] . - Budapest, pp. 190-498.

H A B E R L E , C . C . (1830): Svccincta r e i herbariae Hvngaricae et Transsi lvanicae h i s t ó r i a , Caput. I I . De L i t e r a t u r a , Caput I V . H i s t ó r i a H e r b a r i i v i v i Reg. Scient. Univers i ta t i s hung. - Bvdae, p. 11-31, 57-62.

HERMAN, O. (1873): Czetz Anta l e m l é k e z e t e [Er innerung an Anta l Czetz] - E r d M u z E g y l É v k . 6: 7 (1871-73).

H O H E N B Ü H E L - H E U F L E R , L . (1870): Franz von Mygind der Freund Jacquins - V e r h . d. Z . - B . Ges. in Wien, 20: 879-924.

I L G , W. (1984): Die Regensburgische Botanische Gesellschaft, T e i l I I . Wissenschaftliche Akt iv i t ä t en der Gesellschaft, Anlage I X . Mitg l iederverze ichnis - Hoppea Bd. 4_2: 73-244, 317-348.

ISTVÁNFFI , Gy. (1894): Két eredet i L i n n é - f é l e növény a m. n. m ú z e u m növény tan i gyűj te ­ményében . [Zwe i or ig ine l le L i n n é ' s e h e Pflanzen aus der botanischen Sammlung des ung. Nationalmuseums;!. - Pótf. T e r m T u d K ö z l . 26: 238-240.

JACQUEN, N . J . (1781- 1786): I cônes plantarum r a r i o r u m . - Vindobonae, 1.2. T . 1 3 . JACQUIN, N . J . (1786): Collectanea ad botanicam, chemicam et h i s t ó r i á m naturalem spec-

tantiae I . - Vindobonae, _3: 7 6. J A N K A , V. (1880): A Magyar Nemzet i M ú z e u m füvésze t i o s z t á l y á n a k t ö r t é n e t é h e z . [ Z u r Ge

schichte der botanischen Abtei lung des Ungarischen Nationalmuseums] . - T e r m r F ü z . 4: 14.

JÁVORKA, S. (1926, 1929, 1934,, 1935, 1936): K i t a i b e l h e r b á r i u m a . [Das Herbar K i t a i -b e l s j . - Annls . h i s t . -na t . Mus. natn. hung. _24j 428-585, 26: 97-210, 27: 147- 196, 29: 55-102, 30: 7-118.

JÁVORKA, S. (1957): Ki t a ibe l P á l . [ P á l K i t a i b e l ! . - Budapest, 213 pp. K A N I T Z , A . (1865): Versuch einer Geschichte der ungarischen Botanik, D r i t t e r T h e i l : Von

1771 bis 1864. - Linnaea Bd . 33: 48-264. K E L L E R , J . (1943): Crantz eredet i növénye i . [Die Or ig ina l ien von C r a n t z ] . - Annls . h i s t . -

nat. Mus. natn. hung. 36: 95-128. KOTSCHY, T h . (1857): Ein Betrag zur Geschichte der Botaniker Oesterre ichs . - V e r h . Zool .

Bot. Ve r . Wien, 7: 111-112. K R A M E R , W . H . (1756): Elenchus vegetabi l ium et an ima l ium per A u s t r i a m i n f e r i o r e m ob-

serva tarum. - Viennae, 307 pp. KUKKONEN, I . und V I L J A M A A , K. (1971): H e r b a r i u m of Chris t ian Steven. - He l s ink i , 113

pp. L I N D E M A N N , E. (1884-1885): Verzeichniss derjenigen Botaniker , welche zu meinem Her­

bar beigetragen haben. - B u l l . Soc. Imp. Nat. Moscou - 60: 265-312, 61 : 37-92. LINNAEUS, C. (1784): Systema vegetabi l ium . . . ed. X I V . , éd i t a a J . A . M u r r a y . - Goett in-

gae, 887 pp. L U M N I T Z E R , S. (1791): F l o r a Posoniensis. - Lips iae , 557 pp. M A I W A L D , V . (1904): Geschichte der Botanik in B ö h m e n , V . Die Botanik als scientia ama-

b i l i s bis zur Mit te des X I X . Jahrhunderts c) Botanische Forschungsreisende, d) Die Opizische Periode. - Wien und Le ipz ig , pp. 102- 118, 139-191.

