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medianet.at marketing & media Teig Die Tante Fanny GmbH launcht ein Web- Magazin 19 Nudge Wie man das Verhalten von Menschen beeinflusst 12 Kommentar Unerledigte Dinge füllen immerhin die To-do-Liste 16 Präsentation Ski- lehrerinnen-Kalender und Ski Guide Austria 16 Umwelt Der Klima- schutzpreis 2015 wurde verliehen 14 Freitag, 13. November 2015 COVER 9 20.060 Plakatflächen im besten Qualitätsnetz www.epamedia.at Wenn WIR am Rand unserer Plakate aufgehört hätten zu denken... © Panthermedia.net/Peus Vier Tageszeitungen in einem ePaper-Abo Drei Styria-Titel und der Standard machen gemeinsame Sache – und wollen künftig auch andere Zeitungen an Bord holen. 10 © Thomas Jantzen/ORF Der medianet Sonderthemenplan 2016 ist hier abrufbar! (www.medianet.at)

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Teig Die Tante Fanny GmbH launcht ein Web-Magazin 19

Nudge Wie man das Verhalten von Menschen beeinflusst 12

Kommentar Unerledigte Dinge füllen immerhin die To-do-Liste 16

Präsentation Ski-lehrerinnen-Kalender und Ski Guide Austria 16

Umwelt Der Klima-schutzpreis 2015 wurde verliehen 14

Freitag, 13. November 2015 cover 9

20.060 Plakatfl ächen im besten Qualitätsnetzwww.epamedia.at

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vier Tageszeitungen in einem ePaper-Abo Drei Styria-Titel und der Standard machen gemeinsame Sache – und wollen künftig auch andere Zeitungen an Bord holen. 10

© Thomas Jantzen/ORF

Der medianet Sonder themenplan

2016 ist hier abrufbar!

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„Sukzessive erweitern“Waren solche Kooperationen über Medienhäuser hinweg hierzulande bisher eher im Printvertrieb nicht unüblich – eben diese Woche legten Mediaprint (Krone und Kurier) und das Medienhaus Wimmer (Oberös-terreichsiche Nachrichten) ihre Zu-stelllogistik in Oberösterreich zu-sammen –, finden diese nun auch im digitalen Raum Niederschlag. „Es wird immer wichtiger, spezielle

Produkte für unterschiedliche Ziel-gruppen zu entwickeln“, kommuni-zierte man auf medianet-Anfrage auf die Frage für den Beweggrund für die Kooperation unter konkur-rierenden Medienhäusern. Mit epa-per.at wolle man Menschen errei-chen, die sich in unterschiedlichen Zeitungen informieren und denen die Verfügbarkeit sowie einfache Bedienung wichtig sei.

Zugleich betonte man, dass die Kooperation der Styria mit dem Standard nur der Start sei: „Erklärtes Ziel ist es, das Angebot sukzessive um weitere österreichi-sche Titel zu erweitern bzw. auch über die Landesgrenzen hinaus Partner zu gewinnen.“

Bei einer Kooperation wie dieser stellt sich natürlich auch die Frage der Erlösaufteilung. Aktuell gilt die Kleine Zeitung als österreichweiter

••• Von Jürgen Hofer

WIEN/GRAZ. Es klingt wie eine Vision des Horst Pirker: 2004 be-kundete der damalige Vorstands-vorsitzende der Styria Medien AG in einem Interview sein Interesse an der Übernahme des Standard. „Der Standard wäre eine große Stärkung“, erklärt Pirker vor knapp elf Jahren im Nachrichtenmagazin News kurz nach der damals vollzo-genen Übernahme des Wirtschafts-Blatt.

Zwar kaufen weder Pirker (mitt-lerweile CEO der Verlagsgruppe News) noch die Styria gegenwär-tig den Standard, aber die beiden Häuser kooperieren: in Form des „ersten Flatrate-Abonnements für digitale Tageszeitungen“, sprich gemeinsame Sache in Sachen ePaper.

Um 34,9 Euro monatlich können Leser die digitalen Ausgaben der Styria-Titel Kleine Zeitung, Die Presse und WirtschaftsBlatt sowie des Der Standard abonnieren. Bil-liger gibt es die „Digital-Flatrate“, wie die beiden Häuser die Koope-ration in einer Aussendung nen-nen, für bestehende Print-Abon-nenten einer dieser Zeitungen: Sie zahlen für das Angebot, ab-rufbar unter epaper.at, monatlich 12,90 Euro.

Vorreiter beim Verkauf von ePaper-Exemplaren mit über 6.700 Stück, gefolgt von der Presse. Die Österrei-chische Auflagenkontrolle ÖAK hat diese ePaper-Verkaufszahlen in der Erhebung für das 1. Halbjahr 2015 erstmalig mit ausgewiesen – siehe Tabelle.

„Das Erlösmodell honoriert die Gewinnung von Kunden und be-rücksichtigt die Nutzungshäufig-keit der Titel“, äußert man sich ge-genüber medianet etwas sperrig. Weiters betont man, dass es ein wesentliches Grundprinzip der Ver-einbarung ist, dass jeder Verlag für sich entscheidet, wie intensiv man das Prodlukt bewirbt und verkauft und nach wie vor jeder Kunde, sprich Leser, die Möglichkeit habe, bei jedem der vier Medien sein Abo abzuschließen.

Bei Bedarf werde man außerdem „sicher auch attraktive Angebote“ für werbetreibende Unternehmen finden, hier spezielle Vereinbarun-gen oder Möglichkeiten zu schaf-fen. In der derzeitigen Form bildet das ePaper ja 1:1 die Printversion ab – spricht auch die darin enthal-tenen Inserate.

Regional und QualitätZielgruppen des Abos: „Vielleser“, denen man einen „bequemen“ Zu-gang zu mehreren Zeitungstiteln ermöglichen wolle. Aber auch „Menschen, die beruflich gut infor-miert sein müssen“; für die werde die Suchfunktion mit „effizienter Volltextsuche“ interessant sein. (Weitere Features des Abos siehe Infokasten.)

Gezielt ansprechen wolle man mit diesem Modell auch Menschen, die zu ihrer Regionalzeitung auch ei-ne überregionale Qualitätszeitung schätzen. Oder umgekehrt Men-schen, die in die Bundeshauptstadt gezogen sind und nunmehr die Möglichkeit haben, ihre Regional-zeitung im Paket verfügbar zu lesen.

Also vielleicht auch Horst Pirker.

KooperationZwei Häuser, ein Angebot: Die Styria (links der Konzernsitz in Graz) bündelt ge-meinsam mit dem Standard (rechts)ihre Angebote in einem gemeinsa-men ePaper-Abo.

Vier Blätter, ein AboDie Styria-Titel Kleine Zeitung, Presse sowie WirtschaftsBlatt sowie der Standard launchen ein gemeinsames Abo; dies sei erst der Start, so die Verantwortlichen. Angesprochen werden nicht nur Exil-Steirer.

Relation Die Österreichi-sche Auflagen-kontrolle ÖAK attestiert für das 1. Halbjahr 2015: 2,53% der ver-kauften Abos der Kleinen Zeitung sind ePaper. Im Vergleich: Print-Primus Krone weist 0,53% der verkauften Abos als ePaper aus.

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Erklärtes Ziel ist es, das Angebot sukzessive um weitere Titel zu erweitern.

10 CoVeRSToRY Freitag, 13. November 2015

ePaper – Verkaufszahlen

Medium ePaper

Kleine Zeitung 6.761

Die Presse 4.667

Vorarlberger Nachrichten 3.914

Krone Gesamt 3.857

Der Standard 2.985

WirtschaftsBlatt 2.225

Kurier Gesamt 2.182

OÖ Nachrichten 1.653

Salzburger Nachrichten 1.509

Tiroler Tageszeitung 798Quelle: ÖAK, 1. Hj. 2015.

NutzungDas Flatrate-Abonnement umfasst die ePaper-Ausgaben (pdf-Version der Printmedien) der vier Medien und kann mittels einer App (An droid und iOS für Smart-phone und Tablet) bezogen werden. Das Abonnement umfasst die gleichzeitige Nutzung durch jeweils max. zwei Endgeräte pro Gerätetyp (z.B. 2 x iPhone, 2 x Samsung Tablet). Die ePaper-Ausgaben können bei aufrechter Internetverbindung herun-tergeladen und dann auch offline gelesen werden. Das Flatrate-Abonnement ist nur als 7-Tage-Abonnement für das gesamte ePaper-Bündel erhältlich.

Features Die epaper.at-App bietet laut den Machern folgende Funk-tionen und Vorteile: • Einmal heruntergeladene

ePaper-Ausgaben können auch offline genutzt werden

• Ältere ePaper-Ausgaben sind im Archiv abrufbar

• Die Suchfunktion ermög-licht die Suche über alle ePaper-Ausgaben aller Verlage hinweg

• Vorlesefunktion der ePaper-Ausgabe

• Eine Lesehilfe ermöglicht die Ausgabe auf Artikelebe-ne inkl. Zoom

• Artikel können auf eine Merkliste gesetzt werden und sind damit für das spätere Lesen markiert.

Abo-Fakten

medianet.at Freitag, 13. November 2015 MEdiEn 11

SCHWERTBERG. Wer sich nach dem Genuss von Apfelringen mit Vanilleeis noch die Frage stellt, wie Vitamine eigentlich im Apfel bleiben, findet auf Querkochen.at neben der passenden Antwort wei-tere Rezepte.

Das neue Webmagazin stammt von der Tante Fanny Frischteig GmbH und soll laut dieser eine Mischung aus Inspiratons- und Wissensquelle sowie Ideenwerk-statt sein. Kochen, Essen, Le-bensmittel und Genuss stehen im Mittelpunkt des Magazins; dabei kommen auch regionale und nach-haltige Aspekte nicht zu kurz.

Da man sich für einen etwas an-deren Blickwinkel entschied und so unerwartete Beiträge entstehen, erhielt das Magazin den Namen „Querkochen“: „Wir denken quer, verlinken Themen und eröffnen so neue kulinarische Blickwinkel – immer smart kombiniert und der Zeit voraus“, so Alfred Karl, Ge-schäftsführer von Tante Fanny.

Über den Tellerrand hinwegTante Fannys Teigpalette ist fast unerschöpflich: Pizzateig, Quiche-teig, Filoteig, Yufkateig, Dinkelblät-terteig und viele weitere zählt die GmbH zu ihren Produkten.

„Darüber hinaus gibt es über-geordnete Bereiche, die uns schon immer sehr am Herzen liegen, wie etwa Regionalität und Saisona-lität sowie ein nachhaltiger und bewusster Umgang mit unseren Lebensmitteln. Mithilfe des Web- Magazins können Geschichten er-zählt und veröffentlicht werden, die bisher keinen Platz in unseren bereits bestehenden Kommunika-tionskanälen gefunden haben“, so Sonja Gindl, Marketingleiterin bei Tante Fanny.

Querkochen.at ist in drei Kate-gorien gegliedert: „Kochen mit Köpfchen“, „Zu Gast bei“ und „Teig-verliebte“.

Köpfe, Gäste und VerliebteZu Gast sind bei dem Webmagazin Persönlichkeitn wie Blogger oder auch Landwirte, die sich dem re-gionaltypischen und standortöko-logischen Anbau verschrieben ha-ben.

Wie man einen Frischeteig mit wenigen Zutaten zu einem tollen Gericht umwandeln kann, wie Res-te aus dem Kühlschrank oder der Vorratskammer noch verwertet werden, all das erfahren die User unter „Kochen mit Köpfchen“.

Hier will man den Usern einen gewissen Mehrwert bieten, nicht nur in Verbindung mit der Reste-verwertung, sondern auch im Um-gang mit Ressourcen, so das Unter-nehmen in einer Aussendung.

Rezepte aus und mit den Tante Fanny Frischeteigen finden sich un-

ter „Teigverliebte“ wieder. Hier wer-den keine klassischen Rezepte vor-gestellt, sondern neue Interpretati-onen dieser. Für die Umsetzung der Seite ist die Agentur Digitalwerk verantwortlich. Weitere Informatio-nen finden sich auf www.tantefan-ny.at und www.querkochen.at. (red)

Frisch für TeigverliebteTante Fanny launcht das Web-Magazin Querkochen.at und stellt damit neben Rezepten auch Tipps rund um Nahrungsmittel zur Verfügung.

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Querkochen.at, das neue Web-Magazin von Tante Fanny, zeigt nicht nur Rezepte.

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Tante Fanny GmbH Gegründet wurde die GmbH 1999 in Linz und begann ihre Geschichte mit der Produkt-einführung des „Tante Fanny Fri-scher Blätterteig“.

Seit 2010 befindet sich die Unter-nehmenszentrale in Schwertberg in Oberösterreich. Hauptmärkte sind Österreich, Deutschland, Holland, Ungarn und Slowenien.

Facts

medianet.at12 feature Freitag, 13. November 2015

Geheimwaffe Nudging? Es funktioniert in Pissoirs, in der Politik und natürlich im Marketing: Mit kleinen Stupsern verändern Menschen ihr Verhalten.

••• Von Alexandra Binder

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medianet.at Freitag, 13. November 2015 feature 13

Richard Thaler ist eine große Nummer in der Verhaltens-ökonomie. Er glaubt nicht an den homo oeconomicus – den immer rational entscheiden-den Menschen, dafür aber an Barack Obama. Den berät er.

In Sachen Nudging. Unter einem „Nudge“ versteht der US-Wirtschaftswissenschaftler eine Methode, das Verhalten von Menschen auf vorhersagbare Weise zu beeinflussen – ohne dabei auf Verbote und Gebote zurück-greifen oder ökonomische Anreize verändern zu müssen, versteht sich. Libertärer Paterna-lismus nennt sich das dann im Fachbegriff.

Das klingt nicht nur gut, das funktioniert auch. Der Klassiker beweist es: die Fliege im Männerpissoir. Weil es die Trefferquo-te erhöht, wenn man Männern ein Ziel gibt, kleben Nuging-kundige Toilettenbesitzer, die das Putzfrauenbudget niedrig halten wollen, eine Fliege auf die Urinale. Wobei die Fliege wahllos durch ein anderes Zielobjekt ersetz-bar ist, wie etwa ein Fußball-Tor oder einen Golfball. Zahlen gibt es dazu auch: 80% weni-ger Urin fanden sich auf dem Boden, als ein Manager des Amsterdamer Flughafens Schi-pol Ende der 1990er den ersten Versuch wag-te. Anderes Beispiel: Unternehmer, die einen Spiegel hinter dem Kantinen-Buffet platzie-ren, dürfen sich über Mitarbeiter freuen, die öfter zum Obst greifen, wie ein Experiment des US-Senders ABC zeigte.

Diese Beispiele wie auch andere finden sich im zugehörigen Bestseller „Nudge: Im-proving Decisions About Health, Wealth, and Happiness“ den Thaler 2008 mit Rechtswis-senschaftler Cass Sunstein geschrieben hat.

