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www.charismacare.de 1 Charisma Care Thomas Krause Nollendorfstraße 41 D-10783 Berlin Telefon +49 30 22198406 - Mobil +49 162 2126464 E-Mail [email protected] Internet www.charismacare.de HANDOUT HYPNOSIS INTENSE Intensive Hypnose-Techniken in praktischer Anwendung. Einleitung Dieses Handout zum Workshop HYPNOSIS INTENSE von Tom Krause liefert dem aufmerksamen Leser den theoretischen Unterbau zu den bereits im Workshop erlernten Fähigkeiten. Ich wünsche viel Spaß beim Studieren und Entdecken! Hypnotische Grüße, Tom Krause Die (Teil)Geschichte der Hypnose Nachfolgend zu lesen ist eine kurze Aufstellung über die Geschichte der Hypnose. Er dient dem ersten Überblick. Diesen kann beliebig durch adäquate Beschreibungen vertieft werden. Hinweise dazu gibt es am Ende dieses Handouts in den Literaturhinweisen. China, Indien, Ägypten und Griechenland Vor über 4000 Jahren hat der Mediziner Wang Tai, Gründer der Chinesischen Medizin, eine Therapieform angewandt, die mit Handstreichungen über den Köper verbunden war. In Indien gibt es in der Mahabharata (Volks-Epos Indiens) bereits Hinweise auf hypnotische Trance-Induktionen. So schützt ein Schüler die Frau seines Lehrers mit einem tiefen Blick in die Augen („Indem er die Strahlen seiner Augen mit den Strahlen ihrer Augen vereinigte, drang er in ihren Körper ein wie der Wind Lüfte durchdringt“) vor den Verführungskünsten des Gottes Indra. Auch in den vedischen Schriften gibt es erste Anleitungen zur Hypnose: „Er hefte seine Augen auf die äußerste Spitze seiner Nase, lege beide Hände zusammen, bringe die Füße

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Hypnose in Anwedung

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Charisma CareThomas Krause

Nollendorfstraße 41D-10783 Berlin

Telefon +49 30 22198406 - Mobil +49 162 2126464E-Mail [email protected] www.charismacare.de

HANDOUTHYPNOSIS INTENSE

Intensive Hypnose-Techniken in praktischer Anwendung.

EinleitungDieses Handout zum Workshop HYPNOSIS INTENSE von Tom Krause liefert dem aufmerksamen Leser den theoretischen Unterbau zu den bereits im Workshop erlernten Fähigkeiten. Ich wünsche viel Spaß beim Studieren und Entdecken!

Hypnotische Grüße, Tom Krause

Die (Teil)Geschichte der Hypnose

Nachfolgend zu lesen ist eine kurze Aufstellung über die Geschichte der Hypnose. Er dient dem ersten Überblick. Diesen kann beliebig durch adäquate Beschreibungen vertieft werden. Hinweise dazu gibt es am Ende dieses Handouts in den Literaturhinweisen.

China, Indien, Ägypten und Griechenland

Vor über 4000 Jahren hat der Mediziner Wang Tai, Gründer der Chinesischen Medizin, eine Therapieform angewandt, die mit Handstreichungen über den Köper verbunden war.

In Indien gibt es in der Mahabharata (Volks-Epos Indiens) bereits Hinweise auf hypnotische Trance-Induktionen. So schützt ein Schüler die Frau seines Lehrers mit einem tiefen Blick in die Augen („Indem er die Strahlen seiner Augen mit den Strahlen ihrer Augen vereinigte, drang er in ihren Körper ein wie der Wind Lüfte durchdringt“) vor den Verführungskünsten des Gottes Indra.

Auch in den vedischen Schriften gibt es erste Anleitungen zur Hypnose: „Er hefte seine Augen auf die äußerste Spitze seiner Nase, lege beide Hände zusammen, bringe die Füße

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zusammen; das Herz halte er frei von überkommenden Gedanken, und im Herzen nenne er den großen Namen Pranon; beim Nennen dieses Namens stelle er sich das Wesen, dass dadurch bezeichnet wird, in Gedanken vor.“ Kleine Frage: Welche Elemente der Hypnose erkennst Du hier wieder?

Im alten Ägypten (300 v. Chr.) gibt es dann noch weiter entwickelte Techniken, zum Beispiel zur Fixation der Aufmerksamkeit durch einen leuchtenden Gegenstand. Davor, um 500 v. Christus, fanden sich kranke Menschen im Serapis-Tempel ein. Dort versetzten Priester die Anwesenden in einen mehrtägigen Schlaf, in denen ihnen die Göttin Isis erschien und ihnen Informationen und Ratschläge für Ihre Krankheit gegeben haben soll.

Die Griechen hatten bereits Therapiezentren, die Asklepeien, in denen Hypnose zu Heilzwecken eingesetzt wurde. Von weit her kamen Pilger, die nach langen und zahlreichen Vorbereitungsriten in einen Heilschlaf versetzt wurden.

Priester flüsterten durch verborgene Schalltrichter den Kranken Suggestionen ein, die der Hörende als Stimmen von Göttern interpretierte.

Naturvölker

Der Ursprung der Hypnose lässt sich insbesondere auch bei Naturvölkern suchen, von denen wenig Schriftliches überliefert ist. Die Tradition, auf vielfältige Weise in Trance zu gehen, ist bis heute Bestandteil vieler Kulturen auf allen Kontinenten. Viele Schamanen, Voodoo-Priester und Heiler machen sich die überlieferten Wirkungsweisen der Phänomene in Form von Trancetanz, dem Austreiben von Dämonen und der Erwartungshaltung des Patienten zu nutze.

Paracelsus

Der berühmte Mediziner Theophrastus Philippus Aureolus Bombastus von Ohenheim (1494-1541), der den meisten Menschen eher als Paracelsus bekannt ist, beschreibt in einem seiner Werke eingehend, wie Mönche Patienten in eine Kristallkugel blicken lassen, damit sie in einen tiefen Schlaf fallen. Der Schweizer ging davon aus, dass jeder Mensch den „Inneren Arzt“ besitzt. Auch empfahl er zur Heilung das Anbringen von Magnetplatten am Körper (siehe die Wirkungsweise unserer Charisma-Produkte im Online-Shop).

Franz (Friedrich) Anton Messmer

Franz (Friedrich) Anton Messmer gilt als einer der Wegbereiter der modernen Hypnose. Damals nannte er seine Form der Hypnose zwar noch „thierischen Magnetismus“, doch tat dies der Popularität dank der cleveren Vermarktung von Messmers Praktiken keinen Abbruch. Im Gegenteil, die obere Gesellschaftsschicht erfreute sich zahlreich an seinen Demonstrationen in feinen „Gesellschaften“ und bei Herrn Messmer im Garten stattgefunden haben sollen. Sogar ein gewisser Herr Mozart kam samt Familie zu den wohl ersten „Hypnose-Shows“ der Welt.

Darüber hinaus erzielt er bedeutende Heilerfolge, die König Louis XVI. misstrauisch machten und dazu bewegten, eine zu befehligen, Messmer und seine Arbeit genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei kam damals heraus, dass die Arbeit als verwerflich einzustufen war.

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Mit seinen Methoden befand sich Messmer stets in einem Wechselbad der Gefühle. Viele Menschen liebten seine Arbeit, doch wissenschaftliche Anerkennung erfährt er erst im hohen Alter in Form von Angeboten, ganze Kliniken in der Schweiz und in Berlin zu leiten. Aus Altersgründen lehnte er dies jedoch ab.

Emile Coué

Der Apotheker (1857-1926) ist auch heute noch vielen Menschen durch sein Buch „Autosuggestion“ bekannt. Er fand heraus, dass Patienten schneller gesund werden, wenn zur Medikamentenvergabe zusätzlich betonnt wird, dass das Medikament sehr schnell gesund macht.

Carl Hansen

Hypnose geriet lange Zeit in einen tiefen Schlaf und durch Sigmund Freud, der diese kritisierte, für einige Zeit in Vergessenheit. So lange bis der Däne Carl Hansen sie in Form von Show-Hypnose wieder populär machte, so dass sich auch die Wissenschaft wieder für Hypnose anfing zu interessieren.

Milton H. Erickson

Der Amerikaner gilt als „Begründer der Hypnose der Neuzeit“. In den fünfziger Jahren war er eher ein Außenseiter. Er stand in dem Ruf, damals der wichtigste klinische Hypnotiseur zu sein. Trotzdem waren seine Therapiemethoden umstritten.

Besonders Psychologen ereiferten sich über seine Methode der Kurzzeit-Therapie, da sie damals der Meinung waren, dass Therapien langfristig angelegt sein müssen. Seine Erfolge beruhen unter anderem darauf, dass er auf die vom Patienten vorgetragenen Probleme einging, und sich in der Therapie nicht nur mit Vorfällen aus der Vergangenheit auseinandersetzte.

Erickson war Meister der indirekten Suggestion und gleichzeitig flexibel genug, autoritäre Befehle zu geben, wenn der Proband gut darauf ansprach.

Richard Bandler, einer der Erfinder des Neuro Linguistic Programming (NLP) hat mit Erickson eng zusammen gearbeitet. Von der Form und Methode des Hypnotiseurs überzeugt, nannte er einen Teil des Modells von NLP kurzum Milton-Modell.

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Trance und Milton-ModellDas Milton-Modell beschreibt, wie sprachlich Tilgungen, Verallgemeinerungen und Verzerrungen als Prozess-Elemente so eingesetzt werden können, dass der Zuhörer die konkreten Inhalte aus seiner Erfahrungs-Welt hinzufügt. Das Milton-Modell ist ein Katalog von Sprach-Mustern, um den inneren Zustand einer Person zu spiegeln, Zugang zu unbewussten Ressourcen zu bekommen und eine Person sprachlich zu führen.

Hypnotische Elemente aus der Umkehrung des Meta-Modells

Das Milton-Modell enthält die Umkehrung der Sprachmuster aus dem Meta-Modell. Es wird auch inverses Meta-Modell genannt. Im Meta-Modell will man die Tiefen-Struktur der Sprache (das was jemand wirklich meint, nicht das, was er sagt) erkunden. Das Ziel ist die Gewinnung präziser Informationen. Die Sprache und Meta-Modell-Fragen sind konkret und genau. Im Milton-Modell will man Personen in innere Zustände führen: die Sprache ist kunstvoll vage und ungenau. Im Meta-Modell werden jene Sprachmuster hinterfragt, die als "Verletzung des Meta-Modells" gelten.

