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No. 8 Sept/Okt/Nov 2011 REGGAE Rhein - Main Reggae- & Dancehall-News outta di area Im Gespräch mit Marlon B Interview Jennifer Washington Länderinfo Kuba Im Interview mit Christopher Martin

Reggae Rhein-Main No 8

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Reggae Magazine

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Page 1: Reggae Rhein-Main No 8

No. 8Sept/Okt/Nov 2011

REGGAERhein-MainReggae- & Dancehall-News outta di area

Im Gespräch mit

Marlon B

Interview Jennifer Washington

Länderinfo

Kuba

Im Interview mitChristopher Martin

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Impressum Herausgeber:z-medien, Jens ZeidlerAm sonnigen Hang 12,64689 [email protected]@gmx.deRedaktion:Mascha Wembacher, Stephanie Reichelt, Anja Elsner, Azieb Yo-hannes, Isabelle Fichtner, Patrick Neudel, Franziska Zeidler, Eva Ensling, Ali Jameel, Abass [email protected]

Fotos: Titelbild von William Richards. Catrin Capozzoli, Hoizge, William Richards, Angela Kropp, Franziska Zeidler, Kiljano, DeeBuzz, Anja Elsner, André Lepszy, Michael Ruskiewicz, IG Boatpeople Malta-Italy, Ute, Ali Jameel

Anzeigen:[email protected]

Layout/Gestaltung:Franziska Zeidler

Druck:Buch- und Offsetdruckerei Häuser KG, KölnAuflage: 1000 ExemplareVerteilung:Auslagestellen im Rhein-Main-GebietDas Magazin ist kostenlos.Erscheinungsweise:alle drei Monate

Editorial

Inhalt

Nachdruck/Copyright:Alle Urheberrechte für Text und Gestaltung liegen bei z-medien. Ein Nachdruck der Texte und Fotos, die in Reggae Rhein-Main veröffentlicht sind, ist – auch in Auszügen – nur mit schriftlicher Genehmigung von z-medien erlaubt.Haftung:Namentlich oder mit Kürzel des Autors gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung des Herausgebers.

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Fever, der gerade dabei ist, sich auch in den internationalen Dancehalls einen Namen zu machen. Außerdem freuen wir uns, Euch zwei Ar-tists aus der Region präsentieren zu dürfen, die gerade jede/r ein aktuelles Album ver-öffentlichen. Dies ist zum einen Newcome-rin Jennifer Washington aus Aschaffenburg, die derzeit ihr Debut-Album herausbringt, zum anderen Marlon B aus Frankfurt – ei-ner der frühen Wegbereiter des Dancehall in Deutschland, der gerade zu seiner Solo-Karriere durchstartet. Auf die Turntables haben wir diesmal dem Mannheimer DeeBuzz Sound geschaut und können Euch nun einiges über Entstehung, Philosophie und den unverwechselbaren Style eines der Top-Sounds Deutschlands be-richten. Die Länder-Info entführt Euch in dieser Ausgabe wieder in die Karibik; diesmal stel-len wir Euch die legendäre Insel Cuba und ihre musikalische Seite vor. Neben den „Na-tural Beauty-Tipps“ zum Thema Avocado, fin-det Ihr in diesem Magazin auch wieder einen

Restaurant-Tipp aus der Region, dessen Besuch sich definitiv lohnt. Sollte jemand einmal kein Ma-gazin erhalten haben, gibt es dies auf Anfrage (unter [email protected]) entweder als PDF per mail oder gegen eine Versand- und Bearbeitungs-gebühr von 2,- Euro auf dem Postweg – so-lange der Vorrat reicht. Ein weiteres Mal sei angemerkt, dass wir noch immer dringend auf der Suche nach Anzeigenkunden sind! Wir würden uns sehr freuen, wenn noch wei-tere Kunden hinzukämen, die in unserem Magazin für ihre Sache werben und damit unser Projekt unterstützen! Anzeigen neh-men wir jederzeit unter obiger e-mail-Adres-se entgegen. Die Anzeigenpreise findet Ihr auf der letzten Seite des Magazins sowie auf unserer Myspace-Seite www.myspace.com/reggaerheinmain. Keep spreading the summervibez – auch wenn’s dieses Jahr mit dem Sommer irgend-wie noch nicht so ganz geklappt hat… ONE LOVE und viel Spaß beim Lesen! Euer Team von Reggae Rhein-Main (mw)

4 Christopher Martin Ein vielversprechendes Talent aus Jamaika

6 Jennifer Washington Die Kombination von Melodien und Message fasziniert mich

8 Marlon B For Real!

10 Joey Fever Reggae music has been around all my life

12 DeeBuzz Muzik We nah care bout the rest - we do our ting!

14 Kuba Ein magisches Land

16 Natural Beauty Avocado

17 Roots Deepartment Afrikanisches Flair & chilliges Ambiente

18 Den Toten Gerechtigkeit Gedenkveranstaltung für die Opfer an Europas Außengrenzen

19 Partyberichte Was war los in der Area?

20 Ali‘s Top 20 & CD-Tipps

21 Party-Konzert-Guide22 Summerjam 2011 Stand up for love!

Greetings!! Wir freuen uns, Euch die mittlerweile achte Ausgabe unseres kostenlosen Reggae- und Kultur-Magazins für das Rhein-Main-Gebiet

präsentieren zu dürfen! Wir sind im-mer noch mit Spaß dabei und bedanken

uns für all die positiven Rückmeldungen, die uns immer wieder erreichen! An dieser Stelle ein großes ‚Big Up‘ an unsere Leser! Mit Freude präsentieren wir Euch in die-ser Ausgabe ein Interview mit dem jamaika-nischen Artist Chris Martin, der nicht zuletzt mit seinem Hit „Paper loving“ und dem gleichnamigen Video von sich reden macht. Nachdem wir letztes Jahr mit Million Stylez bereits über einen aus Schweden stammenden Top-Reggaeartist berichte-ten, möchten wir Euch nun einen weiteren beachtenswerten Vertreter der heißen ka-ribischen Klänge aus dem kühlen Norden Europas vorstellen – die Rede ist von Joey

Kuba Summerjam 2011Joey Fever

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Im Interview mit

Christopher MartinEin vielversprechendes Talent aus JamaikaText: Eva Ensling / Fotos : William Richards

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Er schrieb Geschichte, als er als erster `Digicel Rising Stars Alumni´ mit seiner Hit Single „Love is all We Need“ in den jamai-kanischen Charts landete. Es ist der unge-wöhnliche Karrierestart eines modernen Artists, der sowohl durch seine Reggae-, Lovers Rock- und Dancehall-Tunes Bekannt-heit erlangt hat als auch Finanzwesen stu-diert. Seine Fangemeinde wächst nicht nur in Jamaika, sondern auch international ste-tig an. Auch hierzulande hat er sich bereits einen Namen gemacht durch seine Kolla-boration mit dem deutschen Reggae-Artist Gentleman und dem gemeinsamen Hit „To the Top“, sowie durch seinen aktuellen Hit „Paper Loving“, der auf keinem Dance fehlen darf. Die Rede ist von Christopher Martin, der es verdient hat, hier einmal näher betrachtet zu werden. Der heute 24-jährige Christopher Martin wurde 1987 im ländlichen Back Pasture in St. Catherine, Jamaika, am Valentinstag ge-boren. Es war bereits während seiner High School Jahre, dass er die Liebe zur Musik entdeckte, und diverse Preise in Singwett-bewerben aber auch für seine Schauspiel-kunst gewann. Die Liebe zur Musik und zur Bühne ließ ihn schließlich an Jamaikas Ta-lentshow Nummer 1 - Digicel Rising Stars, das jamaikanische Pendant zu DSDS - im Jahr 2005 teilnehmen. Er gewann den Titel mit seinem stimmlichen Können und seiner hervorragenden Bühnenshow und die Her-zen der Jamaikaner gleich mit, indem er an den Digicel‘s Christmas Promotions noch im selben Jahr teilnahm.Nicht lange nachdem er seine Debut Single veröffentlichte, begann die Zusammenarbeit mit dem Big Yard Label, das auch das Zu-hause des international bekannten Artists Shaggy und des Ausnahmeproduzenten Ro-bert Livingston ist. Unter dem Management von Kingy (Shaggys damaligem Road-Mana-

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ger) überholte er viele Talente der jamaika-nischen Reggae Szene mit Songs wie „Take my Wings“, die Chart-stürmende Single „Ja-maican Girls“, „Giving It“ oder „Man A Gallis“ featuring Busy Signal. In den Jahren 2009 und 2010 ließ er ei-nen Hit nach dem anderen vom Stapel mit seinen aktuellen Songs „Real Friends“ featu-ring Agent Sassco (ehemals Assasin) und D-Major, „Melody to My Song“ auf dem Good Love Riddim, dem Charts-Hit „Paper Loving“, „Come Where You Going“, „Journey of Love“, „Vibe is Right“ auf dem Street Bullies Riddim oder dem europäischen Hit „To the Top“. Live zu hören waren seine Lovers Rock-la-stigen Songs auf seiner Tour mit Gentleman im Winter 2010, die ihn quer durch Europa führte. Seine stimmlichen Qualitäten, seine Stage Performance und seine sympathische Ausstrahlung lassen uns gespannt auf Neues von Christopher Martin warten! Wir freuen uns, Euch das Interview mit dem talentierten Reggae Artist zu präsentieren. Chris, wie hat sich deine Karriere ent-wickelt, nachdem du den Talentwettbe-werb „Digicel Rising Stars“ im Jahr 2005 gewonnen hast? Wie ist dein Leben jetzt, als Star? Ich würde sagen, nachdem ich den Wettbewerb gewann, habe ich dafür gesorgt und alles dafür getan, dass die Massen mich als Artist ernst nehmen und nicht nur als eine TV-Sensation sehen. Ich ging also direkt hinaus und begann, mein eigentliches Werk aufzunehmen.

„Ich versuche eben mein Bestes, um meine Fans niemals zu enttäuschen.“

Die Reaktion der Leute war grandios, und meine Fangemeinde wuchs mit mir. Wenn ich Konzerte gebe und ankündigt werde und schon allein die Schreie und den Jubel der Leute höre, macht es all die Arbeit wert, die ich reingesteckt habe. Auf der Straße erkannt zu werden und die Ansichten der Leute über meine Musik und meine Arbeit zu hören, lässt mich eine größere Bedeutung meiner Leistung spüren!!!! Ich fühle mich, als ob ich dafür geboren bin! Gegenwärtig studierst du Finanzwesen an der Technischen Universität in Jamaika zusätzlich zu deiner zeitintensiven Musik-karriere. Findest du die Balance zwischen deinem Studium und deiner Musik, die auch beinhaltet, für einige Zeit auf Tour zu sein? Ja, ich halte beides im Gleichgewicht, denn ich sehe beides als Priorität an. Ich brauche sowohl uuuunbedingt eine solide

nach fast zwei Jahren ist es dann passiert. Es war ein riesiger Erfolg! Mein Gefühl betref-fend, wenn ich in Europa performe: Es ist ein anderer Vibe, aber ein großartiger! Das Pu-blikum ist sehr dankbar und bekundet seine Liebe zum Artist und seiner Musik offen!!! Du hast den Award für „The Male Artist of the Year 2010“ in Kenia erhalten, der Teil des `Kingston 10 Reggae Awards´ ist. Es gibt eine große Fangemeinde in Afrika und besonders in Kenia. Warst du schon mal in Afrika, oder hast du Pläne, Afrika zu besuchen? Ja, ich war schon drei mal in Afrika, in Marokko, Uganda, Ruanda und Kenia. Der Keniabesuch war am unvergess-lichsten! Ce‘Cile und ich füllten die Carnivore Grounds, und es standen noch über 10.000 Menschen davor, die unbedingt rein wollten! Afrika ist ein wunderbarer Ort, an den ich mich freue, wieder und wieder zurückzukeh-ren! Ich liebe es dort zu performen, die Leute sind großartig, die Frauen sind wunderschön, und das Obst ist extra sweet! Die Konzerte sind energiegeladen, und die Leute drücken ihre Freude und ihr Glück offen aus!!!

