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Projekt Supporting Equality in Science, Technology, and Mathematics related chocies of carreers Bernhard Ertl

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Projekt

Supporting Equality in Science, Technology,

and Mathematics related chocies of carreers

Bernhard Ertl

- 2 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

EU-Projekt zur Förderung der Chancengleichheit in MINT-Karrieren (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik)

Untersuchung von Einflussfaktoren auf eine MINT-Karrierewahl

- 3 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Ziele:

Identifikation von

Faktoren für die Karriereentscheidung in MINT

Hindernissen für Frauen in MINT

Entwicklung von Best Practices Guidelines

- 4 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Problemstellung:

„Jungen sind besser am Computer“

78

0

16

28

7

59

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Zustimmung Ablehnung Ohne Meinung

Jungen

Mädchen

Quelle: PREDIL Quantitative Studie

- 5 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Problemstellung

Niedriges Selbstkonzept vieler Schülerinnen hinsichtlich ihrer MINT-Fähigkeiten

(Hannover & Kessels, 2002)

Eltern mit traditionellen Geschlechterstereotypen haben negativen Einfluss auf Motivation und Leistung von Schülerinnen in MINT (positiven Einfluss auf Jungen)

(Dresel et al., 2001)

- 6 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Einflussfaktoren auf die Karrierewahl (Dick & Rallis, 1991)

- 7 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Forschungsfrage

Was sind die wichtigen Aspekte im Rahmen einer Karriereentscheidung bezüglich MINT?

Hintergrund: Manche Menschen sind auf Grund ihrer Fähigkeiten eher geeignet und andere eher ungeeignet, eine Karriere in MINT zu verfolgen. Bezüglich MINT erfolgt eine Karriereentscheidung jedoch oft auf Basis sozio-kultureller Attributionen.

- 8 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Forschungsdesign

I. Qualitative Studien

II. Quantitative Studien

SchülerInnen

LehrerInnen Eltern Studentinnen

Triangulation

- 9 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Analyse-dimensionen

Motivation

Fähigkeit Sozio-

kulturell

Konsequenzen Unterstützung &

Hindernisse

Charakteristika MINT

Karriere

Biografie

Individuum

Faktoren Berufswahl

Werte

Persönlichkeit & Werte

- 10 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Stereotype und Karrierewahl

Zusammenhang Schülerinnen Schüler

Gender- stereotype Ansichten / Fähigkeits-selbstkonzept

r = -.24

p < 0.01

N = 143

r = -.24

p < 0.01

N = 143

Fähigkeits-selbstkonzept / MINT-Karriere

r = .51

p < 0.01

N = 138

r = .31

p < 0.01

N =105

- 11 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Diskussion Stereotypen

Negativer Zusammenhang zwischen den genderstereotypen Ansichten in MINT und dem Selbstkonzept in Bezug auf MINT-Fähigkeiten

Schülerinnen und Schüler werden negativ beeinflusst

Schülerinnen benötigen ein höheres Selbstkonzept, um eine Karriere in MINT anzustreben

Rolle der Geschlechterstereotypen im Denken von Eltern im Bezug auf die Motivation und Leistung von SchülerInnen in MINT?

Frauen in MINT

eintönig theoretisch

unbegabt Guter Kontakt zu Professoren

Viel Geld

Kleine Arbeitsgruppen

Viel verschiedene Studiengänge

Auslandsmöglichkeit Keine Kosten

Studium

Sport

Gemeinschaft

Campus

W-LAN

Wohnmöglichkeit

Verkehrsverbindung

Freizeit

Gutes Umfeld

Abgeschiedenheit Wehrdienst

Fokusgruppe A Schülerinnen der 8. Klassen am Girls Day

Frauen in

MINT

Gesundheit Studium

Stress

Wenig an der

Frischen Luft

Keine

Bewegung

Wenig

Freizeit

Fast

Food

Gewichts-

zunahme

Augen werden

schlechter

Viel

Computerarbeit

Wenige

Kolleginnen

Langes

Studium

Schweres

Studium

Geld

Große

Männerauswahl

Soziale qualifizierte

Kontakte

Allgemein-

bildung

Viele

Jobs +

Fokusgruppe B

Schülerinnen am Girls Day

- 14 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Diskussion Karrierewahl

Karrierewahl in MINT ist von dem Selbstkonzept in Bezug auf MINT-Fähigkeiten abhängig Weitere Faktoren für eine MINT-Karriere?

