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James Bond James Bond, auch bekannt als 007, ist ein fiktiver Geheimagent des britischen Geheimdienstes MI6. 1952 vom Schriftsteller Ian Fleming erfunden, wurde er vor allem durch die seit den 1960er Jahren erfolgreiche Filmreihe weltbekannt. Heute gilt die Figur des James Bond als popkulturelle Ikone. Inhaltsverzeichnis 1 Buch o 1.1 Die Romanfigur James Bond o 1.2 Bibliografie der Bond-Romane 2 Filme o 2.1 EON-Filmografie o 2.2 Merkmale o 2.3 Schauplätze o 2.4 Autos o 2.5 James Bonds Verbündete o 2.6 Musik o 2.7 Product Placement o 2.8 Bonmots o 2.9 Kontinuität o 2.10 Weitere Verfilmungen 2.10.1 Casino Royale (1954/1967) 2.10.2 Sag niemals nie (1983) 3 Parodien 4 Sonstiges Buch Ian Fleming, der w hrend des Zweiten Weltkriegs selbst britischer Geheimdienstangeh riger war, entwickelte die Figur James Bond vermutlich nach dem Vorbild des britischen Marineoffiziers Patrick Dalzel-Job, der im Zweiten Weltkrieg erfolgreich hinter den feindlichen Linien spionierte und von Fleming in

James Bond - Fallo 8fallo8.com/shop/produkte/james_bond.pdf · 2010. 8. 30. · Secret Service George Lazenby Peter R. Hunt 7 14.12.1971Diamantenfieber Diamonds Are Forever Sean Connery

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  • James Bond

    James Bond, auch bekannt als 007, ist ein fiktiver Geheimagent des britischen

    Geheimdienstes MI6. 1952 vom Schriftsteller Ian Fleming erfunden, wurde er vor

    allem durch die seit den 1960er Jahren erfolgreiche Filmreihe weltbekannt. Heute gilt

    die Figur des James Bond als popkulturelle Ikone.

    Inhaltsverzeichnis

    1 Bucho 1.1 Die Romanfigur James Bondo 1.2 Bibliografie der Bond-Romane

    2 Filmeo 2.1 EON-Filmografieo 2.2 Merkmaleo 2.3 Schauplätzeo 2.4 Autoso 2.5 James Bonds Verbündeteo 2.6 Musiko 2.7 Product Placemento 2.8 Bonmotso 2.9 Kontinuitäto 2.10 Weitere Verfilmungen

    2.10.1 Casino Royale (1954/1967) 2.10.2 Sag niemals nie (1983)

    3 Parodien 4 Sonstiges

    Buch

    Ian Fleming, der während des Zweiten Weltkriegs selbst britischer

    Geheimdienstangehöriger war, entwickelte die Figur James Bond vermutlich nach

    dem Vorbild des britischen Marineoffiziers Patrick Dalzel-Job, der im Zweiten

    Weltkrieg erfolgreich hinter den feindlichen Linien spionierte und von Fleming in

  • seinen Memoiren beschrieben wurde. Den Namen seiner Romanfigur wiederum

    übernahm Fleming von dem Ornithologen James Bond, auf dessen Buch „Birds of

    the West Indies“ (deutsch: Vögel der Karibik) er gestoßen war. Im Film „Stirb an

    einem anderen Tag“ (2002) nutzt Bond (Pierce Brosnan) dieses Buch, um sich

    gegenüber Jinx (Halle Berry) als Ornithologe auszugeben.

    Fleming schrieb zwölf Romane und zwei Kurzgeschichten-Bände mit James Bond als

    Titelhelden, die schon vor der Filmserie sehr erfolgreich waren. Nach seinem Tod

    1964 setzten andere Autoren – siehe weiter unten – die Romanreihe fort. Seit John

    Gardners „Lizenz zum Töten“ wurden die Romane anhand der Filme konzipiert, nicht

    mehr umgekehrt.

    2004 hat Ian Fleming Publications (Glidrose) eine neue Buchreihe angekündigt, die

    das Leben Bonds als 13-Jährigen am Eton-College thematisiert. Charlie Higson hat

    die ersten Young Bond-Romane dieser Serie veröffentlicht. Bereits Ende der 60er

    verfasste Arthur Calder-Marshall einen Roman, der in der Jugendzeit von James

    Bonds Neffen James spielt. Diese Idee wurde Anfang der 90er von John Peel mit

    sechs Romanen weitergeführt.

    Während sich die Filme der 60er und 70er Jahre noch relativ eng an Flemings

    Romanen orientierten (Ausnahme: „Der Spion, der mich liebte“, von dem nur der Titel

    verwendet werden durfte), wurden in den 80ern zunächst noch die Kurzgeschichten

    herangezogen. Von 1989 bis 2002 wurden die Filme gänzlich ohne literarisches

    Vorbild konzipiert. Der aktuelle Bond-Film „Casino Royale“ (deutscher Kinostart war

    am 23. November 2006) basiert auf Ian Flemings Erstlingswerk, wogegen der

    gleichnamige Film von 1967 nicht zur offiziellen Bond-Reihe zählt.

    Die Romanfigur James Bond

    Fleming gibt bis auf eine Ausnahme in „You only live twice“ in seinen Romanen kaum

    Aufschluss über den Lebenslauf seiner Hauptfigur. Diese Lücke hat John Pearson

    mit dem 1973 erschienenen Buch: „James Bond: The Authorized Biography“

    geschlossen, indem er die knappen Angaben aus Flemings Roman ausbaute:

    Demnach erblickte James Bond am 11. November 1920 als Sohn des schottischen

    Ingenieurs Andrew Bond und der Schweizer Bergsteigerin Monique Bond, geborene

    Delacroix, in Wattenscheid nahe der Stadt Essen das Licht der Welt. Nachdem die

    Eltern 1931 bei einem Ski-Unfall in Chamonix ums Leben kamen, wuchs Bond

  • zusammen mit seinem jüngeren Bruder Horst-Walter bei seiner Tante Charmaine

    Bond in Pett Bottom bei Canterbury auf. Mit 13 kam er zum Elite-Internat Eton

    College, von dem er mit 15 aufgrund eines Zwischenfalls mit einem Zimmermädchen

    verwiesen wurde. Er wurde daraufhin nach Fettes in Edinburgh geschickt, wo auch

    sein Vater studiert hatte. Nach seiner Ausbildung ging er zur Royal Navy, um

    während des Zweiten Weltkriegs im Nachrichtendienst die Bewegungen der

    deutschen U-Boot-Flotte zu beobachten. Dazu wurde er auf der Insel Wangerooge

    stationiert, wo er – im Inselsand eingegraben – die nahe gelegenen U-Boot-Bunker

    observierte. Bald erreichte er den Rang eines Navy Commanders, worauf ihm der

    Weg in die Doppel-Null-Abteilung offen stand.

