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Iron Maiden Signature-Modelle: Fender Dave Murray Stratocaster, Fender Steve Harris Precision Bass & Jackson Adrian Smith SDX Eiserne 40 – und immer noch Jungfrau! 114 11/15 GUITAR-DREAMS C Christopher Przybilla © PPVMEDIEN 2015

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Iron Maiden Signature-Modelle: Fender Dave Murray Stratocaster, Fender Steve Harris Precision Bass & Jackson Adrian Smith SDX

Eiserne 40– und immer noch Jungfrau!

114 11/15

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Inzwischen inspirieren die bahnbrechenden britischen Metal-Urgesteine schon die dritte oder vierte Generation nachfol-gender Bands. Erfreulicherweise entstam-men die Signature-Instrumente den je-weils günstigeren Produktionsreihen von Fender und Jackson und sind daher auch für jüngere Maiden-Freaks erschwinglich. Die Adrian Smith SDX wird in Jacksons

indonesischer Fertigungsstätte produziert und kostet so gerade mal ein Viertel der originalen „San Dimas“. Die Dave Murray Stratocaster und der Steve Harris Precision Bass werden in Mexiko gebaut und sind ebenfalls entspre-

Zum 40. Gründungsjubiläum haben sich Iron Maiden selbst eine fette Geburtstagstorte gebacken: Das 16. Studioalbum The Book of Souls zeigt die NWoBHM-Helden in eiserner Topform und jungfräulicher Frische. Auch die Maiden-Materialausstatter Fender und Jackson zollen dem ihren Tribut und haben Adrian Smith, Dave Murray und Steve Harris neue Signature-Modelle gezimmert.

JACKSON ADRIAN SMITH SDX

FACTS

Herkunft Indonesien

Korpus Linde

Hals Ahorn, geschraubt

Halsprofil D, moderat

Griffbrett Ahorn

Radius 12“-16“ Compound

Sattelbreite 43 mm

Bünde 22 Jumbo;

3,0 x 1,3 mm

Mensur 64,8 cm/25.5“

Pickups 1 x Jackson Humbucker (Steg), 2 x Jackson Singlecoil (Mitte/Hals)

Regler 1 x Volume, 1 x Tone

Schalter Fünfwege-Switch

Hardware Floyd Rose Special-Tremolo, Floyd Rose Klemmsattel, Jackson-Die-cast-Mechaniken

Gewicht 3,8 kg

Linkshänder nein

Internet www.jacksonguitars.com

Empf. VK-Preis 549,- €

Preis-Leistung

FACTSchend preiswerter als US-Fenders. Während die Adrian-Smith-Jackson mit einem Straßen-preis unter 500 Euro das Einsteigermodell in den Maiden-Kosmos darstellt, sind die beiden Mexiko-Fenders durchaus auch auf fortge-schrittene Spieler zugeschnitten, die sich ein sattes Häppchen Maiden-Flair leisten wollen.

Jackson Adrian Smith SDXAls Songwriter etlicher Stücke der Band legt Adrian Smith auch bei seinen Soli größten Wert auf blitzsauber durchkomponierte Struk-turen, die er selbst live nur selten spontan ändert. Geradlinigkeit, Präzision und Zuver-lässigkeit sind daher auch von seiner Gitarre gefordert. Neben etlichen anderen Fender- und Jackson-Modellen nennt Adrian Smith seit 2009 eine Jackson-DK-Signature aus US-amerikanischer Fertigung sein Eigen, die seither zu seiner Hauptgitarre avanciert ist. Ihren Beinamen „San Dimas“ verdankt diese übrigens dem früheren Stammsitz der Jack-son-Vorgängerfirma Charvel; dies bezeichnet zudem die leicht modifizierte Korpusform der Charvel-„Superstrats“ aus den späten 1970ern.

Bei der preisgünstigen indonesischen Aus-führung besteht der Korpus aus Linde anstelle des etwas teureren Erlenholzes des Originals. Der Ahornhals ist eingeschraubt und vermit-telt sofort ein angenehm hölzernes, griffiges Spielgefühl, denn vom Lack hat man dort dankenswerterweise ganz die Finger gelassen.

