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Industriemagazin für Produktion und Technik 4 2017 www.scope-online.de SCOPE April 2017 AUTOMATISIERUNG Elektrische Antriebe FERTIGUNG Cloud-Services BETRIEB + BESCHAFFUNG Smarte Kunststoffe ENGINEERING Virtual-Machining-Prozesslösungen MITTELSTANDS-KONGRESS 4.0 Weitere Infos Seite 57

SCOPE 2017 4 - agile-optimierung.deimmer komplexere Planungsentscheidungen unter immer höherem Zeitdruck gefällt werden. Alltägliche Ereignisse wie eine Maschinenstörung oder Ad-hoc-Auftragsänderungen

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SCOPE 4/2017

Eine Frage noch | Adrian Weiler

SCOPE: Längst ist die vernetzte Industrie 4.0 keine Zukunfts-musik mehr. Gerade ihre Vorteile sind viel diskutiert. Doch welche Herausforderung bringt sie mit sich? Adrian Weiler: Der Weg in die Industrie 4.0 birgt einige Hürden. Die große Vernetzung und Beschleunigung der Ab-läufe in Produktion und Supply Chain führen dazu, dass immer komplexere Planungsentscheidungen unter immer höherem Zeitdruck gefällt werden. Alltägliche Ereignisse wie eine Maschinenstörung oder Ad-hoc-Auftragsänderungen wirken sich immer schlimmer aus. Hat ein Zulieferer etwa eine mangelhafte Charge geliefert, so steht ein Teil der Produktion still, bis Ersatz beschafft werden kann. Diese vermeintlich kleine Störung richtet angesichts der hohen Kundenerwartungen an die Termintreue immense Schäden an, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch hinsichtlich des Unternehmensimages. Das Dilemma ist: Je komplexer unsere Geschäftswelt wird, desto unplanbarer wird sie und desto häufiger treten Störungen auf. Entscheider brauchen dann schnell geeignete Alternativvorschläge, um trotz der Umstände eine gute Neuplanung rasch umzusetzen. Die Fä-higkeit, flexibel und clever umdisponieren zu können, ist eine wichtige Voraussetzung zur Realisierung der Industrie 4.0.

SCOPE: Über diese alltäglichen „Störungen“ wird nur selten gesprochen. Wie können Unternehmen damit umgehen? Weiler: Das A und O ist es, auf Unvorhersehbares agil rea-gieren zu können; das Unplanbare beherrschbar zu machen. Manuell ist das angesichts der Vielzahl zu berücksichti-gender Entscheidungsfaktoren oft nicht möglich. Man denke nur an einen Anlagenbauer, wo an einem einzelnen Auf-trag oft mehrere tausend Arbeitsfolgen hängen. Und dann werden noch sehr viele Aufträge gleichzeitig bearbeitet, die sich hunderte Rohstoffe und Komponenten teilen. So ist es gut nachvollziehbar, was für ein fragiles Gebilde eine solche

Planung darstellt. Der Maschinen- und Anlagenbau ist ein störungssensibles Feld. Zugesagte Liefertermine nicht einzu-halten, resultiert oft in Vertragsstrafen und in einem ange-schlagenen Image beim Kunden. Verbindliche Zusagen zu tätigen ist daher ein komplexes Unterfangen. Zwar geht der Trend hin zu digitalisierten Prozessen, doch die Datenfülle allein bringt Unternehmen noch keine Lösung in Richtung Prozesssicherheit. Es bedarf einer intelligenten Nutzung der Daten. Hier setzt die IT-gestützte Managementstrategie Agile Optimierung an. Sie ist in der Lage, dem operativen Management bei Eintritt unplanbarer Störungen Entschei-

dungshilfen an die Hand zu geben. Das ermöglicht effiziente Betriebsprozesse und fördert einen echten Wettbe-werbsvorteil.

SCOPE: In welchen Bereichen hält die Agile Optimierung von Betriebspro-zessen Einzug?Weiler: Überall dort, wo Betriebspro-zesse eine umfassende, komplexe Pla-nung erfordern, unplanbare Ereignisse

diese Planung allerdings ständig zunichtemachen. Das be-trifft fast jede Branche. Die Anwendungsfelder reichen von Absatzplanung, Bestandsmanagement, Produktionsplanung, Supply Chain, Transport und Logistik bis hin zu Entschei-dungsszenarien im Finanzsektor. Ziel ist es, durch computer-gestützte Entscheidungshilfen produktive Abläufe auch dann zu gewährleisten, wenn Unvorhersehbares eintritt und die eigentliche Planung über den Haufen wirft. IT-Systeme zur Agilen Optimierung ergänzen die bestehende IT, wie zum Beispiel SAP oder andere ERP-Systeme. Sie enthalten im Kern mathematische Algorithmen, die extrem schnell neue Pläne berechnen können, wenn unerwartete Ereignisse eine intelligente Reaktion erfordern.

Das Unternehmen Inform ist spezialisiert auf intelligente Software zur optimierten Planung und Echtzeit-Disposition von Geschäftsprozessen. SCOPE-Redakteurin Evelin Eitel-mann sprach mit Adrian Weiler, Geschäftsführer des Soft-warehauses, über Störfaktoren in Prozessen und wie sie schneller erkannt und behoben werden können.

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IT-gestützte ManagementstrategieInform, www.inform-software.de

„ Flexibel und clever umdisponieren“

Auf SCOPE Online lesen Sie das Interview weiter: über Agile O p t i m i e r u n g im Einsatz beim Spritzgussma-schinenherstel-ler Arburg.