    Die Trilogie von Samantha Weinberg ergibt weiteren Aufschluss über Bonds Karriere.

    In den Romanen wird in Form von Tagebucheinträgen aus der Sicht der Sekretärin

    Ms. Moneypenny über Erlebnisse mit James Bond berichtet, die in keinem der Bond-

    Romane vorkommen. Bei dieser Gelegenheit wird auch Moneypennys Vergangenheit

    näher beschrieben.

    In den Romanen ist James Bond von durchschnittlicher Statur. Er hat schwarze

    Haare, eine Locke fällt immer unbändig in die Stirn. Seine Augen sind blau-grau.

    Sein schmales Gesicht und seine Hohen Wangenknochen geben ihm zusammen mit

    seinen Augen einen kühlen Ausdruck. Besonderes: Er hat eine schmale Narbe auf

    der Wange. Außerdem hatte er eine Hauttransplantation an der rechten Hand,

    nachdem ihm ein sowjetischer Spion ein Erkennungsmerkmal in diese ritzte.

    Bibliografie der Bond-Romane

    In Klammern stehen das Erscheinungsjahr und, falls übersetzt, der deutsche Titel

    (bei mehreren Auflagen auch verschiedene).

    AusklappenRomane von Ian Fleming

    AusklappenRomanfassungen der Drehbücher

    AusklappenWeitere Romane

    Filme

  • ██ Dreh- und Spielorte der Bond-Filme██ nur Spielorte██ reine Drehorte1961 erwarben die Produzenten Harry Saltzman und Albert R. „Cubby“ Broccoli die

    Filmrechte für die Bücher Flemings und gründeten die Produktionsgesellschaft Eon

    Productions Ltd. Gemeinsam mit der Filmgesellschaft United Artists brachten sie

    1962 den ersten Bond-Film mit dem Titel „Dr. No“ heraus. Seitdem erscheint

    spätestens alle vier Jahre ein neuer „Bond“ – einzig nach dem Zusammenbruch des

    Ostblocks 1989 gab es eine sechsjährige Unterbrechung zwischen den Filmen

    „Lizenz zum Töten“ (1989) und „Goldeneye“ (1995). Damit ist die 007-Saga die

    zeitlich am längsten bestehende und eine der wirtschaftlich erfolgreichsten

    Filmreihen in der Filmgeschichte.

    Seit dem Tod von Albert R. Broccoli im Jahre 1996 führen sein Stiefsohn Michael G.

    Wilson und seine Tochter Barbara Broccoli die Geschäfte weiter.

    Die Rechte an den von Eon Productions Ltd. produzierten James-Bond-Filmen lagen

    bis 1975 allein bei Danjaq S. A. und werden seit dem Verkauf des 50 %igen Anteil

    Saltzmans an United Artists von Danjaq S. A. und United Artists kontrolliert. Seit

    1981 kontrolliert Metro-Goldwyn-Mayer als Mutterfirma von United Artists den Verleih

    der Filmreihe und besitzt Anteil am Copyright aller Filme. Seit der vollzogenen

    Übernahme von Metro-Goldwyn-Mayer (und der Tochterfirma United Artists) durch

    ein von Sony (und dessen Tochterunternehmen, die Sony Pictures Entertainment)

    geführtes Konsortium wird über den Vertrieb der bisher produzierten und der

    zukünftigen James-Bond-Filme verhandelt.

    EON-Filmografie

    James-Bond-Filme

  • Lfd. Nr. Premiere Deutscher Titel Originaltitel

    Bond-Darsteller Regisseur

    1 5.10.1962James Bond jagt Dr. No Dr. No Terence Young

    2 10.10.1963Liebesgrüße aus MoskauFrom Russia With Love Terence Young

    3 17.9.1964Goldfinger Goldfinger Guy Hamilton

    4 11.12.1965Feuerball Thunderball Terence Young

    5 12.6.1967Man lebt nur zweimal You Only Live Twice

    Sean Connery

    Lewis Gilbert

    6 18.12.1969Im Geheimdienst Ihrer MajestätOn Her Majesty's Secret Service

    George Lazenby Peter R. Hunt

    7 14.12.1971Diamantenfieber Diamonds Are ForeverSean Connery Guy Hamilton

    8 27.6.1973Leben und sterben lassen Live And Let Die Guy Hamilton

    9 19.12.1974Der Mann mit dem goldenen ColtThe Man With The Golden Gun Guy Hamilton

    10 7.7.1977Der Spion, der mich liebteThe Spy Who Loved Me Lewis Gilbert

    11 26.6.1979Moonraker – Streng Geheim Moonraker Lewis Gilbert

    12 24.6.1981In tödlicher Mission For Your Eyes Only John Glen

    13 6.6.1983Octopussy Octopussy

    Roger Moore

    John Glen

  • 14 22.5.1985Im Angesicht des Todes A View To A Kill John Glen

    15 29.6.1987Der Hauch des Todes The Living Daylights John Glen

    16 13.6.1989Lizenz zum Töten Licence To Kill

    Timothy Dalton

    John Glen

    17 13.11.1995GoldenEye GoldenEye Martin Campbell

    18 12.11.1997Der Morgen stirbt nie Tomorrow Never DiesRoger Spottiswoode

    19 26.11.1999Die Welt ist nicht genugThe World Is Not Enough Michael Apted

    20 20.11.2002Stirb an einem anderen Tag Die Another Day

    Pierce Brosnan

    Lee Tamahori

    21 23.11.2006Casino Royale Casino Royale Daniel CraigMartin Campbell

    22 7.11.2008Bond 22 [1] Bond 22 Daniel Craig[2] Marc Forster[3]

