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ARTHROSTYLE Carbonstift zur Knorpelrekonstruktion Ein Carbonstift als "Lift" für Chondroblasten … Medikamentöse Therapien von Knorpelschäden an Gelenken bestehen primär in der Schmerzreduktion. Sie können jedoch die aufwendige und kostenintensive große Gelenkchirurgie oftmals nur hinauszögern. Behandlungsmethoden zur Knorpelregeneration, z.B. Knorpel-Knochenverpflanzung oder autologe (körpereigene Knorpelzellen) Knorpeltransplantation sind sehr aufwendig und kostenintensiv, hinzu kommt als zusätzliche Belastung eine lange Rehabilitationsphase. Eine Alternative hierzu ist die „sanfte Gelenkchirurgie“ mit kleinen Karbonstiften von anwerina. Die Implantation dieser Carbonstifte mit einer Länge von 12,5 mm, wird arthroskopisch vorgenommen. Die Carbonstifte werden über kleine Bohrkanäle in das beschädigte Knorpelgewebe eingesetzt, wobei die offene Webstruktur des Materials ermöglicht, dass Bindegewebe einwachsen kann und der Stift als „Lift“ für neue Chondroblasten wirkt (von gr. chondros „Körnchen“, „Knorpel“ und blastos „Keim“, „Spross“ ist ein Zelltyp, der zur Bildung des Knorpelgewebes befähigt ist). Es bildet sich eine neue Faserknorpelschicht: ARTHROSTYLE - Instrumentarium:

INTERNET - ARTHROSTYLE Draft 1 logo Word - INTERNET - ARTHROSTYLE Draft 1_logo.docx Author Matthias Huisken Created Date 9/21/2012 3:32:58 PM

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ARTHROSTYLE Carbonstift  zur  Knorpelrekonstruktion   Ein Carbonstift als "Lift" für Chondroblasten … Medikamentöse Therapien von Knorpelschäden an Gelenken bestehen primär in der Schmerzreduktion. Sie können jedoch die aufwendige und kostenintensive große Gelenkchirurgie oftmals nur hinauszögern. Behandlungsmethoden zur Knorpelregeneration, z.B. Knorpel-Knochenverpflanzung oder autologe (körpereigene Knorpelzellen) Knorpeltransplantation sind sehr aufwendig und kostenintensiv, hinzu kommt als zusätzliche Belastung eine lange Rehabilitationsphase. Eine Alternative hierzu ist die „sanfte Gelenkchirurgie“ mit kleinen Karbonstiften von anwerina. Die Implantation dieser Carbonstifte mit einer Länge von 12,5 mm, wird arthroskopisch vorgenommen. Die Carbonstifte werden über kleine Bohrkanäle in das beschädigte Knorpelgewebe eingesetzt, wobei die offene Webstruktur des Materials ermöglicht, dass Bindegewebe einwachsen kann und der Stift als „Lift“ für neue Chondroblasten wirkt (von gr. chondros „Körnchen“, „Knorpel“ und blastos „Keim“, „Spross“ ist ein Zelltyp, der zur Bildung des Knorpelgewebes befähigt ist). Es bildet sich eine neue Faserknorpelschicht: ARTHROSTYLE - Instrumentarium:

Klinische Ergebnisse mit Carbonfaserstiften Die Methode zur Knorpelregenration mit Carbonfasern wurde schon vor mehr als 20 Jahren im Tiermodell und später auch bei Patienten mit unterschiedlich großen Knorpeldefekten untersucht. Eine Studie von Pongor et al. (1) zeigte bei 77 Patienten mit ausgeprägter Arthrose im Kniegelenk eine durchschnittliche Reduktion der Schmerzsymptomatik von 5,6 auf 2,4 (VAS-Score) nach der Implantation von Carbonfaserstiften. Während einer Beobachtungszeit von bis zu 5 Jahren wurden bei 79,2% der Patienten eine Verbesserung, bei 8,3% keine Veränderung und bei 12,5% eine Verschlechterung beobachtet. Etwa 10 Jahre später berichtet C. Tesch (2) über seine Erfahrungen mit den Carbonfaserstiften:

• In einer Gruppe mit 87 Patienten und 4-gradigem Knorpelschaden konnte mit Hilfe der Carbonfaserstifte bei 84% der Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes vermieden werden (96 Wochen Beobachtungszeit).

• 61 Patienten waren beschwerdefrei und bei 41 Patienten war die neugebildete Knorpelschicht > 1 mm.

In einer etwas kleineren Gruppe mit 31 jüngeren Patienten (< 50 Jahre) und 3-gradigem Knorpelschaden waren 81% der Patienten ohne Beschwerden (48 Wochen Beobachtungszeit):

• Bei 25 Patienten: Schmerzfreie Gehstrecke > 5000 m. • 5 Patienten: Verbesserung, aber nicht zufriedenstellend beschwerdefrei. • 1 Patient: Keine Verbesserung.

Zitat und Zusammenfassung (C.Tesch):

„Das Verfahren ist technisch und materiell aufwendig,

erhält aber das Kniegelenk

und offenbart die Möglichkeit einer zukünftigen Sportfähigkeit,

was bei Prothesenträgern nicht erreicht werden kann.“

• Die Erfolgschance auf Verbesserung der schmerzfreien Gehfähigkeit beträgt etwa 60% nach

1-2 Jahren. • Wenn nach der OP keine Entlastung erfolgt ist mit einer Zunahme der Ersatzknorpeldicke

vermutlich nur in 50% der Fälle zu rechnen. • Eine Fremdkörper-Synovialitis ist bei korrekter Vorgehensweise nicht zu erwarten. • Die Implantation von Karbonfaserstiften ist besonders für junge Patienten mit erheblichen

Knorpelschäden und bei Patienten mit Osteonekrose eine wertvolle Therapieoption. Prospektive Studie Eine im Jahre 2012 publizierte prospektive Studie (3) zeigt die erfolgreiche Implantation von Carbonfaserstiften bei 57 Patienten (Alter: 47 Jahre) mit relativ großen Knorpeldefekten (≥  2,5 cm2). Die Ergebnisse zeigen eine durchschnittliche Reduktion der Schmerzen um 17% (VAS-Score; p < 0,001).  Nach Ansicht der Autoren sind Carbonfaserstifte nicht nur für mittlere und große Knorpeldefekte geeignet, sondern auch für Patienten mit mehrfachen Defekten sowie nach erfolglosen Voroperationen bzw. bei Restdefekten nach Voroperationen. 1 Biomaterials 1992; Vol 13; No 15: 1070-1076 2 ASG-Kurse der DGOOC – Band 7 „Knorpelschaden“ 2003; Kapitel 16: 108-113 3 Tommy S. de Windt et al.; Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc 2012