„Afrika ist ein wunderbarer Ort, an den ich mich freue, wieder und wieder

zurückzukehren!“ Welcher Reggae Künstler hat dich am meisten beeinflusst? Und was ist deine Inspiration? Die größte Einflussnahme im Reggae ging für mich von Garnet Silk aus. Ich bin inspiriert und motiviert durch die Er-innerung daran, wo ich herkomme und wo ich sein will. Was können wir von Christopher Mar-tin in Zukunft erwarten? Gibt es denn Pläne für ein Album Release? Erwartet in Zukunft einfach beständig gute Musik von Christopher Martin, dass ich meine musika-lischen Standards aufrechterhalte und eine weltweite Marke kreiere, die gleichbedeu-tend mit Reggaemusik ist. Mein Album wird definitiv dieses Jahr erscheinen. Haltet also Ausschau danach! Eine Message für unsere Leser: Viel Lie-be und Respekt an alle Unterstützer meiner Musik. Ohne euren Input wäre nichts von all dem möglich geworden!Vielen Dank für das Interview und wei-terhin viel Erfolg auf deinem Weg „to the top“! Big respect! An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an Christophers Pressesprecherin Tasha, die uns dieses Interview ermöglicht hat.

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Bildung und einen Plan, auf den ich zurück-greifen kann, als auch Musik, die Substanz meines Überlebens. Ich muss also stets mein Bestes geben, zu jeder Zeit. Trotzdem gibt es Tage, an denen ich mich gegen meine Studien oder einen sehr wichtigen Kurs und für die Arbeit mit Musik entscheiden muss. Denn ich kann meinen Professoren immer erklären, warum ich für ein paar Tage feh-len werde. Ich versuche eben mein Bestes, um meine Fans niemals zu enttäuschen. Das möchte ich vermeiden. Aber wenn du mich fragst, würde ich sagen, dass beides glei-chermaßen wichtig für mich ist!

„Meine Songs sind jugendfrei, und jedes Familienmitglied kann sie

sich anhören!“ Du bist zur Zeit bei Robert Livingstons Big Yard Label unter Vertrag, eines der produktivsten Label in Jamaika. Wie bist du zu dem Kontakt gekommen? Es passier-te alles in einer Nacht als ich im Hilton Hotel gechillt habe, Karaoke Sängern zuschaute und ich mich mit einem Mädel unterhielt. Sie stellte mich Kingy vor, der mich zum Studio mitnahm damit ich das ganze Team kennen lernte. So wurde ich in die Familie aufgenommen! Ich war also nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort :) In Jamaika gibt es wahrscheinlich die meisten Reggae-Talente der Welt. Was tust du, um dich aus der Menge hervorzu-heben? Mein Style und mein Sound sind einmalig. Ich singe überwiegend Love Songs und deshalb hebe ich mich heraus, einfach weil meine meisten Songs von Girls handeln. Meine Songs sind jugendfrei, und jedes Fa-milienmitglied kann sie sich anhören! Und bist du in das „Gaza vs. Gully Ding“ involviert? Nein! Ich bin eine Einzel-person und konzentriere mich darauf, die Marke Christopher Martin voranzutreiben, die Musikfans auf der ganzen Welt schätzen, lieben und freudig erwarten werden, zu je-der Zeit. Yuh zeet :) (Ihr werdet sehen!) Im Winter 2010 warst du mit sieben Solo Shows auf Europa-Tour, um dich dann Gentleman auf seiner „Diversity Tour“ mit dem gemeinsamen Song „To the Top“ anzuschließen. Wie begann die Zusam-menarbeit mit Gentleman? Und wie hast du die Konzerte in Europa erlebt? Die Ver-bindung kam zustande, nachdem ich Gentle-mans Manager sagte, dass ich gerne einen Song mit dem Artist aufnehmen würde, und

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Im Gespräch mit

Jennifer WashingtonDie Kombination von Melodien und Message fasziniert michText: Mascha Wembacher, Isabelle Fichtner / Fotos: Catrin Capozzoli, Hoizge

Ihre erste Band „Skyjuice“ brachte die Anfang 20-jährige mehr oder weniger zum Reggae. Jennifer Washington, die ihre musikalischen Wurzeln eigentlich eher im Soul sieht, präsentiert smoothe Reggae-Klänge mit einer Stimme, die nicht besser Emotionen vermitteln könnte. Reggae-musik überzeugt Jennifer Washington vor allem aufgrund der Message und Inteni-on. Uns überzeugt die Sängerin eindeutig mit ihrer beeindruckenden Stimme. Un-terstützung für ihr aktuelles Debut-Album “Ready” erhielt Jennifer Washington unter anderem von Ganjaman, was die Produk-tion angeht, und Martin Zobel hinsichtlich des Layouts. Was Jennifer inspiriert, und wie sie zur Musik gekommen ist, berichtet sie im folgenden Interview. Wie bist du zur Musik, zum Singen gekommen? Ich habe schon als Kind im-

mer gerne gesungen – vor kurzem traf ich eine ehemalige Erzieherin von mir nach einem Auftritt, die dann zu mir meinte: „Ist schon lustig, du hast dich schon im Kindergarten immer mal auf Stühle oder Tische gestellt und gesungen und ge-tanzt!“ – soviel dazu (lacht). Bei uns lief immer Musik – aber keine Kindermusik, sondern Kool and the Gang, Temptations, Jackson Five, Aretha Franklin usw… Im-mer wenn wir mit dem Auto irgendwohin fuhren, musste mein Dad „Rags to riches“ von Kool and the Gang anschalten – das war so mit 5 Jahren mein Lieblingssong. In der Realschule sang ich dann in der Schulband, nachdem meine Freunde mich überredet hatten vorzusingen, und dort wurde ich dann von einem Skyjuice-Band-Mitglied gesehen, angesprochen und kurz darauf Leadsängerin der Band.

Wie kamst Du speziell zum Reggae, was bedeutet Reggae für Dich? Mit Skyjuice begann auch meine spezifische Liebe zum Reggae – ich mochte vorher schon gerne Reggae, kannte aber nur po-puläre Artists wie Bob Marley, Peter Tosh, Alpha Blondy, Anthony B … Ich fing da-mals erst an, mich mehr und mehr mit der Musikrichtung, ihrer Stilmittel und der Szene zu befassen. Heute höre ich haupt-sächlich Reggae – ich mag aber auch im-mer noch gerne Funk, Soul und Jazz. Was ich besonders an Reggae gegenüber den anderen „Black Music“-Genres mag, ist die Aussage. Während der Großteil der Pop-musik-Texte von Liebe, betrogen werden usw. handelt, setzt die Reggae-Szene sich sehr stark mit weltlichen Problemen und dem Streben nach Gleichberechtigung und Gerechtigkeit ein – die Kombination

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von Melodien und Aussagen, die einen zum Nachdenken bringen, fasziniert mich. Wann standst Du das erste mal auf einer Bühne? (grübelt) Oh Gott,…das muss wohl so ne Kinderaufführung in der Kirche beim Weihnachts-gottesdienst gewesen sein… da war ich ca. 4 Jahre alt und durfte die Triangel spielen – stattdes-sen hab ich allerdings die ganze Zeit den Jungen, der neben mir stand, vollgequatscht. Und mein Dad hat das natürlich alles auf Kamera (lacht). Du warst bereits als Dar-stellerin in dem Musical „Aida“ zu bewundern, strebst du an, auch in Zukunft in Mu-sicals mitzuwirken? Nein!! Das war eine Aufführung im Rah-men meiner Ausbildung zur Erzieherin an der Fachakademie für Sozialpädagogik. Das war zwar eine schöne Erfahrung aber: jeden Abend den selben Text aufzusagen, nicht mit dem Publikum zu kommunizieren und keine Möglichkeit der Variation zu haben, ist ganz und gar nicht mein Geschmack (außerdem sind mir die meisten Musicals viel zu schnul-zig). Du hast Yah Meek auf den Konzerten zu seinem neuesten Album musikalisch begleitet. Wie kam’s zu der Connection? Ich hab Meek vor langer Zeit mal im Big Mama in Miltenberg kennengelernt, und seitdem blieben wir in Kontakt, mal mehr mal weniger. Dann traf ich ihn mal wieder irgendwo, und wir beschlossen, ein feature zusam-men aufzunehmen. Er erzähl-te mir dann, dass er eine Tour plante, und fragte mich, ob ich nicht Lust habe, mitzukommen und ihn zu unterstützen. Martin Zobels 2010 er-schienenes Album „One Futu-re“ beinhaltet ebenfalls deine Stimme, wie entstand diese Zusammenarbeit? Da müsst ihr euch ver-hört haben – ich singe lediglich Background – die Sängerin, die auf Martins Album zu hö-ren ist, heißt Irmi. Was machst Du, wenn Du nicht singst? Hauptberuflich bin ich Erzieherin. Ich arbei-te in Frankfurt im Hort und betreue Kinder im Alter von 2 - 10 Jahren. Das mache ich immer noch Vollzeit, wobei es mittlerweile zeitweise schwer ist, alles unter einen Hut zu bekommen. Ich mag meinen Job jedoch sehr und möchte noch ein paar Jahre in dem Bereich Erfahrungen sammeln, bis ich hof-fentlich irgendwann soweit bin, um mit der Musik meine Brötchen zu verdienen. Hast Du vor Deinen Auftritten noch Lampenfieber? (lacht) Hehe oh ja … es

kommt immer auf die Atmosphäre an, oder ob ich da schon mal gespielt habe, wie viele Menschen mich erwarten, und vor allem was ich von mir selbst erwarte an dem Abend.

