35
1 1 1 Organisation for Economic Co-Operation and Development Humankapital entwickeln – Konsequenzen aus PISA für die strategische Bildungsplanung REVIS workshop, Düsseldorf, 16. Juni 2004 Andreas Schleicher Head, Indicators and Analysis Division Directorate for Education

Humankapital entwickeln – Konsequenzen aus PISA für die ...United States Switzerland Germany Norway Canada Sweden Japan United Kingdom Finland France Iceland Hungary Australia Belgium

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  • 111 Organisation for Economic Co-Operation and Development

    Humankapital entwickeln –Konsequenzen aus PISA für diestrategische Bildungsplanung

    REVIS workshop, Düsseldorf, 16. Juni 2004

    Andreas SchleicherHead, Indicators and Analysis Division

    Directorate for Education

  • 222

  • 333Im Dunkeln sehen alle Schulen gleich aus…

    Aber mit ein wenig Licht….

  • 444

    Aber mit ein wenig Licht….

    …werden wichtige Unterschiede sichtbar……aus denen sich Handlungsfelder ableiten lassen.

    .

  • 555Evaluation und Qualitätsentwicklung durch

    ‘kritische Freunde’

    “Wissensarm”Das Bildungssystem weiß wenig über sich selbst

    “Wissensreich”Standards, Rückmelde- und Unterstützungssysteme

    sind mit der Arbeit der Lehrer eng verknüpft

    ZentraleRegulierung/

    StandardisierungProfessionellesHandeln vor Ort

    Lehrende alsverantwortliche

    “Wissensarbeiter”

    WissensbasierteStandardisierung

    Lehrende als“Einzelkämpfer”

    Lehrende alsVermittler der

    Curricula

  • 666

    1

    2

    12

    3

    4

    5

    6

    7

    8

    9

    10

    11

    Gesamtleistung und deren

    gesellschaftliche Auswirkungen

    Leistung der Bildungsinstitu-

    tionen

    Individuelle Leistungs-ergebnisse

    Strategische Ausrichtung,Strukturen, Ressourcen

    Lernumgebung

    Lehr- und Lernpraxis

    Motivation, Einstellungen,

    usw.

    Gesellschaft-licher und

    wirtschaftlicher Kontext

    Demographisches und soziales Einzugsgebiet

    Lern- und Ar-beitsbedingungen

    Sozialer Kontext der Lernenden

    Evaluation und QualitätsentwicklungBildungs-ergebnisse

    Einfluss-faktoren

    (mit denen Bildung gestaltet werden

    kann)

    Kontext(der Handlungs-

    felder bestimmt und einschränkt)

    Systemebene

    Bildungs-einrichtungen

    Lehr- und Lernumgebung

    Lernende

    Qualität des Bildungs-angebotes

  • 777

    SchwacheSchülerleistungen (Lesen)

    StarkeSchülerleistungen

    Starker Einfluß von sozialem Hintergrund

    UnterdurchschnittlicheLeistungen

    Unausgewogene Chancen

    ÜberdurchschnittlicheLeistungen

    Unausgewogene Chancen

    UnterdurchschnittlicheLeistungen

    Ausgewogene Chancen

    ÜberdurchschnittlicheLeistungen

    Ausgewogene Chancen

    Sozial ausgewogeneBildungserträge

    Finnland

    KoreaJapan

    Island

    KanadaIrland

    Schweden

    Spanien

    Italien

    PolenGriechenlandPortugal

    Luxembourg

    Dänemark

    ÖsterreichNorwegen

    NeuseelandAustralien

    UK

    BelgienFrankreich

    USA

    SchweizTschechien

    UngarnDeutschland

    430

    450

    470

    490

    510

    530

    550

  • 888

    .SchwacheSchülerleistungen (Lesen)

    StarkeSchülerleistungen

    Starker Einfluß von sozialem Hintergrund

    Sozial ausgewogeneBildungserträge

    Finnland

    KoreaJapan

    Island

    Kanada

    Irland

    Schweden

    Spanien

    Italien

    PolenGriechenland

    Portugal

    Luxembourg

    Dänemark

    ÖsterreichNorwegen

    NeuseelandAustralien

    UK

    BelgienFrankreich

    USA

    SchweizTschechien

    UngarnDeutschland

    450

    470

    490

    510

    530

    550

    -25 -20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25

  • 999Ausgaben für Bildungseinrichtungen pro

    Schüler/Studierenden In US-dollar, kaufkraftbereinigt (2001)

