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Management im Gesundheitswesen Industrie Marie Böcker [email protected] FG Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin (WHO Collaborating Centre for Health Systems Research and Management) & European Observatory on Health Systems and Policies Preisbildung und Kostenerstattung von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1

Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

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Management im GesundheitswesenIndustrie

Marie Bö[email protected]

FG Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin (WHO Collaborating Centre for Health Systems Research and Management)

&European Observatory on Health Systems and Policies

Preisbildung und Kostenerstattung von Arzneimitteln in Europa

05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1

Page 2: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

2Management im Gesundheitswesen - Industrie

Verlaufsplan

05. Juni 2019

Datum Inhalt der Lehrveranstaltung RaumDozent und Gastreferenten

10.04.2019 Einführungsveranstaltung / Vorstellung Hausarbeitsthemen H 0110 Felgner, Böcker

17.04.2019Exkursion in das Berliner Medizinhistorische Museum der Charité;

Treffen vor dem Museum: 14.15 Uhr - Felgner, Böcker

24.04.2019Vergabe Hausarbeitsthemen / Einführung in die Datenbankrecherche;

Falls möglich, bitte eigenen Laptop mitbringen. H 0111 Felgner

01.05.2019 Feiertag -

08.05.2019Medizintechnik-Industrie

Zulassung von Medizinprodukten / Ottobock SE & Co. KGaA (Praxisvortrag) H 0111 Felgner, Schumann

15.05.2019 Marketing von Medizinprodukten / SOMATEX Medical Technologies GmbH (Praxisvortrag) H 0104 Felgner, Krause

22.05.2019 Einkauf von Medizinprodukten / Berlin Heart GmbH (Praxisvortrag) H 0111 Felgner, Taylor

29.05.2019 Start-Up und Medizintechnik / Betterguards Technology GmbH (Praxisvortrag) H 0111 Felgner, Bichler

05.06.2019Pharmazeutische Industrie

Erstattung und Preisbildung in Europa H 0111 Böcker

12.06.2019 Verträge und Arzneimittel / GKV-Spitzenverband (Praxisvortrag) H 0111 Böcker, Bäumler

19.06.2019 Arzneimittelmarkt / BERLIN-CHEMIE AG (Praxisvortrag) H 0111 Böcker, Prange

26.06.2019 Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz / Gemeinsamer Bundesausschuss (Praxisvortrag) H 0111 Böcker, Fischer

02.07.2019 (Di.) Vorbereitung Hausarbeit C 130 Felgner, Böcker

03.07.2019 (Mi.) Vorbereitung Schriftlicher Test H 0104 Busse

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Notwendigkeit der Bewertung von Arzneimitteln

Gestiegene Ausgaben von Arzneimitteln

• Steigende Verordnungsmengen• Verordnung teurerer neuer Arzneimittel• Ressourcenknappheit im Gesundheitswesen

➢ Entw. neuer „Zulassungsverfahren“, um das Ideal einer gerechten und für alle Bürger zugänglichen Gesundheitsversorgung aufrecht zu erhalten

Kontrollierte Einführung von Arzneimitteln • Bei Markteinführung neuer AM stehen nur begrenzt Daten zu

Wirksamkeit und Sicherheit zur Verfügung• Gesundheitlicher Zusatznutzen in der Praxis (Versorgungsalltag)

umstritten• Begrenzter Zusatznutzen

Fokus: am Patientennutzen orientierte Arzneimittelpreise

Management im Gesundheitswesen - Industrie 305. Juni 2019

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4Management im Gesundheitswesen - Industrie

pro Kopf, kaufkraftbereinigt (in US$ PPP)

Arzneimittelausgaben

05. Juni 2019

Quelle: OECD 2014

Page 5: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

5Management im Gesundheitswesen - Industrie05. Juni 2019

Anteil an den Gesamtausgaben für Gesundheit (OECD 2014)

Arzneimittelausgaben

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 6: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

6Management im Gesundheitswesen - Industrie05. Juni 2019

Anteil am Bruttoinlandsprodukt (OECD 2014)

Arzneimittelausgaben

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 7: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

„Bewertungsetappen“ von ArzneimittelnZusammenhang zwischen Zulassung, Erstattung und Preisbildung

1. Verfahren der Marktzulassung: zwingende Voraussetzung für Erstattungsentscheidungen

• Pharmazeutische Qualität• Wirksamkeit • Sicherheit

➢ Bewertung durch nationale Zulassungsbehörden oder die europäische Arzneimittelagentur

➢ Erteilung einer Zulassung nicht unbedingt gleichzusetzen mit patientenrelevanten Nutzen des Arzneimittels

05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 7

Page 8: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

„Bewertungsetappen“ von ArzneimittelnZusammenhang zwischen Zulassung, Erstattung und Preisbildung

2. Wissenschaftliche Bewertung nach der Marktzulassung(Postlizensierungsevaluation): patientenrelevanter Nutzen

I. Ist das AM erstattungsfähig, d.h. wird es Bestandteil des Leistungskatalogs?

II. (Bis) zu welchem Preis wird das AM erstattet?

– Nutzen-Risiko-Relation und Zusatznutzen im Vergleich zu Alternativbehandlungen

– Fragestellungen des Ressourcenverbrauchs und der Kosteneffektivität

– Bestimmung Erstattungsfähigkeit und Erstattungspreis von (neuen) Arzneimitteln in der gesetzlichen Gesundheitsversorgung

➢ Bewertung durch Postlizensierungsbehörden

05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 8

Page 9: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

Institutionen zur Bewertung von AM I

Quelle: Zentner A und Busse R: Bewertung von AM – Wie gehen andere Länder vor? In GGW 2011 (1):25-34.

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05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 9

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Institutionen zur Bewertung von AM II

05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 10

Quelle: Zentner A und Busse R: Bewertung von AM – Wie gehen andere Länder vor? In GGW 2011 (1):25-34.

Page 11: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

Grundarten der PostlizensierungsevaluationenTyp A: Bewertung des Nutzens mit Preis

05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 11

• Ist das AM zu diesem Preis erstattungsfähig? (Wird das AM zu diesem

Preis in die Positivliste aufgenommen?)