Kluge Entscheidungen anstoßen: Das wün-schen sich Politiker in der Regel auch fürs gemeine Wählervolk. Deshalb greift wie er-wähnt auch US-Präsident Obama auf die Ex-pertise von Thaler zurück und besetzte sogar das US-Amt für Information und Regulatory Affairs mit Co-Autor Cass Sunstein. Die Er-folge? Unter Sunsteins Fittichen wurde bei-spielsweise die Lebensmittelpyramide zum Tortendiagramm umgestaltet, ein Meilen-stein in Sachen Verständlichkeit und Hinfüh-ren zu gesünderer Ernährung, oder fueleco-nomy.gov eingeführt, ein Programm, das die Benzinkosten diverser Marken und Modelle auflistet. Abstrakte Messgrößen wie Meilen pro Gallone sind damit passé. Wer sich ein Auto kaufen will, ist heilfroh darüber.

Nachbarschaftshilfe der anderen ArtEin US-Energieversorger sorgte für ein zwei-prozentiges Sinken des Stromverbrauchs von 40.000 Kunden innerhalb eines Jahres, in-dem er ihnen eine monatliche Energie bilanz schickte, in der sie ihren eigenen Stromver-brauch im Vergleich zu den effizientesten Nachbarn aufgelistet fanden – samt Ener-giespartipps und Smileys fürs Stromsparen. „Das hatte einen größeren Effekt als signi-fikante Preissteigerungen“, schwärmt Cass Sunstein. In Zahlen ausgedrückt, ersparte das Nudging schon in Obamas erster Amts-zeit 90 Mrd. USD, setzt er hinzu.

Für Großbritanniens Premier David Came-ron schlüpfte Thaler in die Konsulentenrolle und installierte vor fünf Jahren das „Behavi-oural Insights Team“. Die seither gefahrenen Testläufe sind mehr als erfreulich. Die Til-gungsraten von säumigen Steuerzahlern et-wa verdreifachten sich, als die Mahnschrei-ben ein Foto ihres Autos und die Warnung erhielten, dass es bei weiterer Nicht-Zahlung eingezogen würde. Der trotz Subventionen niedrige Prozentsatz der Gebäudedämmun-gen stieg erst dann sprunghaft, als die beauf-tragten Firmen eine gleichzeitige Räumung der Dachböden anboten. Die Briten hatten davor schlicht keine Lust auf Entrümpelung.

In Dänemark punktet derzeit das Danish Nudging Network, das Pelle Guldbor Hansen ins Leben rief. Und auch er verweist auf Er-folge. Da wäre etwa die dänische Universität, die er mit Schildern neben den Lichtschal-tern bestücken ließ, auf denen vermerkt war, dass 85% der Studierenden das Licht beim

Verlassen des Zimmers abdrehten. Das blieb auch beim Rest hängen und führte zu mehr Energieeffizienz und dazu, dass das Licht zu 20-26% abgedreht wurde. Hansens zweites Lieblingsbeispiel ist eines aus dem urbanen öffentlichen Raum: Jene grünen Fußabdrü-cke, die Richtung Mistkübel führen und für 40% weniger vermüllte Straßen sorgen.

Die letzte aufs Nudging gekommene Poli-tikerin ist übrigens Angela Merkel. In deren Kanzleramt werken gerade drei Fachkräfte am Nudging-Projekt „Wirksamer regieren“. Wie viele Nationen insgesamt bereits nud-gen? Das hat der britische Geograf Mark Whitehead herausgefunden: 136 von 196.

Stupsen ohne moralischen Anspruch?Dass was in der Politik funktioniert, auch an Marketing- und Kommunikationsstrategen nicht vorübergeht, liegt auf der Hand. Und so findet Nudging sich längst auch da – al-lerdings nicht ganz zur Freude von Richard Thaler. Denn selten berücksichtigt man in diesen Branchen seine Grundsätze, die da lauten: 1. Nudges müssen transparent und nicht irreführend sein. 2. Es sollte so ein-fach wie möglich sein, sich auch gegen einen Nudge zu entscheiden, wenn immer möglich nur mit einem Mausklick. 3. Es sollte gute Gründe geben, anzunehmen, dass das Verhal-ten, das durch einen Nudge ermutigt wird, dem Wohlergehen der Gesellschaft dient.

Marketing und Industrie stupsen zwar auch nicht erst seit gestern – dafür aber selten mit moralischem Anspruch. Klassi-sches Beispiel hier: Der Konzern Apple, der mit Voreinstellungen seiner iPhones dafür sorgt, dass seine Kunden vor allem haus-eigene Software nutzen, obwohl auch ande-re kompatibel wäre. Geändert werden diese Voreinstellungen von Kunden so gut wie nie. Noch immer erzählt man sich in der Compa-ny dazu gern ein Bonmot von Gründervater Steve Jobs: „Es ist nicht die Aufgabe des Kon-sumenten, zu wissen, was er will.“

Zwischenzeitlich befindet man sich aller-dings schon auf einem höheren Nudging-Level. „Im Dezember 2014 aktivierte Apple iBeacon, einen Bluetooth-Sender, der in der Lage ist, sehr genaue Informationen über den aktuellen Standort eines Menschen zu liefern, sogar darüber, in welchem Gang des Apple-Stores er sich gerade befindet“, so Kelly Kirkham, Nudge-Marketing-Expertin und Bloggerin. „Diese Technologie erlaubt Apple einen Kunden z.B. in Richtung eines Angebots zu schubsen – sein Einverständ-nis vorausgesetzt.“ Einmal im Massenmarkt eingeführt, biete der sensible Tracker unbe-zahlbare Daten, die es möglich machten, die Käufe und Interessen eines Einzelnen genau zu überwachen. „Personalisiertes Marketing erzeugt eine komfortable Atmosphäre mit schalem Beigeschmack“, sagt Kirkham. „Un-ternehmen nudgen Kunden, während diese eine Information bekommen, die sie brau-chen.“

Aus Verbrauchersicht sei eine so engma-schiche Überwachung eigenartig. Und das wird sie wohl auch bleiben, wenn etwa die Supermarktkette Marsh in den USA ihre Kun-den mit Apple Watch künftig direkt am Dis-play über Sonderangebote informiert und sie dort hinführt, wenn sie den Markt betreten. Möglich macht auch das übrigens die Blue-tooth-Technik iBeacon. Naturgemäß arbeitet nicht nur Apple mit Nudges, sondern auch Facebook – Stichwort die Werbeplattform At-las – und viele andere Unternehmen.

Nicht im Sinne des ErfindersNudge-Erfinder Thaler wird die Nudge-Nutzung langsam zu viel. Erst vor wenigen Tagen platzte ihm in seiner Kolumne in der New-York Times, „The Power of Nudges for good and bad“, öffentlich der Kragen. Ärgernis Nr. 1: Als er auf einen Hyperlink zur ersten prominenten Bewertung seines neu-en Buchs klickte, stieß er auf eine Pay Wall und das Angebot eines einmonatigen Probe-abonnements für 1 £, kündbar nach 14 Tagen mit einem gebührenpflichtigen Anruf nach

London, um nicht auf einem höherpreisigen Abonnement sitzen zu bleiben. „Als zerstreu-ter amerikanischer Professor hätte mich das Lesen diese einen Artikels am Ende vermut-lich 100 Pfund gekostet“, so Thaler. Abgese-hen davon habe das Angebot gegen jeden sei-ner Nudging-Grundsätze verstoßen: „Es war irreführend, nicht transparent, der Ausstieg war umständlich, und das gesamte Paket offenbar nicht im besten Interesse eines po-tenziellen Lesers, sondern ausschließlich des Verlags.“ Bei der Publikation handelte sich übrigens um die renommierte Times.

Und weil Rundumschläge etwas Befreien-des haben, musste gleich auch noch die Uni-ted Airlines dran glauben, bei der Thaler ein Ticket von Chicago nach New York buchen wollte. Um online bezahlen zu können, ver-langte die Airline von ihm, zu entscheiden, ob er eine Reiseversichtung dazukaufen woll-te. „Einen Kunden vor diese Art der Wahl zu stellen, wäre nur gerechtfertigt, wenn er ei-nen groben Fehler begehen könnte, etwa die Möglichkeit eines Anhakens zu übersehen und deshalb aus einer vom Arbeitgeber finan-zierten Krankenversicherung rauszufliegen“, so Thaler. Damit aber noch nicht genug. Die Airline empfahl auch noch hervorgehoben, „Ja“ anzukreuzen. „Eine Entscheidung ein-zufordern und gleichzeitig eine Empfehlung zu geben, das qualifiziert sich als starker Nudge“, sagt Thaler, der für einen 300 USD-Flug über 20 USD Versicherung bezahlt hätte. In Anspruch hätte er sie übrigens nur unter Einbringung eines ärztlichen Attests neh-men können, das belegt, dass er zum Fliegen zu krank ist – einreichbar innerhalb von 72

Stunden nach der Stornierung des Fluges. Thaler suchte darauf aus Spaß an der Freud nach einem voll rückerstattbaren Ticket. Das hätte ihn 856 USD gekostet, aber trotzdem nicht vor dem Versicherungs-Angebot be-wahrt – in diesem Fall ein 50 USD-Schnäpp-chen, zu verbuchen als ein Geschenk an die Versicherung ohne Gegenwert. Zwar sei der Ausstieg einfach gewesen, dennoch blie-ben auch bei diesem Nudge zwei Kriterien unerfüllt: Weder war er transparent noch im Sinne der Kunden. Ungewöhnlich seien diese Beispiele nicht, sagt Thaler. Viele Un-ternehmen betrieben Nudging nur für ihren

eigenen Profit und nicht im Interesse des Kunden. Ökonomie-Nobelpreisträger Robert Shiller bezeichnete genau dieses Verhalten in einer seiner letzten Kolumnen in der New York Times übrigens als Phising.

Der Hintergrund Es handelt sich beim Begriff Libertärer Paternalismus um eine Kombination aus den Begriffen Paternalismus und Liberalismus, die vom Verhal-tensökonom Richard H. Thaler und dem Juristen Cass R. Sunstain bereits 2003 in ihrem Artikel „Libertarian Paternalism (The American Economic Re-view)“ vorgeschlagen wurde.

Definition Ausgehend von der empi-rischen Erkenntnis, dass menschliche Entscheidungen nur begrenzt rational sind und unweigerlich durch ihren Kon-text (Entscheidungsarchitektur) beeinflusst werden, sollten die Stellen, die den Kontext beeinflussen können, dies mit Nudges so tun, dass das Gemeinwohl vergrößert wird.

Kritik Psychologen zweifeln die An-nahme Thalers und Sunsteins an, wonach der Mensch sich „irrational“ verhalte. Die verhal-tenswissenschaftlichen Expe-rimente könnten und müssten anders interpretiert werden; Rechtswissenschaftler sagen, dass mit Nudges in ungerecht-fertigter Weise in Grundrechte eingegriffen werde.

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Entscheidungen, die Menschen für sich selber treffen, lassen sich durch-aus zutreffend als Fehlentscheidun-gen bezeichnen.

richard thaler Verhaltenökonom

Lesestoff zum thema

Robert J. Shiller, George A. Akerlof: Phishing for Phools: The Economics of Manipulation and Deception (Princeton Univ. Press 11/2015 )

Richard H. Thaler, Cass R. Sunstain: Nudge – Improving Decisions About Health, Wealth and Happiness (Penguin 2009)

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WIEN. Diesen Montag fand in der Siemens City Wien die Preisverlei-hung des diesjährigen „Österreichi-schen Klimaschutzpreises“ statt. Verliehen wurde die Klimaschutz-preis-Statuette „Bella Terra“ von Umweltminister Andrä Rupprech-ter und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz.Der Preis wur-de in vier verschiedenen Kategori-en vergeben, und zusätzlich heuer erstmals der „Sonderpreis Unter-nehmen Energiewende“.

Aus insgesamt 172 eingereichten Projekten wählte ein Fachjury 16 Projekte aus, welche im Zuge des ORF-Servicemagazin „heute kon-kret“ präsentiert wurden. Um den Sieger in der jeweiligen Kategorie zu ermitteln, wurden die Öster-reicher aufgefordert, via Telefon, Website oder Facebook für ihren Favoriten zu voten. Zusammen mit der Bewertung der Fachjury konn-ten die Siegerprojekte in den vier verschiedenen Kategorien ermittelt werden.

Die Siegerprojekt 2015In der Kategorie „Gemeinden & Regionen“ setzte sich das Projekt „Seeham auf dem Weg zum zertifi-zierten Biodorf“ durch. Der „ener-gie-führerschein“ von „die Um-weltberatung“ konnte in der Sparte

„täglich Leben“ gewinnen. Mandl‘s Ziegenkäse holte sich in der Ka-tegorie „Landwirtschaft“ und die Ringana GmbH mit dem Motto „so Green“ in der Kategorie „Betriebe“ den Preis.

Der Sonderpreis „Unternehmen Engergiewende“ ging an die WEB Windenergie AG aus NÖ.

Auch der Klimaschutzpreis Junior wurde wieder vergeben und ging im Juni diesen Jahres an ein Projekt der Neuen Mittelschule in Eberstalzell, Oberösterreich.

Die Verleihung, die nach den Kriterien für Green Meetings aus-gerichtet wird, fand heuer zum achten Mal statt und konnte bisher 2.527 eingereichte Klimaprojekte verzeichnen.

„Nachhaltiger Klimaschutz ist eine große Herausforderung. In Österreich sind wir bereits auf dem richtigen Weg. Aber auch auf internationaler Ebene brauchen wir eine gemeinsame Strategie mit abitionierten Zielen“, so Minister Rupprechter, der die Rolle der in-novativen Unternehmer hervorhob: „Die Österreicher beweisen, dass man auch mit einfachen Maßnah-men einen großen Beitrag zum Kli-maschutz leisten kann.“

„Der Österreichische Klima-schutzpreis ist ein wichtiges Ins-trument für den Klimaschutz, den der ORF schon seit Jahren als eine große gesellschaftspolitische Her-ausforderung in seiner Unterneh-menspolitik verankert“, betonte Alexander Wrabetz.

Unterstützt wird der Preis auch heuer wieder von Hofer KG, Sie-mens Österreich, der Österreichi-schen Hagelversicherung, und dem Lifestyle-Magazin Woman. (red)

Weitere Informationen zum Award unter: www.klimaschutzpreis.at

14 Marketing & Medien Freitag, 13. November 2015

Sieger für das klima172 eingereichte Projekte, 16 Nominierte, 4 Siegerprojekte, 1 Sonderpreis – Verleihung des Klimaschutzpreises 2015 durch Ministerium und ORF.

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Havas für Leu Energie-StartWIEN. Havas Worldwide Wien begleitet den österreichischen Marktstart des bayrischen Erdgasanbieters Leu Energie & Service. Die integrierte Kampa-gne demonstriert mit simplen Kurzgeschichten, wie einfach es ist, seinen Erdgasanbieter zu wechseln.

