Ela Madreiter

Kunsttechnik: Zeichnen mit nachtleuchtender FarbeThema „Bullauge / Bioluminesenz“

Downloadauszug aus dem Originaltitel:

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Ela Madreiter

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In 20 bunten Projekten durch die Kunsttechniken

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1© PERSEN Verlag

1. Bioluminesenz mit nachtleuchtender Farbe

Projekt „Bullauge“: Biolumineszenz mit nachleuchtender FarbeUnsere Kunst-Tiefsee-Expedition begibt sich auf die Suche nach leuchtenden Organismen, die in den Tiefen des Meeres leben. Durch das Bullauge eines U-Bootes betrachten wir erstaunliche Lebewesen, die in der Finsternis leuchten können und fangen sie in einer kleinen Dose ein. Die Bullaugen auf und in der Dose leuchten auch noch im Dunkeln. Die so verzierte Dose verwandelt sich nach dieser Kunstreise in eine Schatzkiste, in der Erinnerungen oder kleine wertvolle Gegenstände Tag und Nacht gut bewacht sind.

Hintergrundinformationen

» Als Biolumineszenz wird die Fähigkeit von Organismen, Licht zu er-zeugen, bezeichnet. Diese Eigenschaft besitzen nicht nur die meis-ten Tiefseeorganismen, sondern auch andere Tiere, zum Beispiel Glühwürmchen. Sie übt eine große Faszination aus. Die tiefsten Stellen der Ozeane sind bis zu 11 km tief. Dort unten ist es stockdunkel und es herrscht ein enormer Druck. Um unter die-sen Bedingungen in der Finsternis überleben zu können, entwickel-ten sich bei den Organismen verschiedene Fähigkeiten, unter ande-rem die Biolumineszenz. Durch Licht lassen sich zum Beispiel Beute oder Partner anlocken, der Weg kann beleuchtet werden oder an-dere Organismen werden gewarnt oder abgelenkt. Zu den Tiefsee-Organismen, die im Dunkeln leuchten, gehören die Leuchtqualle, der Peitschenangler, der Vampirtintenfisch und die Wunderlampe.

» Jules Verne greift in seinem Roman „20.000 Meilen unter dem Meer“ die Themen Tiefsee und U-Boote auf. Die Figur des genialen Ingenieurs Kapitän Nemo fasziniert die Leser schon seit dem 19. Jahrhundert.

» Die Musiker der dänischen Künstlerformation „Between Music“ ver-setzen die Zuhörer mit ihrem Unterwasserkonzert „Aquasonic“ in die Welt unter Wasser. Sie singen und musizieren in mit Wasser gefüllten Glastanks und erforschen dabei unter anderem den Klang im Wasser.

2© PERSEN Verlag

1. Bioluminesenz mit nachtleuchtender Farbe

MATERIAL » Schachtel mit Deckel aus Holz oder Karton,

Durchmesser etwa 10 cm » Moosgummi-Reste » Aquarellpapier, DIN A5 » Aquarellfarben (Blau, Gelb, eventuell Grün) » Acrylfarbe, Silber und Schwarz » weiße Kerzenstumpen » nachleuchtende Farbe, Blau oder Grün

(malfertig oder als Pulver) » Zahnstocher » Pinsel in verschiedenen Größen » Bleistift » Radiergummi » Wasserbehälter » Schere » Klebstoff » Toilettenpapier » Vorlagen: Abbildungen von Tiefsee-Organismen

(mit und ohne Biolumineszenz-Fähigkeit), ver- schiedene Bullaugen-Ausführungen

ZEITBEDARF2 Unterrichtstunden

Lernziele

» ein Bullauge als praktisches Kunstwerk gestalten » unterschiedliche Techniken für die Vielfalt des Themas

kombinieren (werken, experimentieren und gestalten) » ein Tiefsee-Lebewesen erkennbar darstellen » nachleuchtende Farbe für die Visualisierung des Bio-

lumineszenz-Phänomens anwenden

3© PERSEN Verlag

1. Bioluminesenz mit nachtleuchtender Farbe

Arbeitsablauf

1. Vorbereitung (optional)Das Biolumineszenz-Phänomen erläutern und anhand von Abbildungen von Tiefsee-Lebewesen besprechen. Ausstattung ansehen (U-Boote, Bullaugen).

2. Kreise vorbereitenDie runde Schachtel auf das Aquarellpapier aufle-gen und zweimal den Schachtel-Umriss mit dem Bleistift übertragen. Einen der Kreise um etwa 1,5 cm bis 2 cm umlaufend verkleinern (freihändig oder mit einem Becher oder Zirkel). Der größere Kreis soll später den Boden im Schachtel-Inneren auskleiden, der kleinere Kreis wird auf dem Schachtel-Deckel platziert. Mit den Aquarellfarben beide Kreise in Nass-in-Nass Technik bemalen (Technik: siehe Kapitel 9 „Wow – ein Pfau!“). Trocknen lassen.