Ich kann mich ziemlich gut selbst unter Druck setzen, und da ich normalerweise ´ne ziemliche Quasselstrippe bin, merkt man mir sofort an, wenn ich nervös bin: da bin ich ziemlich still. Gibt es einen Auftritt, der Dir bisher am meisten in Erinnerung geblieben ist, und wenn ja, weshalb?? Bisher ist das noch das Abschiedskonzert, das wir mit Skyjuice im Januar 2008 im Colos Saal Aschaffenburg gegeben haben. An dem Abend waren 500 Menschen da, um sich von uns zu verab-

schieden, die unsere Songs lautstark mitge-sungen haben und einen schönen Abend mit uns verbracht haben. Den Vibe an die-sem Abend werde ich sicher nicht vergessen, und ich habe daraus viel Kraft geschöpft, al-leine weiterzumachen. Anfang Oktober kommt Dein erstes Al-bum heraus. Auf welchem Label erscheint es, wo kann man es kaufen? Erzähl uns etwas über das Album. Die EP wird „ready“ heißen und ist eine Sammlung von Tunes, die ich seit meinem Alleingang geschrieben bzw. auch noch mit Skyjuice gespielt habe. Drei Der Songs sind original von Skyjuice eingespielt, ein Riddim ist von Ingo Rheinbay (PowPow Movement) produziert worden, und einen Riddim habe ich von der Fireman

Crew bekommen. Die weiteren Instrumen-tale sind von meinen „Riddim-Schraubern“, zwei ehemaligen Skyjuice-Mitgliedern Ju-lian und Martin. Das Mixing und Mastering

hat Ganjaman für mich gemacht und mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Meine Freundin Ca-trin hat die Fotos für Cover und Rückseite von mir gemacht und Martin Zobel das Layout. Alles in allem steckt eine Menge Zeit und viel Liebe von mir und den Men-schen, die mich dabei unterstützt haben, drin und ich denke, das Produkt kann sich sehen/hören lassen. Beim Vertrieb der CD werde ich von Raintonmusic unterstützt – ein Label habe ich bisher noch nicht, meine erste CD wollte ich

alleine machen, so, wie ich es will. Welche Menschen inspirieren Dich am meisten – musikalisch und generell? Das ist sehr unterschiedlich. Mal ist es die Welt – also das was ich sehe, in Nachrichten höre, was mir zugetragen wird, auch was die Ge-sellschaft in meiner Nähe betrifft. Oft ist es auch mein Job, hier bekomme ich sehr häufig den gesellschaftlichen Wan-del an der Entwicklung der Kinder zu spüren, und es lässt mich darüber sinnieren, wie es wäre, wenn manche Dinge anders gelaufen

wären bzw. in Zukunft anders liefen. Im positiven Sinne geben die Kinder mir auch Kraft, optimi-stisch zu bleiben – sie besitzen noch das Ur-Vertrauen, das der Mensch im Laufe des Erwach-senwerdens manchmal verliert – es tut gut, sich von ihnen da-mit anstecken zu lassen. Ich bin außerdem ein Musik-Narr und gehe gerne auf Konzerte, schaue mir auf Festivals alles, was geht, an. Ich mag es auch gerne, unten zu stehen und die Musik eines anderen Artists auf mich wirken zu lassen, da bekommt man na-

türlich auch Denkanstöße und andere Blick-winkel eröffnet. Wir bedanken uns für das Interview und wünschen Dir für die Zukunft und vor allem Dein erstes Album alles Gute!!

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Nice to meet

Marlon BFor Real!Text: Ali Jameel, Eva Ensling / Fotos: Angela Kropp, Franziska Zeidler

Deutsche in meinem Dorf in Jamaika kennen gelernt, Kollegen auf der Bühne. Ich wohne in einem kleinen Dorf, weißt du. In der Nähe vom Strand, da sind viele europäische Tou-risten. Montego Bay? Nein, Saint Mary, das liegt im nord-östlichen Teil von Jamaika. Da gibt es ein sehr nettes Festival. Ja, Capelton macht da das „Saint Mary Mi Come From“ Festival. Es findet jedes Jahr im August statt. Wir geben Konzerte, es ist eine riesige Veranstaltung, den ganzen Tag lang, eben das „Saint Mary Mi Come From“! (lacht) You look like Capelton. Really? (lacht) No, Capelton looks like me, man! Yeah, that´s difficult. Really, bless up. Und warum Frankfurt? Ich bin von Jamaika direkt nach Frankfurt ge-kommen. Mein Kollege wohnt hier und er hat mich eingeladen nach Frankfurt zu kom-men. Das war 1988. And now you stay in a big city, Frank-furt! Das ganze Jahr, schon die ganze Zeit. Marlon, erzähl uns bitte, wie du dich in der Frankfurter Reggae- und Dancehall-Szene etabliert hast und wie der Kontakt zu Söhne Mannheims entstanden ist. Well, hier in Frankfurt gab es früher das Funka-delic. Früher war da jeden Montag Reggae-Abend. Das alte Funkadelic, wo heute The Cave ist … Ja, zu der Zeit waren viele Ameri-kaner in Frankfurt. Es war zum Beispiel jeden Montag Reggae-Abend, Donnerstags war La-dies Night, natürlich gab es HipHop, House...du weißt schon wie diese Zeit war. Ich war nur zweimal dort. Ich bin da aufgewachsen, Mann! Weißt du, das war

mein Laden! Da habe ich jeden Montag ein bisschen gefreestylt. Da fing meine Karriere sozusagen an. Du hast also deine Karriere im Funk-adelic begonnen. Original in Jamaika, aber in Jamaika war es nicht so professionell, no good background for soundsystems, nur ein bisschen freestylen war da möglich. Ich habe dann auch das erste mal in Frankfurt Texte geschrieben, und kam oft in das Funkadelic mit meinen Jungs, weisst du. Was die Söhne Mannheims angeht, der Kontakt entstand durch mein damaliges Musik-Label 3p (Pel-ham Power Productions). J-Luv und Xavier Naidoo waren nämlich zu der Zeit auch bei 3p. Nachdem wir uns kennengelernt haben, uns unterhielten, bekam ich das Angebot, bei den Söhnen Mannheims mitzumachen. Die Gruppe stand noch ziemlich am Anfang, und ich wurde schnell ein Teil von ihr. Dieses Jahr hast du begonnen, solo durchzustarten. Deine EP „Rasta Man Come“ gibt es bereits seit April 2011 zum kostenlosen downloaden auf www.mar-lon-b.com. Ich habe früher viel gefeatured, weißt du, aber ein Solo-Ding, das habe ich noch nie rausgebracht. Marlon B. solo! Ich habe die ganzen Jahre lang viel mit Jungs gefeatured. Ich habe immer aufgenommen, aufgenommen, aber nichts veröffentlicht, weißt du. Irgendwann ist die Zeit aber da! Ich habe mein neues Album zwar noch nicht fertig, aber die EP gibt es ja schon. Mein Manager Matthias redet mir zum Glück im-mer gut zu, damit ich richtig starte, du weißt schon, was ich meine. Big up Matthias. Everytime! (lacht) Wann können deine Fans mit dem langer-

Geboren ist Marlon B. auf Jamaika, Tre-awnay, lebt jedoch seit über 20 Jahren in Frankfurt. Als Mitglied der Söhne Mannheims und als Größe in der regionalen Reggae und Dancehall Szene bereits bekannt, begann er dieses Jahr endlich Solo durchzustarten – Anlass für uns, den charismatischen Artist hier einmal näher vorzustellen. Der Wahl-Frankfurter veröffentlichte bereits im April 2011 seine EP „Rasta Man Come“ und gab ein erstklassiges Release-Konzert im Sinkkasten mit einem top Line-Up regionaler Artists. Nach einer langen Festival-Saison wird er im November wieder mit den Söhnen Mannheims auf Tour sein, und im Dezember können wir uns schließ-lich auf seine Solo-Tour freuen. Trotz Festival-Saison nahm sich Marlon B. bei seinem Auftritt im Elfer Music Club die Zeit, uns ein paar Fragen zu beantworten. Begegnet ist uns ein äußerst sympathischer Künstler, von dem wir sicherlich noch viel hören werden. Wie bist du zu deinem Namen „Mar-lon B.“ gekommen? Mein richtiger Name ist Marlon James. Als ich aber noch jung war, haben die Leute in meinem Dorf mich Bran-do genannt nach dem Schauspieler Marlon Brando, du weisst schon. Ich bin dann 1988 nach Deutschland gekommen und habe meine Musikkarriere hier begonnen. Es war die Zeit von Boney M. und Milli Vanilli. Deren Einfluss war es dann irgendwie auch, dass ich dann 1994 meinen Künstlernamen Mar-lon Brando in Marlon B. abgekürzt habe. Geboren bist du in Jamaika. Original! Original Jamaika! Was hat dich bewogen nach Deutschland zu kommen? Ich habe

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sehnten Solo-Album rechnen, wie wird es heißen, und was wird uns dabei musika-lisch erwarten? Roots & Culture, Jamaika-Style, Dancehall, Roots & Culture.

Big Respect. Yes man, roots go-go, Roots & Culture, “Rasta Man Come” wird das Al-bum heißen, wie die EP. Es wird voraussicht-lich diesen Winter erscheinen.

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Rasta Man Come, yes. Nice message. Wel-che Themen behandelt dein kommendes Album? Verarbeitest du auch persönliche Erlebnisse in deinen Songs? Auf meinem Album versuche ich die Wahrheit zu spre-chen, weißt du. Reality! Meine Texte sind wie mein Leben, real, wahr. Deshalb Roots & Culture, weil ich immer versuche bei der Wahrheit zu bleiben. Nicht für mich, nicht für dich, sondern für uns zusammen! Ja, that is better. Und welche Songs liegen dir beson-ders am Herzen? Von meinem Album? Ich habe da so einen Lieblingssong, er heißt „Emperor Selassie-I“. Der Text geht so (singt):

„Emperor Selassie-I, oh Rastafari, tell them already me go tell them again,

Emperor Selassie-I, Rastafari, Emperor Selassie-I, is the high...“

… der Song ist für mich wie ein Gebet, er liegt mir am Herzen. Auf jeden Fall dieser Chat! Bestehen noch Kontakte nach Jamai-ka musikalischer Art? Everytime, jedes mal (lacht), jedes mal! Das ist das Gewürz in meinem Leben! Ich muss nach Jamaika um meine Vibes zu kriegen, weißt du, was ich meine. Ich muss immer wieder da hin und meine Vibes kriegen, wissen was abgeht in meiner Musik. Das muss sein, weil sich die Musik in Jamaika schnell und viel ändert. Der Style, die Beats und so, da muss man immer dran bleiben. Mit den Söhne Mannheims bist du diesen Sommer auf Festivals unterwegs gewesen. Ja, wir waren zum Beispiel auf dem Rock am Ring oder Rock im Park und anderen Festivals. Dann war da noch das große Donauinselfest in Österreich. Wir hat-ten auf jeden Fall eine gute Zeit! Hast du auch vor, solo auf Festivals aufzutreten? Ja auf jeden Fall, wenn das geht. Ich bin ready! You are ready. Long time! (lacht) You know, long time, long time...Ich warte auf Matthias. Was ist die Message … (fällt ins Wort) Roots & Culture, Roots & Culture ist die Message … die du mit deiner Musik aus-drücken willst? Was sind deine Ambiti-onen? Meine Musik ist Wahrheit, Roots & Culture. Ich versuche durch meine Texte den Zuhörern etwas beizubringen, weißt du. Jeder Mensch ist anders, jeder hat eine andere Meinung. Bei mir geht es um Free-dom. So zu sein wie man ist! Deswegen sind meine Texte Roots & Culture. Ich ver-suche die Menschen zusammen zu halten und das Miteinander-Leben zu promoten. Hört euch meine Texte an! Da gibt es kein

„punani“ oder „butty“, no „Passa Passa-Style“ oder so, immer nur Culture, weißt du was ich meine. Yes, Roots & Culture. Everytime! Rasta Haile Selassie-I. Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus? Musik machen! Die junge Generation über Roots & Culture zu lehren … to love each other. So, Reggae Rhein-Main und die Reg-gae Rhein-Main-Leser würden sich noch über eine positive Message von dir freu-en …Positive Message, everytime! Right now we have to love our neighbor like we love ourself, love your brother and sister, take care of the other people and respek-

tiert ältere Leute, weil ältere Leute zeigen uns, wie das Leben ist. Respect your Mama and Papa! Simple, ganz einfach. Simple, but it´s a heavy message. Nice one! Vielen Dank! Auch vielen Dank nochmal an Matthias! We wish you all the best for your future music life. Life, life! Salute …

