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PASSION 7/2011 · 9,- DAS KUNDENMAGAZIN VON BLASER, MAUSER, SAUER, ZEISS UND RWS PASSION DAS KUNDENMAGAZIN VON BLASER, MAUSER, SAUER, ZEISS UND RWS 7/2011 www.passion-magazin.de ZEISS Victory Varipoint Der Erfolgsgarant S 303 in .300 Win. Mag. Der gezielte S�rots�uss Blaser Tipps, Taktik, Ausrüstung Drückjagd 1x1 Geballte Power www.passion-magazin.de

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PASSIONPASSIONPASSION7/2011 · € 9,-

DAS KUNDENMAGAZIN VON BLASER, MAUSER, SAUER, ZEISS UND RWS

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PASSIONPASSIONPASSIONPASSION

ZEISS Victory VaripointDer Erfolgsgarant

S 303 in .300 Win. Mag.

Der gezielte S� rots� ussBlaser

Tipps, Taktik, AusrüstungDrückjagd 1x1

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www.passion-magazin.de

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DIE PIRSCHBÜCHSEM03 STALKER

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Komfort statt Kadenz

Zwischen dem 15. September und dem 31. Oktober haben erneut tausende Jägerinnen und Jäger mit der S 303, ZEISS-Zieloptik und RWS-CINESHOT die SAUER-Drück-jagdnadel 2011 erworben. Damit war die Veranstaltung wieder die größte Drückjagd-

Trainings-Aktion Deutschlands und zeigt deutlich, dass Sie sich optimal auf die Bewegungsjagd-Saison vorbereiten. Interessant dabei: Viele Schießkino-Betreiber stellten genau wie im letzten Jahr fest, dass die Teilnehmer mit der S 303 häufig auf Anhieb besser treffen als mit ihrer eige-nen Waffe. Das hat nun sicher keineswegs etwas damit zu tun, dass der Selbstlader mit einer schnelleren Schussfolge aufwarten kann als zum Beispiel Repetierbüchsen, denn es wurde ja jedes Stück nur einmal pro Durchlauf beschossen. Nein, der Grund liegt sicher darin, dass der Wiederlade-Mechanismus einen erheblichen Teil der Rückstoßenergie aufnimmt und somit die unangenehmen „Nebenwirkungen“ der Hochwildkaliber entscheidend mindert. In Verbindung mit einer Top-Balance und einer auf die Schießergonomie perfektionierten Schäftung bedeutet das wesentlich weniger spürbaren Rückstoß und Hochschlag und schlicht entspannteres Schie-ßen. So kann sich der Schütze optimal auf den richtigen Haltepunkt, homogenes Mitschwingen und sauberes Abkommen konzentrieren.

Kein ReiSSen, Kein MucKen, SondeRn eine SaubeRe eRSte Kugel – und auf die KoMMt eS SchlieSSlich an

Mit der S 303 GTI haben wir bei SAUER diese Faktoren auf die Spitze getrieben, denn in Ver-bindung mit einer Selbstladebüchse kitzeln Lochschaft und Mündungsbremse das Maximum des technisch Machbaren an Schießkomfort und Ergonomie heraus. Und die hohe Nachfrage zeigt deutlich, dass die Jägerinnen und Jäger längst erkannt haben, dass eine Drückjagd keine Folklore-Veranstaltung, sondern die Königsdisziplin des Jagdjahres ist, bei der neben all unseren handwerklichen Fähigkeiten eben auch die richtige Ausrüstung ein maßgeblicher Faktor für den Jagderfolg ist.

Doch neben den „bunten Treiben“ gibt es im Herbst und Win-ter unzählige andere jagdliche Herausforderungen, die erst mit dem richtigen „Drum und Dran“ aus Kleidung, Optik, Munition und Waffe ungetrübte Jagdfreude wecken. Sei es die Einzeljagd auf weibliches Wild, der Nachtansitz auf Sau und Fuchs oder aber die lang geplante Auslandsreise. Die vorliegende PASSION spannt diesen großen Bogen, und wir wünschen Ihnen gute Unterhaltung bei der Lektüre sowie auf den kommenden Jagden allzeit guten Anblick und ein kräftiges Waidmannsheil!

Ihr

Matthias KlotzGeschäftsführer J. P. Sauer & Sohn

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INHALT

Der Schwarzkittel prescht aus dem Unterholz auf das offene Feld hinaus, doch der abgestellte Schütze sieht ihn nicht, dreht ihm den Rücken zu. Damit Ihnen das auf der Drückjagd nicht passiert, haben wir für Sie einige Tipps parat, ab Seite

Mit Blasers Kombinierten das jagdliche Spektrum erweitern, ab Seite 54

REPORTAGERoyal stagMit der M 03 Extreme.....................6

SEASONRi� tig Stre� e ma� enAusrüstung und Tipps.................14

OPTIKVictory Varipoint 3-12x56T*Der Erfolgsgarant .........................24165 Jahre ZEISS Innovation aus Tradition ............50Victory NV 5,6x62 T*Jagen mit den Sinnen einer Eule........................................76

WAFFEDual BrakeSpiel mit dem Feuer......................28Die ri� tige Waff eDamenwahl....................................32

SAUER 303 in .300 Win. Mag.Geballte Power...............................46Blasers KombinierteGezielt mit S� rot..........................54SAUER 202 in .458 Lott Doppelter Glü� ............................70

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Auf dem Titel angekündigte Themen sind mit einer gekennzeichnet. Titelbild: Erich Marek

Editorial........................ 3Inhalt............................ 4Aktuell........................ 10Die Waffen der Profi s....88Schnappschuss.......... 94Termine....................... 96Impressum.................. 97man@work.................. 98

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Starke Hirsche in spektakulärerLandschaft – diese faszinierende Kombination wartet auf Sie in Neuseeland, ab Seite

Mit dem Nachtsichtgerät von ZEISS können Sie selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen Wild sicher ansprechen

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Seit Generationen im Einsatz: das H-Mantel-Geschoss

MUNITIONGema� t für Generationen..........40

DRESSDie Zeit ist reif...............................62

REISEBlaser SafarisAm anderen Ende der Welt.........80

KNOW-HOWLeser fragen, RWS-Experten antworten.............86

OFF-ROADINGBlaser Limited Edition The Professional.............................90

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Fotos: Stefan Bader, Henry M. Linder

Royal stagLaufen, steigen, robben – in den Highlands muss man fit sein, das Gleiche gilt für die Ausrüstung, die in dem teils felsigen Gelände kräftig strapaziert wird. Stefan Bader packte seine Mauser M 03 Extreme ein und reiste zur Hirschjagd in die schottischen Westhighlands nach Ardnamurchan.

RepoRtage

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Mit guter Ausrüstung gibt es kein schlechtes Wetter. Stefan trotzt dem schottischen Dauerregen

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Der Brunfthirsch steht beim Rudel, doch ein abnormer Beihirsch hat es Stalker Niall Rowantree, der auch Gäste aus dem englischen Königshaus führt, angetan. Stefan Bader nimmt den Abnormenins Visier

Für den harten Jagdeinsatz: die Mauser M 03 Extreme

Prädestiniert für die Pirsch:die neue Mauser M 03 Stalker

M 03 Stalker• Alpine Schäftung • Maserholz der Klasse 4• Kannelierter Kurzlauf mit 3-Dot-Visierung• Mag-Safe und Muzzle-Safe

M 03 Extreme• Synthetikschaft in Dunkelgrau oder Sandfarbe• Optional mit Basis für Zweibein am Vorderschaft

REPORTAGE

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Die .300 Win. Mag. bannt den „Stag“ auf den Anschuss. Der Regen der letzten Tage, die anstrengende Pirsch – alles längst vergessen

Nach getaner Arbeit legen Stalker Niall und sein Stalker-Anwärter Grant eine kurze Auszeit ein. Dann geht‘s zurück ins Cottage

Mit dem „Schlammochsen“, so wird hier das 8x8 Multigerät genannt, wird der Rothirsch geborgen

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AKTUELL

Mit der Signal-Tarnja� e (S bis 4 XL, unisex) im original Realtree-Blaze von Blaser active outfi ts sind Sie für die kom-mende Drü� jagdsaison immer gut gerüstet. Die Laminat-ja� e ist ni� t nur wind-, sondern au� wasserdi� t und so ges� nitt en, dass sie „körpernah“ sitzt und dabei trotzdem eine optimale Bewegungsfreiheit gewährleistet. Zwei-Wege-Reißvers� luss, Napoleontas� en mit Reißvers� luss, ge-räumige Patt entas� en mit fi xierbarer Las� e, verstellbare Ärmel-Bünd� en, Netzfutt er im Rü� en, vier Innentas� en plus Handytas� e – hier wurde an alles geda� t. Erhältli� ab sofort im Fa� handel, unbedingt anprobieren! Red.

Bei Mauser Jagdwaff en gibt es einen Neuzugang: Ina Fester ist seit Juli für das Marketing zuständig und für den Vertrieb in Osteuropa verantwortli� . Die 29-Jährige ab-solviert gerade ihre Jungjäger-Ausbil-dung. Red.

Starker Auftritt

Extrem angenehm zu tragen und dazu auffällig,

die neue Signal-Tarnjacke von Blaser active

outfi ts

Fester bei Mauser

Herbst-AktionCarl Zeiss ma� t zur Drü� jagd-saison ein einma-liges Angebot und s� ließt damit an die erfolgrei� e Classic Herbst-Pro-motion aus dem Jahre 2010 an: Die Kombination von Victory Varipoint Zielfernrohren mit der ASV gibt es vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2011 zum besonders att rak-tiven Komplett preis. Je na� Modell spart man dabei bis zu 498 Euro gegenüber der unverbindli� en Preisempfehlung.Mit ihrem feinen und hellen Leu� tpunkt setzen die Victory Varipoint Zielfernrohre Maßstäbe, egal bei wel� en Li� tverhältnissen Sie jagen. Mit der ASV (Absehen-s� nellverstellung) lässt si� die Zieldistanz vor dem S� uss s� nell einstellen, um dann Fle� zu halten. Die Kombination von Victory Varipoint und ASV verspri� t somit präzise und si� ere S� üsse au� auf weite Distanzen oder unter s� wie-rigen Bedingungen. Zur Auswahl stehen zwei Modelle: ZEISS Victory Varipoint 2,5-10x50 T* und 3-12x56 T* mit dem beleu� teten Absehen 60, wahlweise mit oder ohne S� iene. Genaue Infos zu den Aktionsmodellen, Preisen sowie den teilnehmenden ZEISS Händlern fi nden Sie im Internet unter www.zeiss.de/sportsoptics/promotion. Red.

Sie mö� ten regelmäßig über die Produkte von ZEISS infor-miert werden? Dann abonnieren Sie unseren neuen ZEISS Jagd-Newslett er. Er ers� eint viermal im Jahr und informiert Sie über unsere Produkte und Leistungen, unseren Service und die Jagd, selbstverständli� kostenfrei.Auf der Website www.zeiss.de/sportsoptics/newsletter können Sie si� registrieren und haben außerdem die Mög-li� keit, an unserem Gewinnspiel teilzunehmen.

Ina Fester studierte Wirtschaftswissen-schaften und ist jetzt bei Mauser tätig

Neues von ZEISS

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Klassiker zum Jubiläum

Ihre RWS-AppNie war es einfa� er, die wohl wi� tigste Frage aller Jäger im Bezug auf Munition zu beantworten: Wel� e Patrone ist für wel� es Wild am besten geeignet? Die neue RWS-iPhone-App beantwortet diese Frage sowohl für Bü� sen- als au� für S� rotpatronen.Neben den gängigen Auswahlkriterien wie Kaliber, Ges� oss und S� ussentfernung gewährleistet eine Vielzahl tiefer grei-fender Su� optionen eine sehr individuelle Beratung.Als Ergebnis liefert die RWS-App jedem Jäger eine persön-li� e Patronenauswahl inklusive ballistis� er Daten und wei-terführenden Produktdetails. Holen Sie si� den RWS-Jagdmunitionsberater unter http://itunes.apple.com/de/app/jagd-munitionsberater-rws/id448268740?l=de&ls=0 Red.

Die in Kooperation mit ausgesu� ten Top-Manufakturen hergestellten SAUER-Messer sind seit Jahren s� nitt ige Bot-s� aft er für hö� ste Qualität. Was lag näher, als zum 260- jährigen Jubiläum neben einigen ganz besonderen Geweh-ren ein ganz besonderes Messer zu entwi� eln. Der SAUER Standhauer lässt einen jagdli� en Klassiker des frühen 20. Jahrhunderts wieder aufl eben. Vor rund 100 Jahren war der Standhauer der „Hirs� fänger des Praktikers“, konnte man mit ihm do� sowohl starkes Wild si� er abfangen als au� Äste und Bus� werk kappen, und damit – nomen est omen – einen Stand frei hauen. Genau diesen Spagat meistert der SAUER Standhauer dur� einige beeindru� ende Features: Die 26,5 Zentimeter lange und mit beidseitiger S� weißrinne ausgestatt ete Klinge aus robustem 440 C Stahl ist am Rü� en fünf Millimeter stark, was für hö� ste Stabilität sorgt. Diese Stahlsorte wurde ge-zielt ausgewählt, da zu kohlenstoff rei� er Stahl beim Einsatz als „Ma� ete“ bru� empfi ndli� er ist als der etwas zähere

440 C. Auf 59 HRC gehärtet, punktet die Klinge des SAUER-Standhauers jedo� au� in puncto S� nitt haltigkeit.

Seine ganze Power beim Abfangen zeigt das „Trumm“ aus Isny mit der rabiat s� arfen Doppelzahnsäge auf dem Klin-genrü� en, die zu 100 Prozent auf Dru� arbeitet. So ist neben der Tiefenwirkung au� massive Gewebszerstörung beim Ab-fangen garantiert, das Herausziehen jedo� ni� t behindert. Die insgesamt 40 Zentimeter lange und 520 Gramm s� were Waff e zei� net si� dur� ihre Balance aus, die sie au� zum Hieb- und S� lagwerkzeug prädestiniert. Mit der massiven doppelseitigen Parierstange ist si� ergestellt, dass die Hand beim „groben Einsatz“ immer ges� ützt ist. Der Standhau-er ist in einer teils fünfl agigen (!) S� eide aus bestem Satt el-leder ideal untergebra� t und glänzt über all die „stahlhar-ten“ Argumente hinaus mit einem Griff aus Hirs� horn und der bereits bei Sammlern ho� begehrten Jubiläumsgravur „260 Jahre J. P. Sauer & Sohn“ auf der Klinge. Red.

Entweder als App zu haben oder online informieren unter www.rws-munition.de/produktberater

Der SAUER Standhauer „260 Jahre J. P. Sauer & Sohn“ ist ab sofort im Fachhandel erhältlich

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Bereit für den entscheidenden MomentDie neu ins Leben gerufene ZEISS Training Academy bietet praxisorientiertes Üben für den sicheren Schuss auf weite Distanz. Neben der Hochleistungsoptik, einer modernen Waffe und präziser Munition kommt es dabei in erster Linie natürlich auf den Schützen selbst an. Und genau da setzt die ZEISS Training Academy an.

Gemeinsam mit dem er-fahrenen Schießexperten Werner Reb bietet die ZEISS

Taining Academy seit einiger Zeit bun-desweit Weitschussseminare für Ein-steiger und Profis an. Hier werden dem Schützen praxisnah und verständlich die Fähigkeiten und das Selbstbewusst-sein vermittelt, auch auf weite Distanz sicher zu treffen beziehungsweise das individuelle Können noch weiter zu verfeinern. Dabei spielen neben den persönlichen Schießfertigkeiten das Vertrauen in das eigene Material eine entscheidende Rolle. Doch auch der Einfluss von Wind, Regen und Sicht auf die Trefferquote darf nicht unterschätzt werden. Damit es hier zu keinen Aus-reißern auf der Scheibe kommt, wird während des Seminars auf diese „un-erwünschten Nebenwirkungen“ eben-falls besonders intensiv eingegangen.

Fotos: Carl Zeiss Sports Optics

aktuell

Anvisiert: Die Jägerin hat die Scheibe fest im Blick, Schieß-Experte Werner Reb ist auf „Beobachtungs-Posten“

Ausgefuchst: Volker Claudi, rechts, arbeitet seit über 40 Jahren für ZEISS. Sein Erfahrungsschatz ist immens und wird gern von den Seminarteilnehmern „abgeschöpft“

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Außerdem haben die Seminarteil-nehmer die Möglichkeit, die neuesten ZEISS-Technologien, wie die Absehen-Schnellverstellung (ASV) oder das Rapid-Z®Absehen, zu testen. Academy-Trainer Maruan Al-Hammoud: „Es ist die Kombination von Theorie und Pra-

xis, die bei unseren Seminar-Teilneh-mern einfach gut ankommt. Besonders wichtig ist uns, dass Jeder das Erlernte sofort bei sich im Revier oder auf dem heimatlichen Schießstand oder bei der Auslandsjagd anwenden kann.“ Maruan Al-Hammoud und seine Kollegen Walter Schwab und Volker Claudi sind allesamt passionierte Jä-ger und Long-Range Schützen par excellence. Volker Claudi, der schon seit seinem 16. Lebensjahr bei ZEISS arbeitet, blickt inzwischen auf rund 40 Jahre Optikerfahrung zurück. Und Walter Schwab wird im kommenden

Jahr Seminare zum Thema Natur- beobachtung und -Fotografie geben. Die Weitschuss-Seminare haben ein so großes Interesse bei der Jägerschaft geweckt, dass die Training Academy ihr Angebot weiter kontinuierlich aus-baut. Bereits ab 2012 stehen neben den Weitschuss-, Naturbeobachtung- und Fotografie-Veranstaltungen auch Drückjagdseminare auf dem Programm. Zusätzlich werden natürlich auch re-gelmäßig Seminare für Händler und Vertriebspartner rund um das Thema Optik durchgeführt.

Der zentrale Standort der Academy ist das neue Trainingszentrum im Her-zen des Unternehmens in Wetzlar mit modernsten Räumlichkeiten. Weitere Standorte sind Gardelegen, Munster, Ulm und Friedenfels – alle mit Schieß-bahnen von 300 Metern Länge. Mehr Informationen zu aktuellen Ter-minen und News rund um die ZEISS Academy finden Sie im Internet unter www.zeiss.de/sportsoptics oder erhal-ten Sie und 0 64 41/40 43 41. Red.

Volltreffer: Wenn das Ergebnis auf 100 und 200 Meter stimmt, lässt sich unter der Anleitung des ZEISS-Profis auch auf eine Entfernung von 300 Meter präzise und sicher treffen

Zu dem Thema Naturbeobach-tung und Fotografie werden ab 2012 weitere Veranstal-tungen stattfinden. Ziel ist, dem Anwender neue Wege zum er-folgreichen Einsatz seiner Optik zu zeigen, um alles aus den an-spruchsvollen ZEISS Produkten herauszuholen.

Weitere Seminare

Durchblick: Walter Schwab, links, erklärt das Victory PhotoScope, das weltweit erste Spektiv mit Zoomobjektiv und integrierter Digitalkamera

Eingespieltes Team: Maruan Al-Hammoud (links) und Werner Reb glänzen nicht nur mit guter Laune, sondern vor allem mit Experten- Wissen

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Jagdterrier geschnallt und ab ins Treiben! Auf der Drückjagd hängt einiges von Zufällen ab, aber noch mehr von Ihrem Können. Und natürlich spielt auch die Ausrüstung eine entscheidende Rolle. PASSION hat das Wichtigste für Sie zusammengefasst und außerdem ein paar weitere Tipps für Sie.

Richtig Strecke machen

Endlich wieder auf Sauen jagen! Der Jagdterrier stürmt Richtung Wald, hinein ins Treiben

SEASON

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Rucksack: Messer, Säge, Gummihands� uhe und Bergehil-fen in die Seitenfä� er verstaut, ins Ru� sa� innere das Sitz-kissen aus Filz eingepa� t, eine Fleeceja� e zum Unterziehen, eine Ansitzhose zum Überziehen sowie wärmende Füßlinge, Trassierband zum Ans� uss-Markieren, Getränk und eine Brotzeit. Bei launigem Herbstwett er kommen Regenanzug oder ein Pon� o dazu. Hands� uhe ni� t vergessen – klam-me Finger fungieren nur einges� ränkt und wollen fortwäh-rend in den Ja� entas� en gewärmt werden. Das kostet im ents� eidenden Moment oft Sekundenbru� teile. Ni� t zu Hause liegenlassen: der aktive Gehörs� utz. Man� e Jäger hören mit einges� alteten Mi� ey Mäusen das Wild besser anwe� seln. Für diejenigen, die no� gut ohne ihn auskom-men, gilt: Gehörs� utz auf den Kopf setzen, aber so, dass die Ohren frei sind. Sieht man Wild heran ziehen, gelingt es häu-fi g, no� vor der S� ussabgabe den Gehörs� utz ganz über die Ohren zu ziehen. Dabei ist dann ni� t ents� eidend, ob die Mikrofone auf on oder off stehen. Sicherheit: Die Warnweste sollte auf jeden Fall dabei sein, also am besten glei� hineinges� lüpft oder eine der prak-tis� en Wendeja� en mit Tarnmuster innen und Signalca-moufl age außen angezogen. Ob man die Kappe in leu� ten-dem Rot oder den Hut mit Signalband aufsetzt oder do� zur orangefarbenen Wollmütze greift , hängt von Witt erung und eigenem Empfi nden ab – Hauptsa� e die Farbe fällt auf.