„Mit ihrer simplen und hu-morvollen Herangehensweise hat Havas Worldwide Wien unsere Philosophie exakt ver-standen und sehr aufmerksam-keitsstark umgesetzt“, zeigt sich Sebastian Leu, der Chef des Familienunternehmens, begeistert.

küchenträuMe

„Kurier“ launcht neues MagazinWIEN. „Vernetzt, stylish oder ganz traditionell“, kaum ein anderer Wohnbereich habe sich in den vergangenen Jahr-zehnten so rasant entwickelt wie die Küche. Deswegen launcht der Kurier Zeitungs-verlag auf 108 Seiten ein neues Magazin und beleuchtet in die-sem namens „Küchenträume“ alle Entwicklungen auf diesem Gebiet.

Das Magazin bringt den Le-sern alles zum Thema Planung und Zukunft der Küche näher

Alexander Wrabetz (ORF), Andrä Rupprech-ter (BMLFUW), die Preisträger Mi-chael Mandl und Antonia Krenn, Christa Kummer (Botschafterin des Awards) Kurt Weinberger (Österreichische Hagelversiche-rung) (v.l.n.r).

Customer Care Award 2015APROS hat die Beratungsleistung unter die Lupe genommen; jetzt liegen die Ergebnisse desService-Checks vor. Kundenbeziehungs-Champ über alle Branchen hinweg ist die ING-DiBa.

WIEN/ÖSTERREICH. Ein zuver-lässiges Kundenservice gilt als wesentlicher Dreh- und Angel-punkt im Business – weit über das Beziehungsmanagement hinaus. Wie es hierzulande um die kompe-tente Beratungsleistung in einem hochkompetitiven Marktumfeld einzelner Branchen bestellt ist, hat das Dienstleistungsunternehmen APROS, selbst Betreiber eines Callcenters, in einem umfassen-den Mystery-Testverfahren (siehe dazu auch die Infoleiste rechts!) erhoben – jetzt stehen die Bran-chengewinner fest.

Das Prozedere und damit auch die Bilanz entsprechen internatio-nalen Qualitätsstandards. Zentra-le Kontrollkriterien waren, jeweils angepasst an die verschiedensten

Kommunikationskanäle, etwa die Wartezeit bzw. Beantwortungs-dauer, die Freundlichkeit oder die Lösungsorientierung. Die fi nalen Platzierungen – branchenabhän-gig und -unabhängig sowie über die Interaktionsmodi – liefern spannende Resultate.

Dabei liegen die Gesamtergeb-nisse denkbar knapp beieinander, wie APROS-GF Robert Ellmer mit-teilt. Die Bestnote über alle Bran-chen hinweg konnte schlussend-lich die ING-DiBa erreichen.

Anspruch und WirklichkeitWas beim Blick auf die Zahlen generell auffällt: Gute Resultate können nur dann erreicht werden, wenn alle Kommunikationska-näle korrekt bespielt werden, so

Ellmer. Der größte Hemmschuh sei nach wie vor Social Media – hier hätten nur wenige Unter-nehmen punkten können. Auch am Telefonie-Sektor bestünde hin-ter den Siegerrängen noch Opti-mierungspotenzial. Ein sehr hohes Niveau attestiert der Experte hin-gegen den eMail-Kommunikations-Champs. Weil die Kundenerwar-tung hinsichtlich der Reaktionszei-ten und der inhaltlicher Richtigkeit weiter steige, sei hier entspre-chend streng bewertet worden.

Ellmer: „Wir sind wirklich be-geistert von den Resultaten unse-rer Mystery-Erhebungen. Österrei-chische Unternehmen wissen um die Wichtigkeit zufriedener Kun-den. Die branchenübergreifenden Ergebnisse zeigen, dass dieses

Thema immer mehr in den Fokus gestellt wird. Wir von APROS freu-en uns, diese Erfolge sichtbar ma-chen zu können.“

Die 14 Branchensieger 2015Auto (General Motors Austria GmbH), Bank (ING-DiBa Direktbank Austria), Bekleidung (H&M Hennes & Mau-ritz GesmbH), Einrichtung (XXXLutz KG), Kosmetik (Parfümerie Douglas GmbH), Kreditbank (DC Bank AG), Lebensmittel (SPAR Österreichische Warenhandels-AG), Metall (GUAR-DI Rudolf Czapek Metallbau GmbH), Personal (Powerserv GmbH), Reise (HolidayCheck AG), Sport (ALIVE 656 GmbH), Telekommunikation (UPC Austria Services GmbH), Versand (Otto GmbH), Versicherung (UNIQA Österreich Versicherungen AG).

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APROS AWARD 2015APROS hat den Customer Care Award erneut ins Leben geru-fen. Ziel war es, den Kunden-service von Unternehmen zu testen, zu bewerten und schließ-lich zu vergleichen. In vordefi -nierten Szenarien, angepasst an 14 Branchen – maßgeschnei-dert auf klassische, alltägliche Anfragen von Neu- und/oder Be-standskunden sowie Beschwer-defälle – wurden gängige Kom-munikationskanäle (Telefon/eMail/Facebook) getestet und bewertet, um Stärken und Schwächen im Servicebereich transparent und eindeutig zu identifi zieren. Details zu Ergeb-nissen und Gewinnern fi nden Sie unter: www.apros.at

Award-Winner1. Gesamtsieger: K. Zem-lics (Head of Customer Service ING-DiBa), Mag. R. Ellmer (GF APROS); 2. Mag. A. Wührleitner (dm drogerie markt – 2. Platz Branche Kosmetik);3. V. Marinov (MAS) (Spar Österr. Warenhandels-AG – 1. Platz Branche LEH); 4. H. Stagl (Leitung Mar-keting GUARDI Rudolf Czapek Metallbau GmbH), D. Koss (Leitung Service & Sales Support – 1. Platz Metall u. 1. Platz Social Media Kommunikation).

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WER IN EINEM GRÖSSEREN GEWÄSSER FISCHT, WIRD AUCH MEHR FANGEN.

1 IST SICHER:

Die aktuelle MA zeigt: die Kronen Zeitung ist die unangefochtene Nummer 1.* Wie immer. Wer mehr Leser erreicht, kann mit seiner Anzeige einfach mehr bewegen.

*Quelle: MA 14/15, Basis: Tageszeitungen national, SB +/- 0,7%

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Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli

PERPETUUM POLITICUM. Man muss nur lang genug leben, dann sieht man Dinge wieder kom-men. Garantiert.

Ein gutes Beispiel aus der Politik ist etwa die Verwaltungsreform. Seit Jahrzehnten verspro-chen, aber nie durchgeführt, hat die Untätigkeit der jeweils politisch Machthabenden aber auch was Gutes.

Jede neu gewählte Regierung kann ihren Re-formwillen bekunden und versprechen, sich zu bemühen, über eine Verwaltungsreform unter Umständen nachdenken zu wollen.

Sie merken: Mit Absichtserklärungen, Nebel-granaten gleich, lässt sich in der Politik viel Zeit gewinnen.

So ein politischer Evergreen ist, wenn wir jetzt auf die eigene Branche zu sprechen kommen wollen, die ungeliebte Werbeabgabe.

Gebetsmühlenartig verlangen heimische Medienvertreter mehr als berechtigt deren Ab-schaffung. Und der damalige Finanzminister Karl Heinz Grasser hat sich sogar politisch weit über die Absichtserklärung hinaus gewagt und sogar deren Abschaffung zugesichert.

Allein: Passiert ist seitdem nichts und anders als in anderen Bereichen scheint die Zermür-bungstaktik der Politik gefruchtet zu haben, denn man hat schon länger aus der Branche ei-ne Forderung nach Abschaffung der ungeliebten und wettbewerbesverzerrenden Steuer gehört.

BlitzartigWobei: In Wien war diese – ich glaube für ein paar Tage – sogar abgeschafft, und die Sensa-tion hat sich folgendermaßen zugetragen: Die damals im Wiener Landtag vertretenen Libera-len haben die Gunst der Stunde eines schütter besetzten Plenums und des sich daraus erge-benden niedrigen Quorums für einen Blitzan-trag und eine Blitzabstimmung genutzt, um die Abgabe, die dann kurz darauf wieder eingeführt wurde, abzuschaffen.

Themenwechsel: In dieser Ausgabe finden Sie neben der Branchenberichterstattung auch eine Strecke zum Thema Sponsoring.

Auf einer Doppelseite davon hatte ich das Ver-gnügen, mit Helga Rabl-Stadler, ihres Zeichens seit über 21 Jahren höchst erfolgreiche Präsi-dentin der Salzburger Festspiele, ein Interview zu führen.

Gut vorbereitetDass es ein Vergnügen würde, daran zweifelte ich zu Beginn des Interviews in den alterwür-digen Hallen der Österreichischen National-bibliothek aber kurz, denn die sicherlich mehr als beschäftigte Festspielpräsidentin Rabl-Stad-ler empfing mich mit einem Stapel an Ausdru-cken etlicher Artikel und Kommentare, die ich irgendwann geschrieben hatte.

Mein erster Gedanke, als ich das Konvolut so vor mir am Tisch liegen sah: Irgendwo muss ich etwas geschrieben haben, worüber ich mit mei-ner Interviewpartnern wohl jetzt diskutieren werde müssen; und mein zweiter und richtiger Gedanke war: Sie hat sich, so wie ich ja auch, über ihr Vis-à-vis vorinformiert.

Ich muss sagen, das hat mich wirklich nach-haltig beeindruckt und ist mir in dieser Art vor-her in meiner journalistischen Laufbahn noch nie passiert. Ob es geholfen hat, müssen Sie als Leser des Interviews beurteilen.

Bloß nix NeuesJürgen Hofer

„Hamma net, kenn ma net, brauch ma net“ – die passends-te Beschreibung einer der wohl urtypischsten österreichischen Weltanschauungen schlug diese Woche wieder gnadenlos zu.Fall 1: Der Falter öffnet sein Onlinearchiv und ermöglicht den Kauf einzelner Artikel; Kosten: zwischen 29 und 99 Cent pro Artikel, abhängig von Länge und Aktualität. Fall 2: Styria und Standard kooperieren und ermöglichen ein gemeinsames ePaper-Abo für eben den Standard, dazu Pres-se, WirtschaftsBlatt und Kleine Zeitung. Das Negativ-Echo – vor allem am Reibebaum Twitter – reichte daraufhin sinngemäß von „Wer soll das den nutzen?“ über „Viel zu teuer!“ bis hin zu „Ohnehin zum Scheitern verurteilt“. Das, ohne den Ideen auch nur eine Sekunde eine Chance gegeben zu haben – wurde bereits als gestorben abgetan. Dabei sei es im Sinne einer vitalen Medienlandschaft allen genannten Medien zu wünschen, dass die jeweiligen Versuche glücken. Und wenn nicht, ist jedes Scheitern immer noch die Chance für wertvolle Learnings – ganz nach dem berühmten Zitat von Samuel Beckett: „Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better.“

Vorbereitung ist die halbe Miete Manche Themen kommen immer wieder – das Praktische daran: Erledigt man Dinge nicht, hat man immer was für die To-do-Liste.

16 KoMMentare Freitag, 13. November 2015

Zitat des tages Peter Kropsch APA-Geschäftsführer

Es ist kein Ge-heimnis, und ich kenne kein Budget, wo man nicht in der Redakti-on massiv hat sparen müs-sen.

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BucH & Kalender

Pisten-Flitzer PRÄSENTIERT. Mittwochabend, Bettel-Alm im ersten Wiener Gemeindebezirk: Zum Anlass der Präsentation des Jungskilehrerinnen-Kalenders präsentierte auch die „medianet“ Verlag AG den thematisch perfekt dazu passenden Ski Guide Austria 2016. In seiner bereits siebten Ausgabe bündelt der Ski Guide Austria 2016 den Wintersport in Österreich in einem Kom-plettüberblick mit erstmals über 450 Seiten. Im unverzichtbaren „Weißbuch“ für Wintersportler und -urlauber sind 300 Skiorte zu finden. Die 60 wichtigsten werden inklusive Pistenpanora-men auf jeweils zwei bis vier Seiten dargestellt. Alljährlich finden die Autoren Günter Fritz und Fred Fettner, selbst begeisterte Skiläufer, bei ihren winterlichen Streifzügen durch die Regi-onen spannende Neuerungen, die im Ski Guide Austria ihren Niederschlag finden. Für außerge-wöhnliche kreative und innovative Leistungen vergibt der Ski Guide Austria jedes Jahr Awards, die auch in einer „Hall of Fame“ im Buch ver-ewigt sind. Die drei Auszeichnungen gingen dieses Mal an die Gletscherbahnen Kaprun AG, das Skigebiet Unterberg und das Hightech- Unternehmen Skiline.Heiß her ging es danach bei der Präsentation des Jungskilehrerinnen-Kalenders, wo Fotogra-fin Irene Schauer echte Skilehrerinnen erotisch in Szene setzte. Außerdem gesehen unter anderen in der Bettel-Alm: Dersim Cakmak und Samir Novotny (bei-de Warda), Klaus Panzenböck (Skigebiet Unter-berg), Michael Rettenegger (Austrian Airlines), Dietmar Waldek (TES-Solutions), Gabriele Pammer (GuysandDolls), Philipp Nahlik (Hypo Niederösterreich).

am Bild 1. Die Sieger des Ski Guide-Award Award: Werner Ha-scher (Projektleiter Ski Guide), Gilberto Loacker (Award-sieger Skiline), Erich Panzenböck (Awardsieger Skigebiet Unterberg), Germanos Athanasiadis (Herausgeber Ski Guide), Carina Schwarz (Moderatorin);2. Andrea Korzil (Siemens AG Österreich), Handan Hueber (UM Panmedia); 3. Die Models des diesjährigen Jungskilehrerinnen-Kalen-ders präsentieren ihre Fotos. ©

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Man muss auf dem Grund gewesen sein

AUFOPFERND. VinziRast – ein Projekt für obdach- und hei-matlose Menschen – wurde von Cecily Corti geschaffen. Entlang ihrer eigenen Lebens-geschichte, die oft von Verlust und Scheitern, von Mut und Neubeginn geprägt war, geht sie dem Menschsein auf den Grund und macht so deutlich, was sie zu ihrem Projekt be-wogen hat. Gemeinsam mit Jacqueline Kornmüller ist ein Buch entstanden, in dem Ce-cily Corti nicht nur von ihrem ungewöhnlichen Lebensweg erzählt, sondern auch zeigt: Es geht um die Entscheidung, nicht untätig sein zu wollen, Empathie zu leben, und für ei-ne erneuerte Gesellschaft einen eigenen Beitrag zu leisten. Brandstätter, 160 Seiten; ISBN: 978-3850339087

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marketing & media

Website Agentur Web-team realisiert Alpen-Strom-Wechsel 19

Karriere Marika Püspök verstärkt die Büroleitung von Kathrin Zechner 22

China ORF erzählt zwei Preise beim Sichuan TV-Festival in Chengdu 22

Primetime Puls 4 schickt neue Comedy-Pilotfolgen on air 22

Zeitungsland Österreich ist digitaler Nachzügler. Print punktet 24

Freitag, 13. November 2015 Cover 17

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Die Nachricht als Konstante Der neue und der alte Geschäftsführer der APA im Gespräch über den modern zu interpretierenden Auftrag der Nachrichtenagentur. 18

Wolfgang Pichler

ÖZv Wolfgang Pichler wurde als

Präsident des Österreichischen Zeitschriften- und Fachmedi-enverbandes wiedergewählt.