• Es wird im Voraus ein Preis festgelegt (z.B. direkt durch den Hersteller

oder durch Vereinbarung/Verhandlung mit den entsprechenden

Behörden)

• Die Erstattungsfähigkeit wird dann für den gesetzten Preis bestimmt

• Ist das AM für das Gesundheitssystem kosteneffizient? → Der bewertete Nutzen wird mit den beim Einsatz des AM entstehenden Kosten in Relation gesetzt

• Vergleich mit Behandlungsalternativen

• Prinzip: neue Arzneimittel sind nur erstattungsfähig, wenn die Kosten unter einem bestimmten Schwellenwert pro Nutzeneinheit liegen (Messung z.B. über QALY)

• Aus der Bewertung ergeben sich vier Entscheidungswege:

• Erstattungsfähig

• Nur erstattungsfähig für best. Patientengruppen, Indikationen, Versorgungszentren

• Nur erstattungsfähig im Rahmen von Forschung (zur Gewinnung weiterer Daten)

• Nicht erstattungsfähig

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• Bei der Nutzenbewertung werden keine Preisangaben berücksichtigt

• Der ermittelte (Zusatz-)Nutzen fungiert dann als Basis für die Bestimmung der maximalen Erstattungshöhe des Arzneimittels

• Fokus liegt auf der Bestimmung des Nutzens bzw. Zusatznutzens der AM, z.B.

• Wesentlicher therapeutischer Fortschritt

• Deutliche Verbesserung

• Mäßige Verbesserung

• Geringfügige Verbesserung

• Keine Verbesserung

• Erst anschließend: Festlegung eines gesetzlich finanzierten Preises in Abhängigkeit vom Zusatznutzen

• durch Verhandlungen

• durch Preissetzung

• Je höher der belegte Zusatznutzen, desto höher der Preis

• Der Preis eines Präparates ist vom relativen Nutzen im Vergleich zu ähnlichen Produkten bzw. vom Wert für Patienten und das Gesundheitswesen abhängig

Grundarten der PostlizensierungsevaluationenTyp B: Bewertung des Nutzens ohne Preis

05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 12

Page 13: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

Grundarten der Postlizensierungsevaluationen

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05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 13

Page 14: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 14Management im Gesundheitswesen - Industrie

Bewertung mit Preis – Beispiel Schweden

TLV: Tandvårds- & Läkemedelsförmånsverket (Schwedische Agentur für Zahnärztliche und Pharmazeutische Sozialhilfe)

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

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05. Juni 2019 15Management im Gesundheitswesen - Industrie

Haute Authorité de SantéAufgabe: Bestimmung des Nutzens (Service médical rendu,SMR) und des Zusatznutzens (Amelioration du SMR,

ASMR)

Kriterien: Medizinische Notwendigkeit, relative Wirksamkeit

UNCAMAufgabe: Bestimmung des Erstattungslevels

(Zuzahlung)

Methode: Basierend auf SMR

CEPSAufgabe: Preisbestimmung, Publikation des ApU

und AVP

Methode: basierend auf ASMR entweder EPR

oder Verhandlungen

GesundheitsministeriumAufgabe: Endgültige Entscheidung zur

Erstattung, Einschluss in die Postivliste

für den ambulanten bzw. stationären

Bereich

Zulassung (ANSM oder EMA)

Erstattungsantrag des Herstellers an Gesundheitsministerium, HAS, CEPS, UNCAM

Empfehlung zu

Nutzen/SMR (hoch/mittel/niedrig/ungenügend)

Zusatznutzen/ASMR (I – erheblich/ II – wichtig/ III – mittel/IV – gering)

SMR Erstattung zu

Hoch 65%

Mittel 30%

Niedrig 15%

Ungenügend Nicht erstattet

Entscheidungsrevisionen

Alle 5 Jahre für ambulante AM,

zusätzlich ad hoc bei

Indikationsänderung usw.

Bewertung ohne Preis – Beispiel Frankreich

• Nationale Agentur der Arnzeimittel- und Mediziproduktsicherheit (L’Agence nationale de sécurité du médicament et des produits de santé, ANSM)

• Interministerielle ökonomische Kommission für Gesundheitsprodukte (Comité économique des produits de santé, CEPS), vertreten sind das Ministerium für Gesundheit und das Ministerium für Wirtschaft/Industrie

• Nationale Einheit der Gesundheitsversicherungskassen (Union nationale des caissesd'assurance maladie, UNCAM)

• Nationale Behörde für Gesundheit (Haute Autorité de Santé, HAS)

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 16: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

Land

Patientenverfügbarkeit von AM in

der gesetzlichen

Gesundheitsversorgung nach der

Zulassung

Zusammenhang PLE / Preissetzung

Deutschland Direkt Ohne Preis (AMNOG)

Belgien Nach PLE Ohne Preis

Dänemark Nach PLE Mit Preis

Finnland Nach PLE Mit Preis

Frankreich Nach PLE Ohne Preis (Bestimmung des Preises im Nachhinein anhand des ASMR)

Griechenland Nach Preisbildung (keine PLE) NZ

Irland Nach PLE Mit Preis

Italien Nach PLE Mit Preis

Niederlande Nach PLE Mit Preis

Österreich Nach PLE Mit Preis

Polen Nach PLE Mit Preis

Portugal Nach PLE Mit Preis

Schweden Nach PLE Mit Preis

Spanien Nach PLE Ohne Preis (Prozesse verlaufen parallel)

UK Direkt Mit Preis

16Management im Gesundheitswesen - Industrie05. Juni 2019

Patientenzugang nach Marktzulassung und Zusammenhangmit Postlizensierungsevaluation (PLE)

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Schweden: Preis wird vom Hersteller

vorgeschlagen

Vereinigtes Königreich: Vereinbarung zwischen

Industrie und nationalem Kostenträger

→ Erstattung, wenn für den gegebenen Preis

kosteneffektiv

Niederlande, Österreich, Polen: Hersteller

Preisvorschläge

→ Preise endgültig vom entsprechenden

Ministerium gesetzt

Page 17: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 17Management im Gesundheitswesen - Industrie

„Time to Market“ in den Vergleichsländern (in Monaten),

2007–2011 und Durchschnittswerte

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 18: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

• Regulierung der Arzneimittelpreise: an mehreren Stellen des Vertriebsweges

• Unterschiede im Detaillierungsgrad der Regulierung: zwischen den Ländern und zwischen den Sektoren im gleichen Land

– Stationärer Sektor: i.d.R. Preisverhandlungen zwischen Krankenhäusern und Großhändlern bzw. Herstellern