    USD 0

    USD 1,000

    USD 2,000

    USD 3,000

    USD 4,000

    USD 5,000

    USD 6,000

    USD 7,000

    USD 8,000

    USD 9,000

    USD 10,000

    Prim

    ar

    Sek

    I

    Sek

    II

    OECD

    Germany

    Sweden

    � Unterdurchschnittliche Ausgaben pro Primar/Sek-I Schüler, verbunden mit deutlich überdurchschnittlichen Lehrergehältern werden in Deutschland durch ungünstige Schüler/Lehrer- Relationen und deutlich weniger Unterrichtszeit in den ersten Schuljahren, sowie vergleichsweise geringere Ausgaben für Sachaufwendungen kompensiert

  • 101010 Insgesamt vorgesehene jährlicheUnterrichtszeit in effektiven Zeitstunden

    0

    100

    200

    300

    400

    500

    600

    700

    800

    900

    1,000

    Stunden

    7-8 Jahre 9-11 Jahre 12-14 Jahre

    OECD

    Germany

  • 111111Verteilung der öffentlichen und privaten Ausgaben

    für Bildungseinrichtungen(2001)

    0%

    10%

    20%

    30%

    40%

    50%

    60%

    70%

    80%

    90%

    100%

    Germany

    EU

    OECD

    Germany

    EU

    OECD

    Gesamte privateAufwendungen/Residual

    Andere privateAufwendungen

    Private Haushalte

    Öffentlich

    Elementarbereich Tertiärbereich

  • 121212Implikationen für Bildungsreformen

    “hit and miss” Universelle und anspruchsvolleStandards

    Ad-hoc Reformen Strategische Entwicklung

  • 131313Implikationen für Bildungsreformen

    � Bildungsziele und Standards� Maßstäbe für den Erfolg von Bildung schaffen� Transparenz durch neutrale und regelmäßigeBerichterstattung fördern

    � Positive Signale für Schüler und Eltern setzen– Wie kann ich meine eigenen Stärken und Schwächen erkennen– Wie kann ich verstehen auf welche Fähigkeiten es ankommtund wie Jahrgangsstufen aufeinander aufbauen

    � Lehrern ein Referenzsystem für professionellesHandeln bieten– Instrumente um Heterogenität von Lernprozessen und Lernergebnissen zu verstehen und Lernpfade individuell zubegleiten

  • 141414Denken wir zurück...

    Technologischer WandelWachsende soziale Heterogenität

    Wirtschaftliche Globalisierung und HandelsliberalisierungWechsel in der Konzeption von Arbeit

    Internationale KonflikteUmweltzerstörung

    …für den Einzelnen und die Gesellschaft

    …an die Auswirkungen wichtigerVeränderungen der letzten 20 Jahre...

    Wissen

    Innovation

    “Connectiveness”

    Flexibilität

    Wichtige Impulsgeber:

  • 151515

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

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    80

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    100

    United States

    Switzerland

    Germany

    Norway

    Canada

    Sweden

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    United Kingdom

    Finland

    France

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    Australia

    Belgium

    Ireland

    Korea

    Italy

    Spain

    Turkey

    Mexico

    Portugal

    60'er Jahre 70'er 80'er 90'er

    Entwicklung der Abschlüsse im Sek-II BereichAngenähert durch den Anteil der Bevölkerung mit ISCED 3Abschluss in den

    Altersgruppen 55-64, 45-55, 45-44 und 25-34 Jahre (2002)

    24

    1

    4

    12

  • 161616

    0

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    40United States

    Norway

    Denmark

    Nethe

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    Germany

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    Korea

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    Austria

    Portugal

    Mex

    ico

    60'er Jahre 70'er 80'er 90'er

    Entwicklung der UniversitätsabschlüsseAngenähert durch den Anteil der Bevölkerung mit ISCED 5A/6 Abschluss in den

    Altersgruppen 55-64, 45-55, 45-44 und 25-34 Jahre (2002)

    4

    227

    19

    14

    23

  • 171717 Zukünftige Perspektiven

    �Mit einer alternden Bevölkerung leben� Um 2030 wird fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung über 65 Jahre sein