Schuhwerk: Im geneigten Gelände, über Totholz, Sto� und Stein hinweg, gibt es zum stabilen S� nürstiefel kaum Alter-nativen. Weniger Halt, dafür eine bessere Kälte-Isolierung ge-währen pelzgefütt erte S� aft stiefel. Spezielle Ansitzstiefel hal-ten die Füße au� bei Minusgraden über Stunden warm, do� sind sie s� wer, klobig und daher nur bedingt mars� taugli� . Nässe und morastiger Untergrund fordern dagegen den Gum-mistiefel. Mitt lerweile gibt es wel� e, die re� t wirksam iso-lieren und aufgrund ausgeklügelten Futt eraufb aus Fußfeu� -tigkeit ableiten. Kommen dann no� eine griffi ge, grobstollige Sohle und ein stabiler Unterbau hinzu, dann de� t man eigent-li� damit ein re� t großes Spektrum ab.

Sitz: Bisweilen erlebt man so man� e Überas� ung, wenn man an seinen Stand kommt. Boden- oder Drü� jagdbo� ? Fehlan-zeige! Wohl dem, der jetzt einen Sitzsto� oder einen klapp-baren Dreibeinho� er mit si� führt, denn leidli� bequem gesessen ist immer no� besser als auf dem Boden geho� t oder die Beine in den Bau� gestanden. Zielstö� e jedweder Art sind selten umsonst. Neben ihrem eigentli� en Zwe� er-geben sie nämli� au� eine brau� bare Aufl age für die Bü� -se oder den Ellenbogen und erlei� tern An- sowie Abmars� im unwegsamen beziehungsweise s� lüpfrigen Terrain. Ni� t immer bringt einen das Auto bis unter den Sitz. Je na� Ge-ländebes� aff enheit und Entfernung kann der Weg dorthin s� weißtreibend sein.

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Menschenwittrung, Motorengeräusche, Hundegeläut – der Keiler wirft auf, sichert, holt sich Wind von allen Seiten. Er ist beunruhigt, stark beunruhigt

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SEASON

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Fernglas: Ein lei� tes Fernglas mit a� t- bis zehnfa� er Ver-größerung leistet bei einer weiträumigen Bewegungsjagd, bei der das Wild anwe� seln und ni� t wegfl ü� ten soll, wert-volle Dienste, denn es erlei� tert den Überbli� und das An-spre� en ungemein. Desglei� en wollen die Vorzüge eines handli� en Entfernungsmessers ni� t vergessen sein. In der Innentas� e der Ja� e trägt er ni� t auf und steht so immer kurzfristig zur Verfügung. Im Vorfeld lasert man im off enen Gelände seine eigenen S� ussdistanzen aus und kommt ni� t unnötig ins Hadern, wenn Wild anwe� selt.

Waffe: Doppelbü� sdrilling, Doppelbü� se, Repetierer, Selbstladebü� se – eine Kugel wird man mit der Repetier-bü� se immer los, wenn‘s passt au� mehrere. Die S� nel-ligkeit der Doppelbü� se und die weitrei� ende Präzision des Mehrladers wiederum vereint nur eine Waff e, nämli� die Selbstladebü� se. Mit zwei ho� wildtaugli� en Patronen im Magazin und einer im Lauf ist sie s� neller als der Repe-tierer und verkörpert in der Hand des beherrs� ten S� ützen die Drü� jagdwaff e s� le� thin. Ni� t überall freili� wird sie toleriert und mit größerer Magazinkapazität darf sie in Deuts� land ni� t eingesetzt werden. Für wel� e Waff e man si� au� ents� eidet, für das Kaliber gilt: Je stärker desto besser. Stoppwirkung und Auss� uss sind das A&O auf der Drü� jagd.

Munition: Ges� osse mit hoher Augenbli� swirkung, die glei� zeitig für Auss� uss sorgen, gehören in das Patronen-etui eines jeden Drü� jagds� ützen. S� o� - und Stoppwir-kung plus Dur� s� lagkraft sind die Garanten dafür, dass das bes� ossene Stü� , au� bei einem ni� t perfekten Tref-fer, im Feuer liegt.

Optik: Variabel ist immer gut, zweieinhalbfa� e Vergrößerung rei� t, von wenigen Ausnahmen abgesehen, im untersten Berei� allemal, besser ist 1,1-fa� . Spielraum na� oben hin s� adet wiederum ni� t. Wi� tiger als der Zoomfaktor ist jedo� der ri� tige Augenabstand, eine Visierhöhe, die kor-rekturfreies Ans� lagen und damit s� nellere Zielerfassung erlaubt und natürli� dur� vorheriges Üben auf dem S� ieß-stand erworbene Si� erheit und Fertigkeit. Für den Fall, dass man im di� ten Unterholz abgestellt wird oder an einer handtu� breiten S� neise, ist das Refl exvisier die erste Wahl. Glü� für denjenigen, der für sol� e Eventu-alitäten gewappnet ist. So gerüstet fehlt eigentli� nur no� eines: Dianas Wohlwollen. Red.

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Nur weg von den Hunden, weg von den Treibern, raus aus dem Wald! Der Basse weiß genau, welchen Wechsel er nehmen muss

Ruckzuck ist der Gewehrriemen abgenommen

Riemen ab! Es sind bei SAUER-Bü� sen nur zwei Knopfdrü� e, aber die ma� en im ents� eidenden Moment den Unters� ied. Ohne Zweifel gehört der Gewehrrie-men am Stand abgenommen. Erstens kann man so beim Auff ahren nirgendwo hängen bleiben. Zweitens baumelt der Riemen beim Mits� win-gen ni� t störend herum. Und Dritt ens gibt es keinen Grund, während des Treibens die Waff e zu s� ultern, denn meistens dann, wenn man am wenigsten damit re� net, kommt Wild in Anbli� . T

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Dr. Ralph Nebe, Vice President Marketing & Sales der Carl Zeiss Sports Optics, ist begeisterter Drückjagdschütze

Tip

p 2 Überblick behalten!

Was muss die Zieloptik mitbringen, damit man für die Drückjagd optimal gerüstet ist?Das Wi� tigste bei der Drü� jagd ist die s� nelle Zielerfas-sung, deshalb sollte die Zieloptik mit einem weiten Sehfeld und natürli� mit einem Leu� tabsehen ausgestatt et sein. Wei-terer Aspekt: ein großer Dur� messer der Austritt spupille.

Warum ist das so wichtig?Eine mögli� st große Austritt spupille ist mit ein Garant für den s� nellen und si� eren Ans� lag. Au� wenn es mal hek-tis� wird, kalt ist oder es regnet und der S� aft ni� t immer glei� si� er in der S� ulter liegt, ermögli� t mir der große Dur� messer der Austritt pupille, das Ziel um die ents� ei-denden Sekundenbru� teile s� neller vor die beiden off enen Augen zu bekommen – ohne jedes na� korrigieren. Deshalb hat unser „Drü� jagdspezialist“, das Victory Varipoint 1,1-4x24 T* bei 1,1-fa� er Vergrößerung eine extrem große Aus-tritt spupille. Den Unters� ied sieht jeder sofort, wenn er bei glei� er Vergrößerung zwei Zielfernrohre in knapper Arm-länge vor si� hält und den hellen, runden Auss� nitt in den Okularen in seiner Größe verglei� t.

Entscheidend ist auch, das hatten Sie eingangs erwähnt, ein weites Sehfeld. Ri� tig, s� ließli� muss i� die fl ü� tige Sau dur� meine Zieloptik s� nell fi nden. Grundsätzli� gilt: Je größer das Seh-feld, desto s� neller habe i� das Wild im Bli� . Unser Victo-ry Varipoint 1,1-4x24 T* bietet bei niedrigster Vergrößerung ein großes Sehfeld von 36 Meter auf 100 Meter – und damit au� eine optimale Übersi� t für den Drü� jagds� ützen.

Welches Leuchtabsehen empfehlen Sie persönlich?Ein feiner, präzise dimmbarer und heller Leu� tpunkt ist immer die erste Wahl. Gerade in Grenzsituationen wie grel-ler Sonne oder S� nee trennt si� die Spreu vom Weizen. Außerdem ist das beleu� tete Absehen auf dem s� warzen Wildkörper des Bassen ebenfalls hilfrei� für eine s� nelle und si� ere Zielerfassung. Bestens gerüstet ist man hier mit unseren Victory Varpoint Modellen beim Zielfernrohr oder dem Victory Compact Point beim Refl exvisier.

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Ab durch den lichten Buchenbestand – der Keiler nimmt Tempo auf. Doch der Jäger bemerkt den massigen Klotz, sieht, wie er zügig durch die Baumreihen zieht. „Keiler!“ durchfährt es den Schützen. Er macht sich fertig. Gleich kommt der Schwarzkittel in die Lücke, nur noch wenige Meter, noch ein kleines Stückchen, noch ein bisschen näher – die Kugel durchschlägt das Blatt, der Basse sackt zusammen

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SEASON

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Reservemagazin am Mann!Oft träumt man davon und man� mal passiert es sogar – die Sauen rennen einen auf dem Stand fast um. Optimal, wenn Sie dann ein aufmunitioniertes Reservemagazin griffb ereit haben, damit Sie ni� t unnötig Zeit fürs Na� laden verlieren, denn wer weiß, wann Diana Ihnen no� einmal zuzwinkert.

Tip

p 4

Gut, ein Reservemagazin dabei zu haben – falls es verlorengeht oder in den Dreck fällt oder es eben einfach schnell gehen muss

Im Schießkino üben!

Was ist die häufi gste Fehlerquelle beim Schuss auf fl üchtiges Wild?Das Mu� en – da wird auf der Sau mitgefahren und wenn man glaubt, es passt, reißt man den Ab-zug unkontrolliert dur� . Dann werden oft kurz vor dem S� uss beide Augen zugekniff en, und es wird die S� ulter aus Angst vor Rü� stoß und S� ussknall ru� artig na� oben gezogen – beides führt dann meistens zu deutli� en Tiefs� üssen. Reicht dann zur Korrektur ein Besuch bei Ihnen im Schießkino aus?Nein, kommen Sie lieber öft er regelmäßig vorbei, das ist besser, als nur an einem Tag im Jahr eine Patronens� a� tel na� der anderen zu leeren. Mit dem Training kann man übrigens ni� t nur das Mu� en abstellen, au� Kleinigkeiten, wie beispielsweise die Fußstellung, lassen si� korri-gieren. Oder die optimale Haltung der Führhand. Ganz wi� tig ist natürli� der vertraute Umgang mit der Bü� se. Die si� ere Handhabung, au� unter Stress, muss man einfa� beherrs� en.

Manfred Hüttenhofer, Leiter des Blaser Schießkinos, ist selbst Sportschütze und Jäger

Tip

p 3 Was sollte man unbedingt dabei haben, wenn

man zu Ihnen ins Schießkino kommt?Am besten trägt man die Ja� e, die man au� auf der Jagd überzieht. Es ist s� on ein Unters� ied, ob man nur in einer Sommer-S� ießweste die Waf-fe ans� lägt oder in den Wintersa� en. Ein eigener Gehörs� utz ist immer angenehm, au� wenn wir genügend davon zum Ausleihen haben. I� muss allerdings man� mal staunen, wie wenige Jäger einen sol� en überhaupt besitzen! Und das Wi� -tigste: Die eigene Bü� se dabei haben, und zwar die, die man au� auf der Bewegungsjagd führt. Dazu etwa 40 bis 60 Patronen – wer mö� te au� mehr, das darf gern kostengünstige Munition sein, wie beispielsweise die CINESHOT von RWS. Für jeden, der Interesse hat, stehen bei uns selbstver-ständli� au� kostenlos Leihwaff en der neuesten Modelle von Blaser, SAUER und Mauser bereit. Natürli� sind alle mit drü� jagdtaugli� en Ziel-fernrohren mit Leu� tabsehen ausgestatt et.

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Page 22: Passion 7_ RWS Kundenmagazin

„Waidmannsheil!“, Händedrücken, Schulterklopfen, anerkennendes Nicken. Der Einzelgänger war bekannt, die Jäger hatten ihn schon oft gefährtet, und trotzdem blieb er heimlich. Der Erleger wärmt sich die Hände am Feuer – der Keiler, der Schuss, die Freude über das Waidmannsheil, besser hätte es heute nicht klappen können

PASSION 0722

SEASON

Page 23: Passion 7_ RWS Kundenmagazin

Stefan Neuber mit dem im zehnten Behang stehenden HS-Rüden „Don“ und nachgesuchtem Schwarzkittel

Tip

p 5 Keine Hektik!

„Das Verhalten des S� ützen na� dem S� uss ents� eidet oft über Erfolg oder Misserfolg einer Na� su� e“, sagt Ste-fan Neuber aus Sa� sen, seit 1989 Na� su� enführer. Er ist mit seinen zwei Hannovers� en S� weißhunden und der M 03 Extreme au� bei Drü� jagden zur Stelle. Stefan Neuber weiter: „Wird die krank ges� ossene Sau, beispielsweise mit einem Weidewundtreff er, zwis� enzeitli� dur� neugieriges Vorsu� en des S� ützen aus dem Wundkessel aufgemüdet, wird sie no� einmal alle Kräft e mobilisieren. Dann kann die ans� ließende Su� e über Kilometer gehen. Deshalb: Liegt das Stü� ni� t am Ans� uss, na� dem Abblasen – sofern erlaubt – zum Ans� uss gehen. Diesen mit Trassierband mar-kieren, Meldung an den Revierleiter ma� en, fertig. Dann ist das Na� su� engespann an der Reihe. So kann der S� ütze dazu beitragen, dass es gelingt, das kranke Stü� na� einer kurzen Su� e zur Stre� e zu bringen.“

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OPTIK

Der ErfolgsgarantNachtansitz im In- und Ausland, Präzisionsschüsse auf große Distanzen, großräumige Bewegungsjagden und gelegentliche Pirschgänge. Aus der Sicht eines passionierten Anwenders gibt es dafür nichts Besseres als das Victory Varipoint 3-12x56 T*.

Text: Heinrich Brettschneider, Fotos: Carl Zeiss Sports Optics

Ein kurzer Check der Ausrüstung und los geht‘s in die frisch verschneiten Berge Norwegens

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Eineinhalb Stunden warten wir schon hinter einem Felsbrocken auf den Hirsch. Thorkjell, mein norwe-gischer Gastgeber, ist sich sicher, dass der bestätigte

Geweihte auch heute wieder zu Tal zieht. Dabei muss er die lange, schmale Rinne vor uns passieren. Frost und Wind ha-ben in den letzten Tagen Birken und Aspen von Laub befreit. Zudem überzuckerte Neuschnee Boden, Äste und Gestrüpp und bietet damit einen idealen Hintergrund. Zumindest wird sich der dunkle Wildkörper so abheben, dass wir den Hirsch rechtzeitig anwechseln sehen.

Der Rucksack auf dem Felsen bietet eine sichere Auflage. Die Waffe ist so gebettet, dass sie in die Lücke weist. „Wenn er kommt, bleibt nicht viel Zeit zum Ansprechen und Zielen, richte dich daher entsprechend!“, hatte mir mein Führer ein-geschärft. Den Vergrößerungsring meines Victory Varipoints stelle ich auf achtfach, also knapp die Mitte. So überblicke ich die ganze Breite der Rinne. Mehr an Sehfeld, bewirkt durch geringere Vergrößerung, bringt mir hier keinen Vorteil, doch das Zielbild über Gebühr einzuengen, um das Ziel wachsen zu lassen, erscheint mir der Situation auch nicht angemessen. Die Absehen-Schnellverstellung (ASV) brauche ich diesmal nicht zu bedienen, denn vom Wechsel trennen uns rund 160 Meter. Da schießt meine Büchse Fleck.

Den Leuchtpunkt dimme ich, indem ich einen dunklen Fleck anvisiere und die Helligkeit über den linksseitigen Rändel-ring justiere. Dann drücke ich den ergonomisch günstig platzierten Beleuchtungsknopf in Richtung Rohrkörper und schalte damit den Rotpunkt weg. Wenn es irgendwann ernst wird, erscheint er auf Knopfzug exakt in der vorgewählten Leuchtintensität wieder. Das bewerkstelligt nämlich die in-tegrierte Memory-Funktion. Zwar ist es bis zum Einbuch der Dunkelheit hier im hohen Norden nicht mehr lange hin, doch die Macht der Gewohnheit befiehlt mir, Strom zu sparen und die Dienste der Abschaltautomatik nicht in Anspruch zu neh-men. Heute würde ich mir allerdings das Victory Varipoint mit der optionalen iC-Ausstattung zulegen, bei der mit dem Spannen meiner R 93 gleichzeitig der Leuchtpunkt aktiviert und mit dem Entspannen wieder abgeschaltet wird.„Wir sitzen hier nicht die halbe Nacht auf Sauen an wie bei euch zu Hause“, hatte Thorkjell mit Blick auf den 56iger Ob-jektivdurchmesser meines Zeiss etwas süffisant angemerkt. Aber genau das mache ich zu Hause und deswegen entschied ich mich beim Kauf für das lichtstärkste Victory Varipoint. Unbestritten wiegt es ein paar Gramm mehr als das kom-pakte 2,5-10x50, von dem mein Jagdherr so sehr schwärmt. Aber der sitzt auch nicht bei schlechtem Licht bis Uhlenflucht an den Brennpunkten im Revier. Von wegen zu schwer. Ma-chen sechzig Gramm hin oder her bei der Gamsjagd tatsäch-lich den Kohl fett? Bei meinen drei Gamspirschen, die viele Höhenmeter vereinnahmten, erdrückten sie mich jedenfalls nicht. Das schien eher der zu prall gefüllte Rucksack zu schaf-fen. Doch wäre die Tagjagd mein alleiniges Vergnügen, sähe die Sache natürlich anders aus.

Vor dem Erwerb hatte ich das Glück, dass mir mein Händ-ler drei Premium-Zielfernrohre für einen Dämmerungstest überließ. Hier hatte für mich das Victory

„Der Hirsch“, so der Berufsjäger, „wird höchstwahrscheinlich durch diese Rinne kommen.“ Er lässt den Jäger vorab zur Probe anschlagen

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Absehen 60 Helsenki beleuchtet

OPTIK

Die zwei Victory Varipoints gibt es mit den beleuchteten Absehen 0, 60 (links) und V69

DAS ZEISS VICTORY VARIPOINT 3-12X56T* VEREINT BEIDES: EINEN OPTIMAL SICHTBAREN ROTPUNKT FÜR DIE BEWEGUNGSJAGD UND DIE SUPERFEINE ZIELMARKIERUNG FÜR DEN ANSITZ IN DER DÄMMERUNG

Varipoint eindeutig die Nase vorne. Im letzten Li� t bildete es einfa� heller und kontrastrei� er ab als die anderen Pro-banden. Angesi� ts einer Transmission von über 90 Prozent, wie sie die T*-Mehrs� i� tvergütung beim Wetzlarer Pro-dukt bewirkt, wundert mi� das ni� t allzu sehr. Do� das Victory Varipoint punktete ebenfalls dur� sehr gute Rand-s� ärfe und großes Gesi� tsfeld im verglei� baren Vergröße-rungsberei� .

Absehen in der ersten Bildebene vergrößern si� mit dem Zielbild mit. Die bei hoher Vergrößerung stärkeren Balken erlauben in Extremsituationen au� ohne Beleu� tung ein si� eres Abkommen, wenn si� die Konturen des Wildes im Zielbild aufzulösen beginnen. Ein uns� ätzbarer Vorteil

für den Sauenjäger, sollte die Batt erie s� wä� eln oder die Elektronik eines Tages fi nal den Geist aufgeben. Außerdem sieht man – anders als bei den ni� t variablen Absehen in der zweiten Bildebene – auf den ersten Bli� , ob eine hohe oder niedrige Vergrößerung gewählt wurde. Ferner dient die li� te Weite der Balken als praktis� er Anhalt zum Entfer-nungss� ätzen. Absehen in der zweiten Bildebene zei� nen si� wiederum dur� geringe De� maße aus, denn dünne Balken und Fäden ers� einen ungea� tet der gewählten Vergrößerung immer glei� stark. Das erlaubt präziseres Abkommen bei weiten S� üssen und sol� en auf sehr kleine Ziele. Es ist s� on ein Unters� ied, ob man mit dem einen Punkt auf 100 Meter eine

In diesem Augenblick für den Schützen noch nicht zu sehen, schiebt sich der Hirsch durch Birken und Fichten Richtung Rinne

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Page 27: Passion 7_ RWS Kundenmagazin

Mehr Infos unter www.zeiss.de/sportsoptics

Streichholzschachtel zudeckt oder mit dem anderen zentime-tergroße Buchstaben des Aufdrucks anvisieren kann. Leider vergrößert sich bei konventionellen Erste-Bildebene-Absehen normalerweise auch der rote Punkt linear und erreicht so bei höchster Vergrößerung Abmessungen, die nicht notwendig sind. Bei niedriger wiederum dürfte es ruhig deutlich mehr sein als das kleine Tüpfelchen in der Absehenmitte.

Dagegen stellt sich beim Victory Varipoint Absehen 60 die Gretchenfrage erst gar nicht, denn ZEISS hat die Vorzüge beider Absehenpositionen kombiniert, indem die Balken in die erste Bildebene platziert wurden, der Leuchtpunkt aber in der zweiten sitzt – eine weltweit einzigartige Lösung. Wird die niedrigste Vergrößerung gewählt, erscheinen die schwar-zen Zielelemente dünn, der rote Punkt dagegen dick – ideal für den hingeworfenen sowie nahen Schuss. Bei höchster Ver-größerung verhält es sich genau umgekehrt. Bei zwölffacher Einstellung verdeckt der rote Punkt in der Absehenmitte ge-rade mal 18 Millimeter auf 100 Meter. Das wäre die Pupille im Licht des Hirsches.Im Übrigen gibt es für die Deckmaße des roten Punktes, je-weils auf 100 Meter bezogen, eine einfache Formel: Deckmaß ist gleich 22 Zentimeter geteilt durch Vergrößerung. Bei drei-facher Vergrößerung überdeckt also der rote Punkt auf 100 Me-ter gute sieben Zentimeter des Wildkörpers, auf 50 Meter halb so viel – mit einem Wort: Ich habe in meinem Victory Varipoint beides, einen kreisrunden und bei allen Lichtverhältnissen optimal sichtbaren Rotpunkt für die Bewegungsjagd und die feine, nicht überstrahlende und dennoch scharf abgegrenzte Zielmarkierung für sicheres Treffen in der Dämmerung.