– Ambulanter Sektor: Preisbildung und Vertriebswege stärker reguliert

• Herstellerabgabepreise: i.d.R. gesetzliche Vorgaben → außer Deutschland (Ausnahme AMNOG), Dänemark, Großbritannien

• jedoch indirekte Regelungen (z.B. Festbeträge, Parallelimporte, Rabatte)

• häufigste eingesetzte Strategie für die Regulierung der Preisbildung ist die externe Preisreferenzierung (EPR)

18Management im Gesundheitswesen - Industrie05. Juni 2019

Preisbildung in der gesetzlichen Gesundheitsversorgung

Page 19: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 19Management im Gesundheitswesen - Industrie

Hauptmechanismen der Preisbildung für erstattete AM

Mechanismen der Preisbildung

LandFreie

Preisbildung

Externe Preis-

referenzierung

Interne Preis-

referenzierung

„Value-Based Pricing“

(Aspekte)Weitere Aspekte

Deutschland

Ja

(AMNOG: neue

Wirkstoffe nur im

ersten Jahr)

Ja

(zweitrangiges Kriterium

in AMNOG-Verhandlg. für

AM mit Zusatznutzen)

Ja

(Festbeträge)

Ja

(AMNOG)-

Belgien Nein Ja JaJa (nutzenbasierter

Aufschlag)Verhandlungen

Dänemark Ja Nein Ja NeinWettbewerb

Tendering

Finnland Nein Ja Ja NeinVerhandlungen

Tendering

Frankreich Nein Ja Ja Ja Verhandlungen

Griechenland Nein Ja Ja Nein -

Irland Nein Ja Ja Nein -

Italien Nein Ja Ja JaVerhandlungen

(leistungsbasiert)

Niederlande Nein Ja Ja Nein -

Österreich Nein Ja Nein Nein -

Polen Nein Ja Ja Ja -

Portugal Nein Ja Ja Nein -

Schweden Nein Nein Ja Ja -

Spanien Nein Ja Ja Nein -

Vereinigtes

KönigreichNein Nein Nein

Nur bestimmte Produkte

(patient access schemes)

Verhandlungen

Gewinngrenzen (PPRS)

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 20: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

20Management im Gesundheitswesen - Industrie

Quelle: Toumi et al. (2014)

05. Juni 2019

Einsatz der externen Preisreferenzierung (EPR) in Europa

Page 21: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

21Management im Gesundheitswesen - Industrie05. Juni 2019

• Einsatz EPR: erstattungsfähige, patentgeschützte Arzneimittel

• Unterschiede in der Ausgestaltung länderspezifisch

– Anzahl der Referenzländer

– Gewichtung der Referenzländer

– Herstellerabgabepreis oder Apothekenverkaufspreis

– Häufigkeitsspanne periodischer Preisaktualisierungen, zusätzlich Ad hoc-Revisionen

• Meist referenzierte Länder: Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Österreich und Belgien

Externe Preisreferenzierung (EPR)

Page 22: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

Land Einsatzebene Anzahl Referenz-länder

Gewichtung Referenzländer

Von anderen referenziert

Deutsch-land

Erstattungsfähige VPAs(ambulanter Sektor)

15 Nach Umsatz und Kaufkraftparität des Landes

17

Belgien Ambulanter Sektor 24 Durchschnitt der Länder 16

Finnland Erstattungsfähige AM (ambulanter Sektor)

29 Kein fester Ansatz 14

Frank-reich

Erstattungsfähige AM (ambulanter Sektor) und bestimmte AM im stationären Sektor

4 Preise „ähnlich“ zu Referenzländern

19

Nieder-lande

Ambulanter/ Stationärer Sektor 4 Durchschnitt von allen Ländern

15

Polen Ambulanter/ Stationärer Sektor 31 Niedrigster Preis 13

Griechen-land

Für erstattungsfähige AM im ambulanten Sektor

23 Durchschnitt der drei niedrigsten Preise

14

05. Juni 2019 22Management im Gesundheitswesen - Industrie

Übersicht: Vorgehen externe Preisreferenzierung (Ausschnitt)

Referenzländer Dtl: AT, BE, CZ, DK, EL, ES, FI, FR, IE, IT, NL, PT, SE, SK, UK Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 23: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

• Maßnahme der Ausgabenkontrolle und Wettbewerbsförderung

• Bestimmt den Preis eines Arzneimittels mithilfe von vermarkteten äquivalenten oder ähnlichen Produkten

• Je nach System: maximale Erstattungsbeträge bzw. Erstattungspreise für Gruppen von Produkten

• Medikamente werden nach aktiver Substanz (z. B. Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Italien, Polen, Portugal, Spanien), pharmakologischer (weniger verbreitet) oder therapeutischer Klasse (z. B. Griechenland, Niederlande, Polen, Schweden) gruppiert

• Deutschland: Bildung der Festbeträge über dreistufiges Modell

• Vorreiter: Deutschland, Dänemark, Niederlande und Schweden

• Überwiegender Einsatz: Preisbildung für Generika

05. Juni 2019 23Management im Gesundheitswesen - Industrie

Interne Preisreferenzierung

Page 24: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

• „value-based pricing“ gewinnt als alternative Strategie der Preisbestimmung zunehmend an Bedeutung

• keine international eindeutige Definition des „Nutzens“

– unterschiedliche Verfahren

– nutzenbasierte Elemente nicht systematisch angewendet

– Italien: diese Preisbildungskomponente nicht durchgehend, (Zusatznutzen bedeutet einen Aufschlag auf den referenzierten Preis)

– Vorreiter in Europa: Schweden, seit 2002 ein nutzenbasierter Ansatz mit Kosteneffektivitätsschwelle

– Deutschland und Frankreich: für neu zugelassene Arzneimittel wird der Nutzen für die Preisbildung in Betracht gezogen

24Management im Gesundheitswesen - Industrie05. Juni 2019

Nutzenbasierte Preisbildung

Page 25: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

LandPreisaktualisierung

Zeitpunkt Modus

DeutschlandPeriodisch für Festbeträge;

Erstattungsbeträge nach Vertragslaufzeit

Nach Gruppe (Festbeträge)

Wirkstoffspezifisch (G-BA Beschluss)

Belgien Periodisch und ad hocErstattungsgruppen oder einzelne AM bei gewünschter

Preiserhöhung

Dänemark Jede 2 Wochen Preismeldung der Hersteller, Erstattungspreis basiert auf günstigster Alternative