Pichler ist Jurist und seit fast 30 Jahren im Verlagsgeschäft tätig.

Seit 1993 ist er Verlagsleiter bei Manz und seit 2012 ÖZV-

Präsident.

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out of Home Epamedia verantwortet die neuen Wartehallen der Innsbrucker Verkehrsbetriebe. 22

KoNgress

Sport und Marke 2016WIEN. Am 4. und 5. April 2016 findet die Sport & Marke, Österreichs größter Sport-business Kongress, in Wien statt. Bereits zum dritten Mal liefern Unternehmen, Vereine und Verbände Einblicke in aktuelle Fragestellungen, wel-che die Branche bewegen. Bis zum 31. Jänner 2016 ist ein Frühbucher rabatt verfügbar. Weitere Informationen zum Kongress und zur Anmeldung unter: www.sport-marke.at

medianet.at

Leuchtturm für true and unbiased news zu agieren. Wir dürfen nicht in Schockstarre verfallen, sondern müssen vorhandene Möglichkei-ten nutzen und aktiv formen. Der Markt und die Konsumenten brau-chen unabhängige Nachrichten-agenturen mehr denn je.

medianet: Das heißt die Nachricht an sich ist die Konstante in diesem Prozess, bei den Produkten rund-herum kann die APA innovativ probieren?Pig: In gewisser Weise schon, weil die Mediennutzung so ausgerich-tet ist, dass der reine Inhalt nicht mehr reicht, um konsumiert zu werden. Es braucht viel in Sachen kanalgerechter Ausspielung – und hier liegen die trial and error-Mög-lichkeiten. Kropsch: Ganz simpel festgemacht: Innovation liegt auch im Ge-schäftsmodell. Wenn wir an Video denken, werden wir im nächsten Jahr Videoinhalte, die bisher extra verkauft wurden, in den Basis-dienst integrieren. Der Markt ver-langt danach, und für uns ist das die größte Formaterweiterung seit der Einführung des Bilderdiensts in den 80er-Jahren. Pig: Genau das nenne ich die mo-derne Interpretation, weil wir mit dieser Rolle einen Beitrag leisten, dass das redaktionelle Video zum Durchbruch findet.

medianet: Das heißt im Umkehr-schluss, es wird auch mehr Budget für Bewegtbild geben?Kropsch: Es soll – in Absprache mit den Eigentümern – wie bspw. damals bei der Entwicklung der Zeitungs-Apps eine Anschub-Fi-

••• Von Jürgen Hofer

WIEN. Der bisherige Co-Geschäfts-führer Clemens Pig wird ab Juli 2016 neuer APA-Chef und folgt da-mit auf Peter Kropsch, der zur dpa wechselt und dort im Jänner 2017 den Vorsitz der Geschäftsführung übernimmt – die Verantwortlichen im medianet-Interview.

medianet: Nachdem die Nachfolge geklärt ist: Was werden Sie, Herr Kropsch, bis Juli 2016 noch erledi-gen oder neu aufgreifen, und wie wird das Zusammenspiel mit Ih-rem Nachfolger funktionieren?Peter Kropsch, APA-GF: Ich bin ja insofern ein bisschen traurig, weil die Zusammenarbeit mit Clemens eine wirklich exzellente war. Bis vor fünf Minuten war der ganze Tisch hier voll mit Budgetunter-lagen. Das ist eben jene Phase im Jahr, wo Strategie und Planung in Zahlen gegossen werden, und da-mit auch eine extrem gute Gelegen-heit, wesentliche Weichenstellun-gen für die Übergabe vorzunehmen. Ich werde meine Rolle als CEO bis zum Schluss operativ wahrnehmen, aber zunehmend Clemens in gro-ßen Projekten noch stärker invol-vieren, als das bisher der Fall war.

medianet: Was bedeutet es für Sie, Herr Pig?Clemens Pig, Co-GF: Mit meiner Übernahme am 1. Juli 2016 sind es ziemlich genau auf den Tag 15 Jahre, seit dem ich mit Peter zu-sammenarbeite. Das ist schon et-was Besonderes und Spezielles. Wir werden einen Modus finden, anste-hende Punkte gemeinsam zu bear-beiten, und ich bin überzeugt, dass das sehr smooth über die Bühne gehen wird. Der Wechsel passiert nicht abrupt, sondern fließend und mit ausreichend Zeit.

medianet: Wie lautet der Arbeits-auftrag der Eigentümervertretung an Sie? Oder handelt es sich ohne-hin um die Fortsetzung dessen, was in den letzten Jahren passierte?Pig: Der Beginn meiner Amtszeit fällt genau in die Hälfte der für 2015 bis 2017 definierten Strate-gieperiode der APA – und damit ist da auch kein radikaler Bruch verankert. Es geht darum, die Ar-beitspakete, die sich aus dieser sehr umfangreichen ausformulier-ten Strategie ableiten, schlichtweg weiterzuführen. Für das stehe ich ja auch. Gleichzeitig ist die Realität die, dass gewisse Dinge immer wie-der neu interpretiert werden müs-sen. Innerhalb des Strategierah-mens sind Eckpfeiler klar definiert, und auf diesem Terrain bewegen wir uns. Aber die Interpretation und Ausprägung kann natürlich variieren.

medianet: Wie ist Ihre Definition einer modernen Nachrichtenagen-tur?Pig: Die APA hat einen klaren Grundauftrag zu erfüllen. Früher war es der reine Textbereich, dann kam das statische Bild und künftig das Video: Unterm Strich gehts dar-um, Auftrag und Werteauftrag zeit-gemäß zu interpretieren. Bei einer Vielzahl an Web- und Social Me-dia-Inhalten sehe ich hier enorme Relevanz, und auch die Rolle, als

nanzierung geben, wo die APA in Vorleistung geht. Aber nicht in der Form, dass wir Geld von Eigen-tümern verlangen, sondern dass wir einfach im nächsten Jahr we-niger Ergebnis machen werden.

medianet: Es ist kein Geheimnis, dass Redaktionen finanziell un-ter Druck stehen, es gab ja auch in der Vergangenheit Kürzungen. Wie sehr kämpft man um Budgets?Kropsch: Die Kernkompetenz der APA ist es, die zentrale Nachrich-ten-Rohstoffmaschine im Land zu sein. Es ist kein Geheimnis, und ich kenne kein Budget, wo man nicht in der Redaktion massiv hat spa-ren müssen. Wir erleben derzeit den Effekt, dass Umsatzpotenzia-le aus dem reinen Nachrichtenge-schäft nicht steigen. Da ist es un-sere Aufgabe, sich immer wieder zu fragen, was Eigentümer brauchen – sprich was der österr. Medien-markt braucht – und dahingehend Lösungen zu entwickeln, die auch die Redaktion mitträgt.

medianet: Stichwort Medien-markt: Da gibt es große Player wie die Kronen Zeitung, die den Basis-dienst nicht nutzen. Wann holen Sie die ins Boot? Pig: Es ist ein Auftrag, den wir uns als Management schon vor eini-gen Jahren selbst auferlegt haben. Egal, welche Nachrichtenagentur, man will die publizistische Vielfalt des Landes als Teil der Genossen-schaft haben, gar keine Frage. Die-se Politik werden wir fortsetzen und versuchen, die Krone an Bord zu holen. Da haben wir aber wie in jeder Partnerschaft eingeschränk-ten Einfluss.

medianet: Und wie ist das Ver-hältnis zu Frau Dichand, wo es ja einen heftigen Disput über Tarife gab?Pig: Gut (denkt kurz nach). Wobei ich persönlich sehe sie ja nicht so oft. Aber zu Heute insgesamt haben wir ein gutes Verhältnis. Kropsch: Wir haben in letzten Mo-naten zeitweise keine einfachen Zeiten erlebt. Es ist aber das Merk-mal von Unternehmen, die länger am Markt sein wollen, dass man einen konsensualen Weg findet; wir sind da guter Dinge.

medianet: Wird es neue Betäti-gungsfelder geben, oder bewegt man sich sehr bewusst in diesem bekannten APA-Spektrum?Pig: Was zukünftig sein wird, kann man nicht sagen, aber wir haben in bestehenden Feldern wahn-sinnig viel Fantasien, Dinge wei-terzuentwickeln. Wir agieren da sehr bewusst noch im Bereich un-serer Hausaufgaben, wo wir auch einiges in der Pipeline abarbeiten wollen.

medianet: Die Entwicklung der APA geht einher mit der des Me-dienmarkts an sich. Was sehen Sie als zentrale Herausforderungen für die nächsten Jahre?Pig: Die Medienbranche muss ers-tens erkennen, dass es sich nicht um eine Medienkrise per se han-delt, sondern um ein Medienfi-nanzierungs-Thema. Eine weitere Frage ist das Unbundling, also das Loslösen der Inhalte von ihren klassischen Medienoberflächen. Oftmals finden sich Inhalte ja völ-lig losgelöst vom eigentlichen Ur-sprung, und damit sind wir zwei-

„Auftrag zeitgemäß interpretieren“Der Scheidende und sein Nachfolger: Peter Kropsch und Clemens Pig, Austria Presse Agentur-Chefs, über mehr Videoinhalte, Selbstverständnis, finanziellen Druck und ihr Verhältnis zu den Dichands.

Duo Noch im Chef-sessel, der Nach folger steht aber parat: Peter Kropsch wechselt im September 2016 zur dpa und führt diese ab 2017, Clemens Pig übernimmt die APA im Juli 2016.

Kennzahlen Laut Eigenanga-ben erwirtschafte-te die APA-Gruppe im Jahr 2014 mit 569 Mitarbeitern einen Umsatz von 71,04 Mio. € (2013: 71,5), das Jahresergebnis EGT belief sich auf rund 2,87 Mio. € (plus 0,7 Mio. zu 2013).

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18 coverstory Freitag, 13. November 2015

sparpläne Diese Woche machten Spar-zwänge von bis zu 700.000 € und vier Kündigungen die mediale Runde – der APA-Betriebs-rat protestierte schriftlich. Zwei Mitarbeiterver-träge würden auslaufen, bei den anderen bemühe man sich um einvernehmliche Lösungen, so Kropsch. Auch bei den Korrespon-dentenhonoraren müsse man spa-ren. Das Interview mit Kropsch und Pig wurde bereits in der Vorwoche geführt.

medianet.at

eigentümer45,6% ORF10,7% Styria10,2% Kurier10,2% Österreich3,9% OÖN3,8% Die Presse3,4% Der Stan-dard3,3% TT2,8% SN2,1% Russmedia1,3% Wirtschafts-Blatt0,8% Wiener Zeitung.0,8% Neues Volksblatt0,7% Neue Vor-arlberger Tages-zeitung

Beteiligungen 100% APA-BeteiligungsMa-nagement und Nachrichtenagen-tur-Service GmbH 100% APA- DeFacto100% APA-IT 100% APA-OTS 100% APA- PictureDesk60% Keystone AG, Schweiz 50% dpa-digital services 24,24% dpa-AFX (Wirtschafts- und Finanznachrich-ten) 11,59% epa (euro-pean pressphoto agency)

APA-Strukturen

tens bei der Frage des Copyrights und des Urheberrechts, denn damit steht und fällt für eine Nachrich-tenagentur sehr viel. Drittens stellt sich die technologische Frage: Wie transportiert man Inhalte techno-logisch so einfach wie möglich zum Rezipienten? Ein vierter Punkt: Wir dürfen nie die Hoheit über die ei-genen Inhalte abgeben und eigenes Material zu schnell unter Wert ver-kaufen. Wenn man allein die paar Dinge richtig macht, wäre schon viel gewonnen. Kropsch: Ich sehe das ähnlich und warne davor, sich zu schnell in Abhängigkeiten zu begeben und sich auf die Gesetze von Facebook und Google einzulassen, denn dann kann ich als Medium irgend-wann gar nicht mehr ohne diese auskommen. Das sind Unterneh-men, die nicht auf journalistische Grundsätze ausgerichtet sind. Und wenn mir meine ethischen Grund-sätze wichtig sind, würde ich mir zwei Mal überlegen, wie weit ich hier gehe.

medianet: Wo sehen Sie die APA in zehn Jahren?Pig: Ich denke, die APA soll – um dem treu zu bleiben, was wir ein-gangs gesagt haben – zentrale Wer-te neu interpretieren. Und das in führender Rolle, weil wir von tech-nischen Entwicklungen sehr früh betroffen sind und die sehr früh antizipieren. Zudem wollen wir als APA die publizistische Vielfalt des Landes in puncto Eigentümerkreis zu 100% abbilden. Das alles als sta-biles Unternehmen, das weiterhin schnell, zuverlässig und unabhän-gig Nachrichten liefert. Wir sehen uns als große redaktionelle und digitale Druckstraße im deutsch-sprachigen Raum. Kropsch: Es gibt ja keine Zufälle … (schwenkt den Blick vom Smart-phone in die Runde) … ich habe in diesem Moment von der Euro-pean Alliance of News Agencies ein Mail mit der Info bekommen, dass die geschichtsträchtige Agentur Tanjug geschlossen wird. Vor dem Licht dieser Vorgänge kann die Zu-kunft einer Nachrichtenagentur nur darin liegen, ein Unternehmen mit klaren redaktionellen Grund-sätzen und klarer wirtschaftlicher Ausrichtung zu sein, denn die Un-abhängigkeit basiert auf der wirt-schaftlichen Stärke.

Freitag, 13. November 2015 MeDien 19

GRAZ. Die Grazer Internetagen-tur Webteam konnte kürzlich den Auftrag über eine Website sowie die Gestaltung des Formulars zum Anbieterwechsel für den Privatan-bieter MeinAlpenStrom für sich ge-winnen. Mit dieser konnte sich das Stromunternehmen in einer Studie

der Usecon gegen die Konkurrenz durchsetzen.

In der Erhebung des Beratungs-unternehmens wurde der Online-Wechselprozess von den zehn re-levantesten Stromanbietern ver-glichen und bewertet; hierbei hatte man sich auch gegen große, nam-

hafte Konkurrenten durchgesetzt. Getetest wurde unter anderem auf Funktionalität, Auffindbarkeit, Ge-staltung, mobile Verfügbarkeit und Transparenz des Wechselformu-lars.

Der Trend gehe zum Anbieter-wechsel über das Web und so wür-

den auch die Möglichkeiten des Onlinewechsels immer mehr ge-nutzt.

In der Studie „Online-Formulare zum Stromanbieterwechsel im Test“ überzeugte der jüngste Öko-stromanbieter mit einer „guten Nutzerführung, einfacher Handha-bung und modernem Design“ und konnte so mit einer Note von 1,7 gegen die Zweit- und Drittplatzier-ten, maxenergy und oekostrom AG, das Ranking gewinnen

Die für die Umsetzung verant-wortliche Agentur Webteam zeich-net sich laut Eigenangabe für ihre „Leidenschaft zu Design und neuen Medien“ aus und konnte damit Fir-men wie Pagro Diskont oder Libro überzeugen. Mehrere Experten für Web-Technologien und Software-Entwicklung arbeiten mit „sehr viel Kreativität und Know-how an styli-shen Webauftritten bis hin zu Apps oder Online Shops sowie an Social Media-Kampagnen“. (red)

www.webteam.at/

Webteam erklimmt Alpenstrom-GipfelAgentur Webteam realisiert Wechselformular für MeinAlpenStrom; Sieger laut Usecon-Studie „Online- Formulare zum Strombanbieterwechsel im Test“.