    � Der Anteil der unter 35ig-Jährigen wird etwa doppelt so schnell schrumpfen wie der Anteil älterer Menschen wächst

    � Die Zahl der Menschen im erwerbstypischen Alter wird von 40m auf 30m sinken

  • 181818 Zukünftige Perspektiven

    �Nicht gewollt aber gebraucht� Um 2020 müsste Deutschland jährlich 1m Migranten integrieren– allein um die jetzige Größe der erwerbstätigen Bevölkerung zu sichern

  • 191919 Zukünftige Perspektiven

    �Wissensarbeiter: Die einzige schnellwachsendeGruppe in der arbeitenden Bevölkerung

    � Um 2020, zu einer Zeit, wennSchulreformen, die heute umgesetztwerden, ihre ersten Effekte auf demArbeitsmarkt zeigen...…wird sich die manuelle Produktion in den OECD-Staaten noch einmal verdoppelt haben…

    …aber der Anteil der in der manuellenProduktion Beschäftigten auf 10% schrumpfen

  • 202020Implikationen für Bildungsreformen

    “hit and miss” Universelle und anspruchsvolleStandards

    “Inputs” Ergebnisorientierung

    Bürokratisch“heraufschauen”

    Verantwortung der Schulen“hinausschauen”

    Ausführen von Instruktionen Daten und “best practice”

    Ad-hoc Reformen Strategische Entwicklung

    Abrenzung von Verantwortung Kooperation.

  • 212121Finnland

    KoreaJapan

    Island

    Kanada

    Irland

    Schweden

    Spanien

    Italien

    PolenGriechenland

    Portugal

    Luxembourg

    Dänemark

    ÖsterreichNorwegen

    NeuseelandAustralien

    UK

    BelgienFrankreich

    USA

    SchweizTschechien

    UngarnDeutschland

    450

    470

    490

    510

    530

    550

    -25 -20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25

    Freiräume bei der Gestaltung derLernumgebung und des Unterrichtsangebots

    mit einem hohen Grad an Autonomie

    mit einem niedrigen Grad an Autonomie

    % Varianz zwischen den Schulen

    7%

    9%

    11%

    76%

    75%71%

    20%

    r=.51

    SchwacheSchülerleistungen (Lesen)

    StarkeSchülerleistungen

    Starker Einfluß von sozialem Hintergrund

    Sozial ausgewogeneBildungserträge

  • 222222

    -30

    -10

    10

    30

    50

    70

    90

    110

    130

    150

    170

    Deutschland

    Österreich

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    Japan

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    Luxembourg

    Großbrita

    nnien

    Korea

    Finnland

    Schw

    eden

    Große Leistungsunterschiede im deutschen Bildungssystem

    164-9

    83-10

    75-9

    2221-25

    2119-24

    1610-20

    109-11

    1111-16

    30

  • 232323

    -100

    -80

    -60

    -40

    -20

    0

    20

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    100

    Deutschland

    Österreich

    Italien

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    Großbrita

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    Korea

    Finnland

    Schw

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    164-9

    83-10

    75-9

    2221-25

    2119-24

    1610-20

    109-11

    1111-16

    30

    Große Leistungsunterschiede im deutschen Bildungssystem

  • 242424

    -100

    -80

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    -20

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    20

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    100

    Deutschland

    Österreich

    Italien

    Japan

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    Großbrita

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    Korea

    Finnland

    Schw

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    164-9

    83-10

    75-9

    2221-25

    2119-24

    1610-20

    109-11

    1111-16

    30

    Große Leistungsunterschiede im deutschen Bildungssystem

    Leistungsunterschiede zwischen den Schulen

    Leistungsunterschiede innerhalb der Schulen

  • 252525Implikationen für Bildungsreformen

    “hit and miss” Universelle und anspruchsvolleStandards

    GleichförmigkeitVielfältigkeit und konstruktiverUmgang mit Leistungsheterogenität.

