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7/29/2019 Economic Freedom of the World 2013
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Economic Freedom of the World 2013
Wirtschaftliche Freiheit International 2013
Deutsche Zusammenfassung des Reports
Wirtschaftliche Freiheit weltweit Der Index fr das Jahr 2011
Die Messung der wirtschaftlichen Freiheit ein Projekt mit Zukunft
Etwas mehr als ein viertel Jahrhundert ist es her, dass eine Reihe liberaler Denkfabriken aufInitiative von Michael Walker vom kanadischen Fraser Institute sowie Milton und Rose Friedmandas Projekt Economic Freedom of the World (EFW) ins Leben riefen. Von Beginn an war es dasZiel, fr mglichst viele Lnder und Regionen ein klar definiertes und methodisch konsistentkonstruiertes Ma fr die Gewhrleistung wirtschaftlicher Freiheit durch die Politik und diestaatlichen Institutionen zu entwickeln.
Seit dem ersten Treffen der Initiatoren ist viel geschehen, und das Ergebnis dessen ist einumfangreiches Ma der wirtschaftlichen Freiheit. Inzwischen umfasst der EFW 152 Lnder undRegionen, wobei die Datenbasis fr 101 Lnder lckenlos bis 1980 zurckreicht. Das ermglichtes Wissenschaftlern, den Einfluss der wirtschaftlichen Freiheit auf Entwicklungsunterschiede
zwischen Lndern und Regionen und die Wirkung von zeitlichen Vernderungen derwirtschaftlichen Freiheit zu analysieren.
Doch die Wirkung des EFW geht darber weit hinaus. Inzwischen ist die Aufmerksamkeit fr dieBedeutung von Institutionen und politischen Manahmen erheblich grer als zu Beginn desEFW-Projektes. Whrend der vergangenen beiden Jahrzehnte hat es unzhligeForschungsprojekte gegeben, die sich mit dem Einfluss der wirtschaftlichen, politischen undrechtlichen Institutionen auf die Leistungsfhigkeit von Volkswirtschaften auseinandersetzen.Ein Groteil dieser Forschungsarbeiten basiert auf den Ergebnissen des Economic Freedom of theWorld Index. Von Anfang an war den am EFW beteiligten Wissenschaftlern klar, dass einevernnftige Messung unserer institutionellen und politischen Umwelt unser Verstndnis ber die
Triebkrfte von wirtschaftlichem Wachstum und gesellschaftlicher Entwicklung befrdernwrde. Deshalb sind die Herausgeber des Projekts ber dessen Popularitt hocherfreut.
Warum ist wirtschaftliche Freiheit so wichtig?
Die Eckpfeiler der wirtschaftlichen Freiheit sind 1) individuelle Wahlfreiheit, 2) freiwilligerAustausch auf Mrkten, 3) Wettbewerbsfreiheit und 4) Schutz der Person und des Eigentums vorZugriffen anderer. Wirtschaftliche Freiheit ist gewhrleistet, wenn der Einzelne selbst ber seineHandlungen entscheiden und in gegenseitigen Austausch mit anderen treten kann, solangedabei nicht das Eigentum anderer verletzt wird. Zwar hat jeder Einzelne das Recht ber seineeigene Zeit, seine Fhigkeiten und die ihm zur Verfgung stehenden Ressourcen zu bestimmen,doch darf der Mensch dabei nicht ohne deren Einverstndnis ber die Person und das Eigentumanderer verfgen. Die Anwendung von Gewalt, Diebstahl, Betrug und physischer Macht haben ineiner wirtschaftlich freien Gesellschaft keinen Platz. Den Menschen bleibt es jedoch
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unbenommen frei zu entscheiden, zu handeln sowie mit anderen zu kooperieren und infriedlichem Wettbewerb zu konkurrieren.