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Im Interview mit

„Tell it to my heart“ sang Joey Fever auf den grandiosen Everyday Riddim vor gut zwei Jahren. Seitdem begleitet uns dieses Lied und gab uns den Anstoß, den bis dato in Deutschland recht unbekannten Joey Fe-ver mit dem schwedischen `Million Vibes Sound´ und `Jackpot Sound´ im Kulturcafé Mainz anzuhören („Wake the town“ - wir berichteten im Partybericht des letzten Ma-gazins). Dort fanden wir endgültig zu der Überzeugung, dass der 30jährige nicht nur in Schweden als Augen- und vor allem Oh-renschmaus gilt. In Deutschland spielte er u. a. auch schon mit den Soundbwoys im Sinkkasten. Und seit diesem Frühling freu-en wir uns über das lang erwartete erste Album „In a Fever“ (bei Lockdown Produc-tions erschienen). Genug Gründe, die für ein Interview mit Reggae Rhein-Main spre-chen, fanden wir, und Joey Fever reagierte prompt. Danke Joey! Und das Ergebnis hal-tet Ihr nun in euren Händen. Joey, seit wann bist du in der Reggae-Szene unterwegs? Was bedeutet Reggae für dich? Reggae-Musik hat schon immer eine Rolle in meinem Leben gespielt, auch in meiner Kindheit. Meine Familie ist mit Reggae sehr verbunden, dadurch entwi-ckelte sich das ganz natürlich. Reggae ist für mich damals wie heute eine heraus-ragende positive Message von Liebe und ebenso eine Botschaft, sich gegen alle Formen von Unterdrückung aufzulehnen, für Gleichberechtigung aller Menschen zu kämpfen und nach Einigung zu streben. Je mehr ich in die aktive Ausübung von Mu-

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Joey FeverReggae music has been around all my lifeText: Anja Elsner, Franziska Zeidler / Foto: Kiljano

Reggae Rhein-Main No8/Sept-Okt-Nov 2011

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sik gerate, desto mehr wird dies Teil von mir, und irgendwie spiegelt es sich in allem wieder, was ich mache … Ich glaube, ich bin jetzt ungefähr zehn Jahre in der skan-dinavischen Reggae-Szene unterwegs, aber erst während der letzten vier Jahre habe ich mich mehr oder weniger Vollzeit auf meine Musik konzentriert. Schreibst du deine Texte selbst? Was inspiriert dich? Ja, bisher schreibe ich all meine Texte selbst … Meine Inspiration sind das Leben und die Liebe. Dinge, die ich um mich herum wahrnehme, die ich er-lebt habe, und genauso auch Freunde, Fa-milie und Menschen in meiner Umgebung durchlebt haben. Gibt es Musikalisches außerhalb des Reggae, was dich inspiriert? Definitiv! Ich lasse mich von sehr vielen Musikrichtungen inspirieren. Ich höre viel Soul und R‘n‘B, ein wenig HipHop und sehr viel afrikanische, lateinamerikanische und andere karibische Musik (neben Reggae), sowie auch Musik aus dem Balkan. Du hast 1998 mit Soundsystem-Shows begonnen, wie kam es zu deiner Solo-karriere? Wer unterstützte dich hierbei? Ich hatte immer starke Unterstützung von lokalen DJs, Sounds, anderen Künstlern, Musikern und Freunden gehabt, und dafür bin ich ewig dankbar … So viele Menschen glauben an mich und lassen mich meinen Weg gehen. Bigging up and showing love. Ich glaube nicht, dass irgend ein Künstler ohne solch einen Support voran kommt! Was ist der große Unterschied, ist es schöner allein auf der Bühne zu stehen? Nein, das schönste Gefühl ist es, mit einer Band auf der Bühne zu stehen!!! Dennoch mache ich Shows mit Backing Bands und Soundsystems (ich arbeite sehr eng mit dem schwedischen Million Vibes Sound zusammen und mache unter anderem ei-niges mit Safari Sound) … (überlegt) Die Entscheidung, solo weiterzumachen, kam daher, dass der ganze Zusammenhalt un-serer Original-Crew hauptsächlich auf mir lastete, und das wurde irgendwann zu viel. Außerdem wollten wir alle unterschied-liche Projekte angehen, deshalb musste die Trennung irgendwann ganz natürlich folgen. Dieses Jahr hast du dein Debut-Album „in a fever“ veröffentlicht. Respekt! Real-ly nice Songs! Wie lange hast du daran gearbeitet? Bless up! Das freut mich, dass

euch die Songs gefallen. Das aktuelle Al-bum wurde innerhalb eines Zeitraums von einem bis eineinhalb Jahren aufgenom-men. Doch einige der Songs wurde schon vor sechs oder sieben Jahren von mir ge-schrieben. Dein Album ist musikalisch sehr viel-fältig. Du bist ein gefühlvoller Sänger mit wunderschönen Balladen, zeigst jedoch auch deine DJ-Fähigkeiten und Dancehall Tunes, welche die Stimmung aufhellen. Andererseits sind dir auch so-zialkritische Themen wichtig. Besonders ist uns der Song „Traffic“ aufgefallen, wovon handelt er genau und warum ist dir dieses Thema so wichtig? Das The-ma des Songs „Traffic“ behandelt die Ge-schichte eines Mädchens, welches unter falschen Versprechungen von Arbeit und einem besseren Leben in den „Westen“ gelockt wurde. Aber stattdessen steckt sie dann in der Zwangsprostitution fest … Ge-schichten wie diese passieren jeden Tag hier in Europa um uns herum, aber sehr wenige Leute scheinen das zu sehen und sich damit auseinandersetzen zu wollen. Ich glaube, es sehr wichtig ist, dass Leute wie wir aus dem „Westen“ unsere Augen öffnen und sehen, was in unserer eigenen Gesellschaft vor sich geht … Es gibt so viele schreckliche Dinge um uns herum, vor wel-chen wir unsere Augen verschließen. Als ich den Riddim von Mastah-L für den Song bekam, schloss ich meine Augen und sofort sah ich die Story vor mir. So setzte ich mich hin und schrieb den Song innerhalb von 30 Minuten. Da gibt es auch einen brillianten schwedischen Film names „Lilja 4ever“ über das gleiche Thema. Du warst dieses Jahr auch viel in Deutschland und der Schweiz unter-wegs. Wir haben dich in Frankfurt und Mainz gesehen. Wie haben dir die Auf-tritte außerhalb Schwedens gefallen? Gibt es Unterschiede zur schwedischen Reggae-Szene? (lacht) … nun … nicht wirklich … Ich glaube, Reggae-Liebhaber sind überall gleich. Vielleicht hat das Pu-blikum in Deutschland ein wenig tieferes Wissen über Reggae-Musik verglichen zur Massive in einer schwedischen Stadt, aber die Liebe zur Musik ist dort gleich. Welche Festivals kennst du in Deutsch-land, auf welchen davon würdest du gern spielen? Natürlich habe ich vom Summer-jam gehört, als es als erstes großes Reggae

Festival in Deutschland aufkam, und ich glaube, es ist immernoch das größte. Aber in den letzten Jahren bekam ich den Ein-druck, dass das Sheriff und das Reggae Jam Festival die Führung übernehmen. Bedau-erlicherweise ließ mein Terminplan dieses Jahr keine deutschen Festivals zu, da ich Bookings überall in Schweden hatte, aber ich hoffe, nächstes Jahr mit meiner Band hier auftreten zu können. Es gibt so viele Festivals in Europa, und ich möchte näch-stes Jahr überall mit meiner Band spielen können. So Promoters link up now! Wie fühlt man sich als junger Rising Star, der in aller Munde ist? (lacht) … Ich bin in aller Munde? … Nun, es fühlt sich sehr gut an, endlich mit der Verbrei-tung meiner Musik über die schwedischen Grenzen hinaus beginnen zu können und die Liebe der Fans von der ganzen Welt zu fühlen, welche mich auch über das Internet erreicht. Es gibt so viele tolle Künstler, gibt es da jemand, mit dem du dir ein gemein-schaftliches Zukunftsprojekt vorstellen kannst? Oh! Es gibt tatsächlich so viele Ta-lente da draußen, sowohl junge als auch ältere. So viele Künstler, mit denen ich gern Features machen würde, ob jamaikanische oder europäische … Aber um einige zu be-nennen … ich würde sehr gern in naher Zukunft mit Maikal X und Mr Williamz zu-sammen arbeiten wollen. Welche Message möchtest du mit dei-ner Musik ausdrücken? Ich möchte Songs machen, zu denen die Menschen eine Be-ziehung haben, sich gut und bestärkt füh-len … Positiveness und Bestärkung kann in verschiedenen Formen auftreten und ist wirklich situationsabhängig. Wenn ich Mu-sik höre, ein guter Partysong bspw. kann sehr uplifting wirken, genauso wie ein Lo-vers Tune zu Liebeskummer seinen Beitrag leistet … Songs mit sozialen Kommentaren oder über den Umgang mit dem Glauben helfen mir auf. Genau das versuche ich in mein Songwriting zu bringen. Ich möch-te mit meiner Musik Auftrieb verbreiten, möchte conscious sein und keine Slackness benutzen, das kann verletzend sein … In der Zusammenarbeit mit Jugendlichen habe ich gelernt, was für einen großen Einfluss Mu-sik auf sie haben kann. Deswegen möchte ich Positiveness verbreiten! Always! Vielen Dank für das interessante In-terview und weiterhin ganz viel Erlog.

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Soundsystem

Ein sympathisches Trio, absolut professio-nell und dazu noch ein eigener Club – Dee-Buzz Muzik standen schon lange auf der Inter-view-Liste von Reggae Rhein-Main. Wir freuen uns, dass wir Euch die Crew im folgenden Gespräch mal etwas näher vorstellen dürfen. DeeBuzz Sound ist im Jahr 2000 ent-standen? Wer gehört zur Crew? Wie kam sie zustande? Yes I! Seit 2000 mischen wir die Tanzhallen auf. Ich (Sebastian) habe schon jahrelang Musik gejuggelt. Hauptsäch-lich Raggajungle & Breakbeats...allerdings hat sich das nach einem Kurztrip nach Ja-maica 1996 ganz schnell geändert. Von da an kreisten fast ausschließlich 7-inches auf den 1210ern. Melanie hat dann so ´98 angefangen, kleinere Partys zu organisieren - und ich hatte die Ehre, die Leute über die Speaker mit dem Reggaevirus zu infizieren. Schließ-lich habe ich mich mit einem guten Kumpel - Alexander Winter - zusammengetan, um gemeinsam aufzulegen. 1999 - nach einem Crewtrip aufs Summerjam - hatten wir die Intention, einen eigenen Sound zu gründen: DeeBuzz Sound. Nach einigen „Auswärts-spielen“ und den ersten eigenen Dances unter der „DeeBuzz-Flagge“ haben wir Skar-ra Mucci aus Jamaica kennengelernt. Der geborene Entertainer hatte schon sehr viel

Liveerfahrung als Bandleader und MC, und hat somit die Crew ab 2001 komplettiert. Seit 2003 ist das Drum´n´Bass - Urgestein Dj Freeze als Raggajungle-DJ dabei. 2005 kam Mahatma Ganja zu DeeBuzz. Als guter Kumpel, und extrem talentierter Mic-Mann hat er sich von da an die Bühne mit uns ge-teilt, und ist mittlerweile fester Bestandteil der Crew. Über all die Jahre - nicht zuletzt wegen sehr vieler „Dinosaurierprojekte“ wie unseren Festivals, dem eigenen Club usw, waren immer sehr viele Leute bei DeeBuzz dabei … Ohne diese Familie und die vielen gute Freunde wäre einiges nicht möglich gewe-sen: deshalb an dieser Stelle ein dickes Dan-keschön an alle, die uns in jedweder Form supportet haben !! Ihr beschallt nicht nur die Rhein-Neckar-Area, sondern seit europaweit unterwegs und beliebt. Desweiteren seid ihr Besit-zer eures eigenen Clubs in Mannheim, das Rude7. Wie entstand das Rude7? Wie schon erwähnt, haben wir früh angefangen eigene Partys zu schmeißen. Melanie‘s und mein Motto war immer „mach‘ Partys, auf die du selbst gerne gehen würdest“. Deshalb haben wir auch immer versucht, den Reggaefans in unserer Gegend Acts zu bieten, die noch nicht hier waren. Die In-