Im Milton-Modell werden diese Sprachmuster bewusst angewandt. Beim Meta-Modell will man die Tiefen-Struktur entdecken. Beim Milton-Modell will man auf der Oberflächen-Struktur bleiben. Der Katalog der Sprach-Muster des Milton-Modells folgt dem Katalog aus dem Meta-Modell. Es geht um den Einsatz von Tilgungen, Verallgemeinerungen und Verzerrungen.

Tilgungen lassen Informationen weg: „Es ist so interessant" (unspezifisches Subjekt, unbestimmter Inhaltsbezug) „immer wieder wahrzunehmen" (unspezifische Verb), „dass es besser ist" (Vergleich, Bewertung) „die Neugierde" (Nominalisierung). „zu wecken".

Ein anderes Beispiel: „Jeder" (Universalquantor) „kann" (Modaloperator der Möglichkeit) „und jeder muss" (Modaloperator der Notwendigkeit) „diesen Sätzen Bedeutung geben. Und indem Sie das tun, haben Sie gerade etwas sehr Wichtiges erfahren" (komplexe Äquivalenz).

„Und genau das macht es Ihnen leicht" (Ursache/Wirkungs-Konstrukt) „zu verstehen" (gewagte Vorannahme!, gleichzeitig Gedankenlesen), „wie all das natürlich in ihr Unbewusstes eingefügt werden kann, ohne dass Sie wissen, wie dies geschieht".

1. Verallgemeinerungen (Universalquantoren): alle; jeder; irgendein; nichts; keiner; nirgends; man

2. Falsche Zusammenhänge (Ursache - Wirkung / komplexe Äquivalenz): und; während; im Verlauf; danach; bevor; indem; das macht; das verursacht; das bringt Dich; das bewirkt; das zwingt; das verlangt; je mehr Du .... desto mehr

3. Modaloperatoren(müssen, können, dürfen, mögen, sein, wahrscheinlich, vielleicht, irgendwie, irgendwo, irgendwann, irgendwer ...) werden dann eingesetzt, wenn man einen Misserfolg vermeiden will. Statt einer direkten Suggestion („Du lernst es jetzt") kann man die Hintertür - eine modifizierte Suggestion - benutzen („Du kannst es jetzt lernen…; Du musst das gar nicht beachten; es ist nicht notwendig, die Augen zu öffnen; es ist möglich, mit offenen Augen in Trance zu gehen; Du kannst dich entspannen; Du bist in der Lage, Dich Wohlzufühlen; Du bist fähig, daraus zu lernen“)

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4. Bewertungena) Verlorener Performativ (allgemeine Urteile, Generalisierung): es ist leicht; es ist angenehm; es ist wahr; das ist die richtige Art zu entspannen; es ist gut, seine Gedanken loszulassen. „Jeder Mensch hat einen bewussten Verstand. Wir verfügen über sämtliche Ressourcen, um ohne Mehraufwand alle Probleme lösen zu können."

b) Vergleiche ohne Bezug: und Du freust dich; und Du fühlst dich wohl; es ist angenehmer,sich bequem hinzusetzen; dabei kannst Du viel entspannter Deinem Atem folgen;

c) Gedankenlesen: und während Du Dich immer wohler fühlst, wirst Du merken, wie Du ... und Du fragst dich vielleicht, wie es möglich ist ...; und Du weißt vielleicht jetzt schon wie gut Dir das tut.

Beispiele: „Sicher bist Du gespannt, was da noch kommt.", „Ich könnte mir vorstellen, dass Du Entspannung großartig findest.", „Ein Teil von Dir will herausfinden, ob Du Dich noch tiefer entspannen kannst."

5. Unspezifischesa) Unspezifische, vage Verben und Adjektive: Verben, die nicht auf den Gebrauch einesspezifischen Sinneskanals hinweisen.

Beispiele: sich vergegenwärtigen, wissen, sich erinnern, erkennen, wahrnehmen, realisieren,aufnehmen, zulassen, lösen, verbinden, aktivieren, verknüpfen, transformieren, verwandeln,verzaubern…

Du kannst geschehen lassen; Du kannst fühlen, empfinden; Du kannst loslassen; Du kannsttun; Du kannst Dir erlauben, Du kannst etwas Interessantes bemerken, Du kannst Dich nochtiefer entspannen, Es ist besser, sich etwas konfus zu fühlen bevor Du verstehst und lernst.

b) unspezifische Substantive: Erfahrungen, Umstände, Bedürfnisse

c) Nominalisierungen: Die Nominalisierungen sind sehr hilfreich, da viele Menschen ihnen ihre eigenen Bedeutungen zuweisen.

Beispiele: Neugier; Wissen; Lernen; eine tiefe Entspannung; eine tiefe Empfindung,Zentriertheit, Lösung Wunsch …

Die Formulierung „Du kannst spüren, wie Dein Arm schwerer wird" ist wesentlich vager als „Du kannst die Schwere deines Armes spüren". Hilfreich sind auch Doppelnominalisierungen, wie:

� die Weisheit des Unbewussten� die Süße des Lebens� die Kreativität der Lösung� der Wunsch Deiner Träume

6. Bedeutungsvolle WörterSolche Adjektive entfalten eine besonders starke Wirkung in Kombination mit Wörtern, mitdenen diese eigentlich nicht zusammenpassen, wie „brutal gut", „die träumende Hand".Beispiele: sensationell, echt, hypnotisch, ganz, total, rechtschaffen, mächtig, super, mega, voll und ganz, völlig, genial, bodenständig, wirklich, tierisch gut …

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Beispiel: „Genau dann, wenn Du spürst, dass Du tiefer in Trance gehst, möchte ich, dass Du Deinem Arm gestattest, höher und höher zu schweben - aus einem unbewussten und auf richtigen Impuls heraus und dabei Dich tiefer und tiefer zu entspannen."

7. TilgungenTilgung bedeutet, Teile eines Satzes wegzulassen, undeutlich zu murmeln oder anunerwarteter Stelle im Satz eine Pause machen. Das führt dazu, dass der Hypnose-Partner die Sätze selber zu Ende denken muss, was wiederum tranceverstärkend wirkt.

Beispiel: „Man kann sich Zeit lassen und tiefer … in diese Zauberwelt … während dieangenehme … kaum merklich … lernen mag."

Zusätzliche Elemente hypnotischer Sprache im Milton-ModellIndirekte Suggestionen entstehen durch nonverbale Hinweise (analoges Markieren) oder durch indirekte verbale Hinweise wie eingebettete Aufforderungen, Fragen, Zitate oder implizite Vorannahmen. Rapport und Pacen & Leaden sind dabei sehr hilfreich.

1. Analoges Markieren: Der Einsatz sinnlicher Elemente, wie Lautstärke, Sprechpausen, betontes Schrift-Bild odereiner bezeichnende Geste, um ein bestimmtes Wort in einem Satz oder eine bestimmteSequenz in einer Präsentation zu betonen. „Möchtest Du lieber Sekt (betont) oder Selters?"

2. Eingebettete Aufforderungen: Vielleicht wäre ja die innere Einstellung hilfreich: „Probiere es erstmal richtig aus!" Ich weißjetzt auch nicht so richtig und würde gerne einfach sagen: „Finden Sie jetzt eine Lösung dafür!"

(Von nun an nur noch bedeutungsvoll schauen und warten, warten, warten!) Spezialfall:Negative Aufforderungen. Eine Botschaft wird durch analoges Markieren in einem Satzvermittelt, der scheinbar das Gegenteil besagt. NLP geht davon aus, dass das Unbewusstebevorzugt die enthaltenen Bilder in der Vorstellungswelt aktiviert: „Ich würde nie sagen, dassDu Deine Lebenseinstellung ändern solltest." „Sie würden so etwas für mich sicher unterkeinen Umständen tun können." „Ich möchte ausdrücklich betonen, dass das nichts mit Ihrem bisherigen Verhalten zu tun hat."

3. Eingebettete Fragen:Gestern traf ich einen Freund, der erzählte mir ein schwieriges Problem und fragte mich: „Wie kannst Du mir jetzt dabei helfen?" Darüber habe ich dann intensiv nachgedacht. „Und ich wie? noch nicht, wie lange es dauern wird, bis Du vollkommen entspannt bist."

4. Zitate:Ein Sprachmuster, in dem eine Botschaft in Form eines Zitates verkleidet wird. Elegant erzählte Zitate erlauben es, jeder Person jede Botschaft zu sagen, die man sagen will, ohne einen Konflikt, eine Verstimmung usw. zu riskieren. „Heute Morgen rempelte mich einer in der U-Bahn an und dann sagte er auch noch zu mir: Sie saudamischer Idiot Sie. Also wie sich manche ..." Ein anderer Ausdruck für Zitate in NLP ist: „Onkel John-Geschichte", wobei Onkel John die Person ist, die das Zitat (angeblich) gesagt hat. „Mein Onkel John sagte immer: Gib nach. Sei nicht so stur. Lasse dich auf einen guten Kompromiss ein. Und ich habe mich immer erfolgreich daran gehalten."

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5. Vorannahmen:Vorannahmen, die nicht explizit gemacht sind, haben dadurch eine sehr hohe suggestive Wirkung. Solche Vorannahmen wirken sowohl als heilsame förderliche Einstellungen, aber auch als hinderliche Beliefs (Glaubenssätze). Vorannahmen bilden ein System ungesicherter innerer Überzeugungen. Sie fundieren stillschweigend andere Überzeugungen und Einstellungen. Vorannahmen können Vermutungen, Ideen, Schlüsse sein, die eine Person für wahr hält und daher nicht mehr mit ihren Sinnen überprüft. Die meisten Vorannahmen, nach denen wir leben, sind uns nicht bewusst. In der Trance benutzen wir viele heilsame und förderliche Vorannahmen. Die in der Umkehrung des Meta-Modells angeführten Beispiele auf der vorhergehenden Seite enthalten viele solche positive Vorannahmen. Im Satz „Woran würden Sie merken, dass Sie dieses Problem erfolgreich gelöst haben?", steckt die unausgesprochene Vorannahme, dass dieses Problem lösbar ist, und dass es Kriterien gibt, an denen man feststellen kann, dass es gelöst ist.