Mit dem Economic Freedom Index wird gemessen, inwieweit die Institutionen und politischenAktivitten eines Staates dem klassisch-liberalen Ideal eines Staates entsprechen, der sich aufseine Kernaufgaben konzentriert, also Eigentumsrechte schtzt und darber hinaus nur imeingeschrnkten Umfang ffentliche Gter, wie etwa nationale Verteidigung und einewertstabile Whrung zur Verfgung stellt. Um ein hohes EFW-Rating zu bekommen, muss dieRegierung eines Landes Privateigentum anerkennen und schtzen, fr alle Brger gleiche Rechteund den Schutz vertraglicher Vereinbarungen gewhrleisten und fr eine stabile geldpolitischeOrdnung sorgen. Sie muss die Steuerbelastung der Brger gering halten, darf keine Barrieren frden nationalen und internationalen Handel errichten und sollte der Marktkoordination derWirtschaft gegenber der staatlichen organisierten Wirtschaftslenkung den Vorzug geben. Invielerlei Hinsicht misst der EFW-Index die bereinstimmung staatlicher Institutionen undPolitiken mit der institutionellen Struktur, die von der mikrokonomischen Forschung alsidealtypische Bedingung fr Wachstum und Entwicklung identifiziert wurde.
Der Economic Freedom Index in der Forschung
Der Trger des Nobelpreises fr konomie Robert Lucas hat einmal geuert, dass es nach demersten Nachdenken ber wirtschaftliches Wachstum schwer ist, die Gedanken auf etwas andereszu fokussieren. Tatschlich erfordert das Verstndnis der Dynamik des gesellschaftlichenFortschritts das Zusammensetzen eines komplizierten Puzzles aus vielen verschiedenenEntwicklungsfaktoren. Nie zuvor gab es jedoch bessere Voraussetzungen fr die Analyse desinstitutionellen Wandels und dessen Auswirkungen auf die globale Entwicklung. Der EconomicFreedom Index trgt dazu bei, den Einfluss der institutionellen und politischen Faktoren vomEffekt der Umwelt, der Kultur und der Geschichte auf die Entwicklung der gesellschaftlichen undwirtschaftlichen Gegenwart zu trennen.
Eine umfangreiche Anzahl von Forschungsergebnissen belegt, dass wirtschaftlich freie Lndermehr investieren, ein zgigeres Wirtschaftswachstum sowie ein hheres Einkommensniveau undweniger Armut aufweisen als Lnder, in denen restriktive Bedingungen fr die Wirtschaftherrschen. Trotzdem bleiben noch eine ganze Reihe Fragen offen. Verstrkt Demokratie diewirtschaftliche Freiheit oder fhrt sie vielmehr im Lauf der Zeit zur Verschuldung, Abhngigkeitund einer Politik der Partikularinteressen, die wirtschaftliche Freiheit untergrbt? Welchepolitischen Institutionen passen am besten zu wirtschaftlicher Freiheit, Wachstum undWohlstand? Ist wirtschaftliche Freiheit gut oder schlecht fr die Umwelt? All diese Fragen sindin ihrer Komplexitt von groer Bedeutung. Die Herausgeber des Economic Freedom of the
World-Berichts sind davon berzeugt, dass bald einige dieser Fragen von der Wissenschaft mitHilfe dieses Datenmaterials beantwortet werden knnen.
Wie wird die wirtschaftliche Freiheit gemessen?
Mit dem in diesem Report verffentlichten Index fr das Jahr 2011 lsst sich der Grad derwirtschaftlichen Freiheit bestimmen, der in den untersuchten Lndern unter Bercksichtigungder jeweiligen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen gewhrleistet ist. Die wichtigstenEckpunkte dieses Index sind die individuelle Handlungsfreiheit der Brger, die Gewhrleistungfreiwilliger Austauschbeziehungen auf Mrkten, ein freier Wettbewerb und Marktzutritt sowie
der Schutz von Personen und ihren privaten Eigentumsrechten vor dem gewaltsamen Zugriffdurch andere. Als Datenbasis des Index dienen vornehmlich Daten des InternationalenWhrungsfonds (International Monetary Fund), der Weltbank (World Bank) und des
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Internationalen Wirtschaftsforums (World Economic Forum). Von den Projektpartnern erhobeneSekundrdaten aus den einzelnen Lndern werden nur genutzt, wenn offizielle Quelleninternationaler Organisationen keine hinreichenden Informationen bieten. Der aggregierteEconomic-Freedom-Index (EF-Index) wird aus 42 Mazahlen zur Beurteilung derwirtschaftlichen Freiheit in fnf Einzelbereichen des wirtschaftlichen Lebens ermittelt:
1. Umfang der Staatsttigkeita. Staatsausgabenb. Transfers und Subventionenc. Staat als Unternehmerd. Steuerbelastung
2. Rechtssystem und Schutz von Eigentumsrechtena. Unabhngige Gerichtsbarkeitb. Schutz privater Eigentumsrechtec. Vertragsfreiheit und starkes Vertragsrecht
3. Stabiles Geldsystema. Inflationb. Freiheit des Devisenverkehrs
4. Freihandela. Zollschrankenb. Nichtmonetre Handelsbeschrnkungenc. Freiheit des internationalen Kapitalverkehrs
5. Regulierung von Unternehmen sowie des Finanz- und Arbeitsmarktesa. Finanzmarktregulierungb. Arbeitsmarktregulierungc. Unternehmensregulierung
Ergebnisse des Index der wirtschaftlichen Freiheit fr das Jahr 2011
Wirtschaftlich Freiheit weltweit stabilisiert
Wie bereits im vergangenen Jahr hat sich die wirtschaftliche Freiheit im globalen Mastab nurgeringfgig erhht, sodass eigentlich nur von einer Stabilisierung nach den Rckschlgen imZuge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise gesprochen werden kann. Regional betrachtethandelt es sich hierbei jedoch nicht um eine einheitliche Entwicklung. Whrend es in denStaaten Asiens, des Mittleren Ostens, Nordafrikas, des arabischen Raums, Europas, Sdamerikassowie Australiens und Ozeaniens einen leichten Zuwachs des EFW-Summenindex gab, waren in
den Lndern Nord- und Zentralamerikas und der Karibik leichte Rckgnge zu verzeichnen. InSubsahara-Afrika, seit jeher eine Weltregion mit relativ geringen wirtschaftlichen Freiheiten und
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fragilen politischen Institutionen, stagnieren die Werte des EFW-Index auf dem Niveau desVorjahres.
Langfristige Entwicklung 1980-2010
Lckenlos lsst sich der Index der wirtschaftlichen Freiheit fr 101 Lnder von 2011 bis in dasJahr 1980 zurckverfolgen (Abbildung 1). Der kontinuierliche Anstieg der wirtschaftlichenFreiheit bis in die erste Hlfte des vorigen Jahrzehnts endete im Zuge der als Reaktion auf dieglobale Finanz- und Wirtschaftskrise unternommenen staatlichen Interventionen. Seither hatsich der Indexwert kaum verndert. Auch auf Deutschland trifft dieses Entwicklungsmuster zu.In den knapp dreieinhalb Jahrzehnten erhhte sich der Grad der wirtschaftlichen Freiheit in 96Lndern. Ein Rckgang war nur in 5 Staaten zu verzeichnen. In Abbildung 2 sind dieVernderungen des Index der fnf Lnder mit dem hchsten Freiheitsgewinn den langfristigenVernderungen in Deutschland sowie den fnf Lndern mit Verlusten an wirtschaftlicher Freiheitgegenbergestellt.
Abbildung 1: Langfristige Entwicklung der wirtschaftlichen Freiheit
Quelle: Fraser Institute, Economic Freedom of the World: 2013, Annual Report
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7
8
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1980 1985 1990 1995 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
EconomicFredomIndex
Global Deutschland
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Abbildung 2: Gewinner und Verlierer im langfristigen Vergleich Kettenindex 1980-2011 (Indexpunkte)
Quelle: Fraser Institute, Economic Freedom of the World: 2013, Annual Report
Die aktuelle Rangliste des Jahres 2011
Auch in diesem Jahr belegt der langjhrige Ranglistenfhrer Hongkong wieder den Spitzenplatzim globalen Ranking (8,97). Dahinter folgen die Lnder Singapur (8,73) und Neuseeland (8,49).Alle drei Spitzenreiter konnten im Vergleich zum Vorjahr ihren Indexwert erhhen (Abbildung 3).Deutschland hat mit 7,68 Indexpunkten seine Position von Platz 31 im Vorjahr auf Platz 19verbessern knnen und platziert sich damit vor Irland (7,66) und hinter Zypern (7,72). Nochimmer sind die Lnder mit den grten Defiziten an wirtschaftlicher Freiheit berwiegend aufdem afrikanischen Kontinent auszumachen. Eine Ausnahme bilden lediglich das tabellenletzteLand Venezuela (3,93) und das darber platzierte Myanmar (4,08), die gegenber dem Vorjahr
noch weiter an wirtschaftlicher Freiheit einbten. Lateinamerika und Sdostasien sind nachSubsahara-Afrika die Weltregionen mit der geringsten wirtschaftlichen Freiheit.