    Merkmale

    Der Aston Martin DB5 aus Goldfinger

  • Pierce BrosnanDie James-Bond-Filme haben ein eigenes Subgenre des Agententhrillers

    geschaffen. Typisch sind folgende Merkmale:

    In den früheren Filmen Superschurken, die versuchen, die Weltherrschaft an sich zu reißen;

    Schnelle Autos und die in der Regel von Q entwickelten technischen Spielereien („Gadgets“), beispielsweise

    Uhren mit Sprengfunktion, sehr starken Magneten, Laserstrahlern, Seilwinden, Mini-Säge oder Videobildschirmen;

    Geräte zum Knacken von Zahlenkombinationen für Safes; ein schwer bewaffneter Ein-Mann-Tragschrauber („Little Nelly“, Man lebt nur

    zweimal); in die Autos integrierte Waffen (Raketenwerfer, Minen, Maschinengewehre),

    Tauchfunktion (der Lotus Esprit in Der Spion, der mich liebte) oder Unsichtbarkeit (in Stirb an einem anderen Tag) aber auch einen Defibrillator und Gegengifte (Casino Royale);

    eine venezianische Gondel namens Bondola, die auch als Luftkissenbootfahren kann (Moonraker);

    ein Schnellboot, das auch auf der Straße fahren kann (Die Welt ist nicht genug);

    Stunts bzw. Spezialeffekte, welche oft die Gesetze der Physik missachten; Verfolgungsjagden, auf Skiern oder mit anderen Wintersportgeräten, mit Motorrädern,

    luxuriösen Limousinen oder Luftfahrzeugen; Zweikämpfe, häufig an ungewöhnlichen Orten, wie etwa unter Wasser, auf einer

    Weltraumstation oder in einer Parabolantenne; Von einem exotischen Schauplatz zum anderen springende Haupthandlung; Schöne Frauen (Bond-Girls) als Bonds Gespielinnen, beginnend mit Der Hauch des

    Todes hält Bond eine gewisse Treue für seine Partnerinnen. Der ewige (und ewig erfolglose) Flirt mit der Chefsekretärin Miss Moneypenny; Wiederkehrende Bond-Zitate wie seine Bestellung Wodka Martini, geschüttelt, nicht

    gerührt (engl.: Shaken, not stirred) und die berühmt gewordene Vorstellung „The

  • name is Bond. James Bond.“ Letzteres hat Ian Fleming von Honoré de Balzacübernommen, in dessen Roman „Maestro Guarnerio“ sich die Hauptfigur mit „My name is Fox. Sir Vincent Fox“ vorstellt.

    Typisch ist auch, dass Bond, in vielen Fällen zusammen mit dem jeweiligen Bondgirl, von seinem Gegenüber immer wieder durch besonders raffinierte, aufwendige und zeitintensive Methoden getötet werden soll, wodurch es ihm immer wieder gelingt, in letzter Sekunde zu entkommen. Meistens wurde er zuvor mit Schusswaffen bedroht und ein einfacher Schuss hätte jeweils sein Ende bedeuten können.

    Bond selbst wird einerseits als ein galanter, andererseits ironischer (vor allem bei

    Roger Moore) bis zynischer (Sean Connery) Macho skizziert, der von einer Aura der

    Unverwundbarkeit umgeben ist. Das Rauchen wurde Bond in den neueren Filmen

    abgewöhnt. Seine Waffe, eine Beretta, musste Bond gleich im ersten Film gegen

    eine Walther PPK eintauschen, die er bis Der Morgen stirbt nie verwendete. Seither

    schießt Bond aus einer Walther P99. Die Handlung hat nicht viel mit tatsächlicher

    Geheimdienstarbeit zu tun. Lediglich Details wie die Bezeichnung der

    Führungspositionen mit Buchstaben wie „M“ und „Q“ hat Fleming vom britischen

    Geheimdienst MI6 übernommen.

    Charakteristisch für jeden Bond-Film ist seit Liebesgrüße aus Moskau die kurze

    Szene mit dem Pistolenlauf am Anfang (Gun Barrel Sequence). Zu Beginn ertönt das

    von Monty Norman geschriebene und durch John Barrys Arrangement berühmt

    gewordene Thema aus Dr. No, das „James Bond Theme“. Darauf folgt eine

    Sequenz, die entweder ein vom Hauptfilm unabhängiges Kurzabenteuer oder einen

    Prolog im üblichen Sinne zeigt. Nun erst folgt der meist sehr aufwendig gestaltete

    Vorspann, in dem die Credits erscheinen und der mit einem extra komponierten

    Filmsong unterlegt ist. Bis Licence To Kill war Maurice Binder Schöpfer dieser

    kunstvollen Sequenzen. Nach dessen Tod im Jahr 1991 übernahm Daniel Kleinman

    und führt seither Binders Tradition fort. Im Film Stirb an einem anderen Tag fliegt bei

    der Gun Barrel Sequence das erste mal eine Kugel auf den Zuschauer zu.

    Typisch für die Welt der James-Bond-Filme und -Romane sind die vielen

    Spielszenen; so wird die Figur Bonds literarisch auch beim Glücksspiel eingeführt:

    Baccara: Bond duelliert sich im Roman Casino Royale mit seinem Widersacher Le Chiffre beim Baccara, und ebenso mit Emilio Largo in Feuerball. Baccara, genauer die Variante Chemin de fer, ist offenbar Bonds Lieblingsspiel: James Bond jagt Dr. No, Im Geheimdienst Ihrer Majestät, In tödlicher Mission und GoldenEye enthalten ebenfalls Szenen, in denen Bond dieser Leidenschaft frönt.