DeeBuzz MuzikWe nah care bout the rest - we do our ting!Text: Franziska Zeidler / Fotos: DeeBuzz

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dustriestraße in Mannheim hat es uns schon sehr früh angetan! 2001 haben wir den er-sten Reggadance im Lagerhaus geschmis-sen. Damals noch mit Newcomern, die kaum einer kannte, wie zum Beispiel Nikitamann, Nosliw (der damals noch rappte) usw. Heute füllen sie Konzerthallen! Unsere erste Homebase fanden wir im alten Siebener Club, der genau neben dem heutigen RUDE7 war/ist. Ab 2002 gab es dann im Siebener einmal im Monat eine „Regganeration Party“ mit hochkarätigen Gä-sten wie Killamanjaro, Stone Love und vielen anderen. Außerdem gab es Partyreihen, auf denen wir anfingen, Dancehallreggae mit anderen Stilen (Drum & Bass, HipHop) zu mischen. Das hat dazu geführt, dass unsere Partys immer gut gefüllt waren und sich eine solide Fanbase gegründet hat. Wir waren auf einmal nicht mehr der Geheimtipp, sondern der Publikumsmagnet im Rhein-Neckar-Del-ta. Mehr und mehr sind wir dann auch auf die internationale Ebene gerutscht. 2005 musste dann auf einmal der Sie-bener Club aus baurechtlichen Gründen schließen. Da wir aber keinen Bock hatten, auf unsere wöchentlichen Reggaepartys zu verzichten, haben wir unsere gesammelte Erfahrung genommen, und aus einem ehe-maligen Möbellager in der Industriestraße das RUDE7 aufgebaut.

„Der DeeBuzz Style ist progressiv. Aber wir lieben es,

alle Facetten abzudecken.“

Es war viel und harte Arbeit, aber wenn man die Leute sieht, wie sie jedes Wochen-ende Spaß haben und sich von einer stres-sigen Woche erholen können, weiß man, dass es sich gelohnt hat. Eine große Herausforderung, einen Club und einen Sound zu betreiben, wie packt ihr das alles unter einen Hut? Seid ihr hauptberuflich damit beschäftigt? Nein, hauptberuflich nicht wirklich! wir ha-ben alle unsere Jobs um Food on the table zu bringen. Ich zum Beispiel bin Augenopti-ker. Wir stecken jede freie Minute und jeden Euro in DeeBuzz und den Club. Und unsere Jobs haben oft geholfen, den Club am Leben zu halten, da man manchmal ganz schön investieren muss, um die Partys am Leben zu halten. Freizeit gibt es in diesem Sinne nicht mehr. Sonntags bissl Chillen - das wars. Aber das ist gut so, denn wir konnten aus unserer Leidenschaft unsere Arbeit machen. Wie würdet ihr den unverwechsel-baren, musikalischen DeeBuzz Style be-schreiben? Gibt es eine musikalische Entwicklung / Veränderungen / neue Ori-entierungen von den Anfängen bis heute? We nah care bout the rest - we do our own ting! Wir lieben es, wenn der Dance kocht,

und die Leute Spaß haben. Viele haben oft schlecht über die deutschen Tunes in un-seren Selections geredet, oder dass wir auch zwischendurch auf deutsch mit der Massive kommuniziert haben, weils in deren Augen nicht ‘real‘ genug war … aber ich denke un-ser Bekanntheitsgrad und die vollen Partys sprechen für sich. Der DeeBuzz Style ist progressiv. Aber wir lieben es, alle Facetten abzudecken. Wer uns oft hört, merkt, dass wir nicht nur un-sere Hausaugaben in Sachen Foundation or-dentlich gemacht haben, sondern die Musik leben, atmen und sie auch so wiedergeben, wie wir sie fühlen.

„Wir sind kein Monkeysound, der das spielt, was die Billboard oder

andere Sounds „vorgeben“.“

Wir cutten sehr viele Dubs. Viele sind ein-fach zum juggeln - aber hauptsächlich cutten wir andere Dubs! Dubs, die keiner spielt, Tu-nes, die schnell zu Anthems werden, weil sie one of a kind sind - keine 45s mit stupiden Namecallings. Wovon unterscheidet ihr euch von an-deren Sounds? Well, wir machen einfach unser Ding. Wir sind kein Monkeysound der das spielt was die Billboard oder andere Sounds „vorgeben“. Aber wir wissen auch, wann man straight für die Massive spielen muss! Wenn ein Dance droht, „zu gemütlich“ zu werden, scheuen wir uns nicht, die Abrisskeule zu schwingen! Ich denke, unsere Stärke ist es, dass wir einen Dance schnell lesen können, um das Eis zu brechen. Und vor allem, dass wir niemals nur in eine Kerbe hauen - wir wollen, dass nicht nur die Frontline Spaß hat, sondern ebenso die Reggaeprofessoren, und Dancehallsheriffs die meistens am Rand der Tanzhallen rum-lungern … haha … Außerdem sind wir die einzigen mit einem eigenen Club. Wir ken-nen also jede Aufgabe die ein guter Dance mit sich bringt. Von Artistbetreung, Bar und Personalmanagement, Security bis hin zur Anlage, Licht und die ääh, den Disputen mit der Staatlichen Executive … lol Wird auch mal wieder ein Openair-Reggae-Festival im Rude7 stattfinden? Leider ist das Gelände mittlerweile verbaut, und es ist nicht mehr möglich, ein Festival in dieser Größenordnung aufzuziehen. Wie seht ihr die Entwicklung der Reg-gae-Szene in Deutschland?Oha … bei dem Thema kann man seeeeee-ehr lange philosophieren und ebenso schnell abdriften. Ich versuch es kurz zu machen! In jedem Teil von Deutschland gibts Sounds die ihre Gegend pon lock haben. Das is gut so. Und es gibt massig junge Sounds - viele talentiert und mit vielversprechender Zukunft.

Leider aber auch zu viele, die sich für teures Geld Dubs kaufen, noch nie einen Dance aufgemischt haben - aber ganz schnell beim ‘haten‘ vorne mit dabei sind. Sie unter-schätzen, dass ein guter Sound auch massig harte Arbeit bedeutet. Das nur kurz zu den Sounds. Die Massive an sich teilt sich leider ein wenig. Viele kommen mit der modernen Dancehall nicht so gut klar, anderen sind die Hippieraves zu nervig. Oft treffen einfach Welten aufeinander, wenn die stylisch gekleideten ‘Daggerqueens & -kings‘ sich mit den ‘Alternativen Individu-alisten‘ mischen. Ich denke, gute Sounds in Deutschland werden dann überleben, wenn sie es schaffen, eine Brücke zwischen ALLEN GÄSTEN zu bauen. Egal welcher Style, wel-che Art zu feiern - its all about Unity & Dan-cehallmusic.

„Ein guter Sound zu sein, bedeutet massig harte Arbeit.“

Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? Gibt es einen bestimmten Traum bzw. ein Ziel, das ihr noch erreichen wollt? Solange wir können, werden wir das RUDE7 für uns und die Massive am Leben halten und weiter ausbauen. DeeBuzz weiter bekannt machen, gute Tunes cutten. Spaß mit Musik & coolen Leu-ten haben - Clashes spielen. Neue Länder und Tanzhallen kennenlernen...dats what its all about! Außerdem möchten wir Skarra Mucci international in den Dances buzzen! Sein Talent wurde zu lange unterschätzt … its time to shine! Message an unsere Leser: Support Dan-cehallreggaemusic! Weniger Gerede - mehr Spaß in den Tanzhallen. Supportet Eure Sounds & Eure Clubs … Checkt DeeBuzz & Skarra Mucci Live, visit RUDE7 !!!

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Länderinfo

sieht man die Farbe blättern, einst türkis leuchtend und zart rosa strahlend, bleiben nur ein paar stockfleckige Häuserfronten, die die wunderbaren und reichen Jahre des letzten Jahrhunderts noch deutlich zeigen. Rostige Geländer an verschnörkelten Bal-konen, auf denen die Wäsche trocknet. Auf eigene Art und Weise wunderschön. Irgend-wo las ich einmal: „Havanna besticht durch den Charme des Verfalls“. Auf dem Weg zur Bodeguita del Medio, Hemingway‘s alter Lieblingsbar, begeg-nen uns strahlende Gesichter, freundliche „Holás“ und flirtige Pfiffe. Alles leicht, ohne faden Beigeschmack. Schließlich gehört ein von uns Deutschen oft falsch interpretiertes „Xsss“ zum guten Ton der Lebensfreude. Und dafür ist Kuba schließlich bekannt, für Lebensfreude. Und Rum. Apropos Rum: in der Bodeguita del Medio, gibt es Havanna‘s beste Mojitos. Kein Wunder, bei dem auf Kuba produzierten Rum, egal welcher Rei-fe, handelt es sich schließlich um Qualität, die ihren Namen verdient. Und Musik. Ich kann mich nicht erin-nern, ein Glas ku-banischen Rum ohne kubanische Klänge einer kleinen mu-sikalischen C o m b o neben mir g e n o s s e n zu haben. Rum und Musik. Musik und Rum. Und Lebensfreude. Ein Stück „Buena Vista Social Club“ findet man hier über-all. Die Straßen sind voller Künstler, tanzende und singende. Al-ter spielt hier keine Rolle, wenn der Bolero getanzt wird. In Kuba sind viele Stile der Musik entstanden, und Tänze. Der Son, der Mambo, die Salsa, der Danzón, die Rumba.

Ein Inselstaat der Karibik, umgeben vom Golf von Mexiko, dem Atlantischen Ozean im Norden und dem Karibischen Meer im Süden. 110.860 km² voller Lebensfreude. Dafür ist Kuba bekannt. Zigarren, Rum und heiße Rhythmen. Kuba ist viel mehr. Wie in vielen Teilen der Welt, änderte die Ankunft der Europäer das Gesicht und die Geschichte der Insel. In Kuba kamen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Spa-nier an. Durch Gewalt und Krankheiten ver-schwanden innerhalb weniger Jahrzehnte die indigen Völker. Um den Zuckerrohran-bau zu bewerkstelligen, der sehr arbeitsin-tensiv ist, kauften sich die spanischen Pflan-zer im 17. und 18. Jahrhundert Sklaven, man schätzt, es handelte sich um Zehntausende, vorwiegend aus Westafrika. Unabhängigkeit – wie viel könnte je-der Kubaner über dieses Wort erzählen. Es begleitet auch das kubanische Volk, wie soviele andere Erdbewohner seit Jahrhun-derten. Kuba kämpfte für seine Unabhängig-keit von Spaniens und später für die Unab-hängigkeit von Amerikas. Che Guevera, der heute auch bei uns Kaffeebecher, T-Shirts, Fahnen und viele andere zu kaufende Dinge als Symbol der Revolution schmückt, wird vor Ort als Held der kubanischen Revolution gefeiert. 1959 waren es der Argentinier Er-nesto „Che“ Guevara, die Castro-Brüder und Camilo Cienfuegos, die Batista, den Diktator, stürtzen. Im 1961 neu begründeten sozia-listischen Staat sollte alles anders werden. Leider konnte man nach Enteignungen von US-Firmen und US-Bürgern nicht mehr mit der amerikanischen Unterstützung rechnen. Die Sowjetunion und andere osteuropäische sozialistische Staaten waren da koopera-tiver. Die „Kubakrise“ von 1962 steht für den Konflikt der USA und der UdSSR. Sanktionen dieser Zeit beeinflussen die wirtschaftliche Situation Kubas noch heute. Mit dem Ende der Sowjetunion, bis dato Kubas wichtigstem Handelspartner, erlebte Kuba zu Beginn der 90er Jahre erneut eine schwere Krise. Denn nun fielen 85% des Au-ßenhandels weg.