Das Gehirn begibt sich spontan in einen inneren Suchprozess, in dem diese Vorannahmen erstmal einfach akzeptiert werden. Da das Gehirn ein selbstreferentielles System ist, verändert es sich bei jedem Suchprozess, den es innerlich durchführt. Deshalb sind Fragen nicht einfach nur Fragen, sondern sie haben auch eine verändernde Wirkung.

Zeitwörter: bevor, nachdem, seit, während, vorher ...„Bevor Du in Trance gehst und während du Dich mehr und mehr entspannst, will ich von Dirhören, welche guten Gefühle du Dir in Trance machen willst."

Veränderungswörter: anfangen, aufhören, fortfahren, weitermachen, noch, nicht mehr …„Früher oder später wirst Du Deine Augen schließen wollen.", „Du kannst beginnen, Dich mehr und mehr zu entspannen."

Wörter der Bewusstheit: denken, meinen, glauben, träumen, ahnen, spüren …„Hast Du gespürt, welcher Teil von Dir zuerst in Trance war?", „Ich weiß nicht, ob Dir schon klar ist, wie nützlich diese Sprachmuster sein können."

„Double Binds" - die vermeintliche Wahl: oderDas Wort oder gaukelt eine vermeintliche Wahlmöglichkeit vor, denn es bedeutet gemeinhin,dass mindestens eine von zwei Wahlmöglichkeiten eintritt.„Möchtest Du Dich lieber ausstrecken oder aufrecht sitzen, wenn Du jetzt gleich in Trance gehst?", „Die guten Gefühle werden jetzt ganz schnell oder ganz langsam intensiver."

6. Negative Befehle: Eingebettete Befehle dienen dem Zweck, dem Klienten indirekte Suggestionen zu geben und es ihm so zu erschweren, Widerstand zu leisten. Zudem braucht das Gehirn rund anderthalbmal so viel Zeit um negativ Formuliertes zu verarbeiten, wie für positiv Formuliertes.

Negative Formulierungen können dafür benutzt werden, um die linke Hirnhälfte zu verwirren und Bilder direkt an die rechte Hemisphäre zu senden. „ENTSPANN Dich nicht mehr als notwendig, um die notwendigen Änderungen vorzunehmen.", „Schließ deine Augen noch nicht - jetzt."

7. Non Referential Index, Metaphors and Truisms:(Fehlender Bezug, Metaphern und Binsenwahrheiten) Sätze mit Hauptwortgruppen ohne Referenzindex (Bezugsangabe) in der Welt des Klienten erlauben ihm, die unbewussten Suchprozesse voll zu aktivieren.

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Ebenso wird mit solchen Formulierungen der Widerstand gegen die Trance genommen, ausdiesen unverbindlichen Tranceangeboten kann der Klient selber das passende auswählen.Probeweise wird der fehlende Bezug vom Klienten durch „Ich" ersetzt. Mit den Gemeinplätzen und Binsenwahrheiten wird beim Klienten innere Zustimmung generiert, da er zu diesen Wahrheiten „Ja" sagen muss. So gewinnt er Vertrauen zum Hypnotiseur und dieser kann eine „Ja-Straße" (ein sehr beliebtes Mittel in Verkaufsgesprächen) aufbauen, die man mit Suggestionen verknüpfen kann.

Beispiele: „Bestimmte Empfindungen in Deiner Hand werden zunehmen.", „Menschen können lernen, viel mehr Freude in ihrem Leben zu haben", „Für einige war der Weg hierher weiter als für andere", „Manchmal erlebt man Dinge, bei denen ganz einfach guter Gefühle entstehen."

8. Ermunterungen und Bekräftigungen: Sobald beim Klienten Tranceverhalten beobachtet wird, ist es wichtig, ihn zu ermuntern und ihm zu verstehen zu geben, dass er auf dem richtigen Weg ist. Es spielt dabei keine große Rolle, was da bekräftigt wird. Die Bekräftigung löst nämlich einen tranceverstärkenden Suchprozess beim Klienten aus. Beispiele: „Genau so", „Ja, Ja", „Mmmhhhhh", „Jawohl", „Fein", „Gut so", „So ist es recht".

9. Konversations-Postulate (indirekte Handlungsaufforderungen): Konversations-Postulate sind Ja/Nein-Fragen, die statt einer Antwort normalerweise einebestimmte Reaktion bewirken, die also zu einer Handlung oder Reaktion auffordern, ohne direkte Befehle zu sein.

In einer tiefen Trance werden sie meist wörtlich verarbeitet. Auf die Frage: „Möchten Sie mir sagen, wo Sie geboren sind?" kommt als Reaktion beispielsweise ein gemurmeltes „Ja". Dadurch sind diese Konversationspostulate auch ein Indikator für die Tiefe der Trance.

Beispiele: „Wissen Sie, wie spät es ist?", „Können Sie die Tür schließen?", „Klingelt dasTelefon?", „Rüdiger, kennst Du dazu eine Geschichte?"

Linkage-Words (Bindewörter)

Der Gebrauch der Konjunktionen „und", „aber" etc, stellt die schwächste Form der Kopplung dar. Bindewörter verknüpfen suggestiv Ereignisse, von denen man möchte, dass sie geschehen.

„Und während Du einen tiefen Atemzug genommen hast, kannst Du spüren, wie eine angenehme Wärme Deinen Körper durchströmt."

„Du magst ab der Fülle des Stoffes Verwirrung feststellen, aber unbewusst weiterlernen."

Liste mit Bindewörtern (lässt sich beliebig erweitern)

Und … und das schafft …während … und das eröffnet …und Du weißt … je mehr … desto …weil Du … und das hilft Dir …und das bewirkt … und das lässt Dich …und das macht … und das bedeutet …denn …

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und das verursacht … und das führt zu …und das zwingt Dich … und das erfordert …obwohl … dass …aber … seit …jetzt … wenn …da … und das verstärkt …indem …

Ambiguities (Ambiguitäten)

Es gibt vier verschiedene Arten von Ambiguität.

Phonologische Ambiguität liegt vor, wenn die gleiche Klangsequenz verschiedeneBedeutungen repräsentiert: der/die Weise, schal, mehr, Leere, warten, säen, Familienbande „Bedenken Sie dieses mehr/Meer an Möglichkeiten."„Die Möglichkeiten, die Sie jetzt sehen/säen, werden um ein Vielfaches zunehmen."

Syntaktische Ambiguität liegt vor, wenn die syntaktische Funktion eines Wortes nicht aufgrund des unmittelbaren Kontextes bestimmt werden kann.„Es gibt unendlich viele Lösungen, sie warten auf sie."„Die Maus, die die Katze fraß."

Bereichsambiguität liegt vor, wenn durch die Untersuchung des unmittelbaren linguistischen Kontextes nicht bestimmt werden kann, auf was sich ein Teil des Satzes bezieht. „Wenn ich zu Ihnen als Kind spreche …"„Sie werden erkennen, dass Sie bequem sitzen und in eine tiefe Trance gehen."

Interpunktionsambiguität liegt vor, wenn eine Sequenz von Worten das Resultat einerÜberlappung zweier wohlgeformter Oberflächen-Strukturen ist, die ein Wort oder eineWortgruppe gemeinsam haben. „Unsere Zeit wird heute sicher reichen Sie mir bitte das Glas. Sie werden dieses Kapitel abschließen Sie langsam Ihre Augen."

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Schnelle - Phobietechnik (Fast Phobia Cure)(Thema: Angst vor Neuem; Angst davor, Träume zu verwirklichen: What lf...)

1. Selbstkalibrierender Ressourcenanker: Führen Sie Ihr Gegenüber in eine Situation in der Sie sich besonders geborgen und gut aufgehoben gefühlt hat. Während Sie dieSubmodalitäten intensivieren, bitten Sie Ihr Gegenüber, die Hand, die Sie halten mitzunehmender Intensität fester zu drücken. Wiederholen Sie diesen Anker mit mehrerenErlebnissen und testen Sie, bis das Ergebnis eine deutliche Reaktion ist.

2. Erste Dissoziation: Führen Sie Ihr Gegenüber in das Kino der Gedanken. Lassen Sie Ihn in der Mitte eines Kinos Platz nehmen. Der Vorhang öffnet sich und auf der Leinwand stehtein schwarz/weiß - Foto von sich, das Ihn zu einem Zeitpunkt zeigt, an dem er sichunmittelbar vor der Manifestation der Angst vor Neuem befindet.

3. Zweite Dissoziation: Führen Sie Ihr Gegenüber nochmals aus dem Körper heraus undschweben Sie mit Ihm zum Projektionsraum des Kinos hinauf. Von dort aus kann er sichselbst dabei beobachten, wie er sich selbst auf dem stehenden Bild betrachtet.

4. Film ab in schwarz/weiß: Verwandeln Sie das Foto auf der Leinwand in einenschwarz/weiß-Film und lassen Sie Ihr Gegenüber diesen Film ansehen, vom Anfang biskurz nach dem Ende der Angst vor Neuem.

5. Assoziation und schneller Rücklauf in Farbe: Wenn Ihr Gegenüber zum Ende gekommen ist, halten Sie den Film an, lassen Ihn in das Bild hineinspringen (Assoziation) und lassen den Film in Farbe rückwärts ablaufen. Alle Leute laufen rückwärts, alles läuft inumgekehrter Reihenfolge ab, spult zurück - Ihr Gegenüber ist in dem Film (assoziiert).

6. Wiederholen Sie die gesamte Sequenz von 2 bis 5 mehrmals. Erhöhen Sie jedesmal das Tempo.

7. Füllen des „Lochs": Helfen Sie Ihrem Gegenüber, sich vorzustellen, wie er in naher Zukunft jene Situation der möglichen Angst vor Neuem wieder erlebt. Während er sich einesneutralen Gefühls erfreut, lösen Sie den vorher installierten "GO FOR IT" Anker aus.Wiederholen Sie diese Sequenz so oft, bis sich der Anker bei mehreren Vorstellungen inder Zukunft generalisiert hat (bei Vorstellung von alleine auslöst).