Ebenfalls von der San Dimas übernommen wurde der Compound-Griffbrettradius mit flachen 12 bis 16 Zoll. Beim Testmodell be-steht dieses aus Ahorn, alternativ ist auch Pa-lisander erhältlich. Wie beim Original wird die Variante mit dunklem Griffbrett – dann mit weißem Pickguard – und umgekehrt angebo-ten. Ausgiebigen Bending-Sessions kommt dieser Compound-Radius sehr entgegen, obendrein gibt es hier das sehr gut arbeitende Floyd-Rose-Special-Tremolosystem, das in der tadellosen Werkseinstellung viel Spiel-raum nach oben wie unten bietet. Zusammen mit den 22 sauber abgerichteten Jumbo-Bün-den ist also alles Wünschenswerte vorhanden, um Herrn Smith nachzueifern.

Dank des geschraubten Halses reagiert die SDX mit sattem Attack auf den Anschlag, und die kräftigen Bundstäbchen lassen schnelles Spiel flüssig aus den Fingern schütteln. Für die elektrisch aufgeladene Weiterleitung zum Amp stehen drei Jackson-Pickups in HSS-Konfiguration zur Verfügung, die sich per Fünfwege-Switch anwählen lassen. Auf eine Splitfunktion wurde hierbei verzichtet, so dass die Schaltpositionen ganz herkömmlich ge-staltet sind und in den Positionen 2 und 4 je-weils zwei Tonabnehmer zusammen betrieben werden. Dabei ist festzustellen, dass der Hum-bucker allein deutlich hörbar am meisten Lautstärke produziert. So kann man beispiels-weise den Humbucker zusammen mit dem

Floyd Rose und HSS-Bestückung: Powerstrat, ick hör ’ dir trapsen …

EIn moderner Klassiker und das einzig wahre Werkzeug für Divebombs: das Floyd Rose

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FENDER DAVE MURRAYSTRATOCASTER

FACTS

Herkunft Mexiko

Korpus Erle

Hals Ahorn, geschraubt

Halsprofil C, moderat

Griffbrett Palisander

Radius 9,5“-14“ Compound

Sattelbreite 43 mm

Bünde 21 Medium Jumbo: 2,7 x 1,1 mm

Mensur 64,8 cm/25.5“

Pickups Seymour Duncan Hot Rails SHR-1B (Steg), Seymour Duncan SJBJ-1N (Mitte), Seymour Duncan Hot Rails SHR-1N (Hals)

Regler 1 x Volume, 2 x Tone

Schalter Fünfwege-Switch

Hardware Floyd Rose Double-Locking Zweipunkt-Tremolo, Floyd Rose R3-Klemmsattel, Fender Deluxe-Mechaniken

Gewicht 3,8 kg

Linkshänder nein

Internet www.fender.de

Empf. VK-Preis 1.029,- € inklusive Gigbag

Preis-Leistung

bendes Gründungsmitglied ist er zudem der Kopf der Band. Seine Basslicks sind stil- und soundprägend und klingen völlig anders als die der anderen Basser-Kollegen. Entspre-chend individuell fällt sein Equipment aus: Marshallboxen mit Electro-Voice-Speakern, Flatwoundsaiten und ein ultraschwerer Männerbass. Yes – da bleibt kein Auge tro-cken und keine Schulter schmerzfrei. Auf der Suche nach dem Grund des hohen Gewichts des Steve Harris Precision wird man schnell beim Korpus fündig, denn der besteht komplett aus hartem Ahorn. Auch Fenders High-Mass-Bridge ist nicht von schlechten Eltern. Im Prinzip handelt es sich um eine Badass-II-Bridge. Sie wiegt alleine schon über ein halbes Pfund – aber sie haut eben auch ein entsprechendes Pfund raus. Der Steve Harris Precision ist seinem ehemaligen Hauptbass, einem ‘71er Modell, nachempfunden. Das wird bereits beim großen Logo auf der Kopfplat-te des One-Piece-Maple-Necks deutlich. Der Hals ist im Gegensatz zum früheren Modell mit 41 Millimetern Breite eher schlank gehal-ten und liegt ausgezeichnet in der Hand. Für die Tonübertragung kommt Steves Signature-Modell von Seymour Duncan zum Einsatz – kein gnadenloses Heavy-Aggregat, sondern ein nur mäßig erhitztes Vintage-Modell. Es wird mit den üblichen Reglern Volume und Tone kontrolliert, die dafür auf einem stilvoll