Dass das große Varipoint kein klassisches Drückjagdziel-fernrohr repräsentiert, steht außer Frage. Aber beim Üben auf den laufenden Keiler und im Schießkino kam ich damit bestens zurecht. Mehr braucht es eigentlich gar nicht. Und falls wirklich einmal Bedarf sein sollte, dann ist eines der kleineren Varipoint-Geschwister dank ZEISS Innenschiene und Blaser-Sattelmontage schnell montiert. Anmerken möch-te ich ferner, dass die mattschwarze Oberfläche des Victory Varipoint trotz intensiven Einsatzes kaum Gebrauchsspuren zeigt und die LotuTec®-Beschichtung im Schmuddelwetter der schottischen Highlands noch Durchblick gewährte, wäh-rend sich mein Begleiter bei seinem Gerät durch immer häu-figeres Wischen darum bemühte.Das geflüsterte: „Achtung, er kommt!“, reißt mich aus allem Sinnieren. Als sich die „schwarze Walze“ aus dem dunklen Gestrüpp heraus ins Weiße schiebt, wandert der Leucht-punkt auf das Blatt. „ Schieß auf die Schulter“, hatte Thorkjell geraten, „dann geht er nicht mehr weit und wir tun uns beim Bergen leichter.“ Der Berufsjäger mahnt, der Geweihte verhofft und quittiert das Norma Vulkan aus der .30-06 mit einem mächtigen Satz in die Deckung. Eine gefühlte Zigaret-tenlänge warten wir, dann begeben wir uns mit Seilen und Haken zum Anschuss. Eingriffe und jede Menge Schweiß in der Fluchtfährte. Sie endet nach 20 Metern hinter einem Find-ling. Dann stehe ich vor meinem ersten besseren Geweihten, einem ungeraden Zwölfer, umarme freudig meinen Gastge-ber und ahne in diesem Glücksmoment noch nicht, welche Plackerei uns bevorsteht.

Das Ausharren in der Kälte hat sich gelohnt. Der ungerade Zwölfer ist genau durch die Rinne gewechselt, auf die Berufsjäger und Schütze spekuliert hatten

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WAFFE

MIT DUAL BRAKE

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OHNE DUAL BRAKE

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Spiel mit dem

Auf Wunsch von Mauser entwickelte Diplom-Ingenieur (FH) Eugen Fester die neue Mündungsbremse Dual Brake. Ihre Konzeption, Effizienz und ihr Design begeisterten Blaser und SAUER gleichermaßen und inzwischen profitieren alle drei Isnyer Waffenhersteller von ihr. Doch worin liegt das Geheimnis ihres Erfolges? PASSION hat bei Eugen Fester nachgefragt.

Entwickler Eugen Fester im Praxistest der Dual Brake

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WAFFE

Wann sollte ich mir eigentlich eine Mündungsbremse zulegen?Wenn Sie beispielsweise eine Waff e in stärkerem Kaliber kaufen und damit auf dem S� ießstand umfangrei� ere S� uss-Serien s� ießen mö� ten, ma� t eine Mündungsbremse Sinn, weil man dann einfa� ermüdungsfreier mit der Waff e s� ießt. Neigt man grundsätzli� eher zu Rü� stoßempfi ndli� keit, sollte die Mündungsbremse auf jeden Fall in die engere Wahl gezogen werden.

Welche Vorteile hat solch eine Mün-dungsbremse noch?Sie vermindert das Ho� s� lagen der Waff e erhebli� . Das bedeutet für die Praxis: Sie bleiben beim S� uss deutli� besser im Ziel. Damit fällt es au� lei� -ter, das Zei� nen des bes� ossenen Stü� es zu sehen – das ma� t si� bei Tagesli� t bezahlt. Do� au� in der Dämmerung hat die Mündungsbremse einen Vorteil, weil …

… das Mündungsfeuer entsprechend reduziert wird? Genau. Ohne Mündungsbremse brennt das unverbrau� te Pulver diff us in einem Feuerball an der Laufmündung ab. Mit der Dual Brake dagegen wird

der Großteil des Pulvers ri� tungsge-lenkt, kontrolliert verbrannt und man kann in der Folge das Zei� nen des Wildes dur� die Zieloptik besser be-oba� ten.

Kommen wir zu den Nachteilen.Halt, halt, i� bin ja no� bei den Vorteilen. Es gibt zum Beispiel ge-genüber festinstallierten Bremssys-temen no� einen weiteren Pluspunkt: Sie können die Mündungsbremse

Die Pfeile in der 3D-Zeichnung zeigen, wie die Dual Brake funktioniert: Die hineinströmenden Gase werden kontrolliert nach außen gesteuert und dabei seitlich sowie nach hinten abgelenkt. Die Waffe wird durch diesen Effekt nach vorn gedrückt, der Rücklauf verzögert und der Rückstoß entsprechend gedämpft

DURCH UNSEREMAUSER DUAL BRAKE WIRD DAS HOCHSCHLAGEN DER WAFFE WÄHREND DER SCHUSSABGABE GEMINDERT, DER RÜCKSTOSS GEBREMST UND DAS PULVER KONTROLLIERT VERBRANNT

jederzeit abs� rauben, dann ohne sie jagen oder auf eine andere Waff e s� rauben. Dabei sollte man jedo� un-bedingt eventuell vorkommende Treff -punktlage-Veränderungen prüfen. Do� nun zum einzigen Na� teil, den die Mündungsbremse tat sä� li� hat: Man sollte sie auss� ließli� mit Gehörs� utz und Brille s� ießen. Der S� ussknall ist deutli� unangenehmer, da die Gase und ihr Knall seitli� na� hin-ten zum S� ützen geleitet werden und ni� t mehr wie sonst nur na� vorne entwei� en.

Nun gibt es ja bereits ziemlich viele Mündungsbremsen auf dem Markt. Was ist denn das Besondere an der von Ihnen entwickelten Dual-Mündungsbremse?Wie der Name Dual Brake ja s� on verrät, wirkt sie zweifa� . Zum Ersten haben wir direkt am Anfang der Mün-dungsbremse eine große Prallfl ä� e für die Gase gesetzt, in der Graphik rot mar-kiert. Radial angebra� te Bohrungen sorgen an dieser Position dafür, dass die Gase senkre� t zur Seelena� se na� außen geleitet werden. Und zum Zwei-ten sind im Mitt elteil der Mündungs-bremse Aufprallfl ä� en in einem Win-

einströmende Gase

seitlich forcierteAblenkung

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Auf dem Bildschirm von Eugen Fester, der dieses Jahr seine Jägerprüfung bestanden hat, ist eine 3D-Animation der Dual Brake zu sehen

Mehr Infos unter www.mauser.com

kel eingelassen, in der Graphik blau eingezei� net, die die weiteren austre-tenden Gase seitli� beziehungsweise na� hinten umlenken. Die erste Boh-rungsreihe wirkt hier wiederum als „S� ild“ (Diff usor), denn s� ützenge-ri� tete Gase werden abgebremst.

Hört sich in der Theorie kompliziert an und äußert sich in der Praxis wie?Unsere Mündungsbremse lässt nur rund ein Dritt el der maximalen Rü� -stoßkraft an die S� ulter. Der Rü� -stoßimpuls beträgt dann nur no� zirka zwei Dritt el. Beides zusammen sorgt dafür, dass der subjektiv gefühlte Rü� stoß bei „knapp weniger als der Hälft e“ liegt. Beispiel: Eine .300 Win. Mag. s� ießt si� dann nur no� wie eine .243 Win. Die S� ussleistung des

Laufes bleibt übrigens mit der Dual Brake die glei� e. Außerdem sorgt die Dual Brake dafür, die Treff erquote des jeweiligen S� ützen deutli� zu verbes-sern, denn die Angst vor dem S� uss und dem Rü� stoß, das „Mu� en“, ver-s� windet mit ihr fast vollständig. Das sorgt unterm Stri� für unverkrampft es S� ießen und bringt tatsä� li� deut-li� bessere Ergebnisse.

Kann ich, unabhängig davon, ob ich nun eine Blaser, Mauser oder SAUER Waffe führe, auf jeden Lauf diese Dual-Mündungsbremse einfach auf-schrauben?Ri� tig, vorausgesetzt der Lauf hat das ri� tige Gewinde. Hat er kein Gewinde, kann man es bei uns jederzeit für die aktuellen Blaser-, Mauser- oder SAU-

Die Mauser Mündungsbremse gibt es in zwei Stärken, Typ A: Gewinde M15x1 für die Kaliber bis .375 H&H, maximaler Laufdurchmesser: 17 Millimeter. Typ B: Gewinde M17x1 für die Kaliber bis .458 Lott, maximaler Laufdurchmesser: 19 Millimeter

Ist die Mündungsbremse abgeschraubt, schützen ein Überwurf das Gewinde und der Muzzle Safe (optional) den Lauf vor DreckFo

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ER-Modelle na� rüsten. Und damit das Gewinde bei ni� t montierter Bremse ges� ützt ist, wird immer eine kleine Abde� kappe mitgeliefert. Wiederum nur bei Mauser gibt es optional die Abde� kappe in Kombination mit dem bewährten Mündungs-S� utz- System „Muzzle-Safe“.

Das Interview führte Julia Numßen.

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DamenwahlImmer mehr Frauen entdecken die Freude an der Jagd. Die Gründe hierfür sind zwar oftmals sehr unterschiedlicher Natur, eines haben Jägerinnen aber immer gemein: Den Ehrgeiz, nicht nur die Theorie, sondern auch die Praxis sicher zu beherrschen. Dass dies im Bereich des Schießens nicht immer ganz einfach ist, erzählt Ina Hagen.

WAFFE

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Es sollte alles heimli� ges� e-hen. I� wollte meinen Mann überras� en. I� , die ihn jah-

relang sporadis� auf die Jagd begleitet hatt e, wollte jetzt ni� t mehr nur gedul-dig frierend neben ihm sitzen und das Gefühl haben eigentli� zu stören. I� wollte nun selbst die Jägerausbildung beginnen, viel mehr über die Jagd und die Natur im Allgemeinen lernen. I� wollte meinen Mann ni� t mehr nur als Anhängsel begleiten, sondern im Revier irgendwann au� einmal selbstständig handeln und ents� eiden können.Einmal die Wo� e abends Unterri� t passte mir dann au� re� t gut, denn da war mein Mann meistens ohnehin auf der Jagd. Die Ausbildungsinhalte waren deutli� umfangrei� er als i� erwartet hatt e, aber damit kam i� klar, denn zum Glü� ist mir Lernen nie sonderli� s� wer gefallen. Kom-pliziert wurde es erst, als i� die erste Lehrmappe zum Thema Waff enkunde dur� blätt erte. Seitenweise te� nis� e Zei� nungen von S� losssystemen, Bü� sen- und Flintenvers� lüssen und sogar von Pistolen und Revolvern.

Das alles zu verstehen, war für mi� ungemein s� wer, und um ehrli� zu sein, es hat mi� einfa� nur ers� lagen! I� konnte mi� au� ni� t daran erin-nern, bei meiner Führers� einprüfung über Motor- und Fahrwerkskonstruk-tionen befragt worden zu sein, und so verna� lässigte i� dieses Thema und hofft e mehr auf den praktis� en Teil.

Der zuständige Ausbilder ma� te im S� ulungsraum seine Sa� e re� t gut, aber was i� dann bei unserem ers-ten S� ießstandbesu� erlebte, hät-te mi� fast zum Aufgeben bewegt. Einer kurzen theoretis� en Einwei-sung in eine alte, abgegriff ene Bü� se folgte dann von einer mir bis dahin unbekannten und etwas mürris� wir-

kenden Person die Anweisung, mit der Waff e hinter einen Zielsto� zu treten. Es war allerdings eher ein Baumstamm als ein Sto� , der da an der De� e be-festigt war, und so da� te i� mir: „Du ma� st es am besten wie dein Mann auf der Jagd“, der su� t, wenn es die Situation erfordert, hinter einem Baum De� ung und legt seine Hand mit dem Gewehr dann re� ts am Stamm an.

„Links am Pfosten anstreichen!“, ertönte da aber s� on der militäris� klingende Befehl. So blieb mir also ni� ts anderes übrig als die Seite zu we� seln, obwohl i� bis heute no� immer ni� t weiß, warum i� das hatt e tun sollen. Immerhin durft e i� nun die erste s� arfe Patrone Kaliber 8x57 IS in das Magazin eindrü� en. Vorher no� ein kurzer Bli� dur� den Lauf, dann den Vers� luss zu und die Bü� se an-ges� lagen. Jetzt musste i� nur no� die Bo� -s� eibe in 100 Meter Entfernung dur� das Zielfernrohr fi nden. Okay, da war sie, nur um alles in der Welt wollte die-ser Bo� in meinem Glas einfa� ni� t ruhig stehen bleiben! Er tanzte hin und her, sprang auf und ab, und erst als i� no� einmal ganz tief dur� geatmet hatt e und si� mein Finger dann lang-sam stärker um den Abzug krümmte, bra� te i� die S� eibe s� ließli� unter Kontrolle. Das Fadenkreuz wanderte ruhig zwis� en der Neun und der Zehn, und so erhöhte i� den Fingerdru� in Erwartung des S� usses.

Auf dem Schießstand stehen Frauen oftmals unter besonderer Beobachtung. Aber keineSorge: Es ist gar nicht schwer, das Schießen so zu erlernen, dass die Ergebnisse manchenZuseher ins Staunen versetzen

Die Jagd als Begleiterin zu erleben kann durchaus schöne Seiten haben. Spannender wird es aber auf jeden Fall, wenn „Frau“ es wagt und selbst die Jägerausbildung in Angriff nimmt

WAFFE

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„Einstechen!“ Lautstark und völlig unerwartet wurde i� aufgefordert einzuste� en, und dazu musste i� den hinteren Abzug ziehen. Gut, das hatt en wir so gelernt, das kann man so ma� en. „Kli� “ ma� te es dabei gar ni� t so leise. Was wohl, wenn das da vorne anstelle der S� eibe eine heim-li� e Sau gewesen wäre? Also, wieder ins Ziel gehen, Bo� einfangen, den Kontakt zum Abzug su� en und dann, gänzli� unerwartet, ein ohrenbetäu-bender Knall! Vom Rü� stoß fl og mir der Gehörs� utz von den Ohren, und i� spürte dass es nun ganz si� er einen di� en, blauen Fle� an der S� ulter ge-ben würde. Natürli� war der S� uss ni� t mal auf der S� eibe, i� war anges� lagen und ziemli� verzweifelt. Wozu nur dieser blöde Ste� er! Das traute i� mi� als Laie dann zwar do� ni� t zu fragen, aber auf meine Bemerkung hin, dass diese Bü� se ja für� terli� haue, kam

Die Ausbildung alleine oder in kleinen Gruppen beimerfahrenen Routinier lohnt sich immer. Wer die Grundzüge des Schießens von Anfang an richtig erlernt, wird sein ganzes Jägerleben lang davonprofi tieren

die Antwort immerhin prompt: „Wer das ni� t verträgt, der brau� t au� ni� t jagen!“

Dass ich dann die S� ieß- und Jäger-ausbildung ni� t einfa� aufgab habe i� , und das ist kaum zu glauben, aus-gere� net meinem blauen Fle� an der S� ulter zu verdanken. Zu Hause wäre es nämli� s� on sehr verdä� tig gewe-sen, wenn i� versu� t hätt e, ihn stän-

dig vor meinem Mann zu verste� en. So bei� tete i� den von mir gefassten Plan, und siehe da, mein Mann tat ni� t nur so, er freute si� ehrli� . Er telefonierte mit dem ihm bekannten Horst Re� tenba� . I� bekam mit, wie er am Hörer si� tli� zufrieden wiederholte: „Also gut, am Mitt wo� um neun Uhr, auf dem S� ießstand in Krelingen!“ I� war baff , er hatt e do� tatsä� li� für mi� einen Tag S� ieß-unterri� t bei einem sehr erfahrenen Routinier gebu� t! Und, was no� viel erstaunli� er war, er hatt e es gar ni� t erst einmal versu� t, mir das S� ießen selbst beizubringen! Dass dies zwi-s� en Ehepartnern nämli� eine sehr heikle Angelegenheit sein kann, das hatt en wir in unserem Bekanntenkreis bereits s� on häufi ger bemerkt. I� will es kurz ma� en: Horst, ein ab-soluter Profi und die Ruhe in Person, s� afft e es an nur einem einzigen Tag mi� zu einer re� t

ICH WAR BAFF! MEIN MANN HATTE EINEN TAG SCHIESSUNTERRICHT BEI EINEM PROFI FÜR MICH GEBUCHT

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Die Ausbildung an der Flinte ist meist umfangreicher als die an der Büchse. Umso wichtiger ist es da, sich die nötige Zeit zu nehmen. Darüber hinaus macht es mit einem guten Ausbilder auch wirklich viel Spaß, das Treffen zu lernen

passablen Schützin zu machen. Keine Sekunde wurde er ungeduldig, als er mir die Grundzüge des Büchsenschie-ßens beizubringen versuchte, und be-wahrte eine Engelsgeduld, bis ich es endlich geschafft hatte, nicht mehr zu mucken. Das war nämlich alles, was bei mir vom bisherigen Schießunterricht hängen ge-blieben war. Ungeduldig wurde viel eher ich, weil ich mir nach ausgiebigen Anschlagsübungen und häufigem Leer-abschlagen bald schon berechtigte Hoff-nung auf richtig gute Treffer machte. Ich wollte es jetzt wissen, und Horst gab schließlich nach und lud die erste scharfe Patrone. „Die .222 schlägt nicht“, beruhigte mich Horst, und kontrollierte noch mal die Haltung von Armen, Schießhand und die Auflagenposition. Das Fadenkreuz stand völlig ruhig in der Zehn, und mein Finger nahm Kon-takt mit dem Abzug der Blaser Büchse auf. Ohne den Stecher fiel es so leicht, die Büchse in festem Griff zu haben und gleichzeitig konzentriert den Schuss auszulösen. Der Rückstoß war fast nicht zu spüren und ich war mir sicher, alles richtig gemacht zu haben.

Sofort wollte ich wissen: Wo sitzt der Schuss? Doch Horst, der mich genau beobachtet hatte, interessierte das nicht, ja, er holte noch nicht mal die Scheibe herein. „Du warst beim Abziehen ganz ruhig, keine Sorge, der Schuss ist mitten drin!“ So war es dann auch, und auch die folgenden Schüsse saßen so, wie ich es mir noch am Morgen niemals zu er-träumen gewagt hätte. Sicher, das war sitzend aufgelegt und nicht stehend an-gestrichen, was sich eine Stunde später schon als schwieriger erwies. Doch im-merhin wusste ich jetzt, wie ich es ma-chen würde, um mein hoffentlich bald erstes Reh vom Ansitz aus mit einem guten Schuss zu erlegen.Die zweite große Herausforderung entstand im Flintenschießen, und ich befürchtete nicht zu Unrecht, dass dies in der Gruppe und an nur drei oder vier Samstag Nachmittagen wohl alles andere als einfach werden würde. So fragte ich bei Horst an, ob er nicht auch hier mein Lehrer sein wollte. „Da weiß ich jemanden, der das mit der Flinte viel besser kann“, sagte er in seiner ganzen Bescheidenheit und nannte mir den Schweizer Bruno Achermann.

Zwei Wochen später dann der erste Termin, mit zwei Mitschülern von mir und Bruno. Dank seinem und Horsts‘ Engagement war die Schießprüfung Wochen später dann auch überhaupt kein Problem. Und, auch das wer-de ich niemals vergessen: Mit Horst und Bruno hat das Schießen plötzlich unheimlich viel Spaß gemacht! Rück-schauend kann ich daher nur jedem ra-ten, ob Mann oder Frau, zusätzlich zu den regulären Kursen mit ihrer für die praktische Ausbildung oft nur knapp

bemessenen Zeit, die Hilfe von profes-sionellen Schießlehrern in Anspruch zu nehmen. Natürlich bedeutet dies zusätzliche Kosten, doch eines ist dann aber auf jeden Fall sicher: Man (Frau) wird sich ein Jägerleben lang viel weni-ger über schlechte Schüsse ärgern müs-sen, und was das bedeutet lässt sich nicht einmal im Ansatz berechnen! Ich war so unglaublich stolz, als ich meinen ersten Jagdschein druckfrisch in den Händen hielt. Mein Mann war mindestens ebenso stolz auf mich und überreichte mir feierlich eine Repetier-büchse, bei der er zuvor den Schaft für mich passend kürzen ließ. Es war einmal seine „erste“ Büchse gewesen, von der er sich eigentlich hatte niemals trennen wollen, wie er mehrmals ausdrücklich betonte. Kaliber .30-06, mit extra lan-gem Lauf, weil man damit besser trifft, so wie es immer heißt. Zwar war mir aufgefallen, dass die neue Büchse, die er seit Jahren ausschließlich führt, im Waffenschrank deutlich kürzer ausfällt als sein in Ehren gehaltenes, gutes altes Stück. Noch dachte ich mir aber nichts dabei, bis, ja, bis der erste gemeinsame Ansitz kam.Wir saßen auf einer Kanzel an, in dessen Nähe mehrmals ein etwa dreijähriger Bock und ein sehr eng gestellter Spießer, gesehen worden war. Vorschriftsgemäß trug ich die Waffe so, wie man uns das beigebracht hatte, auf dem Rücken und mit der Mündung nach oben. Auf der

Mit lauteM Gepolter blieb ich Mit deM lanGen lauf der büchse aM einstieG der Kanzel hänGen

WAFFE

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Man sieht es sofort, bei dem Repetierer links stimmen die Proportionen im Verhältnis zur Körpergröße nicht. Ein gekürzter Schaft alleine reicht jedoch nicht aus, um sich mit der Büchse wohlzufühlen

letzten Leitersprosse stehend öff nete i� die Tür und wollte mögli� st geräus� -los innen auf der Sitzbank meinen Platz einnehmen. Do� vergebens, mit einem lauten Gepolter blieb i� mit dem langen Lauf der Bü� se am Einstieg hängen. Verfl ixt no� mal, musste das sein! Der Bli� meines Mannes unter mir spra� Bände, do� er versu� te gelassen zu bleiben. Vier Meter über dem Boden auf der Leiter balancierend fädelte i� dann meinen Repetierer lautlos dur� die enge Luke. Endli� saßen wir – zum Glü� sind Rehe ni� t so empfi ndli� .