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Formen der Hypnose

1. Bühnen-Hypnose

In der Bühnen-Hypnose suggeriert der Hypnotiseur beispielsweise dem Hypnotisanden, dass er sich nicht mehr an seinen Namen erinnern wird, sobald er die Augen aufmacht. Wenn die Versuchsperson später nach ihrem Namen gefragt wird, scheint sie sich tatsächlich nicht daran erinnern zu können. Erst wenn der Hypnotiseur die Suggestion rückgängig macht, wird der Name wieder erinnert. Ich persönlich finde es unverantwortlich, mit Amnesie herum zu albern. Natürlich ist der Gedanke verlockend, zum Beispiel einen Raucher dazu zu bringen, dass er sich nicht mehr daran erinnern kann, jemals geraucht zu haben. Aber wer garantiert uns denn, dass wir damit nicht auch gleichzeitig Gedächtnis-Inhalte löschen, die für die Entwicklung dieses Menschen von Ausschlag gebender Bedeutung sind? Bei meiner Raucherentwöhnung arbeite ich mit einer viel eleganteren Methode.

Experten behaupten, es gebe gar keine hypnotischen Phänomene und Bühnen-Hypnose funktioniere nur, weil die Versuchspersonen dem Hypnotiseur einen Gefallen tun. Angesichts der vielfach dokumentierten wissenschaftlichen Hypnose-Experimente scheint mir jedoch so eine Meinung als unhaltbar. Es mag wohl einzelne Fälle von Bühnen-Hypnose geben, wo Simulation von echter Hypnose schwer zu unterscheiden ist. Aber mit etwas Übung kann man durch reines Beobachten eines Menschen erkennen, ob er sich in Trance befindet oder nicht.

2. Hypermnesie

Hypermnesie ist das Gegenteil von Amnesie und bedeutet „gesteigertes Erinnerungs-vermögen". Das heißt, der Hypnotisand erinnert sich an Ereignisse, die er eigentlich vergessen geglaubt hat, oder die er gar nie bewusst wahrgenommen hat. Dieses Phänomen wird in der Show-Hypnose nicht allzu oft verwendet, dafür umso öfter in der Therapie und in manchen Ländern auch bei polizeilichen Ermittlungen.

Im therapeutischen Umfeld wird beispielsweise ein traumatisches Ereignis aus der Vergangenheit mittels Hypnose noch einmal durchlebt und kann so quasi „aus dem Nervensystem gelöscht“ werden. Die Resultate mit solchen Therapieformen sind schnell und gründlich.

Bei polizeilichen Ermittlungen kann man sich das Phänomen der Hypermnesie zum Beispiel wie folgt zunutze machen: Ein forensischer (=kriminalistischer oder gerichtsmedizinischer) Hypnotiseur versetzt einen Mann in Trance, der in einem Restaurant zusammen mit seiner Frau das Abendessen einnahm, während nachgewiesenermaßen am Nebentisch eine Verbrecherbande einen Einbruch plante. Der Zeuge behauptet zwar, er habe nichts mitbekommen, und das mag auch stimmen. Wenn man ihn jedoch hypnotisiert und ihm suggeriert, dass er sich an alles erinnern kann, wird er möglicherweise wichtige Hinweise liefern können.

Bitte merken Sie sich: Wenn man diesen Mann nachher fragt, was er bei der Hypnose gefühlt habe, wird er vermutlich sagen, er hätte das Gefühl gehabt, dies alles frei zu erfinden. 70 oder mehr Prozent seiner Hinweise können sich jedoch als die Wahrheit heraus stellen.

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3. Glieder-Katalepsie

Bereits leichte Trance-Zustände genügen, um beispielsweise einem Arm zu suggerieren, dass er ganz automatisch nach oben schweben soll. Der Hypnotisand hat dabei das Gefühl, dass „etwas von innen her“ seine Muskeln bewegt. Ein kataleptischer Arm kann stundenlang in der Luft schweben, ohne dass die Versuchsperson ermüdet. Manchmal spürt der Hypnotisand nicht einmal mehr, wo der Arm sich genau befindet.

Vielleicht haben Sie schon einmal bei einer Bühnen-Show die sogenannte kataleptische Brücke erlebt: Der Hypnotiseur suggeriert dem Hypnotisanden, dass sein ganzer Körper steifer und steifer werde. Dann legt er ihn zwischen zwei Stühle und stellt sich mit seinem ganzen Körpergewicht auf ihn. Was so spektakulär aussieht, können Sie jederzeit mit offenen Augen zu Hause durchführen; es braucht nur eine ganz leichte Trance dazu. Aber Vorsicht: Kraxeln Sie nicht auf einem Menschen mit Rückenproblemen herum oder auf einer Frau – sie könnte schwanger sein, ohne es zu wissen! Holen Sie sich IMMER die Erlaubnis und fragen Sie gesundheitliche Aspekte genaustens VORHER ab.

4. Anästhesie

Anästhesie heißt Empfindungslosigkeit. Analgesie, ein Unterbegriff der Anästhesie, bedeutet Schmerzlosigkeit. In der Hypnotherapie werden die beiden Begriffe meistens synonym verwendet.

Vielleicht sind Ihnen Fälle von indischen Fakiren bekannt, die in der Versenkung (= Selbst-Hypnose) sich eine Nadel durch die Haut oder die Zunge stechen, ohne ein Zeichen von Schmerz von sich zu geben.

Im Laufe der Geschichte wurde so ziemlich jede erdenkliche Operation durchgeführt mit Hypnose als einzigem Anästhetikum, das heißt, ohne chemische Anästhesie. Und es gibt auf der ganzen Welt Zahnärzte, die Hypnose anstelle von chemischen Anästhetika anbieten.

5. Ideomotorische Signale

Ich weiß nicht, wie viel Erfahrung Sie damit haben. Aber möglicherweise haben Sie schon festgestellt, dass Ihr Unterbewusstsein mehr weiß, als Ihr logisches Denken manchmal wahrhaben will.

Wenn Sie beispielsweise wissen möchten, ob Ihre schwangere Freundin ein Mädchen oder einen Jungen erwartet, können Sie Ihrem Unterbewusstsein die folgende Suggestion geben: „Wenn Du ja sagen willst, bewegst du den Zeigefinger der rechten Hand. Wenn du nein sagen willst, bewegst Du den Mittelfinger." Stellen Sie dann Ihrem Unterbewusstsein die Frage: „Ist es ein Junge?“ Einer der beiden Finger wird sich sofort etwas anders anfühlen als der andere, und in den meisten Fällen werden Sie dort ein Ziehen oder gar ein Zucken verspüren.

Das sind sogenannte ideomotorische Signale, also Signale, die von Ihrem Unterbewusstsein direkt an Ihr motorisches Nervensystem geschickt werden. Die genauen körperlichen Vorgänge sind noch unbekannt. Für die Experten unter Ihnen: Man vermutet, dass das limbische System eine wichtige Rolle spielt, die dem Hypothalamus direkt übergeordnete Zentrale des vegetativen Nervensystems und des endokrinen Regulationssystems.

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Menschen, die ein Pendel benutzen, tun dies eigentlich nur, um diese ideomotorischen Signale zu verstärken und deutlicher sichtbar zu machen. Das hat also nichts mit Zauberei zu tun, sondern lediglich mit einer Verstärkung der unbewussten Signale.

6. Halluzinationen

Bei Halluzinationen unterscheidet man zwischen positiven und negativen Halluzinationen. Eine positive Halluzination bedeutet, dass der Hypnotisand etwas sieht, was nicht da ist. Eine negative Halluzination bedeutet, dass der Hypnotisand etwas nicht sieht, was in Wirklichkeit da ist.

Meiner Meinung nach hat dieses Phänomen keinen therapeutischen Wert und sollte eigentlich auch bei einer Hypnose-Show mit großer Vorsicht genossen werden. Halluzinationen sind nämlich unter anderem ein Symptom, das bei Schizophrenie auftritt, und ich bin mir nicht so sicher, ob man mit solchen Dingen herum spielen sollte.

Gerade weil dieses Phänomen so publikumswirksam ist, wird es natürlich von Bühnen-Hypnotiseuren immer wieder gern eingesetzt. Beispielsweise suggeriert der Hypnotiseur seinem „armen Opfer“, auf seiner Hand befinde sich ein Kanarienvogel, der gleich davonfliegen wolle, und die Aufgabe des Hypnotisanden sei es, diesen Vogel am Davonfliegen zu hindern. Zum Ergötzen des Publikums wird nun die Versuchsperson mit ihrem imaginären Kanarienvogel kreuz und quer über die Bühne rennen. Sie wissen jetzt auch schon, wie man das nennt, nicht wahr? Richtig, eine positive Halluzination.

Hier ist ein Beispiel für eine negative Halluzination: Der Show-Hypnotiseur suggeriert der Versuchsperson, dass seine Uhr vom Handgelenk verschwunden sei und er sie überall suchen werde. Der Hypnotisand wird darauf bestehen, dass seine Uhr verschwunden sei, obwohl das Publikum sehen kann, dass dem nicht so ist.

Halluzinationen sind nur möglich in einer sehr tiefen Trance. Man nennt sie auch schlafwandlerische oder somnambulistische Trance. Da jedoch fast 20 Prozent der Bevölkerung fähig sind zu solcher Trance-Tiefe, wird es für jeden Bühnen-Hypnotiseur ein leichtes sein, in seinem Publikum zwei bis drei brauchbare Versuchspersonen zu finden.

Dazu kommt noch, dass Bühnen-Hypnotiseure immer Freiwillige suchen und nie jemanden zum Mitmachen zwingen. Die Tatsache, dass sich jemand freiwillig für eine Demonstration meldet, sagt schon einiges über diesen Menschen aus: a) Er will offenbar hypnotisiert werden, b) er will Spaß haben und weiß, dass das Publikum auch Spaß haben möchte, c) er ist bereit, sich zur Schau zu stellen. Der Bühnen-Hypnotiseur kann daher davon ausgehen, dass unter 20 Freiwilligen mindestens acht brauchbare Versuchspersonen zu finden sind und er erkennt mit relativ einfachen Suggestibilitäts-Tests welche Person geeignet ist.

7. Kinästhetische Delusionen

Auch dieses Phänomen gehört in den Bereich der Show-Hypnose, und es wirft in besonderem Masse die Frage auf, inwieweit wir Menschen überhaupt eine objektive Welt wahrnehmen können, oder anders gefragt: ob wir nicht einfach Spielbälle unseres Nervensystems sind, das jedermann programmieren kann, sofern er die Geheimnisse kennt, die dahinter stecken.