FinnlandAd hoc, periodisch bei Überprüfung der

Erstattungsentscheidung

Bei einzelnen AM, wenn Preiserhöhung gewünscht ist,

Patent ausläuft, oder weiteres AM mit der gleichen

Substanz auf den Markt kommt

Frankreich Periodisch von Vereinbarung abhängig, ad hoc Produktabhängig

Griechenland Jährliche Überprüfung innerhalb von 4 Jahren nach Markteintritt Produktabhängig

Irland Jährlich für Gruppen, nach 2-3 Jahren für patentgeschützte AM Gruppen-, produktabhängig

Italien Je nach Vereinbarung mit Hersteller Produktabhängig

NiederlandeAd hoc, periodisch bei Überprüfung der

Erstattungsentscheidung

Produktabhängig; gesamte Produktpalette (bei

periodischer Überprüfung)

ÖsterreichAlle 6 Monate, wenn kein Referenzpreis bei der Evaluation

vorhanden war; bei Generika ad hocProduktabhängig

PolenAd hoc, periodisch bei Überprüfung der

ErstattungsentscheidungProduktabhängig

Portugal Jährliche Überprüfung, ad hoc in Einzelfällen Gesamte Produktpalette

Schweden Ad hoc Produktabhängig

Spanien Regelmäßig (alle 2 Jahre) und ad hoc Produktabhängig, parallele Revidierung

Vereinigtes

Königreich

Ad hoc (Hersteller dürfen im Rahmen der Vorgaben des PPRS

Preise modifizieren)

Einzelne Arzneimittel: bei Preiserhöhungs-wunsch,

aufgrund Evidenzänderung

25

Häufigkeit und Modus von Preisaktualisierungen

05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 26: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 26Management im Gesundheitswesen - Industrie

Land

Beteiligte Institutionen

(Entscheidung/Empfehlung/Bewertung

der Evidenz)

Wechsel-

wirkung

Positiv-/

Negativliste

Erstattungsein-

schränkungen

Revision von

Erstattungsentscheidungen

Deutschland

Entscheidung: Gemeinsamer

Bundesausschuss (G-BA)

Bewertung der Evidenz: i.d.R. Institut für

Qualität und Wirtschaftlichkeit im

Gesundheitswesen (IQWiG) (oder Dritte)

G-BA

beauftragt

IQWiG oder

Dritte

De-facto Negativliste

(Verordnungs-

ausschluss

bestimmter AM nach

§ 92 SGB V und § 34

SGB V)

Verordnungsein-

schränkung wegen

Unzweckmäßigkeit/

Unwirtschaftlichkeit

(Anlage III, AM-RL)

Nutzenbewertung: frühestens ein

Jahr nach Beschluss entweder auf

Antrag des Herstellers oder auf

Veranlassung des G-BA aufgrund

neuer Erkenntnisse; bei befristeten

Beschlüssen nach Ablauf der Frist

(§ 3, AM-

Nutzenbewertungsverordnung)

Belgien

Entscheidung: Ministerium für Soziales

Empfehlung: Kommission der Erstattung

von Arzneimitteln (CRM) innerhalb des

Nationalen Instituts für Gesundheit- und

Pflegeversicherung (RIZIV/INAMI)

Bewertung der Evidenz: INAMI-

Arbeitsgruppen

CRM berät

den MinisterPositivliste

Indikation, Produkt-

spezifikation,

Patientengruppe

Überprüfung von innovativen AM

im Zeitraum von 18 Monaten bis 3

Jahren, andere AM auf Nachfrage

des Ministeriums oder des CRM

Dänemark

Entscheidung: Dänische Gesundheits-

und Arzneimittelbehörde (DHMA)

Bewertung der Evidenz/Empfehlung:

Erstattungskommission der DHMA

Erstattungsko

mmission

berät DHMA

Keine (allgemeine

und eingeschränkte

Erstattungsliste)

Erkrankung,

PatientengruppeAd hoc

Finnland

Entscheidung: Behörde zur Preisbildung

für AM (PPB)

Bewertung der Evidenz/Empfehlung:

Expertengruppe innerhalb der PPB

Expertengrupp

e berät PPB

Grundlegende

(basic) und spezielle

Erstattung

Erkrankung,

Patientengruppe

Alle 3 Jahre Überprüfung von AM

mit neuen Substanzen, ansonsten

5 Jahre

Frankreich

Entscheidung: Ministerium für Soziales,

Gesundheit und Frauenrechte

Bewertung der Evidenz/Empfehlung:

Hohe Behörde für Gesundheit (HAS),

Transparenzkomitee (CT)

CT der HAS

bewertet und

berät den

Minister

Positivliste

Therapeutischer

Nutzen,

Patientengruppe

Alle 5 Jahre, ad hoc aufgrund von

Indikationsänderung, neuer

Evidenz oder auf Anfrage des

Gesundheitsministers

Postlizensierungsevaluation: Übersicht Akteure & Grundzüge

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 27: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 27Management im Gesundheitswesen - Industrie

Land

Beteiligte Institutionen

(Entscheidung/Empfehlung/Bewertung

der Evidenz)

WechselwirkungPositiv-/

Negativliste

Erstattungsein-

schränkungen

Revision von

Erstattungsentscheidungen

Griechenland

Entscheidung: Ministerium für Gesundheit

Empfehlung: Nationale Institution für

Arzneimittel (EOF)

EOF bestimmt

Erstattungsfähigkeit

Negativ- und

PositivlisteIndikation Ad hoc

Irland

Empfehlung/Entscheidung: Health

Service Executive (HSE)/Corporate

Pharmaceutical Unit (CPU)

Bewertung der Evidenz: National Centre

for Pharmacoeconomics (NCPE)

HSE-CPU bestimmt

den Preis, NCPE

führt Assessment

durch

Positivliste Erkrankung Alle 3 Jahre

Italien

Entscheidung: Italienische

Arzneimittelagentur (AIFA)

Bewertung der Evidenz: AIFA-

Arbeitsgruppe (CTS)

Empfehlung: Erstattungskommission der

AIFA (CPR)

CTS erstellt Gut-

achten, Empfehlung

an CPR; CPR führt

Preisverhandlungen,

bewertet

Erstattungsfähigkeit

in Verb. mit CTS-

Gutachten

Negativ- und

Positivliste

Patientengruppe

(Subgruppenspezi-

fisch), Indikation,

Produktspezifisch,

Verschreibergruppe/

Versorgungszentrum

Ad hoc aufgrund von Änderungen in

Indikation, Darreichungsform,

Dosierungen (beantragt von AIFA

und/oder Hersteller).

