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Digitaltechnik 2 Grundschaltungen der Digitaltechnik BFH-TI-Biel/Bienne (Version v1.1d) Roland Sch¨ afer

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Digitaltechnik 2Grundschaltungen der Digitaltechnik

BFH-TI-Biel/Bienne

(Version v1.1d)

Roland Schafer

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Inhaltsverzeichnis

1 Kombinatorische Schaltungen 11.1 Multiplexer/Demultiplexer . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

1.1.1 Multiplexer (Multiplexers) . . . . . . . . . . . . . 21.1.2 Demultiplexer (Demultiplexers) . . . . . . . . . . 3

1.2 Komparatoren (Comparators) . . . . . . . . . . . . . . . 41.3 Rechenschaltungen (Arithmetic Circuits) . . . . . . . . . 6

1.3.1 Halbaddierer (Half Adder) . . . . . . . . . . . . . 61.3.2 Volladdierer (Full Adder) . . . . . . . . . . . . . 61.3.3 4-Bit Parallel-Addierer (Carry-Ripple-Adder) . . 71.3.4 Serienaddierer (Serial Adder) . . . . . . . . . . . 81.3.5 Subtrahierer (Subtractor) . . . . . . . . . . . . . 8

2 Sequentielle Schaltungen 102.1 Register (Registers) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

2.1.1 Schieberegister (Shift Registers) . . . . . . . . . 112.1.2 Beispiel: Zwei-Richtungs-Schieberegister mit syn-

chroner Paralleleingabe . . . . . . . . . . . . . . 142.2 Zahler (Counter) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

2.2.1 Ubersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.2.2 Beispiele von Zahlern . . . . . . . . . . . . . . . 182.2.3 Frequenzteiler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202.2.4 Universalzahler (Universal Counter) . . . . . . . 222.2.5 Aufzahlung weiterer gebrauchlicher Zahler . . . . 23

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Kapitel 1

KombinatorischeSchaltungen

1.1 Multiplexer/DemultiplexerMultiplexer sind allgemein Funktionseinheiten, die Nachrichten von ei-ner Gruppe von Nachrichtenkanalen an eine andere Gruppe von Nach-richtenkanalen ubergeben. Man unterscheidet zwischen konzentrieren-den Multiplexern, kurz Multiplexer (MUX) und expandierenden Multi-plexern, Demultiplexer (DEMUX) genannt.Anwendungsbereich: Datenabfrage, Parallel-Serien- und Serien-Parallel-Umsetzung sowie als Festwertspeicher.

1

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KAPITEL 1. KOMBINATORISCHE SCHALTUNGEN 2

1.1.1 Multiplexer (Multiplexers)

4Bit−MUX

eD0

eS1

eS2

aD

eD1 eD2 eD3

enable

Abbildung 1.1: Symbol 4-Bit zu 1-Bit Multiplexer. Je nach Beschal-tung der Steuereingange (eS1,eS2) wird wahlweise eines der Eingangs-signale (eD0, eD1, eD2, eD3) an den Ausgang aD gelegt. Der zusatzlicheEingang ’enable’ lasst die Steuerung aktivieren bzw. deaktivieren.

��

��

��

��

�� ��

��

��

��

1

1

& & & &

≥ 1

eD0 eD1 eD2 eD3

eS1

eS2

enable

aD

Abbildung 1.2: Schema 4-Bit zu 1-Bit Multiplexer

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KAPITEL 1. KOMBINATORISCHE SCHALTUNGEN 3

1.1.2 Demultiplexer (Demultiplexers)

4Bit−DEMUX

eD

aD0 aD1 aD2 aD3

eS2

eS1

enable

Abbildung 1.3: Symbol 1-Bit zu 4-Bit Demultiplexer. Je nach Beschal-tung der Steuereingange (eS1,eS2) wird das Eingangssignal eD wahlwei-se an einen der Ausgange (aD0, aD1, aD2, aD3) gelegt. Der zusatzlicheEingang enable lasst die Steuerung aktivieren bzw. deaktivieren.