    Backgammon: Im Film Octopussy betrügt Kamal Khan beim Backgammon, Bond durchschaut den Betrug und schlägt Kamal Khan mit dessen eigenen „Glückswürfeln“.

  • Bridge: Im Roman Moonraker überführt Bond Sir Hugo Drax als Falschspieler beim Bridge; Bond betrügt besser und gewinnt die Partie (vgl. Duke of Cumberland Hand). Im Film gibt es nur einen kurzen Hinweis von Sir Frederick Gray, dass er mit Sir Hugo einmal Bridge gespielt habe. Hinweise auf Bridge finden sich auch in Dr. Nound Feuerball.

    Canasta und Gin Rummy: Im Film betrügt Auric Goldfinger einen Herrn Simmons beim Gin Rummy. Goldfingers Sekretärin (dargestellt von Shirley Eaton) sieht aus einem Hotelzimmer mithilfe eines Teleskops Herrn Simmons in die Karten und teilt Goldfinger, der ein Hörgerät zu tragen scheint, die Werte per Funk mit. Bond entdeckt den Betrug und verführt die Sekretärin, die dann in einer der berühmtesten Filmszenen als goldüberzogene Leiche in Bonds Bett endet. Im Roman spielt Goldfinger mit einem Herrn Du Pont Canasta, was insofern weniger gut passt, als Canasta zwar auch zu zweit gespielt werden kann, aber eigentlich ein Spiel für vier Personen ist.

    Golf: Ian Fleming war ein begeisterter Golf-Spieler (er starb an einem Herzinfarkt, der ihn am Golfplatz traf) und so hat er auch dieses Spiel mit der Figur James Bonds verbunden: Auric Goldfinger betrügt beim Golf, doch Bond vertauscht Goldfingers Golfball mit einem anderen und gewinnt so die Partie.

    Poker: Im Film Casino Royale spielen Bond und Le Chiffre Texas Hold'em anstelle von Baccara wie im Roman.

    In jedem (offiziellen) James-Bond-Film tauchen bestimmte Szenen auf, etwa die

    Vorstellung "Mein Name ist Bond. James Bond." oder die Wodka-Martini-Bestellung.

    Schauplätze

    Schauplätze der James-Bond-Filme

    Film Schauplätze (fiktive Orte in Anführungszeichen)

    Dr. No Kingston (Jamaika), Crab Key

    Liebesgrüße aus Moskau „Spectre Island", Istanbul, Belgrad, Zagreb; Triest, Venedig

    Goldfinger

    Miami Beach, London (inkl. Golfplatz), Genf (Schweiz), Pilatus-Flugzeugwerke als „Auric Enterprises" (Stans, Schweiz), Furkapass(Schweiz), Andermatt (Schweiz), Lexington und Fort Knox (beide Kentucky, USA)

    Feuerball Paris und Umgebung, (Sanatorium nördlich von) London, Nassau (Bahamas)

  • Man lebt nur zweimal Hongkong, Tokio, Kobe, Vulkankrater in Japan

    Im Geheimdienst Ihrer Majestät

    Zürich, Lauterbrunnen (Bern, Schweiz), Piz Gloria auf dem Schilthorn(Schweiz), Grindelwald

    Diamantenfieber Diamantenmine in Südafrika, Amsterdam, Las Vegas, Ölplattform vor Baja California (Mexiko)

    Leben und sterben lassen New York, „San Monique" (Karibik), New Orleans

    Der Mann mit dem Goldenen Colt

    Halong-Bucht, Phang Nga-Bucht (beide im Film China zugeordnet), Beirut, Macau, Hongkong, Bangkok

    Der Spion, der mich liebte

    „Berngarten" (Österreich), Kairo, Gizeh, Sardinien, „Atlantis" (Plattform im Mittelmeer)

    Moonraker Los Angeles und Kalifornien, Venedig, Rio de Janeiro, Urwald von Brasilien, Weltraum

    In tödlicher Mission

    Ionisches Meer, Gegend von Madrid/Spanien, Cortina d'Ampezzo, Kreta, Korfu, Albanien (nicht näher benannt), das kleine Meteora-Kloster Agia Trias in Griechenland als „St. Cyrils"

    Octopussy

    Kuba, Berlin, Sothebyús in London, Udaipur, Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), USAF-Basis in „Feldstadt", Bayern (Die Autoverfolgung wurde auf der Avus in Berlin gedreht, die Militärbasis war Kulisse in den Pinewood Studios}

    Sag niemals nie Bahamas, Frankreich, Nordafrika, Monaco, Spanien

    Im Angesicht des Todes Sibirien, Paris, San Francisco

    Der Hauch des Todes

    Bratislava (Pressburg, Drehort war jedoch Wien), Wien, Tanger, Afghanistan, London, Kärnten (Österreich), Gibraltar

  • Lizenz zum Töten Key West, „Isthmus City" in Südamerika

    GoldeneyeArchangelsk (im Film noch UdSSR), Monaco, Severnaja (Modell), eine Insel im Norden von Russland in der Nähe von Semlja, Sankt Petersburg, Kuba, Verzasca Staudamm im Tessin (Tusker Dam, Locarno, Südschweiz)

    Der Morgen stirbt nie Khyber-Pass, Vietnam, Bangkok, Hamburg

    Die Welt ist nicht genug

    Bilbao, London, Schottland, Baku (Aserbaidschan), Kasachstan, Kaspisches Meer, Istanbul

    Stirb an einem anderen Tag Nordkorea, Cádiz/Spanien als Kuba, London, Island, Hong Kong

    Casino Royale

    Tschechien: Strahov Kloster in Prag, Burg Loket nahe Karlsbad als „Montenegro"; Bahamas: Albany House, auf der Insel New Providence als „Liberianische Botschaft in Madagaskar"; Italien: Villa del Balbianello in Lenno am Comer See, Canal Grande in Venedig

    Bond 22 (Noch kein Titel)

    Italien: Beim Palio in Siena, in der Region von Basilikata; Spanien: Madrid/Madrid de Los Austrias (Palast und Opernhaus); Österreich: Bregenz, während der Bregenzer Festspiele; Schweiz: Skiverfolgung in den Alpen, Luzern und das Gotthardmassiv