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WIEN. Auch wenn die Tempera-turen anderes vermuten lassen: In diesen Tagen und Wochen wird die Wintersaison in der City eingeläutet. Entspre-chend dem Kalen-der ist man bei der stadt wien marke-ting gmbh längst in der heißen Vorbereitungs-phase für die Mega-Events zur kalten Jahreszeit – der Silvesterpfad (rechte Seite) und der bei Jung und Alt beliebte Wiener Eistraum werden auch heuer wieder die Massen begeis-tern, versprechen die Organisa-toren.

„Cool Spot in the City“Das Eismärchen vor einer Traum-kulisse lockt heuer bereits zum 21. Mal passionierte Kufengleiter und zielsichere Eisstockschützen. Die im Laufe der letzten zwei Dezen-

nien ständig weiter gewachsene Eisfläche – heuer werden erstmals rund 8.000 m2 bespielt – stellt das

New Yorker Vorbild vor dem Rockefeller Cen-

ter immer augen-scheinlicher in den Schatten. Kein Wunder a lso , dass das von der internationalen Presse und der Tourimusindus-

trie bejubelte Aus-hängeschild der

Wiener Winter-Saison auch als Werbeplattform

immer attraktiver wird (siehe Story unten).

Almzauber & Street FoodNicht nur die Eisfläche präsentiert sich in großem Stil: Die schon seit Jahren beliebte, urig-gemütliche Almhütte wird 2016 um die Hälf-te vergrößert und auf drei Ebenen konzipiert, um auch hier den stei-genden Besucherzahlen gerecht

werden zu können. Und es wäre nicht ein Wien-Event, wenn nicht auch für das leibliche Wohl be-stens gesorgt würde – etwa mit dem hippen Gastronomiekonzept „Street Food“. Wieder beim Win-termärchen zu haben sind beliebte Gusto stückerln der letzten Jahre; etwa der beim offenen Feuer frisch zubereitete Flammlachs oder das Wiener Gesottene mit Fleisch vom Bio-Rind oder Bio-Schwein.

Der Wiener Eistraum bietet nicht nur Sport und Spaß für alle Be-sucher, sondern auch hervorra-gende Präsenzmöglichkeiten für Werber und Sponsoren, wie das Organisationsbüro der stadt wien marketing gmbh prononciert.

Dabei bleiben keine Wünsche offen. U.a. im Portfolio: die Bereit-stellung von Eisstockflächen für Incentives, die Möglichkeit für Pro-motionsaktivitäten vor Ort, indivi-duelle Firmenevents in separaten Bereichen der neuen Almhütte, VIP-Einladungen zur Eröffnungs-veranstaltung, Logopräsenz auf div. Werbemitteln (wie Poster, VIP-Einladungen, Internetlink) oder auf der Dekoplane Lichtenfelsgasse. Ebenfalls beliebt sind die Branding-möglichkeiten vor dem Wiener Rat-hausplatz, bestimmte Lauf meter Bande auf den Eisflächen bzw. den Eisstockbahnen (84.000 Sichtkon-takte/Tag), permanente Ermäßi-gungen oder eine bestimmte An-zahl von Saisonkarten, Einbindung des Logos in die Sujets bzw. Ein-bindung des Logos in die Affiche auf den beiden extra angebrach-ten Rollingboards (zum Ring hin ausgerichtet). Auch Web-Banner (auf www.wienereistraum.com und www.wien-event.at) sind laut den Organisatoren möglich.

Unsere Partner erhalten eine breitgefächerte, welt-

weite Präsenz, da vom Wiener Eistraum in sämt-

lichen internationalen Medien – beispielsweise

auch von CNN oder in der New York Times – be-

richtet wird. Das Gleiche gilt für den Silvesterpfad.

Wiener Eistraum als Mega-MärchenJährlicher Fixpunkt im Wiener Veranstaltungskalender lockt Hunderttausende vors Wiener Rathaus.

Werbewinter der SonderklasseHeiß aufs Eis: Immer mehr Wirtschaftspartner mischen sich unter die Schlittschuhläufer. Der international renommierte Wien-Event gilt als starker Sponsoring- und Werbepartner.

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Eröffnung am 21.1.2016, 19:00 Uhr, anschließend gratis Eislaufen 22.1. bis 6.3.2016, täglich von 9:00 bis 22:00 Uhr• Heuer 8.000 m² märchenhaftes Eiserlebnis

am Wiener Rathausplatz• Vergrößerte, romantische Almhütte mit einer Aussichtsterrasse • Sportliche Kampfeslust beim Eisstockschießen im Jahr 2016

mit acht Eisstockbahnen• Vielfältige regionale und biologische Gastronomie

XXL-Werbwert Der Werbewert des Wiener Eistraums durch Print, Online, TV & Radio, Social Media sowie City Lights, Street/Train-Infoscreen und Rolling-boards erreicht mittlerweile die 4-Millionen-Marke.

4 Mio. €

Schaulaufen Echte Wiener treffen auf Tou-risten, Jung kurvt mit Alt – der Wiener Eistraum ist und bleibt ein Winterspektakel für Hunderttau-sende.

700 Tausend

Barbara ForsthuberGF stadt wien marketing gmbh

WIEN. Glockenläuten der Pumme-rin und der traditionelle Donauwal-zer um Schlag Mitternacht – dafür ist Wien seit jeher bekannt und beliebt. Mit dem Wiener Silvester-pfad hat die stadt wien marke-ting gmbh vor einem Vierteljahr-hundert eine neue Tradition zum Jahreswechsel begründet; eine Party nicht nur für Wiener und ein buntes, internationales Publikum, sondern auch ein starker Werbe-botschafter weit über die Grenzen der Bundeshauptstadt hinaus.

In der Nacht vom 31. Dezem-ber zum 1. Jänner 2016 verwan-delt sich die Wiener Innenstadt bereits zum 26. Mal in die größte

Feier meile des Landes. Wie in den Jahren zuvor werden auch heuer Hunderttausende Besucher ge-meinsam ins neue Jahr rutschen.

Power-Programm 2015/2016Auf dreizehn Bühnen in- und au-ßerhalb der Innenstadt (sehen Sie dazu auch die Programmhigh-lights in der rechten Spalte!) er-wartet Jung und Alt bereits ab 14 Uhr ein buntes Show-, Musik- und Unterhaltungsprogramm; auch am Gastrosektor zeigt man sich ein-mal mehr für die Nacht der Näch-te breit aufgestellt und für alle Geschmäcker bestens gerüstet – Prost, Prosit und wohl bekomms!

Pünktlich zum Jahreswechsel sind alle Party-People am Wiener Rathausplatz perfekt aufgehoben, wo heuer wiederum das große Sil-vesterfeuerwerk gezündet wird.

Smarter Weltrekordversuch Gleichzeitig steigt die Spannung beim Weltrekordversuch um Null Uhr, wenn Wien mit dem digitalen Handy-Feuerwerk an den Start geht.

Der 26. Wiener Silvesterpfad am 31. Dezember 2015 von 14:00 bis 02:00 Uhr in der Wiener Innen-stadt, im Prater und in der Seestadt Aspern.

Spektakel zum JahresausklangDer Wiener Silvesterpfad geht heuer bereits zum 26. Mal an den Start. Ein buntes Unterhaltungspro-gramm – mal dreizehn – lockt Gästeschar und Werber.

SILVESTERPFAD 2015/16

Programm-highlightsAm Rathausplatz Tribute Bands und Klassik, Silvesterfeuerwerk, Weltrekordversuch: digitales Handy-Feuerwerk, Neujahrs-konzert

Löwelstraße mit Funk, Soul, Rock und Pop am Nachmittag, Latein-amerikanische Klänge am Abend

Auf der Freyung „okidoki“ Kin-der-Silvester-Party am Nachmit-tag – mit Schlager und Austropop in die Silvesternacht

Am Hof coole Bühnen-Acts mit Funk, Soul, R&B, Rock & Roll und Discofeeling in den Abend- und Nachtstunden

Am Graben der größte Freiluft-Ballsaal der Welt mit Standard-Tänzen und Walzer – Glücksbrin-ger von der Münze Österreich AG

Stephansplatz Alles Walzer mit Big Bands, Prickelndes von Schlumberger, Live-Übertragung der Jahresschlussandacht aus dem Stephansdom

Kärntner Straße mit grooviger DJ-Musik: leise, aber heiße Rhythmen – aktueller Pop und Disco-Sound

Neuer Markt Die Austrozone in der Silvesternacht: coole Club-sounds und DJ-Musik laden die Silvestergäste ein

Klassik am Herbert von Karajan-Platz mit der Live-Übertragung von Johann Strauß’ „Die Fleder-maus“ aus der Wiener Staatsoper

Im Haus der Musik ein Mal Dirigent eines klassischen Musik-Orches ters sein – auf einer Video-Wall am letzten Tag des Jahres

Maria-Theresien-Platz Karaoke-Show für Groß und Klein – am Abend eine feiernde Hexenküche mit Austropop

Am Prater „Let’s Party Toge-ther“ mit DJ-Musik und Cover-band – Sound der 60er-, 70er- und 80er-Jahre, um Mitternacht ein Musikfeuerwerk

Aspern Seestadt – Hannah-Arendt-PlatzFamilien-Silvester mit Party-Rock und Austropop

Kontakt für Werbepartner

Barbara Forsthuber und Michael DraxlerGeschäftsführer

stadt wien marketing gmbh

Kolingasse 11/7, A-1090 WienFon: +43/1/319 82 00-0Fax: +43/1/319 82 00-82E-Mail: [email protected]

Präsenz beim Prosit Werben bei Walzerklängen – auf Werbeplanen im Büh-nenbereich, auf den Werbe-planen der Produktionstürme entlang des Silvesterpfads, auf City Lights, auf der Web-site (www.wien-event.at) u.v.m.

Digi-Highlight So funktioniert die smarte Challenge: App „Oroundo Vienna“ aufs Smartphone downloaden; eine Countdown-Uhr zählt die Zeit bis Mitternacht herunter; das mit einem Feuer-werk leuch tende Display am Rathausplatz gen Himmel halten – je mehr mit-machen, desto Weltrekord!

Welt- Rekord?

medianet.at

••• Von Marcus Schuller

WIEN/INNSBRUCK. Die Stadt Innsbruck vertraut auf das Know-how des Out-of-Home-Anbieters Epamedia und beauftragte diesen mit der Gestaltung von neuen War-tehallen für die Innsbrucker Ver-kehrsbetriebe.

Nachdem die bestehenden War-tehallen bereits seit 15 Jahren im Einsatz sind, sollen die neuen Wartehallen die urbane Dynamik der Tiroler Landeshauptstadt wi-derspiegeln und sich harmonisch in das Stadtbild einfügen. Für die Neugestaltung der Wartehallen, die von den knapp 50 Mio. Fahrgästen der Innsbrucker Verkehrsbetrie-be frequentiert werden, arbeitete Epamedia eng mit Spezialisten des oberösterreichischen Metallbauers Fill zusammen, um nach mehreren Präsentationsrunden eine Lösung zu präsentieren, mit der die Iden-tität der Alpenstadt unterstrichen wird.

Das „zurückhaltende Design spielt mit einem markanten Holz-anteil auf das ländliche Umfeld und die prächtige Natur im Inns-brucker Einzugsgebiet an“, so die Macher in einer Aussendung. Bis zu vier Citylight-Werbeflächen prä-sentieren aktuelle Kampagnen an

den Wartehallen und erreichen die Konsumenten in den Wartezeiten auf die nächste Verbindung.

„Die neuen Wartehallen sind ideal auf die Bedürfnisse unserer Fahrgäste abgestimmt, sie vermit-teln Sicherheit und Gemütlichkeit.

Trotz der zurückhaltenden Ästhe-tik sind sie einerseits gut sichtbar und integrieren sich andererseits super ins Stadtbild“, erklärt IVB-Geschäftsführer Martin Baltes.

„Wartehallen sind aufgrund ih-rer exponierten Lage im Stadtbild

und der Verweildauer der Konsu-menten der ideale Ort für erfolg-reiche Out-of-Home-Werbung. Uns freut es sehr, ein architekto-nisches Gesamtkonzept mit der Stadt Innsbruck zu entwickeln, das sowohl die Bedürfnisse der Stadt, der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und ihrer Fahrgäste als auch der werbetreibenden Wirtschaft unter ein sprichwörtliches Dach bringt“, so Epamedia-Geschäftsführerin Brigitte Ecker.

22 Medien Freitag, 13. November 2015

Warten mit der epamediaOut of Home-Spezialist Epamedia verantwortet in Umsetzung mit Metallbauer Fill die neuen Wartehallen der Innsbrucker Verkehrsbetriebe.

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Thomas Frauenschuh (Epamedia) mit Martin Baltes (IVB).

Wartehallen sind aufgrund von Lage und Ver-weildauer der ideale Ort für OOH-Werbung

••• Von Gianna Schöneich

WIEN. Puls 4 aktiviert wieder den „Programmchef von Österreich“ und schickt mit dieser Initiative neue Comedy-Formate als Pilotfol-gen on air. Mit dieser Initiative tes-tet Puls 4 das Interesse der Zuseher und entscheidet dann, ob eine der Sendungen in die Staffelproduktion geht.

Die neuen Formate werden an zwei aufeinanderfolgenden Monta-gen jeweils zur Prime-Time gezeigt.

Am Montag, den 23. November, um 21:00 lädt Puls 4 mit „Nowak´s Würstln“ seine Zuschauer ein, mit Reinhard Nowaks neuem Würstl-stand grantige, besserwisserische, aufbrausende und dennoch char-mante Würstelstand-Gäste ken-nenzulernen. Diese philosophieren über aktuelle Themen und die Welt.

Satirische GebrauchsanweisungEin Ensemble aus österreichischen Top-Comedians ist das Schicht-arbeiter-Team dieses Comedy-

Fließband-Betriebs – mit allem, was die Sketchbühne & der Video-zuspieler hergibt, werden aktuelle Geschehnisse bearbeitet und Be-vorstehendes eingeordnet, so Puls 4 in einer Aussendung.

Am 30. November um 21:00 Uhr können sich die Zuschauer von der Beschreibung selbst überzeugen und wer im Publikum sitzt, kann sogar selbst mitmachen.

Die Comedyfabrik soll eine „satirische Gebrauchsanweisung“ für die Woche bieten.

Würstl zur PrimetimePuls 4 testet wieder Ideen und schickt gleich zwei neue Formate an den Start. Ob Würstlstand und Comedy gefallen?

Reinhard Nowak betreibt neuer-dings einen Würstlstand.