Niederlande

Entscheidung: Ministerium für Familie,

Wohlfahrt und Sport

Empfehlung: Nationales Gesundheits-

institut (ZIN)

Bewertung der Evidenz: ZIN-

Arbeitsgruppen

PC berät das Board

und Board berät den

Minister

Positivliste

Patientengruppe,

Indikation,

therapeutischer

Nutzen

Alle 4 Jahre die gesamte Produkt-

palette; Ad hoc (frühestens 6 Monate

nach der Erstattungsentscheidung):

auf Anfrage (Hersteller oder andere

Stakeholder)

Österreich

Entscheidung: Hauptverband der

österreichischen

Sozialversicherungsträger (HVB)

Bewertung der Evidenz/Empfehlung:

Heilmittel-Evaluierungs-Kommission

(HEK) des HVB

HEK berät HVB

Positivliste

(Erstattungs-

kodex)

Indikation,

Verschreibergruppe,

therapeutischer

Nutzen

Auf Antrag des Herstellers, aufgrund

von pharmakologischen, medizinisch-

therapeutischen und

gesundheitsökonomischen

Umständen, bei neuer Indikation, auf

Antrag des HVB

Postlizensierungsevaluation: Übersicht Akteure & Grundzüge

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 28: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 28Management im Gesundheitswesen - Industrie

Land

Beteiligte Institutionen

(Entscheidung/Empfehlung/Bewertung der

Evidenz)

WechselwirkungPositiv-/

Negativliste

Erstattungsein-

schränkungen

Revision von

Erstattungsentscheidungen

Polen

Entscheidung: Gesundheitsministerium

Bewertung der Evidenz/Empfehlung: Agentur

zur Bewertung von Gesundheitstechnologien,

AOTM

AOTM berät die

(AM-) Kommission

des Gesund-

heitsministeriums

Positivliste

Indikations-

spezifisch,

Patientengruppe

Das erste Mal nach 2 Jahren,

dann nach 3 und

anschließend nach 5

Portugal

Entscheidung: Gesundheitsministerium

(ambulant)

Bewertung der Evidenz/Empfehlung: Nationale

Behörde für Arzneimittel und Medizinprodukte

(INFARMED)

INFARMED berät

den MinisterPositivliste

Produktspezifisch,

Patientengruppe

Ambulant: Innerhalb von 3

Jahren nach Erstattungs-

entscheidung; Stationär:

Ausgabendeckelung revidiert

alle 2 Jahre

Schweden

Entscheidung/Bewertung der

Evidenz/Empfehlung: Agentur für Zahnärztliche

und Pharmazeutische Sozialhilfe (TLV)

TLV bestimmt

Preise, bewertet AM

u. entscheidet über

Erstattung

Negativ- und

Positivliste

Produktspezifisch,

Patientengruppe

Aufgrund von Indikationsän-

derungen, in Verbindung mit

der Bewertung eines anderen

AM

Spanien

Entscheidung/Empfehlung/Bewertung der

Evidenz: Generaldirektion für erstattete

Leistungen und Arzneimittel

DGCF)/Interministerielle

Preisbildungskommission (IPC)

IPC u. DGCF führen

Evidenzbewertung

durch, beraten u.

treffen Entscheidung

Negativliste ProduktspezifischRegelmäßige Überprüfung,

innerhalb von max. 3 Jahren

Vereinigtes

Königreich –

England

Entscheidung: National Health Service (NHS)

Bewertung der Evidenz/Empfehlung: Appraisal

Committee (AC) at National Institute for Health

and Clinical Excellence (NICE)/external HTA-

Institutes

AC berät NHS

Nat. Neg.liste

+ Pos.liste pro

Zahler („CCG

formulary“)

Indikation,

Patientengruppe,

Verschreibergruppe/

Verschreibungs-

kontext

Regelmäßige Überprüfung, im

Zeitraum von ein bis 3 Jahren

Vereinigtes

Königreich –

Schottland

Entscheidung: "Area Drugs and Therapeutic

Committee formulary" (AD&TC innerhalb

National Health Service Scotland (NHSS))

Bewertung der Evidenz/Empfehlung: Scottish

Medicines Consortium (SMC)/New Drugs

Committee (NDC)

NDC berät NHSS

Nat. Neg.liste

+ Pos.liste pro

Zahler („area

drug list“)

Indikation, Patien-

tengruppe, Ver-

schreibergruppe/

Verschreibungs-

kontext

Überprüfung auf Initiative von

NHSS/AD&TC aufgrund von

Evidenzänderung

Postlizensierungsevaluation: Übersicht Akteure & Grundzüge

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 29: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

• I.d.R. für den ambulanten Bereich (Ausnahme Belgien: auch Zuzahlungen im Krankenhaus)

• Prozentuale Zuzahlungen– Höhe der Zuzahlung von Erkrankung (z. B. chronische Erkrankungen), Einkommen oder

Beschäftigungsstatus sowie Alter

– Frankreich: Bestimmung des Erstattungsniveau anhand des Nutzens

– Manche Ländern legen bereits bei Erstattungsentscheidung ein produktspezifischen Preisanteil fest, der vom Versicherungssystem getragen wird (z. B. Finnland, Polen und Portugal) → Finnland je nach zugeteilter Erstattungsgruppe 35 %, 65 % oder 100 %

– Andere Länder (z. B. Dänemark und Schweden): Höhe der Zuzahlung von den Ausgaben der Patienten pro Jahr abhängig

• Feste Zuzahlungen (z.B. Italien und Irland), die in Abhängigkeit von Erkrankung und Einkommen variieren

– Niederlande: Selbstbehalt-Regel, Patienten müssen die ersten 375 € ihrer Gesundheitsausgaben (einschließlich Arzneimittel-Kosten) selbst zahlen

– Feste Gebühr pro Rezept bzw. verschriebenem Medikament oder Packung (z.B. Österreich und das Vereinigte Königreich)

05. Juni 2019 29Management im Gesundheitswesen - Industrie

Patienten: Zuzahlungen und Kostenschutzbestimmungen

Page 30: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 30Management im Gesundheitswesen - Industrie

Land Höhe der Zuzahlung Deckelung pro Patient(Zusatz-) Vers.optio-

nen, inkl. AM-Zuzhlg.