    Autos

    Bonds Autos

    Film Autos

    Dr. No Sunbeam Alpine Series 5

    Liebesgrüße aus Moskau Bentley Mark IV

    Goldfinger Aston Martin DB5

  • Feuerball Aston Martin DB5

    Man lebt nur zweimal Toyota 2000 GT

    Im Geheimdienst Ihrer Majestät Ford Cougar

    Diamantenfieber Ford Mustang

    Leben und sterben lassen ---

    Der Mann mit dem Goldenen Colt

    AMC Hornet

    Der Spion, der mich liebte Lotus Esprit

    Moonraker ---

    In tödlicher Mission Lotus Esprit

    Octopussy Alfa Romeo GTV

    Sag niemals nie ---

    Im Angesicht des Todes Rolls Royce Silver Cloud II

    Der Hauch des Todes Aston Martin Volante V8

    Lizenz zum Töten ---

  • Goldeneye Aston Martin DB5, BMW Z3

    Der Morgen stirbt nie BMW 750i = (Baureihe BMW_E38)

    Die Welt ist nicht genug BMW Z8

    Stirb an einem anderen Tag Aston Martin V12 Vanquish

    Casino Royale Aston Martin DBS, Ford Mondeo, Aston Martin DB5

    James Bonds Verbündete

    Siehe auch: Figuren aus James-Bond-Filmen

    Desmond Llewelyn

    Q ist der Codename für den Erfinder der genialen Geräte, abgeleitet von „Quartermaster“ (Quartiermeister).

    R – Im Film Die Welt ist nicht genug der Schüler von Q, gespielt von John Cleese M – James Bonds Vorgesetzte(r) Felix Leiter – CIA-Agent, später bei der DEA, James Bonds Freund Valentin Dimitrewisz Zukovsky - ein ehemaliger KGB-Agent. Bond und Zukovsky

    haben nach vorheriger Feindschaft eine Zweckfreundschaft geschlossen Jack Wade - CIA-Verbindungsagent Charles Robinson - MI6-Agent und James Bonds Freund General Anatol Gogol - KGB-Chef. Eigentlich Gegenspieler, doch bringen sich er und

    Bond durch das beidseitige Fair Play große Hochachtung entgegen. In Der Spion, der mich liebte arbeiten sie sogar zusammen.

    Musik

  • John Barry galt bis zum Verlassen der Filmserie im Jahr 1987 als Hauskomponist der

    Bondfilme. Versuche, ihn später zurückzuholen, scheiterten. Beim ersten Bondfilm,

    James Bond jagt Dr. No (1962), arrangierte und dirigierte er bloß Monty Normans

    berühmt gewordenes James-Bond-Thema. Insgesamt komponierte Barry elf Bond-

    Soundtracks, in Ausnahmefällen sprangen andere Komponisten für ihn ein: George

    Martin (Leben und sterben lassen, 1973), Marvin Hamlisch (Der Spion, der mich

    liebte, 1977), Bill Conti (In tödlicher Mission, 1981), Michael Kamen (Lizenz zum

    Töten, 1989) und Eric Serra (GoldenEye, 1995). Seit 1997 ist David Arnold für die

    Filmmusik verantwortlich.

    Gemäß einer allgemein verbreiteten Soundtrack-Konvention werden auch in den

    Bond-Film-Musiken die Haupt-Themen, insbesondere das Bond-Thema und die

    Melodien der Titellieder, variationsreich eingearbeitet, um dem Film neben der

    dramaturgischen Funktion eine musikalische Identität zu verleihen.

    Das James Bond Theme von Monty Norman eröffnet seit Liebesgrüße aus Moskau

    jeden Bond-Film mit der typischen Pistolenlaufeinstellung. Nur in der Neuverfilmung

    von Casino Royale (2006) wurde der Film aus dramaturgischen Gründen ohne

    dieses Thema eröffnet. Der Film beginnt nach den Firmenlogos gleich mit dem

    Teaser (in Schwarz-Weiß), danach erst ist die logoähnliche Szene mit dem

    Pistolenlauf zu sehen (in Farbe). Sie leitet direkt über in den Titel-Vorspann, unterlegt

    aber mit der Einleitung des Titellieds. Erst gegen Filmende erklingt das Bond-Thema

    vollständig ausgearbeitet, wenn Bond als gereifter Agent 007 ins Bild tritt, und das

    Thema leitet nahtlos über in den Abspann.

    Zwei Bond-Abenteuer, die gelegentlich auch als 'nicht offiziell' bezeichneten

    Produktionen von Casino Royale (1967) und Sag niemals nie (1983), bilden gerade

    auch aus musikalischer Sicht eine Art Ausnahme von der Regel. Beide Filme wurden

    unabhängig von Eon Productions Ltd. produziert. Zu ersterem Film komponierte Burt

    Bacharach die Musik, zu letzterem Michel Legrand. Beide Filme haben zwar ihre

    musikalische Identität; doch diese ist mit dem von John Barry maßgeblich

    entwickelten Bond-Sound der 'offiziellen' Serie kaum zu vergleichen. Die

    Verwendung des Bond-Themas oder der Pistolenlaufsequenz war allein schon aus

    rechtlichen Gründen in diesen zwei Filmen ausgeschlossen.

    Bis heute werden für die Titellieder weltbekannte Solisten und Gruppen verpflichtet -

    mit teils unterschiedlichen Erfolgen beziehungsweise Hitparadenplatzierungen. Dazu

    gehören beispielsweise Tom Jones, Nancy Sinatra, Louis Armstrong, Paul

  • McCartney, A-ha, Tina Turner und Madonna. Gleich drei Titellieder interpretierte

    Shirley Bassey für die Bond-Serie: Goldfinger (1964), Diamonds Are Forever (1971)

    und Moonraker(1979). Während des Titelvorspanns von In tödlicher Mission (1981)

    war Sheena Easton mit ihrem Titelsong als erste und einzige Bond-Sängerin auch

    auf der Leinwand zu sehen (Madonnas Kurzrolle in Stirb an einem anderen Tag nicht

    eingerechnet). Den ersten Platz der US-Charts belegte die Gruppe Duran Duran mit

    A View To A Kill (1985), was sowohl davor als auch danach keinem anderen Bond-

    Song-Interpreten gelang.