��

��

��

��

��

��

�� ����

1

1

& & & &

eS1

eS2

&

aD0 aD1 aD2 aD3

eD

enable

Abbildung 1.4: Schema 1-Bit zu 4-Bit Demultiplexer

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KAPITEL 1. KOMBINATORISCHE SCHALTUNGEN 4

1.2 Komparatoren (Comparators)

Ein Komparator (auch Vergleichsschaltung genannt) in der Digitaltech-nik ist ein elektronischer Schaltkreis der zwei digitale Werte (z.B. Aund B) vergleicht. Dabei gibt es prinzipiell drei mogliche Ausgange desVergleiches: A > B, A = B oder A < B.

Abbildung 1.5 zeigt das Symbol und den moglichen Aufbau eines 1-BitKomparators.

��

�� ��

��1

1comparator1bit−

&& =A>BBA

A=BA<BA<BA=BA>BABAbbildung 1.5: Symbol und Schema eines 1-Bit Komparators. Es wirdnur derjenige Ausgang logisch ’1’ , fur den die entsprechende Beziehungzwischen den Eingangssignalen A und B erfullt ist.

Am einfachsten ist die Herleitung der drei Booleschen Funktionen zurBeschreibung der Ausgange mit Hilfe einer Wahrheitstabelle, falls nurWerte mit einer kleinen Anzahl von Stellen verglichen werden muss. Eineandere Moglichkeit ist der Stellenweise Vergleich (siehe Abb. 1.6). Kom-paratoren fur Vergleiche mit grossen Stellenzahlen lassen sich als Kaska-denaufbau von kleineren Komparatoren mit zusatzlichen Ubertragsbitsrealisieren (e(A > B), e(A = B), e(A < B)) (siehe Abb. 1.7).

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KAPITEL 1. KOMBINATORISCHE SCHALTUNGEN 5

�� ��

����

�� ��

�� ��

��

�� ��

�� ��

��

��

�� ��

�� ��

��

��

��

A=B A>BA<B

& =

=& =&

=&

&

& &

& &

& &

≥ 1 ≥ 1

A3

A2

A1

A0

B3

B2

B1

B0

Abbildung 1.6: 4-Bit Komparator mit stellenweisem Vergleich.

A7 A6 A5 A4 A3 A2 A1 A0e(A=B)e(A<B)e(A>B)010 e(A=B)e(A<B)e(A>B) A>BA=BA<Ba(A>B)a(A=B)a(A<B) a(A<B)a(A=B)a(A>B)B4B5B6B7 B0B1B2B3

Abbildung 1.7: Aufbau 8-Bit Komparator aus zwei 4-Bit Kompara-toren. Zu beachten ist die fixe Eingangsbeschaltung (0, 1, 0) des 4-BitKomparatoren fur die hoherwertigen Bits (links).

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KAPITEL 1. KOMBINATORISCHE SCHALTUNGEN 6

1.3 Rechenschaltungen (Arithmetic Circuits)

1.3.1 Halbaddierer (Half Adder)

Abbildung 1.8: Halbaddierer: a) Schema, b) Symbol, c) Wahrheitsta-belle.

1.3.2 Volladdierer (Full Adder)

Abbildung 1.9: Volladdierer: a) Schema, b) Symbol, c) Wahrheitsta-belle.

Ein Volladdierer kann auch einfach aus 2 Halbaddierern und einemODER-Gatter aufgebaut werden.

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KAPITEL 1. KOMBINATORISCHE SCHALTUNGEN 7

1.3.3 4-Bit Parallel-Addierer (Carry-Ripple-Adder)

Abbildung 1.10: 4-Bit Parallel-Addierer .