Erfreulicherweise hat die mit der Weltwirtschaftskrise einsetzende Talfahrt der wirtschaftlichenFreiheit ein Ende gefunden. In einigen Lndern wurden die im Zuge der politischen Reaktion aufdie Wirtschaftskrise vorgenommenen staatlichen Interventionen teilweise zurckgenommen undRestriktionen fr die Wirtschaft wieder gelockert bzw. nicht weiter verschrft. Doch der im Jahr2007 erreichte Hchstwert des globalen Durchschnitts der wirtschaftlichen Freiheit (6,92) istnoch nicht wieder erreicht worden. Besonders ausgeprgt war der Rckgang derwirtschaftlichen Freiheit in den USA (7,73). In allen fnf Bewertungskategorien hat das Landdurch zunehmende staatliche Interventionen Verluste der wirtschaftlichen Freiheit erlitten.Besonders ausgeprgt waren diese in den Bereichen Rechtssystem und Schutz privaterEigentumsrechte, Freiheit des internationalen Handels sowie Regulierung privater Unternehmen.Betrachtet man die langfristige Entwicklung des Kettenindex, hat die USA gegenber ihremhchsten Summenindexwert im Jahr 2000 Einbuen von 8,65 auf 7,74 erlitten.
-4,0 -3,0 -2,0 -1,0 0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0
Venezuela
Myanmar
USA
Hongkong
Simbabwe
Deutschland
Peru
Ungarn
Ghana
Israel
Uganda
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Abbildung 3: Economic Freedom Ratings, 2011
Quelle: Fraser Institute, Economic Freedom of the World: 2013, Annual Report
8,978,73
8,498,30
8,078,017,987,937,937,887,877,857,817,787,777,767,737,727,687,667,657,647,627,627,617,617,597,597,587,577,567,537,507,507,497,467,467,417,407,387,377,367,357,347,327,317,317,277,267,267,267,257,257,237,227,217,217,217,20
7,147,137,127,117,107,107,107,087,067,067,067,057,057,037,027,016,98
0 2 4 6 8 10
Hongkong 1Singapur 2
Neuseeland 3Schweiz 4
Vereinigte Arabische Emirate 5Mauritius 6Finnland 7Bahrain 8Kanada 8
Australien 10Chile 11
Grossbritanien 12Jordanien 13Dnemark 14
Taiwan 15Estland 16
USA 17Zypern 18
Deutschland 19Irland 20Malta 21
Peru 22Armenien 23
Katar 23Georgien 25
Litauen 25sterreich 27
Ungarn 27Schweden 29
Niederlande 30Norwegen 31
Spanien 32Japan 33
Sdkorea 33Luxemburg 35
Ruanda 36Slovakische Republik 36
Libanon 38Bahamas 39
Frankreich 40Island 41
Belgien 42Uruguay 43Portugal 44
Rumnien 45Lettland 46
Oman 46Albanien 48
Bulgarien 49Israel 49
Montenegro 49Botswana 52
Tschechische Republik 52Nikaragua 54
Kuwait 55Guatemala 56
Honduras 56Philippinen 56
Polen 59
Saudi Arabien 60Dominikanische Republik 61Jamaika 62
Costa Rica 63Fidschi 64
Uganda 64Sambia 64
Panama 67Malaysia 68
Mongolei 68Trkeiy 68
Brunei Darussalam 71Makedonien 71
El Salvador 73Kambodscha 74
Kroatien 75Gambia 76
6,966,966,956,906,876,866,856,846,836,826,816,806,786,716,676,666,656,646,646,616,596,566,566,566,556,516,516,466,426,396,376,366,366,356,346,346,346,336,326,316,306,306,306,296,246,236,226,216,196,166,056,015,975,955,955,945,945,855,76
5,735,695,685,635,605,575,47
5,325,285,265,265,17
4,984,594,57
4,083,93
0 2 4 6 8 10
Barbados 77Papua Neu Guinea 77Trinidad & Tobago 79
Indonesien 80Tunisien 81Moldova 82
Italien 83Kasachstan 84
Griechenland 85Belize 86Kenia 87
Sdafrika 88Paraguay 89
Ghana 90Bosnien & Herzegowina 91
Sri Lanka 92Tansania 93
Mexiko 94Thailand 94
Kolumbien 96Slowenien 97
Haiti 98Marokko 98
Swasiland 98Russland 101Brasilien 102
Kirgisische Republik 102Serbien 104
Mauritanien 105Namibia 106
Madagaskar 107Bolivien 108gypten 108Lesotho 110Guyana 111
