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Sterisch iiberladene Indenylkomplexe des Zirconiums und Nafniums Claudia Schmid, Helmut G. Alt * , Wolfgang Milius hborutoriutn ftir Anorganisrhr Chrraie &r lhirwsitiit Buyuuth, Post&aclt 10 21 51, D-95440 Sayreuth. Deutschlund Eingegangen 29 April 1997 The reaction of zirconocene dichloride. CpJtCl ?, and bis(indenyl) mclal dichloride, Ind,MC12 (M = Zr. Hf), with one and two equivalents. respectively. of indenyl or fluorenyl lithium leads to sterictdlycrowded complexes with three or four potential n-ligar.ds (1: Cp,ZvilndlCl; 2: Cp,Zr(lnd),: 3: IndJrCl: 4: Ind,HfCI; 5: Ind,Z~Fluk3~. Compound 4 was ch;lracterized by an X-r;ty structure imnlysis. Me Wcrkrion vun %ituonocendichlorid, Cp,ZrCl,. oder Bis(indenyl)metalldichlorid, Ind,MCl, (M -- Zr. Hf). mit einem bzw. zwei iiquivalenten Indcnyl- oddsa Fluorenyllithium flihrt zu ‘stcrisch ikberludencn’ Komplexen mit drei oder vier l~otentieilenr-Liganden (1: CpJtOndKI: 2: Cp=JGld&: 3: Ind,ZrCl: 4: Ind,3HiKI: 5: tnd,%&WCi). Komplcx 4 wurdc mit Hilfc eincr RiintgcllstPukturan;rlysc churttkterisiort. Q I997 Blsevicr Science S.A. Kqw~~rrk: Zirconium: Hnfniunr: lndenyl: Sterically,. iOWdCd -= sngenrmnten ‘sterisch Ilberladenen’ Komplexen -- eit~~el~~nd ur’4rsucht [I - 1.33,la den uliverb~~ktet~ Tetrn~y~l(~~~ntuui~tiylverbindun des Titans [6-8%. Zireoniums [5,9,lO] und Hufniu Il@l, Ti. Zr, HD, weisen die Ligunden im Festk&per unterschiedliche Koordinution uul”: wihrend im Titan- und Hafniumkomplex jeweils zwei Cyclopen- tudienylliganden qs bzw. q’ -Koordinntion besitzen, sind im entspwhendenZireoniumkomylcx drei Cyclopentu- dienylliganden q9 und der vierte Cp-Ligund q’ gebun- den. Im Zirconiumkomplex Cp,ZtWlu)CI [ 123 ist der Flu- orenylligund hinpgen iiber eine Melall- Kohlenstoff- u-Bindung gebunden: die beiden Cycloprntadienylli- gunden sind $-koordiniert, Die Bindungsverh’ riltnissc dieser Komplexe geben die -- im Vergleich zum Cy- clopentudienylligunden -- deutlich geringere Tendenz * Corresponding author. Fax: +4Y 921 552157. des Fluorenylligttnden zur Ausbildung rincr o)‘ - Koordintrtion wieder. Der Indenyllignnd ist hinsichtlich scinsr stcrischen und elektronixchcn Eipenschuften zwischcn Cyrloprn~~r- dicnyl- und Pluorenylligund einzuordnen. Unverbrilcktc KmpOexl: dss Typs (L’)(t”Klnd)MCl bzw. (L’)(L’)(N),M 1M - Zr. Hf: L’ . L? = Cp, Ind. Flu) nrit eincm oder mehnren tnd~u~lli~~tnd~nwares biskurg noch nieht bekannt. ehm!sse und Diskusslom 1 0022~328X/97/.$17.00 63 1997 Elsuvier Science S.A. All rights reserved. P/I SOO22-32HX(97)003.17-9

Sterisch überladene indenylkomplexe des zirconiums und hafniums

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Page 1: Sterisch überladene indenylkomplexe des zirconiums und hafniums

Sterisch iiberladene Indenylkomplexe des Zirconiums und Nafniums

Claudia Schmid, Helmut G. Alt * , Wolfgang Milius hborutoriutn ftir Anorganisrhr Chrraie &r lhirwsitiit Buyuuth, Post&aclt 10 21 51, D-95440 Sayreuth. Deutschlund

Eingegangen 29 April 1997

The reaction of zirconocene dichloride. CpJtCl ?, and bis(indenyl) mclal dichloride, Ind,MC12 (M = Zr. Hf), with one and two equivalents. respectively. of indenyl or fluorenyl lithium leads to sterictdly crowded complexes with three or four potential n-ligar.ds (1: Cp,ZvilndlCl; 2: Cp,Zr(lnd),: 3: IndJrCl: 4: Ind,HfCI; 5: Ind,Z~Fluk3~. Compound 4 was ch;lracterized by an X-r;ty structure imnlysis.