Nachteil: Das Carry-Bit muss im ’worst case’ durch die ganze Schal-tung weitergegeben werden, was zu einer Verzogerung fuhrt. Um dieVerzogerung moglichst klein zu halten wurden verschiedene Variantenentwickelt. Hier eine Auflistung:

• carry-look-ahead-adder

• carry-skip-adder

• carry-select-adder

• conditional-sum-adder

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KAPITEL 1. KOMBINATORISCHE SCHALTUNGEN 8

1.3.4 Serienaddierer (Serial Adder)

��������

��������

Q1D

QC1

PISO−Register

PISO−Register

SIPO−Register

clk

FullAdder

a0a1a2a3

S0S1S2S3

b0b1b2b3

Abbildung 1.11: Serienaddierer realisiert mit einem Volladdierer.

Spezielle Addierer Prominente Vertreter von speziellen Arten vonAddierern sind Dezimaladdierer und BCD-Addierer. Sie konnen z. B.mit Hilfe von oben vorgestellten Parallel-Addierern und vor- sowie nach-geschalteten Code-Umsetzern (coder) realisiert werden.

1.3.5 Subtrahierer (Subtractor)

Subtrahierer konnen analog zu Addierern als Halbsubtrahierer oderVollsubtrahierer realisiert werde (Hausaufgabe).

In der Praxis ist es ublich einen Parallel-Subtrahierer uber die Additi-on des Komplements (siehe Skript Digitaltechnik, 2. Kapitel) mit Hilfeeines Parallel-Addierers aufzubauen.

Abbildung 1.12 zeigt links eine Eingangsbeschaltung fur das 2. Argu-ment (b) bei dem wahlweise eine Addition (unverandertes Argument)oder eine Subtraktion (invertiertes Argument mit carry-in (Cin = 1)durchgefuhrt werden kann. Das carry-out (Cout) des Parallel-Addieres

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KAPITEL 1. KOMBINATORISCHE SCHALTUNGEN 9

zeigt dann an, ob das Resultat als negative Zahl im 2-er Komplement(Cout = 0) oder als positive Zahl (Cout = 1) interpretiert werden muss.

= 1

= 1

= 1

b0

b1

b2

b3b′3

b′1

b′0

b′2

= 1

Cout

Cin

S3

S2

S0

S1

b′0

b′1

b′2

b′3

a3

a2

a1

a0

Cinm

0 = add1 = substract

Abbildung 1.12: Eingangsbeschaltung eines 4-Bit Paralleladdierers(links) zur Benutzung als Addierer/Subtrahierer. Mit dem zusatzlichenSignal m wird angegeben, ob eine Addition oder eine Subtraktion durch-gefuhrt werden soll. m wird als carry-in (Cin) in den Parallel-Addierergefuhrt.

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Kapitel 2

Sequentielle Schaltungen

2.1 Register (Registers)

Register dienen zur Speicherung von Informationen und sind hauptsachlichaus D-FlipFlops oder JK-FlipFlops aufgebaut. Normalerweise wird als’Register’ eine Speichereinheit bezeichnet, wo die Informationen paralleleingelesen und auch wieder parallel ausgelesen werden konnen. Sonstspricht man von Schieberegistern. In Figur 2.1 ist das Logiksymboleines N-Bit Register mit zusatzlichem Steuereingang zur Aktivierung(en=enable) dargestellt. Die dazugehorige Wahrheitstabelle ist in Ta-belle 2.1 gegeben.

10

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KAPITEL 2. SEQUENTIELLE SCHALTUNGEN 11

clear

N

clk

NRegister Qndata

en

Abbildung 2.1: Logiksymbol N-Bit Register mit ’enable’ (en) Eingang

operating mode en Qn[k +1]

parallel load 1 data

hold (do nothing) 0 Qn[k]

Tabelle 2.1: Wahrheitstabelle N-Bit Register mit ’enable’ (en) Eingang

2.1.1 Schieberegister (Shift Registers)

Nachfolgend werden die vier Grundtypen von Schieberegistern darge-stellt. Dabei wurde zur Vereinfachung der ’enable’ Eingang weggelassen.

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KAPITEL 2. SEQUENTIELLE SCHALTUNGEN 12

SISO: Serial-In, Serial-OutAnwendung: Verzogerungsglieder oder Puffer (buffer) bei asynchronenProzessen.