Das Glück des Anfängers war mir bereits bei diesem ersten Ansitz hold, denn na� kaum einer halben Stunde ers� ien das erste Stü� aus dem Un-terholz. Ein Knopfspießer, kein Zwei-fel, der passte auf alle Fälle. Überaus vorsi� tig s� ob i� den Lauf in Ri� -tung des Bo� es ins Freie, entsi� erte und hatt e ihn im Zielfernrohr. Die linke Hand lag unter dem Vorders� aft auf der Brüstung, mein re� ter Arm war seitli� perfekt abgestützt. Genauso hatt e es mir Horst gezeigt, und trotz meiner Aufregung war i� mir si� er, dass i� so aufgelegt auf jeden Fall einen guten S� uss anbringen würde. Der Bo� zog langsam na� links, er bräu� te nur no� für eine Sekunde stehen zu bleiben – Ents� uldigung, natürli� zu verhoff en. Den Gefallen tat er mir aber ni� t. Er zog immer weiter na� links, und ver-hofft e dann aber urplötzli� do� . Er stand völlig frei und breit, do� nun mehr nutzte mir das ni� ts. I� hatt e mi� ni� t mehr weiter drehen können, ein di� er Pfosten an der Kanzel war meiner Waff e im Weg. Also, aus dem Ans� lag gehen und s� nell wieder si-� ern, die Bü� se zurü� nehmen und mit dem Lauf links am Pfosten vorbei wieder ganz na� vorne s� ieben. Den Bo� behielt i� dabei immer im Auge, aber leider nur ihn und ni� t den elend langen Lauf. Klong!, ertönte es weithin hörbar als die Mündung gegen den Kanzelrahmen s� lug, und mein Bo� verabs� iedete si� für diesen Abend auf Nimmerwiedersehen.Einige Wo� en später klappte es dann endli� mit meinem ersten Stü� Wild, und aus Freude darüber, vergaß i� fürs Erste mein stets ungutes Gefühl mit dieser unhandli� en Bü� se.

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Meinem Mann blieb dies allerdings ni� t lange verborgen, und dann war er es, der mi� überras� en wollte. An einem Samstag Morgen fuhr er mit mir zu seinem Bü� senma� er in die Stadt und verkündigte mir dort, dass i� mir nun eine Bü� se na� meinen Vorstel-lungen aussu� en sollte. Mag sein, dass es au� damit zusammenhing, dass er s� on seit einiger Zeit mit einer teuren Ans� aff ung für si� selbst liebäugelte und mi� auf diese Weise gnädig stim-men wollte. Auf jeden Fall freute i� mi� , vor allem au� deshalb, weil er gespürt hatt e, dass mir seine alte Waf-fe überhaupt ni� t lag. Der Bü� sen-ma� ermeister bemühte si� sehr um uns, und begann die vers� iedensten Modelle vorzuführen. Die erste Bü� -se, die er aus dem Regal nahm, war allerdings s� on wieder so unhandli� . Es dauerte seine Zeit bis i� ihn in sei-nen Erklärungen zu den Details endli� bremsen konnte, denn genau so etwas wollte i� auf keinen Fall. In der nä� s-ten halben Stunde präsentierte er dann der Reihe na� etwas kürzere Varianten vers� iedener Hersteller. Trotz ausgie-bigster Erläuterung aller te� nis� en Besonderheiten konnte i� mi� aber für keine davon so ri� tig erwärmen. I� wollte mir die ganze Sa� e no� -mals in Ruhe überlegen, und so fuhren wir dann ohne eine feste Ents� eidung na� Hause.

Einen guten Verkäufer zeichnet vor allem das Gespür für die Wünsche und Vorstellungen seiner Kunden aus

Von wegen Damengewehr – der K95 Kipplaufstutzen: In seiner Führigkeit und Präzision die Traumbüchse sehr vieler Jäger

WAFFE

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Sie hat gut lachen – mit diesem Blaser Stutzen hat sie die in jeder Hinsicht perfekte Büchse für sich gefunden

Blaser AcademyGerne vermittelt Blaser Ihnen einen Schießtrainer für einen Themen-bereich Ihrer Wahl:• Flintenschießen• Büchsenschießen• Weitschüsse• Training für Jagdscheinanwärter

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Zwei Wochen später verschlug es uns dann per Zufall in ein anderes, neu er-öff netes Jagdges� äft . Wir betraten es mehr aus Neugier, do� weil der Inhaber so überaus freundli� und zuvorkom-mend war, s� ilderte i� ihm meinen Wuns� . Er sah mi� für einen Moment an, überlegte kurz und lä� elte dann. „Da habe i� etwas für Sie!“ Er holte einen kurzen, wunders� önen Blaser Kipplaufstutzen hervor und überrei� te ihn mir mit den Worten: „Das ist einfa� ein Traum!“ Wie re� t er hatt e! Das leise Öff nen und S� ließen, das in Ans� lag gehen, wie für mi� gema� t, einfa� ein Gedi� t! Dazu Handspannsystem und ein feiner Abzug ohne Ste� er. Für mi� war sofort klar: Die und keine an-dere sollte es sein!Dass der Kauf dann fast do� no� ges� eitert wäre, lag an einer Bemer-kung des Verkäufers, und an meiner mir eigenen Eitelkeit. „I� kenne einige Jägerinnen, die unglaubli� begeistert von dieser Bü� se sind“, waren seine Worte, und der Auslöser dafür mi� do� no� einmal zum Grübeln zu bringen. I� wollte do� eine ri� tige Bü� se, kein Damengewehr! Glü� -li� erweise bemerkte der Inhaber des Ges� äft es seinen „Fehler“ no� re� -zeitig. Er bot mir den Stutzen leihweise zum Probes� ießen an, und i� sagte gerne zu.Beim Jägerstammtis� am nä� sten Tag kamen die Zweifel an meiner Wahl al-lerdings erst ri� tig ho� . Die Aussagen meiner vielen Berater wie „Da hast du do� nur einen S� uss!“ oder „Kaliber 7x57 R ist für Sauen viel zu s� wa� !“ ließen mi� wieder sehr na� denkli� werden. Um ganz si� er zu gehen,vereinbarte i� also no� einmal einen Termin mit meinem von mir so ge-s� ätzten Bü� sens� ießlehrer Horst. Als i� ihm auf dem S� ießstand mit einem fragenden Bli� die kleine Bü� -se zeigte , lä� elte er und öff nete dann sein eigenes Futt eral. Ein Blaser K95 Stutzen war darin, und meine Ents� ei-dung fi el na� seinem ersten Kommen-tar: „Es ist mir die liebste Bü� se, die i� jemals hatt e!“Er hatt e so re� t und i� hab es niemals bereut! Nur ein ein-ziger Na� teil kristallisierte si� mit der Zeit heraus: Immer häufi ger fragt mi� nun mein Mann, ob er si� diesen Stutzen viellei� t ni� t do� mal aus-leihen kann!

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munition

Laden ein zum Gespräch über das H-Mantel-Geschoss: Heinz Kuhlmann (Mitte) mit seinem Sohn Heinz-Peter (links) und Enkel Hubertus

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Gemacht für Generationen110 Jahre Jagderfahrung an einem Tisch, das ist vielleicht nicht weiter ungewöhnlich. Ungewöhnlich ist aber, dass hier gleich drei Generationen der Familie Kuhlmann sitzen – und sie alle sind begeisterte Anhänger des RWS-H-Mantel Geschosses. PASSION hat die drei Kuhlmanns in ihrem Waffen-Geschäft im niedersächsischen Ankum besucht.

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Das H-Mantel-Ges� oss von RWS gibt es bereits seit 1934. PASSION ging der

Frage na� , ob man einen Jäger fi nden würde, der das H-Mantel von Anfang an begleitet hat. Die Redaktion landete ei-nen Volltreff er bei Familie Kuhlmann – sie führt seit vier Generationen im niedersä-� is� en Ankam einen Betrieb. Na� dem Urgroßvater Heinri� Kuhl-mann seine Meisterprüfung im S� mie-dehandwerk und Hufs� lag bestanden hatt e, gründete er 1926 einen Eisenwa-renhandel. Na� dem Tod von Hein-ri� , übernahm Heinz Kuhlmann die Ges� äft e seines Vaters und setzte die S� werpunkte auf den Handel von Waff en und Munition, außerdem nahm er Jagd- und Sportbekleidung in sein Verkaufsprogramm mit auf. Das ein-stige Eisenwarenges� äft mauserte si� im Laufe der Zeit zu dem Familienun-ternehmen Waff en Kuhlmann. Inzwi-s� en hat Heinz die Leitung an seinen Sohn Heinz-Peter abgegeben – und Hubertus, der Enkel von Heinz, steht ebenfalls in den Startlö� ern. Do� Familie Kuhlmann führt ni� t nur seit Generationen konsequent ihr Unter-nehmen, sondern au� das H-Mantel-Ges� oss auf der Jagd. PASSION fuhr zu Waff en Kuhlmann und unterhielt si� mit den drei Gene-rationen, Großvater Heinz, Sohn Heinz-Peter und Enkel Hubertus.

HEINZ-PETER KUHLMANN:ICH FÜHRE SEIT VIELEN JAHREN DAS H-MANTEL-GESCHOSS, UND ES BEGEISTERT MICH IMMER WIEDER AUFS NEUE

Heinz Kuhlmann, Sie sind der Älteste hier in der Runde, was verbindet Sie mit RWS?Viel. RWS hat mi� eigentli� ein Le-ben lang begleitet. Au� dur� s� were Zeiten. Na� dem zweiten Weltkrieg, als es mir gelungen war, aus der Ge-fangens� aft in der Normandie auszu-bü� sen, ging es wirkli� ums Über-leben. Wir hatt en ja ni� ts. Deshalb gingen wir mit umgebauten Karabinern im Kaliber 7x57 auf die Jagd, mit Patro-nen von RWS. Ob da H-Mantel unter den Ges� ossen dabei waren, weiß i� allerdings ni� t mehr so genau.

Es wäre tatsächlich gut möglich ge-wesen, dass eine Patrone mit H-Man-tel-Geschoss darunter war, denn sie

wurde bereits fünf Jahre vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs eingeführt. Aber woher hatten Sie die Patronen überhaupt?Na ja, wir hatt en uns aus Vorkriegsbe-ständen bedient, s� ließli� gab es in diesen Zeiten keine Jagdbü� senpatro-nen. Erst Mitt e der 1950er Jahre haben wir wieder Patronen von RWS bekom-men. Wir haben sie au� bei uns im Laden verkauft , und i� erinnere mi� , dass wir keine anderen Jagdpatronen außer RWS im Laden führten.

Inzwischen gibt es ja auf dem Markt eine unglaubliche Vielzahl an Patronensorten, Kaliber und Ge-schosstypen zu kaufen – da kann man schon fast den Überblick verlie-

MUNITION

Der heute 85-jährige Heinz Kuhlmann übernahm 1967 den vom Vater gegründeten Betrieb nach dessen Tod. Bereits 1952 hatte Heinz Kuhlmann die Waffenhandelslizenz erworben

Seit 1934 auf dem Markt und laufend optimiert: Die RWS H-Mantel-Geschosse in ihrenverschiedenen Entwicklungsständen. Dieses Jahr wurde das Geschoss ein weiteres Mal verbessert

1934 2011

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Heinz-Peter Kuhlmann, 56 Jahre alt, legte 1982 die Meisterprüfung zum Büchsenmacher ab

ren. Heinz-Peter, Sie schmunzeln so in sich hinein, warum?Es stimmt schon, die Kaliber- und Ge-schosspalette nimmt stetig zu. Ich führe seit vielen Jahren die 9,3x74 R auf Hoch-wild und muss gar nicht viel anderes ausprobieren. Die Patrone begeistert mich noch heute und das H-Mantel-Geschoss genauso. Es hat mich so gut wie nie im Stich gelassen.

Können Sie uns eine Jagdsituation et-was genauer beschreiben?Da gibt es tatsächlich viele. Aber ein Er-lebnis hat sich bei mir fest eingebrannt, auch wenn es schon ein bisschen länger zurückliegt. Ich war mit ein paar Jagd-freunden nach Polen zur Drückjagd gefahren. Es ging auf Sauen und auf Rotwild, geringe Hirsche waren auch frei. Ich sehe sie noch vor mir stehen, die Schützen, abgestellt an einem Kar-toffelacker auf einem Hang. Von dort hatte man einen guten Blick auf das Gelände, das durchgedrückt wurde. Hinter uns, also im Rücken von uns lag ein breiter Schilfgürtel. Wird der Druck im Treiben zu groß, würde das Wild versuchen, die Deckung im Schilf an-zunehmen – doch dafür musste es über den Kartoffelacker.

Das hört sich ja gut an.Und es funktionierte. Ich hörte die aufgeregten Treiberrufe und sah, wie

ein geringer Hirsch aus dem Wald Richtung Schützenkette flüchtete. Der passte vom Geweih auf alle Fälle, das war klar. Aber ich stand eigentlich zu weit weg und mein Standnachbar hat-te die sehr viel besser Schussposition. Also schoss ich natürlich nicht, hielt mich zurück. Und der Hirsch flüchtete direkt an dem Nachbarschützen vorbei, und ich dachte nur: Meine Güte, wann schießt er denn endlich?

Der Hirsch verschwand unbeschos-sen im Schilf?Genau. Und schon sah ich den zweiten Hirsch, der auf uns zusteuerte. Wieder einer, der in die Freigabe passte. Dieses Mal war ich fest entschlossen, selbst zu schießen – wenn der Nachbar nicht will,

dann tu‘ ich es eben! Mit der 9,3x74 R in Anschlag gegangen, über Kimme und Korn den flüchtigen Hirsch anvisiert, mitgeschwungen und „Rumms“. Der Hirsch rollierte. Kurz darauf ein zweiter Schuss, aber der kam nicht von mir. Ich hatte die Waffe längst abgesetzt, denn das H-Mantel-Geschoss hatte seiner um-werfenden Wirkung alle Ehre gemacht.

Von wem kam dann der zweite Schuss, der ja eigentlich völlig unnötig war?Von meinem Standnachbarn – der, der den ersten Hirsch verpasst hatte, weil er ein dringendes Bedürfnis verspür-te und dem Treiben den Rücken dafür zugekehrt hatte. Natürlich hat er den ersten Hirsch noch aus den Augenwin-keln an sich vorbei

Mit dem H-Mantel, da sind sich die drei Kuhlmanns einig, liegt fast jedes Stück im Feuer

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MUNITION

Hubertus Kuhlmann, 31 Jahre, bestand im Jahr 2002 die Gesellenprüfung zum Büchsenmacher. Er wird eines Tages das Familienunternehmen weiterführen

ins S� ilf fl ü� ten sehen. Deshalb un-terbra� er au� das Wasserlassen, drehte si� um und sah, genau wie i� , den zweiten Hirs� ankommen.

Und was passierte dann?Na, er s� nappte si� seine Bü� se und ma� te si� fertig zum S� uss, da rollierte der Hirs� aber s� on rund 40 Meter vor seinen Augen, ohne dass er abgedrü� t hatt e. Er war so verdutzt, dass er da� te, der Hirs� sei nur ge-

stolpert – keine Ahnung, ob er den Knall aus meiner Bü� se ausgeblendet hatt e – jedenfalls setzte er seine Kugel auf den si� übers� lagenden Hirs� an.

Hubertus, Sie blättern so interessiert im Katalog aus dem Jahre 1934, in dem das erste Mal das H-Mantel-Ge-schoss aufgeführt wird. Es ist wirkli� beeindru� end, wie lange es das H-Mantel s� on gibt und dabei in der Entwi� lung nie stehen-geblieben ist, sondern permanent von RWS weiterentwi� elt wurde.

Dabei wurde darauf geachtet, nie das Wirkprinzip zu ändern. Das Wichtigste war seit jeher die Augenblickswirkung, hervorgerufen durch die extrem hohe Splitterwirkung.Mein Großvater und mein Vater ha-ben jedenfalls sehr gute Erfahrung mit dem H-Mantel-Ges� oss gema� t, und als i� als fris� geba� ener Jungjäger endli� losziehen konnte, war natürli� klar, dass i� es in meiner Kipplauf-bü� se im Kaliber 7x57 R ebenfalls ge-laden hatt e, das war do� Ehrensa� e. Und das Ges� oss beeindru� te mi�

s� on glei� bei einem meiner ersten Jagderlebnisse.

Warum?I� saß im Morgengrauen im Revier eines befreundeten Försters im Ober-harz auf Rehwild an. Do� statt des erhofft en Bo� s we� selte ein einzelnes Stü� S� warzwild an. Überläufer? Nein, Keiler, dazu re� t stark. Er war für mi� ein ganzes Stü� weit entfernt, über 120 Meter. Do� i� fa� elte ni� t lange und s� on war die Kugel aus dem Lauf. Der Basse ma� te zwei Sätze und vers� wand einfa� im di� ten Unter-holz. Und auf einmal wurde mir s� lag-artig bewusst, dass i� mit der 7x57 auf eine ziemli� starke Sau ges� ossen habe und dazu no� auf eine weite Dis-tanz. Klar, das Kaliber ist s� warzwild-taugli� , aber i� ma� te mir do� ein biss� en Gedanken. Ein Kaliber mit mehr Dampf wäre in dieser Sitaution si� er besser gewesen. Mir zitt erten je-denfalls die Knie und i� da� te nur: Statt dein erstes Stü� Rehwild sauber zu erlegen, s� ießt du auf einen starken Keiler und fabrizierst sogar no� eine Na� su� e.

Rudi Keim an seinem Arbeitsplatz im RWS-Archiv

RWS, die Rheinisch-Westfälischen Sprengstoff-Fabriken, blicken auf eine über 100-jährige Geschichte zurück. Was sich in all den Jahren so ansammelte wird im RWS-Archiv aufbewahrt, registriert und gepfl egt. An den Wänden, auf den Tischen und in den Schränken und Regalen der ehemaligen Produktionshalle auf dem RWS-Firmengelände in Fürth fi ndet man Bilder, Schautafeln, Pa-tentschriften, Entwicklungszeich-nungen, Kataloge, Verpackungen und natürlich auch Patronen. Sie sind nicht nur Zeugen der Vergan-genheit, sondern auch Ausdruck der verschiedenen Epochen, die das Un-ternehmen durchlebt hat.Der passionierte Patronensammler Rudi Keim unterstützt seit seiner Pensionierung die Arbeit im RWS-Ar-chiv. Man trifft ihn an, meist schmö-kernd hinter Bergen von Schriften und Veröffentlichungen, immer im Bestreben, die Vielzahl der Exponate der richtigen Zeit zuzuordnen.

Das RWS-Archiv

Mit Leidenschaft und Akribie schafft er es, die vielen kleinen Puzzlesteine der RWS-Vergangenheit in einen his-torischen Zusammenhang zu brin-gen mit dem Ziel, die Unternehmens-geschichte von RWS immer noch ein bisschen genauer wiedergeben zu können. Doch Rudi Keim erzählt nicht nur von den bahnbrechenden Entwicklungen und produktions-technischen Verbesserungen, son-dern vor allem von den Menschen, die mit Ihrer Arbeit und der engen Verbundenheit zu ihrer Fabrik die Geschichte und den Erfolg von RWS geprägt haben.

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Die Wirkung des H-MantelsSeit der Einführung 1934 hat das H-Mantel von RWS viele Verbesserungen erhalten. Von Anfang an stand es aber für s� nelle Wirksamkeit im Wildkörper. Da-für sorgt au� in der a� ten Generation die wei� e Kupferhohlspitze. Diese zerlegt si� im Wildkörper augenbli� li� und unter hoher Energieabgabe. Be-sonderheit des H-Mantel ist die � arakteristis� e Ein-s� nürung in der Mitt e des Ges� osses: Die berühmte H-Rille. Diese Sollbru� stelle ist verantwortli� für die Trennung des Ges� osses na� dem Auft reff en im Wildkörper. Der stabilere, hintere Teil des Ges� osses sorgt für den si� eren Auss� uss, au� auf starkes Wild. Außerdem werden dur� Sogwirkung die Ge-s� ossfragmente des vorderen Teils größtenteils aus dem Wildkörper gebra� t.