N E I L R E I C H , A . (1855): Geschichte der Botanik in Nieder -Oes te r re ich . - V e r h . Zool . - Bot. V e r . Wien, Bd. 5: 31.

N E I L R E I C H , A . (1866): Aufzählung der in Ungarn und Slavonien bisher beobachteten G e f ä s s -pflanzen, Geschichtl icher Ueberbl ick I I . E in führung des L i n n é ' s e h e n Systems. - Wien, p . 2 .

N E N D T V I C H , K. (1872): F r iva ldszky I m r e é l e t r a j z a . [Lebensbeschreibung von I m r e F r i ­va ldszky! . - É r t T e r m T u d . Pest, 3/3: 1-30.

NISSEN, C. (1951): Die botanische Buch i l lus t r a t ion . - Stuttgart, 1: 197-198, 2: 242. P A L A C K Y , F . (herausgegeben; 1868): Leben des Grafen Kaspar Sternberg, von i h m selbst

beschrieben. - Prag, p. 99. PRISZTER, Sz. (1969): A pesti egyetemi Botanikus ke r t t ö r t é n e t é h e z . 1. Magyar növények

e l s ő á b r á z o l á s a i é s l e í r á s a i 1788-bó l . (Zur Geschichte des botanischen Gartens der U n i v e r s i t ä t zu Pest, 1. Die ersten Abbildungen und Beschreibungen ungarischer Pflan zen aus dem Jahre 1788). - Bot. K ö z i e m . 56(3): 207-210.

R I E D L , H . (1965): He in r i ch W i l h e l m Schott. - Ann. Naturh i s to r . Mus. Wien - _68: 3-8. RUPPIUS, H . B . (1745): F l o r a jenensis. - Ed. I I I . aueta et emendata ab A lbe r to Hal le ro . -

Jenae, p. 205. SCHREBER, J . C. D . (1769- 1810): Beschreibung der G r ä s e r nebst ih ren Abbildungen nach

der Natur . - Zweyter T h e i l - L e i p z i g , , T . X X X . p. 57- 59. SCOPOLI, A . (1772): F l o r a carn io l ica . . . Ed i t io secunda aueta et reformata . - Viennae,

I - I I . 496 pp.

SPRENGEL, K. (1818): Geschichte der Botanik, Neu bearbeitet, Zweyter T h e i l . - Sechstes Buch (170Q- 1740), Siebentes Buch (1740- 1816). - A l t enburgund Le ipz ig , pp. 155-396.

SPRENGEL, K. (1832): F l o r a Halensis, Ed. I I . - Halae Saxonum p. 32. SZUJKÖNÉ LAC ZA, J. (1973): Magyar h e r b á r i u m o k 10., A 100 é v e s N ö v é n y t á r h e r b á r i u m a i ­

nak t ö r t é n e t e I . Á l t a l ános r é s z . (Ungarische Herbar ien 10., Die Geschichte der Her ­barien der 100jähr igen Botanischen Abtei lung des Museums I . Al lgemeiner T e i l ) . -Bot. K ö z i e m . 60(1): 49-52.

SZUJKÓ- LAC Z A , J . (1975): What happened w i t h Schott's Herba r ium. - Annls . h i s t . - na t . Mus. natn. hung. J37: 57- 59.

URBAN, I . (1917): Geschichte des König l ichen Botanischen Museums zu B e r l i n - D a h l e m (1815-1913), nebst Aufzählung seiner Sammlungen. - Beih . Bot. Cbl . J34(l): 1-457.

WAGENITZ, G. (1982): Index col lec torum p r i n c i p a l i u m he rba r i i gottingensis. - Gö t t ingen , 214 pp.

WALDSTEIN, F . und K I T A I B E L , P. (1802): Descript iones et i cônes plantarum r a r i o r u m H u n g á r i á é I . Praefatio - Viennae p. X X X I I . , (1803) I I : 172.

ANONYMUS (1872): F r iva ldszky I m r e . Elmre F r i v a l d s z k y ] . - MOT VándorgyMunk . 15: 102-105.

ANONYMUS (1891): D r . Stefan Lumniczer . - V e r h . d. Ver . f. Nat. u . Heilkunde zu Pres-burg - N . F . 7: 178.

Anschr i f t des Verfassers : Zs. BUNKE Botanische Abtei lung des Ungarischen Naturwissenschaftl ichen Museums Budapest, Pf. 222 H - 1476 UNGARN