Hiermit fiel die Entscheidung zur Ent-wicklung des Tourismus im Einparteien-system Kuba. Gut oder schlecht für die Kultur der Inseln? Hierüber könnten, wie so oft, viele Argumente dafür und dagegen gefunden werden. Ich bin dankbar und glücklich, die Insel bereist zu haben. Und ich werde es wieder tun :-). Leider ist Kuba für viele Touristenherzen gleichbedeutend mit Varadero. Einer wunderschönen Halb-insel im Nordwesten Kubas. Strände direkt von der Postkarte vor das reelle Auge ge-hüpft. So wie ein Karibik-Urlaub eben sein soll. Und – man ist unter Seinesgleichen. Hotels, traumhaft gelegen, mit eigenem Hotelstrand. Hier und da ein Einheimischer, der am Strand Schmuck verkauft. Auch die jungen kubanischen Männer an der Bar – so ein freundliches Volk! Meinung gebildet. Doch wer einmal im klimatisierten Bus die „Grenze“ zu Varadero überfahren durfte und dort, direkt am Schrankenpfosten in die Gesichter einheimischer Kinder blickte, die sich hier nicht frei auf der Touristenin-sel bewegen dürfen, der wird schnell un-serer Meinung sein: Kuba ist mehr! So ein freundliches Volk, aber Kuba ist in der Tat noch viel mehr. Also ab nach Havanna. Am Malecón, Havanna‘s wunderbarer Promenade am Meer, spritzen die Wellen oft meterweit über die Brandung auf die Straße. Kinder machen sich einen Spaß daraus und hüp-fen bei jeder Welle wieder hindurch. Jun-ge Männer springen abenteuerlustig von der Brüstung ins Meer. Abends, ein laues Windchen weht über den Malecón, sitzen frisch verliebte Pärchen, kleine Cliquen und ein paar Touristen verträumt auf der Mauer und schauen in die untergehende Sonne. Ein paar alte Herren halten ein Schwätz-chen. Die Worte hallen durchbrochen von Gelächter herüber. Das Licht setzt die Fas-saden der alten Häuser im Hintergrund ma-lerisch in Szene. So dass das Werk, welches der Zahn der Zeit und die hohe Luftfeuch-tigkeit hier verrichteten, ohne Bedeutung ist. Tagsüber ist das etwas anderes. Da

Kuba – mehr als Zigarren, Rum und Varadero In einem magischen Land Text / Fotos: Anja Elsner

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Oder gar ein flotter Cha-Cha-Cha und Nu-eva Trova. Mittlerweile auch stark vertreten der kubanische Reggaeton, auch Cubaton genannt. „Feuer im Blut, Feuer in der Seele, Feuer in der Hüfte, so einfach ist das“. So zumindest erklärt von Juanita, einer Dame sonnigen Gemüts und im unschätzbarem Alter, mit der ich am Straßenrand in einem belebten Gässchen ins Gespräch komme. Ich lasse mich kurz ablenken: Ein kleiner Junge bietet ein in Schnelligkeit gezaubertes Portrait von mir zum Kauf für wenige Mün-zen an. Woher kann er das? Ein paar Meter weiter eine kleine Schulklasse, einheitlich in ihren Uniformen. Kubas Bildungssystem ist das Beste Südamerikas. Juanita lacht, mit tiefer Stimme. Die Züge um ihre Augen lassen auf viel Lebenserfahrung schließen.

Und Lebensfreude. Sie ist es auch, die von ihren Söhnen erzählt, die wie so

viele das Land auf einem kleinen Boot verließen, um in Florida ein

neues Leben zu beginnen. Im Gegensatz zu vielen ande-

ren sind sie zum Glück auch dort angekom-

men. Sie hat lei-der lang nichts

von ihnen gehört, sonst schicken sie immer etwas Geld, sagt sie. Sie schweigt kurz, ihren

Gedanken nach-hängend, um uns

kurz darauf die Geschichte zu Compay Sedundo‘s Lied „Chan Chan“ zu erklären: mit der alten Bahn auf dem Weg von Cueto nach Marcané, über das Land zu seiner Geliebten. Diese Art der Beförderung möchte ich unbedingt beim nächsten Mal

probieren. In der Regel fährt man hier aber mit allem. Wunderschöne alte Oldtimer, auch hierfür ist Kuba schließlich bekannt, anson-sten Umgebautes, Zusammengeschraubtes und bestimmt nicht TÜV-geprüftes. Besten-falls für viel Ballast vorgesehen. Mit einem dieser Gefährte geht’s ostwärts. Man könnte auch die über die komplette Insel führen-de, etwas holprige und nicht sehr befah-rene Autobahn nutzen. Bedingt durch die Ölknappheit, nachdem es die Sowjetunion nicht mehr gab, wurde der Individualverkehr auf Kuba sehr eingeschränkt. Kuba ist das Land mit der besten ökologischen Bilanz, im Verhältnis zum Lebensstandard. Auch gibt es kaum anderswo soviele Naturschutzge-biete, und entgegen dem weltweiten Trend wächst hier der Wald wieder. Wir entscheiden uns also dafür, den ländlicheren Weg zu fahren. Vorbei an Och-senkarren, streunenden Hunden, die hier überall zu finden sind. Selten ein Schnappschuss meiner Kamera, auf dem kein Hündchen im Bild zu fin-den ist. Die Tiere sind nicht immer gut ernährt. Aber auch die Menschen kommen mit ihren umgerechnet cir-ca 15 Euro im Monat und einer Art Bezugsscheinsystem, welches den Bezug subventionierter Waren er-laubt, kaum den ganzen Monat aus. Viele Konsumgüter sind rationiert. Weiter im Land ändert sich das Bild. Statt einem Hund vor der Tür (und damit vor meiner Kameralin-se) steht hier ein Schwein, ange-pflockt. In Nachbars Garten ge-nießt das Tier etwas mehr Freiheit im Vorgarten. Vergessen werde ich dieses Bild nicht. An diesem Tag wird es aber schnell abgelöst, denn die Stimmung und Stille, weit weg von den Strandhotels,

zwischen nostalgischen armen Orten, ist verzaubernd. Es senkt sich die Sonne hin-ter Mayari, einer Stadt zur Provinz Holguín gehörend. Und auch hier wieder: Gitar-renklänge. Ein paar Meter weiter spielt ein Mann mit seinem Sohn Gitarre. Sah ich die beiden nicht vorhin noch mit dem Ochsen-karren auf dem Feld? Die Gesellschaft um sie herum erinnert mich in diesem Moment an die Herren in Havanna, sitzend, redend, schweigend, schachspielend und lächelnd. „Hay más tiempo que vida“ hallt mir wie-der durch den Kopf, eine Redensart, wie ich in Havanna lernte: Es gibt mehr Zeit als Leben! Dieser Satz begleitet mich, egal ob in der „Stadt der Musik“ Santiago de Cuba, in Camaguay, Sancti Spiritus, Bayamo oder dem wunderschönen Trinidad, welches zum Weltkulturerbe gehört. Kuba ist mehr!

Quellen: Eigenerleben, Wikipedia

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Natural Beauty

Avocado Das grüne GoldText / Foto: Ali Jameel

mit natürlichen Zutaten aus der Küche ganz einfach etwas Gutes tun. Für das Haar …Avocado lässt das Haar weicher und elastischer werden und damit auch weniger anfällig für Haarbruch. Nimm für den natürlichen Haar Conditioner eine reife Avocado, einen halben Teelöffel Olivenöl und ein Eigelb (Bioei). Nach-dem du alles gründlich vermischt hast, mas-siere es in die feuchten Haare ein und lass es 10-20 min. einwirken. Mit lauwarmem Wasser auswaschen und danach wie üblich mit Sham-poo waschen. Das Ergebnis: erstaunlich wei-ches, seidiges und glänzendes Haar! Für das Gesicht …Die Avocado ist ein natürliches Reinigungs-mittel und deshalb ideal als Gesichtsreini-gungsmaske. Je nach Hauttyp zerdrücke eine

reife Avocado. Für trockene Haut füge einen Teelöffel Honig dazu, für normale oder ölige Haut füge einen Teelöffel frischen Zitronen-saft hinzu (durch die Zitrone wird die Avoca-do nicht braun).Vermische das Ganze gründ-lich. Trage die Maske auf Gesicht und Hals auf und massiere sie behutsam ein. Lass sie 15 min. einwirken und spüle sie schließlich mit warmen Wasser ab. Das Ergebnis: Sau-bere, weiche und schimmernde Haut! Noch ein Tip …Während du die Avocado-Maske einwirken lässt, kannst du dir auch einen Avocado-Shake zum Relaxen und Energietanken mi-xen. Dafür brauchst du eine Avocado, ca. ½ Liter Milch, Vanillezucker und Zucker je nach Geschmack. Mixe das Ganze, Eiswürfel dazu und genieße!

Ursprünglich stammt die Avocado aus Mittel- und Südamerika und ist eine der äl-testen uns bekannten Früchte. Sie sind nicht nur sehr lecker, sondern durch ihre Inhalts-stoffe gesundheitsfördernd und gut für Herz, Nerven, Energie, gute Laune, Haut und Haar. Schon seit jeher wird die Avocado als eine Beauty-Hilfe genutzt, da sie reich an Vitamin A, C, E, und K ist – alles Vitamine, die Haut und Haar zum Strahlen bringen. Aufgrund ihres hohen Anteils an ungesättigten Fett-säuren und den Hautschutzvitaminen A und E ist die Avocado nahezu ein Jungbrunnen für die Haut. Für trockene und sensible Haut ist Avocadoöl ideal - von innen wie auch von außen -, da die Avocado Feuchtigkeit bindet und die Zellgeneration fördert. Statt zu teurer Kosmetik zu greifen, kann man seiner Haut

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Wir stellen vor

Roots DeepARTment Afrikanisches Flair und chilliges AmbienteText: Eva Ensling / Fotos: Franziska Zeidler