    AusklappenTitelsongs der James-Bond-Filme

    Jahr Titelsong Interpret

    1962James Bond Theme(aus James Bond jagt Dr. No) Monty Norman Orchestra

    1963From Russia With Love Matt Monro

    1964Goldfinger Shirley Bassey

    1965Thunderball Tom Jones

    1967You Only Live Twice Nancy Sinatra

    1967Casino Royale(aus inoffiziellem Film Casino Royale) Herb Alpert

    1969We Have All The Time In The World(aus Im Geheimdienst Ihrer Majestät) Louis Armstrong

    1969On her Majesty's Secret Service John Barry Orchestra

    1971Diamonds Are Forever Shirley Bassey

    1973Live and Let Die Paul McCartney & Wings

  • 1974The Man With the Golden Gun Lulu

    1977Nobody Does It Better(aus Der Spion, der mich liebte) Carly Simon

    1979Moonraker Shirley Bassey

    1981For Your Eyes only Sheena Easton

    1983All Time High (aus Octopussy) Rita Coolidge

    1983Never Say Never Again(aus inoffiziellem Film Sag niemals nie) Lani Hall

    1985A View To A Kill Duran Duran

    1987The Living Daylights a-ha

    1989Licence To Kill Gladys Knight

    1995Goldeneye Tina Turner

    1997Tomorrow Never Dies Sheryl Crow

    1999The World Is Not Enough Garbage

    2002Die Another Day Madonna

    2006You Know My Name (aus Casino Royale) Chris Cornell

    Product Placement

    Product Placement wird seit dem ersten James Bond Film bewusst eingesetzt.[4]

    Beispiele für gezielt platzierte Marken sind: Smirnoff Wodka in James Bond jagt Dr.

    No, Dom Pérignon in James Bond jagt Dr. No, Goldfinger und Der Spion, der mich

    liebte, Rolex in James Bond jagt Dr. No, Omega in GoldenEye und Die Welt ist nicht

  • genug und Casino Royale, British Airways in GoldenEye und Stirb an einem anderen

    Tag, Sony in Stirb an einem anderen Tag und Casino Royale, Aston Martin in

    verschiedenen Filmen seit Goldfinger und BMW in GoldenEye und Die Welt ist nicht

    genug. Neben der klassischen Form des Product Placement im Sinne von visueller

    Produktdarstellung wurden auch explizite verbale Placements in James-Bond Filmen

    eingebaut, z. B. für Whiskas in Im Angesicht des Todes oder für Omega in Casino

    Royale. Darin heißt es: „...ehemalige SAS-Typen mit schlichtem Lächeln und

    kostspieligen Uhren. Rolex?“ - „Omega.“ - „Wunderschön!“[5].

    Bonmots

    Legendär in den Filmen sind die Sprüche, mit denen James Bond die Liquidierung

    seiner Gegner kommentiert. Eine Auswahl (durch die Synchronisation manchmal

    inhaltlich veränderter) Kommentare:

    James Bond jagt Dr. No (Killer im Leichenwagen): „Die hatten's eilig, zu ihrer eigenen Beerdigung zu kommen.“

    Goldfinger (Handlanger der Drogenmafia, nachdem Bond ihn mit einem Heizstrahler in der Badewanne erledigt hat): „Widerlich. Einfach widerlich.“ Der Wortwitz des englischen Originals geht dabei leider verloren: „Shocking! Positively Shocking!“

    Goldfinger (nach dem unfreiwilligen Ausstieg aus dem Flugzeug): „Der spielt auf einer goldenen Harfe.“

    Feuerball (Largo): „Das war höchste Zeit.“ Feuerball (nachdem Fiona Volpe erschossen wurde): „Darf ich mal meine Freundin

    hierher setzen? Sie belästigt Sie nicht, sie ist nämlich tot.“ Man lebt nur zweimal (Hans, nachdem dieser in ein Piranha-Becken geworfen wurde):

    „Bon Appetit!“ Diamantenfieber (Mr. Wint, Mr. Kidd, nachdem er letzteren mit einer im Schritt

    befestigten Bombe über die Reling eines Schiffes geworfen hat und diese explodierte): „Den Hund hat´s mit eingeklemmtem Schwanz zerrissen.“

    Leben und sterben lassen (Kananga, dem er eine geöffnete Druckluftpatrone in den Mund schiebt, so dass dieser zerrissen wird): „Er war schon immer ein ziemlich aufgeblasener Kerl.“

    Der Spion, der mich liebte (Sandor, nachdem dieser vom Dach gefallen ist): „Ein hoffnungsloser Fall.“

    Der Spion, der mich liebte (Killer, der mit einem Motorrad von einer Klippe fiel): „Ich glaube, der ist falsch abgebogen.“

    Der Spion, der mich liebte (Wenn Beißer mittels Magneten ins Hai-Becken befördert wird): „Ah Hai!“

    Moonraker (Hugo Drax, als er diesen aus einer Luftschleuse in den Weltraum hinausstösst): „Nur ein kleiner Schritt für Sie (Drax), aber ein großer Schritt für die Menschheit.“ (Anspielung auf die erste Mondlandung) bzw. „Der musste mal raus.“

    Moonraker (Chang - nachdem er kopfüber von einem Turm in ein Klavier gefallen ist): „Spiels noch einmal, Sam.“ (Anspielung auf den Spruch im Film Casablanca)

  • In tödlicher Mission (Locque, nachdem er im Auto von einer Klippe fiel): „Er war schon vorher ziemlich heruntergekommen.“

    Der Hauch des Todes (Brad Whitaker, Waffennarr, der gerne historische Schlachten mit Zinnsoldaten nachstellte): „Er hat sein Waterloo gefunden.“

    Der Morgen stirbt nie (nachdem er einen Wachmann in eine laufende Druckerpresse geworfen hat): „Heutzutage drucken die auch wirklich alles.“

    Kontinuität

    Die Romane von Fleming bauen aufeinander auf, und (auch) deshalb erfreuen sich

    Fankreise der Diskussion, ob der James Bond der verschiedenen Filme ein und

    dieselbe Person sei. Das Äußere von Bond ändert sich bedingt durch den Wechsel

    der Schauspieler, ohne dass in den Filmen darauf eingegangen wird. Die Idee, dies

    durch eine Gesichtsoperation zu erklären, wurde für den ersten Wechsel (Im

    Geheimdienst Ihrer Majestät) überdacht, jedoch fallengelassen.