Indien 111Pakistan 111
Bangladesh 114Sierra Leone 115
Republik Jemen 116Aserbaidschan 117
Malawi 117Osttimor 117
Suriname 120Kap Verde 121
Vietnam 122China 123
Nigeria 124Nepal 125
Ukraine 126Iran 127
Tadschikistan 128Senegal 129
Benin 130Mali 130
Burkina Faso 132Kamerun 132Ecuador 134
Elfenbeinkste 135
Gabun 136Argentinien 137Guinea-Bissau 138Mosambique 139
Niger 140Togo 141
thiopien 142Algerien 143
Dem. Republik KongoBurundi 145
Zentralafrika 145Angola 147Tschad 148
Simbabwe 149Republik Kongo 150
Myanmar 151Venezuela 152
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Deutschland holt wieder auf
Den Rckschlag im Lnderranking des Jahres 2010 konnte Deutschland innerhalb eines Jahreswieder wettmachen. Zu verdanken ist dies einer Verbesserung des Indexwertes von 7,52 auf7,68. Die um Deutschland im Vorjahr platzierten Lnder Schweden und Luxemburg haben hier
nicht mithalten knnen. Schweden hat nur 0,05 Indexpunkte gut machen knnen, Luxemburgnur 0,02. Damit gehrt Deutschland wieder zu den wirtschaftlich freisten Lndern Europas. Nochhaben jedoch die Schweiz (Rang 4), Finnland (Rang 7), Grobritannien (Rang 12), Dnemark(14), Estland (16) und Zypern (18) die Nase vorn.
Im Vergleich zu seinen europischen Partnerlndern (EU28) schneidet Deutschland in Bezug aufden Umfang der Staatsttigkeit, das Rechtssystem und den Schutz der Eigentumsrechte sowiedie Stabilitt des Whrungssystems berdurchschnittlich gut ab. Nur durchschnittliche Freiheitgeniet die deutsche Wirtschaft, was den internationalen Handel und die Regulierungsintensittdurch den Staat betrifft (Tabelle 1). In Relation zu den in der OECD organisiertenIndustriestaaten steht Deutschland zwar in den Bereichen Rechtssystem und Eigentumsschutz,
Geldpolitik und Freihandel vergleichsweise gut da, bei der Regulierungsintensitt wird derOECD-Mittelwert allerdings nicht erreicht. Was den Umfang der Staatsttigkeit betrifft, istDeutschland nur OECD-Mittelma. Im Vergleich zu den globalen Top 10 kann Deutschland nurmit migen Werten aufwarten. Zwar bietet das Land in den BereichenRechtssystem/Eigentumsschutz der Spitzengruppe Paroli und kann sogar mit einer stabilerenWhrungspolitik aufwarten, jedoch wird in allen anderen Bereichen das hohe Niveau der Top 10nicht erreicht. Im Bereich Regulierungsintensitt schafft Deutschland nicht einmal das Minimumder Top 10. Noch immer leidet Deutschland unter einem stark regulierten Arbeitsmarkt und einerrestriktiven Finanzmarktregulierung. Bei allen Einzelindikatoren der Regulierungsintensitt liegtDeutschland unter dem Durchschnitt der Spitzengruppe.
Tabelle 2 gibt einen genaueren berblick ber die Einzelbewertungen fr den BereichRegulierungsintensitt. Nach wie vor bietet Deutschland im EU-Vergleich nurunterdurchschnittlich gute Bedingungen fr Investoren und Sparer. Mit Rang 89 hat sich dieSituation im Bereich der Regulierung der Kreditwirtschaft gegenber dem Vorjahr (97) zwarverbessert, trotzdem zeichnet sich das Bankwesen noch immer durch ein hohes Ma anRegulierung aus. Verbessert hat sich die Situation inzwischen auf dem Arbeitsmarkt. Hier ist esDeutschland mit einem Anstieg des Index von 5,35 auf 6,34 gelungen, seinen Rang von 112 imVorjahr auf 84 zu verbessern. Gegenber dem EU-Durchschnitt ist die Unternehmensregulierungweniger stark ausgeprgt, internationale Spitzenwerte werden hier aber noch nicht erreicht.