    “Inputs” Ergebnisorientierung

    Bürokratisch“heraufschauen”

    Verantwortung in den Schulen“hinausschauen”

    Ausführen von Instruktionen Daten und “best practice”

    Ad-hoc Reformen Strategische Entwicklung

    Abrenzung von Verantwortung Kooperation

  • 262626Finland

    KoreaJapan

    Iceland

    Canada

    Ireland

    Sweden

    Spain

    Italy

    PolandGreece

    Portugal

    Luxembourg

    Denmark

    AustriaNorway

    New ZealandAustralia

    United Kingdom

    BelgiumFrance

    United States

    SwitzerlandCzech Republik

    HungaryGermany

    450

    470

    490

    510

    530

    550

    -25 -20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25

    Frühe Selektion und institutionelleDifferenzieriung

    Geringe Stratifikation

    Hohe Selektivität

    .SchwacheSchülerleistungen (Lesen)

    StarkeSchülerleistungen

    Starker Einfluß von sozialem Hintergrund

    Sozial ausgewogeneBildungserträge

  • 272727

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

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    Ger

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    a

    Cze

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    and

    Can

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    eden

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    Fin

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    d

    Effect of students' economic, social and cultural statusEffect of schools' mean economic, social and cultural status

    Effects of students’ and schools’ socio-economic background on student performance

    (Effects associated with half a standard deviation on the socio-economic index)

  • 282828

    Hong Kong

    Finland

    KoreaJapan

    Iceland

    Canada

    Ireland

    Sweden

    Spain

    Italy

    PolandGreece

    Portugal

    Luxembourg

    Denmark

    AustriaNorway

    New ZealandAustralia

    United Kingdom

    BelgiumFrance

    United States

    SwitzerlandCzech Republik

    HungaryGermany

    450

    470

    490

    510

    530

    550

    -25 -20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25

    Students perceived individual teacher support

    High degree of support

    Low degree of support

    .Low Performance

    HighPerformance

    Strong impact of social background on

    performance

    Moderate impact of social background on

    performance

  • 292929Already at age 15, girls now have much higher

    occupational aspirations than boys

    JapanFrance

    Czech RepublicSwitzerland

    GermanyHungaryDenmarkNorwayFinlandIrelandAustriaUnitedBelgiumIceland

    LuxembourgSweden

    AustraliaSpainPoland

    New ZealandCanadaGreeceItaly

    PortugalUnited States

    KoreaMexico

    White-Collar High-Skilled White-Collar Low-Skilled

    50 50100 1000

    Males Females

    %

  • 303030Implikationen für Bildungsreformen

    “hit and miss” Universelle und anspruchsvolleStandards

    GleichförmigkeitVielfältigkeit und konstruktiverUmgang mit Leistungsheterogenität

    LeistungskontrolleMotivierendeLeistungsrückmeldungen

    “Inputs” Ergebnisorientierung

    Bürokratisch“heraufschauen”

    Verantwortung in den Schulen“hinausschauen”

    Ausführen von Instruktionen Daten und “best practice”

    Regulierung Wissensbasierte Profession

    Ad-hoc Reformen Strategische Entwicklung

    Abrenzung von Verantwortung Kooperation

  • 313131 Lehrerausbildung

    �Stärkung der Lehrerausbildung� Pädagogik als Schwerpunkt der erstenAusbildungsphase

    � Schulen als aktive Partner in derLehrerausbildung

    � Überwindung der Barrieren zwischenSchultypen, Fächergrenzen, etc.

    � Kontinuierliche Weiterbildung

  • 323232 Lehrerausbildung

    �Ein neues Profil des Lehrerberufs� Konstruktiver Umgang mit Vielfalt

    – Fähigkeiten, Interessen, sozialer Kontext

    � Lernen individualisieren� Die Schule als Lernorganisation

    – Interne Kooperation und Kommunikation– Strategische Planung– Qualitätsmanagement– Selbstevaluation– Weiterbildung

    – Externer Dialog mit allen Interessengruppen

    � Ein anderes Arbeitszeitmodell

  • 333333 Lehrerausbildung

    � Ein Berufsfeld, dessen Attraktivität und Ansehen nicht auf dem Beamtenstatusberuht sondern auf…� Kreativität, Innovation und Verantwortung

    – Mehr Differenzierung im Aufgabenbereich– Bessere Karriereaussichten– Stärkung der Verbindungen zu anderenBerufsfeldern

    – Mehr Verantwortung für Lernergebnisse– Bessere Unterstützungssysteme

  • 343434 Further information

    � www.oecd.org� www.pisa.oecd.org� email: [email protected]

    [email protected]

    … and remember:

    Without data, you are just anotherperson with an opinion

  • 353535