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Verstärkung

Püspök verstärkt Zechner-BüroWIEN. Marika Püspök ver-stärkt die Büroleitung von ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner. Püspök arbeitet seit August 2014 im ORF und war bisher für die Kommunikation des neuen Medienstandorts ORF zuständig. Davor war sie in verschiedenen Positionen für Siemens Österreich tätig. Auch in der Büroleitung der Fernsehdirektion wird sich Püspök schwerpunktmäßig um die Kommunikation und einige andere Agenden kümmern, wie aus dem ORF zu hören war.

ehrenzeichen

Für Frauscher und MedwenitschWIEN. Medienminister Josef Ostermayer (SPÖ) ehrte den früheren ORF-Korresponden-ten Reinhard Frauscher sowie IFPI Austria-Geschäftsführer und ORF-Stiftungsrat Franz Medwenitsch mit Ehrenzei-chen der Republik. Frauscher erhielt das Große Ehrenzei-chen, Medwenitsch das Silber-ne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Ostermayer sprach von „zwei Persönlichkeiten, die mit ihren Tätigkeiten die nationale wie internationale Medienland-schaft maßgeblich mitgeprägt haben“. Frauscher habe die Bevölkerung jahrelang sachlich und kompetent informiert; Medwenitsch habe unterdes-sen „in verschiedenen Funk-tionen zu zukunftsweisenden Entscheidungen im ORF beige-tragen“, so Ostermayer.

AWArd-Verleihung

ORF gewinnt Preise in ChinaWIEN. Der ORF freut sich über zwei Preise beim 13. Sichuan TV-Festival in Chengdu: Die Kameraarbeiten für David Schalkos Serie „Altes Geld“ so-wie für die „Universum“-Doku-mentation „Zurück zum Urwald – Nationalpark Kalkalpen“ von Michael und Rita Schlamber-ger wurden mit „International Gold Panda Awards“ geehrt, hieß es am Sonntag in einer Aussendung. (APA)

www.radiowerbung.atKontakt: [email protected]

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medianet.at

Heimat bist du …Laut dem Reuters Institute Digital News Report 2015 ist Österreich digitaler Nachzügler

im Medienkonsum, klassische Medien dominieren. Print ist so populär wie sonst nirgends.

Generationen- Unterschied

In Österreich ist ein deutlicher Unterschied in puncto Generatio-nen zu erkennen: Bei den jüngeren Altersgruppen liegt Online als wichtigste Nachrichtenquelle be-reits deutlich vorn.

Bei den 18- bis 24-Jährigen geben etwa 44% Online als bevorzugten Info-Kanal an, nur 16% die ge-druckte Zeitung, bei den 25- bis 34-Jährigen nannten 37% Online und ebenfalls nur 16% Print.

Der „Digital News Report“ wurde vom Reuters Institute gemeinsam mit dem Medienhaus Wien, dem Presseclub Concordia und dem fjum Wien im ORF-Funkhaus in Wien präsentiert.

Österreich als Zeitungsland

Zeitungen und Zeitschriften sind nirgendwo an-ders so beliebt wie hierzulande, attestiert der Reuters Digital News Report für das aktuelle Jahr 2015: 67% der Befragten gaben an, in der vergangenen Woche eine gedruckte Zeitung gele-sen zu haben. Damit ist Österreich Spitzenreiter unter den untersuchten Ländern. In Spanien und der Türkei waren es 47%, beim großen Nachbarn Deutschland sowie in Großbritannien 38%, in Polen gar nur 22%.

67%

Fernsehen als Hauptquelle

Hauptquelle für den Nachrichtenkonsum ist in Österreich für 35% TV, für 25% die gedruckte Zeitung, für 24% Online (inklusive Social Media) und für 14% das Radio. Mit 24% Hauptnach-richtenquelle Online liegt Österreich weit unter dem Durchschnitt der untersuchten 18 Länder. International gaben 37% der Befragten an, dass Online-Nachrichten für sie die Hauptinformati-onsquelle sind; in allen anderen Ländern haben digitale News die gedruckte Zeitung als wicht-igste Infoquelle bereits überholt.

35%

Tradition auch OnlineTraditionelle Print- und Rundfunkmarken domi-nieren den Online-Nachrichtenmarkt in Öster-reich. Sie erreichen 70% der Online-User, während es „digital-born brands“, also rein digitale Anbie-ter ohne Offline-Geschichte, nur auf 21% Reich-weite bringen. Laut Reuters Foundation handelt es sich dabei um den niedrigsten Wert für reine Digital-Marken in allen 18 untersuchten Ländern. Die populärsten digital-born brands in Österreich sind demnach Google News, Yahoo News und MSN News. Die am weitest verbreiteten Online-Medien-marken: Kronen Zeitung, ORF und Der Standard.

70%

Social Media-Nutzung

32%Soziale Medien sind in Österreich als Nachrichtenquellen weniger beliebt als in anderen Staaten. Facebook ist dabei mit 32% Reich-weite am populärsten, gefolgt von YouTube mit 16%, Google+ mit 11% und Twitter mit 4%.

Paid Content

5%Wegen der großen Print-Leserschaft ist das Bezahlen für Online-Inhalte in Österreich noch nicht allzu verbreitet: Nur 5% der Be-fragten geben Geld für News im Internet aus, der niedrigste Wert aller 18 untersuchten Länder.

Quellenangabe für die gesamte Grafikseite: Reuters Institute Digital News Report 2015.Alle Angaben in Prozent.

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24 GRAFIK DER WOCHE Freitag, 13. November 2015

medianet.at

marketing & media

Kultur Das Wiener Volks-theater setzt auf Unter-nehmen und Mäzene 30

Gründe Warum gerade diese Art des Sponsorings für das Unternehmen? 31

Lesenswert Mit den Buchtipps Google verstehen 32

Medientalk Die Fach-gruppe Werbung über „Medien und Justiz“ 32

Flugblätter Der Post Prospekt Award 2015 wurde verliehen 32

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Österreich: ein gutes Pflaster für SponsoringTrotz der Krisenzeiten: Der Sponsoring-Markt in Österreich hat sich positiv entwickelt und verdoppelt sein Sponsoring-Volumen. 26

Stefan BauerNÖ-Werbung

Stefan Bauer übernimmt die Stellvertretung der Geschäfts-führung der Niederösterreich-

Werbung. Die Leitung der Internen Services hat nun

Thomas Denk inne, Christiana Hess übernimmt vorerst zusätz-lich die Geschäftsführung der Niederösterreich-Card GmbH.

Stefan Kaltenbrunner

kurier.atStefan Kaltenbrunner, zuletzt

Chefredakteur des Monatsma-gazins Datum, übernimmt ab

Jänner 2016 die Chefredaktion von kurier.at. Kaltenbrunner leitete fast sieben Jahre lang

das Monatsmagazin und ist Mit-gründer der Digital Publishing-

Agentur Alice-I.

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Festspiele Die Königin des Sponsorings: Helga Rabl-Stadler.

Zufriedenheit Sponsoren blicken dank der ÖFB-Erfolge freudig auf die kommende Fußball-EM.

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© Post AG/Stefanie J. Steindl

medianet.at

Sponsoring-Landschaft im interna-tionalen Vergleich noch eher selten zu finden. Brockes: „Offensichtlich hinkt Österreich da etwas hinter-her, aber je mehr sich der Handel ins Internet verschiebt, umso mehr erwarten wir die Kombination von Sportsponsoring und Online-Han-del mit dem sogenannten Second Screen. Wir gehen davon aus, dass Sponsoring ein ganz großer Profi-teur des Internet wird.“

Vorreiter in Sponsoring 3.0Doch Österreich kann in Sachen Sponsoring auch Vorreiter sein, wie zum Beispiel die Wettbranche zeigt, wo Österreich als Heimmarkt diverser Anbieter fungiert.

Die Alpenrepublik dient diesen Unternehmen daher auch oft als Testlauf für internationale Enga-gements. Brockes hebt abseits von tipp3 & Co aber auch Red Bull als besonders positives Beispiel her-vor: „Insbesondere, dass ihnen zahlreiche Engagements gehören, führt zu einem Musterbeispiel des Sponsoring 3.0, also ‚Ownership‘. Auch weltweit gibt es heuer nur wenige so konsequente Beispiele, wie der Sponsor die Hoheit über die Rechte an sich nimmt und da-mit dann eigene Medien schafft bzw. den Medien-Content distribu-iert.“

Wandel der BrancheDoch so sehr auch die Zahlen in Österreich positiv zu interpretieren sind: Der gesellschaftliche Wandel betrifft auch das Thema Sponso-ring. Das Sportbusiness unter-liegt signifikanten Veränderungen. „Diese Veränderungen sind getrie-ben von einem neuen Mediennut-zungsverhalten der Konsumenten, einer ansteigenden Digitalisierung der modernen Medien und einer zunehmend fragmentierten Ziel-gruppe“, meint Wolff und ergänzt: „Auch die kommunikativen Ziele der werbetreibenden Unternehmen und die dahinterstehenden Vor-stellungen über Umsetzung und Wirkung von werblichen Maßnah-men befinden sich im Wandel. Eine Tendenz weg vom Instrumenten-denken ist zu erkennen, die Story muss überzeugen. Zudem sind neue Konzepte erforderlich, um dem Phänomen Multi-Screen gerecht zu werden.“

••• Von Michael Fiala

WIEN. Krise hin oder her: Der Sponsoring-Markt in Österreich hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Das Sponsoring-volumen hat sich im Vergleich zum Jahr 2007 von 350 auf 620 Mio. € nahezu verdoppelt, während das Werbevolumen in der gleichen Zeit „nur“ um 30% gestiegen ist. Mit 60% des Volumens ist Sportspon-soring noch immer die klare Nummer eins, und innerhalb des Sports staubt König Fußball satte 52% ab.

Veit Wolff, Director Sales Ger-many & Austria von Repucom, meint zur Entwicklung im Ge-spräch mit medianet: „Die Kom-munikationsform Sponsoring etabliert sich auch in Österreich immer mehr als fester Bestand-teil im Kommunikationsbudget vieler Unternehmen. Ähnlich wie in anderen Märkten, konzentriert sich das Engagement auf die Top-Sportarten bzw. Events.“ Trotz der Bedeutung des Sponsorings müss-ten in Österreich jedoch laut Wolff noch mehr die Möglichkeiten der Disziplin Sponsoring herausgear-beitet werden: „Aus meiner Sicht könnte Sponsoring eine größere Rolle in der Gesamtkommunika-tionsstrategie mancher Unterneh-men spielen. Zudem gibt es sicher Möglichkeiten, durch exklusivere Sponsoring pakete mehr Umsatz zu erzielen.“

Sponsoring 1.0 vs. Sponsoring 2.0Hans-Willy Brockes, Geschäftsfüh-rer des ESB-Marketing-Netzwerks, meint zum Status quo des Sponso-ring-Markts in Österreich: „Auf der

einen Seite gibt es in Österreich immer noch sehr viel mäzenaten-haftes Sponsoring. Wir nennen dies Sponsoring 1.0, also klassisches Banden- und Trikotsponsoring mit zumeist nicht hoher werblicher Wirkung; Sponsoring 2.0 sind pro-fessionelle Sponsoring-Konzepte mit messbarer Wirkung. Da sind im internationalen Vergleich die Bei-spiele eher unterdurchschnittlich. In Österreich ist das Kultur- und Kunstsponsoring besonders wich-tig und allen Vorurteilen zum Trotz wird dies bereits häufig im Sinne eines Sponsoring 2.0 sehr professi-onell betrieben.“

So sind etwa eCommerce-Unter-nehmen in der österreichischen

Sportliches dominiert Experten stellen dem Sponsoring-Land Österreich generell ein gutes Zeugnis aus, auch wenn es Bereiche gibt, wo Aufholbedarf besteht. Der Sport staubt 60% des Volumens ab.

Kultur„Als Marke mit dem Credo ‚Vorsprung durch Technik‘ leben wir unmittelbar von Kreativität, um immer wieder Spitzenleistun-gen zu bringen. In diesem Sinne gestalten wir auch in Zukunft unsere Partnerschaft“, so Rupert Stadler, Vorstandsvor-sitzender der Audi AG, dessen Konzern den Ver-trag mit Salzburg gerade verlängert hat.

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26 SponSoring Freitag, 13. November 2015

König Fußball 60% aller Sponsoring-Etats in Österreich staubt der Sport ab, 52% davon fließen in den Fußball, gefolgt von Ski Alpin und dem sonstigen Wintersport.

60%

EntwicklungDas Sponsoring-volumen in Öster-reich hat sich seit 2007 von 350 Mio. € auf über 620 Mio. € entwickelt, während in der gleichen Zeit das Werbevolumen „nur“ um 30% gestiegen ist.

Die Salzburger Festspiele und Audi verbindet seit über 20 Jahren eine Part-nerschaft auf Augenhöhe.

rupert Stadler, Vorstands­vorsitzender der Audi AG

medianet.at

Konsequenzen eines Sponsors für absurd. Die Sponsoren des DFB fördern die Entwicklung des Sports und natürlich insbesondere Spiele der diversen Nationalmannschaf-ten. Der DFB ist zwar der Vertrags-partner, aber das wahrgenommene Sponsoring bezieht sich auf die Mannschaft und deren Spieler.“

Dass sich die Sponsoren jedoch kurz und knapp geäußert haben, ist sinnvoll, wie auch Reinhard Grohs, Sponsoring-Experte der Privatuni-versität Seeburg, im Gespräch mit medianet verrät: „Externer Druck,

WIEN/FRANKFURT. Im Gegensatz zum internationalen Fußball lie-fert die rot-weiß-rote Truppe nur Superlative ab. In Erfolgszeiten ist es natürlich immer fein, ein Spon-sor des entsprechenden Verbandes oder des Sportlers zu sein. Raiff-eisen, Puma, Stiegl, McDonald‘s, tipp3, Coco-Cola oder etwa T-Mobi-le – um nur einige Beispiele zu nen-nen – sind allesamt Sponsoren des Österreichischen Fußball-Bundes und blicken mit großer Vorfreude auf die Europameisterschaft 2016.

Abwarten und Tee trinken?Einige der 2006er-Sponsoren in Deutschland haben sich rund um die Affäre um eine mögliche schwarze Kasse bereits geäußert und eine lückenlose Aufklärung begrüßt. Wirklicher Druck auf den Verband wurde allerdings nicht ausgeübt. Einige Experten spre-chen daher von „peinlichen Flos-keln“ der Sponsoren.

Hans Willy Brockes, Geschäfts-führer des ESB Marketing Netz-werks und Sponsoring-Experte, meint dazu: „Es gibt zurzeit abso-lut keinen Handlungsbedarf für Sponsoren. Zunächst müssen die Ungereimtheiten, Vorwürfe und Vermutungen untersucht und zu einem Ergebnis gebracht werden. Wir sind doch in einem Rechts-staat.“ Die Sponsoren sollen also abwarten und nach einem Ergebnis der Untersuchungen für sich ana-lysieren. Brockes ergänzt: „Ich hal-te aber selbst dann weitreichende

sich zu äußern, ist fast immer da, aber verallgemeinerbare Hand-lungsempfehlungen, ob und wie man sich äußert, gibt es nicht.“ Grohs verweist dabei als Beispiel auf die Olympiasponsoren, die sich zur Menschenrechtssituation in Beijing zu Wort gemeldet haben, oder erwähnt die FIFA-Sponsoren, die zu den Arbeitsbedingungen in Katar Stellung bezogen haben.