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Tabelle 1: Wirtschaftliche Freiheit in Deutschland 2011
Vergleich mit den Lndern der EU(28), der OECD und der Top-10-Gruppe
LandUmfang der
StaatsttigkeitRechtssystem
EigentumsschutzStabile
WhrungspolitikFreihandel
Regulierungs-intensitt
Deutschland 5,6 8,0 9,6 7,9 7,4EU(28)-Lnder
Mittelwert 5,4 6,9 9,5 8,0 7,4Maximum 7,2 8,9 9,7 8,8 8,4Minimum 3,6 5,0 8,3 7,4 5,4
OECD-LnderMittelwert 5,6 7,2 9,4 7,8 7,5Maximum 7,7 8,9 9,9 8,8 8,9Minimum 3,6 4,6 8,1 6,6 5,4
Top-10-LnderMittelwert 7,1 8,0 9,2 8,3 8,6Maximum 8,9 8,9 9,6 9,4 9,3Minimum 5,0 6,4 8,6 7,2 8,0
Alle LnderMittelwert 6,4 5,6 8,1 7,0 7,0
Maximum 9,0 8,9 9,9 9,4 9,3Minimum 3,6 2,2 3,2 1,8 4,3
Quelle: Fraser Institute, Economic Freedom of the World: 2013, Annual Report
Tabelle 2: Wirtschaftliche Freiheit in Deutschland 2011
Vergleich der Einzelkomponenten der RegulierungsintensittKreditmarktregulierung Arbeitsmarktregulierung Unternehmensregulierung
Deutschland 8,3 6,3 7,6EU(28)-Lnder
Mittelwert 8,8 6,6 6,8Maximum 10,0 8,3 8,6Minimum 6,0 4,3 5,4
OECD-LnderMittelwert 8,8 6,7 7,2Maximum 10,0 9,0 8,6Minimum 6,0 4,3 5,7
Top-10-LnderMittelwert 9,4 8,1 8,2Maximum 10,0 9,3 9,0Minimum 7,6 5,6 7,1
Alle LnderMittelwert 8,3 6,5 6,2Maximum 10,0 9,3 9,0Minimum 4,5 3,1 3,1
Quelle: Fraser Institute, Economic Freedom of the World: 2013, Annual Report
Wirtschaftliche Freiheit und Indikatoren des gesellschaftlichen Fortschritts
Wirtschaftliche Freiheit steht in einem engen positiven Zusammenhang zu wirtschaftlicherLeistungsfhigkeit. Aber auch andere Indikatoren der Wohlstandsentwicklung und derLebensqualitt weisen eine positive Korrelation mit dem Index der wirtschaftlichen Freiheiteines Landes auf.
Menschen in wirtschaftlich freien Lndern sind deutlich besser als in unfreien
Wirtschaftssystemen in der Lage, die ihnen zur Verfgung stehenden Ressourcen produktiv frihre persnlichen Ziele einzusetzen. Das nutzt nicht nur dem einzelnen Brger, sondern bringtalle Mitglieder der Gesellschaft voran. Die klar positive Korrelation zwischen dem Index der
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wirtschaftlichen Freiheit und dem nationalen Pro-Kopf-Einkommen (Abbildung 3) illustriertdiesen Zusammenhang. Wo Leistung sich lohnt, Investitionen Gewinne erwarten lassen undstabile Rahmenbedingungen die Handlungen der Marktteilnehmer rechtlich absichern, da blhenwirtschaftlicher Austausch, individuelle Kreativitt und technischer Fortschritt. Rechtssicherheitund Vertragsfreiheit erhhen die Attraktivitt des marktwirtschaftlichen Austauschs, was
wiederum eine produktive Spezialisierung der Marktteilnehmer und einen friedlichenLeistungswettbewerb frdert. Nach wie vor ist die Einkommensschere zwischen denwirtschaftlich freien und unfreien Lndern sehr gro. Das ist ein sicherer Hinweis auf die groeBedeutung der wirtschaftlichen Freiheit fr eine dynamische Entwicklung der globalenWirtschaft. Noch immer bleiben aufgrund ungnstiger institutioneller Rahmenbedingungen invielen Lndern enorme Produktivitts- und Entwicklungspotenziale ungenutzt. Ein Zugewinn anwirtschaftlicher Freiheit wrde sich in diesen Lndern sehr schnell in realen Wachstumseffektenniederschlagen.