Me Wcrkrion vun %ituonocendichlorid, Cp,ZrCl,. oder Bis(indenyl)metalldichlorid, Ind,MCl, (M -- Zr. Hf). mit einem bzw. zwei iiquivalenten Indcnyl- oddsa Fluorenyllithium flihrt zu ‘stcrisch ikberludencn’ Komplexen mit drei oder vier l~otentieilen r-Liganden (1: CpJtOndKI: 2: Cp=JGld&: 3: Ind,ZrCl: 4: Ind,3HiKI: 5: tnd,%&WCi). Komplcx 4 wurdc mit Hilfc eincr RiintgcllstPukturan;rlysc churttkterisiort. Q I997 Blsevicr Science S.A.

Kqw~~rrk: Zirconium: Hnfniunr: lndenyl: Sterically ,. iOWdCd

-= sngenrmnten ‘sterisch Ilberladenen’ Komplexen -- eit~~el~~nd ur’4rsucht [I - 1.33, la den uliverb~~ktet~ Tetrn~y~l(~~~ntuui~tiylverbindun des Titans [6-8%. Zireoniums [5,9,lO] und Hufniu Il@l,

Ti. Zr, HD, weisen die Ligunden im Festk&per unterschiedliche Koordinution uul”: wihrend im Titan- und Hafniumkomplex jeweils zwei Cyclopen- tudienylliganden qs bzw. q’-Koordinntion besitzen, sind im entspwhenden Zireoniumkomylcx drei Cyclopentu- dienylliganden q9 und der vierte Cp-Ligund q’ gebun- den.

Im Zirconiumkomplex Cp,ZtWlu)CI [ 123 ist der Flu- orenylligund hinpgen iiber eine Melall- Kohlenstoff- u-Bindung gebunden: die beiden Cycloprntadienylli- gunden sind $-koordiniert, Die Bindungsverh’riltnissc dieser Komplexe geben die -- im Vergleich zum Cy- clopentudienylligunden -- deutlich geringere Tendenz

* Corresponding author. Fax: +4Y 921 552157.

des Fluorenylligttnden zur Ausbildung rincr o)‘- Koordintrtion wieder.

Der Indenyllignnd ist hinsichtlich scinsr stcrischen und elektronixchcn Eipenschuften zwischcn Cyrloprn~~r- dicnyl- und Pluorenylligund einzuordnen. Unverbrilcktc KmpOexl: dss Typs (L’)(t”Klnd)MCl bzw. (L’)(L’)(N),M 1M - Zr. Hf: L’. L? = Cp, Ind. Flu) nrit eincm oder mehnren tnd~u~lli~~tnd~n wares biskurg noch nieht bekannt.

ehm!sse und Diskusslom

1

0022~328X/97/.$17.00 63 1997 Elsuvier Science S.A. All rights reserved. P/I SOO22-32HX(97)003.17-9

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Schema 2.

2

ganden durch Reaktion von Zirconocendichlorid, Cp,ZtClz, oder Bi~~ndenyl)metalIdic~!orid, Ind, MCl,

mit cinem bzw, zwei Aquivalenten In- Fluorenyllithium dargestellt. Die Koordina- lopentadienyls, Indenyls oder Fluorenyls an

tall kann prinzipiell nach drei verschiede- nen M6glichkeiten erfolgen: die n-Liganden kiinnen ~1’. T$ oder $ boordiniert werden (Schemas 1 und 2).

In den Komplexen 1 und 2 sind die Cyclopentadi- enylliganden $-koordiniert; die Indenylliganden sind

ct-Bindung an das Zirconium gebunden. nisse werden in

exen 3 und 4

3:M=Zr 5

4:M=Hf Schema 3.

NM R-Zeitskata _I_ schnellen. stzndigen Haptizititswechsel v5 =+ T$ ==+ ~1’~

In Komplex 5 sind die Indenylliganden u’ und der Fluorenylligand q’ an das Zirconium koordiniert (Schema 3).

In den BindungsverWtnissen der Komplexe l-5 spiegelt sich die abnehmende Tendenz zur I$ Koordi- nation von Cyclopentadienyl tiber Indenyl zu Fluorenyl sowie der zunehmende riaumliche Anspruch in derselben Reihenfolge wider.

Die Komplexe l-5 wurden mit Hilfe tet~~~ratur~b~~n~i er ’ t-f- und ‘~C~N~R~S~kt~sko~ie

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sowie durch 2D- “C/ ’ H-Verschiebungskorrelations- spektroskopie charakterisiert. Die NMR-Daten sind in den Tabellen 1 und 2 aui’gefilhrt.