Produkt-Information

Mehr Infos unter www.rws-munition.de

Die achte Generation ist jetzt noch präziserDafür sorgt die neu eingeführte Kneifrille und ein neu konstruiertes He� teil des Ges� osses, das an bestehende Mat� ges� osse angegli� en wurde. Die Kneifrille führt außerdem zu einem optimierten Sitz des Ges� osses in der Hülse. Es kommt zum no� besseren Abbrennen des Pulvers und daher gesteiger-ten Auszugskräft e des Ges� osses, was wiederum zu einer geringeren Standardabwei� ung führt und die Präzision abermals verbessert. RWS geht damit speziell auf die Bedürfnisse von Drü� jagds� ützen ein: Das H-Mantel eignet si� hervorragend für s� nelles Repetieren oder das S� ießen in Selbstladebü� sen. Verfügbar wird das modifi zierte, gewohnt wirkende aber no� präzisere H-Mantel in den Kalibern .308 Win., .30-06, 8x57 IS, 8x57 IRS, 8x68 S, 9,3x62 und 9,3x74 R sein.

Was hat der Förster dazu gesagt? Na, der hatt e natürli� den S� uss ge-hört und wollte wissen, was los war. Als i� ihm die Situation bes� rieben hatt e, lud er mi� erst einmal zu einem ausführli� en Frühstü� ein. I� bekam wirkli� keinen Bissen runter, immer wieder spielte si� die Szene vor mei-nen Augen ab. Hätt e i� do� bloß auf die Blatt s� aufel gehalten, hätt e i� viel-lei� t eine Sekunde länger gewartet, bis er ri� tig breit stand – hätt e, wäre, wenn.

Dann ging es endli� los zur Na� su� e. Wir fanden den Keiler.

Wie weit war er vom Anschuss ent-fernt?Keine 20 Meter! Es ist natürli� reine Spekulation – aber wer weiß wie die Na� su� e ausgegangen wäre, wenn i� in der „kleinen“ 7x57 ein anderes Ge-s� oss als das H-Mantel geladen hätt e.

Das Interview führte Heinz Winkler.

Mehr Präzision: Aktuelles Trefferbild mit der neuen H-Mantel auf 100 Meter

Neue Kneifrille für optimierten Sitz des Geschosses in der Patrone

Neue geometrische Heckanpassung für noch mehr Präzision

Heckkern für extreme Tiefenwirkung

Kupferhohlspitze für schnelles Ansprechen im Wildkörper

Bugkern für kontrolliertes Fragmentieren und hohe Wirksamkeit

H-förmige Einschnürung für zuverlässige Teilzerlegung

Zunehmende Mantelwandstärke für einen massestabilen Restkörper und einen gesicherten Ausschuss

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WAFFE

Wenn‘s richtig dick kommt, schlägt die überlegene Feuerkraft der Sauer 303 gepaart mit der Rasanz der .300 Win. Mag. wirklich alles, weiß der Globetrotter Josè Maria Ruiz und wartet mit Fakten auf.

Geballte P wer

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Beim Los 11 wirft der Veranstalter auf und grinst. Ein gutes Zei� en? Eine halbe Stunde später neh-men wir na� abenteuerli� er Fahrt über Sto� und

Stein auf halbem Hang unseren Stand ein. S� ussfeld gewäh-ren die Lü� en zwis� en Felsen und Mac� ie. Eine Stein-ei� e spendet etwas S� att en, Talsohle und steiler Gegenhang bieten ausrei� enden Kugelfang, die Standna� barn stehen überriegelt. Mit sanft em Plopp landet die .300 Win. Mag. mit dem 11,9-Gramm-Evolution-Ges� oss im Patronenlager, der Zeigefi nger löst die Vers� lusssperre, und vom Daumen ge-bremst gleitet der Vers� luss langsam na� vorn, bis s� ließ-li� ein letzter Dru� die se� s Verriegelungswarzen mit leis-em „Kla� “ in ihre Endstellung bringt.

Ich drücke das Fünf-Schuss-Magazin in die Aussparung, stelle na� ein paar Probeans� lägen mein Varipoint auf vier-fa� und laus� e. Weit weg hallen die ersten S� üsse, von fern brodelt es. Dann prasseln Steine, und unzählige S� alen-paare steigern den Flamenco zum wilden Stakkato. Geweihe ers� einen. Zwei, zehn, zwanzig – und mitt endrin überragt ein Geweih alle anderen. Im Auff ahren drü� e i� den Spanns� ieber na� vorne und kontrolliere dur� das Absehen das Rudel. Vor einer Bus� gruppe teilt si� die Phalanx und gibt mir für einen winzigen Moment den Starken frei. Der S� uss peits� t, der Hirs� s� lägt einen Salto vorwärts und liegt. In der nä� sten Lü� e passe i� einen weiteren Geweihträger ab. Deutli� ru� t er im S� uss und erhält zur Si� erheit no� eine weitere Kugel, die ihn an den Platz bannt, und zwar in einer Ges� windigkeit, wie sie nur die 303 zulässt. Da spüre i� , wie mi� mein Begleiter aufgeregt am Ärmel zupft und folge seinem ausgestre� ten Arm. Tatsä� li� . Weit im Gegenhang s� leppt si� ein krankges� ossenes Stü� Kahlwild mühsam voran. Gut 300 Meter sind es dort-hin, aber den Versu� gebietet die Waidgere� tigkeit. I� drehe die Vergrößerung auf zehnfa� , strei� e am Stamm an, nehme Rü� enlinie Maß, ziehe dur� und lasse fl iegen. Zei� nen, Kugels� lag und dann ni� ts mehr. Das ist eben die .300 Win. Mag. – mä� tig Dampf auf starkes Wild, ge-paart mit gestre� ter Flugbahn.

Meine Freunde zogen die Augenbrauen ho� , als i� das ers-te Mal mit meiner neuen Braut anrü� te. Ni� t dass sie am Gewehr selbst etwas zu bekritt eln hatt en. Wohl aber an der

Auch mit dem 51 cm-Lauf entfaltet dieS 303 Classic XT in .300 Win. Mag. nochjede Menge Power. In der Schulter desSchützen kommt dagegen wenig an

DER SCHUSS PEITSCHT, DER HIRSCH LIEGT. IN DER NÄCHSTEN LÜCKE PASSE ICH EINEN ZWEITEN AB – ER RUCKT IM SCHUSS

Kombination mit einer .300 Win. Mag. „Die tritt do� wie ein Gaul. Der 51 cm-Lauf nimmt ihr die Puste.“, oder: „Kein Jota besser als meine .30-06.“, oder: „Ein Mü� en... gegen die 9,3 x 62. Mündungsfeuer ohne Ende“. Do� zu den Fakten: Die 7,62 x 66,5 alias .300 Win. Mag. hat si� seit Jahrzehnten weltweit für alles Ho� -und Steppenwild bis hin zum Eland bewährt, zei� net si� dur� eine gestre� te Flugbahn der mitt els� weren Ges� osse aus, wird von allen Patronenherstellern laboriert, überall auf dem Globus vertrie-ben und genießt international einen hervorragenden Ruf. Es gibt sie praktis� mit fast allen gängigen Ges� osskonstruk-tionen zwis� en 150 und 220 grains (9,7 bis 14,3 Gramm) und die Mündungsges� windigkeiten liegen teils deutli� über 900 m/s, so dass sie die v0 identis� er Projektile aus der .30-06 um dur� s� nitt li� 100 m/s übertreff en.Unbestritt en zeitigt der 51 cm-Lauf der 303 gegenüber einem 65 cm-Messlauf, wie ihn die Munitionshersteller verwenden, Leistungseinbußen von fünf bis se� s Prozent (siehe Tabel-le). Do� liegen die gemessenen Werte aus dem kurzläufi gen

Selbstlader immer no� merkli� über den Messlauf-Angaben einer .30-06. Dieses immer no� vorhan-dene Plus von zirka 50 m/s der .300 Win. Mag. verkürzt das Vorhalte-maß ni� t unerhebli� . Um beim laufenden Keiler in die Zehn zu treff en, genügt es mit der 303 bei der A� t vorne anzuhalten. Bei ho� fl ü� tigem Wild wiede-rum muss man ni� t zwangsläufi g

weit vor den Körper s� wingen, um ins Leben zu treff en. Zu erwähnen sei no� , dass die .300 Win. Mag. aus dem kurzen Lauf ein stärkeres Mündungsfeuer produziert. Do� dies fällt nur beim S� uss in der Dunkelheit wirkli� unangenehm auf.

Ihr großes Plus spielt die S 303 hingegen bei Rü� stoß und Ho� s� lag aus, die normalerweise bei einer .300 Win. Mag. „ni� t ohne“ sind: Der Gasdru� me� anismus der SAUER nimmt so viel vom Rü� stoß weg, dass si� die Magnum-Patrone deutli� wei� er s� ießt als Standardversionen im .30er Kaliber aus normalen Repetierbü� sen. Umso mehr beeindru� t dafür die Aufh altekraft , die stopping power der .300, wenn si� zu Ges� windigkeit und Ges� ossgewi� t no� die geeignete Ges� osskonstruktion gesellt. Mehrfa� durft e i� bei Drü� jagden im Ausland erleben, wie es au� starken Bassen in voller Flu� t die Läufe förmli� unter dem massigen Körper wegzog, wenn die Kugel im vorderen Teil der Kammer expandierte.

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Auswertung Geschwindigkeitsmessung SAUER 303, Laufl änge 51 cm

Kaliber .30-06 Springfi eld

Kaliber .300 Win. Mag.

Abweichung in %

4,984,924,28

Munition

RWS KS 10,7 gRWS KS 10,7 gRWS KS 10,7 g

Herstellerangabe v0 in m/s

870870870

S 303, Laufl änge 51 cmgemessene v3 in m/s

826,7827,2832,8

Differenz in m/s

43,342,837,2

Abweichung in %

5,445,645,35

Munition

RWS KS 10,7 gRWS KS 10,7 gRWS KS 10,7 g

Herstellerangabe v0 in m/s

970970970

S 303, Laufl änge 51 cmgemessene v3 in m/s

917,2915,3918,1

Differenz in m/s

52,854,751,9

Mehr Infos unter www.sauer-waffen.de

Bevorzugt setze i� das 10,7-Gramm-Kegelspitz sowie das 11,9-Gramm-EVOLUTION von RWS ein. Dabei ist mir neben der Ges� osskonstruktion au� die Qualität des Hülsenma-terials wi� tig; denn Selbstladebü� sen ziehen die Patrone bereits aus, wenn no� Rest-Gasdru� im Lauf ansteht. Top-Messing-Hülsen sowie einem sauberes Patronenlager sind hier die Funktions-Garanten.

Einladung zur Elchjagd nach Finnland. „Dein Fünf-Schuss-Magazin kannst zu Hause lassen“, hatt e mein fi nnis� er Jagdfreund erklärt, „bei uns gilt nämli� „one shot kill“. Na� dem Frühstü� am off enen Feuer mars� ieren wir los. Ein drahtiger Führer weist mir meinen Stand an einer Forstraße zu, deutet auf einen We� sel und ni� t heft ig. S� ussfeld? Der Weg und seine beiden Ränder. Das heißt au� niedrigste Vergrößerungsstufe meines Zielfernrohres. Irgendwann s� lägt ein Hund an, und plötzli� erhas� e i� wie aus dem Ni� ts eine Bewegung. El� tier und Kalb!I� konzentriere mi� ganz auf das Kalb, setze ihm die Kugel s� räg von vorne zwis� en Träger und S� ulter, bes� leunige die Waff e und komme just in dem Augenbli� am Sti� des Tieres ab, als es mit raumgreifenden S� ritt en in die De� ung eintau� t. Wenig später kündet kra� ender Fall den Erfolg an. Als das Treiben vorbei ist, werden die Stü� e versorgt. Diese Arbeit lassen si� die Finnen ni� t nehmen, und die beiden „ one shot kills“ ernten anerkennende Bli� e. Na� dem deft igen Mitt agsimbiss fragt mi� einer der Hun-deführer, ob i� ihn begleiten will. Gern nehme i� das An-gebot wahr, ohne genau zu wissen, auf was i� mi� einlasse. I� vertraue ganz auf meine körperli� e Fitness, die i� mir in den heimatli� en Bergen erworben habe, und muss s� on na� wenigen hundert Metern dur� morastiges Gelände er-kennen, dass Steigen und Stapfen Welten trennen.

Im Bestreben, Kontakt zu seinem Hund zu halten, s� lägt der Führer ein Tempo an, das i� fast ni� t mitgehen kann. Sumpfgras, Abzugsgräben und Baumlei� en stellen si� als Hindernisse in den Weg, und zwei Stürze habe i� samt mei-ner S 303, die mitt lerweile mit Kunststoff s� aft na� gerüstet ist, bereits ohne S� aden weggeste� t, als der Führer Stand-laut seines Hundes registriert. Von nun an s� lei� en wir wie die Indianer und a� ten peinli� auf guten Wind. Wir kommen dem Hund immer näher, und endli� entde� en wir ihn und davor einen rie-sigen graus� warzen Klumpen im Gestrüpp. Bevor i� mi� jedo� in eine günstige S� ussposition bringen kann, bri� t der El� s� räg von uns weg. I� sehe die mä� tigen S� au-feln, die linke S� ulter und lasse fl iegen. Einmal, zweimal, dreimal, leer – immer no� ist der Bulle auf den Läufen, do� dann kni� t er ein. Wir haben ihn!

Mein Jagdführer drückt mir die Hand. Strahlende Augen und vor allem kein strafender Bli� für den „three shot kill“. I� hoff e, dass seine Landsleute angesi� ts der Zerstörungen in der Kammer Na� si� t üben und weiß, dass i� es ohne meine 303 wohl ni� t zum Jagdkönig der karelis� en Gefi l-de gebra� t hätt e. Einen 18-Ender dieser Güte erbeutet man nämli� au� im Land der tausend Seen ni� t jeden Tag.

07 PASSION 49

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OPTIK

Innovation aus TraditionDie Sinne schärfen, mehr sehen als Andere und so Momente von unvergleichlichem Erlebniswert schaffen – diesem Grundsatz hat sich Carl Zeiss seit 165 Jahren voll und ganz verschrieben. Heute vertrauen weltweit Jäger, Vogelbeobachter sowie Natur- und Outdoorbegeisterte auf ihren Wegen durch die Natur innovativer Spitzenoptik „Made in Germany“.

Sein Name bürgt seit Jahrzehnten für höchste Qualität: Carl Zeiss

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Page 51: Passion 7_ RWS Kundenmagazin

Die Carl Zeiss Sports Optics GmbH ist ein Unter-nehmen, das auf einen großen Erfahrungss� atz zurü� bli� en kann, in dem das Wissen von

zwei herausragenden optis� en Betrieben gebündelt zusam-menkommt: Carl Zeiss und Moritz Hensoldt.Moritz Hensoldt wurde 1865 mit seiner optis� en Werkstatt in Wetzlar ansässig und ma� te si� einen Namen mit dem Bau von Mikroskopen. Carl Zeiss hatt e den Firmensitz seit 1846 in Jena. Was beide Firmen jedo� verband, war das Stre-ben na� optis� er Perfektion. Jahrzehntelang wett eiferten beide Unternehmen mit ähnli� en Entwi� lungen und Pro-dukten.

Zwei starke Marken – und damit auch Konkurrenten. Carl Zeiss in Jena war der Größere und vielfältiger aufgestellt als Hensoldt. Und so bahnte si� langsam etwas an, das man heute als „feindli� e Übernahme“ bezei� nen würde. Na� dem si� das Familienunternehmen Moritz Hensoldt aufgrund der Weltwirts� aft skrise und der daraus resul-tierenden fi nanziellen Notwendigkeiten 1922 in eine Akti-engesells� aft wandelte, übernahm Carl Zeiss ab 1928 die Aktienmehrheit. Das bewährte „Hensoldt“ blieb zunä� st, als Firmen- wie au� als Markenname. Später wurden zivile Ferngläser und Zielfernrohre au� unter „ZEISS“ vertrieben, militäris� e Produkte trugen weiterhin das Hensoldt Logo. ZEISS oder Hensoldt? Für Außenstehende s� on verwirrend! Die Neufi rmierung zur Carl Zeiss Sports Optics GmbH zum 1. Oktober 2006 war daher ri� tig und eigentli� längst über-fällig, um Eindeutigkeit und Klarheit zu s� aff en. Die Marke Hensoldt vers� wand jedo� ni� t ganz von der Bildfl ä� e, sondern wird seither weiterhin im Si� erheits- und Militär-berei� genutzt.

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optik

die stetige investition in forschung und entwicklung ist mit ein grund für den weltweiten erfolg der carl zeiss sports optics

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Heute präsentiert sich die Carl Zeiss Sports Optics GmbH als High-Tech-Unternehmen und Teil eines weltweit führenden Optikkonzerns, das aktuell mit positiven Rekordzahlen für das gerade abgelaufene Geschäfts-jahr seine glänzende Position wei-ter ausbauen konnte. Ein Schlüssel für den dauerhaften Erfolg von Carl Zeiss ist die permanente For-schung und Entwicklung. Deutlich über zehn Prozent des Umsatzes werden in Forschung und Ent-wicklung investiert, was sich auch in der Vielzahl der jährlich neuen Patente zeigt – knapp 300 wur-den im abgelaufenen Geschäfts-jahr angemeldet. Über 15 Prozent der Mitarbeiter arbeiten in dieser Abteilung. Wichtige Bereiche wie Sports Optics, Medizintechnik, Mikroskopie, Halbleiter-Technik, Industrielle Messtechnik und Brillenoptik steuern ihr Wissen bei. Alle partizipieren, tauschen ihr Wissen permanent aus und profitieren so vonei-nander – und nahezu immer geht es um Optik und Optoelektronik auf höchstem Spitzenniveau.

Neben Wissenschaft und innovativen Techno-logien ist es vor allem der enge Kontakt mit be-geisterten Naturbeobachtern und passionierten Jägern, die „ihr ZEISS“ als zuverlässigen Beglei-ter auch unter den härtesten Bedingungen ein-setzen, und die immer wieder zu wegweisenden und praxisorientierten Entwicklungen führen. Die Kombination aus Optik, Elektronik und innova-tiven Zusatzfunktionen schafft heute ständig neue Möglichkeiten, die Natur auf perfekte Art erleben zu können. „Wir sind der innovativste Anbieter und Technologieführer in unseren Märkten.“, sagt Dr. Ralph Nebe, Vice President Sales and Marketing. „Es ist wichtig, die Zielgruppe und ihre Bedürfnisse zu kennen und mit technischen Neuerungen zu reagieren. Gerade in Grenz-situationen wie Gegenlicht oder Dämmerung können zum Beispiel für Jäger die zehn Minuten längere Sicht entschei-dend sein.“ Die T*-Vergütung, die anspruchsvollen Abbe-König Prismensysteme und besonders die aktuellen Victory FL Produkte sind Beispiele dafür und punkten mit einer un-übertroffenen Transmission und Schärfeleistung.

Das von Moritz Hensoldt gegründete Familienunternehmen ging 1928 in den Besitz von Carl Zeiss

Die Original-Aufzeichnungen von Ernst Abbe für das ZEISS Prismenfernglas 8x20 aus dem Jahre 1893

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Mehr Infos unter www.zeiss.de/sportsoptics

Das „FL-Konzept“ bildet Referenz und Maßstab für das heute Ma� bare. Eine weitere ZEISS Te� nologie der jün-geren Zeit ist die LotuTec®-Bes� i� tung der äußeren Linsen. Sie lässt Wasser einfa� abperlen und verhindert das Festset-zen von S� mutz und Fingerabdrü� en. Das Verfahren – bei ZEISS Brillengläsern bereits millionenfa� eingesetzt – gilt als beispielhaft für hydrophobe S� i� ten und kommt in Wetzlar bei allen Victory Produkten zum Einsatz.Spezielle Anforderungen, für die Carl Zeiss überzeugende Produktlösungen entwi� elt hat, sind beispielsweise au� das Thema Bildstabilisierung, der Berei� Imaging, das heißt Integration einer digitalen Kamera in ein Spektiv sowie die Entfernungsmessung/Ballistikre� nung. Im Letzteren stehen mit Ferngläsern, Monokularen und Zielfernrohren glei� mehrere laserunterstützte Produkte für Jagd und Beoba� tung zur Verfügung. Damit können Entfernungen blitzs� nell und präzise ermitt elt werden und Jäger erhalten darüber hinaus genaue Kompensationswerte zum Ges� oss-abfall für den si� eren und waidgere� ten S� uss über grö-ßere Entfernungen. Au� die Na� tsi� tt e� nologie zur Beo-ba� tung und si� eren Anspre� en bei Dunkelheit ist eine

Kernkompetenz und bietet faszinierende Einbli� e in die nä� tli� e Natur.

Rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit hat die Carl Zeiss Sports Optics GmbH. Über 400 davon arbeiten in Deuts� land. Neben dem Standort Wetzlar, wo im We-sentli� en Premiumprodukte wie die Victory Beoba� tungs-gläser und alle Zielfernrohre (Victory, Classic und Duralyt) gefertigt werden, ist seit vielen Jahren das Werk Ungarn ein wi� tiges Standbein für Komponenten und die Conquest-Ferngläser. Aber ni� t nur moderne Mas� inenparks, Reinräume für die Endmontage, optimierte Ablauf-Prozesse und aufwändige Qualitäts-Si� erungs-Verfahren sind es, die den hohen Stan-dard der Carl Zeiss Sports Optics Produkte prägen, sondern au� die Motivation und das Wissen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einen wi� tigen Stellenwert genießt dabei seit jeher das Thema Ausbildung junger Mens� en, egal, ob als „Azubi“ oder Studium-Plus-Studierende, damit au� morgen no� Carl Zeiss Sports Optics so innovativ und wegweisend ist wie heute. Oder, besser gesagt, wie seit 165 Jahren. Red.