Bev.anteil mit Zusatz-

versicherung

Deutschland

10 % (min. 5 € und max. 10 €)

Kinder und Jugendliche befreit

Ausnahmeregelungen in bestimmten

Fällen

2 % des Bruttoeinkommens

im Jahr für alle Zuzahlungen

(1 % für chronisch Kranke)

Ja

Insg. 17,7 Mio. GKV-

Versicherte, davon

7,7 Mio. „ambulante

Tarife“ (2013)

Belgien

Abhängig von Produkt, Versorgungs-

bereich u. Bevölkerungsgruppe; zw. 0 %

u. 100 % mit definierten gruppen-

abhängigen Höchstbeiträgen je AM

Deckelung pro Produkt Nein NZ

Dänemark

Abhängig von: Ausgaben und

Bevölkerungsgruppe

Bis 123 €/Jahr: 100 %

123–200 €/Jahr: 40 %

200–435 €/Jahr: 25 %

über 435 €/Jahr: 15 %

Spezielle Erstat-

tungsoptionen für bestimmte

Erkrankungen, Rentner und

Personen mit niedrigem

Einkommen

Ja 52 % (2012)

Finnland

Abhängig von: Erkrankung (chronisch),

Patientengruppen

allg. Zuzahlung: 65 %;

niedrige spez. Zuzahlung: 35 %;

höhere spez. Zuzahlung: (0 % + 3 € für

jedes Arzneimittel)

610 €, danach für jedes

Arzneimittel 1,50 €Ja 10 % (2012)

Frankreich

Abhängig von: Nutzenniveau,

Bevölkerungsgruppe

Therapeutisch einzigartig: 0 %;

Hoher Nutzen: 70 % oder 35 %;

Mittlerer Nutzen: 70 %;

Schwacher Nutzen: 85 %

Nein Ja ~90 % (2014)

Patienten: Zuzahlungen und Kostenschutzbestimmungen

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 31: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 31Management im Gesundheitswesen - Industrie

Land Höhe der Zuzahlung Deckelung pro Patient(Zusatz-) Vers.optio-

nen, inkl. AM-Zuzhlg.

Bev.anteil mit

Zusatzversicherung

Griechenland

Abhängig von: Erkrankung und

Patientengruppe; 0 %, 10 %, 25 % nach

Erkrankung; 10 % für wenig verdienende

Rentner; 1€ pro Rezept (soll abgeschafft

werden)

Nein Nein NZ

Irland

Abhängig von: Produkt und

Bevölkerungsgruppe; General Medical

Services (GMS) Scheme: 2,50 €

Verschreibungsgebühr; Drugs Payment

Scheme (DPS): voller Preis bis max. 144 € für

AM pro Person oder Familie und Monat

GMS: 25 € pro Familie und

Monat

DPS: 144 € pro

Familie/Person und Monat

Nur für kostenintensive

Onkologikak. A.

ItalienFeste Zuzahlungen, regional gesetzt;

abhängig von Produkt u. Bevölkerungsgruppe Nein Nein NZ

Niederlande

Selbstbehalt-Regel; Je nach Versicherer

können bestimmte AM von der Regel befreit

sein bzw. im Plan nicht abgedeckt sein

375 € im Jahr (für alle

Gesundheitsausgaben)

Ja (gegen den

Selbstbehalt-betrag

kann nicht versichert

werden)

91 % (2009)

Österreich5,55 € pro Verschreibung (bestimmte Gruppen

befreit)

2 % des Nettoeinkommens

bei Verschreibungs-

gebühren (Mindest-

obergrenze 38 x 5,55 €)

Für Komple-

mentärmedizin (AM-

Zuzahlungen werden

nicht explizit erwähnt)

16 % (2012)

Patienten: Zuzahlungen und Kostenschutzbestimmungen

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 32: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 32Management im Gesundheitswesen - Industrie

Land Höhe der Zuzahlung Deckelung pro Patient

(Zusatz-)

Vers.optio-nen,

inkl. AM-Zuzhlg.

Bev.anteil mit

Zusatzversicherung

PolenErkrankungs- und AM-spezifische Zuzhlg: 0 %,

0 %+fixe Zuzahlung, 30 %, 50 %Nein Nein NZ

Portugal

Produkt-, patienten/einkommens- und

erkrankungsspezifische Zuzhlg.:

Produkt: A 10 %; B 31 %; C 63 %; D 95 %;

Zusätzliche Erstattung für Rentner: 5 % oder

15 %; Fallspezifische Raten für bestimmte

Erkrankungen und gefährdete Gruppen

Nein

Ja, AM-Zuzahlungen

werden nicht explizit

erwähnt

Keine verlässlichen

Angaben

Schweden

Ausgabenabhängige Zuzahlung:

0–118 €/Jahr: 100 %

118–227 €/Jahr: 50 %

227–421 €/Jahr: 25 %

421–583 €/Jahr: 10 %

238 € innerhalb von 12

MonatenNein NZ

Spanien

Abhängig von Bevölkerungsgruppen

10 % für Rentner und bestimmte chronische

Erkrankungen, 60/50/40 % für aktiv Versicherte

je nach Einkommensgruppe

Für Rentner; pro Monat:

8 € (Einkommen <18.000 €)

18 € (Einkommen 18.000

bis 100.000 €)

60 € (Einkommen

>100.000 €)

Nein NZ

Vereinigtes

Königreich –

England

~11 € (£ 8,25) Rezeptgebühr Nein

Ja, AM-Zuzahlungen

werden nicht explizit

erwähnt

12 % (2011)

Vereinigtes

Königreich –

Schottland

Keine NZ

Ja, aber bzgl. AM-

Zuzahlungen nicht

relevant

8,5 % (2011)

Patienten: Zuzahlungen und Kostenschutzbestimmungen

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 33: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 33Management im Gesundheitswesen - Industrie