Das ’ H-NMR-Spektrum von 3 zeigt bei Raumtem- peratur ein Triplett bei 5.76 ppm sowie ein Dublett bei 5.53 ppm (‘JI’ H, ’ H) = 3.3 IIz) ftir die Protonen I /3 bzw. 2 der drei nicht unterscheidbaren Indenylliganden; das Signal ftir die Protonen l/3 ist aufgnmd einer - msglicherweise iiber einen Haptizit3tswechsel I$

--) 77’ verlaufenden - eingescbranhten mtramoGk$ **. -

laren Rotation urn die Ind,-Zr-Achse verbreitert. Die beiden Multipletts bei 7.44-7.39 ppm und 7.21-7.16 ppm sind den Protonen in den Positionen 4/7 bzw. 5/6 der Indenylsechsringe zuzuordnen.

Wiihrend bei - 20°C fdr die Protonen I-N I )/W ein breites Signal beobachtet wird, sind bei - 60°C zwei breite Signale zu erkennen. Die Koaleszenztemperatur T, liegt bei - 55°C (270 MHz); die Aktivierungsenergie AC’ betrzgt 60.2 kJ/mol. Bei - IOO”C werden schliefilich zwei Dubletts fur die Protonen H( I )/(3) bei 6.08 und 4.69 ppm erhalten; die Rotation urn die Achse Ind,-Zr ist ‘eingefliaren’. Die Signale fiIr die Protonen in den Positioncn 2 sowie 4/7 und 566 des Indenylli- ganden erscheinen bui 5.76 (‘J(‘H, ‘l-l) = 3.3 Hz), 7. I I-7.08 und 7.53-7.48/7.19-7.12 ppm. Demnach &I jeder der drei lndenylligandcn bei - 100°C -- ebenso

ylr- ’ . . . .--_ _‘.._.._‘. -.-. . ___~

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-5

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wie bei Raumtemperatur I^__ in gleicher W&se an das Zentralmetall kaordiniert (Abb. I ).

105.9 und 98.6 pptn. Die Sign& tir die tertiiiren Kohlenstoffatonx der tndcnylsecharin~c erssheincn bei 125.1, 124.5. 124.9 und I22.7 ppm. F’Ur die yuar%tircn Kohlenstol’fatome C(8) und C(9) werden swei Sipnule bei 132.4 und 130.8 ppm beobachtct (Abb. 2).

Tris(iridcllyl)h;lfniutnchlarid (4) weist im FestkHrper rbenso wie Tris(cyclopcntadienyI)hal’niumchltrrid

F.ll c_ Lwei $-koordinierte und einen r’-koctrdinier- ie11 ~~~de~lyl- bzw. Clyclopentadienylliganden auf. Dage- gen ist bei dem van Burns und Mitarbeiteru [ 131 syn- thetisicrtem ‘I’ris(indenyl)uranchlorid jeder der drci po- tcnticllen ~-Lig;tndcn q”-koordinicrt. Auf$rund dcr schlechten Kristallqualitiit konvergierte die Ver- l’einerung der Kristallstruktur nicht zuf’riedenstellend urrd es erguben sich LT. sehr hohs Standardabweichtnipetl

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Abb. 3. MolrkUlstruktur von 4.

n hwnaem. Bshalb kann hiet nur die - sicher =- Molekhhopologie wiedergegeben werden.

Auf eine detaillierte Diskussion von Bindungswinkeln und -abstPn&n wird venichtet (Abb. 3).

striumsulfat ftltrirrt. - 7FC tur Krtstulli-

L&atag von 0.6 ml (4.8 mmol) Men in 50 ml ether wird mit 3.0 ml Bu ithium (1.6 M in

i Stun

gibt bei -20°C 0.70 g (2.4 -01) Cp,ZtC12 zu und riihrt das Reaktionsgemisch weitere zwet SNnden bei Raumtemperatur. Nach dem Eindampfen des Liisungsmittels im Vakuum wird der Rhckstand tiber Natriumsulfat mit Toluol extrahiert. Das Filtrat wird eingeengt und bei -78°C kristallisiert. Ausbeute: 70- 80%

Dank

Wir danken der Phillips Petroleum Company, DSA, uad der Deutschen Forschungsgemeinschaft fir die fi- nanzielle UnterstLitzung.

Literaturverzeichnls

CR. Lucas. M. Green, R-A. Forder. K. Prow. J. Chem. Sot. Chem. Commun. (1973) 97. G-M. Diamond. M.L.H. Green. N.A. Popham. A.N. Chemega. J. Chem. Sot, Dultoe Trans. ll993) 2535. R.J. Strittmrtter. BE. Elurstea, J. Am. Chem. Sw. I I3 ( 1991~ 552. 1. Kopf. H.-J. Vollmer. W. Katnittsky. Cryst. Stntct. Cnmmun. 9 (1980) 985. P. Eticvimt. B. Gwhefon. 0. Tuinturier. Bull. Sac. Chim. R. Part I1 119%) 192. J.L. Calderon, F.A. Cotton. B.G_ deBwr. 1. Tnkats. J. Am. Chew Soc(K‘. 93 (IY71) 3X?. J.L, Calderon, F.A. Cattun. J. Tukw,, 1. Am. Chcm. Sw. 93 (1971~ 35H3,

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