Der Blick ins Innere eines ZEISS Victory, ausgestattet mit Laser-Entfernungsmesser, zeigt High Tech auf höchstem Niveau

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Gezielt mit SchrotGalten kombinierte Jagdwaffen früher noch als Standard ausrüstung für die meisten Jäger, hat sich das Bild in den letzten Jahrzehnten sehr gewandelt. Bei Pirsch und Ansitz werden Kombinierte immer seltener geführt, und wenn doch, dienen die Schrotläufe vielfach nur noch als Lagerung für den Einstecklauf. Nicht immer zu Recht, denn der gezielte Schrotschuss hat nach wie vor seine volle Berechtigung.

WAFFE

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Auch wenn längst unbestrit-ten ist, dass zum Beispiel der klassische Drilling seine

ihm früher oftmals zugedachte Rolle als Universalwaffe niemals ohne das Eingehen von Kompromissen spielen konnte, kommt dem Flintenlauf einer kombinierten Waffe auch heute noch eine nicht zu unterschätzende Bedeu-tung zu. Freilich, für den Jäger, der keine feste Jagdmöglichkeit vorweisen kann oder für denjenigen, der sich aus den verschiedensten Gründen erst gar kein Revier aufbürden will, werden Büchse und Flinte als Spezialwaffen in aller Regel die bessere Alternative sein.Wer aber selbst aktiv ein Revier betreut, wer das ganze Jahr über draußen nach dem Rechten schaut, wird bei der Jagd-ausübung kaum auf Schrot verzichten können, selbst wenn der kleinen Kugel oft der Vorzug gegeben wird. Kleine Kugel kontra SchrotAllem voran der Fuchs, dessen stetige Bejagung gefordert wird, aber auch Marder, Waschbär und Marderhund ge-hören zu den Arten, die eine spannende

Jagd erlauben und mit Schrot sehr si-cher zu erlegen sind. Auch auf Krähen oder schmackhafte, junge Ringeltau-ben: Möglichkeiten gibt es viele, den Schrotlauf sinnvoll einzusetzen. Alleine die Sicherheit in Bezug auf Hinterlandgefährdung durch abpral-lende Büchsengeschosse ist ein starkes Argument für die Verwendung von Schrot, denn auch kleine Kaliber ha-ben einen Gefährdungsbereich von mehreren Kilometern. Schrote dagegen bergen eine Gefahr auf höchstens 400 Meter und erlauben deshalb bei freier Sicht auch den Schuss ohne festen Kugelfang.Ist darüber hinaus das zu erlegende Wild in Bewegung, wird selbst beim routiniertesten Schützen das Risiko des Krankschießens deutlich geringer sein, sofern er den Kugelschuss überhaupt gewagt hätte. Allerdings ist auch der Wirkungsbereich von Schrot mit maxi-mal 40 Metern deutlich geringer als der eines einzelnen Büchsengeschosses – aber ist dies alleine der Grund für den ins Hintertreffen geratenen Schuss mit Schrot?

Treuer Begleiter: Ob auf dem Ansitz oder beim täglichen Gang durchs Revier, mit der Kombinierten ist man für alle Eventualitäten gewappnet

Vermutlich nein, denn als Haupt­argument für den Erwerb von Ein-steckläufen wird meist angeführt, dass die Tötungswirkung von Schroten im Besonderen beim Fuchs oftmals unge-nügend sei. Vorausgesetzt die Schuss­distanzen wurden nicht überschritten, hat mangelnde Wirkung meist aber einen ganz anderen Grund: die Un-kenntnis über die Treffpunktlage der Schrotgarbe beim gezielten Schuss über das Zielfernrohr. Nicht wenige Besitzer eines Drillings oder einer Bockbüchsflinte wähnen sich in dem Glauben, dass, wenn die Kugel über das Zielfernrohr auf 100 Meter trifft, der Schrotlauf ja erst recht auf nur 30 Meter treffen muss. Gerade bei älteren, klassischen Konstruktionen mit verlöteten Laufbündeln ist das häu-fig nicht so, Abweichungen der Treff-punktlage der Schrotgarbe von über 30 Zentimetern auf 35 Meter sind hier keine Seltenheit. Das Wild zeichnet im Schuss, nur von Randschroten getroffen, und der Jäger glaubt, die Wirkung der Schrote sei zu schlecht!

WAFFE

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Einfach umgedreht: Sie bietet viele Vorteile, die unkonventionelle Laufanordnung. Das Zielfernrohr sitzt dicht über dem Kugellauf, was in der Praxis geringstmöglichen Tiefschuss auf sehr kurze Distanzen bedeutet. Beim Schuss über die offene Visierung herrscht freies Blickfeld wie bei einer Bockflinte

Alles dabei: Der Blaser D99 Duo hat für jede Situation das richtige Kaliber zur Wahl

Modern und elegant: Der Blaser Drilling D99 ist perfekt auf die Bedürfnisse des Jägers in heutiger Zeit abgestimmt, und auch die tradi tionelle Eleganz kommt nicht zu kurz

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Sicher treffen über ZielfernrohrIn den wenigsten Fällen wurden nämli� zuvor mit dem Drilling oder der Bo� bü� sfl inte Kontrolls� üsse mit S� rot gema� t. Dabei wäre dann s� on bereits na� einem S� uss erkennbar gewesen, wo das Zentrum der S� rotgarbe liegt, und man hätt e gewusst, wo man auf der Jagd mit dem Ab-sehen des Zielfernrohrs anzuhalten hat. Außerdem gewänne man beim S� uss auf die S� eibe au� s� nell die notwen-digen Erkenntnisse über die De� ung mit der jeweilig ver-wendeten S� rotgröße und Patronensorte.Moderne Kombinierte von Blaser, wie der Drilling D99 oder die Bo� bü� sfl inte BBF95 beziehungsweise 97, können da-gegen bereits im Werk aufgrund ihrer Konzeption mit freilie-genden Läufen so einjustiert werden, dass beim S� uss über das Zielfernrohr der Haltepunkt für Kugel und S� rot iden-tis� ist. Das ma� t es für den Jäger unglei� lei� ter, wenn er zum Beispiel beim unverhofft ans� nürenden Fu� s mit dem Fadenkreuz oder, no� besser, dem Leu� tpunkt des Absehens einfa� draufh alten kann. Besonders dann, wenn es s� nell gehen muss, wird nämli� das Berü� si� tigen des ri� tigen Haltepunktes oft mals vergessen. Dank Feinabzügen kein VerreißenEinen uns� ätzbaren Vorteil stellen die genialen Feinabzü-ge der Blaser Kombinierten dar. Ob mit der Kugel oder mit S� rot, sie bieten immer das gewohnte, genügend feine Ab-zugsgewi� t. Beim quer vorbeis� nürenden Fu� s einfa� vorn angehalten, den feinen Abzug betätigt, und s� on wird Reineke s� lagartig in si� zusammensinken. Dass darüber

Gezielt mit Schrot: Ist die Entfernung nicht zu groß, ist der Schrotschuss oftmals die bessere Wahl

WAFFE

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hinaus der gute Treff er viel einfa� er war als bei einer Bü� se, spri� t eben-so klar für den S� rots� uss wie au� der Zustand des erlegten Wildes. Au� wenn heute die Verwertung von Bäl-gen leider ni� t immer die große Rolle spielt, ist der Anbli� eines mit S� rot erlegten Fu� ses do� wesentli� äs-thetis� er als der eines von der Kugel dur� s� lagenen. Leistung sattHält man die zulässige S� ussdistanz von 40 Metern ein, liefern moderne S� rotpatronen eine allemal mehr als ausrei� ende Leistung. Im Gegensatz

zur reinen Jagd mit der Flinte, wo off -enen Chokes, geringeren Ladungen und kleineren S� rotgrößen der Vor-zug zu geben ist, stellt der gezielte S� rots� uss an Munition und Läufe ganz andere Anforderungen. Besonders beim Ansitz auf den Win-terfu� s ma� t es dur� aus Sinn, enge Chokes, starke Ladungen und gröbere S� rote zu wählen. Bei dem im Blaser Drilling D99 obligatoris� eingesetz-ten Kaliber 20/76 bietet si� hierfür die s� warze Rott weil Magnum mit 34 Gramm S� rotladung in den S� rot-größen von 3,2 und 3,7 Millimetern an. No� mehr Reserven werden bei den Blaser Bo� bü� sfl inten 95 und 97 in den „Special Shot“ Ausführungen im Kaliber 12/76 geboten. Die 52-Gramm-S� rotvorlage der

Geballte Ladung: Rottweil Magnum Schrotpatronen in 20/76 mit 34 Gramm oder in 12/76 mit 52 Gramm

Konstantes Treffen mit den Blaser Feinabzügen: Ob Schrot oder Kugel, immer der gleiche, trockene Abzugs- Charakter

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ES GIBT AUCH HEUTE NOCH UNZÄHLIGE MÖGLICHKEITEN, DEN SCHROTLAUF BEIM ANSITZ ODER BEI DER PIRSCH SEHR SINNVOLL EINZUSETZEN

Mit Schrot sicher treffen: Ein titanbeschichteter „Extra Full“ Wechselchoke sorgt bei der Bockbüchsfl inte Special Shot für hervorragende Deckung auch bei maximaler Schrotschussentfernung

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Rottweil Magnum erreicht hierbei durch den serienmäßig eingesetz-ten, titanbeschichteten „Extra Full“ Wechselchoke sehr enge Streukreise und gewährleistet dadurch selbst bei großen Schrotgrößen und maximaler Schussdistanz die erforderliche gute Deckung. Sicherheit geht vorGerade in dicht besiedelten Gebieten wird die Gefahr durch abprallende Büchsengeschosse oft unterschätzt. Es muss nicht mal ein ebener, gefrorener Acker sein, der das Projektil oder Reste davon nach dem Auftreffen wieder gen Horizont fliegen lässt. Ein flacher Schusswinkel reicht meistens schon aus, um das Geschoss selbst von einer trockenen Wiese aus zum Querschläger werden zu lassen. Der Gefährdungs­bereich kann sich über Kilometer er-strecken – kein Vergleich selbst zu groben Schroten. Im Zweifelsfall ver-suchen, den Fuchs mit Mäuseln auf Schrotschussdistanz zu locken.Sicherheit hat neben dem vorsichtigen Umgang mit Schusswaffen aber auch

mit deren Konstruktionsmerkmalen zu tun. Bei vielen alten, „klassischen“ Drillingen und Bockbüchsflinten sind Selbstspannersysteme und Abzugs­sicherungen als Standard anzutref-fen. Mancher Besitzer solcher Waffen ist dabei schon stolz, wenn seine alte Kombinierte eine sogenannte „sepa-rate Kugelspannung“ aufzuweisen hat. Die kann zwar verhindern, dass bei Ab-gabe eines Schrotschusses auch die Ku-gel den Lauf verlässt, nicht aber, dass sich beim versehentlichen Herunter-stoßen der Waffe vom Hochsitz Schrot-schüsse lösen. Die können gerade auf kurze Distanz weitaus gefährlichere Ver letzungen verursachen als ein ein-zelnes Büchsengeschoss.Handspannsysteme, die immer alle Schlosse betreffen, sind deshalb seit jeher Bestandteil aller Blaser Kombi-nierten. Natürlich ist nur eine entla-dene Waffe in jedem Fall sicher. Wenn aber während der Jagdausübung gela-den sein muss, ist es ein mehr als be-ruhigendes Gefühl, dass sich bei ent­spannten Schlossen bei Sturz oder Fall kein Schuss lösen kann. Red.

Bewusst gespannt: Ein Daumendruck genügt, um die Schlosse unmittelbar vor der Schuss abgabe zu spannen. Kommt man nicht zu Schuss, wird genauso schnell und einfach wieder entspannt

Mehr Infos unter www.blaser.de

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Text und Fotos: Blaser active outfi ts

Die Zeit ist reif …… für Jagdmode, die souverän der Kälte und der Nässe trotzt. Blaser hat für jedes Wettereine Lösung parat, für jede Jagdart, zu jeder Jahreszeit.

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Verwandlungskünstler Argali² 2 in 1 Jacke: Kombiniert man die wasserdichte Außenjacke mit dem wärmenden Fleece, ist man für die kalten Wintertage bestens gerüstet. An milden Frühjahrstagen überzeugen beide Jacken im Alleingang

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Preisgekrönt: Die komfortable Argali² Winterjacke wurde mit dem „Goldenen Keiler“ der Zeitschrift JÄGER ausgezeichnet. Perfekte Ergänzung dazu: Die robuste und geräuscharme Argali² Hose

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Beim Thema Sicherheit ganz weit vorne, die neue Signal-Tarnjacke: Wasserdicht, leicht, praktisch und geräuscharm. Sicherheit für den Jäger und Tarnung zugleich

Leise pirschend im charakteristischen Argali- Farbton mit der Natur verschmelzen oder auf Sicherheit setzen und gleichzeitig getarnt sein? Die winterliche Blaser active outfits-Kollek-tion ist bis ins Detail durchdacht und erfüllt höchste Anforderungen an professionelle Jagd-bekleidung und die Unabwägbarkeiten des Wetters. Jahrelange Erfahrung und die konse-quente Anwendung neuester, technologischer Standards zeichnen Blaser als renommierten Fachausstatter im textilen Jagdbereich aus.

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Schlanke Silhouette, klare Linien: Die kuschelig warme Daunen-Jacke ist tailliert geschnitten und macht daher immer eine gute Figur. Attraktive Rautensteppung, hochklassige Gänsedaunen – jetzt kann der Winter kommen! Passend dazu: die kuschelige Fellmütze aus edlem Rex Castor Hasenfell

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Perfektes Doppel, die Daunen 2 in 1 Jacke: Außenjacke mit wetterfester, geräuscharmer High- Tech-Oberfläche, dazu die auszippbare mit Gänsedaunen gefütterte Innenjacke. Daunen-Fäustlinge und edle Fellmütze schützen zusätzlich vor Kälte

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Bequem und warm: Die Argali² Latzhose (links) ist mit vielen Extras ausgerüstet, wie beispielsweise die thermisch effiziente PRIMALOFT- Isolierung

Immer aktuell: Der chice Troyer ist vielseitig kombinierbar und dabei besonders bequem

Wohlfühlfaktor inklusive: Das garantiert die komfortable Strickjacke (Mitte) aus weicher Lammwolle mit besonderes hautsympathischen Trageeigenschaften. Die Blusen der Damen sind flauschig warm, sehr bequem und dabei feminin geschnitten

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Die ersten 500 Katalog- Besteller bekommen ein umfangreiches Zeckenschutz Kit – auch wirksam als zuverlässiger Mückenschutz. Der aktuelle Herbst/Winter-Katalog 2011/12 ist erhältlich im Fachhandel oder unter www.activeoutfi ts.de

Aktion!

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Doppelter GlückManchmal kommt es im Leben auf die richtige Kombination an, so wie bei Ferdinand C. Glück: Er ist Jurist und Professional Hunter (PH). Sobald es die Arbeit in seinem Kontor in der Südpfalz zulässt, fliegt er nach Simbabwe, Mosambik oder Südafrika und führt dort Jagdgäste auf Elefant, Nilpferd, Krokodil, Büffel, Löwe & Co. Weil der Großwildjäger in seinem Leben so wenig wie möglich dem Zufall überlässt, hat die Waffenwahl für ihn oberste Priorität. PASSION hat den 53-Jährigen bei Sauer & Sohn getroffen.

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Wie kam es eigentlich dazu, dass Sie PH wurden?Ich war schon früher oft in Afrika jagen und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, Freunde zum Jagderfolg zu bringen. 1996 habe ich dann in Simbabwe die Be-rufsjäger-Prüfung abgelegt und meine A-Grade-License bekommen. Ich darf also Jagdgäste auf alle Großwildarten Afrikas führen, auf Elefant, Flusspferd, Krokodil, Büffel, Löwe – und natürlich auch auf Leopard und Plains Game, also Antilopen.

Stichwort Plains-Game: Sie besitzen eine der ersten SAUER 202 mit der Seriennummer 183 im Kaliber .300 Win. Mag.Als die S 202 im Jahre 1993 frisch auf den Markt kam, war ich sehr ange-tan. Die klassische Linienführung, die fast lautlose Sicherung, der wei-che Schlossgang, die hervorragende Schussleistung – das alles hat mir sehr gut gefallen und ich habe mir gedacht: So eine Waffe will ich haben und zwar in einem Kaliber, das es überall auf der Welt gibt. Deshalb fiel die Wahl auf die .300 Win. Mag. Inzwischen war ich mit ihr über 40 Mal in Afri-ka auf Antilopenjagd und bin kreuz und quer durch Europa gereist – klar, hat sie mal hier und da eine kleine Schramme abbekommen, aber sie funktioniert wie am ersten Tag. Und die Präzision ist nach wie vor phäno-menal. Das hat mich überzeugt.

Warum dann eine Neue?Ich brauche unbedingt eine Back-up Waffe für die Jagd auf Big Game. Des-halb lasse ich mir gerade eine S 202 in .458 Lott bauen.

Das heißt rund 32 Gramm Geschoss-gewicht mit einer v0 von 700 m/s. Starker Tobak… Stimmt. Aber ich darf nicht und will auch nicht auf der Jagd einen Kompro-miss eingehen. Ich bin derjenige, der die Gäste führt, ich bin verantwortlich für sie und ich bin derjenige, der nach vorne oder hinten sichert. Ein schlecht getroffener Elefant, den man ja auf maximal 30 Meter beschießt, ist in-nerhalb von Sekunden-Bruchteilen da – die Kugel muss ganz einfach Knock-Down-Power haben. Und die S 202 ist hinsichtlich Gewicht und Balance so

hervorragend ausgelegt, dass sich die .458 Lott noch absolut erträglich schie-ßen lässt.

Also alles ausgelegt auf den per-fekten Schuss?Nicht nur. Die Balance ist auch deshalb so wichtig, weil man die Waffe ja wäh-rend der langen Fußmärsche die meis-te Zeit über der Schulter trägt. Ist die Waffe kopf- oder hecklastig, geht einem das bereits nach den ersten hundert Metern gewaltig auf die Nerven. Und aufs Handgelenk. Hier spielt übrigens auch der Pistolengriff eine entschei-dende Rolle – er muss flach nach hinten ausgerichtet sein, damit man ihn beim Tragen entspannt mit der Hand umfas-sen kann.

Was muss der Hinterschaft noch bie-ten?Der Schaft muss neben dem langen Pisto-lengriff auch einen geraden Schaftrücken haben, damit der Rückstoß völlig linear in die Schulter geht, dabei beispielswei-se nicht „hochdreht“ und ans Jochbein schnellt. Für meine Afrika-Büchse kommt deshalb nur der SAUER-Safari-Schaft in Frage, der eine gerade Rückenlinie hat,

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Wenn Ferdinand Glück die Zusammenhänge zwischen Schaftform und Rückstoß-Entwicklung erklärt, tut er dies mit Leib und Seele. Sein Credo: „Der Schaft einer Großwildbüchse muss neben dem langen Pistolengriff auch einen geraden Schaftrücken haben“

Die Kugel muss einfach KnocK-Down-Power haben. Die s 202 ist so ausgelegt, Dass sich Die .458 lott absolut erträglich schiessen lässt

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dazu auch noch sehr elegant aussieht und bei dem der Pistolengriff lang und flach nach hinten gerichtet ist.

Worauf sollte man außerdem bei dem Schaft achten?Auf schweres und gleichzeitig robustes Holz. Schweres Holz deshalb, damit der Rückstoß durch das Eigengewicht der Waffe reduziert wird und robust,

damit der Schaft nicht bricht. Die .458 Lott ist eben die Big Bertha unter den Kalibern mit ordentlich Dampf, das massige Projektil entwickelt unglaub-lich viel Schub – da muss der Schaft so gemasert sein, dass er keine Schwach-stelle aufweist. Deshalb sind längs ge-maserte Schafte ideal. Und weil meiner Meinung nach an eine Großwildbüchse eine rote Schaftkappe gehört, möch-

te ich auch bei meiner Back-up-Waffe nicht auf sie verzichten.

Bei der Visierung haben Sie sich für das Balkenkorn entschieden, warum?Ich habe früher als Sportschütze viel mit dem Luftgewehr geschossen und bin daher mit dem Balkenkorn sehr vertraut. Weiterer Vorteil: Man kann genauer zielen, weil man

Der SAUER-Schaftexperte Jörg Schweinberger (oben) trifft anhand der Vorgaben die erste Auswahl. Die Favoriten werden dann nochmals auf geraden Maserungsverlauf im Kolbenhals, geprüft, und schließlich haucht Spiritus dem noch weißen Schaft erstes Leben ein. Ferdinand Glücks Gesichtsausdruck sagt alles, welcher Schaft es werden soll

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Ein stabiler Luxus-Schaft, die rote Schaftkappe und die Visierteile für das von Ferdinand Glück bevorzugte Rechteckvisier mit Balkenkorn. Es bedarf oft nur weniger Zutaten, um aus einer perfekten Serienwaffe eine persönliche „Custom made“ zu machen

Mehr Infos unter www.sauer-waffen.de

waffe

„gestrichen Korn“ schießt, das Ziel also aufsitzen lässt. So deckt man nicht so viel vom Wild ab wie beispielsweise das Perlkorn, das man „Voll-Korn“ schießt. Deshalb ist das Balkenkorn mein ab-soluter Favorit. Passend dazu lasse ich mir zur 50-Meter-Klappe eine für 75 und für 100-Meter raufsetzen – wei-ter als auf diese Distanz schießen wir auf der Großwildjagd sowieso nicht. Welches Detail außerdem noch für den Erfolg maßgebend ist, ist der Abzug.