Mittelpickup für den Rhythmussound verwen-den, um zum Solo dann mit dem Humbucker allein ein höheres Ausgangsvolumen zu erzie-len. Für das gewünschte Maiden-Brett liefern die Pickups allesamt eine knackige Ansprache – und für den Einsteiger die ganze Palette an Rhythmus- und Leadsounds, die auf dem Weg zum Maiden-Level zu meistern sind.

Fender Dave Murray StratocasterIm Gegensatz zum Kollegen Smith trägt Dave Murray für einen ausgewiesenen Metal-Groß-meister auch noch eine ganze Menge Blues in der Seele. Adrians Kompositionskunst und Stakkatogewitter kontrastiert Dave Murray oft mit feinsinnigem Legatospiel und Improvisa-tionsfreude. Daher darf die Signature-Stra-tocaster gleich auf Anhieb mit einem warmen, fülligen und sustainreichen Trockenton glän-zen und sich als sehr schwingungsfreudiges Instrument von Kopf bis Korpus präsentieren. Letzterer ist aus Erle gefertigt, in optisch an-sprechendem Two-Tone-Sunburst gehalten und mit einem hübschen Perloid-Schlag-brett versehen. Das ebenmäßig gewachsene Palisandergriffbrett trägt 21 Bünde. Auch Dave Murray vollzieht seine Kapriolen auf einem Griffbrett mit Compound-Radius, einem allerdings nicht ganz so flachen wie auf der Jackson, wodurch sich auf den anfänglichen 9,5-Zoll schon fast ein Fender-Vintage-Feel-ing einstellt. Zu den durchweg hochwertigen Ausstattungsmerkmalen gesellen sich ein ori-ginales Floyd-Rose-Tremolo mit R3-Locking-Sattel und Fender-Deluxe-Vintage-Mecha-

niken. In der elektrischen Abteilung stehen drei Humbucker im Singlecoil-Format parat, allesamt aus dem Pickupschmiede von Sey-mour Duncan. Am Hals und am Steg handelt es sich dabei um die nicht umsonst „Hot Rails“ genannten, recht heiß und ausgangsstark da-herkommenden Klingen-Pickups SHR-1. In der Mitte verrichtet der etwas sanftere Seymour Duncan SJBJ-1N seine Dienste. Der Fünf-wege-Switch arbeitet wiederum ganz kon-ventionell; zur Feinabstimmung des Sounds verfügen der Mittel- und der Halspickup über je ein eigenes Tone-Poti. Besonderes Augen-merk verdient der Halstonabnehmer freilich ohnehin, da Dave Murray seinen oft Phaser-angereicherten, singenden Leadsound mit die-sem Pickup produziert. Genau darin hat seine Signature-Strat dann auch ihr i-Tüpfelchen vorzuweisen: Neben den äußerst vielseitigen Klangergebnissen, tollen Clean- und Crunch-sounds und erfreulich heftigem Druck und Output für das Riffing ist der Leadsound des Halspickups buchstäblich allerfeinste „Sahne“ in Doppelrahmstufe.

Hinsichtlich Dynamik, Bespielbarkeit, Klangergebnissen und Verarbeitungsqualität ist die Dave Murray Strat damit, gemessen an ihrem Preis, ein vorzügliches Instrument, mit dem man sich nicht nur genüsslich durch 40 Jahre Maiden-Geschichte, sondern auch aller-hand andere Strat-Stilistiken rocken kann.