Verkaufsanstieg nach KriseBei jeder Krise müsse man laut Brockes die Bedeutung eines Spon-sors danach betrachten, was und wie intensiv es seine Vertragsver-hältnisse betrifft. „Entgegen den Spekulationen in den Medien kann man in der Marktforschung nicht nachweisen, dass Sportskandale einem Sponsor schaden. Dies übri-gens insbesondere bei Dopingaffä-ren“, führt der Sponsoring-Experte aus und nennt ein exemplarisches Beispiel: „Berühmt ist in diesem Zu-sammenhang, dass die Ehrenmarke Festina sogar 25% mehr Uhren ver-kaufte, nachdem ihrem Team sys-tematisches Doping nachgewiesen wurde. Natürlich muss ein Sponsor sich in einem solchen Fall deutlich und öffentlich distanzieren, so wie es auch die Sponsoren von Lance Armstrong gemacht haben.“ Wie schon anfangs erwähnt, profitieren

Sponsoren vor allem im Erfolgsfall eines Verbands bzw. eines Sportlers durch die positive emotionale Auf-ladung der Marke. Der Schluss liegt nahe, dass aber in schlechten Zeiten auch ein negativer Image-Transfer stattfinden kann, was auch wissen-schaftlich durch Studien bestätigt wurde.

„Insbesondere gefährlich ist der unbewusste, affektive Transfer der negativen Grundstimmung auf den Sponsor. Dieser wird nämlich vom Konsumenten nicht bemerkt, ist aber trotzdem vorhanden“, sagt Grohs. Beispiel: Nach einer schwe-ren Verletzung eines Sportlers mit Sponsorlogo. „Auch wenn man bewusst den Unfall vom Sponsor trennen kann, wird affektiv bzw. emotional ein Zusammenhang hergestellt, der sich negativ auf den Sponsor auswirken kann“, so Grohs. Ähnlich sieht dies Brockes: „Wenn eine Sportart etwa doping-verseucht ist, dann entsteht natür-lich ein Schaden an dieser Emo-tionalität und es kann zumindest nicht ausgeschlossen werden, dass ein Sponsor unter dem schlechten Image seiner gesponserten Sport-art leidet.“

Was bleibt, ist die EmotionDoch der Sponsoring-Experte beru-higt im gleichen Atemzug die Spon-soren des DFB: „Wenn die Probleme bei den Sportfunktionären liegen, dann gibt es keinen Grund, dass die sportliche Emotion leidet.“ Ins-gesamt ist der internationale Fuß-ball in den vergangenen Monaten – Stichwort Blatter, DFB – gehörig ins Gerede gekommen. Alles halb so schlimm für die Sponsoren?

Brockes: „Es ist aus meiner Sicht noch weniger als ‚halb so schlimm‘. In der öffentlichen Meinung und in den Medien werden die Vorwürfe und Skandale zelebriert. Wenn der Ball rollt, dann denkt kein Fußball-Interessierter daran, und es sinkt auch nicht das Fußball-Interesse als solches. Was sicherlich Scha-den nehmen kann, ist die Vorbild-funktion des Fußballsports. Aber da wurde aus meiner Sicht manch-mal auch zu dick aufgetragen. Fußballer und deren Funktionäre müssen doch nicht für alles und in jeder Lebenslage als „Vorbilder“ dienen.“ (mf)

Freitag, 13. November 2015 sponsoring 27

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Keine gefahr für sponsorenDer Deutsche Fußballbund ist gerade in der schlimmsten Krise seiner Geschichte angekommen. In Öster-reich hingegen blicken die Sponsoren dank der ÖFB-Erfolge freudig auf die kommende Fußball-EM.

im Fokus Sponsoren setzen auf die mediale Präsenz von Sportlern - hier am Beispiel SK Rapid Wien (Wien Energie) und Red Bull Salzburg (Red Bull).

ominöse ZahlungDie Zahlung von 6,7 Mio. € ist vom DFB bestätigt worden. Doch warum wurde die-ses Geld gezahlt? Ging es – wie von einigen Medien vermutet – um ei-nen Stimmenkauf?

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Sie sind weltbekannt und jedes Jahr aufs Neue ein Highlight des kulturellen Le-bens: die Salzburger Festspiele. Im Som-mer verwandeln die

Salzburger Festspiele die Mozart-stadt in eine große Bühne – und das mehrere Wochen lang. An der Spitze des Festivals steht seit über 21 Jahren als Präsidentin Helga Rabl-Stadler. Vor allem sie als Per-son und Persönlichkeit sorgt dafür, dass neben der Kulturförderung und den Kartenerlösen der mitt-lerweile unverzichtbare Finanzie-rungsteil des Sponsorings eine ver-lässliche Einnahmequelle bleibt.

Ausblick 2016medianet traf Rabl-Stadler anläss-lich der Programmpräsentation (s. Box) des neuen Festspielpro-gramms für die komende Saison 2016 zu einem ausführlichen Inter-view zum Thema Kultursponsoring.

medianet: Frau Präsidentin, wel-che Bedeutung kommt bei den Salzburger Festspielen dem Thema Sponsoring zu? Helga Rabl-Stadler: Ohne Sponso-ring geht gar nichts mehr, und als positiver Mensch hadere ich – im Gegensatz zu anderen Kulturver-antwortlichen – daher auch nicht mit dem Schicksal, Sponsoren an-werben zu müssen.

Im Gegenteil. Ich halte es für gut, dass man auch als Verantwort-licher für eine Kulturinstitution nicht nur von staatlichen Förde-rungen abhängig ist, sondern lernt, was es heißt, ein Projekt zu verkau-fen. Ich bin deshalb auch froh, dass die Regierung endlich im Rahmen des Gemeinnützigkeitspakets steu-

erliche Incentives setzt, damit die Österreicher mehr Geld für Kultur-sponsoring ausgeben. Man sieht also, es macht Sinn, wenn ÖVP und SPÖ in der Regierung zusammen-arbeiten. Ich erwarte mir dadurch eine wirklich merkbare Erhöhung der Gelder, die in Kunst und Kultur fließen.

medianet: Durch Einzelpersonen oder Institutionen? Von Stiftungen und Mäzenen?Rabl-Stadler: Als ich vor 20 Jahren mit der Akquisition von Sponsoren angefangen habe, gab es eigentlich nur Corporate Sponsoring, also die Unterstützung durch große Un-ternehmen. Ich habe aber glückli-cherweise schon immer auch auf

private Mäzene gesetzt. Denn es gibt auf der ganzen Welt wohl-habende Menschen, die zum Teil gar nicht genannt werden, aber der Gesellschaft etwas zurückgeben wollen; sie wollen anonym bleiben, um nicht hundert andere Anfragen zu erhalten.

medianet: Und wie sieht es mit den kleinen Spendern aus? Wie sehr ist man auch um diese klei-nen Beträge dankbar?Rabl-Stadler: Wir sind sehr dank-bar. Wir haben dank des Engage-ments des Vereins der Freunde der Salzburger Festspiele, die für uns ein großes Glück sind, letztes Jahr aus genau diesen 10- und 20-Euro-Beträgen fast 60.000 Euro für die

Renovierung unserer Künstlergar-deroben zusammenbekommen. Es wäre gefährlich, nur von den gro-ßen Beträgen zu sprechen. Denn dann lesen die Menschen in der Zeitung, wir hätten hier oder dort eine Million Euro bekommen, und glauben, die Präsidentin redet mit einem erst ab 100.000 Euro. Diese Arroganz möchte ich mir nie leis-ten. Ich laufe auch um jede fünf oder zehn Euro.

medianet: Welche Dinge wären denn ohne Mäzene und Sponsoren nicht möglich? Rabl-Stadler: Ohne unsere Hauptsponsoren Audi, Nestlé, Sie-mens und Rolex müssten wir auf wesentliche Produktionen des

Festspiel-Programms verzichten. Diese vier zahlen in das allgemeine Budget ein.

Zusätzlich aber gibt es Projekte, die nicht Kernaufgabe der Festspie-le, aber eine schöne Abrundung un-seres Programms sind. Diese gehö-ren mittlerweile ebenso dazu – und wären ohne die Unterstützung vie-ler anderer nicht möglich, wie et-wa die Kinderoper dank Uniqa oder das Young Singers Project dank des Engagements der Kühne-Stiftung und von L’Occitane.

medianet: Knüppel zwischen die Beine wirft Ihnen mit dem Anti-korruptionsgesetz auch der Ge-setzgeber. So zumindest Ihre Kritik. Wie hat sich dieser Aspekt auf die Festspiele ausgewirkt? Rabl-Stadler: Es hat sich nicht gut ausgewirkt. Auf keine Kultur- oder Sportinstitution, regional oder überregional. Es ist genau das ein-getreten, was ich damals bei der Einführung des Gesetzes gesagt habe: Jede Einladung fällt unter diesen fatalen Generalverdacht der Korruption. Dennoch kämpfe ich nicht mehr dagegen, weil man damit in die falsche Gesellschaft kommt.

medianet: Also man wird selbst unter diesen Generalverdacht ge-stellt? Rabl-Stadler: Genau so ist es. Der Kampf gegen die Korruption ist richtig und wichtig, aber in un-serem Fall bedient man eher die Neidgesellschaft. Die Folge ist, dass sich mancher potenzielle Gast lieber nicht mehr einladen lässt, als sich mit diesem Thema herumschlagen zu müssen. Denn hat die betroffene Person mit dem Gastgeber Jahre später geschäft-

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••• Von Dinko Fejzuli

Die Königin des SponsoringsWarum die Salzburger Festspiele ohne Sponsoring nicht möglich wären, erklärt deren Präsidentin Helga Rabl-Stadler im ausführlichen medianet-Interview.

28 SponSoring Freitag, 13. November 2015

medianet.at Freitag, 13. November 2015 SponSoring 29

lich zu tun, bestünde die Gefahr, in Verdacht zu kommen, die Fest-spieleinladung wäre als Anbah-nung benutzt worden.

Wir versuchen einfach, damit zu Rande zu kommen. Glücklicherwei-se laden Unternehmen immer noch gern zu den Festspielen ein, aller-dings informieren sie inzwischen ihre Gäste, dass sie selbst vorher klären müssen, ob sie diese Einla-dung annehmen dürfen.

medianet: Wie haben Sie die da-raus resultierenden Rückgänge kompensiert?Rabl-Stadler: Das Minus bei Einla-dungen durch Unternehmen konnte durch den ganz normalen, privaten Kartenverkauf wettgemacht wer-den. Dazu muss man wissen, dass nur drei Prozent der Karten durch Sponsoren gekauft werden, diese allerdings in der teuersten Kate-gorie. Und seit 20 Jahren subven-tionieren die teureren Karten das Gleichbleiben unserer Preise in den unteren Kategorien. Mehr als die Hälfte der Festspielkarten kos-ten unter 105 Euro, die teuersten Karten kosten aber 430 Euro. Das heißt: In Wahrheit können die klei-nen Kartenverkäufer froh sein.

medianet: Haben Sie schon einmal einen Sponsor abgelehnt? Rabl-Stadler: Ich musste das nie. Ich glaube, ich habe immer aus-gestrahlt – auch als Wirtschafts-kammerpräsidentin –, dass man mit mir nicht über krumme Dinge reden kann.

medianet: Dann frage ich Sie an-ders: Gab es Sponsoren, die aus einem Wirtschaftsbereich kamen, an dem Sie eher nicht anstreifen wollten?

Rabl-Stadler: Na, ich würde sicher nie einen Waffenhändler nehmen.

medianet: Kommen wir zur Marke Salzburger Festspiele: Wie sehr hat sich diese gewandelt?Rabl-Stadler: Ich glaube, die Mar-ke ist internationaler geworden. Wir haben Gäste und Journalis-ten aus über 70 Ländern, davon 35 außereuropäische. Die wichti-gen Märkte für uns sind natürlich Deutschland und die Schweiz. Ich glaube aber trotzdem, wenn man die einzige Sprache ohne Grenzen hat, nämlich die Musik, dann muss man diese Internationalität leben. Ich glaube auch, dass die Festspiele – wie von den Gründern gedacht – als Marke wahrgenommen werden. Schon Hofmannsthalmeinte : Die Salzburger Festspiele sind keine Angelegenheit der Provinz, sondern eine große Aufgabe mit künstleri-schen, wirtschaftlichen, politischen und sozialen Implikationen. Und so bin ich auch überzeugt, dass

wir mehr als das wahrgenommen werden, was Hofmannsthal und Reinhardt wollten: Salzburg als Kulturhauptstadt der Welt. Darum habe ich es auch immer abgelehnt, dass wir uns als europäische Kul-turhauptstadt bewerben, denn das sind wir jedes Jahr sechs Wochen lang im Sommer.

medianet: Apropos ‚weltweite An-erkennung‘: Bekommen Sie diese auch in der Heimat? Rabl-Stadler: Ich glaube, in der Welt ist die Anerkennung unge-heuer groß. In den asiatischen Ländern wie etwa in China wird man als Präsidentin der Salzbur-ger Festspiele wie ein Staatsgast

empfangen. Man kennt Bayreuth und Salzburg und weiß, dass die Salzburger Festspiele die Mutter aller Festspiele sind. Was mich persönlich freut, ist auch die große Anerkennung des Festivals in Salz-burg selbst – und hier bilde ich mir schon ein, einen gewissen Anteil daran zu haben.

Am 26. Jänner 1995, also vor über 21 Jahren, wurde Helga Rabl-Stadler zur Präsidentin der Salzburger Festspiele er-nannt. Davor war sie Journalistin (Presse, Kurier, …), National-ratsabgeordnete und Präsidentin der Salzburger Wirtschafts-kammer.

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Verteilung Budget Salzburger Festspiele 2005–2015

Jahr gesamtbudget Öffentliche Mittel private Mittel Sponsoring Verein der Freunde

2005 43.349.000 12.996.000 4.822.000 2.898.000 1.924.000

2006 53.061.000 12.996.000 5.268.000 3.936.000 1.332.000

2007 46.976.000 12.996.000 6.143.000 4.716.000 1.426.000

2008 49.440.000 12.996.000 7.370.000 5.916.000 1.454.000

2009 46.289.000 13.386.000 6.881.000 5.346.000 1.536.000

2010 49.446.000 13.646.000 6.970.000 4.808.000 2.163.000

2011 52.312.000 13.516.000 8.777.000 6.034.000 2.743.000

2012 61.819.000 13.516.000 13.720.000 11.079.000 2.641.000

2013 64.755.000 13.516.000 14.661.000 11.863.000 2.798.000

2014 60.604.000 13.516.000 12.748.000 10.352.000 2.396.000

2015 59.605.000 16.016.000 11.445.000 9.000.000 2.455.000Quelle: Salzburger Festspiele

Festspiele 2016Das programmDas Opernprogramm umfasst im kom-menden Jahr drei Neuinszenierungen, zwei Wiederaufnahmen, eine Neuein-studierung, eine Übernahme von den Salzburger Pfingstfestspielen und drei konzertante Opern.Auch im Schauspiel sind für 2016 drei Premieren angekündigt: Neben Samuel Becketts „Endspiel“, das Dieter Dorn als Koproduktion mit dem Burgtheater im Landestheater inszeniert (Premiere: 30. Juli), werden Shakespeares „Der Sturm“ (Deborah Warner inszeniert auf der Perner-Insel mit Hans-Michael Rehberg als Prospero, ab 2. August) und Thomas Bernhards „Der Ignorant und der Wahn-sinnige“ gezeigt.

medianet.at30 sponsoring Freitag, 13. November 2015

WIEN. Rund vier Millionen Euro erlöst das Wiener Volkstheater pro Jahr durch Ticketverkäufe, Sponso-ring und etwa Mieteinnahmen. Mit rund 300.000 Euro ist Sponsoring eine wichtige, konstante Säule im Budget der Wiener Kulturinstitu-tion.