Warum?Er darf nicht zu fein und nicht zu fest stehen. Für mich hat sich ein Abzugsge-wicht von rund 1200 Gramm bewährt. Ich kann den Abzug belasten, aber im-mer noch den Schuss halten, beispiels-weise wenn das Stück nicht mehr frei steht, sich innerhalb von Sekunden-bruchteilen verschoben hat. Der Ab-zug sollte deshalb eine entsprechende, eigene Charakteristik haben und nicht einfach auslösen. Aus diesem Grund scheidet für mich der Stecher grund-sätzlich aus. Doch unabhängig davon,

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Im Vergleich sieht man, wie man bei SAUER die .458 Lott zähmt. Rechts ein Schaustück eines Laufes mit 19 Millimeter Mündungsdurchmesser. Zu dünn, zu leicht, befanden die SAUERaner – deshalb misst der Serienlauf der Lott (links) satte 22 Millimeter an der Mündung

wie die Waffe im Detail ausgelegt ist, – eine Regel sollte man auf jeden Fall be-herzigen, und da schließe ich mich voll mit ein: Bevor man eine Reise antritt, ist es optimal, wenn man mit der Waffe, mit der man auf Safari geht, auf dem Schießstand oder im Schießkino übt und um die 100 Patronen verschießt.

Eigentlich auch logisch, immerhin bezahlt man ja recht viel Geld für den Trip und dann sollte es doch mit dem Schießen klappen.Und trotzdem beobachte ich immer wieder, wie die Gäste im Camp mit Irr-sinns-Respekt vor ihren eigenen Waffen stehen. Verrückt. Schließlich kann man lernen, mit dem Rückstoß umzugehen, sich darauf einzustellen. Das ist genau wie mit einem neuen Auto: Hat man bisher einen gutmütigen Kombi ge-fahren und steigt dann auf einen Sport-wagen um, muss man auch das eigene Fahrvermögen und die Grenzbereiche des Autos für sich selbst herausfinden, damit man es in brenzligen Situationen voll beherrscht. Und wenn dann noch

im Camp die nagelneuen Pirschschuhe angezogen werden, die noch nicht ein-mal auf heimischem Boden getestet wurden …

… wird Ihnen ganz anders.Genau. Obwohl die Nicht-eingelaufe-nen-Schuhe noch das geringere Übel sind als mangelnde Waffen-Praxis. Es ist einfach lebenswichtig, dass man seine Waffe aus dem Effeff beherrscht, sie aus allen Lebenslagen bedienen und selbst dann noch abfeuern kann, wenn man im Dreck liegt oder man komplett von einer Situation überrascht wird.

An welches Erlebnis denken Sie da?Mein Jagdgast sollte einen Tuskless Elephant aus einer Herde schießen. Er schoss ihn sauber mit einem Brain-Shot, der Elefant ging wie ein gefällter Baum zu Boden. So weit so gut. Dann kam ein alter Bulle, versuchte den verendeten Elefanten dazu zu bewegen, aufzuste-hen, stupste ihn mit seinem Rüssel an – das habe ich schon öfter beobachtet, und es berührt mich immer wieder. Wir

wagten nicht, uns zu bewegen und alle waren mucksmäuschenstill.

Und dann?Dann höre ich ein Geräusch. Metallisch, laut. „Ritsch, ratsch“ – mir stockt der Atem. Das kann doch nicht wahr sein: mein Jagdgast lädt seinen Repetierer nach! Der alte Elefantenbulle hebt den Kopf, stellt die Ohren wie Segel auf, stampft, nimmt seinen Kopf runter und startet einen Scheinangriff. Der erste Schwarze läuft davon, dann folgt der nächste. Jetzt schießt der Bulle direkt auf uns zu und ich habe keine Wahl mehr. In solch einer Situation muss man schnell entscheiden – die Kugel muss raus, der Treffer sitzen. Umso besser, wenn man gelernt hat, die Waf-fe instinktiv zu handhaben. Deshalb greife ich immer gern zur SAUER – ihr Handling ist mir total vertraut und ihre Zuverlässigkeit der beste Partner in al-len Situationen. Sie hat mich noch nie enttäuscht.

Das Interview führte Julia Numßen.

Mir stockt der AteM: „ritsch, rAtsch“ – Mein JAgdgAst lädt seinen repetierer nAch! der Alte elefAntenBulle heBt den kopf und stellt die ohren wie segel Auf

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Jagen mit den Sinnen einer Eule„Wie, du willst heute Nacht raus auf Jagd?“ Meine Frau schüttelt den Kopf. „Wir haben noch nicht einmal Vollmond und es sind ordentlich Wolken am Himmel!“ „Das geht schon“, antworte ich und spreche mir damit selbst ein bisschen Mut zu. Zu lange hat mich die Arbeit vom Jagen abgehalten – da ist es mir auch egal, ob es dunkel zu sein scheint, ich muss einfach raus ins Revier.

Eine halbe Stunde später sitze ich auf der geräu-migen, niedrigen Kanzel im Hohlach. Die Kirrung, rund 40 Meter von mir entfernt, liegt inmitten der

Lichtung, die umgeben ist von Buchenwald und einzelnen Eicheln. Mein Teckel Nicko hat sich neben mir auf der Sitz-bank eingerollt. Ob die Sauen wohl in der Nähe sind? In den vergangenen 14 Tagen haben sie einige Male den gedeckten Tisch leergeräumt.Mit meinem ZEISS Nachtsichtgerät Victory NV 5,6x62 T*, das ich scherzhaft „die Eule“ nenne, suche ich den gegen-überliegenden Waldrand ab. Gestochen scharf heben sich die Stämme und Äste voneinander ab. Der halbe Mond steht zwar hoch am Himmel, aber dennoch werfen die Buchen ihre Schatten über einen guten Teil der Lichtung. Und manchmal, wenn sich Wolken vor die „Sauenlampe“ schieben, sind gar keine Schatten zu sehen. Vielleicht hätte ich doch zu Hause bleiben sollen? Ich blicke Richtung Kirrung, dorthin, wo ein großer Eichenstumpf liegen müsste. Ich lege meine Repetier-büchse auf die Kanzelbrüstung. Beim Blick durch das auf siebenfach gestellte Zielfernrohr erkenne ich die Silhouette des Wurzelstockes, schalte den Leuchtpunkt an und dimme ihn auf niedrigste Leuchtstärke. Na bitte, ein sicherer Schuss auf diese Entfernung ist möglich, auch bei verdecktem Halb-mond. Ich stelle den Leuchtpunkt wieder aus und lege die Waffe beiseite, ich bin müde. Irgendetwas weckt mich, ein Zittern an meinem Oberschen-kel: Nicko! Was ist denn los? Er bebt vor Aufregung, hat irgendetwas in die Nase bekommen. Ich greife zu meinem Victory 8x56 T* FL Fernglas und glase die Kirrung ab. Wo ist der Eichenstumpf? Da! Steht dort ein Stück Schwarzwild? Nein, nicht eins, Massen! Große und kleine Sauen, wobei die kleineren Stücke Überläufer zu sein scheinen.

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KLAR UND DEUTLICH STEHT DER ÜBERLÄUFERKEILER VOR MIR. ABER HALT: AN DER BAUCHLINIE ZEICHNEN SICH ZITZEN AB – DOCH EINE BACHE!

OPTIK

Handlich und leistungsstark, das ZEISS Nachtsichtgerät Victory NV 5,6x62 T*, mit dem man auch bei schwierigen Lichtverhältnissen das Wild sicher anspricht

„Nimm eine Kleine“, denke i� , während i� die Mauser langsam auf die Brüstung s� iebe. Der Leu� tpunkt ruht auf einem kleineren, breit stehenden Stü� S� warzwild. I� zögere. Und wenn es do� eine führende Ba� e ist? I� las-se die Waff e auf die linke Seite kippen und stütze den Hin-ters� aft im S� oß ab. Mit der re� ten Hand greife i� na� meiner „Eule“. I� drü� e mit dem Zeigefi nger den oben sitzenden ersten Dru� knopf und s� alte das Gerät ein. Als Re� tss� ütze führe i� das Gerät zum linken Auge, mit dem re� ten will i� ja mögli� st in den nä� sten Minuten dur� s Zielfernrohr auf einen S� warzkitt el zielen. Und dazu sollte die Pupille bei dem s� wa� en, nä� tli� en Li� t mögli� st weit geöff net sein. Das Na� tsi� tgerät mit seinem hellen Bild würde die Dunkeladaptation, die Anpassung des Auges an die Dunkelheit, sofort zuni� te ma� en, denn das Auge müsste si� zunä� st wieder an die Dunkelheit gewöhnen, erst dann wäre das Anvisieren dur� das Zielfernrohr mög-li� – und das kostet eben Zeit.

Ich schaue durch die „Eule“. Im grün s� immernden Bild sind die Sauen an der Kirrung gut zu erkennen. Und da steht au� no� mein eben anvisierter Überläufer. Mit der linken Hand fokussiere i� ihn per breitem, geripptem Objektivring und bekomme so ein s� ärferes Bild. Die Wolken vor dem Mond sind di� er geworden, das biss� en Restli� t s� wä-� er. Ein erneuter Dru� mit dem re� ten Zeigefi nger auf den Bedienknopf ma� t das Bild heller. Klar und deutli� und 5,6-fa� vergrößert steht der Überläufer vor mir. Kei-ler? Nein! Deutli� zei� nen si� drei lange Zitzen ab. Gut, dass an der Kirrung die Vegetation niedergetrampelt ist. Und besser, dass i� ein leistungsstarkes Na� tsi� tgerät mit guter Vergrößerung und hoher Abbildungsleistung zur

Hand habe. Das Bildraus� en ist kaum zu merken und stört ni� t die Detailerkennbarkeit – das zei� net die „Eule“ von ZEISS wirkli� aus. I� hatt e mir vor ein paar Jahren aus Ko-stengründen ein günstigeres Gerät zugelegt – und mi� nur geärgert. Die Ho� leistungsbildröhre verstärkt das wenige Li� t 20.000-fa� . Do� das bedeutet ni� t allzu viel, mit sol-� en Werten werben viele. Ents� eidend ist das Aufl ösungs-vermögen. Das s� arfe, helle und vergrößerte Bild hilft mir au� jetzt enorm: Am oberen Rand des Bildfeldes wa� elt et-was, was ist es genau? Mit dem Ringfi nger s� alte i� die am Gehäuse unten angeordnete Infrarot-LED zu. Dieses ni� t si� tbare Li� t beleu� tet das Ges� ehen, wird von dort re-fl ektiert und im NV si� tbar gema� t. Jetzt sehe i� au� im dunklen Bodenbewu� s ri� tig hell, so hell, dass i� etwas na� unten regulieren muss. Ein Fris� ling! Mit der „Eule“ vor dem linken Auge beoba� te i� das Ges� ehen weiter, in der Hoff nung, do� no� einen Überläuferkeiler ausma� en zu können. Endli� , dort an der Suhle, da steht do� einer!

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Noch einmal sicher gehen, noch einmal die Bauchlinie an-sehen – da fegen die Sauen wie von der Tarantel gestochen auseinander. Jetzt schiebt sich ein einzelnes, starkes Stück ins Blickfeld und steuert auf die Suhle zu. Ich sehe den Ko-loss von gut und gerne 80 Kilo, doch er dreht sich weg und ich sehe ihn nur noch von hinten. Bache oder Keiler? Meine „Eule“ gibt Auskunft: zwei faustgroße Steine. Nachtsichtge-rät beiseite gelegt, mit der Mauser angeschlagen. Der Keiler steht noch da, unverwechselbar. Der Puls schlägt mir bis zum Hals – wenn er sich doch nur breit stellen würde. Dann schwenkt der Schwarzkittel vorne ganz langsam nach rechts, noch ein Stückchen und noch eins. Mein Daumen drückt den Spannhebel an der Büchse nach rechts. Der Finger ruht am Abzug – und schließlich steht der Basse breit.Ich schaue durchs Feuer, repetiere instinktiv im Anschlag, suche durch das Zielfernrohr die Szenerie ab – liegt! Nicko fiept aufgeregt. Ich atme tief durch und beobachte den Kei-ler mit meinem Nachtsichtgerät, die Büchse noch immer be-reit. Doch der Schwarzkittel ist bereits verendet. Die unten im Sehfeld integrierte und gut sichtbare Strichplatte misst die Länge des Stückes mit gut fünf Teilstrichen. Das ist recht ordentlich. Da der Abstand zwischen zwei Teilstrichen 0,5 Meter auf 100 Meter beträgt, bedeuten fünf Teilstriche auf 40 Meter ein rund ein Meter langes Stück. Ich baume mit Nicko auf dem Arm ab. Der Teckel stürmt zum Keiler, umkreist ihn zuerst mit ge-hörigem Respekt und packt ihn dann mutig an der Schwarte. Das Aufbrechen und das Versorgen sind schweißtreibend. Um halb vier morgens schleiche ich erschöpft, aber zufrieden in die Küche zum Kühlschrank – jetzt noch ein Pils. „Und?“, fragt meine Frau und reibt sich den Schlaf aus den Augen. „Keiler geschossen!“, sage ich. „Da hast du aber Glück geha-bt, Waidmannsheil und Gott sei Dank keine Bache.“ „Keine Sorge, ich hatte ja die Eule dabei.“ Lars Schulz

Der Blick durchs ZEISS Nachtsichtgerät schafft Klarheit– der vorher schlecht anzusprechende schwarze Klumpen (oben) kristallisiert sich als starker Keiler heraus. Die integrierte Strichplatte ermöglicht gleichzeitig das Einschätzen der Entfernung. Ein Vorteil, wenn man in offenem oder unbekanntem Gelände jagt

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Fotos: Blaser Safaris

Am anderen Ende der Welt Kein anderes Land der Erde, in dem die Jagd einen bedeutenden Stellenwert besitzt, ist von Europa aus weiter entfernt als Neuseeland. Wo also sonst könnte man sein jagdliches Fernweh besser kurieren als dort?

Reise

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Gamsbrunft weit weg von zu Hause in den neusee ländischen Alpen

Fliegenfischen in glasklaren Gebirgsbächen – für den, der es beherrscht, eine abwechslungsreiche Ergänzung zur Jagd mit der Büchse

Man fühlt sich in der Tat wie in einer anderen Welt, in diesem von uns

am weitest entfernten Teil der Erde. Wer das Gefühl kennt, weitab von zu Hause den Alltag für einige Tage oder auch Wochen hinter sich zu lassen, wird mit Gewissheit einschätzen kön-nen, um wie viel intensiver gerade die Jagd in solchen Regionen erlebt werden kann. Und dem Jäger wird in Neusee-land Faszinierendes geboten: Während auf der Nordinsel bereits die Nähe der Südsee zu spüren ist, erlebt man auf der Südinsel die herbstliche Hirschbrunft in all ihren Facetten. Das Rotwild-Vor-kommen mit seinen trophäenstarken Hirschen ist dabei mehr als beachtlich und stellt auch den in dieser Beziehung sehr anspruchsvollen Jäger mehr als zufrieden.

Das Gleiche gilt für die Jagd auf Gams, die in den Neuseeländischen Alpen, dort auch Südalpen genannt, in winter-licher Stimmung bei schneebedeckten Gipfeln ausgeübt werden kann. Bei dem Gamsjagd erfahrenen Jäger kann dies dann durchaus wieder ganz heimische Gefühle erwecken. Natürlich aber sind Gams- und Rotwild längst noch nicht alles, was auf der Südinsel jagdlich geboten wird. Der schon vor langer Zeit angesiedelte Wapiti zum Beispiel, der Tahr, die Wildziege und sogar das Damwild sind in Neuseeland längst heimisch geworden.Unser Outfitter betreut Sie auf seiner komfortablen Lodge

Reise

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In luftigen Höhen – die Thare gehören zur Gattung der Ziegenartigen und sind ursprünglich in den sehr hohen und unwirtlichen Lagen der Himalaya-Region beheimatet. Sie erreichen ein Gewicht bis zu über 100 Kilogramm und gelten als extrem scheu

Luft-Transport – mangels Straßen und Wegen in den gebirgigen Gegenden haben sich Helikopter in Neuseeland zu einem häufig eingesetzten Transportmittel entwickelt

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am Lake Wanaka, einem der am schönsten gelegenen Seen Neuseelands. Von dort aus geht es auf die Pirsch in seinem über 22.000 Hektar großen Jagdgebiet, bei Bedarf stehen unserem Outfitter aber auch noch weitere große Jagdgebiete offen. An fischreichen „alpinen“ Gewässern kann man außerdem nach Herzenslust Fliegenfischen. Doch auch die Nordin-sel ist nicht außer Acht zu lassen, sie besticht durch ihr subtropisches, mari-times Klima und Südsee ähnliches Flair und wird vermutlich besonders die be-gleitende Partnerin begeistern. Red.

NeuseelaNd ist iN jeder hiNsicht eiN traum. jageN iN spektakulärer, alpiN aNmuteNder Natur, uNd deNNoch liegt das flair der südsee zum greifeN Nah

Reise

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Die Monate März bis einschließlich Mai bieten in der Regel ruhige, herbstliche Wetterlagen und eignen sich deshalb besonders für die Jagd in Neuseeland.

Kontakt: Blaser Safaris Europastraße 17540 Güssing, ÖsterreichTel: +43 3322 42 963 - 0Fax: +43 3322 42 963 - [email protected]

Jagen in Neuseeland

Traumhaftes Ambiente, starke Hirsche – hier passt einfach alles. Die stilvollen und komfortablen Lodges in außergewöhnlichen Lagen und die spannende Jagd lassen den Neuseeland-Aufenthalt unvergesslich werden

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Ich besitze eine ältere Flinte, die ich gern zur Entenjagd mitnehmen möch-te, allerdings habe ich Bedenken, dass die Stahlschrotmunition meine Flintenläufe beschädigt.Wenn man sich an die Vorgaben der C.I.P. – also der Kommission zur Si-cherheit von Schusswaffen – hält, kann selbst mit einer älteren Flinte durch das Verschießen von Stahlschroten nichts passieren. Flinten, die keinen verstär-kten Stahlschrotbeschuss aufweisen, kann man generell für die Entenjagd einsetzen, so lange man im Kaliber 12 Weicheisenpatronen mit normalem Druck einsetzt, deren Schrotgröße 3,25 Millimeter (Nr. 4) nicht übersteigt. Im Kaliber 16 und 20 dürfen Stahlschrot-patronen mit Standarddruck nur bis

In unserer Rubrik, sie erschien erstmalig in PASSION 6, drehten sich Ihre Fragen rund um den Büchsenschuss. In der Zwischenzeit haben uns sehr viele Zuschriften erreicht, die sich mit der Flinte und dem Schrotschuss befassen. Wir haben die RWS-Experten dazu um ihre Meinung gebeten.

Leser fragen, RWS-Experten antworten

Diese Tabelle zeigt genau auf, welche Flinten für den Verschuss mit Stahlpatronen geiegnet sind

In den meisten Bundesländern sind bei der Entenjagd bleifreie Schrote Pflicht

3 Millimeter verwendet werden. Auf der Patrone darf also nicht „1050 bar“ aufgedruckt sein, da dies das Zeichen für Hochleistungspatronen ist. Zur Sicherheit sollte man jedoch bei einer alten Flinte den Choke hinsicht-lich des maßlichen Verlaufs von einem Büchsenmacher beurteilen lassen.

Wenn der Choke wenigstens 40 Milli-meter lang und gleichmäßig konisch ist und je nachdem bis 0,8 Millimeter (8/10) eng ist, steht der Verwendung von Stahlschroten nichts im Wege. Falls sich der Büchsenmacher über die Stahlschroteignung einer Flinte unsi-cher ist, sollten Sie sich an die DEVA in Buke oder die Beschussämter in Kiel, Köln, Mellrichstadt, Ulm, München oder Suhl wenden. Wahrscheinlich wird man dort die Flinte sehen wollen, um den unbekannten Würgebohrungs-verlauf, die Wandungsstärke und die Lötverbindungen des Laufes sowie ge-gebenenfalls die Eignung des Laufma-terials beurteilen zu können.

Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Flintenlaufgeschossen. Welche „Brenneke“ würden Sie mir empfehlen?In Europa ist das klassische BRENNE-KE mit dem Filzpfropfen das meist verbreitetste Flintenlaufgeschoss. Der Filzpfropfen hat den Vorteil, dass er mit jedem Schuss auch den Lauf etwas reinigt. Die Präzision des BRENNEKE Geschosses hängt maßgeblich von der Patrone ab. Ein großer Vergleichstest in „Wild und Hund“ (Ausgabe 6/2009) hat gezeigt, dass das BRENNEKE Geschoss in Rottweil Patronen wesentlich präzi-

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Kaliber Beschuss zeichen ChokeStahlschrot - Ø (mm)

< 2,50 2,50 2,75 3,00 3,25 3,50 3,75 4,00 > 4,00

Weicheisenpatronen mit Standarddruck (bis 740 bar)

12Normal beschuss

Zylindrischer Lauf

1/4 1/2 3/4 1/1

Hochleistungs-Weicheisenpatronen mit erhöhtem Druck (1050 bar) *

12 Verstärkter

Stahlschrotbeschuss

Zylindrischer Lauf

1/4 1/2

3/4 1/1

Weicheisenpatronen mit Standarddruck (bis 780 bar)

16Normal beschuss

Zylindrischer Lauf

1/4 1/2 3/4 1/1

Weicheisenpatronen mit Standarddruck (bis 830 bar)

20Normal beschuss

Zylindrischer Lauf

1/4 1/2 3/4 1/1

Hochleistungs-Weicheisenpatronen mit erhöhtem Druck (1050 bar) *

20 Verstärkter

Stahlschrotbeschuss

Zylindrischer Lauf

1/4 1/2

3/4 1/1

*) Hochleistungs-Weicheisenpatronen sind zu erkennen am Aufdruck „1050 bar“ auf der Patronenhülse geeignet - nicht geeignet

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Zwei unterschiedliche Flintenlaufgeschosse von RWS: Die klassische Rottweil BRENNEKE (links) und die moderne, auf Präzision getrimmte Rottweil EXACT. Die aerodynamisch geformte Geschossspitze der Rottweil EXACT (hier links) mit spiralförmigen Einkerbungen und den zwei Führungsrillen verbessern das Flugverhalten und die Treffgenauigkeit

ser war, als in anderen Patronen. Wer jedo� auf maximale Präzision Wert legt, dem empfehlen wir die moderne Rott weil EXACT Flintenlaufges� oss-patrone. Mit der EXACT sind fünfer S� ussgruppen auf 50 Meter mit einem Dur� messer von unter drei Zentime-tern dauerhaft mögli� . Führungsringe am oberen und unteren Teil des Ge-s� osses ermögli� en einen lei� ten Dur� gang dur� Lauf und Choke. Dadur� werden mit jedem Choke be-ste Präzisionswerte errei� t. Außerdem reduziert si� der Blei-Abrieb im Lauf, da das Ges� oss den Lauf nur mit sei-nen Führungsringen berührt. Hinzu kommt, dass das EXACT Ges� oss ei-nen Bleikopf mit zwei spiralförmigen Einkerbungen hat – dadur� verbes-sern si� die Flugeigens� aft en und die Präzision erhebli� . Das EXACT Ges� oss besitzt ein Kunststoffh e� teil, daher kann diese Patrone günstiger angeboten werden als die BRENNEKE Patrone mit Filzlaborierung.