Q1D

C1QCLR

Q1D

C1QCLR

Q1D

C1QCLR

Q1D

C1QCLR

��

�� ��

��

��

��

data input data output

Clear

Clk

Abbildung 2.2: 4-Bit SISO-Shift Register.

PIPO: Parallel-In, Parallel-Out

Bermerkung: Normalerweise als Register und nicht als Schieberegisterbezeichnet.Anwendung: Zwischenspeicherung von Daten.

Q1D

C1QCLR

Q1D

C1QCLR

Q1D

C1QCLR

Q1D

C1QCLR

��

�� ��

�� ��

��

Clear

Clk

D0 D1 D2 D3

Q2Q1Q0 Q3

Abbildung 2.3: 4-Bit PIPO-Shift Register.

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KAPITEL 2. SEQUENTIELLE SCHALTUNGEN 13

SIPO: Serial-In, Parallel-Out

Anwendung: seriell zu parallel Umsetzer.

Q1D

C1QCLR

Q1D

C1QCLR

Q1D

C1QCLR

Q1D

C1QCLR

��

�� ��

�� ��

��

Clear

Clk

data input

Q0 Q1 Q2 Q3

Abbildung 2.4: 4-Bit SIPO-Shift Register.

PISO: Parallel-In, Serial-Out

Anwendung: parallel zu seriell Umsetzer.

Q1D

C1QCLR

Q1D

QC1

CLR

Q1D

QC1

CLR

shiftwrite/

��

��

��

��

��

�� ��

��

��

����

��

clear

clk

Q1D

C1QCLR

data output

&

&

&

&

&

&

&

&

&

&

D0 D1 D2 D3

Abbildung 2.5: 4-Bit PISO-Shift Register.

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KAPITEL 2. SEQUENTIELLE SCHALTUNGEN 14

2.1.2 Beispiel: Zwei-Richtungs-Schieberegister mitsynchroner Paralleleingabe

�� ����������������

��������������

��������������

����������������

������

�� ����

��

�� ��

��

��

��

��

��

��

��

Clear

Clk

Q1D

C1

Q1D

C1

Q1D

QC1

Q1D

QC1

Q

1

1

Q CLRCLRCLRCLR

≥ 1≥ 1 ≥ 1

&&&& &&&& &&&& &&&&

≥ 1

Q2Q1Q0 DP1DP0 DP2 DP3 Q3

DSRDSL

S1

S2

Abbildung 2.6: Zwei-Richtungs-Schieberegister mit synchroner Paralleleingabe.Linksschieben bei S2 = 1 und S1 = 0,Rechtschieben bei S2 = 0 und S1 = 1,Paralleleingabe bei S2 = 1 und S1 = 1.

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KAPITEL 2. SEQUENTIELLE SCHALTUNGEN 15

2.2 Zahler (Counter)

Zahler sind digitale Schaltungen die Impulse zahlen, z.B die positiveFlanke eines Clock Signals. Sie konnen als einfache endliche Automaten(FSM) betrachtet werden. Zahlsequenzen werden oft mit Zustandsdia-grammen angegeben.

2.2.1 Ubersicht

Zahler werden mit einfachen Gattern und FFs aufgebaut. Ublicherweisewerden dazu D-FFs oder JK-FFs verwendet. Eine wichtige Beschal-tungsart ist die als Untersetzer FF, auch bekannt als T-FFs (siehe Abb.2.7). Damit wird ein Takthalbierer realisiert.

D-FFs und JK-FFs als Untersetzer-FFs

CT

Q

Q

��

��Q1D

QR

C1C

1

C1

Q1J

1K QR

C

Abbildung 2.7: D-FF und JK-FF als Untersetzer-FF. Symbol einesUntersetzer-FFs (rechts).