Land Öffentliche Ausschreibungen (tendering) Rabatte Einfrieren von Preisen

Deutschland Ja (ambulant) Ja Ja

Belgien Ja (stationär) Ja Ja

Dänemark Ja (stationär) Ja (stationär) Ja

Finnland Ja (stationär) Ja (stationär) Ja

Frankreich Ja (stationär) Ja Ja

Griechenland Ja (stationär) Ja Ja

Irland Ja (stationär für Generika) Ja Ja

Italien Ja (stationär, regional) Ja Ja

Niederlande Ja (ambulant) Ja Nein

Österreich Ja (stationär) Ja Nein

Polen Ja (stationär) Ja (stationär) Nein

Portugal Ja (stationär) Ja (stationär) Ja

Schweden Ja (stationär) Ja (stationär) Nein

Spanien Ja (regional), vor allem im stationären Sektor Ja Ja

V. Königreich - England Ja (stationär) Ja Ja

V. Königreich - Schottland Ja (stationär) Ja Ja

Weitere Ausgabenkontrollen

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 34: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 34Management im Gesundheitswesen - Industrie

Ausgabengestaltung/ -kontrolle: Großhändler u. Apotheker

Herstellerabgabepreis (netto)

+ Umsatzsteuer

+ Apothekenzuschlag/ -marge

+ Großhandelszuschlag/-marge

= Netto-Apothekeneinkaufspreis (Netto-Großhandelspreis)

= Netto-Apothekenverkaufspreis

= Brutto-Apothekenverkaufspreis

I. Fabrik- oder Herstellerabgabepreis

II. Vertriebs-/ Distributionskosten

III. Umsatzsteuern

Dtl:

AMPreisV

Page 35: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 35Management im Gesundheitswesen - Industrie

Jahr der Erfassung (Studie)2005

(Konijn 2007, OECD 2008)

2010

(Brekke & Holmås 2012)

2005–2011

(ABPI 2014; Department of Health

2012)

Verglichene PreiseApothekenpreis inklusive Margen und

SteuerApothekenpreis ohne MwSt. Herstellerabgabepreis

Verglichene AM181 (vergleichbare Bestseller; 75 %

Originalpräparate – 25 % Generika)

153 (verschreibungspflichtige

Bestseller ohne Generika-Vertrieb in

Schweden)

250 (Bestseller, Originalpräparate,

englische Primärversorgung)

EU OECD AlleUnter

Patent

Ohne

Patent

Mit

Generika

Ohne

Generika2005 2006 2007

200

82009 2010 2011

DE 128 127 124 114 144 132 139 108 105 113 142 169 155 153

DK 121 120 118 115 117 127 139 - - - - - - -

IE 119 118 145 135 151 109 108 103 105 112 134 144 133 123

IT 118 117 - - - - - 84 78 83 101 120 113 101

FI 111 111 112 102 104 95 96 101 96 99 119 113 105 103

NL 109 109 97 92 99 92 93 95 94 99 115 - - 117

AT 107 106 117 104 100 95 97 96 94 96 111 125 117 115

BE 106 105 99 103 85 88 88 95 97 101 122 132 122 123

EU25 100

OECD 100

SE 95 94 100 100 100 100 100 - 103 105 116 126 130 134

PT 94 94 - - - - - - - - - - - -

UK 93 92 72 72 86 82 84 100 100 100 100 100 100 100

FR 91 91 - - - - - 96 89 92 108 115 104 104

ES 77 77 - - - - - 84 85 88 109 118 106 101

GR 73 73 - - - - - - - - - - - -

PL 68 68 - - - - - - - - - - - -

Vergleichende Studien zu Arzneimittelpreisen in Europäischen Ländern)

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 36: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 36Management im Gesundheitswesen - Industrie

Land

Großhändler (G) Apotheker (A) Rabatte/

Rückzahlg.

(G/A)

Maßnahmen:

Reimporte/

ParallelimporteZuschlagstyp Margen Zuschlagstyp Margen

Deutschland

Linear mit

Deckelung plus

feste Summe

(Höchst)Zuschlag

3,15 % (max.

37,80 €) + 0,70 €

Festzuschlag pro

Packung

Linear plus

Pauschale(n)

Festzuschlag

3 % + 8,35 € pro AM

+ 0,16 € (Förderung d.

Sicherstellung des

Notdienstes)

A Ja

Belgien

Fest u/o linear

(abhängig vom

Produktpreis)

Variiert

Fest u/o linear

(abhängig vom

Produktpreis) plus

Pauschale(n)

Variiert A Nein

Dänemark

Keine

(Verhandlung mit

Industrie)

Verhandlung per

Großhändler;

Wettbewerbs-

prinzip

Linear plus

Pauschale

2,30 € pro Packung

(inkl. 1 € Rezeptpau-

schale), zusätzlich

9,1 % für kleine Apo-

theken u. Nachtdienst

G, A Ja

Finnland

Keine

(Verhandlung mit

Industrie)

Ø 4,3 %

Regressiv plus

Pauschale für

OTC-AM

Ø 33,3 % (Anteil AVP) G Nein

FrankreichLinear mit

Deckelung

6,68 % des ApU

(min. 0,30 €, max.

30,03 €)

2015: neu formu-

lierte Berech-

nungsformel,

preisabhängig

plus Pauschale

Errechneter Zuschlag

+ 0,82 € (+ 0,51 € pro

komplexe

Verschreibung)

G, A Nein

Ausgabengestaltung/ -kontrolle: Großhändler u. Apotheker

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 37: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 37Management im Gesundheitswesen - Industrie

Land

Großhändler (G) Apotheker (A) Rabatte/

Rückzahlg.

(G/A)

Maßnahmen:

Reimporte/

ParallelimporteZuschlagstyp Margen Zuschlagstyp Margen

Griechenland

Fester Betrag

u./o. gestufter

Prozentsatz

Maximal 4,5 %

des ApUlinear k. A. A Nein

Irland Linear Mark-up 8 % Pauschale

Dispensierungsgebühr

(pauschal) basiert auf

Anzahl der

dispensierten Rezepte

(regressiv)

Keine Ja

Italien Linear

3 % des

verhandelten

Preises

Linear (zusätzliche

Pauschale mo-

mentan in

Diskussion)

11,35–26,6 % des

verhandelten PreisesG, A* Nein

NiederlandeVariabel nach

VersichererVariabel

Variabel nach

Versicherer plus

Pauschale

VariabelA (nach

Versicherer)Ja

Österreich Regressiv

Mark-up variiert

mit APU (15,5–

7 %)

regressivMark-up variiert mit

ApU (37–3,9 %)G Nein

Polen Regressiv

5 %

Nicht reguliert für

OTC (~14,3 %)

regressiv

Variiert mit ApU

Nicht reguliert für OTC

(~25 %)

G, A

(stationär)Nein

Ausgabengestaltung/ -kontrolle: Großhändler u. Apotheker

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 38: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 38Management im Gesundheitswesen - Industrie

Land

Großhändler (G) Apotheker (A) Rabatte/

Rückzahlg.