Ich würde mir gerne eine Bockbüchs-fl inte zulegen. Aus Gewichtsgrün-den habe ich daran gedacht, einen Schrotlauf im Kaliber 20 zu wählen. Ist dieses Kaliber in Bezug auf Tref-ferquote und Patronen-Verfügbarkeit zu empfehlen?Das Kaliber 20 hat in den letzten Jahren enorm an Zuspru� gewonnen, und das hat seine Gründe. Eine Waff e in diesem Kaliber mit entspre� endem Systemkas-ten ist lei� ter und damit wesentli� führiger. Zudem sieht eine 20iger Flinte elegant aus. Verglei� t man eine Patro-

Mehr Infos unter www.rws-munition.de

ne im Kaliber 12/70 mit einer in 20/70, kommt man zu einem erstaunli� en Ergebnis. Eine 12/70iger Patrone mit 36 Gramm in 2,7-Millimeter-S� roten enthält 293 Körner. Die glei� e Anzahl wird errei� t mit 27 Gramm der 20iger Ladung mit 2,5-Millimeter-S� roten. Es genügt also bereits, die S� rotgröße um eine Nummer zu reduzieren, und s� on hat man in der 20iger Patrone die selbe Anzahl an S� roten wie in der 12er Patrone. Die De� ung der Rott -weil Patronen ist sowohl im Kaliber 12 als au� im Kaliber 20 hervorragend. Bes� ießt man das Ziel in S� usswei-te, also in einer Entfernung von 30 Metern, erzielt man mit der 20/70 und den 2,5-Millimeter-S� roten die glei� e

Genau gezählt: In einer Rottweil Waidmannsheil im Kaliber 20/70 befi nden sich exakt so viel Schrote wie in einer 12/70 Waidmannsheil, wenn man den Schrotdurchmesser nur um eine Größe reduziert

Treff erquote wie mit einer 12/70 und den 2,7-Millimeter-S� roten.Inzwis� en gibt es eine große Vielfalt bei der Patronenauswahl und Sie kön-nen die Na� teile der Rei� weite im Verhältnis zu den größeren Kalibern kompensieren. Es wird empfohlen, beim Kauf einer BBF ein 76iger Patronenlager und einen stahls� rotbes� ossenen Lauf zu wäh-len. Damit können sowohl die weitrei-� enden Rott weil Magnum 20/76 mit 33 Gramm S� rotladung eingesetzt werden wie au� die bleifreien Rott -weil Steel Game HV 20/70. Beide Patro-nentypen gibt es in einer großen Aus-wahl an S� rotstärken von 2,7 bis 3,75 Millimeter.

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„Strategie statt Zufall”

Wenn Sie auf Ihrem Drückjagdstand angekommen sind und Ihre Waffe ge-laden haben – was machen Sie dann?Schon beim Angehen prüfe ich das Ge-lände, spähe es nach Wechseln aus – oft nimmt das Wild diese Wechsel an, besonders zu Beginn und zum Ende der Drückjagd, wenn der Druck durch Treiber oder Hunde nicht zu stark ist. Am Stand angekommen frage ich mich: Wo habe ich eine Chance, das Wild abzupassen, wo gibt es eine Lücke im Gelände für einen sauberen Schuss? Wann erreiche ich meine persönliche Grenze, heißt also: Bis wohin kann ich guten Gewissens schießen und wann stoße ich an mein eigenes Limit? Na-türlich schaue ich nach den Nachbarn, verständige mich kurz mit Sichtzeichen und schärfe mir die roten Bereiche ein.

Was ist noch wichtig? Außerdem habe ich immer Patronen zum Nachladen griffbereit, optimal, wenn man ein zweites, voll aufmuniti-oniertes Magazin neben sich liegen hat, und zwar so, dass man es schnell grei-fen kann. Und wenn ich nicht auf einem Drückjagdbock sitze, picke ich mir im direkten Umkreis von meinem Stand einen Baum aus, an dem ich anstrei-chen kann, wenn beispielsweise ver-traut ziehendes Wild mich anwechselt. Außerdem scharre ich mit den Stiefeln Äste und Laub zur Seite weg, damit ich mich ungehindert bewegen kann.

Stört das denn wirklich so?Mich schon, besonders wenn der Herbst von der Witterung recht trocken ist, können knisternde Blätter unter den Füßen extrem nerven. Genau wie auch bei starkem Frost. Wird man dann von Wild, das noch recht vertraut ist, ange-wechselt, kann eine leichte Positions-Korrektur mit den Füßen, ein Rascheln, die Chance zunichte machen. So wenig

wie möglich dem Zufall überlassen, die richtige Strategie ist entscheidend.

Was gilt es noch zu beachten?Allein durch das Anstellen der Schüt-zen wird Wild in Bewegung gebracht, deshalb so schnell wie möglich den Stand einnehmen und nicht mit ande-ren Schützen lange Gespräche führen. Besonders unserem Rotwild gelingt es häufig, sich in den ersten Minuten aus dem Gefahrenbereich zu verdrücken. Bekommen Sie dann Wild in Anblick, egal ob Fuchs, Reh oder Sau, diesen Wechsel unbedingt einprägen. Nach-folgendes Wild nimmt oft den gleichen Weg aus dem Treiben.

Wenn Wild kommt, was dann?Als erstes: Ansprechen! Steuern die Sauen dann den Bereich an, in dem Sie schießen können, kühlen Kopf bewah-ren. Lassen Sie sie so dicht wie möglich rankommen, dann hat man bessere Chancen zu treffen. Logisch, dass man improvisieren muss, sobald die Rotte anders läuft als vorher ausgemalt. Kei-nesfalls aber auf die erste oder zweite Sau anschlagen, das ist meist die Bache! In der Lücke die Frischlinge abpassen, mitschwingen und schießen. Im lich-ten Holz mit dem hinteren Frischling beginnen – rolliert einer der vorderen, spritzen die Sauen sonst womöglich in alle Himmelsrichtungen auseinander. Je dichter aber das Gestrüpp ist, den Frischling packen, der frei ist.

Und wenn der beschossene Frischling nicht liegt, was dann?Sofern man sich eines Fehlschusses nicht hundertprozentig sicher ist, im-mer versuchen, einen zweiten Schuss anzubringen, selbst dann, wenn der Schusswinkel eigentlich unwaidmän-nisch wäre. Es ist in diesem Fall aber wichtiger, das Wild zur Strecke zu brin-

gen, egal wie. Das verkürzt das Leid und verhindert manche Nachsuche. Ehrensache, dass man für die Drück-jagdsaison im Schießkino oder auf dem Schießstand trainiert haben muss, da-mit dies möglichst nicht passiert.

Ihr Favorit für die Drückjagd ist die SAUER 303.Richtig. Die führe ich nun seit fünf Jahren. Sie ist für mich die erste Wahl, flüchtiges Wild waidgerecht zu erle-gen, die Chance hundertprozentig zu nutzen. Der eben schon angesprochene zweite Schuss, sofern nötig – mit dem Halbautomaten kein Problem. Ich blei-be auf dem Ziel, muss nicht repetieren, und schon ist der zweite Schuss raus. Selbstverständlich ist das nicht der Freibrief, um unkonzentriert zu schie-ßen, sondern im Zusammenhang mit der eingangs erwähnten Stand- und Schießdisziplin die unangefochten bes-te Ausrüstung für die Bewegungsjagd.

Sie schwören auf die .300 Win. Mag., warum?Getriebenes Schwarz- und Rotwild ist schusshart, umso besser, wenn hier das Kaliber ausreichend Reserven zu bieten hat. Außerdem ist die .300 Win. Mag. auch aus dem 51 cm-Lauf deutlich schneller als beispielsweise ein 9,3x62 oder .30-06, so dass der Schuss auf die Keulen deutlich seltener vorkommt, wenn der Vorhalt mal nicht ganz aus-reicht. Für mich als Nachsuchenführer ist es außerdem hilfreich, wenn das krank geschossene Stück Wild Aus-schuss hat. Ein stärkeres Kaliber, wie eben die .300 Win. Mag., hat eine her-ausragende Augenblicks- und Tiefen-wirkung – die Chancen, ein Stück mit Waidwundschuss schnell zu finden, stehen dann sehr gut.

Das Interview führte Julia Numßen.

Chris Balke, der einzige hauptberufliche Schweißhundführer Deutschlands, hat sich nicht nur als versierter Nachsuchenführer einen Namen gemacht, er ist auch als treffsicherer Drückjagdschütze bekannt. PASSION hat ihn gefragt, worauf es bei der Jagd auf flüchtige Sauen ankommt und welche Waffe er führt.

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Waffen der Profis

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Berufsjäger und Nachsuchenführer Chris Balke in seinem Jagdzimmer in Grambek, Schleswig-Holstein

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Foto: Michael Eger

The ProfessionalDer LAND ROVER Defender, einer der Urväter nachfolgender Geländewagen-Generationen. Kaum ein anderes Fahrzeug seiner Klasse ist seinen Ursprüngen und Prinzipien so kompromisslos treu geblieben. In Kooperation mit Blaser entstand der Prototyp eines für die Jagd optimierten Umbaus, der in Ausstattung und Funktionalität seinesgleichen sucht.

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„LAND ROVER Defender Blaser“,der Klassiker wird zum ultimativen RevierfahrzeugAuch wenn die Zeichen der

Zeit nicht spurlos an ihm vorübergegangen sind, hat

sich der LAND ROVER Defender viel von seiner unverwüstlich erscheinenden Ursprünglichkeit bewahrt. Zwar hat längst so manches komfortfördernde Detail Einzug gehalten, worüber wir aber sicher nicht ernsthaft böse sind. Doch noch immer stellt der Charakter-typ „Defender“ eine der wohl letzten Möglichkeiten dar, hohen Nutzwert, herausragende Gelände-Eigenschaften und den Charme eines Oldtimers in einem neuen Fahrzeug zu erwerben.

Der Prototyp Defender Blaser basiert auf dem LAND ROVER Defender 110 Station Wagon SE. Für ihn wurden ver-schiedene, auf den Jäger zugeschnittene Ausstattungspakete geschnürt. Von der Wildbergehilfe am Heck des Fahrzeuges über einen Waffentresor im Kofferraum bis zur luxuriösen und pflegeleichten Belederung der Sitze mit akzentuierten Ledernähten umfassen die drei Pakete verschiedene Schwerpunkte. So erhält man ein den persönlichen Bedürfnissen entsprechendes, ultimatives Revierfahr-zeug. Bei Redaktionsschluss standen noch keine Details bezüglich Marktein-führung und Preisgestaltung fest. Red.

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Verschiedene Zubehörpaketeermöglichen die praxis gerechte Ausstattung ganz nach den persönlichen Bedürfnissen

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SCHNAPPSCHUSS

Eigentli� sollten si� die beiden Ja� Russel Terrier während der RWS-Drückjagd im bayris� en Herrieden in der Mitt agspause in dem Tre� er ausruhen und entspannen, s� ließli� lag no� ein langes Treiben vor ihnen. Do� bei dem einen Terrier siegte die Unternehmenslust über die Müdigkeit. Na� dem Mott o: „Wann geht es endli� weiter?“, nutzte er Sitz und Lenkrad als Ausgu� .

Am 24. Juni erlegte Peter S� ädler, Eins� ießer bei SAUER, diesen Rotspießer in der Oberlausitz auf rund 120 Meter Entfernung. Mit von der Partie: die SAUER 202 im Kaliber .30-06 und das ZEISS Varipoint 3-12x56.

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Diese Da� s-Triplett e gelang Steff en Beer – bei Mauser zuständigfür die Endmontage – an einem lauen Abend Anfang August in S� re� sba� . Er s� oss die „S� malzmänner“ mit der M 03 Extrem-Solid im Kaliber 9,3x62.

Mit der fris� erworbenen Blaser K 95 im Gepä� reiste Dr. Ralph Nebe, Vice President Marketing & Sales bei Carl Zeiss Sport Optics, na� Prags, Südtirol. Und die Neuerwerbung bra� te ihm glei� am frühen Abend Waidmannsheil: Die zehn Jahre alte Gamsgeiß lag im Knall. Erfolgsgaranten waren aber ni� t nur S� ießfertigkeiten und neue Bü� se, sondern au� das Victory 2,5-10x50 und das EVO-Ges� oss im Kaliber 7x65 R.

Da� el können ja so stur sein! Diese Erfahrung ma� te die dreij ährige Johanna anlässli� eines Blaser-Foto-Shootings. Die Te� eline „Biene“ wollte einfa� ni� t so wie der kleine Blonds� opf, da half au� kein Ziehen an der Leine. Erst als der Fotograf ein Ma� twort mit der widerspenstigen Da� eldame spra� , ließ sie si� mit Johanna in Szene setzen.

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TERMINE

Hannover,1. bis 4. Dezember 2011:

Pferd & Jagd

Dortmund,31. Januar bis 5. Februar 2012:

Jagd & Hund

Nürnberg,9. bis 12. März 2012:

IWASpeyer,

Mai 2012:PASSION 8

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USA, Las Vegas, 17. bis 20. Januar 2012: Shot Show

Österreich, Salzburg, 23. bis 26. Februar 2012:

Die Hohe Jagd & Fischerei

International

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Herausgeber: Blaser Jagdwaff en GmbH Mauser Jagdwaff en GmbHJ. P. Sauer & Sohn GmbH Carl Zeiss Sports OpticsRWS

Verlag:Klambt-Verlag GmbH & CiePressehausIm Neude� 1D-67346 Speyerwww.klambt.de

Geschäftsführung: Lars Joa� im Rose, Kai Rose, Kay LabinskyVerlagsleiter: Kai Rose

Chefredaktion: Julia Numßen (v.i.S.d.P.)

Technische Leitung: Matt hias Albre� t

Layout:Roger Colombani

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Gunther Stos� ek (Blaser), Patri� Huber, Agnes Köhler (KODIAK); Ina Fester, Thorsten Mann (Mauser); Matt hias Klotz, (SAUER); Franziska Geithe, Dr. Ralph Nebe (Carl Zeiss Sports Optics); Matt hias Vogel, Heinz Winkler (RWS)

Fotografen: Mi� ael Eger, Joa� im Hartmann, Franz Knitt el,

Thomas Kär� er, Henry M. Linder, Eri� Marek

Internet: www.passion-magazin.de Für unaufgefordert eingesand-te Manuskripte, Fotos und Dias keine Gewähr. © Alle Re� te bei: Klambt-Verlag GmbH & Cie. Grenz-übers� reitende Lieferungen sind nur mit Zustimmung des Verlages gestatt et.

Abo-Service:Adresse siehe Verlag. Wenn Sie Fragen zum Abo haben, wen-den Sie si� bitt e an den Abo-Service, Tel.: 01 80/5 71 83 86(14 ct./Min. aus dem Festnetz der Deuts� en Telekom, abwei-� ende Preise aus Mobilfunk)Fax: 0 62 32/31 02 12E-Mail: [email protected]

PASSION ers� eint zweimal im Jahr. Preis des Einzelheftes:9 Euro inkl. 7 % MwSt. und Versand (CHF 15)Jahresabonnement Inland: 15 Euro (CHF 25)

Kostenfreier Aboservice: Nur für registrierte Kunden der Herausgeber;www.passion-magazin.de und auf Abonnement kli� en

Reproduktion: Klambt-Verlag, Speyer

Druck: Sa� sendru� Plauen GmbH

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MAN@WORK

„Jeder Markt ist auf seine Art besonders“Markus Vogt ist erst 33 Jahre alt, aber schon über die Hälfte seines Lebens bei ZEISS in Wetzlar beschäftigt. Erst vor wenigen Wochen meisterte er einen weiteren Karriereschritt innerhalb des Konzerns – unabhängig davon, will er jetzt den Jagdschein machen. Wie Markus Vogt all das unter einen Hut bekommen will? PASSION hat mit ihm gesprochen.

Sie sind mit 16 Jahren und Ihrem Real-schulabschluss in der Tasche zu ZEISS nach Wetzlar gekommen, haben dort eine dreij ährige Ausbildung zum In-dustriekaufmann absolviert und ver-schiedene Positionen bei der Sports Optics durchlaufen. Genau. In den vergangenen se� s Jah-ren war i� dann hauptsä� li� mit dem Auf- und Ausbau des Vertriebs in Osteu-ropa bes� äft igt, parallel dazu betreue i� die Märkte für Österrei� , S� weiz und Italien. Und vor ein paar Wo� en habe i� die komplett e Vertriebsleitung für Deuts� land, Österrei� , S� weiz und Osteuropa übernommen – eine spannende, neue Herausforderung, der i� mi� gern stelle.

Herzlichen Glückwunsch! Weil Sie ja den Vertrieb aus dem Effeff kennen – gibt es eigentlich in den Ländern

spezielle Trends die Optikauswahl be-treffend?Si� er, denn jeder Markt ist auf seine Art besonders und hat unters� iedli� e Jagdkulturen. In Deuts� land spielt bei-spielsweise die Dämmerungsjagd eine bedeutende Rolle, deswegen sind bei uns speziell li� tstarke Optiken gefragt. In der S� weiz und in Österrei� wird zudem viel im Gebirge gejagt – hier sind lei� tere, kompakte Zielfernrohre angesagt, genauso wie innovative Weit-s� usslösungen. In Osteuropa kommt zum Nutzenfaktor au� no� das Pre-stige hinzu – in Russland beispielsweise wird gern gezeigt, was man si� leisten kann.

Wie PASSION erfahren hat, wollen Sie als frischgebackener Vertriebsleiter jetzt noch den Jagdschein machen. Wissen Sie schon wie und wo? Für mi� kommt aus Zeitgründen nur ein Kompakt-Kurs in Frage. I� werde mi� bei der Jagds� ule Blatt in Perl an-melden und freue mi� s� on auf den Tag, wenn i� selbst jagen gehe. Mitge-gangen bin i� s� on oft – bisher immer nur als Begleiter, aber das wird si� ja dann bald ändern.(la� t)

Dann haben Sie sich bestimmt schon Ge-danken über Ihre Aus-

rüstung gemacht. Welche Waffe haben Sie in die engere Wahl gezogen?Die Blaser R8 wäre mein Favorit, ausge-statt et mit zwei We� selläufen, wobei die Kaliber derzeit no� ni� t feststehen. I� überlege, mir einen We� sellauf im Kaliber .308 für die heimis� en Jagdge-legenheiten zuzulegen, den zweiten in .300 Blaser Mag. für die Auslandsjagd.

Was die Zieloptik betrifft, sitzen Sie ja direkt an der Quelle.Stimmt, hier kommen für mi� zwei Varipoint Modelle in Frage – das Vari-point M 2,5-10x50 T* und das Varipoint M 1,1-4x24 T*, beide mit Leu� tabsehen 60 und in der iC-Version. Das 2,5-10x50 natürli� no� ausgestatt et mit unserer ASV für ein Mehr an Treff si� erheit auf größere Distanzen.

Und bei den Ferngläsern?Neben dem 8x32 T* Victory FL werde i� mir no� ein Na� tglas, das 8x56 T* Victory RF mit Laserentfernungsmes-ser, zulegen. Und für die Gebirgsjagd fällt meine Wahl auf unser neues Dialyt Spektiv 18-45x65.

Dann kann ja nichts mehr schiefge-hen. Wir drücken die Daumen für die Jägerprüfung! Danke!

Das Interview führte Julia Numßen.

Zur Person:Markus Vogt, Jahrgang 1978, durchlief nach seiner dreij ährigen Ausbildung verschiedene Positionen bei der Carl Zeiss Sports Optics. Außerdem spielte der gebürtige Hesse bis zu seinem 27. Lebensjahr Handball in der 2. Bundesliga und Regionalliga. Bei ZEISS absolvierte er mehrere Auslandsaufenthalte und Weiterbildungen und ist jetzt Vertriebsleiter für Deutschland, Österreich, Schweiz und Osteuropa.

ZEISSianer durch und durch und neuer Vertriebsleiter: Markus Vogt

Beim Bergsteigen und Wandern immer in der Tasche mit dabei, das leichte und kompakte Victory 8x32 T* FL Fo

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