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KAPITEL 2. SEQUENTIELLE SCHALTUNGEN 16

Synchrone Zahler (Synchronous Counters)

C1

Q1J

R1K Q

C1

Q1J

R1K Q

C1

Q1J

R1K Q

C1

Q1J

R1K Q

�� ��

����

����

��

��

����

��

��

��

���� �� ����

1

reset

clk

Q3Q2Q1Q0

& &

Abbildung 2.8: Synchroner Dual-Zahler.

Asynchrone Zahler (Asynchronous Counters/ Ripple Coun-ters)

C1

Q1J

R1K Q

C1

Q1J

R1K Q

C1

Q1J

R1K Q

C1

Q1J

R1K Q

����

�� ��

���� �� �� ��

1111

reset

clk

Q3Q2Q1Q0

Abbildung 2.9: Asynchroner Dual-Zahler.

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KAPITEL 2. SEQUENTIELLE SCHALTUNGEN 17

Analyse von Zahlerschaltungen Ein wichtiges Hilfsmittel zur Ana-lyse von Zahlerschaltungen sind Impulsdiagramme. Abbildung 2.10 zeigtfur die oben besprochenen einfachen synchronen und asynchronen Zahlerden Ubergang von 0111(7) nach 1000(8).

0

1

0

1

0

1

0

1

0

1

t

t

t

t

t0

1

0

1

0

1

0

1

0

1

t

t

t

t

t

a) b)

T

Q0

Q3

Q1

Q2

Q0

Q1

Q2

Q3

T

Abbildung 2.10: Vierstelliger Vorwarts-Dual-Zahler in synchronerund asynchroner Betriebsart. Impulsdiagramm fur den Ubergang von0111(7) nach 1000(8) links fur synchrone (a) und rechts fur asynchro-ne (b) Betriebsart.

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KAPITEL 2. SEQUENTIELLE SCHALTUNGEN 18

2.2.2 Beispiele von Zahlern

Synchroner 8-4-2-1 BCD Vorwartszahler

C1

Q1J

R1K Q

C1

Q1J

R1K Q

C1

Q1J

R1K Q

C1

Q1J

R1K Q

reset

����

����

��

��

��

��

�� ��

��

���� ����

����

��

��

��

1

clk

C

& &&

≥ 1

Q0 Q1 Q2 Q3

Abbildung 2.11: Synchroner 8-4-2-1 BCD Vorwartszahler. Der Aus-gang C ist das Kontrollsignal fur einen gleichen BCD Zahler fur dienachst hohere Dezimalstelle.

1

0

1

0

1

0

1

0

1

0

1

t

t

t

t

t

t

0

clk

Q0

Q1

Q2

Q3

C

Abbildung 2.12: Impulsdiagramm des synchronen 8-4-2-1 BCDVorwartszahlers (Abb. 2.11) zum Ausfullen als Aufgabe.

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KAPITEL 2. SEQUENTIELLE SCHALTUNGEN 19

Asynchroner 8-4-2-1 BCD Ruckwartszahler

��

��

����

��

RR R

T

Q

Q

T

Q

Q

T

Q

Q

R

T

Q

Qclk

reset

Q1 Q2 Q3Q0

&

&

Abbildung 2.13: Asynchroner 8-4-2-1 BCD Ruckwartszahler

1

0

1

0

1

0

1

0

1

t

t

t

t

t

0

clk

Q0

Q1

Q2

Q3

Abbildung 2.14: Impulsdiagramm des asynchronen 8-4-2-1 BCDRuckwartszahlers (Abb. 2.13) zum Ausfullen als Aufgabe.

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KAPITEL 2. SEQUENTIELLE SCHALTUNGEN 20

2.2.3 Frequenzteiler

Jeder synchrone bzw. asynchrone Dual-Zahler kann als Frequenzteilermit einem festen Teilverhaltnis von 2:1, 4:1, 8:1, ...2n : 1, d.h. mit 2er Po-tenzen verwendet werden. Andere Teilverhaltnisse konnen mit einer ent-sprechenden Beschaltung erreicht werden. Nebst Frequenzteilern mit fe-stem Teilverhaltnis gibt es auch solche mit einstellbarem Teilverhaltnis.Diese konnen z.B. durch Frequenzteiler mit festem Teilverhaltnissen undeinem Multiplexer realisiert werden.