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Der Hypnotiseur suggeriert beispielsweise, dass die Stühle auf der Bühne, sobald er bis drei gezählt habe, ganz heiß würden, so heiß, dass keiner es mehr darauf aushalten werde. Sobald der Hypnotiseur bis drei gezählt hat, werden die Versuchspersonen beginnen, unruhig auf dem Stuhl hin- und her zu rutschen, bis sie plötzlich aufspringen und sagen, sie hielten es nicht mehr aus.

Dieses Phänomen kann so weit gehen, dass der Hypnotiseur den Hypnotisanden mit einem Eiswürfel berührt, während er ihm suggeriert, es sei ein glühendes Eisen. Die Versuchsperson wird nicht nur das Gefühl haben, der Eiswürfel sei heiß; seine Haut wird sogar mit Brandblasen reagieren.

Der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, dass einige Hypnose-Experten der Meinung sind, in letzterem Fall wende der Show-Hypnotiseur einen Trick an. Es gibt nämlich eine chemische Substanz, die er unmerklich auf die Haut des Probanden auftragen kann, und die dafür sorgt, dass die Haut eine brandblasenähnliche Reaktion zeigt. Von solchen Darbietungen distanziere ich mich hiermit ausdrücklich.

8. Posthypnotische Suggestionen

Posthypnotische Suggestionen sind Suggestionen, die auch nach der Hypnose noch ihre Wirkung behalten.

In der Therapie nutzt man dieses Phänomen, indem man dem Klienten nach der ersten Sitzung etwa folgendes suggeriert: „Mit jeder Hypnose-Sitzung werden Sie leichter und schneller in Trance gehen. Ihr Unterbewusstsein wird in den kommenden Tagen und Wochen alle kleineren und größeren Veränderungen vornehmen, die nötig sind, damit Sie genau dort hinkommen, wo Sie hin möchten."

Der Bühnen-Hypnotiseur wird beispielsweise zu seiner Versuchsperson sagen: „In einem Augenblick werde ich bis drei zählen, dann werden Sie Ihre Augen öffnen. Jedesmal, wenn ich meine Krawatte berühre, werden Sie den unwiderstehlichen Drang haben, von Ihrem Stuhl aufzustehen und sich zu strecken."

Die Versuchsperson wird sich genau an diese Anweisungen halten. Wenn man sie fragt, ob sie denn die Suggestion mitbekommen habe, wird sie sagen: „Selbstverständlich.“ Auf die Frage, ob sie denn nicht widerstehen könne, wenn der Hypnotiseur an die Krawatte greife, wird sie etwa wie folgt antworten: „Ich könnte schon, aber warum sollte ich? Ich fand es eine gute Idee, mich zu strecken.“ Auch hier sind sich die Experten uneinig, was die Erklärung für diese Reaktion betrifft. Die einen sind der Meinung, dass auch hier der Gruppendruck ausschlaggebend sei; die anderen sind überzeugt, dass es sich hier um eine induzierte Zwangshandlung handelt, und dass der Proband mit seinen Erklärungsversuchen lediglich „rationalisiert", d.h. für seine unvernünftige Handlung eine vernünftige Erklärung sucht. Damit hätten wir die wichtigsten hypnotischen Phänomene kurz angeschnitten.

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Übungen zur Selbsthypnose

Übung: Drei zu Eins-Methode

Setze oder lege Dich bequem hin, räkle Dich etwas und nimm einen tiefen Atemzug. Jetzt kannst Du Deine Augen schließen. Atme tief ein und wiederhole im Geist dreimal die Zahl drei. Du kannst dabei die Zahl vor deinem inneren Auge in Deiner ganz eigene Art und Weise wahrnehmen.

Atme noch einmal tief ein und wiederhole in Deiner eigenen Wahrnehmung dreimal die Zahl zwei. Atme ein drittes Mal tief ein und wiederhole in Deiner eigenen, Dir angenehmen Weise dreimal die Zahl eins.

Erlaube Dir jetzt, diesen angenehm entspannten Zustand noch etwas zu genießen. Wenn Du jetzt rückwärts von drei auf eins zählst wirst Du wie nach einem kurzen erholsamen Schlaf die Augen öffnen, falls sie geschlossen waren, und erfrischt in den Alltag zurückkehren.

Du kannst diese Methode zur schnellen Entspannung ebenso nutzem, wie zum Lernen oder um einem Vortrag zu folgen. Dazu gehst Du mit der Drei zu Eins-Methode in Trance und sagst Dir: „Ich werde bis drei zählen, bei drei werde ich meine Augen öffnen und diesen Text lesen: Verfasser, Titel, Thema des Buches oder Vortrages."

Sobald „Du den Text gelesen oder den Vortrag gehört hast, begib „Dich noch einmal mit der Drei zu Eins-Methode in Trance und sage Dir: "Ich werde mich in Zukunft mit Hilfe der Drei-Finger-Technik (oder Deinem selbstgewählten Anker) jederzeit an den soeben gelesenen Text: Verfasser, Titel, Thema erinnern und werde das Gelesene jederzeit abrufen und wiedergeben können, wann und wo immer ich es brauche."

Übung: Entspannungs-Induktion

Wenn Du sitzt oder liegst, spürst Du die Unterlage. Beim Sitzen das Gewicht Deines Körpers im Stuhl, Deine Füße, die den Boden berühren. Und einer der beiden Füße ruht fester auf dem Boden als der andere. Während die Arme auf der Lehne liegen, kannst Du die Hände getrennt auf Deine Knie legen. Und es ist interessant herauszufinden, welche Hand sich schwerer und welche sich leichter anfühlt.

Bei jedem Ausatmen kannst Du Dir vorstellen, dass ein Teil davon durch die Arme, die Hände, die Finger strömt und durch die Fingerspitzen entweicht. Du kannst sogar beginnen, das Kribbeln in den Fingerspitzen zu empfinden. Deine Arme und Hände werden dabei ruhiger und träger und fühlen sich an, als wären sie aus einem Guss. Die Schultern, der Rücken, der Unterleib: alles ist angenehm schwer und wie aus einer Masse gegossen.

Mit jedem Ausatmen kannst Du etwas von der Spannung abgeben, fliesst etwas ab. Durch die Füße wird es in die Erde abgeleitet. Aus den Fingerspitzen tropft es wie zähflüssiger Sirup oder Honig oder strömt ganz leicht hinaus. Dein ganzer Körper wird ruhiger, und später entwickelt sich ein Gefühl der Gleichgültigkeit. Es ist so, als könntest Du Deinen Körper im Stuhl lassen, weil er dort gut aufgehoben ist. In Gedanken kannst Du einen anderen Ort gehen, wo es Dir sehr gut geht. Dort kannst Du eine Weile bleiben, bevor Du hier in diesen Stuhl zurückkehrst.

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Wenn Du jetzt rückwärts von drei auf eins zählst, wirst Du wie nach einem kurzen erholsamen Schlaf die Augen öffnen, falls sie geschlossen waren, und erfrischt in den Alltag zurückkehren.

Übung: Fixationsmethode

Mach Dir die veränderte Art zu atmen zunutze, nachdem Du einen ruhigen Platz zum Sitzengefunden hast. Am Anfang ist es günstig, einen bequemen Platz auszusuchen, den Du für Deine Übungen benutzen kannst.

Suche Dir einen Ruhepunkt für Deine Augen. Dieser Punkt kann sich auch bewegen, nur sollte die Bewegung sich gleichmäßig wiederholen, wie die eines Uhrpendels oder Plattentellers.

Vielleicht bevorzugst Du aber auch ein festen Punkt, einen Reflex auf einem Glas, die Kontureines Gegenstandes im Raum, einen Punkt an der Wand oder den Blick auf eine Landschaft. Du kannst Dir auch einen farbigen Klebepunkt an die Wand heften oder den Reflex auf Deinem Ring am Finger auswählen. In jedem Fall soll das, worauf Du Deine Augen richtest, beruhigend auf Dich wirken.

Eine Patientin, die zur Bewältigung ihrer Schmerzen Selbsthypnose lernte, schaute dazu aufeinen Stein in einem Bild, das ihr viel bedeutete, weil es von ihrer Tochter stammte. Mit etwas Routine kann man die Augen in jeder Position entspannen.

Fixiere diesen Punkt für eine Weile, ohne die Lider zu schließen. Betrachte die Kontur oder den Reflex und die Veränderungen Deines Fixationspunktes. Wenn es ein Fleck an der Wand oder am Fussboden ist, kannst Du darin verschiedene Formen sehen. Vielleicht ein Tier, eine Wolke, einen Baum oder ein Gesicht. Achte darauf, wann sich die Form ändert.

Während Du mit einem Teil Deiner Aufmerksamkeit bei dem fixierten Gegenstand oder Punkt bist, kannst Du mit einem anderen Teil Deiner Aufmerksamkeit überprüfen, dass Du ruhiger atmest und tiefer und fester in den Stuhl oder die Unterlage sinkst. Nach einer Weile wirst Du Deine Augen spüren. Sie werden trocken, und Du verspürst das Bedürfnis, die Lider zu schließen. Oder die Augen beginnen ein wenig zu tränen. Du kannst auch bemerken, dass die Lider beginnen, schwer und müde zu werden.

Überlasse es deinen Augen, wann Du ihnen nachgibst. Es kann sehr angenehm sein, derMüdigkeit der Lider nachzugeben. Sie werden dann ganz schwer. Ein leichtes Flattern der Lider zeigt Dir, dass Du Dich in einem Übergangszustand befindest. Überprüfe, ob Du sie zu früh geschlossen hast, indem Du sie noch einmal öffnest, bevor Du bereit bist, diesem angenehmen Gefühl von Schwere nachzugeben, und dabei tief ausatmen.

Wenn Du mehr Übung haben wirst, kannst Du lernen, mit offenen Augen in Trance zu gehen. Die Augen stellen sich dann so ein, dass sie in die Ferne blicken. Als würdest Du durch die Dinge in Deiner unmittelbaren Nähe hindurchsehen. Du kannst alles im Auge behalten. ohne auf etwas Besonderes zu achten. Die Ruhe und Entspannung, die sich so oder so um Deine Augen herum entwickelt, kann sich dann über die Wangen und den Rest des Gesichts ausbreiten und weiter über die Schultern und den Rücken, über die Arme bis in die Hände. Ebenso fließt sie über den Unterleib und das Gesäß in die Beine und in die Füße.

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Dort geht es in den Boden über. Du hast das Gefühl, mit ihm fest verbunden zu sein. Er nimmt alles auf, was abfließt. So wie der Wassergraben in der Wiese alles überflüssige Wasser aufnimmt.