Abbildung 4: Wirtschaftliche Freiheit und Pro-Kopf-Einkommen 2011
Anmerkung: Mit Hilfe der Quartile (lat. Viertelwerte) wird die Gesamtzahl der Lnder in vier gleichgroe, nach ihrenIndexwerten sortierte Gruppen aufgeteilt. PPP (Purchasing Power Parity): Geldeinheiten wurden durchKaufkraftparittenum Unterschiede im Preisniveau zwischen den Lndern bereinigt.
Quellen: Fraser Institute, Economic Freedom of the World: 2013 Annual Report; World Bank, World DevelopmentIndicators 2012
Mehr wirtschaftliche Freiheit ist mit hheren Wachstumsraten des Pro-Kopf-Einkommensassoziiert (Abbildung 5). Relativ zum Vorjahr hat sich der Abstand der Wachstumsratenzwischen wirtschaftlich unfreien und freien Lndern weiter erhht. Whrend in unfreienLndern das durchschnittliche Wirtschaftswachstum die Ein-Prozent-Marke nur noch knappberschreitet, wuchs die Wirtschaft in freien Lndern mit rund 3,7 Prozent gut 0,1Prozentpunkte schneller als im Jahr 2010.
$36.466
$17.869
$8.523
$4.382
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
35.000
40.000
1. Quartil (frei) 2. Quartil 3. Quartil 4. Quartil (unfrei)
Pr
o-Kopf-EinkommeninUS-$(PPP)
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Abbildung 5: Wirtschaftliche Freiheit und Wirtschaftswachstum
Quellen: Fraser Institute, Economic Freedom of the World: 2013 Annual Report; World Bank, World DevelopmentIndicators 2012
Kritiker der Marktwirtschaft beklagen hufig die Ungleichverteilung der Gewinne desWirtschaftswachstums. Vor allem reiche Eliten wrden von freien Mrkten profitieren,wohingegen den Armen der verdiente Anteil am Produktivittswachstum vorenthalten wird undsie sich den konomischen Zwngen des Marktes unterzuordnen haben. Der Zusammenhang vonwirtschaftlicher Freiheit und Einkommensverteilung zeigt jedoch, dass Wirtschaftswachstumnicht zwangslufig zu grerer Ungleichverteilung fhrt. Ganz im Gegenteil, entfllt aufMenschen mit relativ geringeren Einkommen in Lndern mit der hchsten wirtschaftlichenFreiheit auch ein grerer Anteil am Volkseinkommen (Abbildung 6). Marktkritiker konzentrierensich bei ihrer Kritik oft auch auf die relative Ungleichheit der Einkommensverteilung, schenkenaber den absoluten Einkommen der Armen vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit. Auch wennsich der relative Einkommensanteil der Armen zwischen wirtschaftlich freien und unfreienLndern kaum unterscheidet, verfgt die als arm klassifizierte Bevlkerung in den freiestenLndern ber ein Vielfaches des realen Wohlstands der Armen aus unfreien Lndern. Inzwischensteht den als arm klassifizierten Menschen in wirtschaftlich freien Lndern mehr als das Elffacheder realen Kaufkraft von Armen aus wirtschaftlich unfreien Lndern zur Verfgung (Abbildung7). Armut lsst sich mit einer Erhhung der wirtschaftlichen Freiheit sehr wirksam bekmpfen.
Dem zweifelhaften Anspruch auf eine Angleichung der Einkommen wird ein freiesWirtschaftssystem allerdings nicht gerecht. Zu gro ist der Zielkonflikt zwischen einerdynamischen Wirtschaftsentwicklung, die ohne freie Entfaltungsmglichkeiten ihrermarktwirtschaftlichen Akteure nicht denkbar ist, und einer Politik der Umverteilung, die denBrger in aller Regel starken Beschrnkungen unterwirft und damit das Anreizsystem desMarktes hemmt.