Asynchroner Frequenzteiler mit Teilverhaltnis 8:1

����

�� ��

T

Q

Q

T

Q

Q

T

Q

Q

reset

R RR

QA QB QC lkAbbildung 2.15: Asynchroner 3-Bit-Dual-Vorwartszahler als Fre-quenzteiler mit Teilverhaltnis 8:1. fQA

= fclk/2, fQB= fclk/4,

fQB= fclk/8.

1

0

1

0

1

0

1

t

t

t

t0

clk

QA

QB

QC

Abbildung 2.16: Impulsdiagramm des Frequenzteilers mit Teil-verhaltnis 8:1 (Abb. 2.15) zum Ausfullen als Aufgabe.

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KAPITEL 2. SEQUENTIELLE SCHALTUNGEN 21

Asynchroner Frequenzteiler mit Teilverhaltnis 10:1

Um Frequenzteiler zu realisieren deren Teilverhaltnis keine 2er Potenzist muss zusatzlich der asynchrone Reset (clear) entsprechend beschal-tet werden. Bei dieser Methode kann es vorkommen, dass das Impuls-Pausen Verhaltnis nicht mehr 1:1 ist, was in gewissen Anwendungsfallenungunstig ist. Als Ausweg bietet sich fur gerade Teilverhaltnisse (z.B.10:1) die Realisierung eines Teilers mit der doppelten Frequenz (1:5) undzusatzlich nachgeschaltetem Untersetzer-FFs. Damit wird ein Impuls-Pausen Verhaltnis von 1:1 erreicht.

T

Q

Q

T

Q

Q

T

Q

Q

T

Q

Q���� ��

�� ��

��

��

��

reset

RR R R

lk QA QB QC QD

&

&

Abbildung 2.17: Asynchroner Frequenzteiler mit Teilverhaltnis 10:1.Zu beachten ist das nachgeschaltete Untersetzer-FF dessen Ausgang wie-der ein Impuls-Pausen Verhaltnis von 1:1 aufweist.

1

0

1

0

1

0

1

0

1

t

t

t

t

t

0

clk

QA

QB

QC

QD

Abbildung 2.18: Impulsdiagramm des Frequenzteilers mit Teil-verhaltnis 10:1 (Abb. 2.17) zum Ausfullen als Aufgabe.

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KAPITEL 2. SEQUENTIELLE SCHALTUNGEN 22

2.2.4 Universalzahler (Universal Counter)

Ein Universalzahler ist ein Binarzahler, der uber zusatzliche Eingangeverfugt, die es ermoglichen, einen bestimmten Wert (data) zu laden(load), die Zahlrichtung zu andern (up/ down) und den Zahler zu akti-vieren (en=enable). In Figur 2.19 ist das Logik-Symbol angegeben unddie Funktion ist in der Wahrheitstabelle (Tab. 2.2) reprasentiert. Wiedort ersichtlich ist, wird das Laden prioritar behandelt.

Qn

reset

clk

load

enable

up/down

N NUniversal

Counterdata

Abbildung 2.19: Logiksymbol Universalzahler

operating mode load up/ down en Qn[k +1]

parallel load 1 X X data

count up 0 1 1 count up

count down 0 0 1 count down

hold (do nothing) 0 X 0 Qn[k]

Tabelle 2.2: Wahrheitstabelle Universalzahler

Page 25: Digitaltechnik 2 - BUAS-TI · PDF file1.3.5 Subtrahierer (Subtractor) ... D e D1 e D2 e D3 enable ... 1.3.3 4-Bit Parallel-Addierer (Carry-Ripple-Adder)

KAPITEL 2. SEQUENTIELLE SCHALTUNGEN 23

2.2.5 Aufzahlung weiterer gebrauchlicher Zahler

• Ringzahler

• Johnson Zahler

• Dekaden Zahler

• Modulo-n Zahler