Wieder kannst Du das Gefühl haben, Deinen Körper sich selbst zu überlassen, und in Gedanken an einen anderen Ort gehen, an dem Du Dich wohlfühlst. Wenn Du jetzt rückwärts von drei auf eins zählst, wirst Du wie nach einem kurzen erholsamenSchlaf die Augen öffnen, falls sie geschlossen waren, und erfrischt in den Alltag zurückkehren.

Übung: Levitation

Setz Dich bequem auf einen Stuhl und stell Deine Beine zusammen. Beginne, mit ein paar tiefen und ruhigen Atemzügen eine Beruhigung einzuleiten. Lege die Hände getrennt auf Deine Knie. Suche für Deine Augen einen Fixationspunkt. Wähle ihn am besten auf dem Fußboden, so dass Du mit weitgestelltem Blick die beiden Hände noch im Auge hast.

Prüfe zunächst mehrfach durch willkürliches Kippen der linken und dann der rechten Hand aus dem Handgelenk, in welcher Hand Dir diese Kippbewegungen leichter fällt. Wiederhole dasselbe mit Kippbewegungen der Unterarme aus dem Ellenbogengelenk, dann mit der Anhebung des ganzen Armes aus dem Schultergelenk. Eine Levitation (unwillkürliches Anheben) kann nur mit der Hand, mit dem Unterarm oder dem ganzen Arm erfolgen. Stell auf diese Weise fest, welche Form der Arm- bzw. Handlevitation für Dich am natürlichsten ist.

Lege dann die Hände so auf die Unterlage, dass sie diese nur mit den Fingerspitzen berühren. Der Handteller ist dabei hohl und befindet sich ungefähr 5 cm über der Unterlage. Nun presse die Fingerspitzen drei Sekunden lang mit aller Kraft des ganzen Armes auf die Unterlage. Wenn Du dann abrupt nachlässt, heben sich die Hände meist von allein.

Auch wenn die Hände auf die Unterlage zurücksinken, stelle fest, ob in der leichteren Hand zuerst ein Kribbeln oder ein Gefühl der Taubheit spürbar wird. Das kann sich von den Fingerspitzen über die Finger ausbreiten. Schließlich erreicht es das Handgelenk und überzieht Deine Hand mit einem Gefühl von Unempfindlichkeit wie ein Handschuh. Du kannst nach einer Weile nicht mehr genau sagen, ob Deine Hand noch überall die Unterlage berührt oder ob sich schon eine Schicht - Bruchteile von Millimetern - dazwischengeschoben hat.

Das zunehmende Gefühl der Leichtigkeit beginnt im Allgemeinen damit, eine gewisse Spannung im Handteller zu verspüren. Weiter wirst Du leicht feststellen, dass mit jedem Einatmen der gesamte Oberkörper sich ein wenig hebt, und Du kannst dieses Anheben bis in die Hand verfolgen. Nutze diese wiederkehrende Hebebewegung, um der Hand die Möglichkeit zu geben, das Gefühl der Leichtigkeit zu erfahren. Stell Dir vor, dass sich unter der Hand ein Luftkissen befindet, das sich mit jedem Ausatmen mehr füllt, so dass die Hand allmählich gehoben wird.

Anfangs sinkt sie mit dem Einatmen ein und hebt sich beim Ausatmen. Später wird das Luftkissen unter der Hand mehr und mehr gefüllt, so dass sie sich nur noch hebt.Vielleicht ist die Vorstellung leichter, dass die Hand mit dem Ausatmen aufgeblasen wird wie ein Ballon und mehr und mehr schwebt. Du kannst Dir auch vorstellen, dass Luftballons, die

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mit unsichtbaren Fäden an den Fingern befestigt sind, die Hand behutsam nach oben ziehen. Es kann erleichternd sein, nichts dazu tun zu müssen. So, als ob Du in der Badewanne liegst, in einem warmen duftenden Bad, und Deine Arme auf der Oberfläche treiben wie ein Stück Holz.

Auch ohne dass sich Deine Hand schon bei den ersten Versuchen hebt, kann Dir das Gefühl von Taubheit und Unempfindlichkeit auffallen.

Du kannst das prüfen, indem Du eine Kneifprobe an der Haut auf dem Handrücken, mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand, vornimmst.

Dies ist eine Übung, die Du beispielsweise zur Schmerzbewältigung einsetzen kannst. Wenn es Dir gelungen ist, das Taubheitsgefühl zuverlässig zu erzeugen, kannst Du die Hand auf die schmerzende Stelle legen (den Rücken, die Wange), und das Gefühl von Taubheit wird sich übertragen.

Vorher ist jedoch Verschiedenes zu bedenken. Der Schmerz kann das Signal für eine organische Schädigung sein, die behoben werden kann. Etwa Zahnschmerzen oder Bauchschmerzen oder solche von einer Zerrung oder anderen Verletzungen. Nur wenn die Ursache bekannt ist, z. B. bei einem Tumorpatienten, bei dem Schmerzen trotz der richtigen medizinischen Versorgung auftreten, wenn die Schmerzen von einer versorgten Wunde ausgehen oder wenn Du beim Zahnarzt die Spritze vermeiden willst, ist die hypnotische Schmerzbehandlung sinnvoll.

Wenn Du die Handlevitation zur Routine für die Selbsthypnose machen willst, wirst Du später in Trance gehen, auch wenn die Finger ganz unauffällig nur wenige Millimeter über der Unterlage schweben. Wenn Du jetzt rückwärts von drei auf eins zählst, wirst Du wie nach einem kurzen erholsamen Schlaf die Augen öffnen, falls sie geschlossen waren, und erfrischt in den Alltag zurückkehren.

Übung: Vertiefung - Eins zu Zehn-Methode

Du stehst oben am Absatz einer schön geschwungenen weiten Treppe. Sie ist mit einemweichen Teppich ausgelegt. Aus dem Alltag, der vielleicht ein Stück hinter Dir liegt, kannst Du Dich schrittweise ganz lösen und in einen anderen Raum gelangen, indem Du mit jedemAusatmen einen Schritt auf dieser Treppe abwärts gehen. Vielleicht liegt Dir auch ein anderes Tempo: etwa zwei Schritte pro Atemzug.

Mit dem Beginn des Ausatmens setzt der eine Fuß auf der nächsten Stufe auf - zunächst mitden Zehen, und dann rollt der Fuß über den Ballen bis zur Ferse ab. Das Körpergewicht verlagert sich auf diesen Fuß, und Du merkst, wie Du auf diesem Bein Halt findest. Zugleich löst sich der andere Fuß, zuerst an der Hacke und dann bis zu den Zehen vom Boden, und Du hebst ihn ebenfalls auf die neue Stufe und verteilen das Gewicht wieder gleichmäßig.

Jetzt kannst Du einen Moment ausruhen und nach unten blicken. Du bist ein wenig mehr umdie Biegung der Treppe gekommen und kannst schon ein wenig von denn Raum sehen, derunten am Ende der Treppe auf Dich wartet. Mache zehn Schritte, und zähle innerlich mit. Bei jedem Schritt spürst Du den angenehm weichen Teppich unter Deinen Sohlen.

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Eins - Den ersten Schritt hast Du längst schon gemacht, auf dieser Stufe siehst Du das Bild von einem Baum.

Zwei - Alle Dinge haben zwei Seiten, auch ein Lichtschalter, Du kannst ihn ein- und ausschalten.

Drei - Falls Du müde bist, steht auf dieser Treppenstufe ein Schemel mit drei Beinen.

Vier - Ein Auto hat vier Räder.

Fünf - Fünf Finger an jeder Hand.

Sechs - Sechs Augen hat ein Würfel.

Sieben - Sieben Zwerge tanzen um Schneewittchen.

Acht - Noch mehr gute Gefühle lassen Dich Achterbahn fahren.

Neun - Hier sitzt eine Katze, sie hat neun Leben.

Zehn - Hier, am Eingang zu Deiner Schatzkammer liegt ein Gästebuch, es sieht aus wie eine alte Bibel.

Mit dem letzten Schritt hast Du einen Zustand er reicht, der im Moment für Dich der richtige ist. Vielleicht bist Du jetzt schon in einer angenehmen leichten Trance oder einer tieferen Trance, die Du jedes Mal mit dieser Übung weiter vertiefen kannst. Indem Du von eins bis zehn zählst, gehst Du in Trance.

Genieße diesen Zustand für einen Moment. Bevor Du ihn beendest, denke daran, dass Du das nächste Mal, wenn Du in Trance gehst, diese Erfahrungen vertiefen wirst. Es wird Dirleichter fallen, diesen Zustand wiederherzustellen, wenn Du wieder dieselbe Sitz- oderLiegeposition einnimmst und denselben Punkt fixierst, sobald Du beginnst, die Atmung zuverändern.

Wenn Du jetzt rückwärts von drei auf eins zählst wirst Du wie nach einem kurzen erholsamen Schlaf die Augen öffnen, falls sie geschlossen waren, und erfrischt in den Alltag zurückkehren.

Remote Viewing

Experimente mit Remote Viewing wurden bereits in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts von den Amerikanern durchgeführt. Während des kalten Krieges haben sowohl die Amerikaner, wie auch die Russen an der Perfektion des Verfahrens gearbeitet.

Ziel der ganzen Versuche war, sogenannte PSI-Agenten auszubilden, die mittels mentalerTechniken in der Lage waren, geistig in militärische Anlagen des Gegners einzudringen und präzise wahrzunehmen und wiederzugeben, was da in diesen Anlagen gemacht wurde.

Das Prinzip von Remote Viewing beruht darauf, sich an andere Orte oder zu oder in andereMenschen zu versetzen und möglichst ohne Interpretation wahrzunehmen, was da ist. AlsVorarbeit sind Übungen angesagt, die einen entspannten Zustand mit guten Gefühlen sowiediese Wahrnehmungsfähigkeit herausarbeiten und trainieren.

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Im Wesentlichen sind das Übungen der Selbsthypnose, Sensibilisierung, Atempacing-/leading etc. Oleg Lohnes und ich stimmen in den Beobachtungen überein, dass die Möglichkeit der Fernwahrnehmung eng an das Modell des morphogenetischen Feldes gekoppelt ist. Salopp ausgedrückt scheint Remote Viewing ein Phänomen zu sein, dass jedermann erlernen kann, so er bereit ist, sich auf eine Resonanzveränderung seines Bewusstseins einzulassen, also eine Art Radionik ohne technisches Gerät.