Gibt es genderspezifische Unterschiede bezüglich der Entwicklung des Selbstkonzepts?

- 15 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Einflussfaktoren auf die Karrierewahl (Dick & Rallis, 1991)

- 16 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Interviews SchülerInnen

Milieu / Sozialisationsfaktoren

• Oft keine (Berufs-)Vorbilder

• LehrerInnen beeinflussen positiv und negativ: “Weil prinzipiell viel an den Lehrern liegt, die dieses Nonverbale herüberbringen, dass sie sagen du hast es nicht drauf [...]”, I66, L.91f.

• Elterliche Unterstützung durch

- „technisches“ Spielzeug

- MINT-Aufgaben

- Thematisierung Berufsorientierung

- 17 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Interviews Studentinnen

Milieu / Sozialisationsfaktoren

• “Mein Vater hat sich sehr gefreut und meine Mutter

auch”, I57, L.59.

• “Die Eltern unterstützen die MINT-Karriere, da sie

selbst in diesem Bereich tätig sind”, I1, L. 41.

• Mein Papa hat mir im Nachhinein erzählt, dass er

nicht gedacht hätte, dass das Richtige für mich ist.

[...] [w]eil ich schon Verständnis habe für logische

Zusammenhänge, aber kein umfassendes”, I54,

L.105 ff.

- 18 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Studentinnen: Wer macht

Karriereberatung?

- 19 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

MINT-Studentinnen Berufe - Mütter

N = 622 Studentinnen aus MINT-Fächern

- 20 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

MINT-Studentinnen: Berufe - Väter

N = 622 Studentinnen aus MINT-Fächern

- 21 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Eltern: Fragebogenergebnisse

Über 80% der Eltern sehen einen großen Einfluss von Familienfaktoren auf die Karrierewahl

Über 90% betonen die Notwendigkeit guter Leistungen in MINT

Weniger als 20% sehen die Notwendigkeit der Adaption „männlicher“ Verhaltensweisen in MINT

Über 30% raten ihren Töchtern ab von einer MINT Karriere

- 22 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Schlussfolgerungen

Großer Einfluss der Eltern bei Studentinnen in MINT

Der Einfluss erfolgt oft über die Sozialisation und wird nicht bewusst wahrgenommen

Weitere Untersuchungen notwendig, vor allem in konkreten familiären Umfeldern

- 23 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Konsequenzen

Frühe MINT-Interessensentwicklung

Förderung eines praxisorientierten und gender-gerechten Unterrichts

Stärkung der Berufsorientierung an Schulen zur Chancengleichheit

- 24 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Ausblick Stärkung des

Selbstkonzepts von Mädchen in MINT-Fächern

Fokus auf die Auflösung von Geschlechter-stereotypen in Bezug auf MINT-Karrieren

- 25 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Herzlichen Dank für Ihre

Aufmerksamkeit!

[email protected]

http://sestem.iacm.forth.gr/

http://www.unibw.de/paed/personen/ertl/sestem

- 26 - Dr. Bernhard Ertl, Universität der Bundeswehr, Fakultät für Pädagogik

Referenzen

• Dick, T. P. & Rallis, S. F. (1991). Factors and influences on high school students' career choices. Journal for Research in Mathematics Education, 22, 281-292.

• Dresel, M., Heller, K. A., Schober, B. & Ziegler, A. (2001): Geschlechtsunterschiede im mathematisch-

naturwissenschaftlichen Bereich: Motivations- und selbstwertschädliche Einflüsse der Eltern auf Ursachenerklärungen ihrer Kinder in Leistungskontexten. In Claudia Finkbeiner & Gerhard W. Schnaitmann (Hrsg.), Lehren und Lernen im Kontext empirischer Forschung und Fachdidaktik. Donauwörth: Auer, 270-288.

• Hannover, B., & Kessels, U. (2002). Monoedukativer Anfangsunterricht in Physik in der Gesamtschule. Auswirkungen auf Motivation, Selbstkonzept und Einteilung in Grund- und Fortgeschrittenenkurse Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 34(4), 201-215.