Seit 2011 ist Cay Urbanek kauf-männischer Direktor des Volks-theaters Wien. Im Gespräch mit medianet erklärt er, welchen Nut-zen ein Sponsoring des Volksthea-ters mit sich bringt: „Ein Sponso-ring schafft die Möglichkeit, die eigene Marke mit einer renommier-

ten Kulturmarke zu verbinden, um so als Sponsor zu signalisieren, dass man Kultur fördert und er-möglicht.“

Urbanek fokussiert in der Spon-soring-Akquise vor allem zwei zentrale Zielgruppen: Einerseits Unternehmen, die als langfristiger, strategischer Sponsor infrage kom-men, und Mäzene, die vor allem im Bereich von Sanierungsprojekten interessant sind. Den Großteil der Sponsoringeinnahmen lukriert Urbanek durch die erste Gruppe: „Die langfristigen Partner sind für uns besonders wichtig, die auch von unseren Zusehern deutlich wahrgenommen werden.“ Langfris-tige Partner des Volkstheaters sind etwa die Bawag PSK, die Wiener Städtische oder die Lotterien.

So wurde beispielsweise mit der Bawag ein Projekt umgesetzt, bei dem Bawag-Kunden bei Abschluss eines bestimmten Finanzproduk-tes automatisch auch eine Spende an das Volkstheater ermöglichen. Mit den Lotterien wurde etwa der Lotterien-Tag im Volkstheater ins Leben gerufen. Der Anteil des Mä-zenaten-Sponsorings im Volksthe-ater ist vom Volumen her deutlich geringer als im Vergleich zum Un-ternehmenssponsoring und dient dem Volkstheater vor allem der Co-Finanzierung von Sanierungen oder Theaterausbauten.

Auch in wirtschaftlich schwieri-gen Zeiten haben die großen Spon-soren dem Theater die Treue gehal-ten, auch was das Volumen betrifft. Urbanek bemerkt aber, dass sich Sponsoren genauer als in den Jah-ren zuvor mit den Zielen des Spon-soring befassen.

Die Motivation der Sponsoren, ein Partner des Volkstheaters zu werden, beschreibt er so: „Es geht darum, einen Beitrag zum aktiven Kulturleben in Wien zu leisten. Man übernimmt Verantwortung und wird verortet in Wien. Wenn ich international wahrgenommen werden möchte, suche ich mir ein anderes Haus aus.“

Lokale VerantwortungEine Form des Sponsorings ist auch die Einbindung in die Theaterpro-duktion selbst, „auch wenn dies eine Gratwanderung ist“. So kann zum Beispiel eine Bierkiste, die in einem Theaterstück vorkommt von einer bestimmten Marke sein. Aber auch nur dann, wenn der Re-gisseur dies will. „Einige sind hier im Umgang mit möglichen Sponso-ren locker, andere wiederum nicht. Wir respektieren das aber voll und ganz, wenn es nicht gewollt wird.“

Wenn Urbanek einen Wunsch ans Christkind richten könnte, wür-de er sich noch eine institutionel-le Wiener Marke als zusätzlichen Sponsor wünschen. „Das passt gut zusammen.“ Spannend fände der Theaterchef aber auch eine Partner aus dem Bereich New Economy.

„Wir sehen, dass sich große Un-ternehmen wie Amazon oder Face-book aus der lokalen Verantwortung verabschieden. Das ist schade, da würd ich gern die Tür öffnen. (mf)

Kulturelle VerantwortungDas Wiener Volkstheater baut auf langfristige Partner­schaften mit Unternehmen und Mäzenen, die durch ihren Beitrag Kultur fördern und ermöglichen.

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Cay Urbanek, kaufmännischer Direktor des Volkstheaters Wien.

Diese kleine Katze kann man nicht einfach überblättern. Warum sie so gut schläft? Weil sie es sich auf dem immer noch erfolgreichsten Werbeträger Österreichs* gemütlich gemacht hat.

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medianet.at Freitag, 13. November 2015 sponsoring 31

••• Von Michael Fiala

WIEN Sport, Kunst, Kultur, Sozia-les, Umwelt, Bildung, Natur oder etwa Wissenschaft: Die Liste der Sponsoring-Felder ist lang. Die Hintergründe, warum sich Unter-nehmen für gewisse Sponsorings entscheiden, hängen von der Stra-tegie des Unternehmens genauso ab wie von der gewünschten Ziel-gruppe, die erreicht werden soll.

medianet hat sich in einem Rundruf an verschiedene Unter-nehmen umgehört, warum man sich für die jeweiligen Sponsorings entschieden hat, und dabei auch unterschiedliche Zugänge zum Thema Sponsoring wahrgenom-men.

Die Österreichischen Lotterien unterstützen etwa als Sponsor vie-le verschiedene Bereiche wie Kunst und Kultur, Sport und zuletzt auch verstärkt Soziales und Humani-täres. „In Zukunft wird es immer wichtiger, derartige soziale und humanitäre Projekte zu fördern, nicht zuletzt, weil die öffentliche Hand dies aus den verschiedens-ten Gründen nicht mehr in der Art wird leisten können, wie es in der Vergangenheit war“, sagt Gerlinde Wohlauf, Abteilungsleiterin Spon-soring & Medienkooperationen der Österreichischen Lotterien.

„Trend“ BildungDie Bawag PSK zum Beispiel setzt zuletzt neben den Themen Kul-tur und Soziales verstärkt auf das Thema Bildung. Der Grund liegt auf der Hand: „Wir beobachten wir sehr genau aktuelle gesellschaftli-che Trends und reagieren darauf, wie das Thema Bildung zeigt, bei dem das gesellschaftliche Interes-se stark gestiegen ist“, sagt Markus Gremmel, Bereichsleiter für Marke-ting und Produkte bei der Bawag PSK.

Sowohl Gremmel von der Bawag als auch Wohlauf von den Lotterien bestätigen auf Anfrage von media-net, dass die Bedeutung von Spon-soring im Kommunikationsmix in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Das Finanzinstitut investiert laut eigenen Angaben rund 5% des Werbebudgets in Marketing, Ten-denz steigend.

Jugend und VerantwortungFür Nestlé, einer der großen Spon-soren der Salzburger Festspiele, ist wiederum das Thema Jugend im Fokus.

„Engagement für die Jugend ist uns sehr wichtig. Deshalb haben wir gemeinsam mit den Salzburger Festspielen den ‚Nestlé and Salz-burg Festival Young Conductors Award‘ entwickelt – eine wichtige Plattform für junge Dirigenten, die einen entscheidenden Impuls für ihre Karriere gibt“, erklärt Nestlé-Chairman Peter Brabeck-Letmathe.

Siemens unterstützt die Salzbur-ger Festspiele bereits seit über 20 Jahren, um kulturelle Verantwor-tung zu übernehmen.

„Mit diesem Engagement neh-men wir ganz bewusst unsere

kulturelle und gesellschaftliche Verantwortung wahr. Im Rahmen unserer Sponsoringaktivitäten haben wir mit den Siemens Fest-Spiel-Nächten und dem Siemens Kinder-Festival eigene Kulturpro-jekte geschaffen, welche eine ein-zigartige Verknüpfung von Kultur

und Technik darstellen und die Festspiele einer breiten Öffentlich-keit kostenlos zugänglich machen. Jährlich genießen rund 70.000 Gäs-te dieses kulturelle Angebot mitten in der Salzburger Altstadt“, erklärt Wolfgang Hesoun, Generaldirektor Siemens.

Verschiedene Wege zum ZielAuch abseits des Sports, der rund 60% des rot-weiß-roten Sponsoring-Budgets abstaubt, gibt es Sponsoring als wirksame Maßnahme, um Kommunikationsziele zu erreichen.

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Humanitäres Sponsoring der Lotterien: 5 € für jeden Winwin-Gast an das Rote Kreuz.

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Medientalk

Spannungsverhältnis Medien und JustizGESPRÄCHSBEDARF. Hat die Bedeutung der Medien bei Justizverfahren zuge-nommen? Wie wirksam ist Medienarbeit tatsächlich und wie gehen involvierte Profis mit Medien um? Die Fachgruppe Werbung Wien lud vergangene Woche zum Medientalk.

Unter dem Motto „Medien & Justiz: Symbiose oder Widerspruch“ disku-tierten Experten im Großen Saal der WKW über Litigation PR, emotionale Befangenheit und den Begriff Öffentlichkeit; Moderator Florian Klenk (Falter) führte durch den Abend.

Beeinflussung der ÖffentlichkeitMehr als die Hälfte der österreichischen Unternehmen war bereits in Ge-schäftsstreitigkeiten verwickelt. Umso relevanter sei somit auch die Aus-einandersetzung mit Litigation PR. „Unternehmen profitieren in kritischen Rechts situationen von der Arbeit professioneller PR-Agenturen“, betonte Fachgruppen-Obmann-Stellvertreter Konrad Maric bei seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste.

Tassilo Wallentin (Rechtsanwalt und Kronen Zeitung-Kolumnist), Andreas Pablik (Richter), Maria-Luise Nittel (Leiterin der StA Wien) und Sylvia Freyg-ner (Rechtsanwältin) gingen unter anderem der Frage nach, inwiefern Medien und die Öffentlichkeit die Justiz beeinflussen können.

„Richter arbeiten professionell und sind dahingehend geschult. Trotzdem konsumieren wir Medien und sehen, was da geschrieben wird“, so Andreas Pablik. „Die Öffentlichkeit hat ein Informationsbedürfnis, und trotzdem muss sich dieses Bedürfnis mit den Persönlichkeitsrechten jedes einzelnen die Ba-lance halten. Die Bedeutung der Medienarbeit hat für die Justiz einfach zuge-nommen“, ergänzt Maria-Luise Nittel. Sylvia Freygner erkennt eine zunehmen-de Professionalisierung der Ligitation-PR-Szene und sieht den Grund dafür in der Digitalisierung. (cw)

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Sieben Päpste

RÜCKBLICKEND. Hans Küng dient sein Leben lang der katho-lischen Kirche und macht sich dadurch nicht nur beliebt. In seiner Zeit erlebt Küng sieben Päpste; sieben verschiedene Papst-Persönlichkeiten, bes-tens portraitiert und kritisch gewürdigt. Piper, 384 Seiten; ISBN: 978-3492056878

Google Adwords

WISSENSWERT. Ein zuverlässiger Partner für Planung und Durch-führung Ihrer Kampag-nen? Mit diesem Google Adwords-Buch liegen Sie richtig. Drei Exper-ten bündeln hier ihr Wissen und zeigen, wie sie seit Jahren Google Adwords einsetzen.Rheinwerk Computing, 757 Seiten; ISBN: 978-3836221221

Was Google wirklich will

AUFGEDECKT. Google zählt zu den erfolg-reichsten Konzernen unserer Welt. Klar ist auch, Google sammelt unvorstellbare Da-tenmengen und gerät aufgrund dessen immer wieder in die Kritik. Was will Google wirk-lich?Spiegel Buchverlag 336 Seiten; ISBN: 978-3421047106

Birgit Krutaadworx Die ORS hat Anfang des Jahres durch die Betriebsteil-übernahme von adworx Adserving & Adoperating eine neue Business Unit gegründet. Die Leitung von adworx übernimmt Birgit Kruta. Die 38jähri-ge Kommunikations- und Medienexpertin arbeitete zuletzt über fünf Jahre als Senior Traffic Mana-gerin in der Sales-Abtei-lung der ORF-Enterprise GmbH & Co KG.

Birgit Gassernews Birgit Gasser, Managing Director trend und Format, verlässt die Verlagsgruppe News mit Jahresende auf eige-nen Wunsch. Nach drei Jahren möchte sie sich beruflich neu orientieren. Gasser hatte zunächst die Vermarktung der digitalen Aktivitäten der VGN verantwortet und war zuletzt mit der Vorbereitung der Zusam-menführung von trend und Format beschäftigt.

Georg GartlgruberGroupM Georg Gartl-gruber wird als Head of Trading von GroupM Austria ins Unternehmen geholt. Mit 1. Jänner 2016 wird er seine neue Position antreten. In seiner Verantwortung liegen die gebündelten Mediainvestitionen der WPP Mediaagenturen in Österreich. Er übernimmt diesen Aufgabenbereich von Irina Petricek-Steiner, die zu GroupM Global wechselt.

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karriere terMine

20 Jahre „Vereinigung für Medienkultur“ Was ist eigentlich Me-dienkultur? Fragen und Antworten von Journalis-ten und Medienexperten. 10. November, 18:30 Uhr,Presseclub Concordia, Bankgasse 8, 1010 Wien

Public Value-bericht Präsentation des Berichts im Presseclub Concordia.18. November, 10 Uhr,Presseclub Concordia, Bankgasse 8, 1010 Wien

Pr-Gala 2015Die PR-Gala und die Ver-leihung des „Staatspreis Public Relations“.26. November, 18:30 Uhr,Studio 44 der Öster­reichischen Lotterien, Rennweg 44, 1038 Wien

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Post Prospekt awardVERLEIHUNG. Flugblätter kommen in der Bevöl-kerung gut an: Beim „Post Prospekt Award 2015“, dem Werbe-Preis für Österreichs beliebteste Flug-blätter, verlieh die Österreichische Post AG am 4. November in rund zehn Kategorien den „Goldenen Poldi“. Moderatorin Daniela Philipp-Sabelko führ-te durch den Abend und beglückwünschte gemein-sam mit Post-Vorstand Walter Hitzinger die zehn Siegerteams, die bei den Konsumenten die größte Awareness erzielen konnten.

Im Anschluss an die Verleihung feierten im Sem-perdepot unter anderem Alexander Frech und Franz Schopf (Post AG), Roman Sindelar (PKP BBDO), Thomas Schwabl (Marketagent.com), Anja Rauter und Thomas Mistlbachner (Post AG). (cw)

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1. Anja Rauter, Thomas Mistlbachner; 2. Thomas Schwabl; 3. Roman Sindelar; 4. Alexander Frech und Franz Schopf; Walter Hitzinger und Daniela Philipp-Sabelko.

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1. Andreas Pablik, Maria-Luise Nittel, Sylvia Freygner; 2. Florian Klenk; 3. Tassilo Wallentin; 4. Heidemarie Zimmermann (Private Publishing).