    In Casino Royale (2006) wird mit der Kontinuität endgültig gebrochen und ähnlich wie

    bei anderen Filmreihen (zum Beispiel bei den Batman-Filmen) die Geschichte

    nochmals neu und von vorne erzählt. Der Film handelt von Bonds erstem Einsatz,

    spielt aber in der Gegenwart. Außerdem spielt Judi Dench Bonds Vorgesetzte M,

    eine Rolle, die sie erst seit GoldenEye innehat. Während man also bis Im Angesicht

    des Todes versuchte, den James Bond aller Filme als die gleiche Person

    darzustellen, verzichtet man seither auf Erklärungsversuche. Mit dem 22. Bond-Film

    soll eine gewisse Kontinuität jedoch wieder aufgenommen werden; Drehbuchautor

    Paul Haggis enthüllte schon im Vorfeld der Produktion, dass seine Handlung zwei

    Minuten nach Casino Royale beginnen werde. [6]

    Weitere Verfilmungen

    Als Harry Saltzman und Albert R. Broccoli die Verfilmungsrechte für Ian Flemings

    Bond-Romane erstanden, konnten sie zwei Titel nicht sichern: Casino Royale und

    Sag niemals nie.

    Casino Royale (1954/1967)

    Casino Royale wurde bereits 1954 an Gregory Ratoff verkauft, dessen Agentur diese

    an CBS für die Produktion einer Fernsehshow vermitteln konnte. Erster Bond-

    Darsteller war damit der amerikanische Schauspieler Barry Nelson in einer vom

  • Sender CBS produzierten Live-Adaption von Flemings Debüt-Roman Casino Royale.

    Den Gegenpart Le Chiffre spielte damals Peter Lorre. Mit dem vertrauten Bild des

    Kino-Bonds, wie wir ihn heute kennen, hatte die Theatershow aus dem Jahr 1954 nur

    sehr wenig gemein, zudem hieß „James“ Bond in diesem Film „Jimmy“ und arbeitete

    für die CIA.

    Als Ratoff starb, verkaufte seine Frau die Rechte an Charles K. Feldman weiter.

    Feldman strebte zunächst û erfolglos û eine Partnerschaft mit Eon Productions Ltd.

    an und produzierte schließlich auf eigene Faust die Bond-Parodie Casino Royale,

    welche 1967 erschien. Diese Persiflage auf den James-Bond-Mythos ist mit den

    späteren Austin-Powers-Filmen vergleichbar. In der Rolle des James Bond 007 sind

    unter anderem David Niven, Peter Sellers, Terence Cooper und Woody Allen zu

    sehen. Beteiligt war auch Ursula Andress (auch als James Bond 007, bzw. als

    Vesper Lynd), Darstellerin des ersten Bond-Girls in James Bond jagt Dr. No. Den

    Bösewicht „Le Chiffre“, gegen den James Bond am Baccarat-Tisch antreten muss,

    verkörperte Orson Welles. Des Weiteren traten noch diverse international bekannte

    Schauspieler in (mehr oder weniger) kleinen Cameorollen auf. (Barbara Bouchet,

    William Holden, John Huston, Deborah Kerr, Daliah Lavi, George Raft, Charles

    Boyer, Peter O'Toole, Jean-Paul Belmondo).

    Nach Feldmans Tod kaufte United Artists seine Produktionsfirma, an der auch

    Columbia Pictures Anteile durch die von CBS gesendete Fernsehshow besaß. Dies

    war der Grund für einen jahrzehntelangen Streit um den Status von Casino Royale.

    1989 wurde Columbia Pictures von Sony aufgekauft. Die 1991 umbenannte Sony

    Pictures Entertainment versuchte nun, unter anderem auch durch eine Kooperation

    mit McClory, in das Bond-Filmgeschäft einzusteigen, was wiederum EON mit

    gerichtlichen Mitteln zu stoppen trachtete. Die Auseinandersetzung endete 1999 mit

    dem Aufkauf der restlichen Filmrechtanteile an Casino Royale durch EON.

    Ironischerweise kaufte Sony 2004 die MGM Studios (die 1981 mit United Artists

    fusionierte) auf, so dass die neueste Verfilmung von Casino Royale doch unter

    Sonys Flagge erfolgt.

    Sag niemals nie (1983)

    1983 kam Sag niemals nie als letzter Auftritt von Sean Connery in der Rolle von

    Bond in die Kinos. Der Titel Never Say Never Again stammt von einer Anspielung

  • Connerys Frau auf eine Aussage von Sean Connery, nie wieder James Bond spielen

    zu wollen. Der Skript basiert auf Whittingham und McClory. EON versuchte

    vergeblich die Verfilmung zu stoppen, um eine Schmälerung des Erfolgs von

    Octopussy aus dem selben Jahr zu verhindern, was dann wahrscheinlich auch der

    Fall war. Der früher veröffentliche Octopussy (ca. 187 Mio. Dollar) übertrumpfte das

    Konkurrenzprodukt Sag Niemals Nie (ca. 160 Mio. Dollar) finanziell nur geringfügig.

    Die US-amerikanischen Kinoverleihrechte lagen bei der Erstaufführung von Warner

    Bros.