3,7%
3,2%
2,8%
1,1%
0%
1%
2%
3%
4%
1. Quartil (frei) 2. Quartil 3. Quartil 4. Quartil (unfrei)
WachstumsratedesBIPproKopf
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Abbildung 6: Wirtschaftliche Freiheit und Einkommensanteil der rmsten (10%-Einkommensdezil)
Abbildung 7: Wirtschaftliche Freiheit und Einkommen der rmsten (10%-Einkommensdezil)
Anmerkung: Das 10%-Einkommensdezil umfasst die Bevlkerung innerhalb der untersten 10 Prozent der
Einkommensverteilung.Quellen: Fraser Institute, Economic Freedom of the World: 2013 Annual Report; World Bank, World DevelopmentIndicators 2012
Materieller Wohlstand gilt zwar als eine notwendige, jedoch keine hinreichende Voraussetzungfr hohe Lebensqualitt. Gesundheit und Wohlbefinden, ermglicht durch materielleAbsicherung und individuelle Selbstbestimmung, gehren ebenso zu einem zufriedenen Leben.Wirtschaftliche Prosperitt entlastet die Brger von harter und gefhrlicher Arbeit, stellt dientigen Ressourcen fr eine zukunftsfhige Bildung der Brger zur Verfgung und ermglichteine effektive medizinische Versorgung fr ein langes und erflltes Leben. Nicht zufllig besteht
ein enger Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Freiheit eines Landes und derdurchschnittlichen Lebenserwartung seiner Bevlkerung (Abbildung 8).
2,8%
2,3% 2,3%
2,6%
0%
1%
2%
3%
1. Quartil (frei) 2. Quartil 3. Quartil 4. Quartil (unfrei)
Einkommensanteil
$10.556
$3.792
$1.779
$932
0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
1. Quartil (frei) 2. Quartil 3. Quartil 4. Quartil (unfrei)
Pro-Kopf-Einko
mmeninUS-$(PPP)
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Abbildung 8: Wirtschaftliche Freiheit und Lebenserwartung
Quellen: Fraser Institute, Economic Freedom of the World: 2013, Annual Report; World Bank, World DevelopmentIndicators 2012
Wirtschaftliche Freiheit, Brgerrechte und politische Partizipation
Wirtschaftliche Freiheit ist ohne brgerliche Grundrechte nicht denkbar. Ein prosperierendesWirtschaftssystem kann ohne aktive Brger, die sich ihrer persnlichen Freiheiten undindividuelle Grundrechte sicher sind, auf Dauer nicht erhalten werden. Zu wichtig sindproduktive Kreativitt und gegenseitiges Vertrauen fr die wirtschaftliche Entwicklung.
Wirtschaftsfreiheit ist aber auch ein Trffner fr eine Politik der politischen Partizipation. Inder Vergangenheit gingen der politischen Demokratisierung immer wieder wirtschaftlicheReformen voraus. In wirtschaftlich freien Lndern kann ein konomischer Interessenausgleichzwischen den Brgern in der Privatwirtschaft stattfinden, sodass politische Verteilungskonfliktemit geringerer Hrte ausgetragen und Brgerrechte und politische Einflussmglichkeitenweniger stark beschnitten werden. Daraus resultiert ein positiver Zusammenhang zwischenwirtschaftlicher Freiheit, politischen Rechten und Brgerrechten (Abbildung 9).
Nimmt in demokratischen Entscheidungsprozessen der Kampf um Privilegien allerdingsberhand, steht die wirtschaftliche Leistungsfhigkeit eines Landes auf dem Spiel. Trotz despositiven Wirkungszusammenhangs zwischen wirtschaftlicher Freiheit und demokratischenGrundrechten in Politik und Privatleben ist die Demokratie allein kein Garant fr wirtschaftlicheFreiheit. Umgekehrt ist allerdings die wirtschaftliche Freiheit fr den Erhalt einerdemokratischen Grundordnung von unschtzbarem Wert. In der Geschichte warenMarktrestriktionen immer wieder Vorboten einer schleichenden Erosion politischer Rechte undbrgerlicher Freiheiten.
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7/29/2019 Economic Freedom of the World 2013
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Abbildung 9: Wirtschaftliche Freiheit, politische Rechte und Brgerrechte
Anmerkung: Der Freedom House Index wird auf einer Skala von eins (sehr hoch) bis sieben (sehr niedrig) gemessen.
Quellen: Fraser Institute, Economic Freedom of the World: 2013 Annual Report, Freedom House, Freedom in theWorld 2011.
Kontakt: Dr. Detmar Doering, Leiter des Liberalen Instituts, und Steffen Hentrich, Referent desLiberalen Instituts, unter Tel.: 030 2887 78 36
Die komplette Studie (engl.) finden Sie als PDF zum Download unter presse.freiheit.org
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