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rikanische Snacks, wie das Philly Cheese Steak, Mini-Burger oder auch Pancakes mit Ahornsirup. Unsere persönliche Empfehlung sind die Samosa mit hausgemachten Dip-Soßen. Köstlich! Der Name RootsDeepArtment war Flo´s Idee, um einen Akzent auf ihr Angebot von Artwork zu legen. Die Beiden legen großen Wert darauf, junge Künstler zu unterstützen und achten auch sehr darauf, dass der impor-tierte Schmuck und die Masken handgemacht sind. Lilly´s Familie ist ja praktischerweise di-rekt vor Ort. Das Paar hat aber auch Freunde und Bekannte, die selbst Ohrringe und afrika-nischen Schmuck individuell herstellen. Als wir das erste mal den gestalterisch sehr gelungenen Laden betreten haben, sind uns sofort die vielen liebevollen Details aufgefallen. Auf die Nachfrage hin, wer denn da seiner Kreativität freien Lauf gelassen hat, waren wir sehr beeindruckt zu hören, dass Flo und Lilly hier selbst künstlerisch tätig waren. Von Anfang an haben die Beiden alles selbst renoviert und gestaltet, selbst 90 Prozent der Elektroinstallationen. Die meisten Holzmöbel - ob Theke, Tische, die Verkleidung oder Regale - hat Flo per Hand gefertigt. Für die Feinheiten und kleinen De-tails war Lilly dagegen verantwortlich. Re-spekt! Erst kürzlich haben die Beiden auch einen Umbau vorgenommen. Es stellte sich heraus, das der Café/Bar-Bereich sehr gut angekommen ist. Deshalb wurde mehr Platz

für Sitzgelegenheiten in der neuen „bunten Ecke“ geschaffen, um regelmäßig Küche an-bieten zu können. Warum aber eigentlich die starke Verbin-dung zu Afrika, groß sichtbar im Logo des Ladens? Wie bereits erwähnt, kommt Lilly ursprünglich aus Äthiopien, lebt aber mitt-lerweile seit fast 16 Jahren in Deutschland. Auch Flo war schon immer ein großer Fan von Afrika. Seit er sechs Jahre alt ist, war er schon oft in Tansania, Kenia und anderen Ländern Afrikas unterwegs. Die gemeinsame Passion für Afrika hat sie vor neun Jahren zu-sammengeführt, und mit dem Laden haben sie sich schließlich einen Ort zum Wohlfüh-len geschaffen. Genau das wird auch an die Gäste weiter vermittelt! Für unsere Leser natürlich auch sehr inte-ressant ist die Frage nach der Art von Musik, die im RootsDeepArtment zu hören ist. Reg-gae? Antwort positiv! Als chillige musikalische Untermalung ist Reggae zu hören, hauptsäch-lich Roots Reggae, afrikanischer Jazz, über-haupt Oldschool-Musik und HipHop. Flo ist ein großer HipHop-Fan. Immer willkommen ist aber auch die von Kunden mitgebrachte Musik, da Beide sehr offen für Musik und neugierig auf Neues sind. Lilly´s Leidenschaft ist aber der Reggae. Freut uns zu hören! :) Das Roots DeepARTment befindet sich in der Friedberger Landstrasse 86 in 60316 Frankfurt.

Zufällig haben wir das RootsDeepArtment entdeckt, das durch seine Fassade sofort un-sere Aufmerksamkeit auf sich zog. Begeistert stellten wir dann auch noch fest, dass es der perfekte Ort zum Chillen in einer entspan-nten Atmosphäre ist. Der Laden, der Soul-food, Café, Kiosk mit außergewöhnlichen Import-Produkten und Afroshop vereint, bietet ein außergewöhnliches Ambiente mit afrikanischem Flair. Die charmanten Besitzer Flo und Lilly sind immer für einen persön-lichen Plausch zu haben und haben es ge-schafft, ihren Laden zu einem Treffpunkt für ein nettes lockeres Publikum zu machen. Das ursprüngliche Ladenkonzept sollte zwar nur einen Afroshop und ein Angebot an Artwork beinhalten, doch hatten sie noch vor Ladeneröffnung im April 2010 die geni-ale Idee, das Konzept zu erweitern. Zur Freu-de der Kundschaft bieten sie zusätzlich im-portierte Ware aus verschiedenen Ländern an, wie zum Beispiel äthiopischen Kaffee, Süßigkeiten, jamaikanisches Bier und an-dere alkoholische Getränke, amerikanische Softdrinks und natürlich Schmuck und Kunst aus Afrika, die hauptsächlich aus Äthiopien stammen. Ein besonderes Highlight stellt die äthiopische Küche von Lilly dar, deren Wurzeln in Äthiopien und Eritrea liegen. Die Gerichte und Snacks werden auf Bestellung frisch zubereitet. Leckere äthiopische Spezia-litäten, wie Injera mit traditionellen Beilagen, Foul und Samosa, warten auf den hungrigen Gast. Seit Neustem gibt es aber auch ame-

www.rootsdeepartment.com

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Gedenken

einsetzt, vorgetragen. Ehrengast war Elias Bierdel, Gründungsmitglied von „Borderline-Europe – Menschenrechte ohne Grenzen e.V.“, der extra aus Österreich angereist war. 2004 war er in die Schlagzeilen geraten, als er mit dem Schiff „Cap Anamur“ 37 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer rettete, woraufhin gegen ihn, den Kapitän Stefan Schmidt und den 1. Offizier des Schiffes wegen „Beihilfe zu illegaler Ein-reise“ ein jahrelanger Prozess eröffnet wurde. Außerdem wurden sehr persönliche Briefe und Grußworte von Angehörigen einzelner Opfer vorgelesen, die durch die Tragödie sehr nahe stehende Personen wie Tochter, Mutter oder Enkelin verloren haben, und damit die einzel-nen Menschen hinter den Zahlen noch einmal deutlich werden ließen. Im Anschluss fand im Hof der Universität ein gemeinsamer ökume-nischer Gottesdienst statt, bei dem der Opfer gedacht und ein Kranz niedergelegt wurde. Der Kranzniederlegung folgte ein weiterer sehr bewegender Teil der Veranstaltung, bei dem die Namen und das (zum Großteil sehr junge) Alter der Verstorbenen vorgelesen wurden. Wir danken für die Einladung und wünschen den Organisatoren weiterhin viel Kraft im Kampf um mehr Menschlichkeit. Eine weitere Veran-staltung ist für Juni nächsten Jahres geplant.

Vor 2 Jahren brachen an der libyschen Küste 82 Flüchtlinge aus Eritrea, Äthiopien und Nigeria mit einem Schlauchboot auf, in der Hoffnung, Europa zu erreichen und dort Asyl zu finden. Al-lerdings verlor das Boot bald den Kurs, worauf-hin der Treibstoff nach kurzer Zeit aufgebraucht war, und die Flüchtenden hilflos im Meer trie-ben. Drei lange Wochen dauerte das Martyri-um, bei dem 77 Männer, Frauen und Kinder nach und nach starben. Nur 5 Bootsflüchtlinge überlebten dieses Drama. Zahlreiche Schiffe waren an dem manövrierunfähigen Boot vor-beigefahren, ohne zu helfen oder den Vorfall auch nur zu melden; Notrufe wurden ignoriert. Ein Grund hierfür liegt in der zunehmend un-menschlichen EU-Flüchtlingspolitik, die täglich neue Todesopfer an Europas Außengrenzen fordert. Wir berichteten in unserer zweiten Aus-gabe ausführlicher über die Tragödie. Familien und Freunde der Opfer haben sich zusammen-geschlossen, um das Geschehene öffentlich zu kritisieren und Aufklärung und Gerechtigkeit zu fordern. Sie klagen Italien, Malta und die europ.

Grenzschutzagentur Frontex an, ihre Lieben nicht gerettet zu haben. Bis heute warten sie jedoch auf eine genaue Aufklärung und eine Zur-Rechenschaft-Ziehung der Verant-wortlichen. Angehörige der Toten leben in verschiedenen Ländern, unter anderem in Deutschland. Um deutlich zu machen, dass hinter jedem einzelnen Menschen eine Fami-lie steht, luden die Angehörigen gemeinsam mit ProAsyl und dem AStA der J.W.Goethe-Universität am 19. Juni zu einer Gedenkveran-staltung in Frankfurt ein. Hierbei wurde aller Opfer an den europäischen Außengrenzen gedacht, die das rettende Ufer nicht errei-chen. Im Rahmen der Veranstaltung wurde zum einen die zunehmend menschenver-achtende Flüchtlingspolitik der EU und auch die Rolle Deutschlands hierbei diskutiert. Dazu wurden Briefe von Prof. Bereket, einem aus Eritrea stammenden Menschenrechtler, der heute in den USA lebt, sowie von Dawit Measho, einem Mitbegründer der IG, der sich ebenfalls international für Menschenrechte

Den Toten Gerechtigkeit – Gedenkveranstaltung für die Opfer an Europas Außengrenzen Text: Mascha Wembacher / Foto: Interessengemeinschaft Boatpeople Malta-Italy

Page 19: Reggae Rhein-Main No 8

5. Juli 2011: Ziggy Marley-Konzert in Darmstadt

Am 5. Juli 2011 spielte Ziggy Marley & Band in der Centralstation

in Darmstadt. Als einer der neun ebenfalls musizierenden Kinder

des „Father of Reggae“ übermittelte Ziggy während seiner ungefähr

zwei Stunden andauernden Darbietung in seiner Musik gleich sei-

nem Vater conscious lyrics. Engagement ist Ziggy ohnehin wichtig,

so designte er im Rahmen der H & M-Kampagne „Fashion against

AIDS“ Shirts mit dem Aufdruck „Love is my Religion“. In Darmstadt

performte Ziggy brandneue sowie auch ältere Songs. Auf die afrika-

nischen Wurzeln verwies auch ein Tanz der Backgroundsängerin

während des Konzerts. Die Centralstation war bis zum Rand mit

Menschen jeden Alters gefüllt. Als Ziggy schließlich

einige Bob Marley-Songs in Medley-Form

zum Besten gab, war die Ähnlichkeit

mit der Stimme seines Vaters un-

verkennbar. Nach dem psychode-

lischen Outro des letzten Liedes

erfolgte eine vergleichsweise

lange Zugabe. In Stimmung

gebracht wurde das Publi-

kum übrigens zuvor von der

lokalen Reggae-Band Ease

Up Ltd. (if)

17. Juni 2011: Open Air in der Reduit – Mainz-Kastel

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Sommer in der Reduit“ fand auch

dieses Jahr wieder das beliebte Reggae-Open Air im Innenhof der ehema-

ligen Festung am Rheinufer statt. Leider war das Wetter diesmal nicht ganz

so sommerlich, der guten Stimmung tat das allerdings keinen Abbruch; so

trotzten mehrere hundert Besucher den wiederkehrenden Regenschauern

und ließen sich ihr ‚Summer-Feeling‘ nicht nehmen. Zum Auftakt der Life-

Acts beeindruckte Jennifer Washington mit einem stimmungsvollen Auftritt,

gefolgt von Fireblack, der eine energiegeladene Bühnenshow lieferte.

Highlight des Abends war Dr. Ring Ding, der wie gewohnt mit gesanglicher

Power und Wortwitz überzeugte und der Massive ordentlich einheizte. Prä-

sentiert wurde das Festival vom Mainzer Irie Vibes Soundsystem – vor und

nach der Show brachten der Frankfurter Sound Yard Impact und Free Roots

Sound aus Freiburg die Menge zum Tanzen. (mw)

22. bis 24.07. 2011: Ruhr Reggae Summer Das Ruhr Reggae Summer 2011 war trotz Regen und kühlen

Temperaturen wieder einmal hervorragend! Die extrem gute

Stimmung unter den Leuten konnte das gemischte Wetter

überhaupt nicht beeinflussen. Man feierte vor der Bühne

begeistert Artists wie Lutan Fyah, John Holt, Uwe Banton,

Gentleman, Queen Ifrica und viele viele mehr … Ebenfalls

live on stage gab sich am Freitagabend David Rodigan die

Ehre und die Massive konnte openair richtig abfeiern. Im

Soundzelt gab es u. a. Irie Crew, Sentinel und PowPow auf

die Ohren. Die lockere Atmosphäre und die netten Leute

rundeten das ganze zu einem grandiosen Wochenende ab.