(G/A)

Maßnahmen:

Reimporte/

ParallelimporteZuschlagstyp Margen Zuschlagstyp Margen

Portugal

Regressiv plus

Festzuschlag

(variiert mit

Preis)

Preisabhängig

(Stufenmodell),

z. B.

< 5 €:

2,24 % + 0,25 €

> 50 €:

1,18 % + 3,68 €

Regressiv plus

Festzuschlag

(Zusätzliche

Pauschale für

Generika)

Preisabhängig

(Stufenmodell), z. B.

< 5 €: 5,58 % + 0,63 €

> 50 €: 2,66 % + 8,28 €

G, A

Nein

(Verfügbarkeits-

kontrolle)

Schweden

Keine

(Verhandlung mit

Industrie)

2,5 % Regressiv 21 % G, A Ja

Spanien Regressiv 7,6 %

Linear (mit

Deckel), für AM

teurer als 91 €

gestufte feste

Margen

26 %G, A

(clawback)Nein

Vereinigtes

Königreich

Keine

(Verhandlung mit

Industrie)

Variiert

Vergütungsformel

basiert auf

Volumen, Gewinn

plus Pauschale

VariiertG, A

(clawback)Ja

Ausgabengestaltung/ -kontrolle: Großhändler u. Apotheker

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 39: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 39Management im Gesundheitswesen - Industrie

LandGenerika-

substitutionINN-Verschreibung*

Substitutions-

berechtigte Berufe

Anteil der verschriebenen Generika

(aktuellste Angaben)

Deutschland „Ja“ Nicht verbindlich Arzt/Apotheker

Volumen: 75 %

Wert: 37 %

(2013; Quelle: AVR 2014)

Belgien Verbindlich Nicht verbindlich

Arzt/Apotheker (nur für

Antibiotika und

antiinflammatorische AM)

Volumen: 28 %

Wert: 13 %

(2010; Quelle: Carone 2012)

Dänemark Ja Nicht verbindlich Arzt/Apotheker

Volumen: 68 %

Wert: 25 %

(2013; Quelle: Expertenangaben)

Finnland Verbindlich Verbindlich Arzt/Apotheker

Volumen: 36 %

Wert: 15 %

(2011; Quelle: OECD 2013)

Frankreich Begünstigt Verbindlich (2015)Apotheker

(Ausschluss durch Arzt)

Volumen: 25 %

Wert: 12 %

(Erstatteter Markt, 2011; Quelle: OECD

2013)

Griechenland Verbindlich Verbindlich Arzt/Apotheker

Volumen: 19,7 % des erstatteten Marktes

Wert: 19,1 % des erstatteten Marktes

(2013; Quelle: Expertenangaben)

Irland Ja Nicht verbindlich Apotheker

Volumen: 18 %

Wert: 9 %

(Erstatteter Markt, 2011; Quelle: OECD 2013)

Generika: unterstützende Maßnahmen und Marktanteil

*Damit die Generikasubstitution ermöglicht bzw. unterstützt wird, ist die Verschreibung eines aktiven Wirkstoffes (International Nonproprietary Name, INN)

Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 40: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 40Management im Gesundheitswesen - Industrie

LandGenerika-

substitutionINN-Verschreibung

Substitutions-

berechtigte Berufe

Anteil der verschriebenen Generika

(aktuellste Angaben)

Italien Verbindlich

Verbindlich („brand

name“ kann

zusätzlich notiert

werden)

Arzt/Apotheker

Volumen Generika: 14,9 %

Volumen NPG** gesamt: 41,5 %

Wert Generika: 24,2 %

Wert NPG gesamt: 67,2 %

(2013; Quelle: Expertenangaben)

Niederlande Verbindlich Verbindlich Arzt/Apotheker

Volumen: 70 %

Wert: 16 %

(2013; Quelle: Expertenangaben)

Österreich Nein Nein Arzt

Volumen: 48 %

Kostenanteil: 40 %

(ersatzfähiger Markt 2012; Quelle: Expertenangaben)

Polen Ja (indikativ) Nicht verbindlich Arzt/ApothekerVolumen: 70 %

(2013; Quelle: Expertenangaben)

Portugal Verbindlich

Verbindlich („brand

name“ kann zusätzl.

notiert werden)

ApothekerVolumen: 46,4 %

(2014; Quelle: INFARMED)

Schweden Verbindlich Nicht verbindlich Arzt/Apotheker

Volumen: 48 %

Wert: 12 %

(2010; Quelle: Carone 2012)

Spanien Verbindlich Verbindlich Arzt/Apotheker

Volumen: 34 %

Wert: 15 %

(Erstatteter Markt, 2011; Quelle: OECD 2013)

Vereinigtes

Königreich Ja Ja Arzt/Apotheker

Volumen: 75 %

Wert: 28 %

(Erstatteter Markt, 2011; Quelle: OECD 2013)*

Generika: unterstützende Maßnahmen und Marktanteil

**NPG: nicht patentgeschützt (Generika + Originalpräparate) Quelle: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/4756

Page 41: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

• Wesentliche Unterschiede in der externen Preisreferenzierung:

− Gewichtung der Referenzländer

− der Anzahl der Referenzländer sowie

− der Häufigkeitsspanne periodischer Preisaktualisierungen

• Mehrheit der Länder: Mix aus externer und interner

Preisreferenzierung und zunehmend auch Elemente der

nutzenbasierten Preisbildung (zumindest Überlegungen diese

einzuführen)

• Unterschiede in Zuzahlungsmechanismen

• Unterschiede in Preiselementen für Apotheker/ Großhändler

41Management im Gesundheitswesen - Industrie05. Juni 2019

Zusammenfassung

Page 42: Preisbildung und Kostenerstattung von …...von Arzneimitteln in Europa 05. Juni 2019 Management im Gesundheitswesen - Industrie 1 Management im Gesundheitswesen - Industrie 2 Verlaufsplan

05. Juni 2019 42Management im Gesundheitswesen - Industrie

Quellen

https://opus4.kobv.de/opus4-tuberlin/frontdoor/index/index/docId/6629