Eine Art von Remote Viewing haben sicher einige Anwesende schon selber erlebt: Du denkst an einen Menschen und im selben Moment klingelt das Telefon und derjenige ruft Dich an.

Oder Du denkst an jemanden, sein Bild erscheint vor Deinem geistigen Auge und Du weißt ganz genau, was diese Person jetzt gerade macht und wo sie sich aufhält.Controlled Remote Viewing bedeutet, diese Phänomene kontrolliert ablaufen zu lassen und hervorrufen zu können. Im Laufe dieses Seminars bauen wir Remote Viewing im therapeutischen Kontext auf, da dies wohl mehr Sinn machen kann, als geistig in irgendwelche Atomraketensilos einzudringen.

Parametrisieren eines gesunden Menschen

Wir werden gleich gemeinsam eine Reise durch eine Menschen machen, in deren Verlauf die Teilnehmer lernen wahrzunehmen, wie sich ihnen energetisch ausgeglichene, gesundeStrukturen, Organe und Emotionen präsentieren.

Erwachsene, die schon anatomische Bilder beispielsweise von einem Gehirn gesehen haben, werden oft etwas in der Art eines solchen Bildes wahrnehmen. Kinder sind da um einiges kreativer und sehen ein Gehirn oft als Blumenkohl und ein Herz als Schokolade- oder Lebkuchenherz. Irgendwelche entfernten Organe, wie Gallenblase oder Gebärmutter werden von Remote Viewern oft auch als weiße Stellen beschrieben.

Entsprechend kann dann ein „defektes" Gehirn wie ein Blumenkohl mit schwarzen Punktenaussehen, ein Herz, was nicht in Balance ist (z.B. Beziehungsthema oder physische Störung) kann sich Kindern schon mal als Schokoherz mit abgebrochener Ecke zeigen.

Wie immer ein Teilnehmer etwas aus beispielsweise dem organischen Bereich wahrnimmt, ist sein „Bild" dafür. Wohlverstanden, ein Bild, was auf energetische Disbalance schließen lässt (man kann etwas sehen und es beschleicht einem ein seltsames Gefühl) zeigt nur auf, dass hier eine Art Unordnung herrscht. Es ist absolut kein Hinweis darauf, dass hier ein physischer Defekt vorliegt. Möglicherweise war da mal was oder der Mensch hat eine Thematik im mentalen Bereich bzw. kündigt sich etwas an, was sich noch nicht gefestigt hat.

Dazu lohnt es sich, entsprechende Literatur zum Thema „Organsprache" zu lesen.Beispielsweise sitzen - sowohl nach westlichen, wie auch nach östlichen Modellen - in Leber und Gallenblase Frust und unterdrückte Wut, der „Kloss im Hals" hat mit Dingen zu tun, die nicht ausgesprochen werden oder Beschwerden in den Beinen lassen den Gedanken zu „was hindert mich am weiterkommen".

Wichtig: Die folgenden Remote Viewing-Techniken ersetzen bei kranken Lebewesen in KEINEM Fall die Konsultation einer Fachperson (Arzt oder Tierarzt)!All dies, was wir jetzt gleich machen werden, ist zum Wohle aller Beteiligten und zum Besten des Ganzen.

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Vorbereitung für die Fallarbeit

Setz Dich bequem hin, Beine nebeneinander und wenn Du magst, schließ jetzt Deine Augen.Sicher kennst Du einen Menschen oder ein Tier, von dem Du weißt oder begründet annimmst, dass dieses Lebewesen körperlich und geistig gesund ist.

Hol Dir ein Bild davon vor Dein inneres Auge in der Weise, dass Du außerhalb dieses Bildesstehst. Kennst Du niemanden, so stelle Dir ein anatomisches Plakat eines Menschen vor.Nimm jetzt einen tiefen Atemzug und spür, wie Dein Körper ganz angenehm auf seine Unterlage drückt und erlaube Dir, Dich mit jedem Atemzug tiefer und tiefer zu entspannen.

(Tranceinduktion, wenn Du allein arbeitest Drei zu Eins und Zehn zu Eins Methode)Du kannst jetzt ein Zauberwort sagen und genau jetzt wirst Du so klein, dass Du - vielleicht durch eine Pore - im Kopfbereich in das Lebewesen eintreten kannst. Und vielleicht steht da schon ein Gefährt bereit oder ein Zauberteppich, dass Dich zur ersten Station, dem Gehirn, bringt.

Nimm wahr, wie sich jetzt das Gehirn vor Deinem inneren Auge zeigt und sei gewiss, dass dieses Bild eines gesunden Gehirns und alle folgenden Bilder sich - wann immer Du so arbeitest – Dir genau so erscheinen wird. Schau Dich um und präge Dir dieses Bild ein.Geh jetzt weiter - vielleicht durch eine Blutbahn oder einen Nerv - bis zum Auge und schau Dich um. Betrachte den Sehnerv, die Netzhaut, die Zäpfchen und Stäbchen zum Farbensehen, den Glaskörper und die Linse. Genau so sieht ein gesundes Auge für Dich jetzt und in Zukunft aus.

Der nächste Abstecher geht zur Nase - schau, wie alle diese kleinen Flimmerhärchen imRhythmus des Atems sich bewegen. Wenn Du magst, steig jetzt wieder in Dein Gefährt oder leg Dich bequem auf Deinen Zauberteppich und gleite tiefer in den Mund. Nimm wahr, wie die gesunden Zähne beschaffen sind und wie die Mundhöhle und die Zunge eben diese gesunde Farbe haben.

- Herz- Lunge- Milz- Magen- Leber- Gallenblase- Dünndarm- Dickdarm- Niere- Harnleiter- Blase- Harnröhre, Fortpflanzungsorgane- Gebärmutter- Wirbelsäule- Hüften- Arme- Beine, Füße

Jetzt, wo Du alle diese Informationen gesammelt und für immer in Deiner Erinnerung gespeichert hast, kannst Du diesen Körper wieder verlassen und sofort, wenn Du jetzt Dein Zauberwort sagst, wirst Du wieder Deine normale Größe erreicht haben. Wenn Du willst,

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nimm jenes Untersuchungsgerät, das da für Dich bereitliegt, vielleicht ist es so eine Art Scanner. Damit kannst Du zum Abschluss jetzt das gesamte Blutgefäßsystem betrachtenund dabei sehen, wie das Blut frei und leicht im Rhythmus des Herzschlags in allen diesen Gefäßen fließt.

Halte einen Moment inne, ganz tief in Dir und nimm jetzt für einen kurzen Moment den Kopfdieses Menschen in Deine beiden Hände. Ja, er scheint sich wie eine Art Helm anzufühlen.Nimm diesen Helm und ziehe ihn für einen kurzen Moment an und spür all die vielen gutenGefühle, die sich auf Dich übertragen - nur für diesen Moment. Und während DeinUnterbewusstsein diese Eindrücke so speichert, dass Du sie jederzeit als Verglich heranziehen kannst, hast Du den Helm bereits wieder ausgezogen und dorthin zurückgegeben, wo du ihn genommen hast.

Lass Deiner anderen Seite einen Moment Zeit, um alle diese neuen Eindrücke zu ordnen und genieße dieses angenehm entspannte Gefühl. Und jetzt kannst Du Dich langsam wieder hierher zurückbegeben, hierher auf Deinen bequemen Stuhl, hier in diesem Raum. Öffne Deine Augen, nimm einen tiefen Atemzug, räkle Dich und jetzt bist du wieder ganz im Hier und Jetzt.

Controlled Remote Viewing Fallarbeit

Jeder Seminarteilnehmer gibt zwei Blätter ab, auf denen Vorname, Name, Geschlecht, Alter und Aufenthaltsort einer Person aus ihrem Bekanntenkreis stehen, über die sie schlüssige Angaben zu diesem Menschen (Lebensumstände, Zeitlinie, Hobbys), dem Gesundheitszustand und eventuell zur mentalen Befindlichkeit (fröhlich, traurig etc.) zum Zweck des Verifizierens machen kann. Oben auf dem Blatt soll der Name derjenigen Person stehen, die das Blatt ausfüllt.

Bevor die eigentliche Arbeit beginnt, verteilt der Trainer jeder Zweiergruppe vier dieser Blätter und zwar in der Weise, dass keine Gruppe einen ihm „bekannten" Zettel bekommt.

1. TeilDie Fallarbeit wird zu zweit durchgeführt. Einer „arbeitet", der Andere führt. Derjenige, der führt, versetzt den Arbeitenden in Trance. In Trance dann mit der Zehn zu Eins-Methode führt er ihn in die „Schatzkammer". Dort, in der Schatzkammer wird der Arbeitende alles vorfinden, was er braucht, um allfällige Unstimmigkeiten zu korrigieren („Zauberwerkzeuge").

2. TeilDu wirst jetzt richtig und zutreffend über den Fall, den ich Dir vortrage, aussagen. Bei drei wird der Körper von Vorname, Name, Geschlecht, Alter, Aufenthaltsort vor Deinem inneren Auge erscheinen.

Eins - Zwei - Drei (bei Drei Tiefer-Anker mit Geräusch auslösen).Vorname, Name, Geschlecht, Alter, Aufenthaltsort befindet sich jetzt vor Deinem geistigen Auge. Jetzt bringt der Führende den Arbeitenden zum sprechen - langes Schweigen vermeiden. Die meisten Arbeitenden sehen sofort das Bild und beginnen, die Person zu beschreiben.

- Empfinde, wie der Körper aussieht.- fühle ihn.- Sag mir alles, was Dir durch den Kopf geht.

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Kommen vom Arbeitenden keine Aussagen, kann der Führende folgendes sagen:Bring diesen Menschen ganz nah an Dich heran - Du kannst sicher sein, dass er da ist. Hör, ob er Dir etwas sagt und nimm Deine Hände, spür, er ist da - vor Dir. Lass den Arbeitenden beschreiben und ermuntere ihn dann, wenn er schweigt. Mach weiter. Erlaube dir, im Geist diesen Menschen zu erschaffen.