Auf dem Zeltplatz fühlte man sich nicht so gedrängt wie

auf manch anderen größeren Festivals, und das Natur-

schwimmbad um die Ecke ist natürlich ein besonderes

Highlight. Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder! TOP! (mr)

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Partyberichte & PicsWas war los in der Rhein-Main-Area:Partyberichte & PicsWas war los in der Rhein-Main-Area:

Text: Mascha Wembacher, Isabelle Fichtner, Michael Ruszkiewicz / Fotos: Andre Lepszy, Anja Elsner, Michael Ruszkiewicz

Reggae Rhein-Main No8/Sept-Okt-Nov 2011

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auf den Turntables

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Ali‘s Top 20 (die individuellen Top20)

Rasta Love Protoje feat. Kymani Marley Black Roses Barrington Levy Confirmation Richie Spice Brave Ones Kymani Marley Awake Julian Marley Wrong Side of the Law Protoje Poor People Land Vybz Kartel Stronger Tarrus & Jimmy Riley Jah love Pressure Woman I Need You Sizzla Mama Africa Marlon B. Ungrateful Lutan Fyah Night Shift /One More Night Busy Signal World Need Love Chuck Fender Good Father Vybz Kartel Can´t Get Me Down Warrior King Changes Gentleman Rat Race Bob Marley Black and Proud (Nah Bleach) Mr. Vegas Pot Still Haffi Bubble Queen Ifrica

gae-Album zurück. Produziert wurde das ganze von kei-nem Geringeren als Colin „Bulby“ York. Auch ein Feature mit Barrington Levy ist zu hören. Nice one!

Ray Darwin Peoples Choice, VÖ - 19.07.2011, Joe Fraser Records – Nach seinem grandiosen Hit

„People‘s Choice“ erschien nun der langerwartete gleichnamige Longplayer von einem sensatio-nellem Ray Dar-win. Old School Lovers Rock, Roots

Reggae mit klassischen Riddims. Kollaborati-onen mit Fred Locks und Sara Lugo. Einfach gut!

Perfect Back for the first time, VÖ - Juli 2011, Lus-tre Kings / Zojak – Mit 16 brandneuen Tunes bestückt Perfect Giddimani sein nunmehr

fünftes Album. Strictly Roots and Culture. Unter den Musikern dieser handgemachten Scheibe befindet sich auch Dean Fraser. Das Feature mit Ginjah ist posi-

tiv hervorzuheben. Insgesamt ist Perfect hier ein kreatives, energie- und facettenreiches Modern Roots-Album gelungen.

CD Tipps

Ce‘Cile Jamaicanization, VÖ - 19.08.2011, Kings-tone Records / Groove Attack – Ce‘Cile, das Dancehall Bad Gyal aus Jamaika, veröffent-licht nun endlich ihr zweites Album mit 15

starken Tunes. Eine feine Mischung aus Pop, Reggae und Dancehall. Ihre Lyrics sind selbstbewusst, offen und direkt, eben Ce‘Cile-Style. Features mit Agent

Sasco (aka Assassin), Million Stylez und Christopher Martin runden das Album ab. Als moderne, erfolgreiche Geschäftsfrau versäumt Ce‘Cile auch nicht, ihre Scheibe als App (für bspw. Smart-Phones) herauszubringen. Ihre Songs sind nicht nur in Kingston enstanden, sondern auch in europäischen Landen wie London und Berlin. Ein starkes Stück Musik!

Sanchez

Love you more, VÖ - 02.08.2011, Penthouse Productions / VP Records – Lo-

vers Rock und Ro-mantik heißt es bei Sanchez‘ neuem Album, auch wenn der Fokus diesmal auf Coverversionen liegt. Er singt die Songs als wären es seine eigenen.

„Caravan of Love“ von den Isley Brothers oder „How could I let you get away“ von The Spinners. Wer kennt nicht den wunderbaren Song der Temptations „More love, your love“ oder Richard Marx‘s „Right here waiting“. Hier beweistSanchez sehr viel Liebe, Leiden-schaft und stimmliches Können.

Warrior King Tell me how me sound, VÖ - August 2011, Tads Records – Es war in letzter Zeit sehr ruhig um Warrior King geworden, doch nun kehrt er mit einem hochkarätigen Roots Reg-

Reggae Rhein-Main No8/Sept-Okt-Nov 2011

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Party & Festivals

26. August 2011Darmstadt• 22 Uhr, Reggae All Star Yard, Riot & Companheiro Leão, Strictly Ragga, Dancehall and Conscious Reggae @ Weststadtcafé

26. August bis 28. August 2011 Beerfelden / Odenwald• Sound of the forest Festival

27. August 2011Heidelberg• ab 18 Uhr, Summer Session #5, Loadstar aka Xample, Lomax & MC Taxes, DJ SS, Bryan Gee, MC Det, Ragga Twins, Red Busta Flex & MC Funga, Jan Sirup & MC Life, David Rodigan, Basstone & Wonda Prince, Super, Jam & Chemo, Benji Baby & T-iLL @ Halle 02 Complex

02. September 2011Darmstadt• 22 Uhr, Into the Lion‘s Den # 50, Companheiro Leao ls. special guests @ Bessunger KnabenschuleMannheim• 22 Uhr, Dancehall of Fame, Banana Sound ls. Slin Rockaz @ Miljöö

Party - Konzert - Guide 03. September 2011Mainz• ab 14 Uhr, Summer Lock Up Festival, Sanchez, Perfect Gid-dimani, House of Riddim band, Jah Mason, Pamojah Movement, Smiley, Yard Impact, and many more @ Studihaus, Uni Offenbach• ab 19 Uhr, BASHMENT BOOGIE - Double D, BunAfire & Armagid-deon Sound playin from Dub to Dancehall + more @ Waggon

09. September 2011Frankfurt• 23 Uhr, MC Mike Romeo, Arbab Fadil, General Everton und Let Ya Light Shine @ Lola Montez, Breite Gasse 24

10. September 2011Mannheim• 23 Uhr, Reggaeneration, Konshens live on stage, DeeBuzz Muzik @ Rude7

13. September 2011Darmstadt• 20 Uhr, Roots & Tonic, Roots, Reggae und Dub, Peter Lemon & RootsRock @ Baobab

17. September 2011Frankfurt• 22 Uhr, Dancehall University # 8, Dubs till Dawn ls. Pyro Move-ment @ Kurzschlusz, FHMannheim• 23 Uhr, Reggaeneration, Young Gunz Sound (Bermuda) ls. Dee-Buzz Muzik @ Rude7

23. September 2011Frankfurt• 20 Uhr, Konzert Cashma Hoo-dy, Aftershowparty Soundbwoys Destiny @ Sinkkasten

30. September 2011Mannheim• 23 Uhr, Mono und Nikitamann, Live: Unter Freunden, Tour 2011, supported by DeeBuzz Muzik @ Rude7

04. Oktober 2011Darmstadt• 20 Uhr, Roots & Tonic, Roots, Reggae und Dub, Peter Lemon & RootsRock @ Baobab

07. Oktober 2011Darmstadt• 22 Uhr, Into the Lion‘s Den # 50, Companheiro Leao ls. special guests @ Bessunger KnabenschuleMannheim• 22 Uhr, Dancehall of Fame, Banana Sound ls. special guest @ Miljöö

08. Oktober 2011Mainz• 22 Uhr, Wake the town … !, Jackpot Sound ls. special guests @ Kulturcafé, Uni

22. Oktober 2011Mainz• 22 Uhr, Live on stage: Ganjaman, Irie Vibes Soundsy-stem, Quiba @ Studihaus, Uni Campus

04. November 2011Darmstadt• 22 Uhr, Into the Lion‘s Den # 50, Companheiro Leao ls. special guests @ Bessunger KnabenschuleMannheim• 22 Uhr, Dancehall of Fame, Banana Sound ls. special guest @ Miljöö

Die Redaktion übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen.

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Reggae Rhein-Main

Reggae Rhein-Main No8/Sept-Okt-Nov 2011

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26th Summerjam

Lang erwartet war es auch dieses Jahr An-fang Juli endlich wieder soweit – das Sum-merjam 2011 stand vor der Tür. Zeit um Zelt, Isomatte und diverses weiteres Equipment zusammenzupacken und sich auf den Weg nach Köln an den Fühlinger See zu machen. Dies taten auch in diesem Jahr weit über 20.000 Festivalbesucher von nah und fern, um unter dem Motto „Stand up for Love“ Eu-ropas größtes Reggae-Festival gemeinsam zu feiern, das sich aktuell zum 26. Mal jährte. Leider machte sich der diesjährige extrem unsommerliche Sommer auch an diesem Wochenende bemerkbar – doch wie immer brachten die Besucher viel Sonne im Herzen mit, so dass sich das Caribbean-Feeling auch gegen kühle Temperaturen und Regenschau-er durchsetzen konnte. Das Line-up war wieder einmal vielver-sprechend und abwechslungsreich – so wa-ren dieses Mal neben Reggae, Dancehall & Co. auch viele weitere musikalische Einflüs-se von HipHop bis Jazz vorzufinden. Auch in diesem Jahr fiel die Entscheidung zwischen den Bühnen oft nicht leicht. So gaben sich hier zum einen legendäre Reggaegrößen wie Jimmy Cliff, Max Romeo, Lee Scratch Perry, Barrington Levy und The Congos die Ehre, zum anderen heizten gegenwärtig angesagte Dancehall-Artists wie Ce’cile, Romain Virgo, Gappy Ranks, Busy Signal und Anthony B der Massive ordentlich ein. Viel Abwechs-lung boten auch die aus Deutschland stam-menden Artists von Patrice, Newcomerin Sara Lugo und den Irie Révoltés über Mono

& Nikitaman, Samy Deluxe, Joy Denalane, Heckert Empire und The Busters bis hin zu dem etwas umstrittenen Headliner Culcha Candela. Neben Madcon, die dieses Jahr ihr Summerjam-Debut hatten, zogen auch Zig-gi Recado, Tarrus Riley, Dub Incorporation, Ziggy Marley und Alpha Blondy die Massen wieder einmal in ihren Bann – womit noch längst nicht alle genannt sind! Abgerundet wurde das Festival am Sonntag Abend mit dem Auftritt von Youssou N’Dour aus Sene-gal, dem das alljährliche Summerjam-Feuer-werk folgte. Jeder Auftritt könnte hier einzeln erwähnt werden – und trug zu der immer wieder einzigartigen Summerjam-Stimmung bei, die auch in diesem Jahr über dem Ge-lände lag. Neu war dieses mal, dass die Dancehall-Area außerhalb der Festival-Insel gelegen war. Der Weg dorthin war zwar weit, und so manchem fehlte die besondere Stimmung des nächtlichen Festival-Geländes, jedoch sorgten die Soundsystems für erstklassige Vibez und brachten die Massive bis weit in die Morgenstunden zum abfeiern. Neben den üblichen Verdächtigen PowPow, Senti-nel, Supersonic und DeeBuzz zeigten noch mehrere weitere Sounds ihr Können an den Turntables. Viele Besucher waren dieses Jahr das erste Mal auf der Insel – und werden mit Sicherheit nächstes Jahr wieder dabei sein! Und auch wir freuen uns jetzt schon drauf, wenn es nächstes Jahr wieder heißt: auf zum Kurzurlaub in die Kölner Karibik!!

Summerjam 2011 Stand up for loveText: Mascha Wembacher / Fotos: Ute

Tarrus Riley Dub Incorporation

Horsemouth & KingCred

Reggae Rhein-Main No8/Sept-Okt-Nov 2011

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REGGAER hein-MainReggae- & Dancehall-News outta di area

Wir würden uns natürlich über das Interesse weiterer Anzeigenkunden sehr freuen, denn HIER KÖNNTE IHRE ANZEIGE STEHEN.

Die nächste Ausgabe von Reggae Rhein-Main wird Mitte Dezember 2011 erscheinen. Anzeigenschluss ist der 20.11.2011.

Kontakt unter [email protected]

Im Folgenden unsere Anzeigengrößen:

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