Fender Steve HarrisPrecision BassSteve Harris ist in Metal-Gefilden eine Aus-nahmeerscheinung. Als einziges verblei-

Heiße Klingen: die Hot Rails von Duncan an Hals und Steg …

… und der SHR-1B in der Mittelposition

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FENDER STEVE HARRISPRECISION BASS

FACTS

Herkunft Mexiko

Korpus Ahorn

Hals Ahorn

Halsprofil D, schlank

Griffbrett Ahorn (one piece maple)

Radius 7.25“

Sattelbreite 41 mm

Bünde 20 Jumbo:

2,7 x 1,3 mm

Mensur 34”/86,4 cm

Pickups Seymour DuncanSteve Harris Signature SPB-4

Regler 1 x Volume, 1 x Tone

Hardware Fender High-Mass-Steg, Fender Seventies Vintage-

style-Mechaniken

Gewicht 5,5 kg

Linkshänder nein

Internet www.fender.de

Empf. VK-Preis 1.259,- € inklusive Gigbag

Preis-Leistung

verchromten Metallpickguard montiert sind. Für die Insider: Der Tone-Regler ist nicht still-gelegt, sondern arbeitet, und das nicht mal schlecht. Hängt man sich diesen Boliden um, ist man positiv überrascht: So unbequem trägt sich das Ding gar nicht. Der Bass ist perfekt ausbalanciert, und selbst der glatteste Gurt lässt die Kopfplatte nicht in Richtung Boden abtauchen. Mit den .110er Rotoso-und-Flatwounds muss man allerdings auch erst mal klar kommen, aber sie sind ein gutes Stück für den typischen Sound verantwortlich. Mit dieser Bestückung liefert der Bass ein druckvolles, knackiges und gleichzeitig warmes Signal an den Amp.

Der Sound lässt den Gitarren genügend Platz in den oberen Frequenzbe-reichen und sucht sich statt dessen eine Lücke im Mittenbereich, durch den er unüberhörbar durchstechen kann. Der Grundklang ist einer-seits druckvoll, andererseits spritzig. Das geht mit dem üblichen Klischee eines Ahornbasses nicht zusammen, aber die Flats verleihen dem Teil einen ungemein warmen Schub in den tie-fen Mitten, der vom Seymour-Duncan-Pickup optimal übertragen wird. Das Ahornholz des Korpus sorgt andererseits dafür, dass der Ton dennoch nicht zu dumpf wird. Dazu ist es freilich nötig, die Saiten häufig zu wechseln, denn auch Flatwounds klingen anfangs drah-tig. Man kann allerdings auch Roundwounds aufziehen. So bestückt treibt er jedem Funk-bassisten die Freudentränen in die Augen, denn er bietet ein enorm schnelles, druck-volles Attack, ein langes Sustain und Draht ohne Ende. Allerdings klingt er dann nicht mehr nach Steve Harris. Und das ist wirklich nicht Sinn der Sache …

Das bleibt hängenZum Handwerkszeug der drei Maiden-Musiker gehören derart untypische Metal-Äxte, dass man sie getrost in allen anderen Stilarten ein-setzen kann. Dabei ist speziell Adrians Jack-son eine moderne, flexible Gitarre zu einem erfreulich niedrigen Preis. Aber auch die bei-den Fender-Instrumente liefern ungemein viel Gegenwert fürs Geld; glänzen mit perfekter Verarbeitung und einem noch authentischeren Sound. Individuell und lecker!

Adrian Schüller& Jürgen Richter

montiert sind. Für die Insider: Der Tone-Regler ist nicht still-gelegt, sondern arbeitet, und das nicht mal schlecht. Hängt man sich diesen Boliden um, ist man positiv überrascht: So unbequem trägt sich das Ding gar nicht. Der Bass ist perfekt ausbalanciert, und selbst der glatteste Gurt lässt die Kopfplatte nicht in Richtung Boden abtauchen. Mit den .110er Rotoso-und-Flatwounds muss man allerdings auch erst mal klar kommen, aber sie sind ein gutes Stück für den typischen

Der Sound lässt den Gitarren genügend Platz in den oberen Frequenzbe-

Damit klar ist, zu welchem Stall der Meister gehört

Duncan-Signature-Pickup

für Harris

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D’Angelico Guitars’ long history is defined by its commitment to quality. Designed and inspected in New York

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