3. TeilGeh nun im Geist ziemlich schnell mehrmals von oben nach unten durch den Körper. DeineAufmerksamkeit wird an einer oder mehreren Stellen hängenbleiben. Nenne mir diese Stellen. (Schweigt der Arbeitende, kann der Führende ihn ermuntern)Das ist nur eine Übung. Du brauchst gar nicht so genau zu sein. Die Genauigkeit kommt durch häufiges Üben. Benutze Deine Hände. Du wirst Dich so fühlen, als ob Du alles nur erfindest. Genau so fühlt man sich.

4. TeilSchweigt der arbeitende weiter, gibt der Führende Hinweise auf Skelett, Schädel, Gehirn,Wirbelsäule, Herz, Lunge etc. Sieh Dir die Stelle nochmals an und sag mir, was Du siehst.Wenn Du das Gefühl hast, es sei etwas nicht in Ordnung, korrigiere es. Nimm dazu Deine Werkzeuge, Medikamente oder was Du sonst brauchen willst.

5. TeilDer Führende sorgt dafür, dass der Arbeitende alles in Ordnung bringt. Sage mir, wenn alles in Ordnung ist.

6. TeilJedesmal, wenn Du auf diese Weise einem Menschen hilfst, wirst Du Dir selber helfen. Du wirst sicherer und sicherer in Deinen Aussagen sein mit jedem Mal, mit dem Du auf diese ganz positive Weise arbeitest und Menschen und Tieren geholfen haben wirst. Und es geht dir dabei besser und besser.

Genieße noch einen Moment diese Deine ganz angenehme Entspannung. Und jetzt kannst Du Dich langsam wieder hierher zurückbegeben, hierher auf Deinen bequemen Stuhl, hier in diesem Raum. Öffne Deine Augen, nimm einen tiefen Atemzug, räkle Dich und jetzt bist Du wieder ganz im Hier und Jetzt.

Zum Abschluss kannst du den Arbeitenden einen schnellen Blick auf Deine Notizen werfenlassen, anschließend ist Rollentausch.

Ein Durchgang sollte maximal 10 Minuten dauern!

Transkribieren

Um Sprachmuster zu verinnerlichen ist es sehr empfehlenswert, eine Trance-CD zu transkribieren. Das bedeutet, Du hörst Dir eine Hypnose-CD an und bringst das Gehörte zu Papier, bzw. tippst es in Deinen PC.

Dann kannst Du die Trance nach Sprachmustern aus dem Milton-Modell absuchen. Für denn Fall, dass das Transkribieren Dir zu mühsam ist, gibt es zum Üben nachfolgen eine kleine Trance, die ich während einer NLP-Practitioner Ausbildung in Köln mit 70 Teilnehmern gemacht habe.

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Spiegel der Zukunft

Macht einfach die Augen zu, denn … für eine kleine Entspannung braucht es gar nicht viel. Es reicht, wenn Du, so wie Du jetzt auf Deinem Stuhl sitzt – die Augen entweder noch offen oder schon geschlossen hast und Du langsam, ganz langsam beginnst, Kontrolle über Deinen inneren Dialog zu bekommen, jetzt oder später denn da ist sie wieder, Deine Stimme [erstaunt] meine Stimme die jetzt für eine zeitlang Deine innere Stimme der tiiiiieeeefen Entspannung sein kann…

und so wie Du es Dir jetzt schon bequem gemacht hast um vielleicht auf einer bestimmten Ebene wahrnehmen kannst, wie Du möglicherweise die Wärme spürst, die Dich umgibt [Stimme wird leiser] und Du Dich vielleicht wunderst, wie einfach es ist, Deine Gedanken auf den Teppich der Entspannung zu legen, der dann langsam mit iiiiiihnen davon gleitet und es manchmal sein kann, dass es Dir vielleicht etwas schwer fällt, Dich jetzt noch tiefer zu entspannen…

… Du später dafür aber um so einfacher Dich leichter und immer leichter entspannt fühlen wirst, so dass Du ganz einfach in einen ganz besonders angenehmen Deiner angenehmen Zustände gleiten kannst wobei es überhaupt keine Rolle spielt, welchen von diesen – die Dir dann jetzt zuerst einfallen werden – Du Dir aussuchst um auch einige Deiner Muskeln, die bereits begonnen haben, sich zu entspannen, noch mehr und tiiiiiefer zu lockern und loszulassen.

Und wenn jetzt noch Dein Kopf mit einigen Bildern beschäftigt ist, kann desto leichter Dir einfallen, in einigen wenigen Augenblicken, fast ganz wie von selbst, loszulassen.Denn Dein Unterbewusstsein hat schon längst damit begonnen, Deine Körperchemie auf eine für Dich seeeeeeehr angenehme Art und Weise am großen Schaltpult Deiner Entspannung so abzumischen, wie es gerade für Dich und Deine momentane Situation richtig ist.

Gaaaaaaannnnnz genau – sooooooo ist es gut. [Stimme wird leiser und entspannter]Schon die alten Meister wussten: Es ist immer einfacher, zwischen Phasen der Konzentration und Entspannung zu wechseln, damit Du Dich einfach in diese Deine guten Gefühle fallen lassen kannst Soooooo ist es gut. Bevor Du jetzt oder später vollständig loslässt ganz genau lass Deine Gedanken noch ein wenig treiben und achte auf die Bilder und Geräusche, die Dir im Moment noch durch den Kopf gehen. Denn während draußen noch leise, ganz leise noch das Laub raschelt, kann auch in Dir jenes Gefühl sich noch weiter ausbreiten, das Dir in Momenten des Glücks schon früher und jetzt immer mehr wirken kann, denn jetzt kann es möglicherweise sein, dass Du Dich langsam freeeeiiiii, leicht und schwer fühlst.

Halte inne und genieße diese Leichtigkeit des Seins. Hast Du vor Deinem inneren Auge schon gesehen, wie die leuchtenden Kristalle Deines Glücks aussehen? Schau! Beobachte, wie sie sich in Deinem Körper verteilen und höre ganz leise, wie sie durch Deinen Körper rauschen, zusammen mit Deinem Blut. Energie an alle Stellen bringen, die diese gerade dringend brauchen und spüre, wie an einigen, ganz bestimmten Stellen Dinge beginnen, sich intensiv und angenehm zu verändern.

Gaaaaanz genau so. Dort wo hier und da vielleicht vorher noch Schmerzen waren, werden jetzt mehr und mehr Aufräumarbeiten eingeleitet, die unerwünschtes aus Deinem Körper transportieren. Und so kann es sein, dass in der nächsten Zeit – vor allem nachts, wenn Du schläfst und vielleicht träumst – mehr und mehr Dinge aus Deinem Körper verschwinden, die

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schon vor langer Zeit hätten verschwinden sollen und auch die Dinge Deiner Seele die Dich bewusst oder unbewusst schon lange beschäftigen, werden von den Kristallen Deines Glücks entfernt.

Spür, wie all das, was Du bisher an Ängsten und Sorgen geglaubt hast haben zu müssen aus Deinem Körper irgendwie herausgesogen wird – raus, weg von Dir, weeeeiiiiiit weg.Und schau jetzt, wie an all dies leeren Stellen in Dir und Deiner Seele, dort, wo vorher diese anderen unschönen Dinge gewesen sind, die Glückskristalle rieseln. Und sie sorgen ab sofort dafür, dass Du Dich gut, mehr als gut - und frei fühlst.

Gaaaaaaanz genau [Stimme wird langsam zum Flüstern] Und vielleicht kannst Du mit dieser neu gewonnen Kraft und Energie Dir vorstellen, dass Du wie der Hund im Kabinett der tausend Spiegel Dir jenes Spiegelbild Deiner Zukunft aussuchst, ganz intuitiv, von dem Du mit Deinem Bauchgefühl jetzt – meinst, dass genau diese Zukunft die richtige für Dich ist; jene Zukunft, die sich in genau diesem Moment, diesem ganz speziellen Moment als die für Dich absolut richtige herausgestellt hat und stell Dir jetzt ganz einfach vor, wie diese tausend Spiegel sich langsam bis auf einen gaaaaanz einfach auflösen und der richtige für Dich stehen bleibt genau!

Und Du durch diesen Spiegel Deiner Zukunft auf magische Art und Weise jetzt einfach hindurchgehen kannst und was Dich auf Deiner anderen Seite erwartet, ist ein Raum, in dem Deine Zukunft jetzt schon begonnen hat. Stell Dir vor, wie Du Dich in diesem Raum Deiner neuen Zukunft auf einen Stuhl setzt und darauf wartest, mit geschlossenen Augen, was in Deiner neuen, wunderbaren superschönen Zukunft wohl passieren mag.

Und Du mit jedem Atemzug mehr und mehr in diesem unendlich scharfen, erweiterten Bewusstseinszustand langsam ganz langsam wieder zurückkommen kannst um Deine Augen zu öffnen und dann festzustellen, dass Du in Deiner neuen Zukunft Dich längst wiedergefunden hast [einatmen] uuuuuuuhhhhhhhhhDAS fühlt sich aber gut an!

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Buchempfehlungen:Richard Bandler & John Grinder: „Patterns – Muster der hypnotischen Techniken Milton H. Ericksons“, Junfermann-Verlag, ISBN-3-87387-139-4

Gerhard R. Susen: „Krebs und Hypnose – Hilfe vom inneren Freund“, Pfeiffer-Verlag, ISBN 3-7904-0637-6

Joseph O´Connor & John Seymour: „Neurolinguistisches Programmieren: Gelungene Kommunikation und persönliche Entfaltung“, VAK Verlags GmbH, ISBN 3-924077-66-5

Brian M. Alman & Peter T. Lambrou: „Selbsthypnose – Ein Handbuch zur Selbsttherapie“, Carl-Auer Verlag, ISBN 987-3-89670-527-3

Shelle Rose Cahrvet: „Wort sein Dank – Von der Anwendung und Wirkung effektiver Sprachmuster“, Jungfermann-Verlag, ISBN 3-87383-370-2

David Gordon: „Therapeutische Metaphern“, Junfermann-Verlag, ISBN 3-87387-240-4

Milton H. Erickson & Ernerst Rossi: „Hypnotherapie: Aufbau – Beispiele – Forschung“,Klett-Cotta Verlag, ISBN 3-608-89022-X

Jay Haley: „Typisch Erickson – Muster seiner Arbeit“, Junfermann-Verlag, ISBN 3-87387-302-8

Hans-Christian Kossak: „Hypnose – Lehrbuch für Psychotherapeuten und Ärzte“, www.beltz.de, ISBN 3-621-27545-2