    Sag Niemals Nie hat mit Connery als Bond den gleichen Handlungsaufbau wie der

    1965 gedrehte Film Feuerball und kann daher als Remake angesehen werden. Als

    Bösewicht Maximilian Largo ist Klaus Maria Brandauer und als Bondgirl Domino Kim

    Basinger zu sehen. Die Romanvorlage von Feuerball geht auf ein geplantes

    Drehbuch für einen Film James Bond Secret Agent Anfangs 60er zurück, an

    welchem auch Fleming mitschrieb. Das Vorhaben zog sich damals in die Länge und

    Fleming verlor die Lust an der Verfilmung. Die bis dahin erarbeiteten Elemente

    verwendete Fleming 1960 für das Buch Thunderball, was die anderen Beteiligten

    veranlasste, Fleming der Verletzung des Urheberrechts anzuklagen. Dessen wurde

    er später für schuldig befunden.

    Sean Connery hat sich angeblich aus Reue über die Teilnahme und wegen der in

    seinen Augen schlechten schauspielerischen Leistung in Never Say Never Again für

    zwei Jahre aus dem Schauspielgeschäft zurückgezogen.

    Parodien

    Die Bond-Filme wurden immer wieder parodiert: Zum ersten Mal wohl vom Carry-On-Team in Ist ja irre – Agenten auf dem Pulverfaß (1964) und in der US-Zeichentrickserie Geheimer Eichkater (Secret Squirrel), die von 1965 bis 1968 produziert wurde.

    1966 entstand Leise flüstern die Pistolen mit Dean Martin als „Matt Helm“. Es folgten vier Filme und 27 Romane von Donald Hamilton.

    1967 Casino Royal, eine Persiflage. Sie wird trotz aller Unterschiede zuweilen zu den Bond-Filmen gezählt, da sie auf Ian Flemings gleichnamigem Roman basiert. Zahlreiche Schauspieler (Peter Sellers, David Niven und Woody Allen) agieren als James Bond. Der Film ist eine Art Vorläufer von Austin Powers.

    Die TV/Filmreihe „Solo für O.N.K.E.L.“ (1964-1968, 1983), welche im weitesten Sinne eine Parodie des Agentenfilmgenres ist. Gespielt wurden die Agenten im wesentlichen von Napoleon Solo und Illya Kuryakin für O.N.K.E.L. bzw. U.N.C.L.E. George Lazenby hatte als „JB“ einen Gastauftritt, ebenso einige Bösewichte aus den

  • offiziellen Filmen. Ian Fleming half beim Entwurf der Fernsehserie. Die 105 Episoden wurden mit zusätzlichen Szenen zu acht Kino- bzw. Fernsehfilmen zusammengefasst.

    1967 Unternehmen Kleiner Bruder (Operation Kid Brother) mit Sean Connerys Bruder Neil in der Hauptrolle. In der Besetzung zahlreiche Schauspieler mit Bond-Bezug (etwa Adolfo Celi, Daniela Bianchi, Bernard Lee, Lois Maxwell und Anthony Dawson).

    Maxwell „Get“ Smart als Agent 86 für die Organisation Control gegen die Gruppe KAOS. Q's Erfindungen gehen hier, bei Maxwell, in der Regel in die Hose.

    Harry Palmer, gespielt von Michael Caine, als Geheimagent wider Willen auf dem falschem Fuß; insgesamt fünf Filme.

    Derek Flint, gespielt von James Coburn in zwei Filmen von 1966 und 1967, als übersmarter Geheimagent, der immer wieder aus seinem Ruhestand reaktiviert wird.

    David Jason 1974 als Geheimagent 0014 in der Fernsehserie Edgar Briggs - Das As der Abwehr (The Top Secret Life of Edgar Briggs), mit Noel Coleman als The Commander.

    Die Disney-Actionkomödie Condorman] (1981) mit Michael Crawford und Oliver Reed parodiert nicht nur zahlreiche Bond-Klischees, sondern auch die beliebten Gadgets.

    Mike Myers' Austin Powers-Filme, Rowan Atkinson mit seiner Figur Johnny English im gleichnamigen Film. Zuvor trat

    er schon in der Nebenrolle Nigel Small-Fawcett in Sag niemals nie auf. Agent 00, mit der Lizenz zum Totlachen mit Leslie Nielsen und Agent 00 Nix - In

    hirnloser Mission mit Bill Murray Die Jugendkrimi-Komödie 003 1/2 sowie die Figur „Jimmy Bondy“ in einem der

    zahlreichen Dudu-Käfer-Filme. Agent 327, eine Comicserie des niederländischen Zeichners Martin Lodewijk. In der Neuverfilmung von Der Rosarote Panther hat Clive Owen einen Gastauftritt als

    006, worauf Steve Martin süffisant meint „Ah, zur Superzahl hat es nicht gereicht“. Clive Owen galt damals als heißer Kandidat für die Neuverfilmung „Casino Royale“.

    Der Actionfilm True Lies mit Arnold Schwarzenegger

    Sonstiges

    Auch in den EON-Filmen ist es nicht Connery, der als Erster als Bond zu sehen ist: Der Stuntman Bob Simmons absolviert die Gunbarrel-Sequenz, mit der jeder (offizielle) Bond-Film startet. Erst seit Feuerball ist es der jeweils amtierende Bond-Darsteller, der in der Eingangssequenz tatsächlich schießt.

    Sean Connery war nicht Flemings Wunschkandidat. Er hätte am liebsten jemanden wie Cary Grant in der Rolle gesehen, da dieser seiner Ansicht nach die eleganten Seiten des Agenten glaubhafter hätte verkörpern können. Connery als Schotte war dem Schriftsteller zu wenig feinsinnig, zu grobschlächtig und zu 'behaart'. Später änderte Fleming seine Meinung, nachdem Connery beim Vorsprechen für die Bond-Rolle durch seine überaus hervorstechende und männliche Gangart überzeugte. Cary Grant lehnte die Rolle ab, da er sich nicht für mehrere Bond-Filme verpflichten lassen wollte.

    Die Sets der Filmreihe wurden von den Szenebildnern Ken Adam und Peter Lamontgeschaffen. Ken Adam verließ James Bond nach der Produktion von Moonraker, sein Nachfolger wurde Lamont, der zuvor schon in anderen Funktionen an der Reihe mitwirkte.