3. Moosgummi-KreiseAus Moosgummi einen Streifen mit 1 cm Breite und 7 cm Länge zuschneiden. Den Streifen mit der Schere in sieben etwa gleich große Quadrate (1 cm × 1cm) aufteilen. Aus jedem Quadrat einen möglichst großen Kreis (Durchmesser etwa 1 cm) ausschneiden. Auf dem Rand des Deckels mit dem Bleistift sieben Punkte gleichmäßig verteilen. Den ersten Moos-gummi-Kreis in zwei Hälften schneiden und beide Hälften an der ersten Markierung aufkleben. Mit dem Zahnstocher die beiden Kreishälften etwa 1 mm auseinanderschieben, sodass ein „Schrau-benkopf“ entsteht. Mit den anderen Kreisen nach und nach analog vorgehen. Auf die Deckel-Mitte einen zusätzlichen Moos- gummi-Kreis mit etwa 5 cm Durchmesser auf- kleben.

4. Deckel bemalenDen Deckel-Rand mit Silber-Acrylfarbe ausmalen. Danach die Deckel-Oberseite mit den „Schrauben-köpfen“ ausmalen, dabei den großen Moosgummi-kreis unbemalt lassen. Sollte der Farbauftrag nicht decken, die bereits getrocknete Fläche erneut be-malen.

4© PERSEN Verlag

1. Bioluminesenz mit nachtleuchtender Farbe

MUSIKBEGLEITUNG » Thomas Newman: „Findet Nemo“ (Filmmusik) » Claude Debussy: „La Mer“ » Maurice Ravel: „Jeux d’eau“ » Georg Händel: „Wassermusik“, Suite No. 2,

„Allegro“ » Between Music: „Aquasonic/Breaking the

surface“

5. Tiefsee-Lebewesen Auf den beiden Aquarell-Kreisen mit dem Bleistift jeweils ein Tiefsee-Lebewesen grob skizzieren. Bei-de Kreise mit den Kerzenstumpen vollflächig und kräftig beschichten. Das erste Lebewesen mit schwarzer Acrylfarbe ausmalen und die Zeichnung schnell mit dem Zahnstocher und/oder der Pinsel-spitze verfeinern und/oder auskratzen. Das Schabe-werkzeug mit Toilettenpapier säubern. Danach das zweite Lebewesen analog gestalten. Trocknen las-sen.

6. Kreise aufklebenBeide Aquarell-Kreise ausschneiden und an den geplanten Stellen im Schachtel-Inneren und im Deckel aufkleben. Der Moosgummi-Kreis auf dem Deckel dient hier als Abstand-Halter.

7. Nachleuchtende FarbeNachleuchtende Farbe auf die gewünschten Stellen der Tiefsee-Bilder auftragen. Bei pulverförmigen Farben eine flüssige Mischung herstellen, zum Bei-spiel mit transparentem, flüssigem Klebstoff oder mit Firnis. Trocknen lassen.

8. „Aufladen“Die mit der nachleuchtenden Farbe behandelten Oberflächen direktem Licht (Sonne oder Lampe) zum „Aufladen“ aussetzen. Je länger die Auflade-zeit und je kräftiger die Lichtquelle, umso länger und kräftiger leuchten die Bilder im Dunkeln. Die Ergebnisse in einem dunklen Raum testen.

9. SchatzkisteDie Schachtel als Aufbewahrung für eigene „Schätze“ nutzen. Licht-Aufladen nicht ver- gessen!

Tipps

» Beim Aquarellieren viel Wasser verwenden, um interessante, spontane Farbverläufe zu erzielen.

» Ob eine Oberfläche mit den transparenten Ker-zenstümpfen sorgfältig benetzt ist, wird in der Nähe einer Lichtquelle geprüft. Sie macht glän-zende und noch matte Bereiche sichtbar.

» Acrylfarben trocknen sehr schnell und bilden einen festen Film, in dem das Auskratzen kaum noch möglich ist. Sichere Zeichner sollen also rasch in der noch frischen Farbe gestalten. Kinder, die eine eher langsame Arbeitsweise bevorzugen, sollten der schwarzen Acrylfarbe etwas Spülmittel beimischen. So lässt sich das Trocknen der Farbe verzögern.

» Kinder sind von den Ei-genschaften der Farbe so fasziniert, dass sie oft zu viel von ihr ver-wenden oder das gan-ze Bild übermalen (die Farbe ist nahezu durch-sichtig). Für ein auch im Dunkeln gut erkennbares Bild am besten entweder nur Details am Lebewesen-Körper beto-nen (aufmalen, auftupfen) oder nur den Hinter-grund behandeln.

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Fotos: Ela Madreiter, wikimedia common, Fotolia – siehe Foto-Nachweise am Ende des BuchesSatz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH

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Seite 2: Quallen leuchtend: © cheekylorns via Fotolia.com